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2025-09-01

Hotel e B&B Casa Solares di Maria Pia Tamaro

Zum Casa Solares kann es nur eine Meinung geben: Ich möchte wiederkommen!

Dieses Kleinod, ein charmantes, ruhig gelegenes kleines Hotel und B&B, das Maria Pia Tamaro gemeinsam mit Stefano Mascaro, ihrem Ehemann, im kalabrischen Solfara Mare (Corigliano Rossano) geschaffen hat, ist die Einladung in einen traumhaft schönen Urlaub mitten in den Clementinen-Hainen Kalabriens und dennoch fußläufig zu den Stränden der ionischen Meeresküste gelegen.
Das Meer ist nur wenige Minuten zu Fuß entfernt und die Familie hält dort in der Saison einen kleinen Privatstrand mit Bar und eigenem Bademeister für ihre Gäste bereit.
Dorthin wandert man zu Fuß entlang der dicht besiedelten Olivenbaumplantagen der Familie Toscano Mandatoriccio Mascaro. Seit dem 16. Jahrhundert produziert sie auf ihrem Terrain, Casello Mascaro, schon das I.G.P. prämierte Olivenöl La Dolce di Rossano. Nicht wenige der Olivenbäume sind sichtlich genauso alt.
Überall stehen aber auch die Bäume der Zitrusfrüchte. Die Azienda Agricola Casello Mascare produziert auch noch heute noch das feine grüne Gold, mit dem durchaus beeindruckenden Namen Olio Extravergine di Olivia Toscano Mandatoriccio Contrada Casello Mascaro.
Aber hat sich in den letzten Jahrzehnten auch zu einem der größten Zitrusfruchtproduzenten entwickelt. Was muss für ein unfassbar intensiver Zitronenduft über diesem Land liegen, wenn die Zeit der Blüte der mehr als 25000 Bäume gekommen ist?
Corigliano Rossano liegt mitten im kalabrischen Anbaugebiet der Clementinen und Orangen. Und auch rund um das Casa Solares stehen in Reih und Glied unfassbar viele Bäume mit noch jungen Fruchtansätzen. Jetzt, Anfang Juli, sind die Früchte klein und grün, aber in der ersten Oktoberwoche wird der Startschuss für die neue Ernte gegeben und dann versorgt die Region der Sibaritide uns Europäer mit ihren köstlichen orangefarbenen Früchten. Die „Frutti di Casello Mascaro” namentlich mit den Sorten Hernandina, Rubino und Espinoso verschönern uns die kalte Jahreszeit, wenn wir uns etwas Kalabrien auf den Tisch holen – bis in den Januar hinein.
Es ist wie eine Reise in vergangene Zeiten, fährt man die lange Zufahrt zum Gelände hoch. Der Eindruck bestätigt sich, begegnet man dem weiblichen Personal, das bunte Schürzen mit Rüschen trägt. Auch die kleinen Appartments, die in einem Mix aus den Antiquitäten der Familie, modernen Möbeln und aparten Accessoires gestaltet sind, erinnern ein wenig an südamerikanische Fincas. Und dennoch wirken sie nie überladen.

