2006-07-31

Oops,

heute habe ich erstmals seit der Nacht des Grauens versehentlich mal wieder etwas bewußter in den Spiegel geguckt: Mensch, sehe ich scheiße aus! Und die 'ich-bin-Vollwaise'-Diät funktioniert bei mir allererste Sahne, warum wird die eigentlich nie in den Frauenmagazinen propagandiert? Jetzt muss es nur etwas kühler werden, damit das Joggen doch wieder mehr Spaß als Stress bringt und ich bin ratzfatz unsichtbar.

Diese Woche habe ich die ganzen bürokratischen Dinge auf den Plan. Konto sperren, Telefon kündigen etc. Heute habe ich dann angefangen bei der Agentur bzw. beim Bürgeramt vorzusprechen, bezüglich der teilweisen Übernahme der Bestattungskosten. Meine Mum hatte zwar eine Art Sterbevorsorgeversicherung abgeschlossen, aber noch nicht die notwendigen ersten drei Jahre komplett einzahlen können, also fließen von dort nur die eingezahlten Beträge zurück. Rücklagen gibt es sonst keine. Den Rest muss ich also als Auftraggeberin aufbringen, nur fällt das unter den jetzigen Bedingungen schwer.

Das alles wird noch die wahre Freude werden, ich spüre das.

Noch keine Nachricht von der Gerichtsmedizin. Heute habe ich zwei Uralt-Testamente gefunden, sie sagen nicht mehr aus als ich eh schon wußte, sie spricht sich nur sehr deutlich für eine Seebestattung aus. Diese klare Aussage tut gut, denn ich war mir noch nicht im klaren, ob ich sie dem Wasser vor ihrer Insel übergeben soll oder dem Wind, der über's Land zieht.

Vorhin habe ich ihre Nachbarin getroffen, die mich fragte, wie es mir geht und ich antwortete 'ich habe es überhaupt kein bisschen kapiert oder realisiert.'

Aber auch so gar nicht.

Glauben

Meine Mum war Buddhistin. Wie wir heute festgestellt haben in Deutschland mit eine der ersten Deutschen überhaupt, die aktiv dabei waren. Ca. zwei Jahre nach der Scheidung meiner Eltern, brachte ihr neuer Freund, ein amerikanischer Jazzmusiker, sie zum Buddhismus der Nichiren Shôshû (nach ihrem Lehrmeister Nichiren Daishônin). In diesem Umfeld bin ich groß geworden. Als gläubig würde ich mich nicht bezeichnen, in erster Linie glaube ich an mich. Da schließt sich aber wieder der Kreis zum Buddhismus, denn hier hofft keiner auf irgendein (Gottes-) Wunder, sondern hier ist jeder selbst für sich in seiner Entwicklung verantwortlich. Die buddhistische Philosophie habe ich nun von klein auf mitbekommen, und auch wenn ich nur sehr wenig praktiziere, so glaube ich unbedingt an das Gesetz von Ursache und Wirkung. Und ich finde auch andere Gesetze und Überlegungen in der Philosophie des Buddhismus selbst in der heutigen Zeit realistisch, anwendbar und modern.

Der Tod im Buddhismus ist kein solcher im Sinne der christlichen Überzeugung. Im Gegenteil, der Tod ist hier sehr positiv besetzt. Denn bildlich gesprochen bedeutet er im Buch des Lebens nichts anderes als das Ende eines Kapitels in einem Buch und mit der Seite, die sich zu dem letzten Kapitel schließt, öffnet sich automatisch mit der sich öffnenden Seite bereits ein neues Kapitel. Da man mit jedem Leben als Buddhist dem Ziel der eigenen Buddhaschaft näher kommt, weil man die nächste Karmastufe erklimmt, steht der Tod im Buddhismus sogar für die Freude darüber. Deswegen trauern wir nicht, wir nehmen allenfalls Abschied.

Im Zusammenhang mit dem Tod meiner Mama kann ich damit gut leben. Ich weiß, ich muss physikalisch in Zukunft auf sie verzichten und auch viele Dinge sind nicht so gelaufen, wie sie es hätten sollen. Ich weiß aber eben auch, sie ist schon längst wieder unter uns und wird ihren Weg weiter gehen und ein schöneres Leben leben können, als das Vergangene es vielleicht für sie war.

Heute haben wir uns in der Wohnung meiner Mum getroffen und für sie gechantet. (Chanten heißt, man wiederholt immer wieder 'Nam myôhô renge kyô', dem Daimoku.) So konnten wir alle von ihr in ihrer Wohnung Abschied nehmen und ihr auf ihrem Weg unsere Wünsche mitgeben. Im Buddhismus wird für den Verstorbenen mindestens 42 Tage lang intensiv gebetet (ursprünglich eine japanische Tradition), das ist in etwa der Zeitrum, den der Verstorbene hinüber in sein neues Leben benötigt. Man schickt ihm Frieden, Kraft und gute Wünsche, begleitet ihn noch auf auf diesem Stück seines Weges: viel Zeit zum Ausruhen hat meine Mum also nicht. Das zu tun ist für Buddhisten wichtig, sie machen das gerne.

Ich weiß, dass ihr buddhistischen Freunde (und so wenig sind das nicht) in Deutschland, Italien und Spanien seit dem sie von ihrem Tod erfahren haben, genau das sehr viel tun und ihr den Weg ebenen. Meine Mum ist somit sehr gut aufgehoben.

So war es heute das erste Mal in dieser Woche, dass ich mir die Zeit nehmen und konstruktiv etwas für meine Mum tun, ihr viel sagen und wünschen konnte. Das vor IHREM Gohonzon zu tun (der sinnbildlich für das Spiegelbild desjenigen steht, der ihn besitzt) war am Anfang und zwischendurch sehr schwer und zwischendurch und am Ende auch sehr schön. Bis jetzt war die ganze Woche nur ein destruktives Agieren und Befolgen irgendwelcher behördlicher Vorgänge und Regularien, dem Saugen von Informationen über Dinge, die ich nie wissen wollte. Aber das heute hat mir wieder Kraft gegeben und auch ein bisschen Frieden gebracht.

Wir haben danach noch über sie gesprochen. Ich kann nicht verstehen, warum Hinterbliebene in der christlichen Welt immer so still und klein gehalten werden in den Trauerzeremonien. Über meine Mum zu sprechen, die ich gerade am meisten vermisse, einfach laut sagen zu können, warum ich sie vermisse, was ich ihr wünsche, gibt soviel mehr Kraft als dieses stille Trauern. Klar habe ich dabei vor allen geheult. Es gehört dazu.

Abschließend haben wir dann ihren Gohonzon eingerollt, der nun meiner ist. Das heißt, ich habe jetzt eine sehr große Verantwortung übernommen. Und das wiederum heißt, es geht weiter.

2006-07-29

Passt irgendwie,



denn erstmals im Leben erhalte ich auch digitale Kondolenzpost.

via Spektrum der Wissenschaft 08/2006, Zeichner nicht benannt

Relativ

gestern bin ich abends noch zum Discounter gefahren, Bestechungs-
krabben in Salzlake kaufen. Damit kriegt man die drei Fellträger gemeinsam an einen Esstisch in nur wenige Zentimeter Entfernung gesetzt, ohne diesem zur Zeit üblichen disharmonischen hässlichen Knurren und Fauchen. Sie müssen dann begeistert über die Krabben herfallen und nicht über sich. Katzenpsychologie. Fragt mich nicht. Ich bezahle bloß.

An der Kasse direkt vor mir eine typische Kladowerin (die meisten haben etwas Geld in dieser Ecke Berlins) in ihren 50igern: gepflegt, geschminkt, attraktiv, schwarze Hose, weiße Bluse mit spanischer Stickerei, sehr edel. Auch der Schmuck bestimmt kein Sonderangebot. Gemeinsam mit ihrer Begleitung räumt sie den Einkaufswagen aus. Der ist so voll, dass das ganze Band komplett belegt ist, fast schon gestapelt. Da der Einkaufswagen voll war, haben sie oben drauf noch einen Karton aus der Obstabteilung zur weiteren Warenaufbewahrung genutzt.

Die Frau stöhnt die ganze Zeit nur: 'Mir ist schlecht, wenn ich daran denke, dass wir das alles schleppen müssen.' Sie scheint deswegen richtige schlechte Laune zu haben. Das Meckern zu diesem Thema hält sie die nächsten fünf Minuten durch. An der Kasse beschwert sie sich bei dem Kassierer über die mangelnde Qualität der Obstbeutel, die direkt reißen. (Ein Kritikpunkt, den ich nach empfinden kann.) Sie reisst die Beutel vor seinen Augen extra auf. Bei ihr scheint der Kassierer persönlich Schuld zu haben. 'Man könne zu Hause ja nicht mal mehr in den Apfel beissen, weil er schon Weichobst sei.'

Sie bezahlen insgesamt 183,– Euro.

Ich treffe sie auf dem Parkplatz wieder, ihre Einkäufe zum Wagen bringen. Sie guckt auf den Bon und meckert. Ich treffe sie auf der anderen Seite des Einkaufszentrums wieder, kann sie nicht hören, weil ich im Auto sitze, aber ihr Gesichtsaudruck lässt weiterhin nichts Positives vermuten. Es muss ganz schrecklich sein, sich bei Lidl drei Packungen von den frischen Lammkoteletts leisten zu können.

So unterschiedlich können Menschen und Situationen sein: wenn ich mal wieder für knappe 200,– Euro Lebensmittel einkaufen gehen könnte, ich würde wohl nur Glück empfinden über den neuen ungeahnten Schatz. Fröhliche Erleichterung, weil ich mir die nächste Zeit über dieses Thema ausnahmsweise mal keine Sorgen machen müsste. Die Einkäufe würde ich mit purer Freude nach Hause tragen – egal wie schwer, auch ohne dickes neues Auto auf dem Parkplatz.

