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2023-06-01

Jedes Mal Spaß!

Meine Docking Station liegt angenehm gestaltet auf einer Seite grüne Fläche und Baum und auf der anderen Seite, der Hauseinangsseite, auch grüne Fläche mit Baum. Davor natürlich die Zuwegung, die der jüngere, ich vermute BMW-fahrende Geschäftsführer der Hausverwaltung, irgendwann hatte für Autos ausbauen lassen. Tatsächlich ist dennoch die Zufahrt lt. Mietvertrag lediglich uns Mieter für Umzüge und ansonsten nur Fahrzeugen mit Sonderzulassung, wie z. B. RTW, Bestattungsfahrzeugen etc. gestattet. Die meisten Anteilseigner wollten keine freien Zufahrten (vorher stand hier sogar eine Schranke, um das zu signalisieren. Aber der junge Geschäftsführer definiert sich selber wohl über sein Auto, was kratzen ihn da die Bedürfnisse seiner Gehaltszahler, näch?

Es gibt also einen schmalen gepflasterten Weg auf der einen Häuserseite und auf der anderen Häuserseite – im hinteren Bereich der Anlage beide verbunden von ebenfalls einem solchen Weg, der aber nur noch als Fußweg mit deutlich weniger Breite gestaltet ist. Das sieht man aber nicht, wenn man auf das Gelände fährt. Man sieht nur Weg – und hat Hoffnung.

Gerne fahren Menschen auf unser Gelände, obwohl sie es nicht tun sollen. Meist Lieferanten von Essen. Es gibt vorne zwei Besucherparkplätze bzw. kann man kurz hinter der Auffahrt auch in zweiter Reihe kurz halten. Aber es muss denoch vorgefahren werden. Reinfahren geht leider gar nicht – aus rein architektonischen Gründen. Würde das funktionieren, wäre Essenslieferung aus dem Auto heraus auch im vierten OG bis an die Haustür die sichere Nummer.

Dass auf einem Privatgelände grundsätzlich Schrittgeschwindigkeit nur gefahren werden darf, ist eine Verkehrsregel für sich, die wir hier erwähnen können. Sie ist natürlich in der Praxis nicht relevant. Vielleicht liegt es daran, dass Schrittgeschwindigkeit seit meinem Führerschein nunmehr 15 km/h schneller geworden sind (also zusätzlich zur allgemein geltenden Schrittgeschwindigkeit.) Durchschnittlich bewegen sich Fußgänger wohl 3,6 km/h in Deutschland wurde einmal ermittelt. Natürlich ist ein Auto kein Fußgänger und kann das gar nicht wissen. Schwamm drüber.

Jedenfalls macht es Autofahrern offensichtlich immer große Freude mit ordentlich Speed auf diesen schmalen Zuwegungen vor unsere Häuser zu fahren. Frisch. Flockig. Und motiviert.

Irgendwann stellen sie dann fest, dass sie „da hinten” doch nicht einfach mit dem Auto um die Ecke fahren können, um auf der anderen Seite zurückzufahren. Sie fahren vor und dann stehen sie da. Und meist verlässt sie dann die Freude, die Flockigkeit auch. Die Motivation indes ist natürlich immer gegeben wieder vom Hof zu kommen. Wie unentspannt, gar nicht so flexibel viele Autofahrer überhaupt nicht so gerne rückwärts 50 Meter fahren können auf einer Zuwegung, die seitlich klar begrenzt ist, das ist ein Faszinovum.

Und ich kann nur sagen, mir macht es auch immer große Freude, das zu sehen.

2023-05-20

Die Rettungsgasse in einer Zeit der Egoisten

Als ich meinen Führersein gemacht hatte, 1983, bin ich da relativ unbedarft ran gegangen. Verkehrserziehung in der Schule war damals noch nicht so sehr das Thema. Es gab zwar, jedoch wenige, Verkehrsgärten für Kinder aber zumindest in meiner Grundschulzeit sind wir dort nur mit dem Hort zwei Mal nachmittags gewesen. Wer nicht im Hort war, Pech gehabt. Seitens der Schule gab es de facto keine echte Verkehrserziehung, der nächste Verkehrsgarten lag einfach zu weit weg, um das im Unterricht zu bewerkstelligen. Außerdem herrschte damals auch schon eklatanter Lehrermangel und somit gab es keine begleitenden zusätzliche Lehrkraft, für – es war die Gastarbeiterzeit – zu großen Klassen. (Also lasst euch von niemandem erzählen, die heutigen Probleme in den Schule hätten Deutschland gänzlich unvorbereitet getroffen.)

