2011-02-08

Heute back‘ ich mir ein Baby!

Tageshoroskope, mindestens so gut wie die kleinen Comics auf der letzten Seite oder die Ische von Seite 3:

Wenn Sie Nachwuchs planen, freuen Sie sich, heute könnte es klappen. Sollten Sie nichts derartiges planen, dann sollten Sie auf jeden Fall verhüten. Sie entkommen heute schwer einem Liebesabenteuer.

2011-02-07

Der Typ …

im Banker-Kostüm, der heute früh in Tempelhof an der Fußgängerampel stehend so sehr geringschätzig auf mein Fahrrad geguckt hat. Wenn der wirklich das gedacht hat über mein Rad, was sein Gesicht verraten hat, dann hat ihm hoffentlich fünf Minuten später eine Taube auf seine hohe Stirn gekackt!

(Aus der Reihe: Nicht mit uns!)

Am allerallerallerallerallerliebsten …

habe ich während einer Blogdiskussion Kommentatoren, die den anderen mehr und weniger leidenschaftlich diskutierenden Kommentatoren so viel ihrer Lebenzeit schenken und diese in Ein- bis auch gerne Dreizeilern (!) maßregeln versuchen, in dem sie ihnen erklären, dass sie doch zu viel Zeit haben müssen, weil sie sich engagiert an einer Diskussion beteiligen. Input dann zum Thema? Niente!

(Aus der Reihe: Bitte! Bitte nur einmal überlegen, – und wenn es auch nur bei dem Versuch bleibt – warum wir Blogger wohl Blogger sind.)

2011-02-06

Huch?

Mal gucken, wann sie rafft, dass der schwarzweiße grazile Riesenkater neben ihr gar nicht auf den Namen „Talytha“ hört …

The Super Bowl and Violence Against Females

Höfliche Leseempfehlung! Läuft ja bei uns in den jeweiligen Ligen nicht anders …

2011-02-05

Punx



Punx ist der Kreuzberger Plural von Punk.

2011-02-04

Manche Meetings …

können ganz schön langweilig sein!

Gedankenspinnerei

Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass wir Deutschen völlig überversichert sind. Und im gleichen Artikel gelesen, dass wir heillos unterversichert sind. Wenn man diesem journalistischen Qualitätsbeitrag Glauben schenken darf, zahlen wir jährlich 54 Milliarden Euro (!) in irgendwelche Schnullidulli-Versicherungen. Irgendwo im Vorbeigehen habe ich mitgenommen, dass es in Deutschland mehr abgeschlossene Lebensversicherungen gäbe, als Einwohner. Aber natürlich wird weiterhin viel pro Versicherung Stimmung gemacht und uns eingeredet, wir seien längst nicht in allen Lebenslagen ausreichend versorgt, was unseren Versicherungsschutz anbelangt.

Beispielsweise wird uns ständig erklärt, wir würden alle immer älter werden und müssten finanzielle Vorsorge, Vorsorge und nochmals Vorsorge betreiben. Weil wir doch alle gesünder leben würden, wir dank besserer gesundheitlicher Vorsorge seltener krank werden. Oder alternativ, dank der Krebs-Früherkennungen, eher eine Heilung möglich ist als früher bzw. man durch neue Behandlungsmethoden zumindest deutlich länger mit einer Krebserkrankung lebt als noch vor 20 Jahren. Wir arbeiten heute weniger risikobereit oder anstrengend. Dem Ganzen anheimgestellt immer wieder der Hinweis, wie wichtig es ist, ausreichend für den langen Lebensabend vorzusorgen.

Das ist, wie ich finde, eine interessante Aussage in der Konklusion, bedenke ich dann die stetigen anderen Hinweise, wie gefährlicher unser Leben zunehmend wird und ich frage mich immer häufiger, was eigentlich, wenn dieses Lebensmodell dann doch nichts anderes ist als eine riesige Lebenslüge? Von der Versicherungslobby initiiert? Big Business, dem natürlich unsere dumpen Politiker mit hoher Begeisterung folgen? Andererseits stehen doch auch diese ganzen anderen negativen Vorzeichen:

• Die Umweltverschmutzung nimmt zu. Auch hierzulande werden wir immer häufiger mit den Konsequenzen einer unausgeglichenen Klimawelt leben müssen. Umweltkatastrophen fordern Todesopfer. Hautkrebs beispielsweise, der ursächlich in Verbindung mit der von uns vorsätzlich zerstörten Ozonschicht einhergeht, hat die höchsten Steigerungsraten, was Krebserkrankungen in Deutschland anbelangt. Er rangiert längst vor Brust- bzw. Prostatakrebserkrankungen. Im Vergleich zu 2005 ist die Hautkrebsrate 2010 um lässige 39% (!) gestiegen. Und: die Patienten werden immer jünger: die Erstdiagnose wird immer häufiger bei Menschen unterhalb ihres 40. Lebensjahres gestellt.

• Derzeit gibt es kaum eine Krebserkrankung, die nicht als in ihrem Auftreten als steigend beziffert wird. Dabei ist übrigens mittlerweile weniger relevant, dass immer ältere Menschen häufiger an Krebs erkranken, sondern die Tatsache, dass immer jüngere Menschen heutzutage immer früher mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden. Teilweise in einem Alter, in dem die seitens der Kassen verordneten Vorsorgemodelle noch gar nicht greifen. Vor zehn Jahren sind z. B. noch primär Frauen erst in einem Alter ab 60 Jahren an Brustkrebs erkrankt, heute sind Frauen, die die Diagnose im Lebensalter von 35 Jahren erhalten, nicht einmal mehr eine Ausnahme. Besonders tragisch dabei: die Tumoren werden immer aggressiver.

• Die Deutschen essen immer mehr Schrott. Und zwar auch ohne von geldgeilen Lieferanten der Positivliste übervorteilt zu werden. Wir brauchen keine Dioxin-Skandale, um zu wissen, dass in unseren Lebensmitteln unzählige Zusatzstoffe enthalten sind, die von gesunder Ernährung soweit entfernt sind, wie Sarrazin vom Bosporusurlaub. Viele der Zusatzstoffe stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Dennoch dürfen sie, gesetzlich befürwortet, in eingeschränkter Menge unserem Essen beigemischt werden.

• Und selbst, wenn uns der Joghurt keinen Krebs bescheren sollte, werden uns zunehmend Aromastoffe, Süßstoffe ins Essen gemischt, die dafür bekannt ist, dass sie zu Übergewicht führen. Es gibt heute unzählige Esswaren, die beispielsweise durch die Beimengen von Geschmacksverstärkern vom Handel bewusst gewünscht zu Abhängigkeiten führen. Nebenbei sind die meisten Lebensmittel übersalzen oder überzuckert. Die Folgen sind für den Menschen Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Krankheiten also, die zu Lasten unseres Herz- und Kreislaufsystems gehen und schlussendlich zum Versagen führen können. Zwar sind hierzulande die letzten Jahre die Todesfälle aufgrund eines Myokardinfarkts gesunken, was mit an der besseren Aufklärung der Menschen als auch an der flächenübergreifend guten medizinischen, in den letzten Jahren verbesserten Versorgung (Notfalldefibrilatoren) liegt. Nur: an genau diesem System wird immer mehr gespart werden. Die Zahlen werden sich Ungunsten der Patienten über kurz oder lang wieder nach oben erholen.

• Die Zahlen der Todesfälle durch Herzinfarkt sind auch deswegen gesunken, weil viele Menschen heute körperbewusster, sportlicher durchs Leben gehen. Aber: die Schere zwischen reichen und denen an bzw. unterhalb der Armutsgrenze lebenden Menschen in Deutschland ist in den letzten Jahren sehr viel größer geworden und diese Entwicklung wird fortschreiten. Es wird immer mehr Menschen geben, die für einen körperlichen Ausgleich, eine gesunde Lebensführung deutlich weniger bis gar kein Geld zur Verfügung haben werden. Sie werden sich zwangsläufig schlechter ernähren müssen. Sie werden – sofern sie Arbeit finden – deutlich mehr arbeiten müssen, als jemals zuvor, um einen Lebensstandard kurz nach der Armutsgrenze finanziert zu bekommen. Sie werden zunehmend verstärkt Sorgen um ihre Existenz haben, negativer Stress und übermäßige Arbeitsbelastung machen nicht gesund, das ist bekannt. Kurz: die Herzinfarktraten werden wieder steigen. Und mit ihnen die Rate der Mortalität.

• Das Thema zunehmende Armut in Deutschland – nicht nur im Alter – zeigt auch jetzt bereits Auswirkungen in der Mortalitätsrate. Wir wissen mittlerweile, dass Armut depressiv macht. Und Depressionen greifen auf Dauer das Herz an. Lebensumstände, die zum Beispiel keine gesunde Ernährung ermöglichen (s. o.), tun ihr übriges. 2009 haben sich in Deutschland 9.000 Menschen das Leben genommen, 100.000 Menschen haben einen Suizidversuch begangen. Es ist bekannt, dass sich ältere Menschen häufiger selbst richten, oft in Abhängigkeit von Krankheiten.

• Das Robert-Koch-Institut hat ermittelt, dass 60-jährige Männer in den höchsten Einkommensschichten eine Lebenserwartung von circa 28 Jahren haben, Männer gleichen Alters aus den unteren Gehaltsschichten indes nur noch eine Lebenserwartung von ungefähr 15 Jahren.

• Über kurz oder lang wird die Regel „Frauen leben länger als Männer“ keinen Bestand mehr haben. Einerseits liegt das in der Logik der Gleichbehandlung, daraus resultiert, das ist bekannt, eine Angleichung der Verhaltensweisen innerhalb der beiden Geschlechter. Mittlerweile rauchen mehr jüngere Frauen als Männer. Sie arbeiten mittlerweile ebenso in ihre Gesundheit gefährdenden Jobs wie früher nur Männer. Der berufliche Stress nimmt für sie stetig zu. Die Mortalitätsrate bei Alkoholkrankheiten, Lungenkrebs, Herz-Kreislauferkrankungen nimmt bei Frauen derzeit zu.