Kein Zimmer ist hier gleich eingerichtet, sie sind alle nach den besonders schönen Formen der mediterranen süditalienischen Flora benannt: Oleandro, Ibiskus oder Bougainville. Jeder Raum führt in seine eigene Fantasiewelt.
Frische, helle Blautöne erinnern an die Nähe zum Meer, frische Blumenzweige, ein Glas Clementinenkonfitüre als Willkommensgruß zum Beweis, dass wir uns hier inmitten der Clementinen- und Olivenplantage der Familie Toscano Mandatoriccio Mascaro befinden.
Das Bett mit einem traumhaft schönen Leinen bezogen.
Die Bäder, groß mit Tageslicht, Wanne und Dusche, sind bezaubernd mit ihren Fliesen mit botanischen Blumenornamenten – alles wirkt ein wenig entrückt. Süditalienische Romantik versüßt vom ersten Moment an meinen Aufenthalt.
Natürlich urlaube ich hier mit dem typischen modernen Standard, kostenlosem WiFi, Smart-TV, Klimaanlage (warm/kalt), Tee, Wasser u. v. m. Mich wundert persönlich, dass diese Anlage nur mit drei Sternen ausgezeichnet ist.
Mein Appartment trägt den Namen Bougainville – und der Name ist Programm. Ein unfassbar großer Bougainvilleabaum hat die Vorderseite des einstöckigen Appartementhauses eingenommen und versteckt beinahe die Eingangstür in der satt bewachsenen Grünanlage.
Ich mag das: Die Wege zu den Häusern muss man ein wenig suchen in dem satten Grün dieser prächtigen Gartenanlage. Mein Zimmer ermöglicht mir Zugang zu einer kleinen Terrasse mit Blick auf den großen Garten des Casa Solares. Im Flur, gleichzeitig ein Stück Wohnbereich mit seinem Schreibtisch, gibt es einen Zugang zu einem weiteren Balkon. Dieser ist völlig zugewachsen von dieser grandios schönen Bougainville und verspricht einen verwunschenen, schattigen Platz an den heißen Sommertagen in Kalabrien. Es wohnt sich hier ruhig und zurückgenommen. Ich erlebe die viel zu kurze Zeit, die ich hier verbringe, sehr erholsam und wunderschön.
Ein kleiner Pool, Fitness- und SPA-Bereich, alles sehr familiär und privat gestaltet, runden den Aufenthalt im Casa Solares ab. Das Restaurant L’Arantceto mit seinen überdachten Außenflächen serviert morgens ein typisches italienisches Frühstücksbuffet (die üblichen Wünsche für ein internationales Frühstück erfüllt das Personal gerne auf Wunsch)
und am Abend eine traditionelle kalabrische Küche mit modernen. martimen Einflüssen, geprägt von Chefkoch Robertos Kreativität.
Beeindruckend ist die Vielfalt der Gartenanlage, man spürt es einfach, hier ist die Liebe zum Land und zu allem, was es den Bewohnern schenkt, groß und wird wertgeschätzt. Wer grün urlauben möchte und sich inmitten von Stauden wie Strelizien, Bougainvillaen und großem Baumbestand besonders wohlfühlt, dem ist das Casa Solares zu empfehlen. Die perfekte Kulisse für besondere Familienfeste, wie zum Beispiel eine Hochzeit, hier lebt die Romantik – und man urlaubt jenseits der Anonymität großer Hotelanlagen.
Ein lebendiges, erfolgreiches Imperium haben sich Maria mit ihrem Mann Stefano und den vier längst erwachsenen Kindern geschaffen. In der Stadt führen die Nachkommen Shops mit Keramiken, Textilien oder Olivenöl. Maria wirkt jung und energetisch, Stillstand ist sichtlich nicht ihr Ding. Und so präsentiert uns diese lebensfrohe Italienerin aus Mailand, die nach ihrem Marketing-Studium in den USA in einen alten kalabrischen Landadel der Familie Toscano Mandatoriccio Mascaro einheiratete, ihr persönliches Werk.
Dass auf diesem schönen Stück Land in den früheren Landwirtschaftsgebäuden heute Touristen einen traumhaft schönen Urlaub erleben können, ist ihrem Ideenreichtum und Engagement zu verdanken.
Maria lädt uns ein, den Privatbesitz der Familie zu besuchen, der ca. einen Kilometer entfernt liegt. Dort befindet sich in einem Seitengebäude dieser hochherrschaftlichen Anlage auch der Shop, der zum Einkauf aller landwirtschaftlichen Produkte der Familie einlädt. Auch hier stehen Gäste vier weitere Ferienzimmer zur Verfügung.
Eine Villa im spanischen Stil – vor Jahrhunderten von Stefanos Vorfahren erbaut - erwartet uns mit eigener Auffahrt und einem großen Patio. In den besonderen Genuss einer Führung können alle Gäste der Casa Solares nach Anmeldung kommen.
Traumhaft schön eingerichtet ist auch dieses Haus in dem die Mutter von Stefano noch ihr Regiment führt.
Die vielen Antiquitäten, Gegenstände und Bildnisse der Vorfahren der Familie Toscano Mandatoriccio Mascaro laden zu einer Begegnung mit der langjährigen Familiengeschichte ein. Deren Ursprung liegt in der Familie Mandatoriccio, die in ca. einer Stunde Entfernung vor vielen Jahrhunderten den Ort Mandatoriccio geschaffen haben und dort eine Burg errichteten.
Wir können nur staunen, als wir in dem Esszimmer einen Espresso trinken und Maria uns ihre persönliche Geschichte und die der Familie ihres Ehemannes erzählt.
Überall locken kleine und große Gegenstände mein fotografisches Herz. Hier hat jemand große Liebe zu Dingen aus früheren Jahren und den Geschmack, sie in Szene zu setzen. Für Gäste ist hier ein besonders schönes Refugium geschaffen worden. Wie schon geschrieben, ich möchte wiederkommen!

