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2020-08-22

Die schönen Dinge …

Der Morgen hat hier begonnen mit ca. zehn Grad weniger als gestern und Regen. Ach Regen! Es hat sogar ein ganzes Weilchen geregnet, jetzt hat es aufgehört und die Sonne kommt wieder raus und der Tag wird also wundervoll schwül werden. Ich habe die Fenster aufgerissen, sehr zur Freude der Mücken, die direkt eingezogen sind. Nur 27 Grad! Ich habe natürlich sofort angefangen diese Dinge im Haushalt zu tun für die es mir die letzten Tage einfach viel zu heiß war. Malvenblütentee gekocht für die morgige Wanderung, Zuckersirup eingekocht für den Rhabarbersirup. Der Geschirrspüler läuft, die Waschmaschine läuft. Der Staubsauger wird auch gleich laufen. Läuft …

Bei Max Buddenbohm läuft's auch, der hatte im Urlaub Besuch, inspirierenden Besuch. Wie machen diese Fellträger das nur? Legen sich Dir ungefragt auf den Bauch – Bäm! – Blogpost verursacht!

Habt Ihr diese GEO-Reportage gesehen über die Feuerwehrmänner, wie sie auf Korsika gegen Waldbrände kämpfen in dem sie in alter Tradition Brände legen? Geliebtes Korsika: Kampf gegen das Feuer Eine sehr spannende Dokumentation, die man wirklich gucken sollte. Auch mit Kindern – man lernt sehr viel über Feuer. Schlussendlich werden Waldbrände auch hier bei uns immer mehr ein Thema sein. (Diese GEO-Reportagen sind sowieso ein Geschenk der Unterhaltungsindustrie.) Diese hier ist noch bis zum 15.09.2020 in der Mediathek.

Traurig einerseits, interessant andererseits die Dokumentation „Kritisch reisen – Mallorca. Wie Corona die Trauminsel verändert” vom WDR.

Ihr guckt alle nur noch Netflix, ich weiß. Aber die Doku-Reihe „Kritisch Reisen” legt seit einigen Sendungen den mahnenden Finger auf unserer Verhalten als Touristen. Insbesondere natürlich auf Kreuzfahrttourismus, der den Massentourismus auf eine fürchterliche Spitze getrieben hat. Aus der Sendereihe gab es diesbezüglich schon eine Dokumentation über die Probleme, die Mallorca und Ibiza längst haben wegen dem ungeregelten Touristenstrom.

Diese neue Dokumentation zeigt auf, dass rücksichtslose Touristen nie aussterben – aber sie sind eben nicht die einzigen Menschen, die zur Zeit reisen. Es gibt durchaus auch rücksichtsvolle Touristen – und Mallorca braucht diese sehr sehr dringend in dieser Zeit, denn eines ist den Mallorquinern in diesem Jahr schmerzlich bewusst geworden, alleine auf Tourismus als Einnahmequelle zu setzen, war keine gute Idee. Corona ist einerseits eine Tragik aber auch eine Chance für Mallorca neu zu denken. Faszinierend, wie sofort das Meer ökologisch gesünder wirkt, wenn es eine Saison lang mal nicht als Kloake missbraucht wird. Und trotzdem: Den Menschen geht es dort finanziell unglaublich schlecht. Und mich macht das sehr betroffen!

Die Freundin schickte gestern Fotos vom Strand. Einem sehr leeren Strand.

Kennt Ihr Melody und ihr Blog Moving Target? Carola Heine ist das Urgestein der deutschen Blogszene, tatsächlich ist sie einer der allerallerersten Bloggerinnen in unserem Land gewesen, auch wenn sie die letzten Jahre bloggend leider leiser geworden ist. Sie hat aber gerade ein liebevolles kleines Koch- bzw. Backbuch heraus gegeben „Fabelhafte Foccacia”. Diese Bildermalerei mit Gemüse auf dem Pizzateig mit sehr langer Gare ist in diesem Jahr sehr en vogue – und der allerbeste Zeitvertreib für Kinder. Ein tolles Geschenk allemal!

2019-03-03

1000 Fragen (11-20)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?

Das weiß ich nicht mehr. Ich hatte einen dreieinhalb Jahre älteren Bruder, da hört der Glaube vermutlich eher früher als spät auf. Ich weiß aber, dass mein Onkel bei uns den Weihnachtsmann gespielt hatte. Das hatte er auch im Garten meiner Großmutter im Vereinshaus für alle Kinder. Irgendwann wunderte ich mich, warum der Mann im Weihnachtsmannkostüm die Nase und Stimme meines Onkels hatte. Schlagartig hatte ich alle Angst verloren. Nur: ich habe keine Ahnung mehr, wann das war.

12. Was möchtest du dir unbedingt irgendwann einmal kaufen?

Aktuell? Hm, kaufen … eher würde ich meine beiden guten lichtstarken Pentax-Zooms reparieren lassen können. Oder mein kaputtes Tamron-Objektiv ersetzen. Ich habe das sehr geliebt und vermisse es jetzt.

13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?

Mehr Leichtigkeit, ja: ich wäre wahnsinnig gerne oberflächlicher. In Maßen. Aber ich verspräche mir davon mehr Freiheit im Leben.

14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?

Immer noch „Zu Tisch in …” auf arte. Andere Länder, andere Sitten, andere Küchen. Toll! Für mich wie selber verreisen. Und man bekommt Lust in Länder zu verreisen, die sonst nicht bei jedem auf der Liste stehen. Seit ich eine Sendung zu Rumänien gesehen habe, möchte ich unbedingt einmal dorthin. Die Tragik: so ein landwirtschaftliches reiches Land. So fürchterlich arme Menschen. Aber offensichtlich sehr herzliche Menschen!

Und „Die Abenteuer des jungen Inspector Morse” bei zdf neo.


15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?

Vergnügungspark mit Karussell und Achterbahn-Gedöns? Das ist bestimmt … 20 Jahre her. Mindestens.

16. Wie alt möchtest du gern werden?

So alt, wie ich es aushalte in meinem Körper und Geist – und solange die äußeren Lebensbedingungen stimmen.

17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?

An die Urlaube in Frankreich. Ich vermisse die Cevennes. Das lange Bleiben an diesem Ort, die tiefe Erholung. Die Sonne, den Regen, den Wind, die Menschen dort.

18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?

Unangenehm. Kräfte zehrend. Ich will das auch nicht mehr für mich haben.

19. Hättest du lieber einen anderen Namen?

Ja.

20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?

Puh, ich zweifle täglich an mir. Heute erst wieder, weil ich nicht mit dem Elan durch den Tag gehen konnte, wie ich gestern mir vorgenommen hatte.

Fortsetzung folgt …

Fragen 1-10

2019-02-27

1000 Fragen (1-10)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

Los geht's also in unregelmäßiger Erscheinungsfolge …

Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?

Im November. Da bin ich bei Wetterverhältnissen bzw. schon recht kühlen Außentemperaturen im Meer baden gewesen, was völlig gegen meine frühere Natur war. An drei Tagen! Die Überwindung war groß. Der Stolz hinterher auch. Das Glücksgefühl im Prinzip fast alleine im wunderschönen Meer zu sein im Sonnenaufgang – kann mir niemand mehr nehmen.

Mit wem verstehst du dich am besten?

Ich lerne zur Zeit mich gar nicht mit irgendwem am besten zu verstehen – sondern alle so zu nehmen wie sie sind. Sie auch mit ihren Macken und vermeintlichen Fehlern zu lieben. Auf ihre Art. Und kein Wettkampf.

Worauf verwendest du viel Zeit?

Im Moment auf meine Gesundwerdung. Dem Schreiben. Denken.

Über welche Witze kannst du richtig laut lachen?

Über die, die etwas intelligenter sind und ich daher nicht sofort kapiere. Gut gezeichnete Witze sind mir lieber als erzählte!

Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?

Naja, das ist selbstverständlich abhängig von der Situation und den jeweils anderen. Da gibt es Menschen, bei denen es leichter fällt. Bei anderen schwerer. Aber seit ich bei der Abschiedsrede von meiner Mutter auf ihrer Abschiedsfeier vor allen Leuten – auch mir gänzlich fremden – mehrfach in Tränen ausgebrochen bin, ist mir ziemlich egal geworden, ob und wer mir beim weinen zuguckt. Tränen haben ihre Zeit.

Woraus besteht dein Frühstück?

Kaffee. Müsli. Selten Brötchen mit Marmelade.

Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?

Shiina, heute Morgen. Niedliche Katze in niedlicher Pose. Wat soll man da tun?

In welchem Punkt gleichst du deiner Mutter?

Äußerlich immer mehr im Vergleich zu früher. Innerlich … vermutlich auch mehr als ich es wahrhaben möchte. Ich glaube, ich habe viel von ihrem Optimismus abbekommen.

Was machst du morgens als Erstes?

Die Katze füttern. Direkt nach dem Aufstehen – ohne den Umweg über die Toilette. Da gibt es ihrerseits keinen Kompromiss. Dann setze ich Kaffee auf für mich.

10. Kannst du gut vorlesen?

Ja. Früher bei Lesewettbewerben in der Schule gewonnen. Müsste ich aber sicherlich auch wieder üben.


