2014-03-28

Prügelkatze

Die kleine graue Katze hatte gestern, vermute ich, den Zusammenstoß mit den anderen beiden Fabelwesen wohl nicht so abschließen können, wie sonst gewohnt. Und daran hat sie heute zu knabbern. Mächtig.

Nachdem das flauschige Wesen zur Nachtruhe hinter ihre Drahttür verschwunden ist, ich mich auf das Bett zurück gezogen hatte, eine mittelalterliche Sendung der Preisverleihung hinsichtlich deutscher Musikkultur, die man auch hinterfragen könnte, mir abschließend zu Gemüte führte, fingen die beiden holden Katzenweibchen älterer Generation an sich zu prügeln. Das macht man ja mal. So im Schnitt zwei bis drei Mal am Tag. Wie auch soll man sonst die Luft reinigen?

Das Gequieke, mir wohlbekannt und generell achselzuckend abgetan, denn ich weiß, dass in zwei Minuten eh wieder eitler Sonnenschein herrscht, rief dieses Mal aber das graue Wesen von drüben auf den Plan, sie materialisierte sich – hastenichjesehen – durch die Drahttür und mischte mit. Während die beiden großen sich vor Schreck flugs auf den Schrank zurückzogen, zog Shiina prompt hinterher. Für irgendwas waren die Zeiten im Schlafzimmer alleine wohl gut. Also die Zeiten, in denen ich mich mit den Mädeln immer in ihrem Wohnzimmer vergnüge. Und so glaubt Shiina mittlerweile der heiß umkämpfte Schrank wäre auch ihrer. Das allerdings glauben eine Tally und eine Nishia so mal gar nicht und man signalisierte dem grauen Emporkömmling gestern eine Gefühlswelt der Säuernis – gegen die eine Zitronenschale geschmacklich wie Zuckerwatte daher kommen könnte.

Während Tally sich mit ihr prügelte, dass die Felle flogen, aber sie nicht eine Sekunde darüber nachdachte, ihren Platz für den Fratz zu räumen, zog dieser in Richtung Nishia weiter, die sich mit der Angreiferin todesmutig von dem knapp zwei Meter hohen Schrank stürzte, man prügelte sich unter dem Bett weiter, dann in der Küche. Und da stand dann eine Shiina inmitten, gerupft, ziemlich ratlos, denn so viel Widerstand und Dresche hatte sie wohl nicht auf dem Plan gehabt. Und ehrlich, ist sie halt auch nicht gewohnt.

Das Kind wanderte kommentarlos wieder hinter ihre Drahttür, die beiden anderen Katzen zeigten sich zwar etwas echauffiert aber längst nicht so aufgelöst wie sonst, schimpften ein wenig rum – also motzten mir ihre Laune direkt ins Gesicht – wir zogen uns auf das Bett zurück und spielten weiter mit den Bändern, als wäre nichts gewesen. Dieses Verhalten ist neu und signalisiert, dass gewisse von mir praktizierte Ego-Aufbauprogramme anscheinend ihre Wirkung zeigen.

Die kleine graue Katze indes ist heute sehr fiepsig, sehr anhänglich und möchte ständig auf den Arm.

Offensichtlich zählt der Counter nicht mehr automatisch und selbstverständlich zugunsten einer Shiina hoch.

1 Kommentare:

Bhuti hat gesagt…

Knutsch alle drei von mir und sag den beiden Großen bitte, dass ich wahnsinnig stolz auf sie bin.

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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!