2006-07-21

Berlinquatsch

Morgen findet der wegen der WM von Juni auf Juli verschobene Berliner Christopher Street Day statt. Selbst wenn ich den Termin nicht auf dem Plan hätte, weil's mein liebstes fotografisches Date im Jahr ist, die Zeichen mehren sich, dass die Stadt gerade mehr als sonst im schwulen Fieber ist. Aus für mich logischen Gründen achte ich mehr auf männliche Hintern als auf feminine D-Werte und kann melden: äußerst charmante Po-Ansichten in Town!

Eines der Berliner Wahrzeichen befindet sich immer noch im passenden Anstrich zur privaten Neigung unseres Bürgermeisters – und an dieser Stelle und diesem Wochenende rückt das T-Magenta und die tolle WM-T-Kampagne in eine völlig neue Richtung und vermittelt eine Aussage, die dem Marketingtreibenden des Unternehmens vielleicht gar nicht soooo recht sein mag…



Allerdings Jungs, das muß ich jetzt mal mit aller Strenge meiner heterosexuellen nur rudimentär vorhandenen Dominaattribute so hart sagen, gilt IMMER und zwar ohne jede Ausnahmen folgende mathematische Klausel: Wenn Sandalen ohne Socken (sehr löblich) DANN vorher zur Fußpflege! Ich will nicht in der U-Bahn, nichts Böses ahnend, plötzlich einer Sammlung sich hochwölbenden Fußsnägeln gegenüber sitzen, deren Fehlform, Nagelbrüche und milchige Verfärbung sehr deutlich auf eine seit mehreren Jahren existierende unbehandelte Pilzerkrankung der Protagonisten hinweisen. Auch eine Fußnagellänge von mehr als 0,2 mm ist nicht zu akzeptieren.

Eine Freundin von mir hat per se nichts gegen Bartträger. Aber sie könnte nie gemeinsam mit einem Bartträger an einem Esstisch sitzen und ihm beim Essen zu sehen. Da vergeht ihr sofort der Appetit. Aus. Vorbei. Genauso einen Hauwech habe ich bei zu langen Fußnägeln. Deren Anblick ist für mich die reine Körperverletzung. Ich kann nur noch auf die Zehen starren und spüre es kalt den Rücken hochkriechen, gleichzeitig schlägt die Aggressionsnadel stetig sehr weit in den roten Bereich aus.

Ich siniere über gedruckte Visitenkarten
'Ihre Füße sind fürchterlich ungepflegt und wiederlich anzusehen.
Gehen Sie bitte zur Fußpflege!
Oder verzichten Sie ab sofort auf offenes Schuhwerk!'

Still aber direkt mit boshaft zusammen gekniffenen Augen überreicht.

Ich hab's momentan nicht leicht da draußen.

2 Kommentare:

daniela hat gesagt…

Ach - auf Füße guckt man doch wirklich nur in der Bahn.

ABER - an all den Frauen, die sich keine Gedanken darüber machen, dass sie mit Gr. 46+x einfach keinen Minirock / hautenges Trägertop / Glanzleggins / bauchfreies Shirt (gerade HEUTE passiert!) tragen sollten - an denen kann man leider nicht vorbeigucken.
Die ersten Tage bin ich noch in Panik geraten ("seh ich auch so aus?") aber die Extreme, die mir seit Tagen über den Weg laufen, werde ich hoffentlich niemals erreichen ...

Anonym hat gesagt…

Siehste daniela, so haben Mniröcke, Trägertops, Glanzleggins und bauchfreien Shirts an dicken Frauen auch was Gutes ;)

Und ich weiß nicht, warum Socken in Sandalen was Schlimmes sein sollen. Irgendwer hat das mal gesaht und alle plappern es nach und entsetzen sich, wenn jemand so rumläuft.
Seit dem trage ich aus Prinzip Socken in Schlappen und Sandalen. So haben die Leute wieder was zum erzählen.

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