Fortsetzung folgt …

2018-11-20

The real Robert Sprenger in da house!

Im vergangenen September hatte ich das Glück und die sehr große Freude endlich ENDLICH Robert Sprenger alias lamiacucina wahrhaftig im realen Leben treffen zu dürfen. So mit Handschlag und Umarmung und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen.

Roberts Blog lese ich schon … immer. Das heißt bei Robert wohl seit 2007! Immer habe ich seine wundervollen Berichte und bildschönen Fotos von seinen Reisen und vor allem diesen vielen Kochworkshops gelesen und besonders genossen. Die Kochkompetenz von Robert, das Fachwissen, das man aus seinem Blog ziehen kann, ist unermesslich.

Robert war es schlussendlich, der mich 2011 zum Pasta selber machen inspirierte. Seine perfekten Ravioli hatten es mir immer angetan! (Mittlerweile komme ich ihnen in ihrer Perfektion schon nahe und bin aber immer noch sehr weit entfernt.) Robert ist einer der höflichsten und zuvorkommendsten Blogger, die es wohl im deutschsprachigen Raum gibt. Und er ist das, ich weiß es nun genau, auch im realen Leben. Immer seiner Sache tief verbunden, ein Sprachrohr für Genüsse aus der Küche der Schweiz. Von so manchem Lebensmittel, mancher Zubereitungsmethode oder Gasthof und Produzenten hätte ich ohne Robert nie gehört bzw. gelesen. Wenn ein Blog das Prädikat „Bildungsblog” verdient, dann wohl seines, die „La mia cucina!”

Drei Tage hatte sich Robert frei machen können und war nach Berlin gereist, ich traf ihn an seinem letzten Tag zum Lunch im Orania, wo wir sehr gut zum Mittag speisten und uns eine kurze Weile sogar mit dem Meisterkoch Philipp Vogel, unter anderem über seinen Weg die richtige Ente für seine XBerg-Duck (Pekingenten-Menü) zu finden, unterhalten konnten. Viele Enten hatte Vogel probiert, auch die einheimischen natürlich, keine wollte ihre Haut so zart knusprig werden lassen, wie die Enten eines bestimmten Produzenten aus Irrland.

Nach dem Kaffee zogen wir durch die Oranienstraße, Robert liebt es Graffiti zu fotografieren: Kreuzberg ist der perfekte Ort dafür. Wir wanderten später durch die Markthalle Neun, wo Robert am Stand von Mani in Pasta lapidar sprach, dass, wenn man solche Pasta so perfekt und frisch hier bekäme, er sie auch nicht mehr selber machen würde. Nun, dieser kleine Frevel (in meinen Lehrlingsaugen) sei ihm verziehen. Er hat ja Recht, ich kaufe Pasta gerne auch frisch und Pastaproduzenten wollen schließlich auch leben! Käse gab es satt und lecker an einem meiner Lieblingskäseläden (hier Markstände): Alte Milch. Dann trafen wir Christiane und Thomas von Foodhunter und kehrten im Weltrestaurant bei Bier und Wein ein.

Dieser schöne Tag wurde beschlossen im KaDeWe, Robert suchte noch ein Geschenk für seine daheim gebliebene Frau und wurde so ratzfatz in der Kleidungsabteilung fündig. Die Geschwindigkeit beeindruckt mich dann doch sehr. Und die Liebe und Zuneigung mit der Robert nach so sehr vielen Jahren immer noch von seiner lieben Frau spricht. Das zu erleben, ist schön!

Natürlich trieb es uns hoch in die Lebensmittelabteilung, wo wir bei Prosecco und Burger mit sehr leckeren Raspelkartoffelschnitzen unser Abendessen zu uns nahmen, Robert schenkte Shiina mit liebevollem Gruß die teuerste Garnele, die sie jemals zu sich nehmen durfte! Dann ging es raus über den Kurfürstendamm an der Gedächtniskirche vorbei zur U-Bahn und Robert brachte mich fast bis nach Hause – zumindest zum Heimatbahnhof.

Womit mich Robert sehr beeindruckt hatte, er ist nun keine 25 mehr, dass er in diesen kurzen Tagen so wahnsinnig viel gesehen hatte und fotografiert hatte von dieser nun nicht ganz so kleinen Stadt. Zwar meist von außen, klar, der Zeitplan war sehr knapp bemessen – aber nun weiß er, wo er beim nächsten Mal intensiver, nämlich hinein gucken möchte. Kaum sagte ich „dort liegt das und jenes Rathaus”, antwortete er mit „da war ich gestern.” Er ist auf alle Fälle ein Wanderprofi, auch in der Stadt. Seiner Umtriebigkeit gilt mein ganz großer Respekt!

Und ich hoffe, lieber Robert, Du kommst ganz bald wieder in meine Heimatstadt! Mit dem gelben Koffer.

Roberts erster Tag in Berlin. Der zweite Tag … und der dritte Tag. Alles zum Nachlesen in seinem Blog.

2018-08-25

Blogroll

Ich habe heute früh mit der zweiten Tasse Kaffee meine Blogroll hier durch geklickt und aufgeräumt. Nun ja, das Blogsterben ist massiv. Und wer seit 2014 nicht mehr bloggt, wird es wohl so schnell auch nicht wieder anfangen. Schade. Man wüsste gerne, wie es den Leuten geht. Einige liest man in den sozialen Netzwerken weiterhin, die bloggen einfach nur nicht mehr. Da weiß man, es geht ihnen soweit ganz gut. Andere … naja, wenigstens eine Abschiedserklärung im Blog wäre schön!

Trotzdem vermisse ich die, die für sich beschlossen haben, diesen Blogweg nicht mehr in der Form gehen zu wollen.

Wiederum bei anderen sind die Blogs auf privat gestellt, ich müsste also um den Zugang fragen. Falls hinter diesem wirklich noch gebloggt wird. Das ist komisch. Es fühlt sich an als würde man dem Blogger zu nahe treten. Und wer bin ich schon, dass ich einfach so Einlass erbitte? Für mich ist es eine Hürde. Schlussendlich kann bei so einer Nachfrage auch eine gerechtfertigte Ablehnung als Antwort folgen – die will man auch nicht wirklich.

Ein einziges Blog, das noch existiert, habe ich rausgeworfen. Themenwechsel. Eines, das mich multiinteressierter Person einfach nicht mehr interessiert: Bundesliga. Bundesliga ist leider durch bei mir. Ausverkauft. Dem Kapitalismus geopfert. Abgewählt.

Insofern grüße ich heute alle sehr herzlich, die über all die langen Jahre (hier sind es mittlerweile zwölf Jahre) bei der Stange geblieben sind und mir mit ihren Texten, Gedanken, Fotos, Posts einfach gut tun. Danke Euch dafür!

Und falls Ihr Blogempfehlungen habt – nur her damit. Mehr als angucken geht ja nicht!

2018-07-30

Tag des Käsekuchens – Käsekuchen aus dem Kühlschrank mit Beeren nach Schuhbeck



Heute ist Montag, der 30. Juli und somit Internationaler Tag des Käsekuchens. Irgendwann als „National Day Cheesekake Day” von den Amerikanern ins Leben gerufen, hat sich der Tag aufgemacht auf der ganzen Welt zelebriert zu werden. Zu Recht wird er mittlerweile in allen internationalen Küchen zelebriert! Aus diesem Anlass hatte Tina von Lecker & Co. die wundervolle Idee zu einer lustigen gemeinsamen Käsekuchenbackzeremonie einzuladen. Alle teilnehmenden Blogger backen oder rühren einen Käsekuchen an, süß oder deftig, mit und ohne Boden, soft oder fest, saftig oder zitronig, gestreift, mit Krönchen – mit viel Liebe.



Ich fand das sehr stimmig, da ich neulich im TV dem Herrn Schuhbeck auf die Finger sah, wie er in seiner Feststagsküche eine Käsekuchencreme zauberte – kalt aus dem Kühlschrank. Schon vom Zusehen war mir klar, die konnte nur sehr gut schmecken. Zumal er gar kein Chili-Salz an die Creme gab! Was auch nicht mehr so oft beim Schuhbeck passiert. Ich mochte das Rezept so sehr, dass ich es mir direkt am nächsten Tag aus dem Internet zog und auf Halde legte. Als dann Tina mit ihrer Idee für den heutigen Tag um die Ecke kam, war für mich sofort klar, was ich machen würde. Zumal ich auch in etwa wusste – aufgrund einer von einem Hoch durchgehend bestimmten Wetterlage – dass ich momentan nicht unbedingt backen wollte.

Dabei kann ich gerade Käsekuchen ziemlich gut backen, wie ich finde. Vielleicht nicht so gut wie meine Mum ihn backen konnte, sie konnte wirklich den perfekten Käsekuchen (für mich ohne Boden) backen, dass selbst unsere Katze Susi ihn nicht stehen lassen konnte – was hier und da für interessante Erklärungsversuche bei Geburtstagsfeiern führte. Was der Katze übrigens ziemlich egal war. Sie lag meist glücklich voll genascht irgendwo in der Ecke und war niedlich. Der Käsekuchen schien dagegen etwas gerupft. Meine Mutter wollte aber in dem Punkt irgendwie auch nicht lernen. Den Moment zwischen zu heiß und ausreichend ausgekühlt für die Katze zu erwischen, das war ihr größtes Talent sicher nicht!

