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2007-06-06

Umstände



Also, die Tastatur ist recht frisch im Haus und heißt macally (naja, Applelike eben), die Katze heißt in Kurzform Tally. Seit die Tastatur im Haus ist, liegt die Katze mit Vorliebe auf dem Schreibtisch auf dem sie fast drei Jahre zuvor nie gelegen hatte. Sie liegt neben der Tastatur, sie liegt auf der Tastatur. Sie liegt auf dem Kabel. Sie lässt sich fotografieren. (Und der regelmäßige Leser weiß, Tally = „Mrs.-it's-been-a-bad-day-please-don't-take-a-picture-Talytha). Sie schnattert nur noch ungnädig, das tut sie auch wenn der Rechner sich neu sortiert oder ich Bilder von der Kamera runterlade, Elektronikgedöns ist ihr eben nix, aber sie schläft weiter ohne entsetzt zu gehen wie früher üblich.

Keyboard-Aura, was da wieder abgeht zwischen den Welten …

2016-11-10

Wie ich einmal meine Tierärzte vor der bösen schwarzen Katze rettete …

Ich war heute vormittag wieder einmal beim Tierarzt (gebt es zu, Ihr habt meine Tierarztgeschichten doch schon sehr vermisst!), um dort das Wartezimmer zu bevölkern. Ohne Tally, ich wollte nur neue Medikamente und Diätfutter abholen. Im Wartezimmer waren heute nur Hunde im Angebot. Mit einem von denen habe ich auch direkt geflirtet. Das war der, dem ich allerdings erklären musste, dass er sich natürlich hinter mir verstecken könne und wir kuscheln könnten, ich ihn aber schlussendlich auch nicht vor dem Tierarztbesuch würden retten können. Aber dafür, dass er mich beim Betreten des Wartezimmers gut angeknurrt hatte, waren wir später fast so etwas wie echte Freunde.

Irgendwie war's heute sehr wuschig im Wartezimmer. Alle schienen so in Eile bis konfus, die Tierärztin war relativ häufig mit am Tresen bzw. konsultierte meine Schilddrüsen-Salbe-an-Tally-Erstversuche-Beschreibungen im Wartezimmer. Als ich dann später so gut wie fertig war mit der Erfüllung meiner Wünsche für eine kleine bunte Katze, kam dann die Tierärztin nochmals raus und entschuldigte sich bei allen Wartenden mit dem Hinweis, man habe einfach kein Behandlungszimmer frei. In einem sei ein Hund immer noch am Kotzen. Im anderen sei eine Katze ausgebüxt und würde sich partout weigern, sich einfangen zu lassen.

Nun, da Hunde sich meiner Erfahrung nach lieber vom Frauchen/Herrchen beim Kotzen die Pfote halten lassen, konnte ich da natürlich nicht so viel ausrichten; beim Katzenproblem indes fragte ich in einer unachtsamen lebensmüden Sekunde, ob ich da mal helfen solle?

Meine Tierärztin, die ich persönlich sehr schätze, die aber, das weiß ich, für eine Tierärztin erstaunlich großen Respekt vor Katzen hat (hat sie sich vermutlich über die Jahre fleißig angeeignet), überließ mir dann in Eigenverantwortung die Entscheidung, ob ich mir das wirklich antun wolle und so ging ich dann in den mit bekannten Behandlungsraum nach ihren Worten „Gehen Sie ruhig rein, der sitzt da hinten in der Ecke, erschrecken Sie nicht vor dem Mann, der dort steht.”

Der Mann war des Katers noch recht junger Besitzer, der, anstatt sich vielleicht um seinen panischen in die Ecke gedrückten Kater zu bemühen und zu beruhigen, lieber ratlos und für meinen Geschmack auch etwas tatenlos herum telefonierte. Ich zog dann meine Jacke aus, stellte die Tasche ab und ging in die Ecke, wo der Kater sich sehr klein und sehr unsichtbar (dummerweise nicht allzu sehr vom Erfolg gekrönt) hockte und erklärte ihm, dass ich ihn in seiner Situation wirklich verstehen würde und wir die Sache jetzt lang, sehr aufregend und sehr sehr unangenehm für ihn beenden könnten oder in kurz, auch aufregend aber etwas weniger unangenehm. Aber dass wir die Sache jetzt auf alle Fälle beenden würden. Dann testete ich mit meiner Hand an, ob der ältere Herr eher Typ Austeiler mit Pfote oder Typ Festbeißer sei und als er mir fauchend signalisierte, dass er wirklich nur ein kleiner Schisser wäre – ohne ernsthaft aggressiv zu sein – griff ich einmal mit einem bereit liegenden Handtuch zu, zog ihn vor und hob das sich windende kleine Bürschchen hoch. Er quittierte diese Unverschämtheit meinerseits mit dem üblichen Mordsgeschrei, dann herrschte ich das Herrchen an, er möge jetzt vielleicht mal endlich den Korb mir hinhalten und wir verstauten den schwarzen befellten Herren in sein sicheres Körbchen, wo er sich gleich sichtlich wohler fühlte und mir auf seine Art signalisierte, dass ich zwar auch echt blöd sei aber er sich jetzt in seinem Körbchen deutlich besser fühlen würde. Keine zwei Minuten hatte das gedauert. Für irgendwas müssen ja 40 Jahre Leben mit Katzen, davon zehn Jahre mit einer Nishia, gut gewesen sein.

Oder wie sein Herrchen sagte, „Zuhause wäre es der liebste Kater der Welt, nur beim Tierarzt bekäme er Panik.”

Ich hatte tatsächlich auch nur einen klitzekleinen Kratzer an der Hand, bediente mich an der Desinfektionsbar von Braun Melsungen und bin dann gegangen. Der Kater mochte mich eh nicht mehr leiden und nebenan kotzte ja noch der arme Hund.

2014-02-19

Albträume

Ich war heute um vier Uhr wach. Nishia auch. Also Nishia vor mir. Da war sie auf dem Lokus und hat hinterher vor Freude ein eindrucksvolles Lied gesungen. Danach hatte sie ihre lustigen fünf Minuten und spikte* (*von Bratbären Spike) kehlig gurrend durch das Schlafzimmer über ein Bett, zwei Kratzbäume, einen Schrank und zwischendurch immer wieder auf ein frisch bezogenes Prinzessinnenkissen, das prima neuerdings als Trampolin zu funktionieren scheint und das nun dank der Stoffunterseite ebenso prima über den Boden rutschen kann und dabei die Schlafzimmertür ins Schloss fallen lässt. Wrums.

Wach also.

Richtig. Dann schaltete ich den Fernseher ein, erklärte der nun auch aufgewachten Katze im anderen Zimmer, das alles nur ein Irrtum sei und wir alle noch schlafen möchten. Sie atmete erleichtert tief durch und zog direkt wieder von dannen, um sich noch mal auf das puschelige Ohr zu legen. Tally schlief entspannt und dabei sehr niedlich durch in ihrem Korb neben meinem Bett. Sie ist nämlich die Frühaufsteherin im Haus aber die Vögel treten erst ab sechs Uhr derzeit auf den Plan und bis dahin braucht sie ihren Schönheitsschlaf.

Ich guckte mir also Sondersendungen zu Kiew an und guckte einer Frau zu, die in den Canyons kletterte und Mountain Bike fuhr. Dann wurde ich wieder müde und schaltete den Fernseher aus. Sehr kurz nachdem ich erneut eingeschlafen war, kam Tally ins Bett, sehr zur Freude einer ausgeschlafenen und sehr agilen silbernen Katze und man jagte sich ein bisschen durch das Schlafzimmer. Bis eine knurrte und fauchte. Sie machen das abwechselnd, sie streiten so schön ausgeglichen.

