2025-05-08

Friedrich Merz ist halt poltitisch nicht erstklassig – wir wussten es alle!

Man kann sich nur wundern. Merz hat es – wie es in seiner politische Karriere angemessen ist – nicht beim ersten Wahldurchlauf gleich zum Kanzler geschafft. Aber alle tun empört.

Dabei, wenn man in den letzten Tagen sich ein bisschen die Statements von Journalisten eingelesen hatte, die dafür bekannt sind. nicht nur dpa-Meldungen zu verwursten, war seine direkte Wahl von Anfang an nicht gesichert. Weil tatsächlich einige Abgeordnete überhaupt nicht einverstanden sind mit dem Koalitionsvertrag als solchem. Ja, es gibt auch einige CDU-Abgeordnete und Mitglieder, die sich tatsächlich noch auf das „C” in der CDU berufen, was in der CDU unter Friedrich Merz völlig obsolet geworden scheint.

Dann ist Friedrich Merz – es lässt nicht weglügen – ein Ex-Blackrock-Manager, der sich sein Kabinett weniger aus seinen Parteikollegen zusammengestellt hat als er es mit Managern aus seine Ex-Blackrock-Tagen bestückt hat. Hat er denn geglaubt, dafür würde er nicht die Quittung innerhalb der eigenen Partei kassieren?

Natürlich stellt sich Carsten Linnemann ins gestrige Frühstücksfernsehen, labert etwas von „Ach, wir gucken nicht zurück, wir gucken jetzt nach vorne.”, um dann ein paar Sätze später der SPD den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, weil Lars Klingbeils Personalentscheidungen zu kurzfristig kam und kritisch zu hinterfragen wäre.

Nein Carsten, daran wird es wohl weniger gelegen haben. Es lag daran, dass selten ein Kanzlerkandidat im Vorfeld der Wahl und auch in dem Schwebezustand dazwischen, sich so viele Fehler geleistet hatte, wie Merz. Als da wären direkt nach der Wahl seine Aussage zum Erhalt der Schuldenbremse zu brechen. So gar kein Statement abzugeben, hinsichtlich der Einstufung der AfD in eine vollumfänglich gesicherte rechtsextreme Partei – mit der er eben kurz zuvor noch den Schulterschluss vollzogen hatte. Und es ist durchaus möglich, dass auch einige CDU-Abgeordnete mit Kindern nicht zufrieden sein können mit der Klimapolitik des Friedrich Merz, der die Zeichen der Zeit partout nicht wahrhaben möchte. Vielleicht haben die verstanden, dass Deutschlangs größtes Problem eben gar nicht die illegale Zuwanderung ist (und man kann es nicht oft genug betonen: es gibt gar keine illegale Zuwanderung per se.) Dass auch es nicht Deutschlands größtes Problem ist, dass vielleicht 17.000 Menschen im Bürgergeldbezug womöglich eine Arbeitsaufnahme verweigern.

Friedrich Merz ist mit Abstand der Kanzlerkandidat, den ich innerhalb Deutschlands als unbeliebtesten Kandidaten erlebt habe. Und das, was Montag passierte … das nennt man Demokratie. Es war durchaus bekannt, dass Friedrich Merz aus den Reihen der Koalitionspartner Stimmen verweigert würden. Dass er seine Parteikollegen und die der Koalition mindestens so verärgert hatte, dass sie sehr wohl daran interessiert waren, ihn maximal zu schädigen. Ob das besonders klug ist, keine Ahnung. Es ist aber immer noch der demokratische Prozess.

Er hat das gewusst, er hätte im Vorfeld auf Kritiker zugehen können und sie von sich überzeugen können. Und genau das hat er versäumt, er hat sich die letzten Wochen präsentiert als eine Person, die – nachdem sie gewählt worden ist und somit ihr Lebensziel erreicht hatte – plötzlich vor der großen Aufgabe zurückschreckt, vielleicht doch auch ein Gefühl der eigenen realen politischen Inkompetenz ereilt hatte. Merz befand sich in seinem politischen Vakuum und so überzeugt man seine Kritiker halt genau nicht.

Die Konsequenzen hat er gestern erfahren. Gerade er sollte wissen, dass der Politikbetrieb hart ist, selten gerecht und nicht verzeiht – denn er lebt genau das auch vor. Die Konsequenzen sind ein demokratischer Prozess. Er hat mit seiner ihm üblichen Arroganz erreicht, dass er jetzt um so härter arbeiten und kämpfen muss. Schuld eigene.

Merz ist zu wünschen, dass er den gestrigen Tag etwas klüger und selbstbezogener analysiert als es sein Mann für alle Fälle, Linnemann, vermag. Alleine daran habe ich so meine Zweifel.