Mofa bin ich nie gefahren, nur Fahrrad. Das spätestens mit dem Wechsel auf das Gymnasium, das eher kompliziert mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen war, sehr regelmäßig. Und das war gar nicht immer so richtig lustig, denn mit 12 (das Alter in dem man in Berlin von der sechsten Klasse in die Oberstufe wechselte) ist man vollpubertär und zunehmend intensiv auf das Äußerliche fixiert und auf Jungs – und dem aktuellen Schwarm wollte man einfach nicht begossen wie ein Pudel nach einer Radfahrt durch ein Regengebiet begegnen. Das mit dem Verkehr auf dem Rad war damals relativ einfach: Ich bin allermeist auf Radwegen gefahren. Habe mich an Ampelsignale gehalten, was ein Vorfahrtschild für eine Bedeutung hat und rechts vor links, waren Regeln, die meine Auto fahrende Mutter mir als Beisitzerin nebenbei beigebracht hatte.

Irgendwann kam der Sommer nach dem ich im Herbst 18 werden sollte und der Führerschein, der war damals noch in meiner Generation ein „must have”-Thema. In meiner Familie stand der Besitz des Führerscheins auch als ein Zeichen der Emanzipation. Mit dem Besitz des Führerscheins, den mein Vater nie machen sollte, hatte sich meine Mutter mit „der Wanne”, dem runden Ford Taunus, relativ schnell aus der unschönen Familiensituation frei gefahren.

Im Prinzip machte man damals den Schein im Klassenkollektiv – und es galt als gesetzt, dass man den (mit etwas Behördenglück) zum 18 bei der Dienststelle abholen konnte, vorherige bestandene Prüfungen vorausgesetzt. Aufgrund meiner finanziellen Familienverhältnisse musste ich mir meinen Führerschein zum allergrößten Teil selber finanzieren, ich schuftete die Sommerferien morgens als Reinigungskraft im Hôpital Militaire Louis Pasteur im Quartier Napoléon (französische Streitkräfte), dazu musste ich mit den Öffentlichen von Tiergarten nach Tegel, um 05:30 Uhr war Dienstbeginn. Fuhr dann zwei Stunden später zurück nach Hause, um Mittag zu essen, um dann von Tiergarten mit dem Rad in die Flughaftenstraße nach Neukölln zu rasen, weil ich dort im Schwimmbad am Columbiadamm nachmittags im Imbiss Geschirr abwusch und Eisbecher mit Erdbeeren baute. Ich habe mir meinen Führerschein hart erkämpft und teuer verdient. 25 Fahrstunden, das war damals guter Durchschnitt, Theorie 0 Fehler, Fahrprüfung beim ersten Mal bestanden bei Herrn Zieselinksi, der damals dafür bekannt war, human zu Fahrschülern in der Prüfung zu sein. Sein Ding waren wohl Einbahnstraßen, dieses sich links einordnen, wenn man aus einer Einbahnstraße nach links fahren möchte. Hatte ich voll drauf.

Übrigens hatte ich kein Behördenglück, nämlich erst vier Tage nach meinem 18. Geburtstag den praktischen Prüfungsgermin zugeteilt bekommen.

Mein Kalkül war mich als Tiergartnerin in einer Fahrschule in Charlottenburg anzumelden, in der Hoffnung nicht in Tempelhof oder Spandau geprüft zu werden, sondern eben in Charlottenburg – wo ich mich, weil ich dort die ersten Lebensjahre lebte und mein Vater als auch Großmutter zu diesem Zeitpunkt immer noch lebten, gut auskannte. Mein Kalkül ist gut aufgegangen. (Tief in meinem Herzen ist Charlottenburg auch heute noch mein Kiez.) Aber da hätte auch nix schief gehen dürfen, weil mein Führerscheinbudget hart auf Kante genäht war.

In der Fahrschule, den Theoriestunden, also begegnete mir erstmals bewusst das Prinzip Rettungsgasse. „Cool!”, dachte ich damals und das denke ich auch noch heute: „Das ist doch ein kluge Lösung für alle Probleme, wenn einmal ein Unfall passiert und der Platz knapp ist. Alle rücken zusammen und verhalten sich nach diesem Regelwerk und wenn du ggfs. selbst vorne halb am verbluten bist, können Rettungskräfte dich trotzdem sehr schnell retten.”

Mich hatte – als Berlinerin kannte man das Prinzip Stau im Straßenverkehr schon damals ganz gut – die Logik einer Rettungsgasse sofort überzeugt. Platz machen in einer Notsituation für andere. Tut nicht weh, ob man nun mitten auf der Fahrbahnspur steht oder etwas weiter rechts, oder? Wenn kann das ernsthaft stören? Denn allermeist kommt man entweder eh gerade nicht wirklich weiter. Oder man kommt doch bei fließendem Verkehr sehr schnell wieder weiter. Aber auch dann hat das Bilden einer Gasse keinen ungünstigen Einfluss auf das eigene Tagesgeschehen.