Nun denn, schreiten wir zum Käsekuchen im Glas mit Himbeeren. Wie immer habe ich mich schon frühzeitig nicht an das Originalrezept gehalten, denn ich hatte vergessen die obligatorischen Kekse zu kaufen, die man heutzutage üblicherweise bei so adretten süßen Dingen im Glas auf den Boden zu krümeln hat. Schnell einen Biskuit backen, wollte ich nicht. Also zog ich heute nachmittag los zum befreundeten türkischen Bäcker um die Ecke, der Sonntags immer einen fantastischen Kranzkuchen in der Theke zu liegen hat. Den ich heute tapfer links liegen ließ, dafür mit tapferen Vorsatz nach Cookies Ausschau hielt. Vergeblich. Dafür fand ich Mandelhörnchen und eines davon durfte mit. Ansonsten blieb alles beim Original und das funktioniert so:




Zutaten

Die Portion ist für fünf kleinere Gläser

2 Eigelb
2,5 Esslöffel Zucker
Mark von einem Viertel einer Vanilleschote
Prise Salz (kein Chilisalz)

1 Blatt Gelatine

150g Quark (ich bin für 40%igen, bei Käsekuchen sollte man nicht an der Qualität beim Quark sparen und geminderte Fettstufe ist das leider)
200ml Sahne

1 EL Saft der Zitrone
etwas Abrieb einer Zitrone (Viertel)

1-2 EL Saft der Orange
etwas Abrieb einer Orange (Viertel)

ca. 150g Kekse – hier ein Mandelhörnchen

200g Himbeeren
einige Tropfen Zitronensaft
wer es mag: 1-2 Esslöffel Orangenlikör
etwas Puderzucker (zum Bestäuben)
grüne Deko


Zubereitung



Von den Mandelhörnchen die Schokoladenenden abschneiden. Die Schokoenden essen (an dieser einen Stelle schon ist mein Rezept zum Originalrezept übrigens klar im Vorteil.) Den Rest vom Mandelhörnchen sehr fein hacken – alternativ kurz krümelig klein mixen. Auf dem Boden der Gläser verteilen.

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.

Die Eigelbe mit einer Prise Salz, der Vanille und zunächst nur einem Esslöffel Zucker im heißen Wasserbad mit einem Schneebesen oder Handmixer schön schaumig aufschlagen bis es fast weiß ist. Aus dem Wasserbad nehmen und die ausgedrückte Gelatine der Masse unterrühren.

Die Sahne halbsteif schlagen.

Den Quark (kann man, wenn man mag, vorher eine Stunde lang abtropfen lassen) nun zusammen mit dem restlichen Zucker, dem Abrieb der Zitrusfrüchte sowie deren Saft in die Eiermasse rühren. (Créme ist ab jetzt übrigens schon lecker.) Von der Sahne mit einem Spatel erst ein Drittel vorsichtig unter die Masse heben, dann den Rest von ihr unterheben. (Ab jetzt ist sie richtig lecker!)

Die Créme in die Gläser einfüllen und das Glas leicht aufschlagen, damit sich die Créme im Glas setzt. Mit Folie abgedeckt mindestens ein, zwei Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Besser noch über Nacht. (Denkt bitte wirklich an das Abdecken, denn Milchspeisen nehmen gerne und schnell Gerüche anderer Lebensmittel an.)

Die Himbeeren mit etwas Zitronensaft, wer mag auch mit Orangenlikör beträufeln und vorsichtig vermengen. Oben auf dem Glas anrichten, Puderucker darüber streuen und den üblichen grünen Deko-Zweig nicht vergessen. Da Schuhbeck diese Mal kein Chilisalz verwendete, verwenden wir für die Deko lieber Minze oder Zitronenmelisse anstelle des berühmten Rosmarinzweiges. Oder die Schönheit dessen, was gerade draußen wundervoll blüht!




Fazit
: Ein formidabler Käsekuchen der anderen Art – die Créme ist luftig, leicht und schmeckt original wie Käsekuchen! Ich für meinen Teil werde beim Mandelhörnchen in dem Rezept bleiben – grandios dieser leichte Marzipangeschmack am Ende. Ein sehr feiner ungebackener Käsekuchen aus dem Glas zu dessen Süße die Säure der Himbeeren perfekt passt. Perfekt für diesen Sommer! Die Zubereitung ist denkbar einfach, die größte Schwierigkeit ist wohl die Créme sauber in die Gläser zu füllen – Schuhbeck füllte sie übrigens vorher in einen Spritzbeutel um.

Gut, vielleicht sind bei der im Rezept angegebenen Menge die Gläser ein wenig zu schnell leergelöffelt – aber das Problem lässt sich beim nächsten Mal mit etwas mathematischer Geschicklichkeit sicherlich beheben.



Und nun guckt Euch die vielen anderen Kreationen der vielen anderen Käsekuchenfantasten an – da ist ein Rezept feiner als das andere. Über 40 Rezepte haben wir zusammen gebracht – vermutlich die größte und mit Sicherheit die leckerste Käsekucherezeptesammlung der Welt!

  1. LECKER&Co: Zebra Käsekuchen mit Brombeeren
  2. ninamanie: Käsekuchen im Glas
  3. Papilio Maackii: Bananenbrot mit Cheesecake Swirl
  4. BackIna: Japanischer Käsekuchen
  5. Silkes Welt: Heidelbeer Cheesecake Tarte
  6. Jessis Schlemmerkitchen: Omas Käsekuchen
  7. Tra Dolce ed Amaro: No-Bake Cherry Cheesecake
  8. The Apricot Lady: Pikante Mini-Cheesecakes
  9. Küchenmomente: No-Bake Mango-Kokos Cheesecake
  10. Savory Lens: Sommerbeeren-Ricotta-Cheesecake mit Pekannüssen
  11. Julias Torten und Törtchen: Käsekuchen Eclairs mit Himbeer und Zitrone
  12. Mein kleiner Foodblog: Blueberry Cheesecake Cupcakes mit Vanillefrosting
  13. Naschen mit der Erdbeerqueen: Cremiger Käsekuchen mit Keksboden
  14. holy fruit salad!: Kalter Käsekuchen mit Himbeeren
  15. Dental Food: Käsekuchen Creme
  16. Mrs Emilyshore: Käsekuchen Eismuffins
  17. Kochtopf: Sommerlicher Cheesecake mit Pfirsich
  18. Evchen kocht: Golden Milk Cheesecake
  19. Die Sonntagsköchin: Birnen Cheesecake Bisquitrolle
  20. Kleid und Kuchen: No bake Lemon-Cheesecake mit Johannisbeeren
  21. Sommer Madame: Käsekuchen mit Limette und Keksboden
  22. Kohlenpottgourmet: Käsekuchendessert im Glas (zuckerfrei)
  23. Labsalliebe: Sauerkirsch-Cheesecake-Eis
  24. Soulsister meets friends: Key Lime Cheesecake
  25. Salzig, süß, lecker: Pfirsich Cheesecake mit Mandelstreusel
  26. Aus meinem Kochtopf: Käse-Mohn-Kuchen mit Passionsfrucht- und Mango-Spiegel
  27. Jankes*Soulfood: Omas Käsekuchen mit Schokoboden
  28. Zimtkringel: Beeriger Käsekastenkuchen
  29. Linals Backhimmel: Kleiner Blaubeer Käsekuchen
  30. Krimi und Keks: Zupfkuchen mit Heidelbeeren
  31. Dynamite Cakes: White Chocolate Cheesecake mit Blaubeeren ohne Backen
  32. Delicious Dishes around my Kitchen: Sommerlicher Mango-Käsekuchen mit Beeren und Physalis
  33. Lecker macht Laune: Cheesecake Pancakes
  34. USA kulinarisch: Mini-Cheesecakes 2.0
  35. Slowcooker: Quarkteilchen wie vom Bäcker
  36. Kinder kommt essen: Herzhafter Käsekuchen
  37. Feinschmeckerle: Cheesecake mit Himbeeren ohne Backen
  38. Backschwestern: Churro Cheesecake
  39. Süße Zaubereien: Käsekuchen Happen
  40. Obers trifft Sahne: Käsekuchen ohne Boden

2016-08-20

Nachdem …

… mir die wundervolle Maike (Tierärztin!) gestern die Fäden aus meinem kleinen Finger höchst professionell und im Grunde ganz schmerzfrei entfernt hatte, habe ich soeben mit dem gleichen Messer beim Brötchen aufschneiden nur ganz leicht den Daumen an der gleichen Hand tangiert.

Hatte ich erwähnt, dass ich diesen Monat wohl besser nicht mehr Fahrrad fahren werde?

2016-06-23

Food Blog Day 2016

Disclosure: Ich nahm neulich an einer Veranstaltung, dem Food Blog Day 2016, teil in der es vorrangig darum ging, das Foodblogger von Firmen mit deren Produkten unterschiedlicher Couleur bespaßt wurden und man netzwerkelt und gut unterhalten wird. Insofern werde ich im folgenden Blogpost eventuell, höchstwahrscheinlich bis sehr sicher Firmennamen erwähnen und über deren Produkte sprechen. Weder wurde ich dazu gezwungen, noch genötigt. Ich tue das einfach, weil ich manche dieser Sachen ganz cool fand, manche nicht.