• Frauen sind im besonderen Maß die Leidtragenden der heutigen Regierungspolitik. Sie verarmen nach wie vor eher. Sie sind weiterhin häufiger Alleinerziehende als Männer. Sie arbeiten häufiger in 400-Eurojobs und sind eher gezwungen, sich in Demut zu üben, sei es gesunde Ernährung oder Sorgenfreiheit (finanzieller und sozialer Natur) betreffend. Sie haben deutlich weniger Chancen, mangels Sparmöglichkeiten, jemals in ein den Lebensstatus ausreichend absicherndes Rentenmodell zu gelangen. Sie geraten weiterhin eher in Altersarmut. Sie werden also noch häufiger als Männer über das Erreichen des Rentenalters hinaus zusätzlich arbeiten gehen müssen. Alles Faktoren, die negativen Einfluss auf die Lebensdauer haben. Kurz: die Differenz des längeren Lebensalters wird sich über kurz oder lang zwischen den Geschlechtern immer stärker aufeinander zu bewegen.

• Kurz oder lang wird hierzulande die Gesundheitsversorgung des Einzelnen auf eine Grundversorgung reduziert werden. Ein umfassende Behandlung wird nur mittels Zusatzversicherungen zu gewährleisten sein. Also wird sich auch hier eine Kluft auftun zwischen den Besserverdienenden und denen, die mit einem Existenzminimum langfristig durchs Leben gehen. Kein Aspekt, der für die eine Bevölkerungsgruppe medizinisch immer eine lebenserhaltende Maßnahme vorrätig halten dürfte. ALG II-Empfänger, Leiharbeiter, Mini-Jobber können sich schon heute, bei zum Beispiel einer Krebsbehandlung, eine Reha-Maßnahme nicht leisten bzw. müssen dafür Schulden machen.

• Im Zuge der Einsparungen im Gesundheitssystem nehmen die katastrophalen Zustände in der Hygiene in den Krankenhäuser weiterhin zu. Wir generieren hier unsere stetig steigende Sterberate selbst. Weiterhin gilt die Nachsorge nach Krankenhausaufenthalten und teilweise schwersten Operationen hierzulande mittlerweile als ebenso katastrophal. Man hat die Krankenhausaufenthalte aus Kostengründen der Patienten auf ein Minimum zusammen gestrichen, hat es aber gleichzeitig unterlassen, eine ausreichende Versorgung der Patienten zu Haus zu gewährleisten. Es gibt in Deutschland kein ernstzunehmendes Sterberegister. Menschen nach einer OP sterben zu Hause üblicherweise an einem Kreislaufversagen. Selten gibt es eine Diagnose post mortem, die da heißt Exitus infolge von mangelhafter OP-Nachsorge.

• Die Privatisierung von öffentlichem Eigentum wird zunehmend für vermehrte Katastrophen (beispielsweise im Nahverkehr) auch mit höheren Todeszahlen führen. Wir erinnern uns, die derzeitige Regierung bastelt an einem Konzept die Lagerung von radioaktivem Müll in Deutschland zu privatisieren. Wir werden in den kommenden 20-30 Jahren noch ein paar mehr oder weniger lustige Vorkommnisse hier in Deutschland erleben, die einem großen Teil der Bevölkerung sehr wahrscheinlich den Tod bringen dürfte. Beispiel: die Schachtanlage Asse.

• Alleine im letzten Jahr sind weltweit 300.000 Menschen aufgrund von Naturkatastrophen ums Leben gekommen (weswegen die Ergebnisse vom Klimagipfel im Vergleich zum monetären Aufwand der Terrorbekämpfung so unglaublich lächerlich sind). Tendenz weiterhin steigend. Klima herrscht auch in Deutschland und auch wir werden über kurz oder lang in ganz anderen Dimensionen von den Auswirkungen der Klimaveränderungen Schaden nehmen.

Wisst Ihr was? Ich höre jetzt einfach mal auf. Wenn ich die ganzen Cons so für mich addiere, glaube ich nicht an eine höhere Lebenserwartung der Deutschen im großen Stil. Zumindest nicht in dem Rahmen, wie sie mir deutsche Politiker und Versicherungsunternehmen weiss machen möchten.

Bilderrätsel

Diese fliegende Maus hockt auf einem Berliner U-Bahnhof. Und ich will wissen auf welchem?

2011-02-03

Bankendreier



… in Rotlicht-Couleur!

Wusstet Ihr, dass …

man gegen Sperma immun werden kann? Ach, lest selbst!

Die elektronische Gesundheitskarte …

Vorne herum hat Dr. Rösler ja ein wundervolles Bäumchen-wechsle-Dich-Spiel gespielt mit der elektronischen Gesundheitskarte mit einer Version „kommt garantiert nicht“, dann nach dem direkten Einknicken vor der Lobby mit einem „kommt vielleicht, wir müssen mal sehen“ und hintenrum hat er die entstandene Atempause in der Öffentlichkeit feist dreist dazu genutzt, die Verordnung so umtexten zu lassen, dass die Karte garantiert kommt. Nur jetzt noch weniger getestet wird, als sie vorher schon von jeder Seite (natürlich auch den Seiten, die damit Geld verdienen würden) als ungenügend getestet kritisiert wurde. Hier ein kleiner Abriss vom Fiasko der ersten Testreihe. Klar, was so super im funktioniert im ersten Anlauf, muss nicht noch mal auf Herz und Nieren geprüft werden.

Nun, liebe Kinder, gebt fein acht. Es ist etwas anderes, ob jemand Euren Persocode knacken kann oder jemand an Eure gesundheitlichen Daten gerät, der daran besser nicht geraten soll.

2011-01-31

Gute Nachrichten aus Tempelhof!

Die Ranke-Erdbeere wirft schon erstes Grün!

2011-01-29

Ravioli-Junkie

Nudel-Projekt 2011, dritte Klappe. Das mit dem Teig habe ich mittlerweile gut im Griff. Aber, entgegen allen meinen lieben Kommentatoren, die meinten, normales Weizenmehl täte es auch, bin ich mittlerweile auf gutes italienisches Divella Semola Di Grano Duro Rimacinata umgestiegen. Ich finde den Teig viel schöner und die Nudeln schmecken mir persönlich deutlich besser als mit unserem herkömmlichen 405er Mehl. Das Problem bei meinem Hartweizengrieß (Tipp von bel) aus dem türkischen Supermarkt (der Teig zerbröselte immer nur) ist mir mittlerweile auch aufgegangen. Türkisch fein gemahlen und italienisch fein gemahlen sind zwei völlig unterschiedliche Baustellen. Macht ja nix. Jetzt bin ich bei 200 g Semola die Grano und 100 g Semola von De Gecco, 3 Eier, etwas Olivenöl (alleine schon wegen der Handpflege beim Kneten!) und habe einen wundervollen weichen Teig, der nicht klebt, gut knetbar mit der Hand und mit einer sehr schönen Farbe, der auch den schlussendlichen Arbeitsschritten wunderbar standhält.



Die Teigfindung erkläre ich hiermit für abgeschlossen. Gekauft wird beim kleinen Italiener am Südkreuz, der sich immer freut, wenn ich mit meinem Bianchi-Fahrrad vorfahre. Der gestern eine schlimme Fussballverletzung (!) – da reden wir mal besser nicht drüber, näch? – hatte, kaum laufen konnte: von dieser Stelle aus gute und schnelle Besserung! Außerdem kostet das das Mehl einen lässigen Euro weniger als in der italienischen Apotheke am Kotti, die plötzlich auch keinen offenen Ricotta mehr verkauft. Dann eben nicht! Und ja, ich bin nach wie vor sehr beglückt mit dieser Teig-Kneterei. Fahr' icke voll druff ab! (Wie der Berliner zu sagen pflegt.)

Das mit den Nudeln … mit den Tagliatelle, klappt soweit. Zumindest seit dem legendären Tipp in den Kommentaren hier von Maribert mit den Frühstücksbrettchen. In der Länge bekomme ich die Jungs nun auseinander, allerdings kleben sie noch immer seitwärts zusammen. Brauche ich also doch so einen Trockner zum Nudeln einzeln aufhängen? Vielleicht aber klappt es nun mit dem schlussendlichen Teigrezept auch besser. Wir werden sehen … denn nun bin ich aktuell auf dem Ravioli-Trip!

Oh Ravioli! Ihr wart schon immer meine Lieblingspasta! Vergangenen Mittwoch war ich bei Coledampf's (großartiger Küchenartikelladen in Berlin, wo man wirklich alles bekommt, was man braucht) und die haben derzeit Ausverkauf wegen Umbau. Unglaublich günstige Preise. Ich riss mich zusammen, aber musste dann doch diese beiden Ausstecher



einladen, bei mir und in meiner Küche künftig heimzuwohnen. Sie ließen sich auch nicht lange bitten, kosteten 20% weniger und laden zu jeder Zeit Plätzchenausstechzeit sein. Was sehr wichtig ist für die Seele. Habe ich so auch nicht gewusst! (Ich freue mich schon sehr auf die erste Ravioli-Session mit dem Nachbarsmädchen, sie stand neulich schon mit glänzenden Augen vor der Nudelmaschine.)

Heute gab es zum dritten Mal Ravioli und ich war heute sehr zufrieden mit der Dicke des Teiges, man muss sich eben herantasten. Seit ich Nudeln mache, steht bei mir immer ein Topf Sugo auf dem Herd, alternativ lagern ein paar Becher Sahne ein. ,-) Der Verbrauch an Parmesan ist immens gestiegen, die Hosen werden enger … äh. Nein. Nicht wirklich.