Hotel e B&B Casa Solares di Maria Pia Tamaro
C.da Casello Mascaro
87064 Corigliano Rossano CS
e-Mail: info@casellomascaro.it

2025-07-28

Fuerteventura: Wasser, Strände, Sonne satt – und ein fantastischer Käse namens Majorero

Letzte Woche war ich auf einem interessanten Event. Der Tourismusverband der kanarischen Insel Fuerteventura hatte vorrangig Reiseoperatoren eingeladen, sich über die umfangreichen Hotelangebote der Insel zu informieren, das Tourismusangebot und natürlich die köstlichen Spezialitäten Fuerteventuras kennenzulernen. Stellvertretend für die gesamte Insel begrüßte uns charmant und in perfektem Deutsch der Leiter des Tourismusverbandes Fuerteventuras Moisés Jorge Naranjo!
Persönlich kenne ich Fuerteventura noch nicht, finde aber die Fotos … überzeugend. Als junge Frau war ich mehrmals auf Lanzarote (und habe es wirklich geliebt dort!). Öfter war ich halt auf Mallorca – der Auswanderung meiner Mum dorthin geschuldet – langjährige Mitleser*innen erinnern sich: Der Erbkater Lino war Mallorquiner. Und Shiinchen ist gebürtige Tenerifferin – auch ohne, dass ich je einen Fuß auf diese sicherlich auch sehr schöne kanarische Insel gesetzt hätte.
Draußen Regen, drinnen Insiderwissen über Fuerteventuras und köstliche Tapeo

Das Event hätte an keinem passenderen Tag stattfinden können, um uns Lust auf Fuerteventura zu machen: Draußen stetiger Regen an diesem Sommertag in Berlin, an dem die Wetterapp 100 % Regen den ganzen Tag versprach und das Wetter sich prompt die Vorhersage einhielt. Dazu im Konferenzraum des Hotels Eurostars großflächige Fotos von den insgesamt 150 Kilometern weißer Sandstrände von insgesamt 300 Kilometern Küste und dem klaren blauen Wasser des Atlantisches Ozeans.
Dazu gab es kanarisches Bier, Weine und Köstlichkeiten am Buffet, die wirklich Lust auf mehr von dieser Insel machten.

Und die interessanten Vorstellungen der insgesamt zehn Hoteldestinationen – und wieder einmal durfte ich feststellen: Tourismus und Kommunikationen – sind ganz klar feminine Berufe.
Fuerteventura (gemeinsam mit Lanzarote) liegt von den sieben kanarischen Hauptinseln knapp 120 Kilometer Luftlinie von der marokkanischen Küste entfernt. Mit immerhin zwei Naturparks, Corralejo mit seinen traumhaft schönen Wanderdünen im Norden und im Süden den Naturpark Jandia und der Oasis Tierwelt Fuerteventura ist das Angebot für Naturfreunde diese Reise wert.

Auf Fuerteventura lebt die größte Population Europas an … Kamelen oder wie es im Fachjargon heißt, hier wird Europas größtes Kamelreserve gehalten. Die Milch der Kamele gilt als blutdrucksenkend, antimikrobiell, antioxidativ, antithrombotisch und anti-ulzerogen. Sie enthält insulinähnliche Proteine und kann den Blutzuckerspiegel senken. Daher wird ihre Wirkung auf den Blutzuckermarker derzeit in einigen Studien hinsichtlich ihrer therapeutischen Relevanz in der Bekämpfung von Diabetes Typ II erforscht.

Kluge Regeln gegen den Sauftourismus

Wer sich von dem Trinktourismus Mallorcas mit seinen gruseligen Auswirkungen, den dieser der Insel brachte, abgeschreckt fühlt, dem ist Fuerteventura wirklich empfohlen, um die Insel als Urlaubsparadies für sich zu entdecken. Hier gelten schon vergleichsweise strenge Auflagen: Alkohol öffentlich auf den Straßen oder am Strand zu trinken, das ist verboten, gleiches gilt für Rauchen und Dampfen.