Foodblogger-Happening in Berlins Stilwerk und an anderen illustren Orten, die geographisch stellenweise so weit auseinander lagen, dass ich meine Termine leider nur im Stilwerk abhalten konnte und somit nicht zum von mir geplanten Meet & Greet vom Burda Verlag – Burda Home – in einem im Ostteil gelegenen Hotel gekommen bin – obwohl eben jener Verlag der Hauptorganisator dieser foodistischen Veranstaltung ist und ich da eigentlich sehr gerne hingegangen wäre. Schon deswegen, weil die Chefredakteurin von Sweet Dreams, Jutta Kässinger, einen ziemlichen coolen Style trägt und farblich absolut in meine Küche passen würde – davon abgesehen, dass sie eine rattenscharfe Stimme hat!



Egal, ich stand Samstag morgens um neun Uhr im Stilwerk im schönen Charlottenburg und gönnte mir erst einmal einen Kaffee und knabberte ein wenig am sehr gesunden Frühstücksbuffet. Ihr wisst schon: Körner hier, veganes Joghurt da. Und Kuchen von denen mir andere Mitesser berichteten, der würde eher mehr im Mund als weniger werden. So eine ähnliche Paleo-Brot-Erfahrung hatte ich allerdings neulich schon auf der Next Organic, daher ließ ich dieses Mal dankend vom Kuchen ab – stellte mich bei den Kaffeemaschinen instinktiv korrekt bei der strongen Mischung an – ohne die vorhandene Codierung der anwesenden Kaffeesorten (hey, es war erst neun Uhr!) überhaupt mitbekommen zu haben.

Mathias Nagel von Connecting Companies (der veranstaltenden Agentur) begrüßte uns freundlich und Max Thinius vom bevh, Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V., hielt einen für die frühe Stunde dynamischen ersten Vortrag zum Thema Food und eCommerce. Schicke neue Technologien von denen man glaubt, wir müssten die künftig alle haben und in Anspruch nehmen. Was wir in baldiger Zukunft auch alle glauben werden. Online-Bestellerei und Lieferei, das wird unsere neue Religion. Ich bin da zwar noch ein bisschen bockig, will mir immer noch mein Obst selbst vor Ort im Handel aussuchen können, denn immerhin habe ich mir die Melonen-Abklopftechnik über die Jahre hart erkämpft! Schlussendlich aber werde auch ich irgendwann daran glauben müssen … also mich dem Hype annähern müssen. Max Thinius selbst ist ganz gut im Vortrag, er bügelt etwaige Kritik schon vorab in seinem Vortrag so elegant weg, dass die eh urst-wenig kritische FoodbloggerInnen-Gemeinde denn auch gar nicht erst in eine kritische Diskussion steigen wollte. War aber, glaube ich, eh keine Zeit mehr dafür.
Flavor 8

Schon ging's ab in die erste Präsentation. Ich hatte mich für das freundliche Schweizer Unternehmen Victorinox entschieden, das uns die Möglichkeiten der Messerwelten zeigte.



Ein bisschen durften wir schnippeln, so richtig spannend war es leider nicht. Lag – für mich auch zum Teil daran – dass wir quasi mit den Einsteigermessern arbeiten sollten, die mich in ihrer Haptik so gar nicht ansprechen. Plastikgriffe. Die können am Messer ruhig sein – aber es gibt eben solche und solche. Diese hier waren zu leicht, unschönes Handgefühl. Bei Messern bin ich Emo-Chicken.



Victorinox kann da mehr, weiß ich, die haben sehr gute, geradezu intelligente Messer. Es wäre schön gewesen, sie hätten die Chance genutzt, uns Appetit auf das richtig gute Material aus ihrem Haus zu machen.
Flavor 5

Bei der Anmeldung war ich ein bisschen vom Messerthema geblendet und hatte dabei übersehen, dass hier im Anschluss noch ein Workshop von einer Bloggerin gehalten wurde, die uns erklärte, wie man schön bloggt. Und welches soziales Netzwerk man füttern sollte, um auf sein Blog aufmerksam zu machen. Dass es also Facebook, Instagram, Printerest und Snappchat gibt. Und dass sie es schön findet, wenn Fotos einen eigenen Style haben. Und wie doof es doch ist, wenn man ihr vorhalten würde, sie hätte doch als Foodbloggerin ein so schönes Leben und bekäme so viele Dinge gestellt und dabei hätte sie doch auch ein Problem, wenn ihr eine Firma einen ganzen Karton Nudeln schicken würde, denn wo solle sie auch hin mit den ganzen Nudeln? Das mit den vielen Nudeln hatte mich persönlich tief berührt. Da war sie, so früh am Morgen: die ganze Härte des Foodbloggerlebens!

Lange Rede: ich war nach diesem Vortrag büsschen unentspannt. Ich mag und kann dieses Rumgedudel nicht mehr hören müssen. Meint jemand, er sei so erfolgreich mit seiner Blogarbeit und möchte sein KnowHow teilen (und auch damit logischerweise Geld verdienen) – dann Butter bei de Fische! Zahlen, konstruktives Input zur Preisgestaltung von Honorararbeiten, Tipps zur Akquise. Insiderwissen zur Trafficgenerierung und -messung. Informationen über relevantes Handwerkszeug – darüber möchte ich etwas hören. Aber mir etwas über das persönliche Nudelflutleiden vorzusäuseln, und womöglich sogar vor Menschen, von denen ich mir gut vorstellen kann, dass sie z. B. im Studium sich am Ende des Monats vielleicht nicht mal mehr Nudeln leisten können – das ist genau nicht mein Humor! Ich möchte fair sein: ich hatte diesen Workshop im Vorfeld übersehen, wäre sonst gar nicht hingegangen. Da bin ich als Zielgruppe zu kritisch. Mein Fehler! Trotzdem: ist der Wunsch nach inhaltlicher Substanz wirklich so außerirdisch?
Flavor 4



Nächster Stopp: Rapsöl! Die ufop, Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. informierte uns über die nterschiedlichen Gewinnungsmethoden und somit Arten von Rapsöl, dann durften wir selbst ran. Unser Koch Urs hatte für uns ein kleines Paradies von Kräutern



zusammen gesucht und mit vielen netten anderen Dingen, wie Obst, Nüsse, Käse, Gewürze und haste nicht gesehen und wir durften alle unser eigenes Pesto kreieren.



Vorab gab es eine Rapsöl-Verkostung und ich hatte mich schon an anderer Stelle einmal über Rapsöl ausgelassen: Ja, da ist über die letzten Jahre ein guter, geschmackvoller Konkurrent zum Olivenöl im eigenen Land heran gewachsen. Vor allem das kaltgepresste Rapsöl finde ich sehr lecker. Sehr kraftvoll, erdig mit Walnuss im Geschmack – das kann wirklich sehr gut als Konkurrent zum Olivenöl mit Brot servieren am Tisch. Tolles Zeug.



Und die Pesto-Produktion zusammen mit ganz vielen Bloggern hat richtig Spaß gemacht!
Flavor 9

Nun sollte ich eigentlich Freizeit haben, weil mein nächster Workshop von Fissler auf den Nachmittag – nämlich zeitgleich zu meinem Burda-Termin (ich bin nicht schuld!) verlegt wurde. Diesen freien Moment kündigte mir aber die liebreizende Anne von Chevre Culinaire – die uns generell sehr charmant und immer gut gelaunt durch den ganzen Tag im Stilwerk hofierte und wie ein guter Geist ständig zur Stelle war – direkt auf und befahl mir zum Mittagessen zu den Freunden des Verbandes der Kalifornischen Trockenpflaume zu schreiten,



weil dort nämlich der Herr Heiko Antoniewicz kochte und ein Menü servieren sollte, das seinesgleichen sucht. (Der Glatzkoch hat das Menü ganz hervorragend beschrieben.) Und Recht hatte sie! (Danke nochmal, Anne!)





Es gab ein sehr feines Menü mit Kabeljau in Essenz, Hirschfilet und Stickstoffeffekt-Dessert rund um die Pflaume kreiert. Konzentrierte Koriandercreme hier, geräuchertes Salz da.





Antoniewicz hat wirklich Spaß an Kochchemie. Dazu gab es während des Anrichtens – die Jungs hatten schon stundenlang vorher gekocht für uns – hier und da ein Tipp vom Chef zur Zubereitung.



Uns wurden unsere Fragen beantwortet, bevor wir die großartigen Menügänge auf allerfeinstem Geschirr im Stehen verspeisen durften und dabei und hinterher ein wenig sehr glücklich waren. Hach!
Flavor 10

Dann: Fissler!



