2012-12-31

Ein wundervolles und gesundes 2013!

Ihr lieben mir bekannten, unbekannnten wertvollen tollen Menschen,

ich wünsche Euch heute einen wunderschönen Rutsch ins neues Jahr, genießt den Abend – wie auch immer Ihr ihn Euch gestaltet. Nehmt die schönen Momente des vergangenen Jahres in Eurer Erinnerung liebevoll eingepackt mit ins neue Jahr und lasst die weniger schönen einfach zurück in der Schublade ganz unten. Es werden von beiden Arten eh neue kommen.

Für mich war das ein sehr anstrengendes Jahr auf vielen Ebenen, Ihr könnt Euch das vorstellen, vieles wirkt noch nach, muss verarbeitet werden und ich kann nicht behaupten, dass ich mich mit dem Erleben in irgendeiner Art schon hätte arrangieren können. Viele Dinge haben in diesem Jahr sehr gut getan, viele nicht. Wahrscheinlich bin ich längst noch nicht - vor allem in den bürokratischen Dingen – soweit, wie ich vielleicht sein sollte. Schlussendlich habe ich nur beschränkt Energie zur Verfügung und muss haushalten.

Gerade die letzten Wochen habe ich sehr gespürt, dass die Batterien aufgebraucht sind. Aber ich gebe mir Mühe aufzupassen. Ich brauche schlicht mal Urlaub.

Den Lino, diesen wundervollen Katerfratz hätte ich so gerne behalten wollen! Er hat uns eine wundervolle Vertreterin geschickt. Shiina ist ihm so ähnlich, das ist kaum zu beschreiben (und manchmal kaum auszuhalten). Talytha und Nishia und sie sind sich zwar noch gar nicht grün (überhaupt gar nicht!) aber wir stellen uns der Herausforderung im Besonderen. Tally und Nishi zu haben, ist ein besonderes Glück – nach wie vor. Was für Glückskekse.

Und es war auch ein sehr schönes Jahr, es sind wundervolle Menschen in mein Leben getreten, die Wege mit mir gegangen sind, denen ich gegenüber sehr offen sein kann, die mich aushalten. Menschen, die so viel geholfen haben – unter schweren Bedingungen Ich durfte langjährige Wegbegleiter von Euch endlich im realen Leben treffen und wir sind uns geblieben! Ich weiß noch, dass ich solche Angst hatte dieses Jahr zur re_publica zu gehen und Gesicht zu zeigen und nur Gutes und herzliches Entgegenkommen erleben durfte. Danke!

Wie schön, bei einigen Bloggern und Bloggerinnen zu erleben, wie sich der Wunsch nach Nachwuchs zu perfekten kleinen Babies entwickelt hat, an dem ich teilnehmen durfte. Wie schade, dass einige von uns in diesem Jahr auch für immer gehen mussten – sie sind immer noch da für mich und meine Gedanken sind oft bei Euch!

Tolle Menschen, die ich im Job kennengelernt habe, die mir Freunde wurden!

Freunde, die dann doch auch geblieben sind, keine Selbstverständlichkeit! Freunde, die da waren. Oder auch lange Zeit nicht da waren, aber im Moment dieser einen Not gekommen sind.

Diese Wohnung in der ich mich wirklich sehr sehr wohl fühle. Auf die mich übrigens eines Bloggerin aufmerksam gemacht hatte! Und auch wenn es gerade wieder schwierig aussieht, beruflich und somit finanziell, erlaube ich mir positiv in diese Zukunft zu sehen. Es fehlt noch schwer zu kämpfen aber ich bin guter Zuversicht.

Und ich hoffe, die begleitet Euch auch alle in das neue Jahr. Ich freue mich darauf, Euch drüben wieder zu lesen, zu hören, zu sehen. Ich wünsche, dass Euer neues Jahr 2013 wunderschön wird, voller zuversichtlicher glücklicher Momente, einsam, zweisam, mehrsam – wie Ihr es immer mögt und braucht. Bleibt bitte gesund, fröhlich, genießt Euer Jahr in vollen Zügen!

2012-12-30

Gestern …

… habe ich die Nachricht einer Postzustellung im Briefkasten und hole mein Päckchen (aus Zürich) bei den Nachbarn unter mir ab. Sie öffnet und übergibt mir das Paket. Ich bedanke mich und nach einer Weile kommt von ihr „Was ich Sie fragen wollte, ich habe neuerdings immer so viel Haare auf dem Fensterbrett. Sind die von Ihnen? Schütteln Sie da etwas aus?”