Tatsächlich finde ich das Prinzip der Rettungsgasse auch heute noch ein Stück weit großartig. Ich weiß, da ist irgendwo ein oder sind mehrere Menschen in schlimmer gesundheitlicher oder anderer Not – und Sanitäter, Notärzte oder Polizisten sind auf dem Weg diesen Menschen in Not zu helfen – und indem ich mich in dem einen sehr kurzen Moment sozial und gemäß geltender Verkehrsregeln verhalte, kann ich bestenfalls deren Leid verkürzen. Das tue ich übrigens genauso auch als Fußgängerin oder Radfahrerin. Ja: Auch als Radfahrerin. Es gehört nämlich auch zu meiner Pflicht stehen zu bleiben auf dem Radweg, so dass Autos in dem Moment auf dem Radweg ausweichen können, um die Mitte beider Fahrbahnen freizumachen. Dann wird halt die eine Ampelphase später genommen. So fucking what? Aktiv dazu beitragen, dass Leid zeitlich verkürzt wird. Gerettet wird. Oder Straftaten verhindert werden können. Ist das nicht das coolste Ding überhaupt?

Ich werde nie begreifen, was einzelne Verkehrsteilnehmer daran hindert, es mir gleich zu tun: außer, dass sie schlicht zu blöd sind.

Und nein, Klimaaktivisten auf den Straßen sind hierfür zu keinem Zeitpunkt jemals die Ursache gewesen, dass Rettungsgassen nicht gebildet werden.

Das Problem blöder Autofahrer haben wir deutlich länger als das Phänomen auf Straßen klebender junger Menschen. Wer keine Rettungsgassse bildet oder solche durchfährt (weil es im Mofa zu warm ist unter der Lederkluft), der ist zu blöd. Und wer hierfür zu blöd ist, braucht seinen Führerschein nicht, denn: die Person ist nachweislich zu blöd sich an Verkehrsregeln zu halten.

So einfach. Und kein „aber …”! Einfach zu blöd!

2019-10-20

Bescheidene Beobachtung

Ich war gestern wandern. Lieblingsstrecke ab Werder Richtung Potsdam. Dieses Mal bin ich allerdings an anderer Stelle abgebogen als sonst bzw. habe eine Waldweggabelung zu früh mit der, die erst später folgt, verwechselt mit der Folge zwei Kilometer zu früh an einer Landstraße gelandet zu sein.

Landstraßen in Deutschland sind so gestaltet: Der Straßenbau setzt eine Straße mit zwei Fahrbahnen, eine führt in die eine Richtung, die andere in die andere. Einen Standstreifen gibt es nicht – vor allem aber auch gibt einen befestigten Fußweg. Also keinen heißt: in keine der beiden Richtungen. Den könnte man anlegen, wenn man eh Straßen ausbaut.

Klar, wäre die Fußbewegung nicht sonderlich frequentiert – aber sie würde z. B. Radfahrern ein deutlich entspannteres Nutzen der Straßen ermöglichen (was sie dürfen) und vor allem Fußgänger, die aus welchen Gründen auch immer (z. B. eine Auto-/Radpanne) die Nutzung der Straße halbwegs bequem gestalten. Eine Richtung wäre hier auch völlig ausreichend, denn ja, das stimmt, so viele Fußgänger gibt es entlang von Landstraßen nicht. (Was womöglich aber auch daran liegen könnte, dass man sie so gar nicht dazu einlädt.)

Soweit so Straßenbau in Deutschland für Autos entgegegen anderer Verkehrsteilnehmer.

Ich bin nun einige Kilometer auf dem nicht wirklich befestigten Seitenstreifen gelaufen – entgegen der Fahrrichtung (in der STVO §25 Abs. 1 heißt es innerhalb geschlossener Ortschaft am rechten und linken Fahrbahnrand, außerhalb geschlossener Ortschaften linker Fahrbahnrand), wie man mich das einmal gelehrt hatte. Dabei stieg ich übre morsche Baumstumpfen, zwangläufig, denn direkt dahinter ging es bergab. Das Wetter war nett, alles schön. Und dann …

… dann fing ich an darauf zu achten, wie der mir entgegenkommende Fahrzeugverkehr mit mir umging.

Also zunächst einmal: die Straßenverkehrsordnung sieht vor als Fahrzeugführer zu einem Fußgänger im Straßenverkehr mindestens einen Abstand von einem Meter einhalten zu müssen. (Bei einspurigen Fahrzeugen wie Fahrrädern, Mofas etc. mindestens anderhalb Meter.) Soweit so prickelnd, wenn Autos mit 80-100 km/h an Dir vorbei fahren. Anders gesagt: da fällt es dem Wanderer schnell auf, wie nah oder wie weit entfernt ein Auto an Dir vorbei fährt.

Nun war die nicht vorhandene Bewegung so, dass ich wirklich zum Straßenrand hätte gehen müssen. Funfact: ich hätte lt. STVO auf der Straße gehen dürfen. Ein Meter Abstand heißt dabei im Grunde hätten vor allem große Fahrzeuge, die in der Mitte ihrer Spur fuhren, während meiner Überholung nach links ausweichen müssen.

Getan haben das vor allem die kleineren Autos. Zwei große Transporter mit Anhänger taten das nicht, denen war wichtiger die Spur zu halten (geschenkt, verstehe ich als Führerscheinbesitzerin). So richtig sicher in ihrer fahrbaren Umgebung, das äußere Umfeld negierend oder: gar nicht registierend, das waren interessanterweise dann die Fahrzeugführer der größeren Limousinen wie SUVs. Denen war völlig egal, wie sehr nah sie an mir vorbei fuhren.

