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2020-07-04

Die Katzen von Hammamet

Befellte Impressionen … stolz und mit großer Selbstverständlichkeit leben diese Katzen in der Medina von Hammamet.











Tatsächlich habe ich nicht einmal erleben müssen, dass Katzen in Tunesien irgendwie verscheucht werden. Ganz im Gegenteil gab es immer wieder Szenen, in denen die freundlichen Tunesier ihr Mittagessen mit den dünnen Seelen geteilt haben oder (auf einem Markt) die Fleischwurst an die armen Seelen verfüttert haben.

2020-07-01

Reisen nach Tunesien in Corona-Zeiten



Konnte ich Euch mit dem Ribāt von Monastir-Post neulich Tunesien als mögliches künftiges Reiseziel in Eure Planung schubsen? Mich würde das sehr freuen. Ich denke immer noch voller Freude auf meinen kurzen Aufenthalt im vergangenen Jahr zurück. Die Farben, das Licht, diese Kultur – und vor allem, diese wundervollen freundlichen Menschen!

Für Tunesien als Reiseland spricht, dass es seit Jahren generell gar nicht so einen Touristen-Überhang zu verzeichnen hatte, wie andere Länder des Südens. Weniger Massentourismus – womöglich ist dies das sinnvollste Argument für einen Urlaub in diesem Land in dieser besonderen Zeit?


Tunesien und Covid-19

Ein weiteres Argument für Tunesien ist, dass hier früher mit den radikalen Maßnahmen gegen Corona-Infektionen reagiert wurde als in vielen Ländern Europas. Aber das konnte man in vielen Ländern beobachten in dieser Zeit: Wer um die Schwachstellen seines Gesundheitssystems weiß, der verlässt sich nicht darauf, dass der Ball über das Tor gespielt wird, sondern macht das Tor rechtzeitig deutlich kleiner. Ganz simpel.

Tunesien hatte sehr schnell konsequent alle Touristen ausfliegen lassen und nach den ersten Todesfällen auf Djerba die Insel dicht gemacht – und die Menschen in den Lockdown verbannt. Daher wurden in Tunesien, Stand heute (27.06.2020), lediglich 1164 Infektionen festgestellt, verstorben davon sind 50 Personen. 1023 Patienten gelten als genesen. Diese Zahlen stehen einer Einwohnerzahl von ca. 11,6 Millionen Menschen gegenüber.

Tunesiens Gesundheitssystem gilt übrigens als das Beste auf dem afrikanischen Kontinent. Ausgezeichnetes medizinisches Personal – oft in Europa ausgebildet – ist hier keine Mangelware wie bei uns. Es ist eher der Mangel an Material, mit dem hier gekämpft gearbeitet wird. In Tunesien standen am Anfang der Pandemie 300 Intensivbetten zur Verfügung.


Was heißt das nun alles für einen Urlaub in Tunesien im Jahr 2020/2021?

Seit dem 4. Juni ist Tunesien komplett aus den Lockerungsmaßnahmen zurückgekehrt – als letzte Maßnahme wurden wieder die Kindergärten und Schulen vollständig geöffnet. Und es sind alle Verkehrsverbindungen und die Mobilität zwischen allen Bezirken des Landes möglich.



Ab dem 27. Juni öffnete Tunesien dann seinen Luftraum und Grenzen für den internationalen Reiseverkehr. Somit ist auch der Hotel- und Gaststättenbetrieb wieder erlaubt. Natürlich mit den staatlich verordneten Hygienemaßnahmen. So sieht sich Tunesien bereit, Gäste in aller Sicherheit zu empfangen. Urlauber aus Deutschland und Österreich können ohne jegliche Einschränkungen in Tunesien wieder einreisen!