Ich gehöre eher zu den Nichtschüttlern, Betten schüttele ich allenfalls im Zimmer aus, Wäsche wird gewaschen, ansonsten wird gesaugt, hätte ich eine Tischdecke in Benutzung würde ich die vermutlich eher in der Wanne ausschütteln. Dort, im Bad, haare ich auch eher angemessen vor mich hin.

Ich verneine also und erkläre ihr, dass ich die Fenster selten so weit offen hätte als das ich da Dinge nach außen schütteln würde. Wie ich zu den Nichtschüttlern gehöre, gehöre ich eben zu den Kippern.

Und sie guckt mich an, als würde sie mir kein Wort glauben. Sie erklärt mir noch, wie eklig das wäre. Was ich verstehen kann. Ich erkläre ihr aber nochmals, dass ich ihr nicht helfen könne, habe aber – so wie sie guckt – aus unerfindlichen Gründen ein schlechtes Gewissen.

Ich fresse* einen Besenstil, wenn die Frau nicht zu Jobzeiten einmal Lehrerin gewesen ist.

*Die urstleckeren Plätzchen aus dem Päckchen kann ich nämlich nicht mehr fressen, weil schon alle.

2012-12-28

Mela Eckenfels …

… zweifelt den Fachkräftemangel an!

2012-12-26

Zuhause für ein Kätzchen mit Ataxie gesucht!



Diese kleine Zuckerpupe, ich vermute, es ist ein Angorakatzen-Mix, heißt Nube und sucht sehr dringend ein Zuhause. Nube ist derzeit auf Teneriffa stationiert und wird, sobald wir einen Flugpaten gefunden haben (ist dringend!) bei mir erst einmal in Berlin unterkommen, bis wir für sie ein neues Zuhause gefunden haben.



Nube ist ungefähr neun Monate alt und ein Ataxie-Kätzchen. Das heißt, sie hat eine Bewegungsstörung aufgrund einer Schädigung am Zentralen Nervensystem. So etwas kann passieren durch eine Infektion im Kindesalter oder auch durch ein Schädeltrauma, also Einwirkungen von außen durch einen Unfall oder Tritte, Schläge etc. Wieso Nube Ataxie hat, ist nicht bekannt. Sie wurde taumelnd, dehydriert, also in einem sehr schlechten Allgmeinzustand auf der Straße aufgegriffen – die Fotos sprechen für sich. Sie ist hinsichtlich FeLV (Katzenleukose) und FIV (Felines Immundefizienz-Virus) negativ getestet. Vermutlich ist es bei ihr ein Unfall gewesen. Ihre Blut- und Nierenwerte sind ohne Befund. Von der Ataxie abgesehen gilt sie als gesund. Sie ist übrigens auch nicht gehörlos.





Wie stark die Ataxie bei Nube ist, kann ich derzeit nicht sagen. Sie ist momentan nicht immer stubenrein und man muss bei ihr auch aufpassen, dass sie regelmäßig isst. Sie vergisst das wohl manchmal. Das Problem ist, dass Nube seit Juli (!) in der Pflegestelle große Zeit des Tages in einem Hasenkäfig leben muss und – so gut sie sich nach ihrem Auffinden entwickelt hat und an Gewicht zugenommen hat – jetzt langsam verfällt, ob dieser für sie natürlich ungenügenden Lebenssituation (auch wenn diese die für sie bessere ist als die Euthanasie).

Und deswegen werde ich Nube nun auch erst einmal aufnehmen. (Edit: Nube kommt erst einmal in eine Pflegestelle nach Fuerteventura zu einer Tierheilpraktikerin, die Erfahrung mit Atazie-Katzen hat.) Persönlich bin ich guter Dinge, dass sich diese derzeitigen Probleme mit der Katzentoilette und dem Fressen mit etwas Liebe, einer neuen entspannten freien Lebensumgebung und Training, (möglicherweise auch speziellen Katzentoiletten, die einen viel niedrigeren bzw. gar keinen Rand haben), sehr gut beheben lassen werden, wenn nicht automatisch von selbst verschwinden, weil vielleicht psychischer Natur. Ich glaube fest daran, dass sich mit einer liebevollen Partnerkatze, die ihr zeigt wie das alles funktioniert, das Problem erledigt.



Nube ist noch nicht kastriert. Der Tierarzt auf Teneriffa sieht bei ihr jedoch dafür keine Probleme. Aber erst einmal muss sie weiter an Gewicht zunehmen, damit sich ihr Allgemeinzustand verbessern kann.