Ein bisschen das, was man von den Schulen her kennt: Was kümmert mich ein Parkverbot oder die Gefährdung anderer Kinder, wenn ich mein Kind mit der großen Kiste zu Schule bringe, denn ich bin Auto!

Das fand ich interessant. Insofern, weil man schlussendlich als Fahrzeugführer vom Gesetzgeber angewiesen ist, immer vorausschauend zu fahren und bremsbereit. Eine Person am Straßenrand einer Landstraße wäre für mich ein Grund, so habe ich es auch in der Fahrschule gelernt, denn das passiert eher selten, vom Tempo zu gehen, Abstand zu halten.

Ich würde mir wirklich wünschen, wir würden dieses Land wieder mehr zu einem Land ausbauen in dem auch Fußgänger, Wanderer und andere zu schützende Verkehrsteilnehmer sich in jedem Moment sicher fühlen dürften. Straßen sind für alle da.

Bitte! Danke.

2019-07-09

A night in Tunis!

Disclaimer: Presse- bzw. Influencerreise – Ich durfte auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes Tunesien und mit Sponsoring von FTI Touristik eine knappe Woche lang entlang dem Golf von Hammamet, die Küste Tunesiens bereisen.



Sehr früh bin ich aufgestanden, um mit etwas Sicherheitspuffer von Berlin nach Frankfurt zum Flughafen mit der Deutschen Bahn zu fahren. Den Zug um 06:30 Uhr morgens habe ich bekommen (etwas naiv in dem Glauben, er würde wie beim letzten Mal von den unteren Gleisen im Berliner Hauptbahnhof abfahren, daher mit leichtem Schreckensmoment.) Der Zug fährt dann 15 Minuten später ab, weil der Zug mit dem Zugführer aus Hamburg Verspätung hat. Anscheinend die neue Standarderklärung der Deutschen Bahn bei Verspätungen …

Unsere Truppe findet sich am Schalter von TunisAir in Frankfurt und kurze Zeit später befinden wir uns in der Luft – auf in ein neues Reiseabenteuer (dank liebervoller Vermittlung von Claudia Klinger) für mich: Nordafrika. Tunesien.



In Tunis Kathargo am frühen Nachmittag – nach einem wunderschönen Einflug – gelandet – ein innenarchitektonisch durchaus ansprechender und interessanter Flughafen



– nach üblichem Geldwechselgedöns und Debatte hier und dort und warten auf den Fahrer, gönnen wir uns einen sehr leckeren ersten Café. Ach, was Koffein so alles Gutes bewirken kann!

Tunis, die Hauptstadt Tunesiens zählt etwas über eine Million – mitsamt dem gesamten Speckgürtel gute zwei Millionen Einwohner. Hauptstadt ist Tunis seit 1159.

Die Hauptindustrien rund um Tunis sind die Olivenöl-, Textilien- und Teppich-Produktion.

Kurze Zeit später kommen wir in unserem Hotel in Tunis an: Das Hotel Laico Tunis ist eines der mondänsten Hotels in Tunesiens Hauptstadt. Mittlerweile vollkommen neu restauriert und umbenannt, hatten im Hotelvorgänger „Abu Nawas” schon Michael Jackson und Mariah Carey übernachtet.

Hotel Laico Tunis – dieses Hotel mit erstaunlicher Architektur liegt mitten im Herzen von Tunis und offeriert einen Blick über „den See von Tunis” (al-Buḥaira/El Bahira, Lac de Tunis). Der Lagune zwischen der tunesischen Hauptstadt und dem Mittelmeer. Das historische Zentrum von Tunis, die Medina, liegt ca. 18 Kilometer entfernt, der Zoo 15 Kilometer ebenso der Bahnhof von Tunis. Vom Flughafen waren wir ca. 15 Minuten unterwegs. Außenpool, Dachpool, Sauna und Fitnessräume warten auf uns.

Das Hotel der Fünf-Sternekategorie hat eine unfassbar imposante Hotelhalle und ist anscheinend auch heute noch die In-Adresse: am Pool wird gerade für die tunesische Version von Tunesiens next Topmodell gecastet, was die Anwesenheit vieler besonders schöner und sehr schlanker Damen in dem Hotel erklärt. Auch eine offensichtlich relevante Sportlermannschaft in roter Trainingsklamotte scheint sich hier auch auf ein Spiel vorzubereiten – was wiederum die Anwesenheit vieler junger attraktiver sportlicher Herren erklärt.

Die Sicherheitsbemühungen im Hotel sind sehr groß. Nicht nur unser Auto wird auf etwaige Bomben untersucht. Auch unser Gepäck muss hier durch die übliche Kontrolle, wie auch wir müssen durch den Scanner. Auch beim Verlassen des Hotels – in ganz Tunesien ist so etwas mittlerweile Standard.