Es war in München (glaube ich) da wurde den Teilnehmerinnen gezeigt, wie man in einem Fissler Schnellkochtopf einen Käsekuchen backt. Fand ich extrem spannend; war aber hier in Berlin dazu eingeladen, eine tiefsinnige Brühe im Schnellkochtopf anzufertigen. Auch eine sehr kurzweilige Veranstaltung mit einem lustigen Chef Thomas Vetter, der uns Suppen ansetzen ließ und, solange diese köchelten, uns die von der Vortruppe angefertigten Suppen noch mit allerlei Gewürzen aber dafür sehr großem Aha-Effekt in kürzester Zeit mit erstaunlich wenig Aufwand im völlig neuen Sup(p)er Trooper-Strahlen präsentierte.



Eine Hühnersuppe bekam etwas – die Gewürze vorher in einem Topf erwärmt – Zimt, Kardamon, Sternanis, Curcuma und Ras el Hanout – kurzfristig angeboten, wurde dann abgeseiht und mit etwas frischer Minze serviert. Sehr lecker! Ich mag nämlich Sternanis nicht in Suppen. Die asiatische Variante, wenn er darin schwimmt – das ist nicht meines. Obwohl ich Sternanis sonst schätze (z. B. im Rotkohl). Aber hier kam er nur sehr kurz mit der Brühe in Kontakt, das war eine ganz feine Nuance, die der Suppe ganz klar Gewinn schenkte. Wieder was gelernt.

Die Schnellkochtöpfe von Fissler – keine Frage – sind der Rolls Royce auf dem Markt. Ich bin so alt, ich kenne die noch (oder schon – wie man es sehen möchte) aus Tagen als hierzulande nur Fissler alleine Schnellkochtöpfe angeboten hatte. Diese Zeiten sind natürlich vorbei und nun bietet Fissler zum Schnellkochtopf einen Smart-Home-Intelligence-Kitchen-App-Schnullidulli-Sensor mit Smartphone-Conncetion an.



Oder sagen wir es so: sie müssen das natürlich anbieten. Das tut ein bisschen weh. Denn Schnellkochtöpfe brauchten diesen Firlefanz die letzten 30 Jahre nicht und brauchen das auch jetzt nicht. Ich verstehe, dass man als Unternehmen in diesem Range mitspielen muss. Sicherlich wird's Leute geben, die es zwei drei Mal ganz toll finden, dass ihnen der Topf auf dem Smartphone Vollzug meldet. Für mich wäre es bloß Zeug in meiner Küche, das ich in regelmäßigen Abständen updaten lassen muss, weil es wieder einmal irgendeine Sicherheitslücke in der Software gibt und vor allem die mir antrainierten Kochinstinkte killt.

(Ich schrieb übrigens Freunden von mir, von denen ich a) weiß, sie haben einen Fissler Schnellkochtopf und lieben ihn und b) viel Haus und Garten, um gegebenenfalls es als sinnvoll zu erachten in der Hängeliege ganz weit weg vom Herd über die Fertigstellung des Gargutes an ihr iPhone informiert zu werden, das sie dann vermutlich doch gar nicht in der Hängematte mit an der Frau/am Mann führen, dass es da dieses tolle neue Tool für ihren Schnellkochtopf gibt. Hey, und die steuern ihren autonom fahrenden Rasenmäher via App! Und diese Zielgruppe nun antwortete mir mit „seufz”. Soviel also dazu.)

Lange Rede mit genügend Kleingeld würde ich mir sofort den Fissler-Schnellkochtopf kaufen. UND sehr sicher die Kochmesser von Fissler. Ich durfte Thomas ein bisschen zuschnippeln und die Messer von denen sind wirklich *pardon my french* geiler heißer Scheiß! Guter Griff mit ausreichend Schwere, kluger Stahl, geschmeidiges Arbeiten. Da würde ich so einige meiner Messer austauschen wollen – und ich habe wirklich nicht die schlechtesten Messer am Markt.

Alles in allem ein kurzweiliger Workshop mit sehr guter Brühe – ich fühlte mich hinterher wie das berühmte Duracell-Häschen mit 'nem frischen Crush auf neue Messer. Eine gute Brühe ist für mich immer noch der beste Energizer.
Flavor 9



Schon war der Tag fast rum – alles war so kurzweilig, ich wusste nicht, wo der Tag geblieben war. Jedenfalls musste ich mich kurz in den Berliner frühen Sommerabend an den KuDamm begeben, um bei Warendorf Küchen einem Melitta Workshop zu lauschen.



Den Barista Timon kennt Ihr mittlerweile vermutlich alle Kaffee kochend mit irgendwelchen Promis schäkernd vom Sehen aus dem TV. Hier nun hat der gute Mann gesprochen und uns sehr viel über Kaffeebrühkultur, Kaffeesorten, den nur 800 möglichen Kaffeearomen erzählt – und das hat aber mal so was von Spaß gemacht.



Kaffee verkosten. Kaffee schlürfen. Zu unterschiedlichen Temperaturzeitpunkten mit ohne Schokolade, Himbeermacarons und Salzkekse zur Geschmacksentwicklung bzw. -neutralisierung. Geschmäcker analysieren.



Ich bin bekennender Kaffeejunkie und es war einfach mein Thema. Eine ganz große Freude und – nicht nur ich – wir sind ganz happy aus dieser informativen Runde gekommen …
Flavor 10



… um wieder zurück ins Stilwerk zu marschieren, wo wir bei einem frischen Sekt und/oder jungen Riesling und feinem Fingerfood in genussvoller charmanter Gemeinschaft diesen – wirklich für mich unerwartet sehr schönen – Tag ausklingen ließen.
Flavor 10



Was ich abschließend ganz entzückend fand, war eine Goodie Bag-Tüte von Burda (mit sehr viel Lesestoff) und einem Blumensträußchen mit dem Hinweis, dass das echte Goodie Bag zu uns nach Hause geschickt würde. (Wurde es – merci!) Das war perfekter Service zu einem perfekten sehr schönen Tag in immer wieder so charmanter foodinteressierter Gesellschaft.
Flavor *I heart*


The morning after Food Blog Day 2016. Man beachte die Hintergrundkatze.

Vielen Dank für so viel Vergnügen!

Einziger Kritikpunkt: die nicht unerheblich weite geographische Trennung der Veranstaltungsräume. Um die Wege zu bewältigen, dafür war zwischen den einzelnen Workshops zu wenig Zeit (vom Ku'Damm bis zur Oberlandstraße zu YouTube fährt man eben eine Stunde, ich weiß das, ich habe da gewohnt.) Das zerschießt einem andere Sessions – weil man in den Öffentlichen sitzt. Das ist ein bisschen schade. Naja, und eine Buchungssoftware, die smart genug ist, Doppelbelegungen für Workshops zu erkennen, hätte durchaus auch Vorteile.

Blogger, die auch vor Ort waren:

Eva
Sabrina
Anja
Jörg

2016-06-21

Kräuterradeln

Irgendwo gab es neulich auf Facebook eine Einladung zu einer Kräuterwanderung im Berliner Umland, die aber sehr schnell ausgebucht war. Daraufhin meinte Peggy von multikulinarisches, die uns schon seit längerem mit Fotos und Rezepten aus ihrer hiesigen Hexenküche verwöhnt: „Das kann ich auch.”

So suchten wir Interessentinnen einen Termin und dieser fand – unter Einfluss diverser Wetterszenarien – letzten Sonntag statt, denn da war uns der Wettergott wohl und gesonnen. Eine Radtour sollte es werden und wir einigten uns auf das Umland rund um Peggys Docking Station, die praktischerweise im Grenzgebiet von Berlin-Altglienicke zu Brandenburg liegt, denn dort kennt sie sich natürlich aus und hatte den einen oder anderen Geheimtipp für uns parat. Wir warfen uns auf Facebook noch zu, was wir alles später unseren Magensäuren als Opfergabe zu zelebrieren gedachten – Foodblogger eben – und freuten uns auf den kommenden Tag.

Ich schlüpfte früh aus dem Bett, bemühte ein bisschen die Küche, packte meine Sachen und erfreute mich daran mit dem Rad, das sich vertrauensselig (wozu diese Hörnchen doch alles gut sind) bei der S-Bahn einklinkte, was praktischerweise dazu führte, dass ich einen Kaffee schlürfen und eine Butter-Schnittlauch-Brezel (my love!) entspannt mümmeln durfte, auf Tour zu gehen. Ausnahmsweise fuhr sogar ab Hermannstraße die Bahn nach Schönefeld, was so eine sichere Sache nicht immer ist. Ich musste also nicht einmal mehr umsteigen. Bonfortionöser kann so ein Ausflug nicht beginnen!



Auf der Hintour fuhr das Fahrrad übrigens schwarz, weil ich zwar eine habe aber Bianchi eben keine Monatskarte hat und es für mich offensichtlich zu früh zum Nachdenken war.

Um elf Uhr morgens trafen wir uns, Cecilia von BeanBeat, Laura von Glück am Stück und natürlich Peggy alle auf dem S-Bahnhof Grünbergallee und machten uns zunächst auf, um hier und dort an den Kirschbäumen, die von einer Wohnungsgesellschaft dort zur Straßenbegrünung gesetzt wurden und zur Zeit voll in der leckeren Frucht stehen, zu naschen. (Es ist immer praktisch eine 180 cm lange Bloggerin dabei zu haben.)