Hygienesiegel Ready and Safe



Zum Schutz von Touristen und den Menschen in Tunesien hat das tunesische Ministerium für Tourismus und Kunsthandwerk das Hygienesiegel „Ready and Safe“ kreiert. Es garantiert den Reisenden Sicherheit, denn es ist für alle touristischen Akteure in Tunesien verpflichtend: dieselben Normen müssen von allen angewendet werden. Dieses Hygienesiegel erhält im Gaststätten- und Hotelbetrieb nur, wer dem von der WHO ausgegebenen Sicherheitsprotokoll entsprechen kann.

Alle touristischen Unternehmen müssen diesen Empfehlungen Folge leisten und anwenden, um die Hygiene und die präventive Reinigung zu garantieren und folglich die Kontrolle über Covid-19 zu behalten und so den Schutz und die Sicherheit der Touristen als auch Angestellten zu gewährleisten.



Das bedeutet im Einzelnen – auch für Touristen:

Hygiene und Abstandsregel

• 50 % – nur noch die Hälfte der früheren Kundenkapazität darf in Hotels/Restaurants einchecken bzw. Transportmitteln benutzen.

• 37,9 Grad Celsius ist die maximale Körpertemperatur für Erwachsene und Kinder, um Zutritt in Räumlichkeit zu erlangen. Die Körpertemperatur wird überall mit Infrarot-Thermometern gemessen werden!

• Die Abstände zwischen den Menschen betragen minimal einen Meter, Tische in Restaurants etc. müssen in Abständen von mindestens 2,5 Metern stehen

• In der Öffentlichkeit, auch in den Transportmitteln, ist von allen ein Mundschutz zu tragen

• Handdesinfektionsmittel müssen überall zur Verfügung stehen – auch in den öffentlichen Transportmitteln.

• Das Gepäck von Gästen wird bei Ankunft im Hotel desinfiziert

• Die Gästezimmer müssen bei Gastwechsel komplett gereinigt und desinfziert werden – mindestens drei Stunden vor Neuvergabe

• Sämtliche Oberflächen, die von Menschen benutzt werden (Türklinken, Tischoberflächen, Fahrstuhlbedienelemente) müssen regelmäßig mehrmals am Tag desinfiziert werden




Pool und Gym

• Poolnutzung – die Anzahl der zeitgleich badenen Personen hängt von der Größe des Pools ab. Hier gilt die Faustregel ein Badender pro 3 Quadratmeter. Vor Poolnutzung muss sich jeder Gast in einer Außendusche mit Duschgel reinigen. Risikopatienten – dazu gehören Patienten mit Herz-/Lungenproblemen, Patienten unter Chemotherapie und Schwangere – dürfen den Pool zum eigenen Schutz nicht benutzen.

Alle Abstandsregeln sind auch bei Liegen, Sonnenstühle/-schirmen einzuhalten.

• Sport – Sportgeräte sind minimiert und gemäß der Abstandsregeln aufzustellen. Sportliche Aktivitäten, wie Ballspiele, die Abstandsregeln nicht garantieren können, wurden aus den Programmen genommen.




Bars und Restaurants

• Es gibt keine Buffets bzw. Essenversorgung mit Selbstbedienung. Das Küchen- bzw. Servicepersonal bedient mit Schutzkleidung. Also à la carte, das hat durchaus auch seinen Charme!

• An einem Tisch dürfen nur noch maximal vier Personen an einem früheren 8er-Tisch Platz nehmen, damit ein Mindestabstand von einem Meter zwischen der Gästen gewährleistet ist. Tische selber müssen mit einem Abstand von 2,5 Metern voneinander entfernt aufgestellt werden. Die gleichen Regeln gelten auch für die Bars.




Gast sein in Tunesien zu Zeiten von Covid-19

Den Gästen des Landes muss klar sein, dass auch sie sich an die Bestimmungen des Siegels halten müssen. Es sind also die geforderten Schutzmaßnahmen, wie Maskenpflicht und Hygieneregeln, unbedingt einzuhalten – zum Schutz für die Tunesier, die Angestellten im direkten Kontakt, die anderen Gäste – und somit für sich selbst.