Mensch, ich weiß ja nicht, was das Leben noch so für mich bereit hält. Aber ich wünsche mir sehr, nie die Fähigkeit zu verlieren, mich auch über die ganz kleinen Dinge im Leben freuen zu können. So durfte ich z.B. gestern auf der Herrstraße unverhofft erstmalig in meinem Leben einem alten französischen Citroën Traction 11CV hinterherfahren.



Dem Großvater der Citroën Déesse. Dem Auto, dem mein Herz gehört. Darüber habe ich mich irrsinnig gefreut.

Mir geht's gerade auf vielerlei Ebenen nicht so dolle, aber mein positives Lebensgefühl habe ich zum Glück noch. Im Gegenteil zu dieser Dame. Dafür danke!

2006-07-28

Medizin

gestern habe ich Herrn Fröhlich bei der Gerichtsmedizin angerufen. Ich weiß nun seit einer Woche, dass sie tot ist. Weiß aber immer noch nicht, was sie aus diesem Leben geholt hat. Der nette Mann mit der sanften Stimme meinte, er hätte noch keine weiteren Informationen, hofft, er würde heute möglicherweise die Unterlagen von der Staatsanwaltschaft erhalten und er ruft mich dann umgehend an. Ich weiß, hier gehen die Dinge nur ihren Gang. Aber alleine der Begriff Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Tod meiner Mama bringt mich derart an meine Grenze.

Sie war krank. Wenn ich heute in ihrer Wohnung vor dem Berg an Medikamenten stehe und über Nebenwirkungen und mögliche Konsequenzen bei der Einnahme dieser Mittel gleichzeitig nachdenke, frage ich mich, was sich Ärzte manchmal so denken bei dem, was sie da tun?

Ihren Hausarzt und gleichzeitig für ihre Schmerztherapie mit Morphinen verantwortlich, hatte die Gerichtsmedizin Montag dringlich aber ohne Erfolg versucht zu erreichen. So wie ich auch. Also habe ich eine E-Mail geschickt mit der Bitte den Ansprechpartner in der Gerichtsmedizin vor Ort zu kontaktieren. Der Mann ist nicht im Urlaub, das weiß ich, sie hätte einen Termin diese Woche gehabt: kein Anruf bei der Gerichtsmedizin, kein Anruf bei mir, keine Antwort auf die E-Mail. Ein guter Arzt nimmt sich auch noch fünf Minuten Zeit für seine verstorbenen Patienten. Zur Zeit läuft Herr Bek bei mir unter 'absolutes Arschloch'.

Ein Suizid oder ein Tod aufgrund von Fremdverschulden ist eher unwahrscheinlich. Für ersteres sprechen die Umstände nicht, hinsichtlich der zweiten Variante hat Herr Fröhlich mir ausdrücklich gesagt, dass sie nicht in diese Richtung untersuchen– aber solange man nichts Genaues weiß, steht eben doch auch alles im Raum. Und das fühlt sich komisch an. Auf alle Fälle fühlt es sich nach sieben Tagen zu lange an. Ich kann mir gerade gut vorstellen, dass die Hinterbliebenen von Mordopfern eine ganz andere Art, noch schrecklichere Art von Tod und Trauer erleben müssen.

Ich bin sehr froh zur Zeit das Auto von Freunden zu haben, deren Haus-Sitter ich gerade bin. Es vereinfach die Wege. Vor allem aber ist Auto fahren für mich therapeutisch. Fegen auch. Ich kann auf dem Grundstück meiner Freunde viel fegen. Ich denke viel über das Fegen, Blumen gießen und tote Insekten aus dem Pool holen nach. Es hält mich von anderen Gedanken ab.

Außerdem bin ich grenzenlos müde.

2006-07-27

Erbmasse



Lino, 5 Jahre alt. Maunzt deutsch mit spanischem Akzent als gebürtiger Mallorquiner, kastriert, klassisch schwarz-weiß mit sehr dünnem Schwanz aber hohem Bein. Unglaublich entspanntes Katzenwesen. Die Polizei hatte ihn freundlicherweise in der Nacht des Grauens für mich auf dem Abschnitt bis zum nächsten Morgen verwahrt und nicht sofort ins Tierheim gebracht. Das macht ihn zu dem allerersten Mann, den ich jemals aus einer Arrestzelle abgeholt habe. Alter Knastbruder!

Er ist reizend. Er freut sich ungemein über das neue Zusammenleben mit den beiden Katzendamen. Die hingegen beraten sich seit Samstag in einer Ecke des Schlafzimmers darüber, wie viele rote Karten einschließlich Platzverweis sie mir und ihm erteilen können, weil ich dieses Erbe nicht ausgeschlagen habe.

In der Zwischenzeit hüpft er wie ein junges Fohlen begeistert auf sie zu, wenn er sie sieht und will eigentlich spielen. Sie finden das nicht so lustig. Er ist locker drei Mal höher, breiter und schwerer als die beiden Bonsai-Katzen. Okay, würde Arnold Schwarzenecker mit hocherhobenem Schwanz auf mich zu springen, würde ich auch davon rennen. Schnell.

Sie hat ihn abgöttisch geliebt. Er sie zurück. Er war der einzige, der bei ihr war, als es passierte und hat ausgehalten. Auch deswegen ist er mein Held.

Der Callcenter und der Tod!

Gestern in Mums Wohnung die Dinge gesichtet, die ich unbedingt für mein weiteres Seelenheil benötige. Dazu gehören unter anderem das neongrüne Brigitte Diät-Buch Nr. 1 von 1975 und eine uralte schreiend orangefarbige Rührschüssel in der alle meine Sachertorten (ich war als Kind schon komisch), die meine Mum mir immer gebacken hatte, zubereitet wurden.

Das Telefon klingelt – ich melde mich natürlich ordentlich mit 'creezy am Apparat von creezys Mama' – und der junge Mann am anderen Ende fragt sehr reizend, ob er denn die Frau Mama oder den Herrn Papa einmal sprechen könnte. (Ich weiß, ich klinge pfiepsig am Telefon und sicher im Moment noch ein bisschen mehr, aber soooo klein klinge ich nun doch nicht, oder?) Wir quatschen ein bisschen, er kommt nicht zum Punkt, ich behaupte, er will mir jetzt einen Telefonanschluß verkaufen, er verneint und meint, nur eine Dienstleistung. Ich sage ihm, das wird nicht klappen, weil die Anschlussinhaberin verstorben sei. Da denke ich, jetzt habe ich endlich mal den coolsten Callcentermoment der Welt in meiner Leitung – und er schnattert nach nur 0.2 Zehntelsekunden 'das täte ihm so leid, er weiß wie das ist, der Vater seines Lebensgefährten sei vor zwei Wochen verschieden und ich hätte sicher eine schwere Zeit und das täte ihm auch leid und alles Gute und viel Kraft und er konnte das doch nicht wissen… .'

Apropos, kann es sein, dass sich nach diesem Sommer unser Rentenloch komplett in Luft aufgelöst hat, weil kaum noch ein Mensch über 60 nach diesen Hundstagen am Leben sein wird?

Passt bloß auf Eure Eltern und Großeltern auf, zwingt sie zu trinken.

2006-07-26

Gestern

entschieden, dass ich mich nicht noch einmal persönlich von ihr verabschieden werde. Ich würde das gerne wollen, weil es wichtig ist Auf Wiedersehen und vor allem Danke, auch noch einmal Entschuldigung für dieses und jenes zu sagen. Der Mitarbeiter hat mir davon abgeraten, es vor der Obduktion zu tun, sondern auf die Arbeit des Bestatters zu warten. Aber wenn das erst nötig ist, hat sie wohl nicht mehr viel mit meiner Mum gemein. Dann sollte ich sie lieber so im Herzen und Kopf bewahren, wie ich sie in Erinnerung habe. So habe ich mich gestern für die Verabschiedung im Herzen entschieden.

Heute meint ihre Hospizgruppe (sie wollte selber als Hospizbegleitung arbeiten), sie würde gerne von ihr noch einmal persönlich Abschied nehmen.

Es ist egal, was ich will. Was andere wollen. Wichtig ist mir nur, was hätte sie gewollt? Wieder einer dieser klitzekleinen Punkte, die wir nicht festgelegt haben. Wir haben darüber gesprochen, aber sie hatte dazu keine Meinung, hätte es selber von dem Wie? zu diesem Zeitpunkt abhängig gemacht.

2006-07-24

Ferngesteuert

Genau. Ferngesteuert. So lässt sich mein Zustand wohl am treffendsten beschreiben. Und ungläubig. Und nicht begreifen, warum ich funktioniere.

So schlimm die Anrufe bei ihren Freunden und es ihnen sagen zu müssen. Sie wissen sofort, das etwas nicht stimmt, weil i c h anrufe. Zu sagen 'ich habe keine gute Nachricht', den unbedingten Wunsch am anderen Ende zu spüren, das ich doch bitte um Himmels willen nicht das sagen werde, was ich sagen muss. Ich habe das zu oft machen müssen, die letzten Tage.

Registrieren, dass der Mitarbeiter bei der Gerichtsmedizin Fröhlich heisst. Er entschuldigt sich dafür.

Die Hoffnung, sie würden sie in Frieden lassen können, sie nicht aufmachen, zerschlagen seit heute mittag.

Alles ist so schlimm und schlecht gelaufen, wie es in einem solchen Fall laufen kann.

Der innige Wunsch, sie nach Hause, nach Mallorca bringen zu können.