Dies sind meine allerersten Ravioli gewesen:



Gefüllt mit sehr klein geschnittenem angebratenem Bauchspeck, Frischkäse und Frühlingszwiebeln. Nicht farciert übrigens. Sehr lecker, die Füllung – auch wenn ich mich leider beim Bauchspeck verkauft hatte und einen viel zu salzigen verwendet habe. Frischkäse hält in Ravioli eher nicht so vor. Also zumindest schon mal gar nicht, wenn man die kleinen Klapptaschen nicht ordentlich dicht verschließt! Jaaa, Schlamperei nehmen Ravioli übel. Ravioli wollen zärtlich einzeln getätschelt werden, habe ich gelernt. Ravioli sind sensible kleine Diven, aber wenn man ihnen die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die sie wünschen, dann sind sie das Beste auf der Welt, was man essen kann. Finde ich. Wie schon berichtet, Ravioli Volume 1 und 2 waren mir vom Teig dann doch auch noch zu dick. Da waren diese heute, die dritten, gleich viel besser im Geschmack, weil viel zarter:



Gestern gab es sie schon einmal in der runden Form, halb zusammen geklappt. Leider ohne Foto. Dafür ganz glückliches Ravioli-Ersthappening bei Frau Indica in meiner Küche. Wir waren froh mit unserem selbst gebastelten Essen! Gefüllt mit einer Farce aus Merguez-Putenwürstchenfleisch, schwarzen Oliven, getrockneten Tomaten und einer Zwiebel angebraten und mit zwei Esslöffel Ricotta im Mixer püriert. Ich finde, alleine diese Füllvariationen, die nun wirklich jeden Spielraum an eigener Kreativität bieten, ganz wundervoll! Und hey, ich bin erst am Anfang! Habe dann heute schon mal Crevetten und geräucherte Forellenfilets eingekauft. Hm, Firschfarce …

Was ich persönlich sehr sehr mag an dieser Nudelsache, dass man sie sich tatsächlich ein wenig erarbeiten muss und der ganzen Sache ein wenig Verständnis entgegen bringen muss. Eine Frage bleibt mir aber noch zu stellen: wie wirft man Ravioli nun richtig ins Wasser? Unangetastet? Oder presst man die Luft aus ihnen raus? Weiß das jemand?

Ich liebe diese Maultaschen. Und meine Nudelmaschine. Und die Ausstecher. Und den Italiener am Südkreuz. Und Robert, denn der ist – neben Mama – auch schuld an meinem neuen Kochhobby! Merci!

2011-01-28

Ich habe

heute viel doll mehr Schwäne gesehen als wie Du!

(Aus der Reihe: Kottbusserbrückenblogpost).

Man glaubt mir ja nie …

wenn ich hier und dort von dem sehr innigen Verhältnis meines Katers zu den Dienstleistern dieser Welt erzähle, die täglich oder mehrmals wöchentlich unseren Alltag beglücken. Da ist zum Beispiel unser Postbote. Der ist ja nicht nur ein sehr netter seiner Sorte, er ist obendrein auch noch ein hübscher (Feature geht an mich) und echter Katzenfreund (Feature geht an die Katzen). Seit unser Postbote Silvester das letzte Mal oben bei uns war und Lino ausgiebig mit ihm gekuschelt hatte, bis er ihn als praktikable Ausrede genommen hat, um den nächsten oberen Treppenabsatz heimzusuchen – was ich nett von meinem Kater fand, denn ich habe es auch gerne, wenn mein Postbote mir ab und an etwas Aufmerksamkeit schenkt – sieht Lino ihn morgens auf seiner Tour erst in die eine Richtung auf der anderen Straßenseite entlangfahren, begibt sich zum Kratzbaum an der Wohnungstür und singt … laut und herzliche Weisen für seinen Postboten. Die leider ungehört im Treppenhaus versanden. Ich wette, er möchte mit dem Mann zu gerne mal ein Fischbrötchen essen gehen. Ich bin weniger anspruchsvoll. Mir würde ein Kaffee schon reichen.

Ganz großes Kino für den Kater drei Mal die Woche, wenn die Jungs von der Berliner Straßenreinigung kommen. Denen guckt er zu gerne und äußerst interessiert beim Arbeiten zu. Und: Lino, ganz Junge an dieser Stelle, liebt große Autos. Lkws sind nur für meinen Kater erdacht worden – und wenn sie dazu noch besonders groß sind, beim Arbeiten quietschen und schnauben, von besonders auffälliger Farbe mit viel orangener Blinkanlage an allen Ecken und Kanten, dann … hach! Heute parkte das Auto so schön direkt vor dem Fenster, dass er genau sehen konnte, wie die drei Jungs elegant dem Fahrerhäuschen entstiegen sind. Ein großartiger Moment für meinen kleinen schwarzweißen grazilen Riesenkater …

Glaubt Ihr mir nicht?



Glaubt Ihr mir doch!

2011-01-27

2. Informationsbeitrag zu Euroweb

Wir wollen ja nicht, dass dieser Name so schnell in Vergessenheit gerät. Daher empfehle ich den sehr schönen Artikel zum Thema bei netzpolitik.org.

Ach ja, nerdcore.de – die Domain wurde ja von Euroweb gepfändet – ist wieder beim Eigner René Walter. Die Pfändung war dann doch nicht mehr wirksam nach erneuter rechtlicher Prüfung durch die Denic.

Gestern …

über die Web-Suche lustigerweise auf eine Seite beim größten deutschen BLÖD-Blatt zum Thema „Bewerbungstipps“ gelandet. Größtes deutsches BLÖD-Blatt schreibt, der Lebenslauf darf niemals mehr als eine Seite Länge haben!

Werde jetzt ein InDesign-Dokument mit 16 Spalten anlegen.
In 6 Punkt.

2011-01-26

Die Raiffeisenbank Altdorf-Ergolding

lehnt laut Heise die Eröffnung von Girokonten für Behinderte ab. Gegenüber der Betreuerin teilt man mit, „diese Personen würden einen größeren Arbeitsaufwand“ verursachen.

Quelle: Wochenblatt. Heise.de untersucht den Vorfall unter dem Aspekt des Gleichhandlungsgesetzes.

Und jetzt bitte alle ganz laut: die Raiffeisenbank Altdorf-Ergolding eG lehnt es ab für betreute behinderte Menschen Konten zu führen! Den Namen einer Bank, die das tut, kann man gar nicht weit genug vorne in Google sortieren!

2011-01-24

NeXT

Newsweek online blättert zurück bis zum 30. September 1985 und schreibt darüber, wie Steve Jobs sich, nach seinem Ausscheiden aus der Apple-Riege, einem neuen Projekt widmete: dem NeXT-Computer. Und nennt das „Showdown in Silicon Valley“ Lesenswert – die Fotos sind unbezahlbar großartig!

Mein erster Rechner war ein Macintosh Plus. Und ich habe damals schon mit RagTime gearbeitet, weil mir Word zu oll war. Und in meinem Macintosh SE habe ich zum ersten Mal selber den Arbeitsspeicher gewechselt. Übrigens ohne die Bildröhre zu schrotten. Wir hatten bei uns in der Firma ein Servicegenie, der hatte einen Macintosh SE mit Doppel-Floppy-Laufwerk UND 'ner internen HD gebastelt. Und ja: für uns Mac-User galten diese Kisten damals schon als Portables. Wir haben sie eingepackt und sind mit denen verreist! Und Crystal Crazy vermisse ich immer noch ganz doll, seit diesen doofen 68030-Prozessoren!

Verstehe ich diesen Artikel korrekt?

Da wurde an der steuerlichen Verwertbarkeit herum geschraubt zu Lasten von Ehrenamtlern, weil der deutsche„Feierabendpolitiker“ im Ehrenamt zu viel Kasse gemacht hat, das aber steuerlich nicht absetzen wollte? Und dass nun alle den neuen niedrigeren steuerlichen Freibetrag gelten machen müssen, außer … die Kommunalpolitiker?

2011-01-23

Lieber Herr Maschmeyer …

finden Sie nicht, dass Sie hier etwas überreagieren?

Das Problem ist … in der Vergangenheit möglicherweise Anleger um ihr Geld gebracht zu haben – ob bewusst oder unbewusst – ist ja nun die eine Sache. Nur, und das wissen wir alle längst: anders funktioniert Ihr Business nun mal nicht! Aber an der Pressefreiheit herum schrauben wollen? Womöglich legen Sie sich dann doch mit den falschen Personen an. Und ich meine damit nicht nur Journalisten. Das könnte Ihr Ansehen auf einer ganz anderen Ebene schädigen. Vergessen Sie nicht: Image ist alles.

Nun, wenigstens haben Sie so eine gewisse Nachhaltigkeit des Fernsehbeitrages geschaffen. Ist womöglich nicht das, was Sie hätten schaffen sollen. Aber hierfür müssen Sie selbst die Verantwortung übernehmen.

Deutscher Journalisten-Verband fordert Carsten Maschmeyer auf, sofort mit den presse- und strafrechtlichen Nachstellungn gegen den Reporter und die NDR-Redaktion des Magazins „Panorama“ aufzuhören.

Frage …

denn mein Allgemeinwissen reicht zur Beantwortung nicht aus. Also Schneidematten, so wie diese hier, gelten als „selbstheilend“. Das ist deutlich weniger esoterisch gemeint, als es danach klingt. Aber die Oberfläche verschließt sich bei mehr oder wenigen tiefen Schnitten wieder selbsttätig.

Und ich würde nun sehr gerne wissen, wie das physikalisch funktioniert. Hat einer Ahnung davon?

2011-01-21

Eine Leseempfehlung …

ein schöner stiller leidender Text von Fragmente.

Wie die Spanier ihrer Bank die Meinung tanzen …



Flamenco-Flashmob via kaltmamsell

2011-01-20

Nachdem die blonde RTL-Pornogöre

nun den Folgen des nur sechsten (!) Versuches im Alter von immerhin schon 23 Jahren (!) ihre sekundären Geschlechtsorgane künstlich zu evolutionieren, erlegen ist, schreibt die deutsche Qualitätspresse überall von „Busen-OP“.

Das Mädel hatte nur überhaupt keine Busen-OP. Das Mädel hat sich ihre Brüste kunstvoll erweitern lassen. Der Busen ist ausschließlich der Streifen zwischen den beiden Brüsten! Ehrlich: Titten und Busen sind medizinisch gesehen zwei völlig unterschiedliche Körperteile, wenn auch in unmittelbarer Nachbarschaft beheimatet.

Ja ja, deutscher Qualitätsjournalismus der dpa.