Ich bin ziemlich sicher, dass in Tunesien sehr darauf geachtet wird, dass diese Regeln eingehalten werden. Das Land hat mit seinen ausgezeichneten Sicherheitsmaßnahmen, so wie ich sie im vergangenen Jahr kennengelernt habe, eine große Expertise im Wahrnehmen von Schutzregeln.

Und wir werden alle in den kommenden Jahren keinen Urlaub machen können ohne Rücksicht aufeinander zu nehmen. Je besser wir darin sind, um so eher können wir diesem Virus den Garaus machen!

Informationen zum Gesundheitssystem Tunesiens – und die Umsetzung von Maßnahmen gegen Covid-19-Infektionen.

Beachtet bitte, dass dieses Blogpost sich auf die Reisesituation Ende Juni 2020 bezieht, in Corona-Zeiten können sich die Angaben ggfs. ändern.

2020-06-12

Der Ribāt von Monastir in Tunesien



Disclaimer: Presse- bzw. Influencerreise – Ich durfte 2019 auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes Tunesien und mit Sponsoring von FTI Touristik eine knappe Woche lang entlang dem Golf von Hammamet, die Küste Tunesiens bereisen.

Die tunesischen Küstenstädte Monastir und Sousse waren im 8. Jahrhundert vor Christus die ersten Städte am Mittelmeer, die von den Phöniziern besiedelt wurden. Die Meereslage im Süden des Golfes von Hammamet ließen die Häfen der Städte schnell wachsen – und dementsprechend wuchs ihre wirtschaftliche Bedeutung.



Wer heute Monastir besucht, kommt am Ribāt von Monastir nicht vorbei. Erhaben liegt diese riesige islamische Festungsanlage direkt am Meer vor der Medina Monastirs, umgarnt von einer Moschee und dem Grabmal des tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba – es sind imposante Bauten, ein jedes für sich selbst – und in ihrer Gesamtheit bilden sie einen unbedingten Grund Monastir zu besuchen!



Der Ribāt von Monastir schützte die Stadt vor den feindlichen Eindringlingen vieler Epochen, die über das Meer kamen. Immerhin gilt er als der älteste Ribāt Afrikas und wurde von arabischen Eroberern während der muslimischen Übernahme des Maghreb errichtet. Gebaut wurde er auf den Ruinen des Wehrklosters, dem „Monasterium”, der alten phönizisch-römischen Stadt Ruspina, das der Stadt Monastir ihren Namen gab.



Es ist meinem Erleben nach einer der hellsten Orte an denen ich je gewesen bin – überall strahlt die Sonne ihr helles Licht auf den Sandstein und lässt ihn noch viel heller scheinen. Dieses Strahlen schleicht sich nach und nach in die eigene Stimmung, die einfach nur glücklich und ausgeglichen sein kann an diesem ganz besonderen Ort!

Der Legende nach kam jeder Kämpfer, der in diesem Ribāt drei Tage lang Wache halten durfte, unweigerlich ins Paradies. „Monastir ist eines der Tore des Himmelreichs", heißt es in einem auf den Propheten Mohammed zurückgeführten Spruch.



Da kann etwas dran sein! Hier sein zu dürfen, das war einer meiner emotionaleren Aufenthalte während unserer Reise in Tunesien. Ein echter Sehnsuchtsort. Der größte Teil von uns Teilnehmern gehört der Generation „Das Leben des Brian” von Monthy Pyton an. Dieser legendäre Film wurde weitestgehend in diesen historischen Gemäuern gedreht, und die Tatsache trieb uns schon im Vorfeld ein seeliges Grinsen in unsere Gesichter.



Andererseits dann kann man sich vor Ort der frühhistorischen Bedeutung dieser sehr gut restaurierten Anlage einfach nicht entziehen. Sie umschließt zwei Innenhöfe und erklimmt man ihre vielfältigen Ebenen erlebt man die Anlage in unzähligen Perspektiven mit zahlreichen Exponaten früherer Zeiten.