Mich schon zwei Mal bei der Urnenfarbe umentschieden. Der Bestatter meint gelassen, ich habe noch Zeit dafür.

Freunde zu haben. Liebe. Starke.

Vielen Dank Euch allen für Eure lieben wertvollen Worte.

2006-07-22

Meine Mama ist tot.

Um ein Uhr nachts vorhin haben mich Polizisten aus dem Halbschlaf geklingelt und es mir mitgeteilt.

Der Alptraum vor dem ich so viel Angst gehabt habe, ist wahr geworden. Einfach so da.
Hier liegt ein Vordruck vom Polizeipräsidenten mit der Aufforderung einen Bestatter zu beauftragen. Eine Vorgangsnummer. Der Name von meiner Mama.

Das kann doch nicht sein.

2006-07-21

Berlinquatsch

Morgen findet der wegen der WM von Juni auf Juli verschobene Berliner Christopher Street Day statt. Selbst wenn ich den Termin nicht auf dem Plan hätte, weil's mein liebstes fotografisches Date im Jahr ist, die Zeichen mehren sich, dass die Stadt gerade mehr als sonst im schwulen Fieber ist. Aus für mich logischen Gründen achte ich mehr auf männliche Hintern als auf feminine D-Werte und kann melden: äußerst charmante Po-Ansichten in Town!

Eines der Berliner Wahrzeichen befindet sich immer noch im passenden Anstrich zur privaten Neigung unseres Bürgermeisters – und an dieser Stelle und diesem Wochenende rückt das T-Magenta und die tolle WM-T-Kampagne in eine völlig neue Richtung und vermittelt eine Aussage, die dem Marketingtreibenden des Unternehmens vielleicht gar nicht soooo recht sein mag…



Allerdings Jungs, das muß ich jetzt mal mit aller Strenge meiner heterosexuellen nur rudimentär vorhandenen Dominaattribute so hart sagen, gilt IMMER und zwar ohne jede Ausnahmen folgende mathematische Klausel: Wenn Sandalen ohne Socken (sehr löblich) DANN vorher zur Fußpflege! Ich will nicht in der U-Bahn, nichts Böses ahnend, plötzlich einer Sammlung sich hochwölbenden Fußsnägeln gegenüber sitzen, deren Fehlform, Nagelbrüche und milchige Verfärbung sehr deutlich auf eine seit mehreren Jahren existierende unbehandelte Pilzerkrankung der Protagonisten hinweisen. Auch eine Fußnagellänge von mehr als 0,2 mm ist nicht zu akzeptieren.

Eine Freundin von mir hat per se nichts gegen Bartträger. Aber sie könnte nie gemeinsam mit einem Bartträger an einem Esstisch sitzen und ihm beim Essen zu sehen. Da vergeht ihr sofort der Appetit. Aus. Vorbei. Genauso einen Hauwech habe ich bei zu langen Fußnägeln. Deren Anblick ist für mich die reine Körperverletzung. Ich kann nur noch auf die Zehen starren und spüre es kalt den Rücken hochkriechen, gleichzeitig schlägt die Aggressionsnadel stetig sehr weit in den roten Bereich aus.

Ich siniere über gedruckte Visitenkarten
'Ihre Füße sind fürchterlich ungepflegt und wiederlich anzusehen.
Gehen Sie bitte zur Fußpflege!
Oder verzichten Sie ab sofort auf offenes Schuhwerk!'

Still aber direkt mit boshaft zusammen gekniffenen Augen überreicht.

Ich hab's momentan nicht leicht da draußen.

Sachlicher Zusammenhang



durch Layoutkunst in den richtigen Kontext gebracht. BILD eben.

Etwas ganz Besonderes



inmitten von vielen ist ganz sicher Carola alias Melody, Verursacherin von Moving Target, Schutt & Asche und vielem mehr. Ein Wirbelwind (am Telefon und sicher nicht nur dort), ein Motivationstalent par excellence, eine Kluge, eine Liebe, eine Unterstützende, ein Großartige!

Und sie feiert(e) einige bemerkenswerte Momente dieser Tage …

Herzlichen Glückwunsch, auf ein schönes neues gesundes und erfolgreiches Lebensjahr mit vielen kleinen und großen erfüllten Wünschen für Dich. Ich wünsche Dir, dass Deinem (Eurem natürlich) Wohn-Projekt nie die Freude und Liebe ausgeht. Und ich wünsche Dir vor allem eine Bärengesundheit. Und ich sage vielen, lieben Dank für die Mails, die Unterstützung und den Aufbau von Dir in den letzten Tagen!

Manchmal sind Menschen eben besonders schön!

Scharm

oder Charme? Scharm sieht denkbar uncharmant aus.

Außerdem finde ich – rein visuell – die Eindeutschung von Worten wie Delphin und Photographie mit langweiligem 'f' denkbar wenig stimulierend. Mensch, sich Wörter nur anschauen, das muß doch auch Spaß machen, oder?

Darf ich mal angeben?

Die schärfste Frau der Ex-DDR, den besten Freund der Welt und Murzel habe ich in den Urlaub geschickt. Das heißt, ab sofort habe ich den Autoschlüssel. Und den Hausschlüssel. Das wiederum heißt, ab sofort blogge ich von hier:



Und amüsiere mich mit einem kühlen Getränk in der Hand mit ihm hier:



Die nächsten zwei Wochen oder so …

2006-07-20

Alles beim Alten …

Samstag war ich mal wieder bei Lucie Leydicke, nach langer, langer Zeit. Sehr grob kann ich von beinahe zwei Jahrzehnten Leydicke-Abstinenz sprechen. Lucie Leydicke ist eine seit 1877 existierende Wein- und Likördestille mit Ausschankgenehmigung – eine Berliner Institution – in der unsere Clique häufig feine Kollektivabstürze hatte, immer im vollen Bewußtsein und immer lustig.

Bei vollem Bewußtsein ist natürlich eine Behauptung, deren naiver Anteil nicht mehr zu überbieten ist. Die Abende bei Leydickes liefen immer gleich ab: Hingehen, rechtzeitig am Abend, um sich noch einen Tisch zu sichern in dem nicht so übermässig großen Etablissement. Dann teilte sich die Crew über den Abend verteilt zwei bis drei, auch mal vier Flaschen Obstwein. Meistens rot und nie bei einer Sorte bleibend, warum auch bei dem reichhaltigen Fruchtangebot? War einmal ein Unkundiger so tapfer, sich bei Leydicke ein Glas Mineralwasser zu bestellen oder ganz besonders peinlich: ein Bier – dann ging das nie ohne bissige Kommentare seitens des Thresenhauptdompteurs ab. In nur zwanzig Sekunden wußte der ganze Laden, wo die Pfeife des Abends saß. Selber schuld.

Nun geht es einem nach einem Glas (bei Leydicke besondere bauchige Wassergläser) Kirschwein generell nicht schlecht. Das ist ein lecker Weinchen, süffig, die Gläser wirken auch nicht allzu groß. Das trinkt man weg und fühlt sich ganz locker, vor allem ist man überhaupt nicht betrunken. Und so ein Kirschwein ist ja auch gesund. Also möchte man ein zweites Glas trinken, der Abend ist noch jung – und da spätestens jetzt die Flasche nicht mehr für alle reicht, wird die zweite Flasche geordert.

Wer nun eine kleine Blase nicht sein eigen nennen kann und noch nicht die Örtlichkeiten aufsuchen möchte, der wird jetzt auch nicht bemerken können, wie schwer es plötzlich ist nach zwei Gläsern die direkte Fluchtlinie zum WC zu bewältigen. Aufrecht gehen geht noch problemlos – dümmlich grinsend, aber mit Haltung zwischen den Beinen durchzusteigen, während die Gesichter der anderen Gäste schon mittelstark mit dem Gauß'schen Weichzeichner bearbeitet zu sein scheinen, das erfordert Konzentration. Ist man auf der Toilette angelangt, könnte man kurz in sich gehen und sich fragen: 'sollte ich jetzt erst einmal ein Wässerchen zu mir nehmen?' Das ist dann allerdings auch die letzte Chance noch ein bisschen Einfluss auf den späteren Verlauf des Abends zu nehmen. Die allerletzte.

Anderenfalls wird weiter getrunken und man wird gnadenlos abstürzen. Das ist aber egal, denn solange bis man auf der Straße steht, ist alles bestens. Man erzählt sich hochintelligente Geschichten, tanzt, sinniert über die 8,5 %, die in einer Ecke der gerade frisch auf den Tisch gekommenen Weinflasche steht, feiert, plötzlich kennen sich auch die Gäste, die sich vorher noch nie gesehen haben, man mag sich sogar. Der Thresenhauptdompteur macht Stimmung – und um Punkt ein Uhr, wenn Schluss ist (Lucie war damals das einzige Berliner Etablissement mit personifizierter Speerstunde), und ohne Nachsehen der Laden leer gefegt wird, steht man auf der Straße. Die frische Luft tut dem Gehirn, das aktiv unter Obstweinbeschuss steht, genau das an, was Gehirne in dem Moment nicht gebrauchen können. Der Rest ist Geschichte. Über den späteren Morgen danach reden wir hier nicht.

Vor dem Rauswurf serviert der Wirt 'ne Stulle auf's Haus. Damit schafft man's wenigstens zur U-Bahn.