Die Welt verändert sich, Politik verändert sich. Es gelten in dieser politischen Welt nicht mehr die Regeln von früher. Abgegordnete lassen sich nun mal nicht auf eine Person einpeitschen. Einem Parteivorsitzenden, der das erst nach drei Wahlprozessen geworden ist, hätte klar sein müssen, dass er in seinen eigenen Reihen nicht nur Fans hat. Wie auch immer, er weiß seit Montag, wie sehr dünn seine Mehrheit im Bundestag ist. Er wird neu denken müssen.

2025-05-06

Auf Instagram schreien mich neuerdings junge Menschen an …

und wollen mir geile KI-Seminare verkaufen, weil Menschen über 40, 50, 60 wahlweise von künstlicher Intelligenz so gar keine Ahnung haben.

Klar. Wir Menschen über 40, 50, 60 – wir haben natürlich noch nie eine Suchmaschinensuche smart gefüttert, noch eine App installiert, noch jemals Google eine halbwegs intelligente Frage gestellt und auch noch nie blind irgendwelchen Aussagen vertraut, die uns ein Computer hingeworfen hat.

Ich weiß.

Seufz.

Ich wiederhole mich ungerne – aber Steve Jobs wäre jetzt 69. Stephen Wozniak ist 74, Bill Gates ist 69. William Hewett wäre 112, David Packard 113 Jahre alt. (Stand 2025) Ohne die, Ihr liebenswerten, jungen und derzeit leicht hysterischen Menschen, würdet ihr heute noch vor dem Telefonieren der Wählscheibe beim Zurückdrehen zugucken.

Und vielleicht, ganz vielleicht müssen Menschen ab einem bestimmten Alter den einen oder anderen Sachverhalt, fachliches Wissen, relevante Inhalte nicht über KIs erfragen – weil sie sie erlebt, gelebt haben als Zeitzeugen, womöglich selber generiert haben? Kann das sein? Eventuell?

Man darf darüber nachdenken. Selbständig. Auch ohne technische Hilfsmittel.

2025-05-05

Dampfbügeleisen sind …

… offensichtlich auch zu Ende erfunden, wie es mir scheint.

Ich musste mir vor einiger Zeit ein neues Bügeleisen kaufen, das Alte wollte einen Sturz vom Bügelbrett nicht überleben. Also kaufte ich mir ein durch Faketests für sehr gut befundenes Bügeleisen zu einem okayen Preis mit traumhaft langem Stromkabel im stationären Handel.

Und war von da an unzufrieden.

Gestern habe ich das Gerät aus einer Laune heraus (pure Faulheit bezüglich des Auffüllens) einfach ohne Dampf betrieben. An Leinen. Und Baumwolle. Und siehe da: Es bügelt traumhaft fein glatt mit einem Elan und einer Zuvorkommenheit. Ein Träumchen.

Muss man auch erst einmal darauf kommen, dass ein Dampfbügel ohne Dampf viel mehr Spaß im Job hat!

2025-05-04

Habe ich heute Nacht mies geschlafen!

Okay, das ist nichts Neues. Gibt es irgendjemanden mit meiner Chromosomenverteilung, die in meinem Alter noch gut schläft? Also durch schläft? Auch ohne Katze?

Dass Shiina sehr gerne ihre Haarwürste morgens um vier Uhr loswerden möchte, das ist mir bekannt. Das soll auch so sein. So ein bisschen Kotze wegputzen und der (in der Folge tragisch) vor dem Verhungern stehenden Katze noch schnell etwas Futter anzureichen – geschenkt! Mit ihr dann den Sonnenaufgang begrüßen – dafür hat man diese kleinen niedlichen, knuddeligen Fellwesen schließlich.

Dann sind da die üblichen nächtlichen Unterhaltungsprogramme – und ich rede jetzt nicht von den öffentlich-rechtlichen Sendern in der Flimmerkiste. (Sagt man so heutzutage eigentlich überhaupt noch zu diesen 4k-OLED-Breitwand-Screens Flimmerkiste? Wenn nein, wie schade. Wir sollten das wieder einführen. Flimmerkiste ist bonfortionös. Finde ich.) Bin abgeschwiffen, also die üblichen nächtlichen Unterhaltungsprogramme einer Großstadt, großflächiges Ausleuchten der Wohnung dank RTWs vor dem Schlafzimmerfenster, neulich schräggegenüber lichterloh brennenende Dachgeschosswohnung, Junkies auf dem Tripp, Polizeieinsätze. Alles, was einem so uneingeladen in die Quere kommt. Wir haben's ja!