Und auch in den meisten Hotels ist der Alkoholkonsum in der All-Inclusive-Regel durchaus reglementiert: drei alkoholische Getränke zum Mittagessen, drei zum Abendessen in der Vollpensionsbuchung, dürfte einiges zum Positiven regeln. (Ganz ehrlich, wer darüber hinaus regelmäßig mehr Alkohol benötigt, hat eh ein Problem.) So und so gilt: Die Einwohner freuen sich über Touristen und wissen deren Besuche zu schätzen, solange sie sich höflich und angemessen verhalten. Sauftourismus kann durchaus teuer werden auf dieser Insel (wie auf den anderen kanarischen Inseln auch.)
Davon abgesehen ist Fuerteventura sowieso eine Insel, die eher den gesunden Lebensstil auch im Urlaub fördert! Von dem grandiosen Wassersportangebot abgesehen, kann man dank der milden Winter das ganze Jahr Sport im Freien betreiben! Jedes der sich uns vorstellenden Hotels, kann sich wohl auch Sporthotel nennen – alle haben sie große SPA-Anlagen, Yoga-Offerten und Fitnessbereiche, diese teilweise sogar im Freien.

Wunderschöne Wanderwege sind zu erlaufen, viele davon entlang der traumhaft schönen Küste, der höchste Berg, Pico de la Zarza lockt mit einem Aufstieg mit seinen 813 Metern und einer grandiosen Aussicht. Die Schlucht Barranco de la las Peñitas vermittelt Grand Canyon-Gefühle. Ob kurze Wandertouren oder mehrtägige Trackingtouren – Fuerteventura ist eine Insel, die man sich hervorragend erlaufen kann. Oder erradeln: Radtouren das ganze Jahr über auf gut ausgebauten Straßen – aber dafür stehen die Inseln Spaniens sowieso.


Weine werden eher importiert

Auf Fuerteventura wird auch Wein angebaut, die autochthonen Rebsorten Listán Bianco und Listán Negro bringen feine Weine ins Glas als Vino de la Tierra zur kanarischen Küche serviert wird. Tatsächlich sind die Winzerbetriebe in ihrer Anzahl (noch) übersichtlich und für Fuerteventura gilt, das mehr Wein von den anderen Inseln importiert wird als exportiert

Honigrum ist ein weiteres typisches Getränk Fuerteventuras: Ron Miel.


Die Küche Fuerteventuras

Auf dem Buffet im Hotel Eurostars sind uns einige Köstlichkeiten Fuerteventuras als typische, wie sie im kanarischen Dialekt genannt werden, Tapeo serviert worden. Sehr köstlich der spanische Eiersalat mit Oliven auf frittierten Wan-Tan-Blättern. Gambas, paniert und frittiert, mit einer leichten Orangen-chili-Vinaigrette. Die Küche Fuerteventuras besteht aus deftigen Gerichten kanarischen Ursprungs mit spanischen Einflüssen.
Es gibt herzhafte Eintöpfe, wahlweise mit Fleisch und Fisch und Kichererbsen. Natürlich isst man auch hier die Papas Arrugadas mit Mojo, den pikanten Saucen – wer liebt die nicht? Der Ozean offeriert eine reichhaltige Fischküche und wer Fleischgerichte mag, der wird eine aromatische Küche mit Kanninchen und natürlich Ziegengerichten erleben.

Bester Ziegenkäse der Welt: Majoreo D.O.P.

Und vor allem hervorzuheben der köstliche Käse Fuerteventuras, der Queso Majorero D.O.P. – er gilt als einer der besten Ziegenkäse der Welt und ist wirklich zu Recht mehrfach hoch prämiert. Ich mag ihn sehr!

Ein aromatischer, intensiv würziger Käse aus Ziegenmilch – der auf Fuerteventura pur zum Wein sehr gut schmeckt, aber auch mit Honig und Mojo-Saucen gegessen werden kann. Gerade Honig passt hervorragend, da er im Abgang nach Nüssen schmeckt. Majorero D.O.P. wird in den Restaurants der Insel gegrillt und gebacken serviert. Dieser Tausendsassa kommt mit beinahe weißem Innenleben und seiner roten Rinde, die gerne mit Gofio und Paprika behandelt wird, auf den Tisch zu allen Gelegenheiten.
Seinen Namen erhielt er übrigens von der Ziegenrasse, der Majorera Ziege (von Maxorata, der früheren Bezeichnung für Fuerteventura), die für ihn ihre fetthaltige Milch gibt. Diesen Käse gibt es schon seit Jahrhunderten auf Fuerteventura. Moisés Jorge Naranjo klärte uns charmant darüber auf, dass auf Fuerteventura auf einen Einwohner mindestens zwei Ziegen kämen. Da ich Ziegen als lustige Spielkameraden sehr verehre, stelle ich jetzt schon fest: Da möchte ich hin! Majorero Tierno heißt der Frischkäse, die jüngste Variante dieses Käses, der mit anderen Reifegraden andere Namen trägt, Majorero semicurado für halbreif (3 Monate) und mit dem Zusatz curado ab vier Monaten Reifezeit.