Und Leute, die ihr ernsthaft über Schönheits-OPs hierzulande nachdenkt: Privatkliniken obliegen keiner Qualitätssicherung in diesem Land! Es ist also ziemlich schnurzegal, ob ihr hier zu Quacksalbern geht, die mal eben 15 Minuten Sauerstoffmangelversorgung unter einer OP nicht bemerken oder nach Polen fahrt. Ist wirklich gehüpft wie gesprungen. Naiv zu glauben, Ihr wäret hier ernsthaft besser versorgt in diesem angeblich besten Gesundheitssystem der Welt in dem jetzt politisch ein Hygienekompass für Deutsche Krankenhäuser erarbeitet werden muss, weil deren Geschäfsführer zu geldgeil sind, um für ordentliche Hygiene zu sorgen im Budget.

Aus der Reihe, ich kann gar nicht so viel kotzen, wie ich es bei diesem Thema tun möchte. Von A-Z. Dabei habe ich Ärzte, die 23-jährigen Frauen den Körper zum sechsten Mal öffnen für sinnlose, Schmerzen bereitende, den Körper in Folge schädigende Megatitten-OPs noch nicht mal im Ansatz bedacht.

Offener Brief …

an Kristina Schröder. (Und weil der Link offensichtlich nicht mehr funktioniert), der Brief aus dem Cache:

Su Holder mit einem offenen Wort an die schwangere Familienministerin:

Liebe Kristina Schröder,

ich freu mich eigentlich immer über Schwangerschaftsbotschaften, aber alle Zitate von Ihnen, die man heute lesen muss, rufen Ekel und Würgereflexe in mir hervor. Zum Beispiel: “Wir werden vor den gleichen Herausforderungen stehen wie viele andere Paare in Deutschland, bei denen beide beruflich sehr gefordert sind.”

Wie anmaßend, schamlos, unmoralisch, blind und bescheuert sind Sie eigentlich? Mit 16.529,50 Euro im Monat und einem garantierten, vergoldeten Betreuungsplatz in der 5 Sterne-Bundestags-Kita stehen Sie NICHT vor den gleichen Herausforderungen wie viele andere Paare in Deutschland.

Sie hoffen “Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen mit der Unterstützung ihrer Familien”… Erzählen Sie uns bitte nicht, dass Sie von Existenzängsten geplagt sich nachts wälzen und sorgen, ob das Geld für Windeln reichen wird, ob Sie problemlos ihre Arbeitsstelle zurück bekommen. Fragen Sie sich lieber, wer eigentlich vor kurzem das Elterngeld gekürzt hat.

Ich wünsche Ihnen Sodbrennen, Wasserbeine, Müdigkeit, Krampfadern und Hämorrhoiden – wenigstens körperlich gleiche Herausforderungen.


© Su Holder

Ich möchte – bin mir bei manchem Kommentar nicht sicher, ob das so ganz klar ist – noch einmal deutlich machen: dieser offene Brief stammt nicht von mir, creezy, der Blogeignerin. Frau Holder ist Journalistin, dieser Brief wurde so von ihr bei Fritz.de veröffentlicht. Dieser ist mittlerweile dort – aus welchen Gründen auch immer – vom Netz genommen worden. Also Kommentare an Frau Holder hier im Blog, wird sie garantiert nie zur Kenntnis nehmen, weil sie dieses Blog sehr wahrscheinlich gar nicht kennt!

Cupcake-Madness

Aber so was von genial!

2011-01-18

Ein bisschen Hilfe …

… kann Elke gebrauchen, damit die Bank ihr nicht das Zuhause nimmt. Ob 2,–, 5,–, 10,– oder mehr Euro – es ist für ein Zuhause und die Altersversorgung für eine Frau, die ihren Job im Leben gemacht hat. Und wir können mithelfen, dass sie im letzten Lebensdrittel nicht plötzlich ohne alles dasteht!

Herzlichen Dank für Eure Mithilfe!

2011-01-15

Zum Nachdenken:

Ein Freund tat etwas sehr Kluges …

Die Wurst geknackt

Ich hatte schon letztes Jahr bei dem schönen Schnee in Berlin das dringende Bedürfnis im Winter auf dem Tempelhofer Feld grillen zu wollen. Ich hielt das für die absolute Berliner urbane Grillsituation. Mein soziales Umfeld leider so gar nicht. Als ich vorschlug, man könnte den Jahreswechsel doch dort verbringen am Grill, zumindest für einige wenige Stunden lang, erntete ich nur verzweifelte Blicke hinten den direkt die Gedanken gelegt waren, wo sie denn wohl noch so schnell alternativ Silvester verbringen könnten, falls ich aufgrund meiner speziellen Idee aus ihrer Sicht als untragbar gelten würde.

Dann wurde mir auf Twitter ein Gewinnspiel beim Blog mit dem schönen Namen „Knackwurstwissen“ empfohlen, das vom Zentralverband für Naturdarm (was es nicht alles gibt oder?) präsentiert wird. Es galt eine für den Grillprofi simple Frage zu beantworten (don't touch the wurst auf the grill with the gabel) und man konnte ein BBQ-Winterset gewinnen. Habe ich mir gesagt, mache ich – und wenn ich dann das winterliche Grillset vielleicht gewinne, dann dürfen sich die meinen überhaupt nicht mehr wehren. Denn was für den Winter gedacht ist, muss im Winter eingesetzt werden.

Donnerstag kam eine Mail: ich hätte gewonnen. Das war spannend, letztendlich hatte das Foto im Gewinnspiel den eigentlichen Gewinn nicht in der Gänze präsentiert. Bevor ich noch fröhlich „ich freue mich!“ antworten konnte, stand gestern schon der Paketbote mit einem riesigen Paket in der Tür. Sie haben wirklich an alles gedacht:



Da gibt es einen ca. 5-Millionenteile beinhaltenden Alugrillkoffer mit jedem Grillwerkzeug, das man nur besitzen kann und der auch nur geringfügig größer ist als der eigentliche Grill. Ich glaube, nur wer diesen Koffer hat, darf sich wahrlich „Grillmaster“ nennen.



Der poussierliche Rucksack mit Glühwein-Thermoskanne und Frühstückbrettchen und Stoffservietten – im very scottish Picknick-Karodesign.



Und der wahrlich formschöne Grill, hier noch ohne Beine (mit dem man, wenn ich das richtig sehe, vermutlich sogar räuchern kann):



Und sie habe weder die Picknick-Decke noch die beiden Norwegerwollmützen vergessen! Ist das nicht großartig? Ich sehe mit so einer Mütze zwar reichlich beschränkt aus aber wenn's warm hält! Jedenfalls bin ich sehr begeistert und kann den nächsten Schnee nicht abwarten, damit das Grillset standesgemäß einweihen können. Und wer nicht dazu kommt, ist doof!



Nishia hat sich auch sofort als Knackwurst beworben. Habe ich aber direktamente abgelehnt. Aus Gründen!

2011-01-14

Machen Sie sich eine Nudel!

Aaaaaalso … so ganz trivial ist das mit den Nudeln selber machen nicht. Finde ich. Aber beherrschbar. Mit etwas Übung. Finde auch ich. Gestern habe ich dann frohen Mutes den ersten Teig gemacht. Zuerst mit jeweils einer Hälfte Weizenmehl und Hartweizengrieß (wie von meinen Bloglesern empfohlen), 2 Eiern, Salz, etwas Olivenöl. Der Teig war bonfortinös. Nur ich war nicht bonfortinös, eher zweifelnd und dachte, der sei so zu klebrig und gab noch etwas Mehl an. Was ihn nach seiner Ruhezeit zu trocken machte. Zerbröseln und etwas Öl drangeben, brachte nicht die Lösung und den Teig somit Ablage P näher. Also auf ein Neues. Dieses Mal dann nur mit Weizenmehl, zwei Eiern, Salz und etwas Olivenöl. Und er gedieh prächtig!

Das Kneten macht mir Spaß. Ehrlich. Bei einer Menge von nur 250 g Mehl natürlich auch händelbar. Aber dieses Kneten hat etwas Sinnliches – fast Therapeutisches. Aber ich war schon immer Fan von Teig anfassen und bearbeiten. Ich gehe ja auch morgens um zwei Uhr in die Küche, wenn ich mich sehr geärgert habe und backe. Ich finde die Behandlung von Teig gibt viel Frieden. Und ich könnte Pizzabäckern bei Teigaktionismus stundenlang zugucken, wie sonst nur den Fischen im Aquarium. Das ist also genau mein Ding!



Dann habe ich die erste Fuhre Teig durch die Maschine gedreht. Diese auch für den Müll produziert wurde, weil die Bedienungsanleitung empfiehlt, das bei der ersten Benutzung zu tun – um etwaige Ölreste im Innern der Walze abzutragen. Lächerliche Maßnahme in meinem Fall, weil die Maschine schon eine ganze Dekade im Schrank auf ihren Einsatz gewartet hatte und sich vermutlich jeder überflüssige Tropfen bereits schon aus Langeweile verdünnisiert hatte. Blieben also ca. 125 g Nudeln, die ich als Tagliatelle produzierte. Und gleich die ersten beiden Fehler einbaute. Denn ich hatte die Platte dafür einfach zwei Stufen zu dünn ausgerollt (weil's doch so ein Spaß macht) und ich habe sie nicht sofort aufgefangen und aufgehängt, also sind sie auf dem Berg – zwischen dem Schneiden, dem Foto machen, die Kamera mit der Speicherkarten zu bestücken, um's Foto zu machen und dem gekonnten Wassereinwurf – zusammengebacken. Aber wie praktisch, was einem einmal passiert und sich als Fehler präsentiert, passiert üblicherweise kein zweites Mal. Hat mich aber wiederum davon überzeugt, dass diese Nudelntrockenständer doch gar nicht so lächerlich zu sein scheinen, wie ich bisher dachte.

Die Nudeln waren lecker, wenn auch ich sie nur aus Weizenmehl tatsächlich etwas … nun ja … nicht nur farblich nichtsagend finde. Die Klumpen ließen sich im heißen Wasser nur geringfügig auseinander reparieren – aber wir blieben eh unter uns, die Tagliatelle, der (!) Sugo, die Gambas, der Lino, die creezyne.