Also schlief ich noch einmal ein. Plötzlich stand ich innen vor meiner Wohnungstür, die aufgebrochen war und im Bad lag meine Handtasche aus der man offensichtlich mein Portemonnaie entnommen hatte. Wohlbemerkt: die Tür war aufgebrochen, richtig geborsten. Und ich hatte nichts gehört und nichts mitbekommen! Ich spürte den Schmerz, die Angst und brach weinend zusammen als ich zur Kenntnis nahm, dass überall in den Zimmer aus den Elektrogeräten irgendwelche Teile ausgebaut worden waren, so zum Beispiel auch aus der Fernbedienung. Es wurde nicht eingepackt und gestohlen, sondern ausgebaut und gestohlen überall in der Wohnung – während ich nebenan im Zimmer geschlafen habe. Zunehmend nahm ich zur Kenntnis, das immer mehr zerstört worden war und irgendwann sackte ich im Flur zusammen, als eine Freundin unangemeldet in der Tür stand bevor ich die Polizei rufen konnte.

Dann war ich wach.

Ich bin ein wenig, sagen wir es sanft umschrieben, bedient. Und ich würde gerne erklärt bekommen, warum man eigentlich schöne Träume (sofern man diese überhaupt auf dem Nachtprogramm hat) nicht genauso intensiv träumen kann, wie ihre schrecklichen Pendants?

Seit Montag Abend habe ich bei jeder Kopfbewegung unangenehmen Schwindel, in Ruhe wie in Bewegung. Lege ich meinen Kopf auf das Kissen, macht es immer wieder „zzit zzit ziit” im Schädel. Die Antibiose ist seit gestern vorbei. Heute habe ich Halsschmerzen.

Persönlich hätte ich sehr gerne einen Neustart. Alternativ auch die Notschlachtung.

2015-03-07

Rosa Pillen



Die lustigen kleinen rosa sündhaft teuren (1,— €/Pille, Tally nimmt davon 2 täglich) neuen Pillen möchte die kleine bunte Katze, die sonst sehr relaxt alles an Tabletten in Catsticks versteckt schluckt, partout nicht nehmen. Ich habe alles probiert von in Hälften teilen, zermahlen in Vitaminpaste auflösen etc. Gerade eben habe ich den Waschzettel gelesen, der mir befiehlt die Dinger ja bloß nicht in Hälften zu teilen oder gar zu zermahlen. Und mit befehlen meine ich: die machen keine Gefangenen in diesem zweiseitigen Pamphlet!

Mir wird sogar verboten, während des Wechselns der Katzenstreu kein Essen oder Getränke zu mir zu nehmen. Rauchen darf ich dabei auch nicht. Das ist alles so bitter!

Neben des regelmäßig wiederkehrenden bronchialen Infekts, der ihr wieder einmal eine Runde Antibiotika einbringt (ich muss die Mieze heute spritzen) hat die kleine ältere Dame nun eine hochgradige Schilddrüsen-Überfunktion und ist somit die erste in ihrer miezigen Ahnengallerie, die bei mir leben durften, mit dieser Diagnose, die ältere Katzen gerne trifft.

Somit hatte ich wenig Ahnung mit dieser Diagnose und ihren besonderen Eigenheiten bzw. den Veränderungen bei der Katze, die ich eher abgetan hatte unter „sie wird halt älter”. Da sind zum Beispiel: Unruhe und wenn die Mieze anfängt lieber auf kühlen Plätzen zu liegen anstatt auf kuschlig warmen, auch übergroßer Hunger ohne gleichzeitige Gewichtsaufnahme sind wohl ein sicheres Anzeichen. Letzeres hatte ich bemerkt und war auch der Grund für die Blutuntersuchung. Trotzdem mache ich mir jetzt Vorwürfe, ob ich die anderen Zeichen nicht hätte früher anders deuten können, sollen.

Während ich mich gestern beim Tierarzt noch während der Aufnahme der einen Diagnose noch darüber freute, dass ihre Nierenwerte aber sonst ohne Befund sind, durfte ich mittlerweile beim Leerlesen des Internets zum Thema zur Kenntnis nehmen, dass eine Hyperthyreose bei Katzen manchmal eine Niereninsuffizienz auch überspielt, die dann unter der Behandlung zum Tragen kommt.

Die Mieze ist ungefähr 14 Jahre alt, ganz genau weiß ich es nicht und natürlich haben wir die längste Zeit miteinander verbracht, das ist mir klar. Aber ich hätte sie wirklich sehr gerne noch eine Weile bei mir, solange es ihr gesundheitlich halbwegs gut geht. Sie ist eine unglaublich liebe und tapfere Katzenpatientin.

Nun ja, ich muss also in meine Tally morgens und abend eine rosa Pille hinein bekommen, die ich laut Waschzettel nicht mal anfassen sollte. Und in drei Wochen ist wieder Blutkontrolle. Drückt ihr die Daumen. Und mir. Also uns.

2017-12-28

Die Ruhe im Blog …

… ist gerade der gesundheitlichen Verfassung geschuldet – aber das wird wieder. Versprochen! Manchmal muss man einfach einen Gang zurück schalten. Was auch mit ein Grund war, dass ich dieses Jahr hinsichtlich der Weihnachspost leider auch ein stilles Licht war. Es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht an all die wirklich lieben Menschen, die mich, mein Blog, mein Leben hier begleiten, ständig gedacht hätte. Ein schlechtes Gewissen war und ist da, aber manchmal muss man auch Prioritäten setzen. Umso mehr freute ich mich über Eure!

Dabei gäbe es so viel zu bloggen. Zu sagen. Zu schreiben. Entschuldigt bitte!

Vielen Dank an alle, die mir in diesem Jahr wundervolle Begleiter, Spaßbringer, Unterstützer, liebevoller Helfer und so traumhafte Freunde waren. Ich bin an Euch reich beschenkt – und möchte Euch mit Feenstaub, Glück, Liebe und Gesundheit bedenken und auch beschenken! Menschen, die diese Erde jeden Tag zu einer schöneren Welt machen, so nah bei sich zu haben und zu spüren … ich denke, dass ist das eigentliche greifbare Glück unserer Zeit, wo so viele Dinge leider außer ihren Fugen geraten zu scheinen. Dafür danke ich Euch allen sehr! Wirklich: vielen Dank.

Ich übe mich gerade in Demut. Es ist Winter, hier in unserem Land kommt warmes Wasser aus dem Wasserhahn, wir können duschen, uns satt trinken. Es gibt Essen. Wenn die größte Sorge zur Weihnachtszeit für uns die ist, nicht am Heilig Abend noch einkaufen gehen zu können, dann geht es uns wirklich wunderbar gut! Es schlagen keine Bomben ein! Das ist sehr sehr viel!



Shiinchen ist wie immer pummelig, extrem niedlich und gesund. Glücklicherweise.



Tally … ach ja, Tally.



Nun wird sie im kommenden Jahr 18 Jahre alt werden. Seit zwei Wochen hat sie eine halbseitige Gesichtslähmung, kein Schlaganfall, eher wohl eine Gesichtslähmung aufgrund einer Mittelohrentzündung – so vermutet es der Tierarzt. Es mehren sich die Zeichen, dass der Abschied näher kommt. Mir bleibt nur, sie (beide) zu verwöhnen.



Unten im Vorgarten blühen zur Zeit immer noch die Stockrose, die Jakobsleiter, ein Röschen und einige kleine unverzagte einzelne Blüten – wie unglaublich und gleichzeitig schön das ist! (Ach, ich will keinen Schnee!)



Ich wünsche Euch allen einen wundervollen Jahreswechsel – acht Euch einen schönen Silvester-Tag und eine ebensolche Nacht. Kommt gesund in das neue Jahr und bleibt das auch die nächsten vielen Jahre gesund! Habt einfach ein traumhaftes, erlebnisreiches, glücklich stimmendes, liebvolles, glitzertolles und hoffentlich wieder mehr Hoffnung stiftendes neues Jahr 2018!