Eine weitere Besonderheit der kanarischen Küche erwähnte ich bereits: Gofio. Geröstete Gerste, die gemahlen als Mehl auf den Kanaren vielfältig verarbeitet wird. Ihr seht also, es gibt viel zu entdecken auf Fuerteventura! Die Insel sowieso, ob zu Fuß, auf dem Rad oder vom Wasser aus. Und es gibt viel zu schmecken.

Manchmal …

Alle Hotels, die sich auf diesem Event vorstellten, hatten für die den Abend abschließende Verlosung großzügige Gutscheine gespendet für mehr oder weniger lange Aufenthalte in ihren Häusern auf dieser sichtlich wunderschönen und interessanten Insel.

Ein immer wiederkehrendes Faszinovum: Du erlebst dann Menschen in Deutschland, die sich zu den auserwählten Gewinnern zählen dürfen, die immer noch meckern. Darüber, dass sie gewonnen haben. Ja. Und genauso haben Viviane (Spreebloggerin) und Theresa (travel and other stories) und ich auch geguckt.

Hotelofferten auf Fuerteventura

Womit wir bei den Hotels wären – alleine 33.000 Betten gibt es auf Fuerteventura in den Hotelanlagen, die Gäste in den 4- und 5-Sternekategorien verwöhnen. Angeboten werden sie in den unterschiedlichen Destinationen von Barceló Hoteles, Coral Cotillo Beach Hotel, Elba Hoteles, Fergus Hoteles, Hyatt Inclusive Collection, Iberostar Hoteles, LIVVO Hoteles, Princess Hoteles und R2 Hoteles. Und da ist alles dabei: Vom kleinen intimen Wellness-Tempel bis hin zu Großanlage mit dem kompletten Angebot von Kinderbetreuung bis Abendbespaßung.

Zwei Anbieter möchte ich hervorheben, zum einen Iberostar Hoteles: Das ist die Destination für Menschen, die sehr großen Wert auf umweltfreundliches Agieren im Tourismus Wert legen. Das Familienunternehmen Rodriguez versucht in seinen Hotels Müll überhaupt zu vermeiden – schon bei Anlieferung der eingekauften Lebensmittel und Verbrauchsmaterialien. Dazu kommt ein Bewusstsein hinsichtlich der Saisonalität der Lebensmittel. Ein Beispiel: Fische werden in ihrer Laichzeit nicht serviert!

Und sonst: kein Plastik – und diesbezüglich auch direkte Ansprache an die Gäste. Lässt sich Müll wirklich nicht vermeiden, wird er recycelt – bis hin zum Mobiliar. Die Bürostühle der Verwaltung kann man da schon mal als Kunstobjekt in der Hotellobby wiederfinden. Das zieht sich durch bis hin zur aktiven Beteiligung im Wiederaufbauprogrammen der absterbenden Korallen.

Die Barceló Hotel Group, weltweit aktiv, halten auf den kanarischen Inseln immerhin 27 Destinationen für Gäste bereit, einige der 4****-Hotels Fuerteventura sind verteilt auf den Süden und Norden der Insel (in der Nähe der Fähranleger, praktisch für Touren auf andere Inseln).

Die Barceló-Group kennt sich seit über 90 Jahren mit Gastfreundschaft aus – und ist Arbeitgeber von 40.000 Tourismusfachkräften weltweit. Das Barceló Fuerteventura Royal Level zum Beispiel gehört zum Barceló Fuerteventura Beach Resort und ist für Touristen gemacht, die es etwas privater und exklusiver mögen. Und: Es können auf Anfrage auch barriefreie Zimmer gebucht werden. Das Hotel liegt direkt am Meer in Caleta de Fuste mit Blick auf den Hafen aber nur sieben Kilometer von der Haupttadt Fuerteventuras entfernt – und ist somit für Fuerteventura-Besucher, die es etwas urbaner mögen, wie gemacht!


Mehr Informationen zu Fuerteventura auf der offiziellen Homepage:
Patronato de Tourismo de Fuerteventura und Visit Fuerteventura!

2025-07-25

Mimmo Bianco – Künstler in der Küche und Grenzgänger

Dass Mimmo Bianco nach Berlin gegangen ist, 1994, also vor vielen Jahren, eher eine Familiensache. Sein älterer Bruder Pino Bianco hatte Jahre zuvor die Heimat, die italienische Provinz Basilikata, verlassen und in Berlin sein Restaurant eröffnet, ihre Mutter Angela war dem Bruder nach Berlin gefolgt.