Habe danach eine Kerze für das Muttertier angezündet. Meine Visionärin! Und bin im höchsten Maße amüsiert!

2011-01-13

Tantra-Massage-Diplom.

Habe ich jetzt.

Nudelteig.

Ihr habt ja überhaupt keine Ahnung, wie viel Sinnlichkeit Euch entgeht. Ihr mit Euren KitchenAids.

2011-01-10

Suchbild

2011-01-09

Koch-Histörchen



Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass ich letztes Jahr zum allerersten Mal in meinem Leben für ein Pferd gekocht habe? Ich war aufgrund meiner Recherchen hell erstaunt, was Pferde gelegentlich so alles essen … Die Honig-Zuckerrüben-Vinaigrette vom Rote-Beete-Carpaccio kann ich nur wärmstens empfehlen.

Und dann hat mich Robert weichgekocht. Den ich sowieso ganz reizend finde und – würde ich morgen in die Schweiz reisen – als allerersten die Hand schütteln wollte. Ich habe beschlossen und es ist mein sehr ernst gemeinter Vorsatz für 2010: es wird mein Jahr der Nudeln. Ich werde zum ersten Mal in meinem Leben Nudeln selber machen. Und dann immer und immer wieder. Und ich werde darüber erschrocken sein, wie fürchterlich einfach es ist und wie viel glücklicher selbst gemachte Nudeln machen. Und ich werde mich ärgern, dass ich nicht früher damit angefangen habe und ich werde mich über die Weisheit meiner Mum wundern, die mir schon vor gut 15 Jahren zu einem Weihnachtsfest eine Nudelmaschine geschenkt hatte, die ich immer liebevoll im Schrank gehalten habe mit der festen Vorstellung vermutlich nie selbst Nudeln zu machen. Ich war eben noch nicht soweit.



Und dann bei Robert auf Lamiacucina immer seine wundervollen und so etwas von perfekten Teigwaren zu sehen, die sind für den Anfänger eine visuelle Inspiration. Andererseits auch immer etwas, von dem man weiß, das ist nicht selber zu schaffen. Aber egal. Ich mache das jetzt. Und Robert ist schuld! Und Mama! Sagt guten Tag zu meiner „Marcato Ampia“, sie ist dem Schrank entfleucht. Die Eier sind gekauft und morgen zieht das italienische Mehl bei uns ein. Und Mama, Du kanntest mich sowieso am besten. Noch lange vor mir!

2011-01-08

Profitipp

Wer diese flauschigen Ohrenpuschel auch beim Auto fahren trägt, der hat das große Glück nicht sofort hören zu müssen, wenn er sein BMW 6er Coupé beim Wenden schwungvoll auf einen vereisten Schneeberg setzt, wie die plastifizierte Autoschürze laut daran zerbricht.

Berliner Dialoge

Gestern sehr früh in der U-Bahn fragt die Mama ihren kleinen Knirps, der noch völlig abgeschlafft vom Aufstehen in seinem Buggy regiert, ob er denn die vergangene Nacht etwas geträumt hätte? Und er brabbelt zwischen seinen weißen Milchzähnen hervor: „Ja. Von einer Maus. Und die ist in mein Bett gekommen. Das war aber eine liebe Maus.“ Und guckte dabei sehr sehr glücklich milde lächelnd.

Gerichtstermin, ich begleite eine Freundin zum Arbeitsprozess. Es ist ein großes Unternehmen, das sein Geld damit verdient, Menschen in Arbeit zu verleihen. Es geht um eine Kündigung, nach der die Arbeitnehmerin zunächst offiziell freigestellt wurde, dann doch wieder in einen Job vermittelt wurde, sie Vorstellungsgespräche zu absolvieren hatte. Woraufhin man die nicht erfolgte Freistellung dennoch zugunsten des Unternehmens verrechnen wollte mit ihrem Zeitkonto. Und es geht um die Abfindung, die man nach dreieinhalb Jahren Betriebszugehörigkeit wohl verlangen darf. Vorher hat das Unternehmen mit Hinhaltetaktik versucht, Fristen hinten herum auszusetzen. Es ist unglaublich wie der Betriebsrat des Unternehmens in der Sache agiert, er macht sich zum Spielball der Geschäftsleitung und ist sich nicht zu dumm in einem Telefonat damit zu drohen, seine Funktion als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht gegen die Arbeitnehmerin zu verwenden, kommt es zu einer Verhandlung in der nächsten Instanz.

Das Unternehmen muss seine Angestellten für sehr minderbemittelt halten. Andererseits, ich als Beisitzerin, denke mir zwischendurch in der Verhandlung auch, welcher Arbeiter ohne Abitur und Studium soll eigentlich dieses hin- und herrechnen von Zeitkonten verstehen und wissen, wie ungesetzlich der Arbeitgeber ihn versucht in die Pfanne zu hauen, wenn er in der rechtlichen Lage von Zeitarbeitsgesetzen nicht allwissend ist? Die Anwältin dieses Unternehmens kann zeitweilig selbst nicht mehr folgen, sie darf dann ihre Existenzberechtigung daraus ziehen, dass man ihr in der Abfindungssumme um 60,– Euro entgegen gekommen ist. Mit der Auflage, dass das Unternehmen zu zahlen hat, was der Arbeitnehmerin aufgrund ihrer geleisteten Arbeit auch zusteht. Die Richterin musste mehrfach hoch belustigt ungläubig lachen – immer und ausschließlich in die Richtung der Anwältin des Unternehmens. Ob sie das noch tun kann, wenn sie nach einem langen Arbeitstag am Arbeitsgericht nach Hause geht?

Wir gehen danach zur Feier des Tages, des Sieges und der Möglichkeit für einen Neuanfang einen Kaffee trinken. An der Decke der Josef-Rot-Diele steht aus seiner Biografie geschrieben: „ … und die Armen sind es, die bei uns zu Hause singen, nicht die Glücklichen, wie in den westlichen Ländern …“

Singen wir denn überhaupt noch? Wir in den westlichen Ländern?

Stunden später auf dem Nachhauseweg zur Docking Station zwei junge Frauen vor mir auf dem Weg zu Discounter, die eine schreit sehr erregt die andere mehr oder weniger an, obwohl diese selber gar nicht der Grund ihrer Emotion zu sein scheint. Sie ist nur die Freundin, die sich von der anderen, kurz vor den Tränen stehend, die Vermutung anhören muss, dass deren Freund eine andere zu haben scheint. Und sie klagt dann laut keifend: „Weißt Du, der hat mich seit vier Wochen nicht mehr angerührt …“ Und ich denke so bei mir, „Mädel, und das scheint mir auch ein klein wenig verständlich.“ Sie ist schwanger und sie scheint sich seit ihrer vollendeten Fruchtbarkeitsdiagnose nicht mehr gewaschen und noch gepflegt zu haben.

2011-01-07

Dieses Internet heute …

ein Kalauer nach dem Kalauer nach dem Kalauer nach dem Kalauer nach dem Kalauer:

Volks- … äh … Vogelzählung

Zählt doch bitte bis zum 09.01.2011 einfach eine Stunde lang die Vögel in Eurem Garten, von Eurem Balkon, im Hinterhof. NABU braucht Euch: Stunde der Wintervögel






(Obwohl … ich glaube, ich zähle lieber, wenn die Spatzen-Hauptmieterversammlung wieder vorbei ist.)



All count and wishfully ea…n by:

Das Liebesomen 2011



Macht was draus!

2011-01-06

Die Google-Map …

die aktuell das übermäßige Tiersterben dokumentiert.

Blogwichtel 2010 – die Auflösung

Liebe Mitwichtler, Bewichtler, Bewichteltwordende und -innen,

auf Wunsch einiger Blogwichtelalthasen und -frischlinge dieses Jahr ein kleines Novum bei der Blogwichtelei: die Auflösung. Wen es interessiert, wer wen bewichtelt hat, der darf jetzt in dieser Liste nachgucken. Wen es nicht interessiert, überliest dieses Blogpost einfach. Suchen müsst ihr in der zweiten Tabellenhälfte nach Eurem Blog, Euer Wichtel findet Ihr dann voran stehend.


Click auf's Bild macht's größer.

2011-01-03

Neujahrskäse



Mit diesem Foto hat sich übrigens heute die Entscheidung manifistiert, dass diese Canon ixus 90 die letzte Canon in meinem Leben gewesen ist. Pünktlich mit dem Besitz von zwei Jahren und nach Ablauf der Garantie (und zwar offensiv zu pünktlich auf den Tag) löste sich vom Auslöser die Platte und ich löse jetzt auf einer Feder aus. Letzte Woche gab es die erste Objektivfehlermeldung, die sich mit diesem Foto manifestiert hat (hier war die Makrofunktion aktiviert und es wurde auf den Käsekuchen scharf gestellt und ja, ich weiß, wo die Nahstellgrenze der Kamera liegt.). Und über die Bildqualität bei 800 ISO, ach lasst uns schweigen. Das wäre alles nur halb so dramatisch, wenn ich nicht genau wüsste, dass Canon bis zur ixus 400 richtig gute Kompaktkameras gebaut hatte. Und ich habe diese Kamera wirklich wenig benutzt, weil ich sie als Zweitgerät nur rumtrage, wenn ich die große Pentax nicht dabei habe.

Canon, Ihr seid kapitalistische W…er! Ihr seid unsympathisch. Und ich war mal Eure Kundin. Sogar eine begeisterte Kundin! W A R!

