2006-07-26

Gestern

entschieden, dass ich mich nicht noch einmal persönlich von ihr verabschieden werde. Ich würde das gerne wollen, weil es wichtig ist Auf Wiedersehen und vor allem Danke, auch noch einmal Entschuldigung für dieses und jenes zu sagen. Der Mitarbeiter hat mir davon abgeraten, es vor der Obduktion zu tun, sondern auf die Arbeit des Bestatters zu warten. Aber wenn das erst nötig ist, hat sie wohl nicht mehr viel mit meiner Mum gemein. Dann sollte ich sie lieber so im Herzen und Kopf bewahren, wie ich sie in Erinnerung habe. So habe ich mich gestern für die Verabschiedung im Herzen entschieden.

Heute meint ihre Hospizgruppe (sie wollte selber als Hospizbegleitung arbeiten), sie würde gerne von ihr noch einmal persönlich Abschied nehmen.

Es ist egal, was ich will. Was andere wollen. Wichtig ist mir nur, was hätte sie gewollt? Wieder einer dieser klitzekleinen Punkte, die wir nicht festgelegt haben. Wir haben darüber gesprochen, aber sie hatte dazu keine Meinung, hätte es selber von dem Wie? zu diesem Zeitpunkt abhängig gemacht.

6 Kommentare:

Melody hat gesagt…

Sie hätte es so gewollt, wie du es aushältst, wie es für dich gut ist. Mütter sind so.

Alles Liebe.

Anonym hat gesagt…

Ich könnte sagen - zu dir sagen -, was melody auch sagte.
Ich persönlich versuche (!) anders vorzugehen:
Geschehenlassen, was geschieht. Nur, wenn ich ganz stark das Gefühl habe, ich müsse entscheiden, entscheide ich.
Da bin ich sehr am Üben. Mit der Zeit geschieht es schon öfter, dass ich geschehen lassen kann.

Sei umarmt
Olaf

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, Deine Entscheidung ist richtig. Der Anblick eines toten Menschen, zumal eines Nahestehenden, kann Bilder hinterlassen, die man nicht mehr los wird und die dem Verstorbenen etwas von seiner Würde nehmen, weil dieser Anblick so gar nichts mit dem Menschen gemein hat, den man kannte. Behalte Deine Mutter in Erinnerung so wie sie war.

Anonym hat gesagt…

"...Es ist egal, was ich will...."
ich find's net egal, was du willst, es ist (auch) dein abschied, sie ist ja schon gegangen...
akzeptiere das + versuche, deinen frieden mit ihr (und dir) zu finden...
und kein schlechtes gewissen (wenn überhaupt, versuch im umgang mit anderen menschen, die dir wichtig sind, daraus zu lernen).

ich weiss, es ist nicht leicht...

lb. grüße aus seattle

g.

creezy hat gesagt…

Ich danke Euch für Eure lieben und klugen Kommentare. Mir tut es eben so wahnsinnig leid, dass sie alleine gestorben ist und ich bilde mir ein, noch einmal ihre Hand zu streicheln, wäre ein schönes Zeichen für sie. Ich weiß aber auch ganz gut, was mit Leichen gemacht wird, um sie herzurichten. Das wird ihr jetzt alles nicht weh tun, aber sollte ihr trotzdem nicht angetan werden. Ich weiß auch aus früheren Abschieden, das wenn jemand verstorben ist, das was diesen Menschen ausgemacht hat, ganz schnell dem Körper entflieht. SIE werde ich also sowieso nicht mehr antreffen. Meine letzte Erinnerung soll also sein, wie sie mich an der Tür verabschiedet hatte. Es ist besser so.

Anonym hat gesagt…

ja, glaube ich überigens auch. (Christian)

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