Die Stimmung, die einen überfällt, wenn man durch diese Gemäuer wandelt, ist einzigartig. Die Schönheit in der Einfachheit, die Lage, diese frühe fantastische Baukunst vor einer – für eine – Ewigkeit geschaffen, kaum vorstellbar, dass man sich nicht beeindruckt von diesem besonderen Ort verabschieden würde.

Wir hätten hier noch stundenlang bleiben wollen, einfach sein wollen – fotografieren, sich von Gedanken treiben lassen, die Aussicht auf das Meer lädt sehr zum Abschalten und Träumen ein. Ein wundervoller Ort!



Grundsteinlegung für diese Anlage war im Jahr 796 vor Christus. Komplett aus Sandstein gebaut, ruht der Ribāt von Monastir erhaben, beinahe freundlich wirkend in der tunesischen Sonne. Schmale Stiegen im Inneren führen verwinkelt von Etage zu Etage, eine Wendeltreppe sogar bis zur Spitze des einzigen erhalten gebliebenen runden Wachturmes.

Zwischen den Zinnen hat man auf den obersten Ebene eine fantastische Panorama-Aussicht:



Auf das Mittelmeer, das sich hier in schönstem Türkis von den weißen Stränden abhebt, auf Monastir, die Altstadt und den Hafen von Monastir,



einem weiß strahlenden Friedhof



(Ja, Fake -Foto. Das ist natürlich eine Aussicht auf das Ribāt vom Friedhof.)

und auf die weite Allee, die zum direkt daneben liegenden Mausoleum führt in dem der ehemalige tunesische Präsident Habib Bourguiba sich durchaus großzügig hatte bestatten lassen.



Tipp: Der Ribāt liegt in der prallen Sonne, sie wird von den hellen blanken Steinen fast spiegelartig reflektiert. Wer hier mehr Zeit verbringen möchte, sollte Sonnenschutzkleidung als auch ausreichend Flüssigkeit unbedingt mitnehmen!



Die oberen Aussichtsplattformen – für die eine gewisse Höhentauglichkeit beim Erklimmen ganz praktisch ist, zumal es neben so mancher Treppe ohne Geländer ungesund tief abwärts geht – sind so wunderschön in der Aussicht, dass man hier die Zeit vergisst – vor allem, wenn man gerne fotografiert.



Im südöstlichen Flügel, der ehemaligen Moschee, ist auch ein kleines Museum eingerichtet. Der Mihrāb, die Gebetsnische, ist dort noch erhalten. Leider fehlte uns die Zeit für einen längeren Besuch dort.





Etwas Abkühlung bringen die unteren Gemäuer des Ribāts – viele Tunnel und Wege mit Schießscharten und museale Exponate der historischen Ursprünge lassen den Besucher tiefer eintauchen in die damalige Zeit. Aber selbst hier wirkt das eigentliche Finstere der Gänge immer noch sehr strahlend auf mich, dieser Ribāt ist wie eine Quelle des Lichtes – selbst in seinen dunkeln Bereichen!





Der Eintritt in den Ribāt von Monstir mit Besuch des kleinen Museums beträgt ca. acht Dinar pro Person, das sind umgerechnet drei Euro. Dafür findet man eine sehr gepflegte Anlage mit Baumbestand im Innenhof (Schatten) und einer nachdrücklichen Stimmung.




Mausoleum des Präsidenten Habib Bourguiba

Vom Ribāt geht es zu Fuß weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit Monastirs.

Habib Bourguiba – der gute Mann war von 1957 und 1987 der erste Präsident der Tunesischen Republik und führte Tunesien in die Demokratie, nachdem es 1956 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen worden war. Als Vater der Unabhängigkeit war er wohl recht beliebt bei seinem Volk, allerdings erbitterter Gegner des Islams – hatte er sich seine Grabstädte schon zu Lebzeiten konzipieren und bauen lassen. Nichts scheint wohl sicherer als der eigene Tod. Bourguiba muss ein sehr gesundes Selbstbewusstsein zu seinem eigenen besessen haben, wenn man das Ergebnis sieht.