Silvester 2011

Am 30.12. dem Postboten eine kleine Freude mit Post gemacht.
Am 31.12. dafür von ihm in den Arm genommen worden.
Einfach so.
Liebe Menschen in den Arm genommen.
Liebe Katzen in den Arm genommen.
Böse Geister mit lautem Knall vertrieben, dafür wenigstens keinem Brot weggegessen. Durfte für meine Freunde die Sektkorken knallen lassen und die Raketen anzünden, dabei bin ich die mit der schlechtesten Krankenversicherungssituation.
Den schlechtesten Pfannkuchen meines Lebens gegessen (von vorgestern und ohne Marmelade, selbst gekauft, meine Gäste konnten das besser.)
Zum ersten Mal selber Tempura gemacht und es gleichzeitig vier anderen Menschen beigebracht. Vor zwölf.
Nicht zum ersten Mal Sushi gerollt und es zwei anderen Menschen beigebracht. Nach zwölf.
Mit lieben Menschen gekocht.
Mit lieben Menschen Crémant getrunken.
Mit lieben Menschen Crème brûlée gegessen. Zum ersten Mal nicht selbstgemacht. Schlicht, weil ich scharf auf die Förmchen der Discounter-Brûlée war.
Ein Mensch, neu kennengelernt, guckt auf meine Citroën Déesse-Fotos an der Wand und meint, sie liebt dieses Auto und sei schon mal damit gefahren. (Übrigens ohne Sex auf dem Rücksitz gehabt zu haben.)
2009 hat mir eine Sauciere genommen, 2010 hat mir zwei gebracht.
Alles gut. Es kann besser werden.
Das letzte Jahr fand ich sehr anstrengend. So sehr, dass mir zum Ende hin die Worte ausgingen.
Die letzten zwei Monate haben mich persönlich mit vielen unzähligen Kleinigkeiten den Rest gegeben.
Und ich fühle mich immer noch wie die Luftmatratze, die auf dem allerletzten Loch pfeift, obwohl alle Luft bereits entwichen ist.
Aber ich habe die besten Freunde der Welt. Und ich habe gesunde Katzen. Und es gibt Menschen, die ich teilweise nicht mal persönlich kenne und deren Menschlichkeit mich oft zu Tränen gerührt hat. Und denen sind zwischen den Jahren liebe Menschen und liebe Tiere weggestorben. So bitte ich um Gesundheit und Glück für meine Lieben, egal ob Zwei- oder Vierbeiner. Und dies bitte 2011 durchgehend. Etwas anderes ist derzeit schlicht nicht zu ertragen.

Je nachdem seit wann Ihr dieses Blog lest, lest Ihr es mit dem heutigen Tag unter Umständen seit bereits fünf Jahren. Wir feiern heute Geburtstag und ich bin blogmüde wie nie. Aber nur weil ich generell zur Zeit müde wie nie bin.

Ich wünsche Euch allen ein gesundes und wundervolles neues Jahr 2011. Es wäre schön, wenn wir uns am Ende diesen Jahres immer noch lesen und schreiben würden.

Danke. Für die fünf Jahre! Weil ohne Euch ist so ein Blog ja nix.

2010-12-31

Filly

Im Zeitungsladen endlich über „Filly“ gestolpert. Auf meine Frage an die Nachbarstochter neulich, was ihr denn der Weihnachtsmann das Muttertier gebracht hätte, wurde mir an den Kopf geschleudert x, y und z von „Filly“. Auf meine Frage, was denn „Filly“ sei, konnte sie mir nicht antworten, weil sie mich im Grunde für eine erstaunlich coole Person hält für mein Alter (was andersherum übrigens auch gilt) und die Idee, ich könnte „Filly“ tatsächlich nicht kennen, hatte sie schnell als nicht real existent eingestuft und mir dafür lieber erzählt, was es alles von „Filly“ gibt. Es gibt im Grunde nichts, was es von „Filly“ nicht gibt. Ergo gibt es von „Filly“ natürlich alles, was es von Barbie, der Diddle Maus, Hello Kitty nicht auch schon gegeben hätte und irgendwie beschlich mich eine Ahnung, „Filly“ könnte in der Grundtendenz sehr viel mit Rosa zu tun haben.

Stehe ich also heute im Zeitungsladen und es bricht aus mir laut hervor, dass der nette Verkäufer vor Angst erst mal in die Ecke sprang: „Ach! Ach DAS ist «Filly»!“ Vor mir lagen „Filly“-Sammelbilder. „Fillys” sind Feen, haben Pferde und sind … rosa. Eine Tüte „Filly“ Sammelbilder kosten 60 Cent.

Nun denn, habe 2 Tüten eben in einen Briefkasten eingeworfen. Wenn sie schon nicht mehr mit sechs an den Weihnachtsmann glaubt, dann muss sie jetzt leider an den Postmann glauben. Mein heutiger Beitrag für „Filly“ statt Böller.

(Aus der Reihe: Ich habe jetzt 13 mal „Filly“ geschrieben in einem Blogpost ohne auch nur einen Cent dafür zu kassieren.)

Finde …

es gehört verboten, dass Künstler, egal ob Frischlinge oder altgediente, alleine auf ihren Hotelzimmern sterben müssen. Sterben ist an sich schon tragisch – aber wenn schon nicht zu Hause, dann wenigstens auf der Bühne. Und nicht im Zimmer.

Farewell Bobby Farrell! Leider bist Du immer unterschätzt worden, Dein Style als Tänzer war extraordinär!

2010-12-29

Twitterbekannte in Berlin

muss nach Trennung im neuen Jahr sich eine neue wohnliche Existenz aufbauen. Da das Geld bei sehr knapp ist, frage ich hier vorsichtig, ob jemand vielleicht sehr günstig bis komplett günstig einen funktionierenden Kühlschrank als auch Waschmaschine abzugeben hätte …

Verlegerforderung Leistungsschutzrecht: Ja, habt ihr denn überhaupt keinen Stolz?

Von Marius Sixtus ein zorniges Anschreiben an die deutschen Verleger – und zu gut, um den Text nur zu verlinken. Steht unter CCO-Lizenz, den dürft Ihr also in Euren Blogs auch in Gänze bringen!

Wer spenden kann, dass dieser Brief per Anzeige geschaltet in die Printmedien kommt, kann hier mit einer Spende mithelfen!


Liebe Verleger,

das tut jetzt vielleicht ein wenig weh, aber einer muss es mal deutlich sagen: Euch hat niemand gerufen! Niemand hat gesagt: “Mein Internet ist so leer, kann da nicht mal jemand Zeitungstexte oder so was reinkippen?“ Ihr seid freiwillig gekommen, und ihr habt eure Verlagstexte freiwillig ins Web gestellt. Zu Hauf. Und kostenlos. Ihr nehmt keinen Eintritt für die Besichtigung eurer Hyperlink-freien Wörterwüsten, weil ihr genau wisst, dass niemand dafür Geld ausgeben würde. Ihr habt seriöse und un- seriöse SEO-Fritzen mit Geld beworfen, damit Google eure Seiten besonders lieb hat. Ihr seid ohne Einladung auf diese Party gekommen. Das ist okay, ihr könnt gerne ein wenig mitfeiern. Prost! Aber wisst ihr, was gar nicht geht? Dass ihr jetzt von den anderen Gästen hier Geld kassieren wollt. Sogar per Gesetz. Verleger: geht’s noch?

Bitte unterbrecht mich, falls ich etwas falsch verstanden habe mit diesem “Leistungsschutzrecht“, was gut sein kann, denn logisch ist das alles bestimmt nicht. Ihr wollt eine Art Steuer kassieren für all die Arbeit, die es bereitet, Texte online zu publizieren. Das ist die Leistung, die geschützt und bezahlt werden soll. Nicht etwa die Texte selbst sind es, für die ihr honoriert werden wollt, sondern das Zusammentragen und online stellen. Richtig? Wo und wie dieses Geld eingesammelt werden soll, ist zwar noch nicht ganz klar, aber immerhin habt ihr da schon ein paar Ideen. Vielleicht aber könnte man dazu auch Wahnvorstellung sagen. Einer dieser Einfälle, der ein wenig nach Megalomanie, Irrwitz und gekränktem Narzissmus schmeckt, lautet: News-Aggregatoren sollen zahlen. Also Angebote wie Google News. Dafür, dass sie diese Textschnipselchen anzeigen, die als Hyperlinks dienen, die zu euren Verlagsangeboten führen. Google spült euch die Hälfte eurer Besucher auf die Seiten und jetzt sollen sie dafür bezahlen? Das ist in etwa so, als würde ein Restaurantbesitzer Geld von den Taxifahrern verlangen, die ihnen Gäste bringen.

Dann ist da noch die Idee, gewerbliche Computernutzer zur Kasse zu bitten. Pauschal und auf Verdacht. Denn sie könnten ja irgendwie davon profitieren, dass ihr umgeklöppelte Agenturmeldungen, Oktoberfest-Bilderklickstrecken und überlaufende Inhalte eures Print-Redaktionssystems ins Web pumpt. Eine Verleger-GEZ wollt Ihr euch zusammenlobbyieren. Einerseits. Auf der anderen Seite droht ihr mit rituellem Selbstmord, wenn die gebührenfinanzierte Tagesschau eine iPhone-App bereitstellt. Wie geht das zusammen? Die Öffentlich-Rechtlichen sind aufgrund ihrer Gebührenfinanzierung eure erklärten Todfeinde, andererseits wollt ihr euch in gebührenfinanzierte Verleger verwandeln? Ja habt Ihr denn überhaupt keinen Stolz?

Die Gewerkschaften habt ihr schon auf eurer Seite. Das ist kein Wunder. Gewerkschaften sind in etwa so fortschrittsfreudig wie die Taliban. Hätte es sie damals schon gegeben, wären sie sicherlich auch gegen die Einführung des Buchdrucks gewesen, da er schließlich zu Arbeits- platzabbau in den klösterlichen Schreibstuben führt. Und die schwarz-gelbe Regierung hat ein wie auch immer geartetes Leistungsschutzrecht sogar schon in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Das ist ebenfalls kein Wunder, schließlich hat sich die politische Elite mit der alten Medien-Oligarchie prima arrangiert. Man kennt sich und weiß sich zu nehmen.

Der CTRL-Verlust-Blogger Michael Seemann hat den hübschen Begriff “Leistungsschutzgeld“ erfunden. Eigentlich wollt ihr auch ein “Leitungsschutzgeld“: Wer beruflich eine Internet-Leitung hat, soll zahlen, zu eurem Artenschutz. Wisst ihr was, Verleger? Haut doch einfach ab aus dem Web, wenn es euch hier nicht gefällt. Nehmt eure Texte mit und druckt sie auf Papier oder schickt sie meinetwegen per Fax weg. Denn: Euch hat niemand gerufen.