An der ersten Station an der wir hielten, zeigte Peggy mir meine künftigen Schlehen-Erntegründe. Die haben jetzt schon Früchte ausgebildet, die sich langsam farblich in ihr wunderschönes Blau entwickeln. Gleichzeitig bestaunten wir wilde Salbeisorten und führten unseren ersten fachmännisches Pflanzenbefund mit Enzyklopädie und Lupe durch. Und zwar an der Vogelwicke, die in weiten Teilen tatsächlich essbar ist. Also nicht nur von Papageien, Sittichen, Schildkröten, Schmetterlingen und natürlich Bienen (sie gilt als Honigmacher).



Nächster Stopp eine satt blühende Brache, wo wir auf eine echte Kamille trafen. Auf einer weiteren hochbewachsenen Wiese mit etwas Waldansiedelung am Rand stellte uns Peggy die silberblätterige Taubnessel vor, die gerne im Schatten wächst und die unter anderem als Salat mundet oder, wie Peggy uns vorschlug, in die Suppe zum Aromatisieren gegeben werden kann.

Wir knabberten am Grün, suchten nach Geschmackskomponenten – nicht einmal fiel das Wort „nussig” – und hatten viel Spaß am schmecken und diskutieren.



Ein kurzes Stück später stellte uns Peggy – und das spricht sehr für sie – ihren absoluten Geheimtipp vor: die Felsenbirne. Natürlich machte sie die ganze Tour so clever, dass wir heute vermutlich eh nie wieder zu dieser Stelle finden würden, wo Peggys Jagdgründe liegen. Drei Menschen entdeckten erstmals die sehr leckere und süße, saftige Beerenfrucht der Felsenbirne für sich. Wir waren hin- und weg und futterten uns glücklich satt – direkt vom Baum in den Mund. Felsenbirnen gehören für mich ab sofort in jeden Garten, nicht nur wegen der Frucht – auch als Begrünung und wunderschöner Frühlingsblüher. Übrigens sind die Pflanzen nicht teuer.

Wir fuhren weiter durch die Landschaft auf dem Mauerweg, vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben, wie dem Milchhof Mendler. Erfreuten uns an Pferden auf der Weide, hübschen Rindviechern, Wasserbüffeln, an deren Gelände ich Rosenblätter sammelte und machten alsbald eine für Foodblogger angemessene Pause zum Picknick. Ich führte u. a. Chicken Wings in meinem neuen Picknick-Geschirr aus.



Wir quatschten und aßen und diskutierten und genossen den schönen Tag mit blauem mit weißen Schäfchen bevölkerten blauen Himmel. Dieses gemeinsame Natur entdecken, hatte mir mit den Dreien wahnsinnig Spaß gemacht, weil natürlich jeder sein eigenes Quentchen Fachwissen in die Tour mit einbrachte und so gab es viel zu hören und zu lernen!



Nach dem Picknick brach Laura Richtung Heimweg auf und wir radelten weiter durch die Landschaft zur – ganz zufällig in unserem Weg liegenden – Eisdiele. Auf dem Weg zurück probierten wir hier und dort sehr verwunschene Wege aus, fanden Kümmel am Wegesrand stehen und dicke Champignons im Wald stehen, schnupperten guten Kuhdung und kreuzten hier und dort die „Tränendrüse” Rudows, den Meskengraben und das Rudower Fließ.


(Aus irgendeinem Grund schaltete mein Handy hier in den Caspar David Friedrich-Filtermodus, den es eigentlich gar nicht hat. Aber ich find's trotzdem schön körnig still gemalt.)

Eine wunderschöne Fauna und, sobald man sich vom Mauerweg abwendet, ganz unbesuchte Natur.



Schlussendlich hielten wir nochmals, um Hollerblüten zu sammeln und etwas später sammelten wir uns alle jeweils einen schönen Wiesenblumengruß aus der reichhaltig blühenden Natur. Malven, Glockenblumen, Gräser und viele Pflanzen mehr. Dann ging es über Waßmannsdorf am Flughafen Schönefeld vorbei zurück zur S-Bahn-Station, wo wir Peggy dankend in den Sonntagabend verabschiedeten und Cecilia und ich uns gemeinsam die S- und später U-Bahn quatschend teilten.

Ein wunderschöner friedlicher Tag, der wieder einmal mehr zeigte, wie wunderschön Berlin und sein Umland ist. Und jetzt brauche ich mindestens eine Wildkräuter-App, Enzyklopädie und Lupe – nun weiß ich ja, wie man den Pflanzen in ihrer Bestimmung ganz nahe kommt.

2016-06-12

Duschhaubencollection

Ich führte Euch neulich doch meine Duschhaubensammlung vor. Das praktischste Utensil für Hefeteige, seit es den Hefeteig (in Katzenhaushalten) gibt, wenn Ihr mich fragt.

Die bezaubernde Maike de Rose von „Berlin ißt Eis” (Nur richtig mit echtem Esszett) schenkte mir letzte Woche auf dem Foodiemeetup eine neue Haube, im Grunde die einer Bloggerin einzig würdigen Duschhaube – OMG! – es ist ein EINHORN!!!

Ganz lieben Dank, Maike, ich freue mich immer noch wie doll und verrückt!

2016-05-26

Und noch einmal Lobetaler Bio-Molkerei

Ich habe den Bio Company-Ausflug vorletzten Sonntag nicht alleine gemacht, Eva von Dental-Food war mit dabei. Und hat nun in ihrem Blogbeitrag „Barfuß oder Lackschuhe?” auch darüber berichtet.

Und sie macht darin mit dem Thema auf, dass uns beide sehr umgetrieben hatte, schon während und nach der Tour: das Rentnerdasein. Also dieses Rentnerdasein! Das grauhaarige (ja, es gibt natürlich auch andere), konsumierende, meckernde, unzufriedende, nur noch an Oberflächen agierende Rentnerdasein.

Für uns war im Erleben diese Tour ein großer Bruch, denn der Bus war vollbelegt mit Menschen, die allesamt schon grauhaariger Natur waren (bis auf zwei jüngere Damen). Daran ist nichts Schlechtes, aber der Anspruch dieser Leute – bis auf wenige Ausnahmen – an dem besonderen Thema, der war sehr unterschiedlich zu unserem.

Nun ist Eva in diesem Jahr 65 geworden, ich werde 51. Wir beide haben uns da (nicht nur) visuell doch sehr abgehoben. Und ich möchte das nicht als fishing for compliments verstanden wissen. Die Kluft war so massiv, weil wir beide nicht so weit weg sind von dem Alter der anderen Teilnehmer – vielleicht zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre. Und mich hatte dieses Erleben umgetrieben, weil ich die ganze Zeit denken musste: „Wann? Wann passiert das eigentlich, dass man dann doch so alt wird? Wann legt sich dieser Schalter um? Kann man das an irgendetwas fest machen? Wann hat man das Bedürfnis mental satt zu sein? Wann wird man so ungnädig zu anderen Mitmenschen?”

Zur Information, diese Informationstouren der Bio Company kosten ein eher geringes Geld. Damit wird höchstwahrscheinlich der Bus finanziert. Das ist schon ein idealistisches Entgegenkommen – weil das, was man dafür bekommt, so ich es erlebt habe, immens viel ist. Wenn man denn annimmt, was man auf so einem Ausflug bekommen kann: tief gehende Informationen zum Produktionsprozess, Produkte quasi vor dem Entstehen zum Anfassen und bei Thema Bio natürlich dieses Vermitteln eines anderen landwirtschaftlichen Grundverständnisses bis hin zur politischen Diskussion. Aber hey: das Thema ist Bio! Das weiß ich vorher.

Bei dieser Tour jedoch: Bequemlichkeit wurde groß geschrieben. Es ist am Anfang nicht alles glatt gelaufen, der gemietete Bus war kaputt. Es musste ein Ersatzbus her, der kleiner war. Einige der Teilnehmer verzichteten mit einem sehr großzügigen Angebot der Bio Company hinsichtlich einer Wiedergutmachung und gingen nach Hause. Die, die dabei blieben, mussten auf den Ersatzbus warten. Das alles verlief selbstbestimmt. Das kann passieren, da steckt man als Organisator nicht drinnen. Aber damit legte sich schon über diese Tour so eine launige Stimmung.

Und vor Ort, ja klar, nicht jeder kann mit siebzig Jahren noch viel laufen oder lange stehen – aber ich frage mich, ob man solche Bedürfnisse nicht mit Hilfsmitteln (z. B. Stuhl) für sich selbst im Vorfeld regeln kann, da man sich ihnen bewusst sein solle. Aber nein, lieber verdirbt man den anderen über das eigene Gebrechen ihr Erlebnis – in dem man mitten in der spannenden inhaltlichen Diskussion über den Kopf weg der anderen den Abbruch fordert, weil es einem jetzt reicht. Und bevor jetzt falsche Vermutungen aufkommen, nein, wir wurden nicht gezwungen, die ganze Zeit bei der Führung anwesend zu sein. Davon abgesehen, kann man so etwas so und so kommunizieren. Hier wurde so kommuniziert, dass man sich manchmal fragen musste in welchen schlechten Film man geraten war.

Das ist hart, wenn man einen sehr engagierten Menschen vom Fach vor sich hat, dessen Intention so abgebügelt wird – weil einzelne Personen ihren Bedarf an Entertainment gedeckt sehen.