Zur Begrüßung serviert man uns in der Lobby meine erste Citronade Tunisienne – die kennt Ihr bereits! Mein Zimmer ist groß, sauber und das Bett riesig! Riesig ist noch untertrieben. Das scheint sich übrigens später als ganz besonderer Charme von tunesischen Hotelbetten herauszustellen: ihre Breite scheint grenzenlos!





Meine Aussicht aus dem Fenster über Tunis und teilweise die Lagune ist beeindruckend. Nach einem kurzen Aufenthalt in unserem Zimmer treibt es uns hinaus in die Nacht in Tunis.



Das Hotel Laico liegt nicht sehr weit entfernt von der Medina – der Altstadt von Tunis, die übrigens als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet ist. Durch diese wandern wir nach kurzem Transit mit unserem Bus ein Stück zu Fuß zur blauen Stunde. Wir starten dabei auf dem Place du Gouvernement (Foto oben) und am Finazministerium vorbei Richtung Rue Dar el Jeld.



Alles ist erstaunlich ruhig – es ist der erste Tag nach den Feierlichkeiten zum Ende des Ramadams – die Luft scheint ein wenig raus zu sein.



Wir schlendern durch die Straßen der Medina und ich – Enkeltochter eines Kunstschmieds – bin sehr fasziniert und beglückt zugleich über die schmiedeeiserne Kunst, die sich hier an den Türen oder Häusern vielfältig zur Schau stellt. Kunstvoll geschmiedetes Eisen übt auf mich immer eine große Faszination aus.





Eigentlich sind wir eingeladen in den legendären Räumen des über die Stadtgrenzen von Tunis bekannten Palastes und gleichnamigen Restaurant „Dar e Jeld” unser erstes tunesisches Abendessen zu genießen.

Doch hier hat uns das nicht immer planbare Ende des Ramadam einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Iman hatte in diesem Jahr nämlich die Mondsichel als noch nicht perfekt genug gedeutet und das Ende fast zwei Tage nach hinten datiert. Und dann werden Feiertage halt kurzfristig verschoben. Was – wie ich finde – durchaus seinen besonderen Charme hat. Wenn es nun auch für uns bedeutete: Das Restaurant ist geschlossen.



Somit wird uns unser Abendessen in den historischen Räumen des neben dem Restaurant liegenden wunderschönen Hotels „Dar el Jeld Hotel und Spa” serviert.



Das Spa-Hotel ist auch in der Fünf-Sternekategorie dotiert. Ab € 135,—/Nacht verbringt man seinen Aufenthalt in Tunis in den hell gestalteten Suiten und Spa-Bereich in völliger Ruhe – mitten in der sonst lebhaften Altstadt.



Gerade wer sich für das althistorische Tunis mit seinen Moscheen und Archäologie interessiert, wohnt hier genau richtig. Ich würde hier sofort übernachten wollen – das Hotel in diesen alten Palastgemäuern, so modern es restauriert ist, hat eben echten orientalischen Charme und ist modern, dennoch sehr orientalisch ursprünglich gestaltet. Man fühlt sich sofort willkommen. Ein wunderschöner Urlaubsplatz!



Wer hier nicht übernachten kann, der sollte wenigstens im Restaurant „Dar el Jed – The Roof Top Bar and Restaurant” dinieren – hier wird sehr ursprüngliche tunesische Küche in einem wunderschönen Ambiente serviert.



Wir werden so sehr herzlich zum Abendessen im „Dar El Jed” begrüßt. Zunächst genießen wir die Aussicht über die Medina von Tunis bei Nacht – und fühlen uns sofort wie im Urlaub, gar nicht wie auf einer Pressereise, die nun ein Stück Arbeit und Anstrengung immer auch ist. Es ist, als wäre ab jetzt der Schalter umgelegt: Tunesien, der Zauber seiner warmen Sommernächte und die Freundlichkeit seiner Menschen hat uns ad hoc gefangen genommen.



Unser, mein erstes, tunesisches Abendessen ist grandios. Der Restaurantchef Riadh Ferchichi, sein Team und Küchenchef Yasser Belhassine verwöhnen uns sehr.



Nach dem H’ors d’euvre, Gemüsesticks mit einer Olivenpaste und frischem ganz feinen Humus, serviert man – den meisten von uns – das allererste Brick (hier ein Brick César) unseres Lebens!



Brick ist ein sehr dünn ausgerollter Weizenteig, Malsouka. Es ist kein Blätterteig, auch kein Yufka-Teig, wie man erst annehmen könnte, eher eine Art Reispapier. Ebenso hauchdünn, jedoch aus Weizenmehl. Der runde Teigfladen wird an seinen Seiten mehrfach umgelegt und mittig mit einer Füllung und einem frischen Ei gefüllt, wird dann zu einem Dreieck umgeklappt und frittiert in der Pfanne.

Das Eigelb vom Ei soll sich idealerweise beim Essen noch flüssig mit der Füllung verbinden. Fantastisch. Die Füllungen können jeweils fleisch- oder fischhaltig sein oder nur aus Gemüse oder Käse bestehen. Also, wenn Euch jemals ein Brick angeboten wird: niemals ablehnen! Ich bin sehr dankbar für diese sehr feine Begegnung mit so einem unscheinbaren und dann fantastischen Stück Essensglück. Und das werde ich sehr sicher nachmachen.