Nun, ein wenig Narzissmus mag mit seine Persönlichkeit umspielt haben, diesem Eindruck kann man sich nicht verwehren, wenn man das Mausoleum Turbat Âl Burqîba besucht.



Eine riesige Allee, die man nur zu Fuß beschreiten kann, führt an einem Friedhof vorbei zu dem Mausoleum, dass von zwei hohen Türmen flankiert wird.



Die goldene Kuppel des Gebäudes spricht für sich und die Pracht, die den Besucher auch im Inneren des Gebäudes erwartet. Viel prunkvoller schwarzer Mamorboden, weiße Marmorsäulen und in der Halle steht der nicht minder ansehnliche Sarkopharg mit den sterblichen Überresten von Habib Bourguiba.



Beeindruckende Kronleuchter spenden Licht.

Kurz: Der komplette Wahnsinn! Aber wunderschön anzusehen.


Weitere Reiseberichte

Marc von Reisezoom
Peters Travel
Lisa bei 5 vor Flug

2019-07-09

A night in Tunis!

Disclaimer: Presse- bzw. Influencerreise – Ich durfte auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes Tunesien und mit Sponsoring von FTI Touristik eine knappe Woche lang entlang dem Golf von Hammamet, die Küste Tunesiens bereisen.



Sehr früh bin ich aufgestanden, um mit etwas Sicherheitspuffer von Berlin nach Frankfurt zum Flughafen mit der Deutschen Bahn zu fahren. Den Zug um 06:30 Uhr morgens habe ich bekommen (etwas naiv in dem Glauben, er würde wie beim letzten Mal von den unteren Gleisen im Berliner Hauptbahnhof abfahren, daher mit leichtem Schreckensmoment.) Der Zug fährt dann 15 Minuten später ab, weil der Zug mit dem Zugführer aus Hamburg Verspätung hat. Anscheinend die neue Standarderklärung der Deutschen Bahn bei Verspätungen …

Unsere Truppe findet sich am Schalter von TunisAir in Frankfurt und kurze Zeit später befinden wir uns in der Luft – auf in ein neues Reiseabenteuer (dank liebervoller Vermittlung von Claudia Klinger) für mich: Nordafrika. Tunesien.



In Tunis Kathargo am frühen Nachmittag – nach einem wunderschönen Einflug – gelandet – ein innenarchitektonisch durchaus ansprechender und interessanter Flughafen



– nach üblichem Geldwechselgedöns und Debatte hier und dort und warten auf den Fahrer, gönnen wir uns einen sehr leckeren ersten Café. Ach, was Koffein so alles Gutes bewirken kann!

Tunis, die Hauptstadt Tunesiens zählt etwas über eine Million – mitsamt dem gesamten Speckgürtel gute zwei Millionen Einwohner. Hauptstadt ist Tunis seit 1159.

Die Hauptindustrien rund um Tunis sind die Olivenöl-, Textilien- und Teppich-Produktion.

Kurze Zeit später kommen wir in unserem Hotel in Tunis an: Das Hotel Laico Tunis ist eines der mondänsten Hotels in Tunesiens Hauptstadt. Mittlerweile vollkommen neu restauriert und umbenannt, hatten im Hotelvorgänger „Abu Nawas” schon Michael Jackson und Mariah Carey übernachtet.

Hotel Laico Tunis – dieses Hotel mit erstaunlicher Architektur liegt mitten im Herzen von Tunis und offeriert einen Blick über „den See von Tunis” (al-Buḥaira/El Bahira, Lac de Tunis). Der Lagune zwischen der tunesischen Hauptstadt und dem Mittelmeer. Das historische Zentrum von Tunis, die Medina, liegt ca. 18 Kilometer entfernt, der Zoo 15 Kilometer ebenso der Bahnhof von Tunis. Vom Flughafen waren wir ca. 15 Minuten unterwegs. Außenpool, Dachpool, Sauna und Fitnessräume warten auf uns.