Samstag war ich also wieder bei Leydicke. Alles ist beim Alten: die uralte Holzeinrichtung, die nikotinverseuchten Wände. Riesige Wandladenschränke in denen sich Weinflaschen neben Likörflaschen präsentieren – mit Etiketten, deren Gestaltung sich seit 1877 nicht verändert zu haben scheint. An den Wänden hängen immer noch die alten Filmplakate von James Dean oder 'zu stolz zum Weglaufen'-Cowboy Gary Cooper oder das Originalplakat von 'I Walk the Line'. Frischer hingegen das Billy Idol-Plakat. Der Thresenhauptdompteur hat sich kaum verändert in den Jahren, ist vielleicht noch ein bisschen selbstbewußter geworden. Es wird immer noch sofort kassiert. Samstag wurden Tröten verteilt, Feuerwerk im Laden gezündet, ein Straßenzauberer brachte die uralten Kalauer über die man bei steigendem Weingehalt immer noch lachen kann. Die Jazzband war eine feine Sache. Und zwischendurch ertönte die gute alte Rockeminenz, die mit Bill anfängt und mit Haley endet. Das Waschbecken in der Toilette – ebenso wie die Türen – unverändert braun. Nur ich bin klüger geworden: zwei Gläser Weißwein – halbtrocken, das hat für leichten Schmerz im Kopf am nächsten Tag auch gereicht. Beim Anblick der Flaschen überkam mich irgendwann eine große Lust auf Eierlikör …

Habt Ihr jemals nachts bei 28 Grad Außentemperatur in einer Destille gesessen und wolltet Eierlikör trinken? Genau. Sehet dieses einfache Zeichen und verstehet die Warnung! Ich warne, ich warne vor Lucie Leydicke! (Komme aber selbstverständlich gerne sofort wieder mit, wenn Ihr dort einmal hinwollt.)

Fotos und einige Leydicke-Hintergründe.

Er ist unglaublich! Er ist sensationell! Er ist da!

Der neue, nie dagewesene, sensationelle, großartige, unverzichtbare MC Winkel Starschnitt 2006 ist da! Wann immer man glaubt, die Rauhfasertapete ist nichts mehr wert und die legendäre Fototapete muß ran, da legt der MC Winkel einfach seinen Starschnitt auf – und alles wird wieder gut.



Nehmt endlich den Alice Cooper ab. Mottet die Bay City Rollers ein. Seht es ein: der Starschnitt von 'The Sweet' kann dagegen nur eine Mickey Mouse-Tapete gewesen sein!

Macht mit! Klebt Euch den MC Winkel! GRATIS! Holt Euch das personifizierte Glück – 'The Holsten Man' – in Euer Haus. Morgens schon Kaffee trinken und MC Winkel in die Augen schauen und Abends mit MC Winkel das Nachtgebet sprechen – kann es Schöneres geben auf diesen Planeten?

Teilnahmebedingungen

2006-07-19

Spiritueller Wetterbericht

Dazu fällt mir auch nichts mehr ein. Aber auch so gar nichts. Unbeschreiblich.

Guten Tag! Mein Name ist creezy und ich bin anonyme Sammlerin!

Ich sammle seit mehreren Jahrzehnten. Das fing früher schon mit Graubrotstullen an, die ich partout als kleines Kind nicht essen konnte, ohne zu würgen. Da ich knapp einige Generationen nach einigen der unzähligen Kriegsgenerationen (also noch im letzten Jahrhundert geboren) geboren wurde, die mit dem Credo 'denke an die armen Kinder in Afrika, es wird nichts weggeworfen!' hochgepäppelt wurde, durfte ich meine Brote nicht wegwerfen. Und da ich sie nicht verzehren mochte, habe ich sie eben gesammelt. Das gab häufig Ärger mit dem Muttertier bei den vierteljährlichen Schrankinspektionen. Weißbrot-
stullen mit Nutella habe ich übrigens nie gesammelt. Die habe ich gegessen.

Dann später als knackiger Teenager sammelte ich Mini-Parfum-
flakons, das war ungefähr zu der Zeit als diese Sammelregale mit Minifächern hochkamen bzw. schon längst wieder out waren. Etwas früher fing ich mit dem Sammeln von Briefmarken an. Das hatte mein Opa schon gemacht, und mein lieber Onkel unterstützte mich sehr dabei und schenkte mir immer die neuesten Ausgaben der Deutschen Bundespost. Irgendwann sammelte ich nur noch die, weil mein Onkel mir die neuesten Ausgaben immer weiter schenkte. Später sammelte ich nur noch diese, ohne sie abzulegen. Und noch etwas später irgendwann gab es eine klare Frage vom Onkel: 'Sammelst Du die eigentlich noch?' auf die ich mit einem erleichterten Seufzer und einem offenen: 'Nein!' antworten konnte. Danach sammelte ich auch die Neuausgaben nicht mehr. Wo zum Henker ist eigentlich meine Philatelie-Sammlung?

In etwa zu dieser Zeit fing meine große Sammelleidenschaft von Fünfen und Sechsen an. Am liebsten sammelte ich die in Mathematik, Physik und Chemie. Gelegentlich einmal in schriftlichen Französisch-
arbeiten. Und gerne in Geographie – aber nur solange ich die beiden Fächer bei Frau Liedtke hatte. Die konnte mich aus irgendeinem Grund nicht leiden. Bei jedem anderen Lehrer nach ihr in Französisch oder Geographie konnte ich nichts mehr über einer Drei sammeln. Komisch eigentlich. Aber so machte das Sammeln keinen Spaß mehr, der Unterricht hingegen sehr viel mehr. Ich startete auch einmal eine Tadel-Sammlung, konnte diese aber leider nicht wirklich ausbauen.

Vergessen wir bitte nicht meine Abba-Plattensammlung. Lauter A- und B-Seiten. Mit sehr viel Freude sammelte ich viele Abba-Fotos und Abba-Zeitungsartikel. Pferdebilder habe ich nie gesammelt. Freunde habe ich in diesem Alter eher noch nicht gesammelt, ich war eine Spätzünderin. Allerdings war und bin ich auch auf das Männersammeln nicht so versessen. Die Sammlung ist bis heute recht überschaubar. Dafür aber sehr hübsch anzusehen! Eine Zeitlang so zwischen zwölf und vierzehn habe ich Knorpelaufbauspritzen in beide Knie gesammelt. Eine weniger schöne Sammlung von der ich auch heute wieder gerne Abstand nehmen würde. Auf die Sammlung von Mitessern war ich übrigens auch nie besonders stolz.

Mit Bezug meiner ersten Wohnung startete die Sammlung von Tchibo-Sammeltassen, die sehr liebevoll von meiner Stiefmutter unterstützt wurde. Später sammelte ich dann weißes Porzellan. Vor allem weiße Porzellankannen. Einmal erbte ich die Miniatur-Puppensammlung meiner Oma, die mag ich immer noch, habe sie aber nicht fortgeführt. Das hebe ich mir auf für später. Auch Gewürze sammle ich gerne, nicht zu unterschätzen ist meine Sammlung von Kochbüchern. Gerne würde ich auch weiterhin Küchenutensilien aller Arten sammeln (z. B. Peugeot-Pfeffermühlen in allen Formen, Gößen und Farben), aber langsam ist die Küche vollgesammelt. Dies könnte mich zu einer neuen Sammelleidenschaft führen: Häuser sammeln. Wie praktisch wäre es doch, könnte ich in jedem meiner Häuser in z.B. Italien, Spanien, Frankreich, Schweden, Amerika usw. Küchen vollsammeln?!

Natürlich sammle ich Schuhe – weil ich ein Mädchen bin. Auch Dessous sammle ich gerne, diese Sammlung liegt zur Zeit leider etwas brach mangels Liquidität. Dafür – wir können sagen stellvertretend – sammle ich Mahnungen. Und Fotos, selbstverständlich. Es geht nichts über eine ordentliche Gänseblümchenfotosammlung von mehreren 1.000 Exemplaren, nicht wahr? Mit zunehmendem Alter konnte ich auch meine Sammlung von Röntgenaufnahmen weiter ausbauen. Mein besonderer Stolz in der Sammlung: eine wunderschöne Aufnahme von meinem Schädel. Richtig zauberhaft. Ein weiteres besonderes Highlight: die MRT-Aufnahmen von meinem Knie, nachdem ich es dank eines Radunfalls einmal komplett durch den Mixer geschickt hatte. Einmalige Rarität. Nicht zu kopieren.

Kommen wir zum Punkt. Seit neuestem sammele ich Captchas (Wortbestätigungen). Darf ich Euch meine Highlights vorstellen?

'Cyuduxx' gefiel mir sehr, sollte unbedingt der Nachfolger von Neo in Matrik IV werden:



'Cowfzpi' was glaubt Ihr, wie ich die erste Kuh in meiner Herdensammlung nennen werde?



Aber mein ganz besonderer Favorit ist ganz klar: 'Kultulli'. Der Name für den männlichen Nachwuchs …

Einen haben wir noch: (sehr sehr) lustige Matrix-Katzen

dann ist aber erst mal Schluß mit Katzen-Inhalt diese Woche. Für Daniela, weil sie keine hat: die genialen Matrix-Katzen von Junku! Ich warne Euch aber: nichts trinken oder essen beim Ansehen. Absolute Prustgefahr! Auf Junkus Contentseite sind auch noch tolle Fotos vom letzten Badetag seiner Katzen. (Und hat der nicht 'ne Riesenwohnung für japanische Verhältnisse?)

2006-07-18

Movie von 1944

Eine sehr schöne s/w-Dokumentation über die Entstehung einer Katzenfamilie. Meine Lieblingsszene: wenn Katzenpapa zum ersten Mal seine Zwerge sieht, einmal durchzählt – und direkt wieder abdreht! Der Film ist sicher nicht nur für Katzenfreaks sehenswert, denn für 1944 ist er partiell sogar recht komisch gedreht.

Und später auf der Seite noch etwas sehr Feines. Ich habe seit ich den Spot zum ersten Mal gesehen habe darauf gewartet: die transformende Ente. Der dritte Film.

via Renate Blaes

My Non-Photographing Non-Photography Day



a must have

Och, is' ja schön!