2015-12-07

Liebes Tagesbuch!

Heute ist der siebente Dezember im Jahr 2015, einen Tag nach Nikolaus, und ich habe mir heute sehr früh den Wecker gestellt. Nachdem ich die üblichen relevanten Dinge wie Katzen beschmusen, Katzen füttern, Kaffee kochen, Duschen usw. erledigt hatte, ging ich (noch im Bademantel) auf den Balkon, um die übliche Piepmatz-Befütterung vorzunehmen.

Draußen war es noch sehr dunkel. Und sehr mild. Zarte Vogelstimmen zwitscherten in der lauen Frühlingsnacht an dem milden Wintermorgen und das noch junge frisch verliebte Pärchen in der Nachbarschaft gegenüber verabschiedete sich herzlich knutschend in den Alltag der Woche.

Ich began die Blumenpracht zu gießen, man vergisst das im Winter sehr leicht. Zum Glück verstehen sich die Winterblüher, die dreifarbige Erika (also natürlich einfarbig aber dreifarbig in einem Topf gepflanzt) und irgendwas mit roten Kugeln mit dem blühenden Lavendel, der ebenso Blüten zeigenden Malve und der nun (im Sommer wurde sie etwas von den Tomaten zurück gedrängt) sehr aktiv blühenden Physalis.

Die zwei kleinen Erdbeeren werden vielleicht zu Weihnachten auch noch rot und reif.

Dann holte ich mir einen Kaffee und setzte mich mit einer kleinen bunten Katze, namens Tally, auf unsere Balkonbank und wir lauschten den zarten Vogelstimmen. Interessanterweise ist die Schwerhörigkeit bei Vogelstimmen bei Tally weniger stark ausgeprägt als bei allen anderen Geräuschen des Alltags, bei denen ich sie mittlerweile als komplett taub bezeichnen würde. So lauschten wir verzückt in die Dunkelheit.

Dann sage ich dummer Mensch zu ihr „Guck mal, wie die Meise zwitschert.” Und sie antwortet weise: „Ich höre es!”

2015-12-17

Verpackungshölle!



Gestern ging ich in den Keller, die über das Jahr gesammelten Verpackungsmaterialien (Messie!) hoch zu holen. Diese legte ich erst in dem kleinen Q3A-Flur ab und seitdem haben wir drei hier Spaß! (Tally auch aber sie wünscht gelegentlich beim Spaß haben keine Paparazzi.)



So lassen Shiina und Tally nun ausrichten, dass es keinen Päckchenversand dieses Jahr gibt, weil das dazu gehörige Material nicht mehr aus den Pfoten gegeben werden darf.



Meine Argumentation, eventuell gäbe es im Austausch wieder neues Verpackungsmaterial, Geschenkpapierwolken und Bänder hoch drei, wurde als zu vage beschieden. Was man habe, habe man. Und überhaupt, warum ich diese Schätze das ganz Jahr vor ihnen im Keller versteckt hätte? Und mit welcher Berechtigung?



Der Haussegen hängt also schiefer als der Turm von Pisa. Aber wir haben unglaublich viel Freude dabei! Vor allem, wenn ich versehentlich auf die Luftpolsterfolie trete! In Q3A-Fluren knallt die nämlich besonders schön laut.

2016-05-24

Ich habe eine Stuhlkrise!

Nein, nicht was Ihr jetzt wieder denkt. Ich habe eine Stuhlkrise! Eine Echte. Und die geht so:

Vor einigen vielen Jahren kaufte ich – ganz analog – so mit Zweite Hand als Zeitung und mit Telefonanruf statt E-Mail einen Stuhl. Naja, mehr so einen Sessel. Einen Ohrensessel. Mehr so Fifties. So wie der hier. Aber mit spitzeren Ohren. Ich kaufte den einem netten Herren für 50 Deutsche Mark ab, der ihn mir sogar noch nach Hause fuhr.

Der Sessel hatte immer schon ein sehr hässliches braunes Design und es war ganz klar, der muss alsbald neu bezogen werden. Der Sessel wanderte in mein damaliges Wohnzimmer, wurde sofort von meinen Katzen besetzt und nie wieder für meine Verfügung frei gegeben. Der hässliche Bezug wurde mit einer weniger hässlichen, wenn auch nicht ultrahübschen Decke versteckt, was genau den Vorstellungen der damals im Hause lebenden Katzen, Daliah und Gigi und später auch Terry, entsprach. Denn unter solchen Decken kann man sich auf mehreren Ebenen verstecken.

Terry mochte diesen Stuhl so sehr, dass ich sie auf ihm einschläfern ließ. Was ein Mensch nicht alles für seinen Seelenfrieden so braucht.

Ich bin – aus Gründen unterschiedlicher Natur – nie dazu gekommen, den Stuhl neu aufpolstern und beziehen zu lassen. Was ich wirklich sehr gerne täte, weil ich persönlich der Meinung bin, dass er vom Aufbau her der coolste Ohrensessel unter dieser Sonne ist. Wenn ich richtig viel Geld hätte, würde ich mir nach seiner Vorlage noch einen Stuhl und ein dazu passendes Sofa bauen lassen. Habe ich nicht. Aber man soll seine Träume nie unter den Teppich kehren!

Persönlich liebe ich Ohrensessel. Früher lebte ich in dem Sessel meiner Großoma. Ich konnte mich darin fletzen, schlafen, träumen und vor allem stundenlang lesen. In diesem Ohrensessel war meine Welt für immer in Ordnung. Irgendwann warf meine Mum sie raus und kaufte sich eine neue Polstergarnitur. Seitdem ist meine Welt nicht mehr so in Ordnung.

Als damals Tally und Nishia bei mir einzogen, zogen sie beide zuallererst unter diesen Stuhl bzw. später auch auf diesen Stuhl unter die Decke. Dieser Stuhl hat nämlich magische Kräfte, die für Katzen sehr sinnvoll sind: Er macht sie unsichtbar. Aus Tallys Sicht hat er noch viel bessere magische Kräfte, denn ab und an konnte er Hände herbei zaubern, die frisches Hühnerfleisch vor eine sehr sehr ängstliche und fürchterlich traurige Katze hinlegten. Dieser Sessel machte Tally irgendwann so viel Mut, dass sie doch eines Tages beschloss unter ihm hervor krabbeln zu können, um den Rest der Wohnung und meine eine kennenzulernen.

Als ich nun umgezogen bin, sagten alle, ich solle den Stuhl zum Sperrmüll bringen. Konnte ich nicht. Allerdings wanderte er erst einmal in den Keller, weil er hier so in die Wohnung erst einmal nicht passen wollte. Vor allem, weil ich dort erst einmal kein Sessel- oder Couchelement mit Decke darüber haben wollte. Das Couchelement trägt nun übrigens dank einer Shiina eine Decke. Hier geht leider nur Leder. *seufz*

Der Sessel steht also im Keller.
Ich habe kein Geld, um ihn beziehen zu lassen.
Werde ich vermutlich nie haben.
Übermorgen kommt der Sperrmüll von der Hausverwaltung alle zwei Jahre organisiert.
Eigentlich müsste ich ihn dieser mitgeben, denn der Keller ist voll.
Aber es ist doch der schärfste Ohrensessel unter dieser Sonne.
Die Katzen lieben ihn. Ich auch.
Aber er steht im Keller.

Ich habe hier eine echte Stuhl-Krise. Danke fürs Zuhören!


P.S. Da in den Kommentaren Vorschläge zum Selbstbeziehen kommen. Das ist vielleicht sogar nicht das Problem. Aber das Polstern! Der Stuhl braucht neue Polster – und das kann ich wirklich nicht selbst. Trotzdem danke!