Anderes Beispiel: ein Teil der Führung fand in der Produktion statt. Dort ist es sehr laut, denn die Kühlung läuft. Eine der Teilnehmerinnen bat – nachdem sie sehr lange ausgehalten hatte – ob man nicht den Standort wechseln könnte, weil sie aufgrund der Lautstärke der Umgebung schwer verstehen konnte, was gesprochen wurde. Eine ganz legitime Bitte und sie wurde von ihr auch als Bitte vorgetragen. Ihr glaubt nicht, was da los war. Wie diese Frau von den Hyänen angegangen wurde – nur weil sie äußerte, dass man im äußeren Umfeld der ca. 30 Personen schlecht verstehen konnte. Da wurde von alten Leuten ein Altersdiss abgelassen („soll sie sich gefälligst ein Hörgerät anschaffen”), das kann man sich nicht vorstellen!

Ich möchte nicht wissen, wie diese Tour abgelaufen wäre, wären da Familien mit kleineren Kindern mitgefahren – so wie die da drauf waren. (Mensch, habe ich Kinder in dem Bus vermisst.)

Es war auf menschlicher Ebene stellenweise sehr unangenehm.

Nun mag es sein, dass unsereins – als Blogger, netzaffine Person – hier sich von der breiten Masse über die Jahre anders entwickelt hat. Klar, ich kenne es kaum noch, dass ich solche Unternehmungen oder Events wahrnehme, wo das Interesse am Thema eher weichgespült ist. Man trifft sich vorrangig mit Menschen, die mindestens das Interesse an dem Thema verbindet. Und dass ein Blogger, Foodblogger der ersten Stunde (das sind die Foodblogger für mich, die selbst kochen mit Blick auf die Herkunft eines Produktes) natürlich von vorne herein schon anders im Thema drinnen ist und tieferes Interesse hat, ist klar. Gilt für alle anderen Themen auch. Man ist über ein Thema schneller eine Gemeinschaft – die natürlich ihre eigenen Komplikationen mit sich bringt. Und da sind die Ansprüche am Input gemeinschaftlich gehoben.

Aber so eine graumilierte Kaffeefahrt – schwierig. Falls jemand den Bann der spannenden Bio Company-Touren brechen möchte, Ausflugsziele gibt es auf der Homepage. Schon Sonntag geht es mit dem Rad durch Berlin zu Imkern, Gärtnern und Manufakturen.

Aber wann nur passiert es, dass man so grummelig altert?

2016-05-06

SEO für Blogs? Geh mich wech!

Ich halte SEO für Blogs per se für völligen Dummsinn. Aus verschiedenen Gründen auf die ich nicht eingehen muss, da es das Nuf schon ganz wundervoll getan hat in ihrem aktuellen Blogpost.

Über den „Löschen Sie nicht erfolgreiche Blogposts”-Rat musste ich schon gestern sehr lachen als Patricia das tweetete. Ich bin natürlich gerade etwas besonders angefixt, weil ich aktuell wieder verstehen musste, wie schnell so ein Leben vorbei sein kann – aber sollten Blogger nicht etwas sorgfältiger mit ihrer Lebenszeit umgehen? Als zu gucken, welches Blogpost so läuft und welches nicht – und die Schlechten dann händisch in den Müll zu sortieren? Ich meine, geht's noch?

Schreibt einfach gute, interessante Texte. Verlinkt andere Blogs. Macht ab und an ein hübsches Foto. Habt Spaß am Bloggen. SEO ist eh völlig überschätzt, denn schon morgen kann Dir Google wieder völlig neue Algorithmen servieren, was Google eh schon seit Jahren tut. Und das weiß ich nach zehn Jahren Blog aus eigener Erfahrung.

2016-01-31

Ordentlich essen … 

Vergangene Woche war „Das Perfekte Dinner” für mich zu gucken Pflichtprogramm, weil eine – mir bekannte – Berliner Bloggerin die Runde bekochte. Frau Bunt kocht sortierte sich fachmännisch in eines der SpinOffs dieses Formates – hier: „Wer ist der Profi?” – ein und sorgte hier und dort für etwas Stimmung in einer ansonsten eher unterkühlten, fast langweiligen Runde.

Frau Bunt kocht hatte ein interessantes Menü gewählt, was insofern sehr mutig war, weil im Grunde von Anfang an sicher war, dass man damit nicht gewinnen kann. Denn sie servierte eine Roulade vom Havelländer Apfelschwein. Und diese bestand vorrangig aus dem Kopf eines Schweins.

Na, da war was los!

Schon hatten wir wieder die typische allerfeinste Bigotterie der deutschen Ernährungskultur vor einer Kameralinse versammelt. Gestandenen Männern rutschte das Herz in die Hose, die teilnehmende ansonsten vegan lebende Teilnehmerin (die fairerweise für diese Runde „ja” zum Fleischgenuss sagte), schob erstmals ihre Schwangerschaftsübelkeit als Argumentationshilfe über den Tisch (konnte sonst interessanterweise an dem Abend alles andere essen) und die Kommentare im Internet, die ich ganz gerne parallel zur Ausstrahlung mitlese, echauffierten sich auch nicht unerheblich.

Schweinekopf.

Kopf vom Schwein! Was für eine Zumutung! Aber um beim schönen Wort des Angriffes zu bleiben: tatsächlich wurde niemandem zugemutet, überhaupt einen ganzen Schweinekopf zu sehen. Frau Bunt kocht hatte ihn bereits ausgelöst und zerteilt vom Metzger erworben, es lagen nur sein Fleisch, Haut und Fett auf dem Küchenbrett. Die beim befreundeten türkischen Supermarkt in der Fleischauslage zu sehenden abgezogenen Lamm-Köpfe haben da deutlich größeres Realitätspotential. Alle Zutaten wurden von der Köchin als Rolle geformt gekocht, später paniert und gebacken als eine Rouladenscheibe serviert. Im Grunde eine Art Pfälzer Saumagen – nur ohne Hülle aus Magen. Wer Sülze isst, hat schon visuell Unappetitlicheres auf dem Teller gehabt.

Man konnte oder wollte die Vorspeise geschmacklich nicht so recht goutieren. Dem einen Gast – später als tatsächlicher Profi enttarnt – war die Vorspeise nicht lange genug gekocht. Allerdings hatte die Köchin auch deutlich weniger Zeit für die Zubereitung ihres Menüs (drei Stunden) als uns das Format (einen Tag lang) gerne glauben machen möchte. Die anderen waren immer noch so schockiert über die Zumutung, Fleisch vom Schwein serviert bekommen zu haben und haben sich schon vorher so in Abneigung gesabbelt, dass das Urteil über diesen Gang im Grunde vorher schon feststand.

Natürlich ist in einem solchen TV-Format das, was der Zuschauer sieht in einem großen Maß vom Schnitt abhängig. Aber den kann man natürlich auch nur dann übertrieben offerieren, wenn vorher überzogene Inhalte zur weiteren Verwendung gedreht werden konnten. Und in diesem Zusammenhang waren sich die Gäste nicht zu fein, am Schweinekopf angemessen vor der Kamera zu eskalieren. Diese überzogene Affektiertheit und Aufregung rund um die Tatsache, dass man einen Schweinekopf essen solle; eine Zutat, die einem in jeder fein passierten Wurst schon längst auf die Stulle gelegt wurde? Boah, jeht mir wech damit!

Mich nervt, wie wir hierzulande einen ganz großen Anteil von einem Tier, was wir alleine für unsere Leibeslust schlachten, nicht auch ganz verwerten. Wirklich. Einmal im Jahr liegen hier bei meinem Supermarkt um die Ecke tatsächlich Schweineschwanz, Schweineohr oder nur Schweineschwarte in der Auslage. Und die könnten dort vergammeln. Es wird einem quasi hinterher geworfen. Selbst Leber, ob man die nun essen mag oder nicht, ein früher in Berlin absolut gängiges Tagesgericht, muss man mittlerweile extra vorbestellen. Vermutlich wissen Kinder heute gar nicht mehr, dass Tiere auch Nieren besitzen. Das ist doch nur noch lächerlich!

Man muss Schweinekopf nicht selbst zubereiten oder lieben. Aber wie man sich vorher schon – vor dem eigentlichen Versuch – dagegen aussprechen kann, dass man von dem gleichen Tier, dessen Filet man liebt, den Kopf als eklig ablehnt? Ohne überhaupt schon die Art der Zubereitung zu kennen? Da muss es einem wirklich über alle Maße viel zu gut gehen.

Um dann übrigens, und ich behaupte, dass ist die eigentliche Krönung der übersatten Dekadenz, im nächsten Gang die Schweinsbacke wieder total lecker zu finden! Denn es gab „Sous Vide Wammerl – geschmorte Backe – Rotkohl” als Hauptgericht. Und nun überlegen wir alle mal, wo bei einem Schwein die Backe sitzt?

Schweinsbacke – aus dem Schweinskopf entnommen – war völlig okay. Der Schweinskopf den Gästen als Schweineroulade serviert ohne vorherige verbale Kopfandeutung wäre vermutlich auch sehr okay gewesen, hätte vielleicht sogar (bei ausreichender Zubereitungsdauer) Begeisterungsstürme ausgelöst. Fleischpampe kann man dem Deutschen immer gerne servieren, solange er nicht weiß, was da drinnen ist, nicht wahr?