Meistens aber schlafe ich deswegen mies, weil mir am Abend auffällt, wieviel ich – außerhalb meines Kaffeekonsums – den Tag über wieder einmal getrunken habe. Und das ist üblicherweise: zu wenig. Dann exe ich auf einmal 2-3 Ikea 365+ Gläser mit Wasser, die mit den 450ml. Was zur Folge hat, dass ich natürlich in der Nacht ständig auf die Toilette gehen muss.

Ganz schlimm ist es, wenn ich ausnahmsweise irgendeinen Fruchtsaft konsummiert habe. Sauerkirschsaft oder Ananassaft – die schicken meine Nieren und dann Blase in die 24h-Schicht und verdoppeln nächtliche Toilettengänge von fünf auf zehn oder so.

Gestern Nacht habe ich schlecht geschlafen – und das ist neu – weil ich gar nicht auf die Toilette musste. Ich hatte tagsüber den leckeren Bio-Granatapfelsaft von dm getrunken. Und hatte danach keine Lust mehr auf Wasser oder andere Getränke. Ging ins Bett. Und musste nicht auf die Toilette gehen!

Womit ich gefühlt jede zweite Stunde wach wurde, um mich zu fragen, ob ich nicht auf die Toilette gehen muss? Um mir zu antworten: „Nein. Muss ich nicht.” Um mich dann zu fragen: „Aber wieso nicht? Du musst doch sonst immer.” Und zack! War ich wach. Schlief dann wieder ein, um mich anderthalb Stunden später zu fragen …

Bis die Katze kotzte. Und selbst dann bin ich nur auf die Toilette gegangen, weil ich zufällig gerade aufstehen musste.

Schlaf, so ein poussierliches selten in freier Bettenbahn gesehenes Ding.

2025-05-03

Wie angenehm!

Ich muss jetzt gar nicht mehr von der „in Teilen als rechtsextremistisch begutachtete Partei” schreiben. Ich kann jetzt von der „gesichert rechtsextremistische Partei in ihrer kompletten Form” schreiben.

Oder wie es formal auf der Homepage vom deutschen Verfassungsschutz heißt:

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stuft die „Alternative für Deutschland“ (AfD) seit dem heutigen Tag aufgrund der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein.

[…]

Das in der Partei vorherrschende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis ist nicht mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar. Es zielt darauf ab, bestimmte Bevölkerungsgruppen von einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe auszuschließen, sie einer nicht verfassungskonformen Ungleichbehandlung auszusetzen und ihnen damit einen rechtlich abgewerteten Status zuzuweisen. Konkret betrachtet die AfD zum Beispiel deutsche Staatsangehörige mit Migrationsgeschichte aus muslimisch geprägten Ländern nicht als gleichwertige Angehörige des durch die Partei ethnisch definierten deutschen Volkes.

Dieses ausgrenzende Volksverständnis ist Ausgangspunkt und ideologische Grundlage für eine kontinuierliche Agitation gegen bestimmte Personen oder Personengruppen, mit der diese pauschal diffamiert und verächtlich gemacht sowie irrationale Ängste und Ablehnung ihnen gegenüber geschürt werden. Dies zeigt sich in der Vielzahl fortlaufend getätigter fremden-, minderheiten- sowie islam- und muslimfeindlichen Äußerungen von führenden Funktionärinnen und Funktionären der Partei. Insbesondere die fortlaufende Agitation gegen Geflüchtete beziehungsweise Migrantinnen und Migranten befördert die Verbreitung und Vertiefung von Vorurteilen, Ressentiments und Ängsten gegenüber diesem Personenkreis. Die Abwertung der vorgenannten Personengruppen zeigt sich auch in der pauschalisierenden Verwendung von Begriffen wie „Messermigranten“ oder in der generellen Zuschreibung einer ethnokulturell bedingten Neigung zu Gewalt durch führende Mitglieder der AfD.

Vizepräsident Sinan Selen und Vizepräsidentin Dr. Silke Willems erklären hierzu:

„Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei der Alternative für Deutschland um eine gesichert rechtsextremistische Bestrebung handelt. Dieser Befund fußt auf einer äußerst sorgfältigen gutachterlichen Prüfung, die einen Zeitraum von rund drei Jahren umfasst. Wir haben dabei eine Vielzahl von Aussagen und Positionen hochrangiger Parteivertreterinnen und -vertreter aus dem gesamten Bundesgebiet berücksichtigt und auch neueste organisatorische Entwicklungen mit in das Gutachten einbezogen. Maßgeblich für unsere Bewertung ist das die AfD prägende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis, das ganze Bevölkerungsgruppen in Deutschland abwertet und in ihrer Menschenwürde verletzt. Dieses Volksverständnis konkretisiert sich in einer insgesamt migranten- und muslimfeindlichen Haltung der Partei.“

Source: https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2025/pressemitteilung-2025-05-02.html

Ich finde den letzten Passus sehr spannend, da er sich – meiner persönlichen Meinung nach insbesondere nach dem letzten Wahlkampf – eins zu eins auch auf die CDU und CSU anwenden lässt.