2015-10-07

Menschenspaß mit Katzenspielzeug

Neulich überlegte ich bei einer riesengroßen Zooplus-Bestellung, bei der es dann eh auf gar nichts mehr ankam, den Katzen dieses Dingens mitzuordern. Hatten wir bisher noch nicht. Habe mich aber dagegen entschieden und lieber Raschelstinkeigel gekauft. Tally liebt Raschelstinkeigel. Nishi auch. Shiina auch. Raschelstinkeigel sind 'ne sichere Sache. Aber sowas von!

Heute räume ich ein bisschen die beiden Katzenboxen auf und fand genau so eine Türrahmenangel, die den Katzen schon geschenkt wurde. (Manchmal ist hier etwas Überangebot an Spielzeug, da räume ich dann die Geschenke für Miezen erst einmal weg. Dieses hier hatte ich wirklich vergessen.) Also die Packung eben aufgemacht und eine Türspielangelinstallation vorgenommen. (Was denkbar einfach ist. Federdingens an Gummischnurr binden, Gummischnurr an Plastiktürzargenhalterung. Plastiktürzargenhalterung an Türzarge hängen und warte, was passiert.

Nishi: Erklärt mir den Aufbau, spielt ein bisschen mit dem Federdingens, während es noch unbeweglich herumliegt, würdigt es keines Blickes mehr als es hängt, analysiert dafür höchst interessiert diese Plastiktürzargenhalterung und schreibt einen Bericht für das Qualitätsmanagement.

Tally: Meint „Naja, kann ich bitte das Gummiband haben?”

Shiina: Liegt wie Plumperquatsch unter dem Ding und lässt sich von mir das Gummiband hoch und runterbewegen, damit es ihr an die Pfoten döngelt, wo sie es dann großherzogkätzisch eventuell fängt und festhält.

Kurz: ich bin beschäftigt.

2016-10-14

Meldung

Vielen lieben Dank für Eure Nachfragen, Kommentare, Mails etc.

Es tut mir leid, hier gerade so still zu sein (und stellenweise bereitet es mir Bauchschmerzen, weil ich so viele Dinge hier nicht rausschreiben kann wie es sonst meine Art ist) aber nachdem ich neulich meinen Rechner leider so unglimpflich behandelt habe, hat er nun doch den Geist mal so richtig aufgegeben. Das Problem mit der externen Tastatur hätte ich lösen können, nur will nun auch der Monitor nicht mehr.

Eine Reparatur ist leider nicht möglich, weil aufgrund seiner Bauweise man ein neues Chassis besorgen müsste, der Versuch einen gebrauchten Ersatz aufzutreiben, wollte nicht erfolgreich sein (dieses Modell meines MacBook Pro ist irgendein Exot, den Apple nur eine sehr kurze Zeit lang produziert hatte). Einen externen Monitor anzuschließen, funktioniert leider auch nicht. Ein Chassis und vermutlich Mainboard neu zu erwerben ist jenseits der wirtschaftlichen Verträglichkeit, meiner finanziellen Möglichkeiten sowieso, so was von aussichtslos.

Das gilt eben auch in meiner aktuellen Situation hinsichtlich des Kaufs eines gebrauchten Macs (und ich kann ja nun mal nix anderes, zumal ein Wechsel hinsichtlich vorhandener Software nicht wirklich finanzielle Vorteile bringen würde.)

Kurz: worst case.

Via Smartphone bloggen ist für mich schwierig. Ich bin da auch aufgrund meiner eingeschränkten Sehmöglichkeiten sehr angestrengt am Gerät unterwegs.

Ist halt etwas schwierig bis unmöglich gerade für mich, da eine Lösung zu finden.

Tally, da einige von Euch auch nachgefragt hatten, geht es soweit halbwegs wieder etwas besser. Es ging ihr zwischenzeitlich sehr sehr schlecht, so dass ich an einem Wochenende wirklich befürchtete, sie nun gehen lassen zu müssen. Es war ein bisschen so schlimm wie bei Nishia, die ja nun ab Ende Oktober schon ein ganz Jahr unheimlich fehlt. Aber Tally hat sehr gekämpft und wir haben irgendwann gesagt, jetzt weg in der Medikamentation von den eben nicht helfenden Hammern, hin zu etwas Schmerzmittel und den Magen- und Darm stärkenden pflanzlichen Mitteln. Das hat nun nach langer Zeit der Therapie geholfen, ich habe mittlerweile sogar gelernt, also wir haben gelernt, täglich alleine Spritzen zu geben bzw. sie sich von mir alleine Spritzen geben zu lassen. Im Moment ist sie stabil und frisst ganz ordentlich. Aber auf Kosten einer stark zurück gefahrenen Therapie hinsichtlich der Schilddrüsenüberfunktion.

Wie dem auch sei, ich bin für jeden Tag sehr dankbar, den ich sie noch haben darf und sie mit mir die Stunden teilt auf ihre besondere zärtliche Weise. Sie ist ein altes Mädchen. Ich weiß, dass ich sie bald wohl gehen lassen muss. Aber ich wünsche mir so ssehr, dass sie einfach Nachts neben mir einschlafen darf.

Es war eine ungemein anstrengende, sorgenreiche Zeit und ich bedanke mich ganz ganz doll, bei allen, die mich in den vergangenen Woche vor allem mit finanzieller Hilfe beim Tierarzt so sehr unterstützt haben und auch mit Futterspenden (die Dame ist unfassbar mäklig geworden, was sie heute frisst, muss sie nicht zwingend morgen noch essen wollen und umgekehrt). Allen voran: B. und H.-P. und U. - Ihr wisst schon, wen ich meine. Ohne Euch ... ich weiß es wirklich nicht! Ihr habt keine Ahnung, wir wirklich sehr groß Eure Hilfe war für uns in diesem Moment.

Die Maßnahme, die ich besuche hinsichtlich meinem PGL zum Thema Gesundheit, ist irrsinnig anstrengend, macht sehr viel mit mir im Guten wie im Schlechten und ist manchmal, so gerne ich da hin gehe, kaum auszuhalten. Da muss und will ich auch nun durch. Aber es frisst irre viel Energie und von der habe ich eh nicht so sehr viel. Leider. Immer noch.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich hänge gerade etwas durch, dieser Herbst schafft mich ein bisschen. Und im Moment kann ich halt mangels Technik einfach nicht so schreiben, wie mir die Griffel gewachsen sind.

Ach, und das Rollschuhlaufen habe ich (ein liebevoll erfüllter Geburtstagswunsch meinereine) irgendwie wohl doch verlernt, musste ich Montag lernen. Passend zur Gesamtsiutation. Also neu lernen, hilft ja nischt.

Ich hoffe, Euch allen geht's gut soweit? Bleibt mir gesund und gewogen und Daumen drücken für das kleine bunte Katzenmädchen ist immer eine hilfreiche gute Sache für uns. Shiinchen geht's übrigens (*Holz klopf*) gut, sie gedeiht prächtig und leidet nur ein wenig darunter, dass die Balkontür jetzt öfter geschlossen bleibt.

2014-03-21

Lack pimpen



Ich bekenne mich zu den Fassunglosen. Also fassungslos darüber, dass Ikea Expedit eingestellt hat und durch so ein Ersatzregal ersetzt hat, das ich jetzt schon doof finde ohne es zu kennen. Darüber könnte ich sehr viel schreiben. Aber es wird die Schweden ja doch nicht interessieren, was ich denen zu sagen habe, also spare ich mir die Energie und … pimpe mein Lack.