Das Hotel der Fünf-Sternekategorie hat eine unfassbar imposante Hotelhalle und ist anscheinend auch heute noch die In-Adresse: am Pool wird gerade für die tunesische Version von Tunesiens next Topmodell gecastet, was die Anwesenheit vieler besonders schöner und sehr schlanker Damen in dem Hotel erklärt. Auch eine offensichtlich relevante Sportlermannschaft in roter Trainingsklamotte scheint sich hier auch auf ein Spiel vorzubereiten – was wiederum die Anwesenheit vieler junger attraktiver sportlicher Herren erklärt.

Die Sicherheitsbemühungen im Hotel sind sehr groß. Nicht nur unser Auto wird auf etwaige Bomben untersucht. Auch unser Gepäck muss hier durch die übliche Kontrolle, wie auch wir müssen durch den Scanner. Auch beim Verlassen des Hotels – in ganz Tunesien ist so etwas mittlerweile Standard.



Zur Begrüßung serviert man uns in der Lobby meine erste Citronade Tunisienne – die kennt Ihr bereits! Mein Zimmer ist groß, sauber und das Bett riesig! Riesig ist noch untertrieben. Das scheint sich übrigens später als ganz besonderer Charme von tunesischen Hotelbetten herauszustellen: ihre Breite scheint grenzenlos!





Meine Aussicht aus dem Fenster über Tunis und teilweise die Lagune ist beeindruckend. Nach einem kurzen Aufenthalt in unserem Zimmer treibt es uns hinaus in die Nacht in Tunis.



Das Hotel Laico liegt nicht sehr weit entfernt von der Medina – der Altstadt von Tunis, die übrigens als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet ist. Durch diese wandern wir nach kurzem Transit mit unserem Bus ein Stück zu Fuß zur blauen Stunde. Wir starten dabei auf dem Place du Gouvernement (Foto oben) und am Finazministerium vorbei Richtung Rue Dar el Jeld.



Alles ist erstaunlich ruhig – es ist der erste Tag nach den Feierlichkeiten zum Ende des Ramadams – die Luft scheint ein wenig raus zu sein.



Wir schlendern durch die Straßen der Medina und ich – Enkeltochter eines Kunstschmieds – bin sehr fasziniert und beglückt zugleich über die schmiedeeiserne Kunst, die sich hier an den Türen oder Häusern vielfältig zur Schau stellt. Kunstvoll geschmiedetes Eisen übt auf mich immer eine große Faszination aus.





Eigentlich sind wir eingeladen in den legendären Räumen des über die Stadtgrenzen von Tunis bekannten Palastes und gleichnamigen Restaurant „Dar e Jeld” unser erstes tunesisches Abendessen zu genießen.

Doch hier hat uns das nicht immer planbare Ende des Ramadam einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Iman hatte in diesem Jahr nämlich die Mondsichel als noch nicht perfekt genug gedeutet und das Ende fast zwei Tage nach hinten datiert. Und dann werden Feiertage halt kurzfristig verschoben. Was – wie ich finde – durchaus seinen besonderen Charme hat. Wenn es nun auch für uns bedeutete: Das Restaurant ist geschlossen.



Somit wird uns unser Abendessen in den historischen Räumen des neben dem Restaurant liegenden wunderschönen Hotels „Dar el Jeld Hotel und Spa” serviert.



Das Spa-Hotel ist auch in der Fünf-Sternekategorie dotiert. Ab € 135,—/Nacht verbringt man seinen Aufenthalt in Tunis in den hell gestalteten Suiten und Spa-Bereich in völliger Ruhe – mitten in der sonst lebhaften Altstadt.



Gerade wer sich für das althistorische Tunis mit seinen Moscheen und Archäologie interessiert, wohnt hier genau richtig. Ich würde hier sofort übernachten wollen – das Hotel in diesen alten Palastgemäuern, so modern es restauriert ist, hat eben echten orientalischen Charme und ist modern, dennoch sehr orientalisch ursprünglich gestaltet. Man fühlt sich sofort willkommen. Ein wunderschöner Urlaubsplatz!