Es folgen viele wundervolle Vorspeisen, ein Meeresfrüchtesalat, pikant angemachte Garnelen und Muscheln, Harissa – natürlich –



… und saftige Tartes aus Zuccini. Ich wähle als Hauptgang (also wir fast alle) „Souris d’agneu confit et son couscous” – eine in einem süßlichen Sud aus Mandeln und Aprikosen confierte Lammkeule mit Couscous.



Wir sind uns alle einig: die zartestes Lammkeule, die wir je gegessen haben. Der Couscous ganz luftig, die Soße herzhaft mit angenehmer Süße. Wahnsinnig gut! Begleitet von Weinen aus Tunesien – die man übrigens wirklich probieren sollte. Es wird in den nächsten Tagen kein Tag verstreichen, ohne dass nicht wenigstens einer von uns von dieser wundervollen Lammkeule schwärmen wird.



Zum Dessert wird uns alles serviert, was wir unbedingt kennenlernen sollen – frische kalte Früchte, Kuchen u. a. mit Pistazien, sehr feine Crèmes, die mit Orangen- bzw. Rosenwasser parfümiert sind und mit Pistazienhauben serviert werden.



Das Essen ist wirklich fantastisch und es ist der perfekte Auftakt für unsere sehr schöne Reise am Golf von Hammamet entlang, die wir die kommenden Tage gemeinsam unternehmen werden.


Hotel Laico Tunis
Avenue Mohamed V 355 1080 Tunis
Deluxe-Zimmer mit Frühstück ab 103,— Euro

Restaurant Dar El Jed „Roof Top”
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis

Dar El Jed Hotel und Spa
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis Tunesien
Junior-Suite ab 135,— Euro

2017-07-08

Rant

Es gibt vier Situationen in den mich meine deutschen Mitmenschen im Alltag so dermaßen nerven, dass ich sie regelrecht abstoßend finde, weil sie in solchen Momenten unter Beweis stellen, dass sie nur in sich selbst die größte Heiligkeit sehen. Und es ihnen mehr als egal ist, was mit anderen Mitmenschen passiert bzw. es ihnen ergeht – und sie sich durch unfaires und unhöfliches Verhalten dem anderen Gegenüber minimale Vorteile verschaffen. Vorteile auf die man, bei genauerem Hinsehen, auch prima pfeifen könnte, weil sie einem im Grunde kein Stück weiter bringen.

• Menschen, die im Supermarkt hinter mir in der Schlange stehen und sobald eine neue Kasse aufmacht, einen von ganz hinten über den Haufen rennen. Anstatt die eine Sekunde zu warten, dass alle anderen, die schon vor ihnen – also länger – in den Schlangen stehen, die Möglichkeit erhalten sich neu einzureihen, so dass alle gemeinsam fair von der neu geöffneten Kasse profitieren können.

• Autofahrer, die nach Bildung einer Rettungsgasse und Durchfahrt des Fahrzeuges mit Sondergenehmigung unter Blaulicht, sich an diese Fahrzeuge hinten ran hängen und damit den vorne in der Gasse stehenden Fahrern in ihren Fahrzeugen nicht die Möglichkeit geben, die ungünstige Verkehrssituation durch schnellstmögliche Wiedereingliederung in den Verkehr aufzuheben. Davon abgesehen, dass sie in solchen Verkehrssituation unnötige Risiken schaffen, sorgen genau die nämlich dafür, dass heute keiner mehr mal eben eine Rettungsgasse bilden möchte. Diese Leute gehören m. E. genauso unter richtig hohe Strafe gestellt, wie die, die keine Rettungsgasse bilden.

• Deutsche, die sich über andere englisch sprechende Deutsche lustig machen, weil diese mit einem mehr oder weniger deutschen Akzent Englisch sprechen. Überhebliche Mitmenschen, die sich über die Talente von anderen erheben und die a) erst mal unter Beweis stellen sollten, ob sie es wirklich besser können und b) einfach kapieren sollten, dass Nichtmuttersprachler Fremdsprachen nun mal so gut wie nie akzentfrei sprechen. Und das ist so okay so, weil: sie sind keine Muttersprachler. Und nirgendwo auf dieser Welt hat irgendjemand ein Gesetz erlassen, dass man Fremdsprachen perfekt und akzentfrei sprechen können muss! Man kann es gerne versuchen. Aber man muss es nicht können!

• Autofahrer, die beim links abbiegen langsam in die Kreuzung auf den Rad- und Fußgängerweg zufahren, weil die von ihnen zu kreuzende Straße zwar bereits autoleer ist, während z. B. ich noch auf dem Radweg unterwegs bin und in der Grünphase kreuzen möchte. Das Einzige, was solche Autofahrer damit erreichen ist, dass ich langsamer, weil jetzt erst recht bremsbereit auf dem Rad fahre. Denn ich fahre für mich vorausschauend und ich kann nie sicher sein, ob mich der Autofahrer wirklich gesehen hat, wirklich für mich hält oder nicht vielleicht doch versehentlich das Bremspedal mit dem Gaspedal verwechselt. Kurz: das Einzige, was dieses Verhalten bei Radfahrern oder Fußgänger erreicht, dass sie unsicher und somit langsamer werden. Schneller räumt man selbst so die Kreuzung also garantiert nicht.