Lack, das einfache ziemlich geniale Wandregal, hängt im Wohnzimmer schon einfach und stand bislang hier zweifach, weiß, rum, weil ich unentschieden war, ob ich noch eines im Wohnzimmer aufhänge und eines im Schlafzimmer oder zwei im Schlafzimmer oder …

Jedenfalls ist Monate später in dieser immer wiederkehrenden „es wird Frühling, ich habe nichts anzuziehen – und überhaupt muss alles anders werden, sofort hier und jetzt”-Laune die Entscheidung gefallen, die Regale bekommt das Schlafzimmer und sie sind vornehmlich als Kletter- und Abhängobjekt für die Fellträger gedacht. Die Traglast für Lack sind je nach Befestigung, bei Dübelage nur „pfom Pfeinsten”, 5-15 Kilo – da kann sogar das grazile Feenwesen noch ‘nen Catstick exen und es hält ihr Elfengewicht.

Ich stelle mir das so vor. Sie kommen an die Wand gegenüber von dem Bett, vor der schon zweifach ein Malm steht, worauf auf einem davon ein Fernseher wohnt. (Röhre, Katzenhaushalt – ist ja klar, näch?) Von dieser Wand aus könnte man dann vom Regal prima a) früh morgens um vier Uhr auf meine Wenigkeit im Bett liegend direkt auf die gefüllte Blase eine Punktlandung machen, was für Tally eh das Größte zu sein scheint. Von Malm aus macht sie das schon sehr gut. Aus höherer Höhe muss das noch viel mehr Laune bringen. Und b) kann man von dort aus zu jeder Tageszeit auf die Straße gucken, von noch weiter oben herab als man es vom Fensterbrett aus kann. Ein Regal wird tief genug hängen, damit die müden Knochen von Tally sie prima leicht über den Fernseher auf die erste Stufe hüpfen lassen. c) Ist es halt eine Kletterlandschaft, die Abwechslung bringt. Okay, für die ersten fünf Minuten, die sie hängt, Abwechslung bringt. Dann nicht mehr. d) Kann ja sein, dass ich die großzügige Erlaubnis erhalte zwei Bücher darauf abzustellen. e) Die man mit Schmackes runterwerfen kann. Als Katze.

Lange Rede kurzer Sinn. Lack soll hängen! (Wie ich solche Sätze liebe!) Weil Lack aber überall hängt und schon etwas monoton ist, habe ich mir überlegt, ich mache etwas damit. Bordüren malen ist durch, natürlich hätte ich das mir mittlerweile sehr übel aufstoßende Wand-Tattoo zum Regal-Tattoo reformen können. Aber ich habe mich eiskalt für meine erste Fliesenlegung ever ever ever entschlossen.

Den ersten Versuch habe ich mit Fliesenleger gestartet, hatte aber damit kein so gutes Gefühl – vor allem optisch, ich weiß ja als Erstling noch nicht, was die Fugenmasse mit mir machen wird.



Also nahm ich den wieder ab und klebte die erste Seite mit einem guten Alleskleber. Und den netten Murano-Glas-Steinen von modulor. Da ich handwerklich sehr geschickt bin, hielt ich es nicht für nötig Regalbreite auszumessen und mit dem Steinchenmaß zu vergleichen und kaufte direkt Steine in hellem Türkis und Grau, für zwei Reihen Türkis und einer Reihen halbem Grau als Abschluss, was ich nun mehr (aus handwerklichen Kompetenzgründen) auf zwei Reihen in Türkis verkürzt habe.

Therapeutisch gesehen verlegt man auch Miniaturfliesen übrigens viel entspannter mit den kleinen niedlichen Abstandskreuzen (hier süße 2 mm hoch). Und der nachgekaufte neue Alleskleber (im Austausch zu Uhu) Pattex 100 % riecht übrigens ganz dezent nach Latschenkiefer. Mit dem ist Basteln quasi Wellness, mindestens ein Saunagang. (Irre worauf die alle heutzutage kommen.)



Ich muss nun noch ein paar Steinchen nachkaufen, die letzten zwei Reihen legen, die Chose trocknen lassen. Dann verfuge ich mein erstes Mal. Liebend gerne hätte ich ja Fugenmittel in Silber, also metallisch wirkend. (Falls jemand einen Tipp hat, wie ich das hinbekomme, immer her damit!)

Dann muss ich sie nur noch an die Wand dübeln. Und mir von den Katzen erzählen lassen, dass sie die Dinger hassen. Woraufhin ich meine Katzen total süß finden werde, ihnen etwas besonders Leckeres zum Abendessen machen werde und meine gepimpten Lackregale dennoch toll finden werde.

So ähnlich. Bestimmt.

2009-11-23

Besucher 2 …

Der kleine Fratz war gestern früh prompt wieder da. Daran zu hören, dass Lino plötzlich wieder anfing zu bellen knurren und zu meckern in seinen höchstmöglichen Kastratentönen. Schön zu hören. Nishia ganz aufgeregt, was denn ihr Freund und gleichzeitg Erzfeind haben könnte, sang irgendwann mit. Tally hielt sich still im Hintergrund, war aber wenigstens wieder zu sehen. Sie muss sich Samstag so dermaßen über diese fremde Katze auf dem Balkon erschrocken haben, dass sie den Rest des Tages ihr Unsichtbarkeitsschild übergezogen hatte.

Fratz selber hatte viel Freude am Kater hinter der Scheibe, fauchte und grummelte ordentlich zurück, wollte aber andererseits ihn auch ständig anfassen und spielen (sie ist wirklich noch jung). Weil das nicht klappte, zog sie es vor dann mein Mauerseglergras wiederzukäuen und meine (blühende) Glockblume nieder zu trampeln. Macht sie so weiter, hat sie in mir eine echte Freundin.



Als sie sich dann wieder auf den üblichen Aussichtskatzenplatz zurück gezogen hatte, der in ihrem Fluchtweg liegt, habe ich die Tür aufgemacht. Lino saß wie vom Donner gerührt breit in der Tür, sein Harem hinter ihm verteidigend und Nishia sprang entzückt wegen diesem Besuch an ihm vorbei direkt auf den Stuhl und ging schon mal freundschaftlich schnuppern. Es fauchte am anderen Ende der Nase, das fand Nishia betrüblich, später uninteressant. Für schlechte Vibrations ist Nishia nicht so zu haben, hat sie keine Zeit für. Fratz selber läuft auch vor mir nicht weg, guckt interessiert, schnuppert an der Hand – haut aber zu, will ich sie anfassen. Ich habe Schmauchspuren auf einem Handrücken. Na gut, wer sich vorher 20 Minuten lang hinter einer Glasscheibe von einem schwarzweißen grazilen Riesenkater anschimpfen lassen musste, ist wohl auch etwas echauffiert bis durch den Wind.

Lino macht zwar tonal total viel Wind, ob der kleinen Bunten, war dann aber sehr vorsichtig in der Annäherung und traute sich noch nicht auf den Stuhl, musste ihr aber sofort hinterher klettern, als sie wieder auf den Balkonvorsprung sprang. Dort wurde sie von ihm weiter besungen, was sie so schön fand, dass sie auf dem zehn Zentimeter Mauervorsprung hinter dessen kurzen Ende es deutlich abwärts geht, Lino die niedliche Katze geben wollte und das putzige Unterwerfspiel spielte. Womit sie meine Fürsorgepflicht und mich ein bisschen sehr in den Wahnsinn trieb.



Und schön, dass sie dann wenig später (Lino räumte den Platz wieder) Nishia zeigte, wie man von dem Mauervorsprung auf das Dach springen kann. Hat sich Nishia genau angeguckt, gemerkt und notiert. Ich habe genau gesehen, wie sie die Formel für die aufzuwändende Energie im Kopf rechnete. *grmpf*

Das wird noch anstrengend werden, X, Y und Z zu erklären, dass sie nicht tun dürfen, was Fratz tun darf.

Tally ist einfach nur froh, dass sie Samstag doch keine Gespenster gesehen hat und die anderen beiden Katzen das auch alles komisch finden.