Ataxie ist keine geistige Behinderung einer Katze, das heißt, man kann mit Geduld und Training solche Dinge wirklich Nube noch beibringen. Auch kann man mit einem spielerischen Trainingsprogramm ganz oft die Ataxie dahingehend „behandeln”, dass die Koordinationsfähigkeiten dieser Katzen sich deutlich verbessern – wenn auch eine Ataxie nicht heilbar ist.



Ataxie-Katzen selbst stört diese Behinderung nicht. Sie sind es nicht anders gewohnt und sie haben wie jede andere Katze viel Freude und Spaß im Leben. Üblicherweise sollten sie eher keine Freigänger sein, denn sie können sich gegen natürliche Feinde nicht wehren bzw. schnell weglaufen. (Das hängt aber auch immer vom Schweregrad der Ataxie ab.)

Wie wir alle sehen können, ist Nube ein wundervolles bildschönes kleines Kätzchen. Sie wird von ihrer jetzigen Pflegestelle als sehr lieb, ruhig und wie ein Püppchen beschrieben, sie lässt sich baden und problemlos behandeln. Sie braucht nun sehr dringend jemanden, der sich viel Mühe mit ihr gibt und mit ihr täglich arbeitet, also trainiert. Sie ist ganz klar kein Kätzchen, das so nebenher läuft, sondern sie ist eine sehr schöne Aufgabe. Und genau das muss bitte den künftigen Besitzern ganz klar sein!

Es sollte sich niemand für Nube entscheiden, der eine Krise bekommt, wenn dem Kätzchen vielleicht doch hier und da mal etwas außerhalb der Toilette entfleucht – oder sich Stubenreinheit ihr nicht völlig beibringen lässt.

Was Nube nicht gebrauchen kann, sind Besitzer, die sie süß finden und dann später vor der Arbeit mit ihr zurückschrecken und sie womöglich rumgereicht wird. Ich schreibe das so deutlich und bitte auch um Entschuldigung dafür – aber mir ist klar, dass die Kleine, so wunderschön sie ist, sofort Beschützerinstinkte weckt. Nube wird vor allem am Anfang einfach auch viel Arbeit bedeuten! Ich denke aber, je mehr Zeit und Mühe man in sie investiert, ein umso schöneres Leben wird sie haben und ihren Besitzern sehr viel Freude schenken können. Sicherlich wird sie sich zu einer Katze entwickeln, die sehr eng mit ihren Besitzern sein wird.

Es wäre schön, können wir für sie ein schönes Zuhause finden mit Menschen, die einiges an Katzenerfahrung besitzen, vielleicht sogar schon Katzen mit einer Behinderung hatten. Richtig perfekt wäre jemand für Nube, der meist auch tagsüber zu Hause sein kann, damit man Fresszeiten und Toilettengang mit ihr gut trainieren kann.



Nube kommt wohl gut mit anderen Tieren klar, diese müssen aber sehr friedvoll sein, weil sich Nube natürlich nicht wie sonst gewöhnlich bei anderen Katzen zur Wehr setzen kann im Eingewöhnungsprozess. Wirklich schön wäre, wenn eine weitere Katze in ihrem neuen Zuhause zugegen ist, weil gerade Ataxie-Katzen sich gerne von anderen Katzen viel abgucken können hinsichtlich der Entwicklung ihrer Koordinationsstörung. Ein Miezenpartner trainiert schließlich am Besten!

Zum Thema Ataxie findet Ihr viel Informationen bei Feline Senses, dem Verein für Ataxiekatzen. Barbara und ihre Mitstreiterinnen stehen Euch auch persönlich hinsichtlich Fragen, Tipps zur Seite. Vermittelt wird Nube über den Verein Tierhilfe Katzenwaisen e. V.

Wer Nube ein neues Zuhause geben möchte und sich zutraut mit dem kleinen Miezenfratz zu arbeiten und ihr ein gutes Leben bereiten will, spricht mich – oder direkt den Verein – bitte an. Meine E-Mail-Adresse steht oben rechts. Ich wäre sehr froh, wenn wir die Kleine ganz bald in ein neues und sicheres Zuhause vermittelt bekämen! Am Besten wäre für sie natürlich, sie müsste gar nicht erst die Station über mich nehmen …

Wir suchen also einen wirklichen Menschennengel für diesen süßen Katzenengel! Deswegen freue ich mich über jede Verlinkung, jedes Retweet, jeden Forumseintrag! Edit: Nube hat zum Glück sehr kurzfristig ein neues Zuhause auf Teneriffa gefunden!

Fröhliche Weihnachten!