Heute bin ich über ein wunderschönes Retro-Angebot bei einem dieser Günstig-Discounter gestolpert. Die Rede ist von dem Günstig-Discounter mit den vier Buchstaben im Namen, bei dem der letzte Buchstabe aber nicht 'I' heißt. Keine Ahnung? Ich meine den Discounter, der neuerdings Bio-Frischgemüse hochpreisig anbietet, und mit Einführung gleichzeitig die verfügbare Menge von günstigen Normalobst klammheimlich in den Filialen reduziert hat. Nee? Immer noch nicht erraten? Gut, ein letzter Tipp: genau der Discounter, der jüngst Produkte von Fair Trade in sein Sortiment aufgenommen hat, aber gleichzeitg das Image als 'Most Unfair Employer Ever', schlechtester Arbeitgeber Deutschlands, innehält. Na seht Ihr, klappt doch!

Also bei .... gibt es dieser Tage im wöchentlichen Angebotsspecial: eine Fototapete. Palmen, weißer Sandstrand, Meer. Großartig!!! Die Fototapete ist endlich wieder da – und finanzierbar. Von der einseitigen Motivauswahl bin ich aber noch nicht ganz überzeugt. Papa hatte das Thema 'Wald' im Wohnzimmer hängen. Persönlich tendiere ich mehr zu individuellen Motiven, die die Bewohner persönlich tangieren. Ich würde mir zum Beispiel ein Panorama im Maßstab 2:1 von dem Wartetrakt 'meines' Buchstabens bei der Arbeitsagentur wünschen. Oder eine Erinnerung an meinen wunderschönen 'lang, lang ist's her' letzten Urlaub:



Herrn MC Winkel würde ich an der Küchenwand die Ganzkörper-
aufnahme einen O.G. Hamsters – sich im Hungerstreik befindend – zutrauen. Er mag keine Hamsterbacken sehen. Der Hamster würde natürlich hochgezogen. Lohnt ja sonst nicht. Hätte MC nichts gegen Hamsterbacken, wäre hier sogar ein Holodruck sehr niedlich.
Die tieffliegenden Fellträger bekämen einen Kupferstich von einer Rattenplage rund um 1800 neben das Katze'klo tapeziert (passend zum aktuellen Rohrdesign in meinem Bad von 1936). Auch an einem PPHM (Pink Paris Hilton Monster) in ganz doll groß hätte ich viel Freude. Die könnte ich mir sogar mit Bewegungsmelder vorstellen, der dann immer piepst: 'Hi, I'm just nice!' Dafür könnte ich dann glatt wieder meine Dart-Pfeilsammlung rausholen.

Übrigens freue ich mich sehr darauf, wenn demnächst mein alter Dual-Plattenspieler bei .... verkauft wird. Ihr wisst schon: Orange. Mit Lautsprecher im Deckel. Den mit Mono. Nicht den mit zwei Lautsprechern im zweigeteilten Deckel. Stil muß sein.

2006-07-17

Kochtipp 6/2006 Pünktchentorte



1 Biskuitboden (heute mal nicht selbst gebacken)
200 g gefrorene geschmischte Beeren (in der Saison sind frische Früchte genehm)
2 Becher Saure Sahne (gerne die stichfeste) á 150 g
1 Becher Schlagsahne

1 Beutel gemahlene Gelantine
1 Beutel Sahnesteif
1 Beutel Vanillezucker

Die Gelantine mit etwas Flüssigkeit 10 Minuten quellen lassen und im Wasserbad erwärmen, bis sie sich aufgelöst hat.

Auf den Biskuitboden ein klein wenig von dem Sahnesteif stäuben (verhindert das Durchfeuchten) mit dem restlichen Inhalt des Beutels die Sahne steif schlagen und kalt stellen. Die saure Sahne mit dem Vanillezucker verrühren, mit einem Löffel der Masse die flüssige Gelantine etwas abbinden und langsam in die saure Sahne rühren, dann vorsichtig die Schlagsahne runterrühen. Die Früchte auf dem Biskuitboden verteilen, die Masse darüber gießen. Die Torte in den Kühlschrank stellen und ca. 1 Stunde kühlen.

Ein sehr schnell gemachter Kuchen ohne Backzeit für heiße Sommertage für gerade mal Euro 2,–. Die Zubereitungszeit nimmt keine zehn Minuten in Anspruch. Ich mache den Kuchen lieber mit saurer Sahne als mit Frischkäse, sie ist günstiger, glänzt schöner, die Säure ist stimmiger. Mit gefrorenen Früchten kühlt der Kuchen von innen her schneller durch und die noch kalten Früchte bringen mehr Frische in den heißen Sommertag. Andererseits hat die Creme einen Tag später mehr von dem Früchtearoma genascht.

Den Boden – wer keinen Bisquit im Haus hat oder mag – kann man auch sehr gut mit ca. 15 Scheiben Zwieback und ca. 150 g Butter herstellen. Den Zwieback in einem Plastikbeutel mit einem Nudelholz krümmelig schlagen und in einer Pfanne mit der Butter leicht rösten. Auf den Boden einer mit Backpapier ausgelegten Backform geben und festdrücken, Sahnesteif nicht vergessen. Ist die Tortenform größer als 26 cm noch einen Becher Sahne mehr steif schlagen.

Ich bin so frei …

wenn Melody auf dem Tripp ist und Daniela nun auch … also gimme five, vor allem, weil das aktuelle Thema mich gerade persönlich so schön zeckt!

PC kaputt - und nun?

1. Stell Dir vor, Dein PC läuft nicht mehr. Schlimm oder aushaltbar?

Läuft g a r nicht mehr? Äh … wo lagen noch mal die Rasierklingen?

2. Wer hilft Dir? Du selbst, hast Du eine/n Bekannte/n der sich mit PCs auskennt oder bringst Du ihn zu einem PC-Laden?

1. Der Glaube an das Gute im Computer.
2. Der Glaube an meine heilenden Kräfte.
3. Der Glaube an die Kräfte des Heilers (der beste Freund der Welt). Gelegentlich ruft er im akuten Notfall nur zurück und schon fährt das Display freiwillig hoch …
4. Der Glaube an eine Systemneuinstallation (akut will ich nicht glauben, das es wirklich DAS Motherboard sein soll!).
5. Der schleppende verzweifelte Gang zum Service.


3. Was machst Du privat mit dem PC?

Naja, die Nägel schneide ich mir noch selber. Ich sauge auch noch alleine. Korrespondenz, schreiben, Fotos bearbeiten, Homepages basteln, surfen, Recherche usw.

4. Was hast Du für einen PC? Alt, neu, Laptop?

Apple, Titanium Powerbook, erste Modellreihe. So gesehen alt. Aber optisch wie neu. Nur die einzelnen Bausteine schwächeln zunehmend. Leider.

5. Wie schätzt Du deine PC-Kenntnisse ein?

In der Welt von OS X ziemlich gut. Obwohl ich es neulich partout nicht schaffen wollten, den testweise ausgebauten Speicher wieder einzuklinken und zum Laufen zu bringen – was eigentlich keine Aktion ist beim Powerbook. Hey, und ich habe schon mehrfach Speicher in Apple SE's eingebaut ohne die Bildröhe zu killen. Also, das hat mich letzte Woche ehrlich gefrustet! Und unter Windows habe ich zumindestens schon mal 'nen Blue Screen fabriziert!

Schöne Steine 1



Ansonsten ist heute Montag, 17.7.2006 der offizielle 'nonphotography day'.

2006-07-16

Meine Lebensplanung …

hat gestern einen völligen Wandel genommen. Aber jetzt greife ich der Sache vorweg.

Was ich Euch schon längst mal erzählen wollte ist: creezy ist 'nen Drummer-Groupie. Will sagen, mein Ohr gehört grundsätzlich den Drums in der Mucke und mein Herz gehört grundsätzlich den Drummern der Bands. Die haben gute Oberarme, ein feines Taktgefühl, sind häufig auch intellektuell veranlagt und dabei ausgeglichene Charaktere. Solange sie nicht Phil Collins heißen, drängen sie auch nicht penetrant in den Vordergrund. Hätte ich jemals ein echtes Groupie-Gen in mir wachsen gefühlt: meine Seele, äh meinen Körper hätte ich immer dem Drummer geschenkt, dann dem Bassisten, aber nie, niemals dem Sänger.

Selber Drumms spielen lernen, war eigentlich immer etwas was ich noch als mögliche Option im Hinterkopf hatte. Als Kind konnte ich schon stundenlang mit den chinesischen Stäbchen (ein befreundeter Japaner hatte ein China-Restaurant) auf den Kochtöpfen und -deckel meiner Mutter (Emaile klingt anders als Edelstahl!) Sessions veranstalten. Viel länger mit steigender Begeisterung, nachdem mein Bruder schon Wochen vorher die Lust verloren hatte. Leider hatte meine Mum die Zeichen meines Talentes nicht erkannt oder wollte sie aus purem Eigenschutz nicht erkennen: ich durfte Blockflöte und Gitarre spielen lernen, beides fand ich nicht spannend.

Neulich, bei meinem Freund Micha, stand da also ein E-Drumkit rum. Mir war nicht bewusst, das es so etwas mittlerweile halbwegs finanzierbar gibt. Bei mir war bis dato immer die Grenze zum Traum als Drummer der fehlende Proberaum mit Schallisolierung. Aber mit so einem E-Drumkit, da öffnen sich mir die Türen zu allen Visionen doppelt so breit. Natürlich habe ich mich auch an das Kit gesetzt und versucht einen einfachen Audioslave-Beat zu schlagen. Jetzt bin ich mittel bis sehr schwer infiziert.