2014-02-18

Prinzessinnenkissen II



Das Kissen habe ich flink genäht. Tatsächlich ging das mit dem Möbelstoff ziemlich einfach, wenn auch die Jeansnadeln mir für das Flachkolbensystem verkauft, partout nicht in die Nähmaschine(n) passen wollten. Also normale Nadeln genommen. Ging auch. Ein bisschen mit der Oberfadenspannung gespielt – langsam kapiere sogar das. (Spannung und ich sind noch ein wenig beziehungsgestört aufgrund meiner Kindheitserfahrungen an Nähmaschinen. Aber seit wir uns wöchentlich in der Familienaufstellung … ) Im Vergleich zu Jersey ist dieser Möbelstoff ein sehr entspannter und williger Nähbegleiter.

Bisschen tricky war das Einnähen des Reißverschlusses. Da ich den in die Mitte der Umrandung setzen wollte, habe ich den Stoff an dieser Stelle mittig geteilt. Und ab dem Moment war das Abstecken und Umnähen ein bisschen Fieselkram. Mit einmal die halbe Naht wieder auftrennen müssen. Allerdings ist das Trennen bei einem so rustikalen Stoff ein Spaziergang! Und so richtig glücklich bin ich mit den Endungen noch nicht. Aber da kann ich noch nachpflegen. Das Einfädeln von Endlos-Reißverschlüssen musste mir YouTube auch zwangsläufig beibringen, weil ich natürlich im Aktionismus den vom Markthändler eingefädelten Reißverschluss komplett trennte. Das kann ich nun also auch. Fazit jedoch: Endlos-Reißverschlüsse nicht so mein Ding. Irgendwie mag ich die Ästhetik eines vorgefertigten Reißers mehr.

Was mir bei diesem Kissen aufgefallen ist, mittlerweile macht sich beim Nähen die Praxis tatsächlich bemerkbar. Ich nähe irgendwie schon deutlich relaxter, das Versäubern geht mittlerweile gut von der Hand. Auch das im Kreis nähen scheint sich langsam in mein Blut zu sortieren. Selbst die Reißverschlussaktion – ich meine, hey: das war immerhin erst mein dritter Reißverschluss – habe ich dafür prima hinbekommen.

Stolz zog ich also gestern vor Talythas Augen (damit sie versteht, warum ihr „altes” Kissen nicht mehr da ist), das kaputte Sisal ab und das neue Kissen auf. She is not amused. Ob sie mir später das ganze Abendessen rückwärts auf das Bett legte im Grunde Übelkeit war, (weil sie mal wieder Nishis Portion mit runtergeschlungen hatte) oder Rache? Obwohl … Rache nicht wirklich eine Eigenschaft, die ich Tally unterstellen würde. Das liegt nicht in ihrem freundlichen, sehr höflichen Wesen.

Jedenfalls guckte sie das Kissen mit dem neuen Bezug nicht mit dem Hintern an, geschweige denn mit ihren hübschen grünen Augen. Das aber liegt auch in Tallys Charakter verankert. Neue Dinge, Veränderungen werden hier im Schnitt drei Wochen ignoriert. Sie hat da ihre persönlichen Gründe für. Ich kann das akzeptieren. Und habe im Grunde nichts anderes erwartet. Übrigens liebe ich diese Katze gerade deswegen so sehr, sie ist wie sie ist. Und sie wird dabei immer besser!





Als ich neulich beiden Katzen passend zum Rundkissen im Bett eine Auflage für die Kommode genäht hatte (Füllung doppelt gelegtes Flies, Verschluss mit Kam Snaps), hatte sie indes sofort auf ihre stille Art „Cool! Das mag ich!” gerufen.



Also Neuerungen kann sie mittlerweile schon in Ausnahmefällen schneller annehmen. Veränderungen bei ihr lieb gewonnenen Ritualen jedoch sind ihr Ding nicht.



Die Fotos mit Nishia auf dem neuen Kissen sind natürlich auch nur erschwindelt. Catsnip-Spielspray als Hilfestellung. Etwas worauf Tally normalerweise abgeht, wie Schmitz' Katze (die ursprüngliche, nicht die vom Ralf) und Nishia eher nicht so. Aber warum sollten die Katzen auch etwas tun, worauf ich mich verlassen könnte?



Ich finde das Kissen toll und gelungen (und wann sage ich das schon mal von Dingen, die ich tue?) und werde genießen, dass ich jetzt nicht mehr ständig diese Sisal-Schnipsel rumfliegen habe. Und irgendwann werde ich die kleine bunte Katze schon noch beim Kratzen darauf erwischen.

2014-03-28

Prügelkatze

Die kleine graue Katze hatte gestern, vermute ich, den Zusammenstoß mit den anderen beiden Fabelwesen wohl nicht so abschließen können, wie sonst gewohnt. Und daran hat sie heute zu knabbern. Mächtig.

Nachdem das flauschige Wesen zur Nachtruhe hinter ihre Drahttür verschwunden ist, ich mich auf das Bett zurück gezogen hatte, eine mittelalterliche Sendung der Preisverleihung hinsichtlich deutscher Musikkultur, die man auch hinterfragen könnte, mir abschließend zu Gemüte führte, fingen die beiden holden Katzenweibchen älterer Generation an sich zu prügeln. Das macht man ja mal. So im Schnitt zwei bis drei Mal am Tag. Wie auch soll man sonst die Luft reinigen?

Das Gequieke, mir wohlbekannt und generell achselzuckend abgetan, denn ich weiß, dass in zwei Minuten eh wieder eitler Sonnenschein herrscht, rief dieses Mal aber das graue Wesen von drüben auf den Plan, sie materialisierte sich – hastenichjesehen – durch die Drahttür und mischte mit. Während die beiden großen sich vor Schreck flugs auf den Schrank zurückzogen, zog Shiina prompt hinterher. Für irgendwas waren die Zeiten im Schlafzimmer alleine wohl gut. Also die Zeiten, in denen ich mich mit den Mädeln immer in ihrem Wohnzimmer vergnüge. Und so glaubt Shiina mittlerweile der heiß umkämpfte Schrank wäre auch ihrer. Das allerdings glauben eine Tally und eine Nishia so mal gar nicht und man signalisierte dem grauen Emporkömmling gestern eine Gefühlswelt der Säuernis – gegen die eine Zitronenschale geschmacklich wie Zuckerwatte daher kommen könnte.

Während Tally sich mit ihr prügelte, dass die Felle flogen, aber sie nicht eine Sekunde darüber nachdachte, ihren Platz für den Fratz zu räumen, zog dieser in Richtung Nishia weiter, die sich mit der Angreiferin todesmutig von dem knapp zwei Meter hohen Schrank stürzte, man prügelte sich unter dem Bett weiter, dann in der Küche. Und da stand dann eine Shiina inmitten, gerupft, ziemlich ratlos, denn so viel Widerstand und Dresche hatte sie wohl nicht auf dem Plan gehabt. Und ehrlich, ist sie halt auch nicht gewohnt.

Das Kind wanderte kommentarlos wieder hinter ihre Drahttür, die beiden anderen Katzen zeigten sich zwar etwas echauffiert aber längst nicht so aufgelöst wie sonst, schimpften ein wenig rum – also motzten mir ihre Laune direkt ins Gesicht – wir zogen uns auf das Bett zurück und spielten weiter mit den Bändern, als wäre nichts gewesen. Dieses Verhalten ist neu und signalisiert, dass gewisse von mir praktizierte Ego-Aufbauprogramme anscheinend ihre Wirkung zeigen.

Die kleine graue Katze indes ist heute sehr fiepsig, sehr anhänglich und möchte ständig auf den Arm.

Offensichtlich zählt der Counter nicht mehr automatisch und selbstverständlich zugunsten einer Shiina hoch.