Die Kunst der Gastronomie liegt beiden Brüdern in den Genen, Vermächtnis des verstorbenen Vaters, der in Scanzano Jonico (Montalbano) immer schon in seiner Pizzeria die Gäste verwöhnt hatte. Mimmo folgte dem Ruf von Mamma Angela und Bruder Pino nach Berlin und eröffnete Jahre später das italienische Restaurant Sotto le Stelle.
2023 war Schluss. Mimmo hörte überdeutlich den Ruf seiner Heimat und folgte diesem gemeinsam mit seiner Frau Rosa. Das Großstadtleben hatte er satt. Die Zwillingssöhne standen längst auf eigenen Füßen. Das Sotto le Stelle wurde verkauft und kurz nach der Covid-Pandemie ging er mit seiner Frau entgültig zurück in die Heimat, in den südöstlichen Teil der Basilikata – kurz vor der Grenze zu Kalabrien. In die Familienresidenz in Scanzano Jonico (Montalbano), die nicht weit vom Meer entfernt liegt.

Die ehemalige Pizzeria des Vaters ist einigen charmanten Ferienwohnungen gewischen. Mimmos Frau, Rosa Massaro, begrüßt hier nun herzlich ihre Feriengäste in den acht vollständig ausgestatteten und hübschen Appartments im Jonico Guesthouse. Und falls Ihr eine Ferienunterkunft sucht in der Basilikata, gar nicht weit vom Meer entfernt – hier kann man sie buchen!

Ein Neuanfang in zwei italienischen Welten

Mimmo ist jetzt ein Grenzgänger, denn er hat sich noch einmal verliebt – in das kleine wunderschöne Dorf Rocca Imperiale. Das erste Dorf in Kalabrien hinter der Grenze der Basilikata. Die Menschen, die hier an den Grenzen beider Provinzen leben, kennen sich und lieben sich und streben auch nach zwei Jahrhunderten weiterhin die kulturelle Vereinigung an.

Bis 1816 gehörte Rocca Imperiale nämlich zu Lukanien (Basilikata) – diese formale Trennung wird von den Bewohner*innen beider Provinzen möglichst ignoriert. Warum auch nicht? Sie sind zusammen zur Schule gegangen, haben im gleichen Fußballverein trainiert, sie teilen sich das gleiche Meer, die Kultur, die Küche. Es wurde und wird sich grenzübergreifend verliebt, geheiratet … was sind da staatliche verordnete Provinzgrenzen?

Und so pendelt Mimmo mehrmals in der Woche von der Basilikata hinüber nach Kalabrien in dieses traumhaft gelegene Rocca Imperiale mit den fantastischen Zitronen Rocca Imperiale I.G.P. und den freundlichen Menschen, die engagiert daran arbeiten, dieses Borgho più bello d’Italia über seine Region bekannt zu machen. Daran arbeitet Mimmo Bianco, der Lunkanier, genauso engagiert wie sein Freund und Geschäftspartner Enzo Arcuri, der Kalabrese, aktiv mit.

Il Ristorante Ferrovie Calabro Lucane

Freunde sind sie schon ewig und haben sich einen lang gehegten Traum erfüllt: das gemeinsame Restaurant Ferrovie Calabro Lucane! Ihre moderne, dennoch sehr gemütliche Osteria begreifen sie als eine Sinnesreise zwischen den Welten. Sie verbinden die Tradition und Moderne beider italienischer Provinzen – und sind, wie sie selber liebevoll philosophisch sagen, auf einer Reise zwischen ihren Schwesterregionen.
In perfekter Lage des Borghos, am Corso Federico II di Svevia 30 – so etwas wie die Hauptstraße im Centro Storico von Rocca Imperiale – haben sie ihr neues Restaurant Ferrovie Calabro Lucane 2024 eröffnet! Das charmante Restaurant mit der kleinen, offenen Küche ist Cocktailbar, Kunstgalerie und kleiner Shop in einem! Die Außenterrasse mit dem sensationellen weiten Blick bis hin zum Adriatischen Meer und den überdimensionierten (sehr bequemen) Sitzkissen ist der abendliche Treffpunkt in Rocca Imperiale.