Gestern nun Zeichen Nr. 2: wir hatten einen netten Abend bei Lucie Leydicke (zu Lucie an anderer Stelle demnächst mehr), der Freund eines Freundes trat da mit seiner Jazzband auf. Mit ein Highlight des Abends die Ansage: 'Wir fangen jetzt mal an zu spielen, obwohl unser Gitarrist noch nicht da ist. Der hat den Termin vergessen, saß in einem Restaurant, ist jetzt aber auf dem Weg hierher. Naja, das ist ok, er ist ja auch schon 87!'

Das war auch ok, ich habe auch schon Termine vergessen, ohne vermutlich überhaupt jemals so alt zu werden. Der Dummer mit Minimialkit vor Ort ist auch schon 65 Jahre alt, sehr fit und schnell und hat großartig gespielt (das Beste am Jazz für mich sind immer die Basser- und Drumsoli). Der Rest der Musiker hat das Durchschnitts-
alter der Band übrigens um -30 Punkte gesenkt. Aber somit ist für meinen Lebensabend klar: ich werde jetzt anfangen Drums spielen zu lernen (sobald mir ein für mich finanzierbares E-Drumkit über den Weg läuft), viel üben, dabei gleichzeitig dem altersbedingten Abbau meiner Motorik den höflichen Stinkefinger zeigen. Und mit 65 ziehe ich als coole Alte durch die Berliner Kneipenszene, mache ein paar Euro nebenbei, kriege Samstagabends Getränke auf's Haus und werde bis zum Schluß meiner Tage viel, viel Spaß haben.

Die anderen können derweil ja ins Altenheim auf Mallorca ziehen …

2006-07-14

Das Response-Element

Der beste Freund der Welt erhält neulich den wundervollen, sehr feinen und im super 'mach-die-Drucker-fertig' gibt es nicht Format gemachten Prospekt des neuen Audi A6 allroad quattro mit hässlichstem Grill aller SUVs und wiederlich silber-pseudoholz Armaturdesign. Seit der beste Freund der Welt mit dem ersten Wagen dieser Art leider einmal etwas Pech hatte auf der Autobahn und somit das zweite Auto der gleichen Preisklasse nach nur sechs Monaten nachorderte, zählt er zu den 
g a n z besonders gern gesehenen Vertretern der Zielgruppe dieses Autokonzerns.

Deshalb auch bekommt er diese schicken Broschüren zugeschickt. Mit einem sehr freundlichen, enthusiastischen und informativen persönlichen Anschreiben, das selbstverständlich die fröhlichste und dynamischste Einladung zu einer Probefahrt enthält, die sich ein Citroën-Fan nur vorstellen kann.

Der beste Freund der Welt liest vor: '[…] Bei Interesse an einer Probefahrt brauchen Sie nur das beiligende Response-Element ausfüllen und an uns zurückschicken. […]'

Der beste Freund sieht auf und fragt gedehnt, wie nur der der beste Freund der Welt gedehnt fragen kann: 'R e s p o n s e - E l e m e n t?'

Wir schauen beide auf das, was ein Response-Element sein soll.

Ich krame im Gehirn, aktiviere für einen sehr kurzen Moment mein Langzeitgedächnis und behaupte frech: ‘Wir haben das früher
(Rück-)Antwortkarte genannt.‘


Das Response-Element landete mit dem Anschreiben im Papierkorb.
Der beste Freund der Welt responst 2006 nur noch mit den Elementen digital voice transmitter (Telefon) oder electronic mail (E-Mail).

Alle haben Tickets für den Urlaub,

außer eine,
die hat keine.



Und in meinem nächsten Leben suche ich mir nur noch beste Freude, die nicht immer zur gleichen Zeit weg fahren.
Ich hoffe, das war deutlich!

2006-07-13

Wetterleuchten



Welch‘ ein Himmel. Was für ein Licht. Die Schwalben fliegen hoch. Sehr hoch. Leichtes Rollen im Hintergrund kündigt noch feuchte Freude an. Eben noch ging der Wind. Fast schon böenartig. Ganz kurz. Heftig. Schon ist er wieder weg.

Regen wäre schön. Die Natur tut mir leid. Alles ist so trocken wie normalerweise erst Ende August. Vor allem die Tiere. Denkt man in Großstädten heute überhaupt noch daran, dass Vögel Wasser brauchen, baden müssen? Als ich Kind war in den heißen Sommern, da wurden im Straßenkollektiv die Bäume bewässert. Abends traf sich die halbe Straße, einer goss, die anderen schauten zu und redeten über dieses und jenes, kein bestimmtes Thema. Den Hund begutachten, die Nachbarin bedauern, viel Glück wünschen.

Aber heute haben wir für so etwas Therapiegruppen …

Spree-Praline

Eines vorneweg: Ingrid sieht nicht gut aus. Gar nicht gut. Sie hat böse Gleichgewichtsprobleme, ein Ödem im Bauch und von der Pracht ihres schicken weiß-mahagonibraunem Outfits ist so viel übrig geblieben wie von ihrer Verglasung – wenig. „Dr. Ingrid Wengler“ liegt abgewrackt vor den Treptowers in Berlin und verursacht – so sind wir Frauen nunmal – einigen Herren böse Magenschmerzen.



Ich mag Wracks. Habe meine eigenen Beziehung zu ihnen, vielleicht weil sie so viele aufregende Geschichten erzählen, die ich mir dennoch selber ausdenken muss. Nachdem ich Ingrid letztes Jahr unter dem sommerblauen Himmel fotografiert habe, wie sie dort seit neun Jahren malerisch melancholisch abwrackend vor der imposanten neuen MTV-Zentrale liegt, sich um die edle Präsenz eines Twin-Towers, einer Allianzprachtimmobilie und dem netten Kunstgeschenk derselben, dem _Molecule Man_ keinen eitlen Pfennig Cent scherrt und völlig ungeniert weiter verfällt, habe ich mich auf die Suche nach ihrer und der Geschichte der Namensgeberin gemacht.

Ein Boot mit Doktortitel habe ich noch nie getroffen. Dass ein Boot einen Vor- und Zunamen trägt, ist in der Welt von „Aphrodite“, „Schätzchen“, „Eloise“, „Sonnenstern“ oder „Hannibal“ selten zu finden. Okay, „Moby Dick“, das ist aber eher die literarische Ausnahme. Meine ersten Recherchen erzählen mir von einer Vergangenheit von „Dr. Ingrid Wengler“ als Fahrgastschiff der sehr späten DDR. Da war klar: die Frau muss ziemlich Vodkafest gewesen sein. Eine spannende Information, dennoch nur eine Fehlinformation. Der nächste Hinweis wirft ein völlig neues Licht auf Ingrid: Sie war in früheren Jahren im Rhein-Main-Gebiet unterwegs, sofort sehe ich „Dr. Ingrid Wengler“ am Wein nippen oder 'nen Kölsch löschen. Ihr Glück: jetzt badet sie wenigstens in der Spree.

Aber Ingrid ist vorher gut ‘rumgekommen. Ihr Eigentümer und Kapitän Günther van de Lücht, kauft den 1959 gebauten Frachter, der zunächst über den Dollart in Ostfriesland segelt, 1977 und lässt das Schiff in Nürnberg für 2,7 Millionen Deutsche Mark und mit allen möglichen technischen Raffinessen umbauen. „Dr. Ingrid Wengler“ hat von nun eine Bodenheizung mit einer Wärmerückgewinnungsanlage. Er tauft das Schiff nach seiner großen Liebe um, seiner wenige Jahre zuvor bei einem Autounfall tödlich verunglückten Ehefrau, Dr. Ingrid Wengler, die Handchirurgin gewesen war.



Als die Mauer fällt, veranstaltet van Lücht noch erfolgreich Reisen für anspruchsvolle Kunden, die von Frankfurt über Rhein und Mosel nach Nancy, Straßbourg und zurück nach Frankfurt schippern wollen. In den 90igern plant er ähnliche Touren von Berlin über die Havel, Mecklenburgische Seenplatte nach Schwerin anzubieten. In Berlin nimmt das Verhängnis von Ingrid seinen Lauf, die erste Saison läuft nicht besonders glücklich, in der zweiten Saison wünscht eine Bank vorzeitig die Rücklösung eines gestellten Kredites, 1993 schon befährt „Dr. Ingrid Wengler“ als insolvente Größe die Spree. Liest man die von "Michael Bartnik genauer recherchierte Geschichte von Günther van de Lücht und seiner „Dr. Ingrid Wengler“ dann kommt die abergläubische Schifferseele zu der abschließenden auf allen Seen und Meeren geltenden Weisheit: „Ein Schiff tauft man niemals um, denn das bringt Unglück.“

Aktuell macht „Dr. Ingrid Wengler“ Probleme. Zwei Bauherren haben Großes vor mit dem Uferareal vor den Treptowers. Das subkulturreiche Gelände soll in einen tollen Yachthafen umgewandelt werden, mit tollem Clubhaus, tollen Cafés, einem alten Zollsteg, der ganz toll in das neue Bauvorhaben, einem tollen Verbindungsneubau, eingebunden werden soll und vielen anderen tollen Dingen, die die Berliner toll bespaßen solle.