2011-12-29

Der kleine Katerfratz …

frisst sehr gut und das Nierenfutter schmeckt ihm. Tally auch. Nishia ein bisschen. Aber Nishia ist ja eh eher mäklig. Tally indes ist grundsätzlich nie mäklig. Lino hat gestern sehr niedlich mit einem Papierschnipsel gespielt als er K. nebenbei erklärte, wie man Jalousien anzubringen hat. Und er jagt auch wieder die Mädels. Außerdem sieht er etwas besser aus.

Holz klopfen. Ganze Wälder beklopfen!

2018-01-18

Zeit

Nachdem es Tally Anfang der Woche wieder nur mäßig ging, ihr übel war, sie nicht fressen wollte, habe ich insgeheim für mich (meine Nerven sind so dermaßen blank gerade) gestern beschlossen, ihr noch eine Chance zu geben und sie sonst Freitag gehen zu lassen.

Daraufhin gestern mit meiner Tierärztin ein langes gutes Gespräch gehabt. Mein Problem ist eben, dass Tally aufgrund der Cortison-Therapie für ihr Alter vergleichsweise gut aussieht, nicht diese übliche alte Katzen-Magerheit aufzeigt und – wenn sie nicht gerade einen akuten Schub hat – für ihr Alter erstaunlich gut drauf ist (vorausgesetzt die Sonne scheint.) Das macht es eben schwer. Und diesen einen Blick, den Dir Katzen irgendwann geben, um zu signalisieren, wie sie zu ihrem Abschied stehen – den gab es von ihr halt noch nicht.

Die pragmatischen Dinge sind geklärt (sie zu Hause gehen lassen zu können, das Prozedere zur Einkremierung (ich möchte sie gerne wieder haben und mit Nishia zusammen führen). Luxus. Aber so wichtig für das eigene Seelenheil.

Noch einmal ein Therapieversuch, seit gestern frisst sie wieder. Der morgige Termin ist erst einmal vertagt. Aber das Eis ist dünn und nur von Medikamenten gestützt. Es ist wie es ist. Ich nehme jetzt so viel Zeit mit ihr mit, wie irgendwie möglich.

Wir werden sehen.

2014-02-28

Dinkelspelz

Ich konnte ja nicht wissen, dass 6 Kilo Dinkelspelz so viel Menge Dinkelspelz ist. Andererseits. Das Zeug kommt ja nicht um bei drei Katzen. Oder auch: verdammte Hacke war das smart von mir, gleich „so viel” zu bestellen.



Wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass die erste Katze von den Dreien nun in einem Alter ist, in dem sie die Knochen belästigen, denkt man natürlich darüber nach, was man tun kann, um der älteren Dame das Leben so angenehm wie möglich zu machen. So beschäftige ich mich erstmals im Leben mit dem Thema „Heizkissen”, übliche Aufbaupräparate, da erklärte mir eine freundliche Followerin auf Twitter ihre Katze(n) in einem ähnlichen Zustand würde(n) ihr Dinkelspelzkissen lieben.

Dinkelspelz klang in meinen Ohren viel gemütlicher als z. B. Kirschkerne. Das Zeug speichert Wärme gut, leitet aber auch gut Feuchtigkeit und angeblich mögen Katzen den Sound, den das ehemalige Gestrüpp macht, wenn man sich darauf zur Ruhe legt. Jetzt, da ich das Zeug im Haus habe, verstehe ich Katzen sehr gut. Es klingt nämlich nach „hier könnte auch eine Maus drinnen ihr Unwesen treiben.” Menschen mögen den Sound daher angeblich eher nicht. Auch deswegen dachte ich, sei das genau das richtige Zeug aus dem ich Tally & Co. nun Kissen für den Altersruhesitz basteln werde.



Gerade eben habe ich das Paket von der Nachbarin geholt. Es ist … eine Menge. Shiina, bei Kartonöffnung anwesend, sprach direkt, sie würde Dinkelspelz sehr mögen. Und es liegt sich super darauf, stellte sie sofort fest. Das wird hier auch weiterhin jede Katzen so empfinden – außer Tally, die auch heute noch sehr erfolgreich ihr neues Kissen nicht mit dem Popo anguckt. Wenngleich sie dafür diese Woche das runde Kissen mit den Möwen für sich entdeckt hat. Während ihr Kissen wiederum von einer kleinen grauen Katze namens Shiina ganz toll gefunden wird, wenn sie ins Zimmer darf, während Nishia das Kissen von Shiina sehr gerne …

(Eigentich mögen sie sich ja. Sie zeigen es halt nur über eine gewisse Kissenakzeptanz.)

Sagen wir es so: hier im Haus findet gerade die große alle umfassende Kissen-Evolution statt. Meine besteht darin neue Bezüge zu nähen. Dichte Bezüge. So ein Dinkelspelz möchte ja im Kissenzaum gehalten werden. Obwohl für Shiina Spelz auch gut im Plastikpelz funktioniert.

2007-05-21

Einstellungsgespräch

Der CAC oder auch Cat Assesment Center ist wider Erwarten höchst erfolgreich verlaufen. Die Herren Bewerber erschienen zu zweit, wenn auch wie üblich leicht verspätet, zum Bewerbungsgespräch und brachten gefüllte Tüten mit. Dies spricht deutlich für ihre Kompetenz zwischen den Zeilen Einkaufszettel ablesen zu können.



Herr Bellerophon, spielte und schmuste sich direkt auf der Zielgeraden in das Herz einzelner Kater („Ist der dick!“ „Der ist überhaupt nicht mehr dick, der war mal dick. Der ist einfach nur sehr sehr groß!“) und entzückter Katzendamen („Nein, Tally möchte besonders gerne mit diesem Band spielen. Nee, bei Lino landest Du eher mit dem vertrockneten Zweig.“). Er umwarb sogar so geschickt Talytha, dass sie sich irgendwann trotz des Massenauflaufs von Menschen in ihrer Umgebung (ein „NoGo“, wie sie immer gerne betont) aus ihrem Unsichtbarkeits-Modus wieder materialisierte, um mitgebrachte Katzenmilch (die Gute!) neben ihm zu schlecken und sich sogar anfassen zu lassen. Nishia fand sowieso alles wieder sehr lässig und unterhaltsam. Das alles tat Herr Bellerophon unter persönlichem körperlichen Einatz: er schlich sich des öfteren von der Kaffeetafel davon. Und in Folge dessen lag der Vertrag für Herrn Bellerophon hier gestern abend bereits unterschriftsreif auf dem Tisch.

Herr Exit wiederum wird hingegen noch einmal zu einem zweiten Gespräch gebeten. Sein Engagement im Gespräch erschien manches Mal etwas zögerlich („Nur Krabben in Salzlake haben wir nicht gefunden." „Wieso nicht? Die stehen beim Discounter im Kühlregal." „Ja, aber der hatte heute nicht auf!“) Da sagte Lino in der abschließenden Besprechung der kätzischen Personalabteilung zu Recht, „wie lange weiß Herr Exit, dass Sonntags die meisten Geschäfte geschlossen haben?“ Lino war in Folge dieses mangelnden Krabben-Engagements persönlich betroffen. Und eh etwas angekratzt, im wahrsten Sinne des Wortes, denn eine der Damen hatte noch am Samstag deutlich an seiner Nase neue Kratzbaumerfahrungen sammeln wollen.



Zudem hatte er am gestrigen Vormittag mannhaft auf den Schrank gerettet sich dem bösen Staubsaugermann stellen müssen.