Das ist doch verlogen. Und doof!

Ansonsten gab es in dieser Woche bei den tollen Köchen mit den (höchstwahrscheinlich) auf Raten gekauften Pathologie-Style-Küchen an Nespresso-Deko (darüber komme ich erst einmal nicht weg) viel Schäumchen. Schäumchen hier und Schäumchen da. Die hehre Kunst des deutschen Hobbykoches verdeutlicht sich vor allem in dieser neuen Zeit nicht an der Wertschätzung des von ihm verwendeten Fleisch im Ganzen des – für die TV-taugliche Präsentation der kostbaren Messersammlung – gestorbenen Tieres, sondern offensichtlich an des Koches seines Lecithin-Vorrats und blasierten Umgang damit. (Dieser Satz ist weniger wirr als er beim ersten Lesen scheint und ich bin ein bisschen stolz auf ihn).

Ich mag Schäumchen nicht mehr. Visuell war Schäumchen für mich eh immer nur der Spülrückstand auf einen schlecht gespülten Teller mit meist nur zu vermutendem Geschmack und somit nur halb attraktiv. Aber diese aktuelle Fluktuation von Schäumchen ist mir nun wirklich zu viel. Da habe ich lieber ein ordentlich konzentriertes Petersilienöl auf dem Teller als schmeckendes Schmuckstück.

Darf ich einen kleinen Hinweis geben? „Schäumchen” ist mittlerweile das, was als Balsamico-Reduktion als Teller-Gemälde schon vor zehn Jahren out war. Somit: für mehr Eisbein, Schweinekopf und echten Espresso aus der Carmencita.

Und hört verdammt noch mal auf, Euch vor Schweinsmägen zu gruseln: das Tier ist für Euch gestorben! Und zwar im Ganzen, nicht nur in von Euch geliebten Einzelteilen!

Vorratshaltung

Gestern habe ich beim Schnäppchenprinz in der Karl-Marx-Straße zugeschlagen. Marmeladen- und Vorratsgläser ab —,55 über —,79 bis ,—99 Cent das Glas. Und jede Menge Ersatzdeckel. Endlich einmal nicht die stereotypen Marmeladengläser (links im Bild) mit denen mich der Handel sonst immer beglückt. Ihr kennt das ja, ist erst mal Saison, rennt man den Gläsern im Handel hinterher oder bezahlt deutlich mehr als jetzt.



Und da morgen der 1. Februar ist und wir jetzt langsam anfangen könn(t)en, die ersten Samen zu setzen, damit wir im März pikieren und im April die kleinen grünen Zöglinge je nach Breitengrad in die grüne Freiheit schicken können, ist etwas Vorbereitung für die nächste Einkochzeit keine so schlechte Idee. Damit sich die Gläser nicht langweilen, steht heute die Zubereitung von etwas „Crème de caramel au beurre salé” auf dem Programm. Und butteriges Apfelkompott. Ich habe hier nämlich einen Sack Braeburn-Äpfel liegen. Da wird ein feines Butterkaramel angesetzt in denen die Apfelwürfel (mit Schale) einkochen und dann ab in die Gläser, wo sie auf ihre eigentliche Aufgabe, nämlich den nächsten Kartoffelpuffern als feine Beilage zu dienen, warten dürfen.

Ansonsten hat Arthurs Tochter kocht heute ein sehr schönes Blogpost über das „Für gut …”-Aufbewahren geschrieben. Den empfehle ich zu lesen und dann die schönen Dinge in den Schränken viel mehr ins Leben zu holen.

2015-12-12

Adventskalender von 1x umrühren bitte aka Kochtopf

Er läuft zwar schon ein Weilchen, der »Kulinarische Adeventskalender 2015« und die erste Verlosung hat auch schon stattgefunden aber es lohnt sich bei der zweiten und dritten auch dabei zu sein – zumal die vielen weihnachtlichen Blogbeiträge, die zorra hier verlinkt, sich nicht nur interessant, sondern auch sehr lecker lesen … und es ist ja großartigerweise immer das Rezept mit an Bord!

Kulinarischer Adventskalender 2015

Viel Glück, wenn Ihr mitmacht!

2015-12-07

Liebes Tagesbuch!

Heute ist der siebente Dezember im Jahr 2015, einen Tag nach Nikolaus, und ich habe mir heute sehr früh den Wecker gestellt. Nachdem ich die üblichen relevanten Dinge wie Katzen beschmusen, Katzen füttern, Kaffee kochen, Duschen usw. erledigt hatte, ging ich (noch im Bademantel) auf den Balkon, um die übliche Piepmatz-Befütterung vorzunehmen.

Draußen war es noch sehr dunkel. Und sehr mild. Zarte Vogelstimmen zwitscherten in der lauen Frühlingsnacht an dem milden Wintermorgen und das noch junge frisch verliebte Pärchen in der Nachbarschaft gegenüber verabschiedete sich herzlich knutschend in den Alltag der Woche.

Ich began die Blumenpracht zu gießen, man vergisst das im Winter sehr leicht. Zum Glück verstehen sich die Winterblüher, die dreifarbige Erika (also natürlich einfarbig aber dreifarbig in einem Topf gepflanzt) und irgendwas mit roten Kugeln mit dem blühenden Lavendel, der ebenso Blüten zeigenden Malve und der nun (im Sommer wurde sie etwas von den Tomaten zurück gedrängt) sehr aktiv blühenden Physalis.

Die zwei kleinen Erdbeeren werden vielleicht zu Weihnachten auch noch rot und reif.

Dann holte ich mir einen Kaffee und setzte mich mit einer kleinen bunten Katze, namens Tally, auf unsere Balkonbank und wir lauschten den zarten Vogelstimmen. Interessanterweise ist die Schwerhörigkeit bei Vogelstimmen bei Tally weniger stark ausgeprägt als bei allen anderen Geräuschen des Alltags, bei denen ich sie mittlerweile als komplett taub bezeichnen würde. So lauschten wir verzückt in die Dunkelheit.

Dann sage ich dummer Mensch zu ihr „Guck mal, wie die Meise zwitschert.” Und sie antwortet weise: „Ich höre es!”

2015-11-17

Ein paar kluge Gedanken …

… zum IS und wie dieser womöglich prima syrische Flüchtlinge für seine Zeile instrumentalisiert und ein paar deutsche politische Knallerbsen auch prompt darauf reinfallen.

Natürlich alles rein hypothetisch!

2015-10-20

Heute bin ich ein sehr frohes bloggendes Urgestein …

… weil die Frau Pia aka Frau Mutti gemerkt hat, dass wir und ihr Blog ihr genauso gefehlt haben wie sie uns!

2015-09-16

Heute koch ich, morgen brat ich …

Einer der charmantesten Köche, Foodstylisten, Blogger und Autoren, Stevan Paul, von uns Bloggern auch liebgewonnen als NutriCulinary, hat wieder zugeschlagen. Dieses Mal mit einer wundervollen Idee zu einem Kochbuch namens „Heute koch ich, morgen brat ich – Märchenhafte Rezepte”.



Wie der Titel schon verrät, hat dieses Buch eine wundersame Nähe zu Märchen und daher schlägt es gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: es ist nämlich ein Kochbuch UND ein Vorlesebuch!



Natürlich kann Stevan Paul in seinem Blog (unbedingt unten auch den Trailer ansehen!) viel besser erklären, wie es überhaupt zu dieser besonderen Buchidee und dann zu dem wunderschönen Buch kam, das mir hier vorliegt und dank der Graphik und wertvollen Aufmachung ein ganz besonderes Kochbuch geworden ist.

Zu einer ordentlichen Buchrezension gehört es sich natürlich als kochender bloggender Mensch auch ein paar Rezepte nachzukochen, soweit bin ich allerdings noch nicht. Ich muss das Buch erst noch bestaunen, anfassen, begutachten, liebhaben, lesen und dabei ein bisschen glücklich sein, weil es einfach so schön geworden ist! Deswegen für diese erste Rezension einfach nur ein paar Fotos als Appetithappen, die zeigen, was für ein großartiges Stück Papierkunst mit offensichtlich sehr viel Liebe – ob vom Autoren, Koch, Stylistin (Tanja Trific), Grafikerin (Anja Laukemper),



Fotografin (Daniela Haug),



Hölker Verlag und Küchengastgeberin (eine Burg! Eine Burg!) geschaffen wurde. Und zwar bis hin zur Haptik und dem Lesezeichenband in Schneewittchens Rot.



Also kurz vorab: schenkt Euch das Buch! Oder: lasst Euch das Buch schenken! Vor allem: verschenkt das Buch! Stimmt die Menschen in Eurem Umfeld einfach froh und glücklich mit diesem Buch!

Stevan Paul „Heute back ich, morgen brat ich”
Verlag: Coppenrath
ISBN-10: 388117978X
ISBN-13: 978-3881179782

2015-08-27

Frau Nessy schreibt wieder über Yoga …

Das ist so ein Grundgefühl beim Yoga: In die andere Richtung würd’s mehr Sinn machen.