„Dr. Ingrid Wengler“ muss somit weg. Sie gehört zwar ganz charmant zum Bild des alten Zollstegs. Aber toll ist sie mitnichten. Für die Entsorgung ist der Eigentümer zuständig. Dem die finanziellen Mittel für Hebung und Instandsetzung fehlen; und so vermisst er sie auch für die Verschrottung. Denn das ist das Hässliche an großen Booten: selbst wenn sie nicht mehr durch den TÜV kommen, die Entsorgung – zumal bei erfolgtem Wassereintritt – ist unglaublich teuer. Nun könnte man denken, der Treptower Yachthafen, das ist so ein tolles Projekt mit € 4 Millionen Bauvolumen, sollen die Bauherren die lächerlichen paar € 100.000 investieren und der Madame ein friedliches Ende bereiten. Der Steuerzahler (von den beantragten Fördergeldern) zahlt‘s mit Freude. Aber auf Ingrid, ganz Dame in diesem Punkt, lastet noch eine Hypothek von ca. 130.000 Euro, sie gehört zur Konkursmasse. Sich aber an Konkursmasse zu vergreifen, ist bekannterweise ein nur selten attraktives Geschäft. Ohne Hypothek könnte man den berühmten einen Euro in den Kaufvertrag setzen – aber so? Schrott für 130.000,– Euro kaufen, nur um ihn für weitere sechsstellige Eurosummen verschrotten zu lassen? Da kommt bei den Bauherren wenig Enthusiasmus auf.

Im Frühjahr 2006, als die Baumaßnahmen quasi in den Startlöchern standen, tönt der eine Bauherr noch großspurig: „Notfalls baue ich den Yachthafen um das Wrack herum!“ Im Herbst des letzten Jahres schon sollten erste Schiffe im neuen Yachthafen festmachen können. Still ruht der See äh das Ufer vor den Treptowers auch noch um diese Zeit. Von Bauwerkzeugen ist nichts zu sehen.

Gelernt habe ich bei meinen Recherchen: „Dr. Ingrid Wengler“ ist eines von vier Wracks die in Berlins Gewässern liegen. Zwei davon unterhalb der Wasseroberfläche. Von allen vier Schiffen sind die Besitzer nicht liquide, um eine Abwrackung ordnungsgemäß zu leisten. Die Stadt ebenfalls nicht. Und ich bin auf diese interessante Homepage gestoßen, einem Archiv für Seenotfälle, geführt seit 1996.



„Dr. Ingrid Wengler“ liegt also quer. Künftig können wir sie uns anschauen und liebevoll denken „Du charmanter betagter Schrotthaufen bist also 130.000,– Euro wert. Und erhältst uns auf Deine Weise erst einmal unsere Subkultur.“

Edit: Die Spree-Praline 2010

2006-07-12

Sehr geehrte Frau XYZ,

bei allem Verständis für Ihre Lage, ich fürchte dennoch, wir beide werden das aktuelle Problem nicht gemeinsam lösen können, solange Sie sich darauf beschränken nur mit denen Ihnen vorgegebenen Textbausteinen zu kommunzieren.

Sehr gerne würde ich einmal mit dem Menschen vor dem Monitor über die Problematik reden können.

Ist das noch möglich?

Mit freundlichen Grüßen
creezy



Aktuell war ich gerade gezwungen, diesen für mich befremdlichen E-Mail-Inhalt zu formulieren. Aber was soll man machen? Da kommt gleichzeitig dieser wunderschöne Artikel eines Professors über die E-Mail-Kommunikation seiner Studenten um die Ecke. Lesenswert!

2006-07-11

Endlich habe auch ich mal den Porno von Paris Hilton gesehen!

Zwei Fragen hätte ich heut'

In den Nachrichten kam die Meldung der aktuelle Lotto-Jackpot ist wieder nicht geknackt worden dieses Wochenende. Liegt jetzt bei 21 Milliönchen (bei der Menge darf ich doch verniedlichen, oder?). Gleichzeitig erzählte die Sprecherin ein Mitmensch aus Niedersachsen dürfe sich freuen, denn er hätte am Wochenende sechs Richtige gehabt, allerdings nicht die richtige Superzahl auf seinem Schein stehen gehabt. Drei Millionen Euro sind seine.

Und ich überlege, wie ergeht es einem mit so einem Gewinn? Kann man sich wie doll und verrückt über die drei Millionen freuen und glücklich und zufrieden sein? Oder ärgert man sich nicht doch noch lange darüber, das diese eine kleine Zahl den Riesengewinn vermasselt hat? Ein bisschen tragisch ist es schon, oder?



Die zweite Frage lautet: warum sind eigentlich immer die Bands, die ich fotografieren möchte von allen Bands, die am gleichen Abend spielen so besch… beschränkt ausgeleuchtet? Alle anderen kriegen feinstes Weiß, Türkis, Blau und Weiß oder Gelb.

Ich: Rot. Rot frist jede Kontur. Rot schluckt das letzte Licht wie Moby Dick, es nimmt auch der lichtstärksten Linse jede Freude – und mir sowieso! Was also soll das? Ist doch zum Lichttechniker vergifften!

2006-07-10

Hey, ist das echtes Understatement?!

Da hat dieser mittelständische Autorhersteller aus Stuttgart ein Auto erfunden, das mit Satellitenstrom fährt – und keiner weiß es.

Soviel dazu

allez les bleus!



Aber das Spiel am Sonnabend war ein feines. Und habt Ihr diese tollen Totalen auf m e i n Olympiastadion gestern gesehen! Schön, wa ey? So, gibt's denn auch 'ne Blogger-Bundesliga-Tipprunde?

2006-07-09

Party is not the same without you!



Signone Pierluigi Collani, I miss you much!

pix by schaepp

2006-07-08

Talytha 'el mampfo'



ist ja gemeinhin als kleiner Schisser bekannt. Aber wenn die Deutschen ein Tor schießen, der ganze Hinterhof brüllt und das vom letzten Sylvester eigens für den heutigen Tag (der im Herzen morgen erst hätte sein sollen) Feuerwerk abbrennt, dann bleibt sie seelenruhig auf dem Balkon sitzen und guckt in die Sterne bzw. den knallenden Raketen begeistert nach.

Vermutlich ist das Zusammenleben mit Nishia (und mir) wie der tägliche Sturz in diesen Zaubertrank mit Selbstbewußtsein.

Notiere: Wenn die Portugiesen für Deutschland ein Eigentor schießen, jubelt der Deutsche doch bedeutend leiser als würde das Tor selbst erarbeitet worden. Das ist fair!

Verdammt, sie hätten wirklich verdient morgen spielen zu können! Wenn eine Mannschaft es verdient hätte, dann diese.

2006-07-07

Kann ich nich' für …

wächst einfach so auf meinem Balkon.



Wahrscheinlich werde ich jetzt vom 1. Deutschen Balkonzucht-
tomatenverein e.V.
, nö vom Gemüsegroßhandel, oder nein vom Mozarellafanclub Toskanahausen ach quatsch, von irgendeinem Bloghasser, na möglicherweise doch nur von einem abgehalfterten Pornostar ach, was schreib' ich denn, sehr wahrscheinlich von einem Tropfen Balsamico Originale abgemahnt.

Trainingscamp der Italiener

Italian Trainings Camp

via Markus

2006-07-06

Regen



'Wenn es richtig regnen würde, dann würde ich auf die Straße gehen und tanzen,' dachte ich vorhin als ich am Fenster stand und viel mehr von dem leichten Nieselregen wollte. Dann ging's los. Im weiten Hinterhof ein lautes 'Ah!' und 'Oh!' von allen Balkonen, einer brüllte richtig laut: 'Endlich! Regen!'. Ich bin runter gegangen, habe mich patschnass regnen lassen, während ich zum Müll lief.
Barfuss. Feine Sache.

p.s. Den feuchten Rock und das feuchte Shirt direkt aus der Waschmaschine morgens anziehen, bringt auch eine halbe Stunde länger frisches Gefühl.

p.p.s. Und sich morgens um fünf Uhr mit einer ersten Tasse Kaffee auf den Balkon zu setzen und fast ein wenig frösteln, hat auch etwas von Kühlung. Das Gefühl versuche ich jetzt festzuhalten. Irgendwie. Bis zum Mittag wenigstens.

Zidane für Sonntag gesperrt!



via Mathias mit einem t

35 Grad, die Sonne lacht,

die Franzosen sind im Endspiel … und ich habe schlechte Laune. Ziemlich schlechte Laune. Erst einmal habe ich vor zwei Tagen festgestellt, dass mir meine ursprüngliche Leichtigkeit abhanden gekommen ist. Irgendwo zwischen dem ersten AG II-Empfang, irgendwelchen Absagen, sonstigen Existenzsorgen und denen zum Glück eher wenigen – wenn auch einem nicht ganz unerheblichen – privaten Problemen, ist die Leichtigkeit auf der Strecke geblieben. Einfach so. Im Moment weiß ich gerade nicht mal ansatzweise, wo ich suchen soll. Das besorgt mich etwas. Und es lähmt. Was wohl das Schlimmste daran ist. Sonst würde ich wenigstens unkoordiniert rumsuchen können. Äußerst betrüblich das Ganze.

Und dann bringe ich gestern das Powerbook, das seit längerer Zeit Ausfälle zeigt indem das Display sehr oft nach Neustart bzw. aus dem Ruhestand nicht mehr hochfahren will, zum Service. Und dann heißt die Diagnose: Motherboard. Most worst case! Und dann höre ich mir den Neupreis excl. MwSt. (dieses Jahr ja noch ein Schnäppchen) für eine neue Platine an, geht gar nicht! Mein Rechner, erste Modellreihe vom Titanium Powerbook, ist auch mittlerweile so alt, dass die Ersatzteile nicht mehr so im Service rumliegen. Und die Platinen der Nachfolgemodelle sind nicht verwendbar, weil schon das nächste Modell innen anders gebaut war. Das CD-Laufwerk ist auch Schrott. Überhaupt lassen die Kunden in diesen Tagen auch ihre kaputten Altgeräte nicht mehr einfach so beim Händler wie früher, meint der Ex-Kollege. Wenigstens war der Check für mich gratis (danke an Chris + Dirk!). Und ich bin für den innerlich und äußerlich guten Zustand meines Gerätes gelobt worden. Und ich kann auch froh sein, das Dingens läuft ja wenigstens noch. Und ich kann mich freuen, ich mußte nicht länger auf den Ordinateure verzichten. Trotzdem, meine Optimismus-Engine läuft dieser Tage nur schwer bis überhaupt gar nicht an.