Source: networkedblogs

2010-12-28

Ihr erinnert Euch …

an den Goldfischschwamm? Heute nach immerhin drei Jahren ist er dem Dekanter entfleucht! Unzählige Zangen in unterschiedlichsten Ausführungen (braucht jemand zufällig Küchenzangen?) und Messerattacken, Zuckerstückzangenvorgänge hat es gedauert, bis ich heute auf die Idee gekommen bin, das stabilere Paketband vom zooplus-Paket als Schlaufe einzuführen und den Goldfischschwamm auszurichten und mit einem beherzten Zug aus seinem Goldfischschwammglas zu ziehen. Er sprang dann auch direkt in den Mülleimer, wo er sich einem Bad von ausgedrückten Orangenschalenhälften hingab.

Bin ob meiner Genialität selbst sehr beeindruckt. Überlege ab morgen zu meiner Belohnung und zum Gedenken an den Goldfischschwamm den Konsum von Rotwein gänzlich einzustellen.

Chef der Arbeitsagentur Heinrich Alt

stellt in der Arbeitsleistung Langzeitarbeitslose auf die gleiche Stufe wie Menschen mit schweren Handicaps.

Das heißt, Menschen, die in der Bundesrepublik – weil zu alt, zu verbraucht, zu teuer – keinen Platz mehr finden im Kapitalismus der Unternehmen, sind in Behindertenwerkstätten abzuschieben? Ich frage mich gerade, wo er die Menschen mit sehr schweren Handicaps einsortiert, die trotzdem einer regulären Beschäftigung nachgehen?

2010-12-22

Liebe Information und Informationinnen

2010-12-21

Gestern in Mitte …

die kleine Tochter, Vorschulalter, stapft an der Hand ihrer Mama durch die Schneeberge und resümiert: „Aber die Jungs sind ALLE doof!“

(Aus der Reihe: nicht mehr lange, Kind, nicht mehr lange.)

2010-12-20

Made my day!

Wie Pentax mir erklärt, dass ich einzigartig bin! (Facebook-Account notwendig – und spendet Eurem Account vorher ein wirklich cooles Avatar von Euch.)

Winterschlaf

2010-12-17

Was wäre der Winter ohne …

den inoffiziellen S-Bahn-Account bei Twitter

2010-12-16

Guckt mal, …

was mir der megaobersupertolle Michael zu Weihnachten gebastelt hat:



Eine Citroën Déesse als Screenhintergrund! Auch haben wollen? Hier entlang, bitte!

2010-12-15

Zwei Dinge im Umgang mit Tieren …

gibt es, auf die ich so richtig Hass schiebe bei Menschen:

a) Wenn man plötzlich feststellt, dass Baby und Haustier zu anstrengend sind (wobei das Baby natürlich immer erst nach dem Haustier einzieht und das Haustier vorher super Baby-Ersatz war und nun mit der Zurückweisung auf Platz 2 gar nicht klar kommen kann) und …
b) wenn sie ihre Haustiere abladen, weil sie alt werden, sie den Abschied fürchten und möglicherweise das Tier teuer wird.

So wie hier in Berlin geschehen. Und dann auch noch zu feige sein, das Tier ins Tierheim zu bringen. Zum Kotzen!

Mein Blogwichtel 2010

Spurensuche

Was treibt mich, was treibt uns dazu, unseren Gedanken Ausdruck zu verleihen? Die menschliche Ausdrucksfreude, diese Expressivität, hat im Laufe der Geschichte viele verschiedene Formen gefunden. Formen in Folgen von Symbolen, die schließlich einen Übergang zur Kulturtechnik fanden, also als eine weithin eingeübte Gepflogenheit Teil einer Gemeinschaft wurden.

Jedes Blog als eine Ansammlung von Spuren: Abdrücke der Gedanken geronnen in Sprache und übersetzt in das für sie übliche System von Zeichen, die anders als ein Tagebuch, ein Leserkommentar oder eine einfache Notiz, mitunter einen ganz spezifischen hypertextuellen Charakter aufweist, mit anderen Gedanken, Meinungen, Definitionen oder Beschreibungen verknüpft ist. Öffentliche Gedanken, die zuweilen von anderen und sofern sich es bei dem anderen nicht um einen sogenannten Troll handelt, zur Freude der jeweiligen Bloggerin, des jeweiligen Bloggers kommentiert werden.

Im Laufe der Zeit wächst das Archiv von Spuren, die je nach Perspektive für den einen eher einer Rumpelkammer oder liebteure Schatzkammer darstellen und zeichnet dabei nicht selten eine prozessuale Veränderung auf.

holy fruit salad! ist ein solche Schatzkammer, die anders als so manche visuelle Reblog-Rumpelkammer, mehr den Charakter geronnener Gedanken pflegt. Ein digital-virtueller Fährtensucher mag seine helle Freude in der "archälogischen" Auseinandersetzung mit diesem reichen Fundus finden.


© Ramessos, Wikipedia Commons, CC-Lizenz

Da ist zunächst die Erzählung einer Beobachtung, in der gleichermaßen das Versagen und der Gewinn der Mitmenschlichkeit deutlich wird. Oder Persönliches: zu Herzen gehende Berichte über die eigene Verliebtheit, als auch die nicht zu vermeidenden alltäglichen Aufreger über institunelle Inkompetenz. Die lehrreiche Einführung in die kalorinhaltige Genealogie und in die Gender Theorie sollen an dieser Stelle ebensowenig unerwähnt bleiben wie expressive Leibesübung und gewisse ironische Spitzen.

Wenngleich dies hier kein Marketing-Artikel sein soll und darf, findet ein Archäologe, eine Archäologin im Archiv des Blogs in der Tat eine furchtig-erfrischende Mischung wieder, ein Cocktail den man beileibe gerne genießt, weil er dann doch nicht zu süß ist.

Wenn wir uns ausdrücken und diesen Ausdruck mittels einer Kulturtechnik aufzeichnen, dann schaffen wir etwas für eine noch unbekannte Zukunft.

"Huch!", mag nun die oder der eine oder andere BloggerIn denken, "dessen bin ich mir gar nicht bewusst". Vermutlich sind wir uns dessen nicht immer bewusst, aber es ist durchaus vorstellbar, dass das Bewahren, die eigentlich eine Transformation für und in das Künftige ist, einen Teil unserer Motivation als Blogger auszeichnet. Wenn also die Geschichte vor uns eine offene ist und wir uns für das uns Unbekannte kleine Notizen machen, die wir mit andern teilen, dann ist vielleicht auch ein bischen so, als wenn wir eine kleine Prise, eine kleine Dosis, der Illusion Ewigkeit inhalieren.

So manch einer glaubt, das Internet könne nicht vergessen. Aber sind nicht alle unsere Spuren, Spuren im Sand, die der Wind verweht? Und die Zeit, die Zeit hat einen langen Atem.

Heute ist der Blogwichteltag 2010!

Heute ist der Tag, an dem alle bewichtelten Blogs ihre Wichtel veröffentlichen, sich freuen dürfen und raten sollen von wem ihr Wichtel möglicherweise kam. Hier sind nochmals alle Teilnehmerblogs aufgelistet, ich hoffe, ich habe keines vergessen:


e13.de
Graz-Splitter
Fischblog
Ingeborch
Text & Blog
web-haeppchen
wilderkaiserblog
Bhutis Gemichtwarenhandlung
Einschlafen Podcast
Knitting Anarchist
Mona Lisa's Eyes
Ring2
Der Struwwelpod
Bienvenue chez Demoiselle Différentielle
Hyde and Seek, Jekylla
Nadaville
Uteles Blog
curi0us
thepatchworkfamily
Sternenstaub
Blind-PR
Getriebeteile und Dichtungen
anglogermantranslations
Träume Collagen Verwerfungen
STP1910
Mythopeia
Angedacht
Zehnbar-Blog
Hoppraus.de
Wunder_lich
violinista goes einundvierzig
Koch-Basics
Aquii goes Pott
dr-emmas-chemielabor.de

Viel Spaß beim Angucken, Lesen, Hören und hoffentlich Schmunzeln!

2010-12-14

Meine Meinung zum Afghanistanbesuch von Stephanie von und zu Guttenberg

Bei aller Kritik, die ich an der Person von Stephanie von und zu Guttenberg hinsichtlich ihres merkwürdigen medialen Aktionismus für die Organisation „Innocence in Danger“ vorzubringen habe, kann ich die vorherrschende Kritik anlässlich ihres gemeinsamen Besuches mit ihrem Mann, dem Außenminister, in Afghanistan nicht so ganz teilen.

Selbstverständlich ist dieser Besuch Teil der Image-Strategie der von und zu Guttenbergs, die existent ist und zwar so dermaßen offensichtlich existent, wie bei keinem anderen deutschen Politiker jemals zuvor. Das ist die neue Generation von Politikern. Hier kommt das Selbstverständnis von Menschen zusammen, die mit einer Portion Glück ins Leben geworfen wurden, wie sie anderen oft nicht zuteil wird. Dafür können die von und zu Guttenbergs nichts. Sie haben die Ausbildungen genossen, die ihnen finanziell ermöglicht werden konnte. Sie sind clever genug – und sicherlich auch engagiert genug – daraus für sich und ihr Lebensmodell das Beste zu machen. Das ist legitim. Es ist etwas, was wir jedem anderen Menschen in anderen Berufen ebenso zugestehen.

Letztendlich ist alles, was von und zu Guttenberg macht für ein Exemplar einer im Vergleich jungen Politikergeneration, völlig am aktuellen Zahn der Zeit orientiert. Von Guttenberg ist im Vergleich zu seinen Kollegen nicht herausragend talentiert, noch besonders schlau. Er hat einfach nur kapiert, dass in der Weltpolitik heute etwas mehr dazu gehört als einen grauen Anzug zu tragen und verkniffen betroffen zu gucken. Kann man ihm verdenken, dass er sein vorhandenes Kapital einsetzt, um seine Strategie zu seinen politischen Gunsten voranzutreiben? Eher nein.