Anmerkung: Mir ist auch klar, dass solche Phänomene keine rein deutschen Phänomene sind aber da ich nun vorrangig in Deutschland lebe, fallen sie mir hier besonders im Alltag auf.

2017-07-06

Straßenkommunikation

Heute früh habe ich gebrüllt. Aber so richtig. Bin fast selbst aus dem Sattel geflogen. Nein, so war es natürlich nicht. Aber da war heute so ein komplett dicht gemachtes Auto, das schon sichtlich viertelweise auf der durchgezogenen Linie vom Radweg fuhr, ich insofern vorgewarnt war, und dann an der Ampel tatsächlich rechts abbiegen wollte und direkt auf den Radweg zog. Wo ich fuhr. Und da habe ich gebrüllt. Sehr laut, sehr sehr laut. Und ich fürchte, es war auch ein klitzekleiner Fäkalausdruck dabei (Der tat mir dann auch leid aber ich mag manchmal in in solchen Situationen, wenn es um mein Leben geht, nicht immer die Contenance bewahren.)

Jedenfalls habe ich so gebrüllt, dass die halbe Invalidenstraße stramm stand. Und die Fahrerin samt Beifahrerin – mit der sie lieber quatschte als auf den Verkehr zu achten – sind wirklich vom Sitz hoch gehüpft vor Schreck. Die macht die nächste Zeit erst mal wieder regelmäßig den Schulterblick. Und biegt auf ihrer Spur ab.

Mir ging es danach den ganzen Tag lang richtig super. Sich frei brüllen, wirkt manchmal Wunder.

2017-05-22

Apulien, die Dritte – Masseria Il Frantoio

Liebe – vom ersten Moment.

Die Gastfreundschaft, die ich in den wenigen Tagen meines Apulienaufenthaltes erlebte, war groß. Und voller Qualität. Wann immer sie sich gemeinsam mit einem Essen zeigte, mit den intensiv schmeckenden Produkten dieser reich beschenkten Region und ihren Köchern, die daraus etwas zauberten, war man eben … verzaubert. Okay – ich weiß nun, was es heißt italienische Küche erfahren zu haben. Und das ist wirklich etwas ganz anderes als hierzulande ein sehr gutes italienisches Restaurant zu besuchen. Vor Ort sein, an Artischockenfeldern vorbei zu fahren, überall die kleinen Gärten der Pugliesen zu sehen, die Olivenbäume … oh, diese Olivenbäume (sie werden noch ein eigenes Blogpost bekommen – aus Gründen!), das ist ein ganz anderes Erleben. Wer einmal in diesem Salento gegessen hat, wo selbst einfachste Küche eine Wirkung hat wie Opium, überakzentuierte Sterneküche wird man kaum missen.



Der Sonntag hatte es in sich, volles Programm vom frühen Morgen an bis hinein in den späten Abend. Und zwischendurch besuchten wir ein Paradies: die Masseria Il Frantoio. Ein Gut, das unterschiedliche Produkte dieses Landes biologisch produziert, das Gäste willkommen heißt zum dort wohnen, feiern und essen. Wir waren eingeladen und schon vom ersten Moment an, war ich in dieses Stückchen Land bis über beide Ohren verzückt, verknallt, verschossen. Naja, seht selbst:





Die Begrüßungsrede von Luciano hatte ich beinahe verpasst, ich musste doch den Fiat fotografieren. Ein Topolino irgendwas um die 1940iger Jahre. Ein Träumchen, wenn auch leider eine zärtliche Hand der aufmunternden Pflege ihm leider noch nicht zuteil geworden war. Aber wie dem auch sei: man fährt wenig standesgemäß im Bus vor dieser Masseria Il Frantoio vor – und das (fast) Erste, was man sieht, ist dieser Fiat.





Luciano (der womöglich auch Luicinao heißen mag) begrüßte uns herzlich, erzählte uns von der Geschichte dieses Gutes, erbaut 1500, erweitert 1800 – das einst danieder lag, aufgekauft worden war und zu einem kleinen Träumchen wieder aufbereitet wurde. Auch die Geschichte von Luciano selbst, wie sein alter Schulfreund ihn, studiert aber in Italien ohne Aussicht auf einen Job aus der Arbeitslosigkeit zur Masseria holte, scheint stimmig mit der Emotion, die uns die nächsten Stunden empfing. Eingeladen das Grundstück zu betreten, empfing uns ein Gehöft in edlem Weiß, ganz zurückhaltend aber sehr liebevoll gestaltet. Nach Hause kommen.