Der Kühlschrank hält seit einigen Tagen für mich eine merkwürdige Tauwasserpfütze unter den Gemüsekörben bereit, die dort nicht sein dürfte. Mit meinem Kontostand rede ich schon mal gar nicht, der passt so überhaupt nicht ins momentane 'alles geht kaputt'-Konzept. 35 Grad, die Sonne lacht.

Frustlevel 10 von 12, Tendenz nach oben

!

2006-07-05

Doch einen noch vor der Sommer- Surf-Pause

Großartige, tiefsinnige und unglaublich deutlich wahre Worte von
MC Winkel


'Es ist zum kotzen, dass die Gesamtnaivität mit der Zeit flöten geht.'

Im Original getätigt auf dem heiligen Blog des noch viel mehr heiligen St. Burnster

Irgendwie muß ich heute immer heulen

wenn ich die Bilder von unseren weinenden Fußballern gestern auf dem Rasen sehe. Ich bezweifle, dass es an meinem solidarischen Verhalten zur Elf liegen kann. Zumal ich immer nur heule, wenn ich Geburten sehe. Sind's die legendären Mondprotuberanzen? Ist es der verflixte Zeitpunkt vor, kurz vor, sehr kurz vor, kurz hinter oder genau während meines Eisprungs? Oder ist es die Tatsache, dass das Powerbook dann jetzt doch gleich entgültig (leicht zeitlich verzögert zur letzten Ankündigung) zum Onkel Doc Gravis geht?

Bis auf weiteres also erst mal …



Pause!

p.s. Ich glaube an Barthez, Zidane und Henry! Wenn allerdings die Italiener doch Weltmeister werden, sind wir logischerweise auch Weltmeister, denn wir sind ja bekanntermaßen Papst – und der lebt wo?

2006-07-04

Das gibt sieben Jahre keinen Sex mit einem Italiener.



Nachtrag: Humor ist, wenn man dann trotzdem lacht: Jens' Spickzettel

Oh heilige Scheisse! Ich fahre ja ein italienisches Fahrrad!

Das wird schon!



Das mit der Sperre für Frings (nachdem ich eine Nacht schlecht drüber geschlafen habe) ist so übel vielleicht gar nicht. Denn heute stehen zehn Jungs auf dem Platz, die ein echtes Problem mit den Italienern haben. Die Liste von Gründen ist bekanntermaßen lang, und ob die italienischen Medien mit der Frings-Attacke ihren schwachen Jungs eine wirklichen Gefallen getan haben, diesen einen Punkt der Liste hinzuzufügen, bezweifle ich. Der elfte Junge, der heute zwangsläufig nachwächst, wird nicht nur sich profilieren wollen, er wird auch rächen.

Frings steht dafür Sonntag erholt auf dem Platz.

Aus reinem Übermut und mit einem gehörigen Maß an Hohn und Ironie werde ich dann jetzt mal ein 4:1 für die Deutschen abgeben.

Kussorgie

Ich kenne mindestens zwei Menschen, die sich auf diesem rostigen Steg zum allerersten Mal geküßt haben …

2006-07-03

Pressekonferenz mit Ballack

Auf die Frage, wie er denn die Chancen der deutschen Elf sieht im Halbfinale gegen Italien: 'Italien hat eine lange Serie von unbesiegten Spielen. Sie haben uns klar dominiert. Naja, wir haben letztens 4:1 verloren, wir Bayern haben ja auch gegen die Italiener verloren. Die Vorzeichen stehen schlecht. Sehr schlecht. Eigentlich haben wir null Chancen!'

Grinst sich einen breit. Klinsmann links von ihm sitzend bricht fast lachend zusammen.

Die Stimmung ist gut.

Utopien

Letzte Woche lief in der Sendung Kulturzeit auf 3SAT ein Interview mit der Juristin und Autorin Julie Zeh zum Thema 'Wie den Staat erfolgreich reformieren?' Frau Zeh überlegt, diskutiert und letztendlich formuliert schriftlich Ideen von sich und ihren Freunden, wie man einen Staat weg von der nach Resignation brüllenden Notlösungs-
maschinerie, hin zu einem durch den Bürger selbstbestimmten und daher für ihn attraktiveren Staat entwickelt.

Das im Interview genannte Beispiel, uns Bürgern einen gewissen Prozentsatz unserer abzuführenden Einkommensteuer eigenverantwortlich einem Ressort unserer Wahl zukommen zu lassen, gefällt mir gut. Wir würden zur Auseinandersetzung mit der Qualität einzelner Resorts gezwungen und hätten vielleicht wieder mehr Lust auf Politik, weil uns damit eine Form von Macht auch nach der Wahl gegeben wäre; wir könnten einzelnen Staatsbereichen auch innerhalb der Legislaturperiode die gelbe Karte zeigen.

Es sind moderne Utopien. Interessant genug, sie zu diskutieren. Es ist mir lieber als das ewige Gejammere. Hier geht es zum Interview mit ihr in kulturzeit. Kulturzeit–> Interviews –> 'Z' wie Julie Zeh –> Förderalismusreform –> Web-TV vom 27.06.2006.
Und hier zur Homepage von Julie Zeh.

p.s. Eschrocken bin ich über die Moderatorin, die von zwei Ländern innerhalb Deutschlands spricht?!

2006-07-02

So sehen Sieger aus!



Siegesfeier am Ku'Damm

notiert: Der gemeine Deutsche singt nicht und tanzt nicht, wenn er sich freut. Der gemeine Deutsche gröll, säuft und läuft Promenaden auf und ab, gröllt, säuft und läuft die …

He came to dance!

Der Zidane. Er hat heute wieder den einen oder anderen selbstvergessenen Balltanz mit einer Grazie vollführt: Der Junge könnte glatt auch im Tutu auf dem Rasen stehen. Und Barthez, vielleicht sehe ich ihn ja im nächsten Spiel mal richtig arbeiten. Und Henry … und… Das Spiel selber haben wir auf der Fanmeile begutachtet, das ist ganz nett, man ist defintiv nicht alleine. Einen Stuhl hat man aber auch nicht von dem man hochspringen kann … mir tut jetzt auch nur ein ganz klein wenig der Hals weh.

Und da ich konsequent auf die nichtfavorisierten Sieger gesetzt habe – ich wußte, dass Beckhamcountry heute nach Hause fährt – sitze ich mittlerweile auf Platz 7, fehlen nur noch 21 Punkte zum Tabellenersten und wieder Platz 2 im Viertelfinale: 10 Punkte gemacht.

Übrigens und überhaupt möchte ich, das ab jetzt immer WM ist. Ich finde sie einfach toll. Wir haben seit dem ersten Anpfiff nur feinstes Sommerwetter. Und das bleibt so für den Rest der Spielzeit – zumindestens auf meinem Breitengrad. Die Leute sind cool. Überall ist Party. Die Fanmeile ist gar nicht so schlecht. Sonntags einkaufen gehen können, finde ich äußerst praktisch. Gefälschte Arbeitslosenstatistiken, linke Steuerdinger (links von illegal nicht von grün), Otti in da Box – alles nicht wichtig. Es zählt nur noch Leder und wie wir die Nationalhymne noch schöner singen können. Und fast hätte ich mir heute (mindestens) eine blau-weiß-roten Hawaiplastikkette gekauft, einen blinkenden Fahnenohrstecker mit der französischen Flagge, ach und so ein Kunstfaser-T-Shirt in blau, we …

Freitag, in der S-Bahn auf dem Weg zum Stadion, durfte ich einem netten Dialog lauschen:

Er (typischer Berliner-Proll mit Bierfahne, unaufdringlich nett): 'Schöne Haare!'
Sie (sehr hübsche junge Mutter mit Sohn und sehr langen Haaren) antwortet höflich: 'Dankeschön!'
Er: 'Ja, das muß man ja auch mal sagen. Finde ich sehr schön.'
Sie, sehr freundlich: 'Danke!'
Er: 'Wir sind Deutschland!'
Sie: 'Stimmt.'
Er: 'Und wir sind Weltmeister!'
Sie: 'Na, noch sind wir es nicht.'
Er: 'Doch. Wir sind Weltmeister!'
Sie: 'Das muß sich erst noch zeigen.'
Er: 'Wir sind Papst!'
Sie, lacht: 'Ja, das stimmt.'
Er: 'Dann sind wir auch Weltmeister!'

Dafür bekannt aus dem unlogischsten Pfitzel noch eine kleine logische Ecke zu pressen und diesen dann für bare Logik verkaufen zu können, habe ich an diesem Punkt des Gespräches dann doch kapituliert und Insolvenz angemeldet.

2006-07-01

Wir fahr‘n nach uns!



Impressionen vom 'vor dem Spiel' hier! Von der Party später mehr. Tickets gab es vor dem Stadion unter der Hand für um € 400,–. Es gab einige. Und es standen einige Jungs mit Karten noch da, als der Ansager schon zu sprechen began. Eine geniale Organisation mit sehr freundlicher Security: Hut ab!

Und auf dem Schlußfoto wurde gerade die deutsche Nationalhymne gespielt. Da habe ich ganz schöne Entenpelle bekommen.

Kannste glauben!