Er lebt das amerikanische Modell. Und weil wir alles oberflächlich kritisieren, was die Amerikaner machen, um es hintenrum doch immer wieder dumm schnell zu adoptieren, hat er damit großen Erfolg und ja, er wird diesen auch weiterhin haben. Ist dieser Erfolg hart erarbeitet oder nur teuer bezahlt? Vermutlich beides. Wäre von und zu Guttenberg der Sohn einer allein erziehenden Mutter gewesen, hätte er sich neben seinem Studium seine Lebensexistenz hart erarbeiten müssen, hätte er kein Geld, um sich exzellente Webpräsentationen u.v.m. vom eigenen Geld zu finanzieren, hätte er nicht schon sehr früh überall perfekt im Anzug geschniegelt auftreten können – sich also „einzukaufen“ können, wofür andere hart und lange arbeiten müssen – wäre er heute längst noch nicht dort, wo er gerade steht. Aber er wäre irgendwann dort hin gekommen, keine Frage. Heute gilt eben: Bildung ist auch nett – nur Image ist alles! Und darin ist Theodor von und zu Guttenberg Meister.

Perfekt nahezu sein Glück in seiner Ehefrau eine Gleichgesinnte gefunden zu haben. Auch das ist per se nicht verkehrt. Im Gegenteil, das ist jedem Mann (dto. umgekehrt) zu wünschen. Kann einem unangenehm aufstoßen, dass die Frau sich selber engagiert? Nicht nur in Ehrenämtern, vielleicht sogar selbst politisch? Nein. Wir leben im Jahr 2010. Es ist heute absolut Usus, dass Frauen nicht zu Hause bleiben und sich um Haushalt und Kinder zu kümmern haben. Dass sie sich politisch engagieren, dass sie ihre eigene politische Ideologie vertreten und selber entscheiden, was sie tun und was sie nicht tun. Somit sind es auch ihre eigenen Entscheidungen, inwieweit sie ihre Lebenspartner beruflich unterstützen. Man kann Stephanie von und zu Guttenberg nicht vorwerfen, dass sie das tut. Man könnte natürlich – und das wird ausführlich getan und kritisiert – zu Recht darüber reden, wie sie das gelegentlich tut.

Eine kluge moderne Frau 2010 hat viele Interessen, auch an dem Beruf ihres Mannes (dto. umgekehrt), das sind die Vorzüge, die uns die gesellschaftliche Evolution gebracht haben. Wir denken frei, wir gestalten unser gemeinsames Leben und natürlich haben wir gelegentlich auch intensives Interesse am Alltag unseres Lebenspartners. Insbesondere dann, wenn dieser Alltag keiner ist, den man so eben um 17:00 Uhr mit der Stempelkarte intellektuell und emotional am Ausgang abgibt. Nach Afghanistan fliegt auch ein Verteidigungsminister nicht mal eben, ohne nicht emotional tief betroffen zu sein von dem, was er dort sieht, hört, riecht und erlebt. Dass er sich gelegentlich bei diesem Job Unterstützung seiner Lebenspartnerin wünscht, ist legitim. Dass ihm diese Unterstützung seine Lebenspartnerin gewährt, auch vor Ort – natürlich, weil sie sich das finanziell leisten können – ist ebenso legitim. Für die Ehe zu der sie sich gemeinschaftlich entschlossen haben, wird das tatsächlich ein Zugewinn sein. Der ist immens groß, wenn der Lebenspartner mitfühlen kann, weil er miterlebt hat. Darin unterscheiden sich die von und zu Guttenbergs von keinem anderen Ehepaar. Und ja, ich an ihrer Stelle wäre dorthin auch gegangen. Alleine aus dem puren Egoismus heraus für meine eigene Entwicklung, einmal Kriegsschauplatz erlebt zu haben.

Im Grunde erwarten wir sehr wohl von den Lebenspartnern unserer Politiker, dass sie bei offiziellen Anlässen an deren Seite stehen. Wir gucken immer interessiert, ob der Ehemann der Kanzlerin sich nicht doch mal die Ehre gibt. Und gönnen – auch vor der offiziell geschlossenen Lebensgemeinschaft – uns wohlwollend einen schwulen liierten Außenminister. Gleichwohl respektieren wir aber, wenn sich die Lebenspartner der Staatsdiener dem entsagen. Das ist Demokratie! Gelebte moderne Demokratie! Die von und zu Guttenbergs haben für sich entschieden, ihren Weg gemeinsam zu gehen. Ich glaube persönlich, anders hätte eine Ehe mit einem Politiker auch keine Chance in der heutigen Zeit. Ich werden den privaten von zu Guttenbergs nicht vorhalten, dass sie diesen Weg für sich wählen und gehen. Sofern sie das finanziell sauber gestalten – und das tun die, ein von und zu Guttenberg ist zu clever, um über solche Lappalien zu stürzen – ist es deren legitime Auffassung von einem gemeinsamen Lebensmodell Arbeitsalltag und gemeinsames Leben zu teilen. Ich werde auch einem Verteidigungsminister nicht vorwerfen, dass er seinen Job dazu benutzt, um sich medial zu profilieren, um sich für spätere Aufgaben zu empfehlen. Ist da Imagepflege dabei? Klar. Die von zu Guttenbergs können nicht anders. Das ist ein Habitus, der Blaublütern schon im Mutterleib durch die Nabelschnur in die Venen geschossen wurde.

Persönlich ist mir die glatte Fassade der von und zu Guttenbergs zuwider. Alleine die Vorstellung, diese beiden Menschen werden mein politisches Erleben noch lange begleiten, sorgt mich immens. Aber sie sind eben auch schlichte Kinder ihrer Zeit und Umwelt und das was sie tun, um ihren Weg zu gehen, tun sie erstaunlich gut. Man kann ihnen wahrlich nicht vorwerfen oder absprechen, dass sie Lebensziele haben und alles gemeinsam tun, um diese Ziele zu erreichen.

Vielleicht aber schießt sich von und zu Guttenberg genau damit dennoch irgendwann selbst ins Aus. Man wirft ihm vor, wenig inhaltlich Konkretes zu bieten, teuer bezahlte clevere Imagearbeit kann natürlich von inhaltlicher Leere eine Weile ablenken. Möglicherweise muss er doch irgendwann erwachsen werden, aber wo wenig ist, kann sich nicht viel entwickeln. Ein Glück für die von und zu Guttenbergs, dass sie genügend monetäre Mittel haben, um den Wählern in diesem Land noch eine Weile eine Illusion vorzugaukeln. Da ist die Stephanie dem Theodor teures Kapital. Man kann ihm wünschen, dass er das Zeug dazu hat, in die mediale übergroße Blase zu wachsen, die er und seine Frau sich da geschaffen haben. Oder auch nicht.

Das Problem ist in der ganzen Sache: die von und zu Guttenbergs sind nur die Vorhut. Wir werden zunehmend nicht mehr mit Menschen in der Politik zu tun haben, die ihr Handwerk Politik hart erlernt haben. Um später resigniert in die Welt des Lobbyismus abzuwandern, wie es uns die scheidende Politikergeneration zur Zeit vormacht. Wir werden zunehmend von Menschen regiert werden, die zuerst Geld verdient haben, sich Freunde gemacht habe und nicht mehr mit Lobbyisten verhandeln, weil sie selber der Lobbyismus sind. Viel Spaß dabei, Deutschland!

Danke!

Wir glauben generell gerne im Winter könnten die Straßen grundsätzlich mehr geräumt werden und gucken regelmäßig fassungslos darauf, wie der Winter unseren Alltag durcheinander wirbelt. Dann wird auf Winterdienste geschimpft, ungeachtet dessen, dass die auch nur mit beschränkten Mitteln gegen einen großen Gegner angehen. Was sie tun. Sehr engagiert. Nur sie können nicht überall gleichzeitig sein.

Wenn ich mir dieser Tage Fernsehberichte ansehe und darin die Mannschaften der Straßendienste, Polizei, Feuerwehr, technisches Hilfsdienst und auch sonstige Hilfsorganisationen nachts bei eisiger Kälte ausrücken und ihre Arbeit tun sehe, bei Straßenverhältnissen, bei denen sich jeder normale Mensch weigern würde, freiwillig vor die Tür zu gehen – dann empfinde ich viel Respekt vor diesen Leuten. Die harten arbeiten, um uns zu ermöglichen unseren Alltags halbwegs unbeschadet oder unbeeinflusst leben zu können. Unter Arbeitsbedingungen, die alles andere als gut oder gar ungefährlich sind. Und zum Dank oft nur hören, sie würden nie genug tun.

Also mal etwas anderes: Danke für Euren Job und Euren Einsatz!

2010-12-13

My Heart Belongs To Cecilia Winter

Band aus der Schweiz, hörbar. Finde ich.

Da sitzt man so im Bus, Doppeldecker …

… bei schönstem Winterwetter im Sonnenschein und die Dame, die direkt hinter einem sitzt, wird angerufen. Von „Schatzi.“ Mit Schatzi quatscht sie so über kaputte Autos, Spätdienste, pih, pah und poh und irgendwann fällt von ihr der Satz: „Don Alphonso, der hat doch einen seelischen Schaden*.“

Ist man eigentlich vor diesem Bloggerpack nie sicher?

Musste mich dann aber doch grinsend umdrehen. Kostet ja nix.

*Ihre Meinung, nicht meine.

2010-12-09

Ich stelle mir so vor …

ich verunglücke öffentlich im Fernsehen. Das ist so eine Sache für sich. Und dann stelle ich mir vor, die gesamte deutsche Medienlandschaft schreibt mich für immer und ewig gelähmt, bevor ich auch nur überhaupt nach den OPs mal die Augen aufgemacht hätte. Und obwohl die Ärzte deutlich gesagt haben, die Prognosen sind nicht doll aber man muss sehen, was die nächsten Monate bringen.

Und dann mache ich die Augen auf und erkenne, alle haben vor mir meine Diagnose gelesen und keiner glaubt an meine etwaige Genesung.

Das müsste extrem motivierend auf mich wirken, stelle ich mir so vor.

Arbeitsverhinderungsdevice



Nishia in voller Winterfellpracht.

2010-12-08

Was dieses HTML5 so alles kann?

Das hier. (Schön die Buttons nutzen!)