Bei so einem missratenden Wochenende, wiegen nicht mitgebrachte Krabben in Salzlake als Gastgeschenk Bestechungsgeschenk doppelt schwer. Ja, es ist auch in der Katzenwelt heutzutage nicht mehr leicht, Jobs zu bekommen. Da muss man sich schon anstrengen. Auch diesbezüglich zeigte Herr Exit mehr Unterhaltungsinn für die anwesenden Zweibeiner. Er folgte zwar gelegentlich Herrn Bellerophon in das Bespassungszimmer, wobei die im Bewerbungsgespräch anwesenden vierbeinigen Beisitzer ihm eher die Suche nach der Nähe zu Herrn Bellerophon als zu ihnen unterstellten: Meine Fellmonster sind zwar in ihrer Art sehr eigen, dämlich sind sie indes nicht.



Nach dem die Menschengemeinde sich taktvoll zurückzog, um am Flughaften Tempelhof mit Prosecco den Sonnenuntergang zu genießen, gab es eine gemeinschaftliche Besprechung auf dem Balkon in milder Abendstimmung. Aus der Tally sich früher als gewöhnlich zurückzog, denn so einen Nachmittag lang die unsichtbare Diva zu geben, gleichzeitig dennoch Milch und Knabbereien einzufahren, das strengt doch etwas an. Im Großen und Ganzen waren aber alle Anwesenden mit den Gesprächen zufrieden und über die Kompetenz der Bewerber hocherfreut. Wenn dann Herr Exit in Kürze noch einmal in einem zweiten Gespräch den einen Schwachpunkt nachbessert, sollte beiden Herren eine erfolgreiche Karriere im Hause der drei tieffliegenden Fellträger nichts mehr im Wege stehen.

Herr Bellerophon, der Vertrag geht Ihnen dieser Tage per Post zu möchte bitte hier vor Ort unterzeichnet werden, wünschen die Fellmonster. Herr Exit, wann wäre Ihnen ein Termin zum Zweitgespräch angenehm?

2015-08-06

Geschafft!

Heute habe ich es geschafft! Heute habe ich geschafft, dass hier ein alter, von den Katzen unfassbar geliebter Kratzbaum ausgezogen ist. Dieser Kratzbaum ist hier schon mindestens zwei Mal ausgezogen, wenn nicht schon drei Mal und jedes Mal haben mir die Viecher die katzenaugenniedlichförmige Pistole auf die Brust gesetzt. Die „willst Du uns das wirklich antun? UNS?!!!”-Pistole.

Dabei dachte ich schon beim ersten Mal als der Kratzbaum hier ausziehen sollte, dass er komplett kaputt ist und wollte ihn auseinander bauen. „Nee”, sagten da die Katzen „das Gewinde ist gar nicht kaputt, sieh doch mal richtig hin, jetzt kannst Du ihn doch wieder richtig zusammenbauen mit einem neuen Stamm!” *katzenaugenniedlicher Pistolenaufschlag*

Aber nachdem ich in diesen Kratzbaum jetzt mehr neue Stämme zu einem Preis hätte stecken müssen, den der Baum damals überhaupt gekostet hatte, war ich knallhart. (= hatte wochenlang ein schlechtes Gewissen und Schlafstörungen). Ich sondierte den Markt und entschied mich. Hin- und her. Hoch- und runter. (Insider bei Kratzbäumen). Ich gebar quasi eine Kratzbaumbestellung, die schon deswegen nicht leicht war, weil sie für einen Platz gedacht war an dem ich nie einen Kratzbaum stehen haben wollte. Aber was zählt meine einzelne Meinung in einem Miniatur-Q-3A-Plattenbau-Flur, wenn drei Katzen in diesem Miniatur-Q-3A-Plattenbau-Flur einen Kratzbaum stehen haben wollen, nicht wahr?

Schlussendlich blieb ich bei der im Haus schon vorstelligen Kratzbaumserie, die hier von den Bewohnern sehr geschätzt wird aufgrund ihrer Stabilität und Kratzbarkeit (Katzen) und unaufdringlichen Visualität (ich [Boah ey, gibt das hässliche Kratzbäume auf diesem Planeten!]) und orderte die Kurzform.

Und diese Kurzform wurde heute in das DHL-Zustellerauto geladen und daher machte ich kurzen, sehr tapferen Prozess, nach nur knapp zwei Jahren und baute den alten Kratzbaum ab und warf ihn weg. Während eine graue Katze in einem Kissen lag und mir die ganze Zeit mit großen runden qualvollen Augen zuguckte. Ich fühlte mich schlecht, blieb aber hart und standhaft. (= versorgte die leidende Katze mit Catsticks.) Da es heute recht warm ist, spürte ich die brennende Blicke in meinem Rücken so gut wie gar nicht.

Dann kam der DHL-Bote, dem ich neulich schon, Gutmenschin die ich bin, erklärte, wenn die üblichen gehassten Kartons aka Katzenstreu diese Woche kämen, solle er sie unten stehen lassen, ich würde sie in den Keller räumen. Der war heute ganz froh, denke ich. Den Kratzbaumkarton habe ich hoch getragen, war ja auch nicht so schwer. Nachdem ich den alten tapfer entsorgt hatte, hatte ich eh Kräfte und Elan wie ein Hulk im Quadrat. Ich stellte den Kratzbaumkarton in den Flur und eine deprimierte Katze ließ sich sofort darauf nieder.

DEPRIMIERT:



Kurze Zeit später jedoch, guckte die gleiche Katze auf dem Karton schon leicht interessiert bis harmlos und immer noch sehr leidend. Und VOLL niedlich! (Wann guckt Shiina schon mal VOLL niedlich, näch?)



Noch einmal kurze Zeit und einen geöffneten Karton später, erklärte die gleiche Katze „a l l e s meins!”



Der Aufbau gestaltete sich auch prompt ganz einfach, weil die Katze die Aufbauanleitung gelesen hatte und daher in ordnungsgemäßer Reihenfolge alle notwendigen Platten, Körbe und Kratzstangen belegte. Ich hatte also überhaupt keine Probleme mit der Aufbautechnik an sich, dafür eines mit einer entspannt abhängenden Katze.



Aber irgendetwas ist ja immer, näch?



„Meins! Meins! Meins!”



Schon trommelten die beiden anderen Schlafmützen, die das große Leid von einer Shiina gar nicht so mitbekommen hatten und ließen sich herab den neuen Flurbewohner zu begrüßen. Nishia mit ihrer üblichen Selbstverständlichkeit …

„Tach! War was?”



Und war sehr glücklich über einen Kratzbaum mit Höhle, weil Nishia hier die einzige Kratzbaumhöhlenforscherin und -bewohnerin ist. Sie befürwortete auch sehr, dass auf dem Kratzbaum ihre Lieblingsangel schon auf sie wartete, denn es gilt auch bei neuen Kratzbäumen keine Zeit zu verlieren!



Und beschloss kurzerhand, dass das alles so okay sei, wie es ist und sie einfach mal wieder 'ne Runde chic aussehen könnte.



Selbstverständlich auch in der Totalen!



Und selbst die kleine sonst eher zurückhaltende Tally, die neue Kratzbäume auch problemlos erst einmal drei Woche ignorieren kann, weil Veränderungen in ihrer speziellen Welt per se überflüssig sind, sagte dieses Mal gar nicht schüchtern, sondern sehr offensiv:

„Hallo!”



Dann bekratzte und bekrabbelte sie diesen nagelneuen Kratzbaum, wie sie den alten nie bekrabbelte, ließ sich dabei wie üblich nicht fotografieren, drehte sich zu mir um, guckte sehr niedlich und fragte, wie Tally so ist, still, schüchtern und bestimmt, „Und wann kommt der gleiche Kratzbaum für das Schlafzimmer, damit ich an der Fensterseite den Aufstieg zum Fenster leichter habe und hübsch darauf rumliegen könnte?”

Ich antwortete mit einem still gedachten „GRMPF!”

2013-07-21

Tally und Nishi …

… haben den Boden schön!