Wer hier nicht übernachten kann, der sollte wenigstens im Restaurant „Dar el Jed – The Roof Top Bar and Restaurant” dinieren – hier wird sehr ursprüngliche tunesische Küche in einem wunderschönen Ambiente serviert.



Wir werden so sehr herzlich zum Abendessen im „Dar El Jed” begrüßt. Zunächst genießen wir die Aussicht über die Medina von Tunis bei Nacht – und fühlen uns sofort wie im Urlaub, gar nicht wie auf einer Pressereise, die nun ein Stück Arbeit und Anstrengung immer auch ist. Es ist, als wäre ab jetzt der Schalter umgelegt: Tunesien, der Zauber seiner warmen Sommernächte und die Freundlichkeit seiner Menschen hat uns ad hoc gefangen genommen.



Unser, mein erstes, tunesisches Abendessen ist grandios. Der Restaurantchef Riadh Ferchichi, sein Team und Küchenchef Yasser Belhassine verwöhnen uns sehr.



Nach dem H’ors d’euvre, Gemüsesticks mit einer Olivenpaste und frischem ganz feinen Humus, serviert man – den meisten von uns – das allererste Brick (hier ein Brick César) unseres Lebens!



Brick ist ein sehr dünn ausgerollter Weizenteig, Malsouka. Es ist kein Blätterteig, auch kein Yufka-Teig, wie man erst annehmen könnte, eher eine Art Reispapier. Ebenso hauchdünn, jedoch aus Weizenmehl. Der runde Teigfladen wird an seinen Seiten mehrfach umgelegt und mittig mit einer Füllung und einem frischen Ei gefüllt, wird dann zu einem Dreieck umgeklappt und frittiert in der Pfanne.

Das Eigelb vom Ei soll sich idealerweise beim Essen noch flüssig mit der Füllung verbinden. Fantastisch. Die Füllungen können jeweils fleisch- oder fischhaltig sein oder nur aus Gemüse oder Käse bestehen. Also, wenn Euch jemals ein Brick angeboten wird: niemals ablehnen! Ich bin sehr dankbar für diese sehr feine Begegnung mit so einem unscheinbaren und dann fantastischen Stück Essensglück. Und das werde ich sehr sicher nachmachen.



Es folgen viele wundervolle Vorspeisen, ein Meeresfrüchtesalat, pikant angemachte Garnelen und Muscheln, Harissa – natürlich –



… und saftige Tartes aus Zuccini. Ich wähle als Hauptgang (also wir fast alle) „Souris d’agneu confit et son couscous” – eine in einem süßlichen Sud aus Mandeln und Aprikosen confierte Lammkeule mit Couscous.



Wir sind uns alle einig: die zartestes Lammkeule, die wir je gegessen haben. Der Couscous ganz luftig, die Soße herzhaft mit angenehmer Süße. Wahnsinnig gut! Begleitet von Weinen aus Tunesien – die man übrigens wirklich probieren sollte. Es wird in den nächsten Tagen kein Tag verstreichen, ohne dass nicht wenigstens einer von uns von dieser wundervollen Lammkeule schwärmen wird.



Zum Dessert wird uns alles serviert, was wir unbedingt kennenlernen sollen – frische kalte Früchte, Kuchen u. a. mit Pistazien, sehr feine Crèmes, die mit Orangen- bzw. Rosenwasser parfümiert sind und mit Pistazienhauben serviert werden.



Das Essen ist wirklich fantastisch und es ist der perfekte Auftakt für unsere sehr schöne Reise am Golf von Hammamet entlang, die wir die kommenden Tage gemeinsam unternehmen werden.


Hotel Laico Tunis
Avenue Mohamed V 355 1080 Tunis
Deluxe-Zimmer mit Frühstück ab 103,— Euro

Restaurant Dar El Jed „Roof Top”
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis

Dar El Jed Hotel und Spa
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis Tunesien
Junior-Suite ab 135,— Euro