Die Aufgaben der Freunde sind geteilt, Enzo empfängt als charmanter Gastgeber und Bartender, Mimmo ist sichtlich glücklich an den Kochtöpfen. In seiner Heimat, wo er mit den frischesten und fantastischen Produkte Italiens kochen kann, was auch heißt: Mit den besten Produkten überhaupt kochen zu dürfen!
Beide sind sie überzeugte Anhänger der Slow-Food-Philosophie. Im Ferrovi Calabro Lucane darf man sicher sein, was hier auf den Tellern landet, hat nur die berühmten Zero Kilometre zurückgelegt. Das italienische Siegel für die nachhaltigste Küche, die man servieren kann. Man vertraut den lokalen Produzenten, baut oft sogar selbst an.
Diese Küche ist zwangsläufig eine saisonale. Nur das, was die Saison und das Meer hergibt, wird in Mimmos Kochtöpfen verarbeitet werden. So zeichnet sich das Ferrovie Calabro Lucano natürlich auch durch seine saisonal-flexible Speisekarte aus.


Ferrovie Calabro Lucano – Verbindung auf einfachen Schienen

Ferrovie Calabro Lucane – so hieß die alte ehrwürdige Eisenbahnlinie, in deren Zügen auf der meist eingleisigen Schmalspur die Regionen der Basilikata und Kalabrien (teilweise auch Apulien und Kampanien) verbindend gereist wurde im vergangenen Jahrhundert. In ihrer Glanzzeit befuhr sie ein stattliches, knapp 740 km langes Streckennetz.

1961, nach einem schweren Unfall, wurde dem betreibenden Unternehmen die Konzession entzogen und die Bahnlinie verstaatlicht. Mit dem zunehmenden Autoverkehr in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden dem Unternehmen immer mehr finanzielle Leistungen gestrichen, Linienabschnitte still gelegt bzw. als Buslinien auf die Straße verlegt.

Im Jahr 1989 ist das übrig gebliebene FCL-Netz aufgeteilt worden und wird von zwei separat agierenden staatlichen Betreibergesellschaften aufgeteilt: die Ferrovie Appulo Lucane (FAL) und die Ferrovie della Calabria (FC). Die Ferrovie Calabro Lucane ist ad acta gelegt worden.
Für Mimmo und Enzo steht der Name Ferrovie Calabre Lucane sinnbildlich für die Förderung und Begegnung, den Austausch zwischen diesen beiden kultur- und traditionsreichen Regionen – und deren Entwicklung für ein künftiges Miteinander.
Das ist, was beide Männer mit ihrem Team hier im Kleinen abbilden: Verbundenheit, Tradition und der natürliche Kreislauf der Kulturen – vor allem den Küchen beider Provinzen –, die so vieles gemeinsam haben.

Köstliche Traditionen auf dem Teller, Kunst an den Wänden

Das trifft auch auf die Kunst zu. Das Obergeschoss des Restaurants ist gleichzeitig eine Galerie, wird selbstverständlich auch bewirtet. Hier, wie auch im ganzen Restaurant, können in regelmäßig wechselnden Ausstellungen lokale Künstler mit ihren Arbeiten die kreative Seele beider Regionen zum Ausdruck bringen.
Wir konnten uns selbst von der vorzüglichen Küche im Ferrovie Calabro Lucane überzeugen. Wer von Mimmo und Enzo begrüßt wird, spürt sofort: Beide haben hier ihren Platz gefunden.
Da strahlt die Freude in Mimmos Augen und grüßt die Herzlichkeit in Enzos Lächeln, beide verleihen diesem Restaurant eine gastfreundliche Aura schon beim Eintreten. Wer hierher findet, gehört zur Familie.