2025-04-29

Samstag war so ein Tag …

… zum Flöhe dressieren.

Erst einmal bin ich morgens zum Plasmaspenden gefahren, um zu erfahren, dass meine Immunwerte gerade unterhalb der für die Spende erlaubten Norm liegen und ich somit bis Mitte Mai von der Spende gesperrt bin. Gut, das kann manchmal passieren. Und ist nur zu meinen Gunsten. Aber ich reserviere meine Termine dort online, war, als ich reserviert hatte zur Spende zugelassen – offensichtlich brauchte dieses Mal die Testung länger und sie haben meine Mail-Adresse. Kann man da nicht im Jahr 2025 wenigstens vorab eine E-Mail schicken mit einem Textbaustein?

Naja, doof auch insofern, weil ich die dort erhaltene Aufwandsentschädigung (nebst anderen großherziger Hilfen) seit Monaten direkt an die Tierärzte durchreiche. Also ist das ein Loch.

Dann bin ich zum befreundeten Supermarkt, bezahle mit der EC-Karte, packe ein, gehe direkt hinüber zum auch befreundeten Drogeristen, um knappe drei Minuten später festzustellen: Meine Karte ist weg. Ich hatte sie eine Sekunde im Supermarkt auf die Ablage gelegt, denn normalerweise packe ich immer mein Geld und Portemonnaie vor allem anderen als erstes weg. Hinüber zum Supermarkt, keine Karte abgegeben.

Also zurück nach Hause, die Karte gesperrt und zwecks erstmaliger KUNO-Meldung – ich konnte mir ja nicht sicher sein, ob sie gestohlen wurde – einen Ausflug zur relativ neuen und immer noch umstrittenen Polizeiwache am Kottbusser Tor gemacht, wo ich sehr nette Menschen in angenehmen Räumen erlebt habe, die absolut hilfsbereit waren. Nette Erfahrung. Und ich weiß nun auch, wo diese Polizeiwache ist. Und diese KUNO-Sache … nun, auch da weiß ich nun, wie das so geht. (Wenig digital jedenfalls.)

Denn tatsächlich wüsste ich überhaupt nicht mehr. wo sich in Berlin noch Polizeiwachen befinden. Die meisten mir bekannten, gibt es an deren Standorten nicht mehr. (Einzig nur noch eine in Tempelhof.) Also gäbe es nicht die Wache am Alex oder am Kotti – ich wäre da zumindest auf Recherche angewiesen. Finde ich, ehrlich gesagt, bei dem Thema Polizei auch etwas schwierig.

Später war ich mit einer Nachbarin beim bevorzugten Asiaten am Spittelmarkt essen (Hai Café), was sehr schön war, weil ich sie an das köstlich asiatische Wunder Wakame-Salat herangeführt habe – und sie den auch wirklich lecker fand. Ich mag diesen Salat sehr gerne – schon alleine wegen seiner tollen Farbe!

Dort am Spittelmarkt großflächig Absperrung dank der berittenen Einsatzkröfte, dieses Mal auch mit Schlauchboot auf dem Kanal. Aber kein Wasserleichenfund oder sonstiges Verbrechen zeigte sich später verantwortlich für den Großeinsatz. Bei dem Verlassen des Restaurants stolzierte die hässliche braune Suppe über die Inselbrücke. Und gehe mir weg mit „Querdenker-Demo”. Auch diese Querdenker sind schlichte Menschen von Nazi-Gedankengut durchseucht. Ich kenne die Demos in Berlin, auf denen man sich von der braunen Suppe distanziert. Das tun diese „Querdenker” bewusst genau nicht. Sie sind Nazis! Und zwar hässliche Nazis mit Deutschlandfahnen und üblichen hässlichen Grölgesängen. Aber: Es waren wirklich wenige.

Beautiful Spirit! Wenn mehr Polizisten eine viel kleinere Demogruppe vor einer größeren guten konstruktiven Gegenmeinung schützen müssen. Love it!

2025-04-28

Wow!!!

Künftiger Bundeskanzler (Wirtschaftsfuzzi) ohne Politikerfahrung besetzt relevante Ministerposten durch Wirtschaftsfuzzis (ohne Politikerfahrung).

What. Could. Go. Wrong?