Nach einem Besuch des angrenzenden Gartens durften wir im Hof den Aperitif zu uns nehmen, einen wundervollen Weißwein voller Charakter, unfassbar leckere Oliven, leicht gesalzene Mandeln.



Man hätte mich dort problemlos die nächsten drei Stunden sitzen lassen können, ich wäre zufrieden in den Bus gestiegen.



Aber nein! Als nächstes wurden wir in das Museum geführt.



Drei alte Olivenpressen in einem Kellergemäuer,



so wie im Salento auch heute noch hier und dort Olivenöl gefertigt wird: unterirdisch, erzählten von früheren Tagen und überall in dem Raum an den Wänden, in den Ecken erzählten liebevoll zusammen getragene Gegenstände von früheren Zeiten.





Alles das ganz unpathetisch. Zeitlos. Spannend, wie sie in der Masseria diese Kurve kriegen!

Schon waren wir eingeladen zum Essen. Was für ein Essen! In welcher Location!







Wir wurden in einen Raum geführt, eingedeckt, dass einem das Herz hüpfte – wieder ein Raum, der voller Antiquitäten winkte und im Hintergrund lief auf einem der Mono-Plattenspieler die Schallplatte von Bob Dylan! Das Menü …

Pizelle col sughetto
(Frittierte Hefebrötchen mit Tomatenpaste)



Gamberi in pastella con crema die peperoni al piccante
(Frittierte Gambas im Teigmantel mit einer pikanten Peperonicreme)



Cicorielle selvatiche „assis” in cesto in pecorino
(Zichorie (Gemeine Wegwarte) in einem Käsekorb aus Pecorino)





Dazu einen Weißwein Cré, Minutolo, IGT Salento Vetrère von 2015 mit lächerlichen 13 Prozent auf dem Buckel. (Oh ja! Sonntagmittag, strahlender Sonnenschein, um die 20 Grad – was soll schon passieren?)



Gefolgt von – nun einer Rotweinbegleitung – Primitivo e Aglianico, IGP Puglia, BIO Colli della Murgia. Selvato 2013. 13,5 Prozent (war aber jetzt auch egal.) Entschuldigung aber wer jemals Rotweine aus dem Salento getrunken hat … kann mir jemand erklären, welchen Sinn Rotweine aus Kalifornien oder Neuseeland ergeben sollen? Also hierzulande – und damit meine ich Europa? Was ist der Sinn, wenn schon alleine dieser kleine geographische Teil Italiens solche Weine produziert? Ich verstehe es nicht! Die spielen in einer so tiefgründigen, gleichzeitig hochwertigen Liga.

Zum:

Agnello in forma con rucola e patate
(Lamm in Blätterteig mit Ruccola und Kartoffeln [mit Kurkuma übrigens, sehr fein. Merkt Euch das ruhig: öfter Kurkuma an die Knolle!])



Quando il sospiro è alle fragole ‘46
(Fragt mich nicht nach der Übersetzung – aber das ist eh nicht zu beschreiben, außer: weiß, zart, fluffig wie eine Elfe mit Erdbeere mit echtem Erdbeerengeschmack. Nicht übersetzbar.)



Rosoli (Likör)



Die Masseria behält sich nämlich vor besonderer Produzent eines Olivenlikörs zu sein.



Das finde ich an sich sehr apart, denn meine Liebe zu allem, was mit Olivenöl zu tun hat ist in diesen drei Tagen ins Unermessliche gewachsen (was auch mit mir zur Seite gestellten reizenden Übersetzerin Cosima Santoro gelegen hatte, die nicht nur geschichtlich eine wahre Kompetenz innehält, nein, sie ist zudem auch Olivenöl-Produzentin und hat ihr Fachwissen ausgiebig mit unserer Reisegruppe geteilt.) Natürlich durften wir auch die vier von der Masseria Il Frantoio produzierten Olivenöl verkosten (und einkaufen),



was ich von nun an mein Leben lang tun möchte: Olivenöle verkosten. Ich werde Olivenölsommelierin! Oder Olivenölsommelieuse! Jedenfalls –zurück zu den Likören – mochte ich hier mehr den Limoncello. Habe ich noch nie so einen Guten getrunken. Lag aber bestimmt auch mit am blauen Himmel, am Hof, am Fiat vor dem Tor … ach!

Aber was auch immer: sollte ich in diesem Leben doch noch einmal heiraten, dann wird dort gefeiert – und nur dort. Denn mehr Liebe kann man als Gast vermutlich gar nicht vermittelt bekommen als in dieser Masseria Il Frantoio.

Apulien, die Erste: Ostuni
Apulien, die Zweite: Die Dune Costiere

Disclosure: Drei Tage durfte ich auf Einladung von Carmen Mancarella (Chefredakteurin Spiagge, Kultur- und Tourismusmagazin Apuliens), Tourismusagentur Pamela Piaggi und dem Grand Hotel Masseria Santa Lucia Gast sein im Salento, um erstmals Apulien und seine Menschen kennenlernen. Und erlaube mir nun Euch mitzunehmen auf meine (viel) zu kurze Reise.