Kann man denn mehr wollen in einer – vielleicht für einen selbst als Tourist noch fremden Umgebung? Also neben der wirklich köstlichen Küche von Kalabrien und Lukanien?
Mimmo serviert eine sehr ehrliche Küche ohne ChiChi oder Fine-Dining-Ästhetik. Da leuchten die Farben des Frühlings auf unseren Tellern im traditionellen Design Süditaliens - mal mit Erdbeeren (und was sind sie köstlich im Frühling in der Basilikata), Fetakäse und bunten Blattsalaten und einer Vinaigrette mit aromatischem Balsamico, den er uns zur Vorspeise serviert.
Ein anderes Mal mit einem strahlendem Grün eines würzigen Erbsenpürees, darauf Calamaretti, Straciatella, Olio und knusprigem Pane oder schöner klingend:Calmari su crema di piselli e straciatella. Möchte ich immer wieder und wieder essen!
Und was für ein köstliches Zusammenspiel von grünem Spargel mit Butter und Walnüssen, Parmesan und dem gebratenem Eigelb mit Trüffel!
Der Salat mit Carosello (Melonengurke), bunten Tomaten und der herrlich weichen, aromatischen Straciatella. Dazu für uns extra noch aufgeschnitten: Prosciutto di Suino Nero Lucanco, zarter köstlicher luftgetrockneter Schinken vom schwarzen Schwein aus der Basilikata.
Weiter geht es mit Ravioli gefüllt mit Ricotta und Zimt in einer Sugo aus Tomaten mit karamellisierter Limone di Rocca Imperiale I.G.P. als Topping. Der Zimt und diese intensive Zitrone, wie können so einfache Zutaten ein Gericht so köstlich, neu und aufregend schmecken lassen?
Oder die Ravioli mit Ricotta auf dem Püree mit Guanciale … Es folgen Orecchiete al Sugo di Pezzente Lucano. Salame Pezzente ist die typische Salami der Basilikata, mit Fenchel und viel süßer Peperoncini gewürzt, dann vier Tage luftgetrocknet und mit mindestens einen Monat Reifung. Dieses Pastagericht ist herrlich fruchtig und würzig.
Dazu (extra anlässlich meiner großen Augen, als er das Gericht dem Nachbartisch servierte, nochmals für uns angerichtet – Danke! Danke! Danke!): Polipo su crema di patate e zafferano servito con crusco olive e capperi – Tintenfisch auf Kartoffel-Safran-Creme, serviert mit Oliven und Kapern. Was für eine Freude! Gebt einfach Safran an euer nächstes Kartoffelpüree – dazu zarter Pulpo – ich würde diesen Gang immer wieder bestellen wollen!

Was war dieser Teller für eine Freude! Überhaupt, habe ich noch keinen Koch getroffen, der ein so geschmackssicheres Händchen für Pürees hat, wie Mimmo. Da gerät das Erbsenpüree, als Beilage gedacht, zum geschmackvollen Hauptdarsteller, würzig mit einer selbstbewussten Existenz auf dem Teller, dass man alleine davon gerne eine Kelle mehr hätte. Und das, obwohl es doch bei den Antipasti lediglich die sanft geschmorten Calamaretti mit Guanciale begleiten sollte.
Der Wein – aus der Basilikata

Dazu trinken wir einen süffigen Aperitivio zur Begrüßung, einem Spritz natürlich mit dem Limoncello der Limone Rocca Imperiale I.G.P.

Und später zur Begleitung unseres Abendessens einen lukanischen Weißwein: Re Manfredo IGT von 2022. Gewürztraminer und Müller-Thurgau, freundliche Fruchtigkeit mit Pfirsich, Birne und Litschi und dann lässt grüner Apfel den Wein überhaupt nicht ins Liebliche abdriften. Dazu die hellgelbe Farbe von reifer Birne mit seiner geschmeidigen Textur, die er an die Glaswände zeichnet. Ja, es mussten einige Flaschen von ihm geöffnet werden an unserem Tisch an diesem schönen Abend.
Angebaut wird der Wein auf dem Bergmassiv eines erloschenen Vulkans im Norden der italienischen Provinz Potenza in der Basilikata – oder wie es einfach heißt, ein Produkt der Cantina Terre degli Svevi. König Manfredi war übrigens der Sohn des hier – in Kalabrien wie auch der Basilikata – sehr verehrten Stauferkönigs Federico di Svevo II. Man entkommt dieser Familie hier einfach nicht!
Also wirklich, wer immer die Basilikata oder Kalabrien besuchen möchte, freut euch an der Grenze beider Regionen auf einen wundervollen herzlichen Austausch dieser italienischen Provinzen, deren Grenzen bewusst nicht gezogen werden wollen.

Und … besucht Rocca Imperiale unbedingt an den Tagen, an denen das Ferrovie Calabro Lucano geöffnet hat! Nach dem Besuch des Castello di Svevo und einem Spaziergang durch die alten pitoresken Gassen des wunderschönen Dorfes, vereint das Abendessen im Ferrovie Calabro Lucano beide Welten geschmacklich auf den Tellern. Ein Abendessen in diesem Restaurant ist eine wundervolle Erfahrung – und macht das Leben einfach reicher.


Ristorante Ferrovi Calabro Lucane
Corso Federico II di Svevia, 30, Rocca Imperiale, Italy
Phone: +39 375 787 0686
E-Mail: ferroviecl@gmail.com
Instagram