Ich wünsche Euch ein wunderschönes, entspanntes, gut gelauntes, fröhliches und manchmal auch besinnliches Weihnachtsfest. Genießt die Zeit unter dem Baum, am Tisch, in der Bahn, in der Kirchen, auf den Spaziergängen – wo immer Ihr seid, was immer Ihr tut!

(Dieses Post sollte natürlich schon am 24.12. hier stehen, aber so etwas passiert, wenn man nur speichert, nicht veröffentlicht und dann nicht mal nachguckt. ICH. EI.)

2012-12-21

Shiina, a miezess formerly known as Selena

Dieses Jahr sind viele schöne Dinge in meinem Leben passiert. Natürlich auch unschöne, aber auf die muss man sich nun wirklich nicht konzentrieren. Zu den schönen Dingen gehören in der Hauptsache natürlich wundervolle Menschen, die in mein Leben getreten sind; Freunde, die mir geblieben sind und da waren für mich, wenngleich ich vielleicht noch nicht so da sein konnte für sie. Und ich habe in diesem Jahr endlich Menschen im realen Leben kennenlernen dürfen, die online schon so lange meine Wegbegleiter sind. Ganz besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass ich endlich die wundervolle Frau Bhuti gleich zwei Mal dieses Jahr begrüßen durfte. Und hoffentlich noch öfter, denn Frau Bhuti und Mme. Toulouse sind in diesem Jahr Patentante und Patenmieze geworden!

Und das kam so: wie Ihr wisst, musste uns Anfang des Jahres der wundervolle, und ich meine, der wirklich wirklich wirklich wundervolle Erbkater Lino aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Und so einer hinterlässt natürlich ein Loch ungeahnter Größe.

Als die Dinge sich hier nach meinem Umzug etwas beruhigt haben, begegnete mir etwas im Internet, was mich nicht loslassen wollte. Ich wollte gar nicht aus zwei Miezen wieder drei Miezen machen, aber ich sah die Verlinkung zu diesen Fotos und zu diesem Text bezüglich einer kleinen kanarischen Katze namens Selena







… sie ließ mich einfach nicht los. Vor allem dachte ich, wäre sie eine passende Partnerin für meine kleine Nishia mit ihrem Puschelschwanz und als türkischer Angoramix vielleicht genau so merkwürdig kommunizierend, wie sie. Und habe den Gedanken als völlig unsinnig wieder verworfen. Als ich nach gut einer Woche feststellen musste, dass ich immer noch an dieses kleine Wesen im Internet nachdenken musste, täglich, habe ich mich bei der Tierhilfe Katzenwaisen e.V. beworben, ganz naiv denkend, so ein niedlicher Fratz muss natürlich längst schon vergeben sein.

War sie nicht. Ich bekam standesgemäß Besuch von einer Dame vom Tierschutz. Ich bekam den Zuschlag. Selena wurde intern reserviert und nach Zahlung der Schutzgebühr wurden Flugpate gesucht und erstaunlich schnell gefunden. Und so nahm ich in einer Freitagnacht im September diesen Jahres am Flughafen in Schönefeld eine Tasche mit einem kleinen Fellwesen entgegen – und war so pünktlich wie nie am Gate, so aufgeregt. Und war mir sehr sicher, ich würde in rührselige Tränen ausbrechen, sobald ich sie sehe – was ich schlussendlich nur deswegen nicht machte, weil eine andere neue Hunde-Besitzerin das für uns alle prima tat.

Und ehrlich, ich bin persönlich eine Gegnerin dieses Tierimports aus südeuropäischen Ländern – so sehr ich die Ambitionen dahinter verstehe, weiß ich eben auch ganz genau, unsere Tierheime sind hier selber voll und platzen aus allen Nähten. Aber was sollte ich tun, wenn man solche Bilder sieht und einfach nur denkt, „sie ist es!”?

Das kleine Kätzchen (das ich in der dunklen Nacht und Tasche kaum sehen, lediglich ahnen konnte) fing an zu singen, wann immer wir uns auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause zu Fuß bewegen mussten und ich antwortete ihr und erzählte ihr, wie sehr ich, wir (Nishia und Talytha noch unwissenderweise) uns auf sie freuen würden – und sobald sie meine Stimme hörte, war sie ruhig. Ich streichelte auch immer mich selbst beruhigend mit einer Hand die Seite von der Tasche durch das Netz hindurch und spürte irgendwann, wie sich der kleine Katzenkörper ganz eng an diese Seite schmiegte.

Zu Hause angekommen, entsprang ein kleines graues sehr agiles flauschiges Wesen der Transporttasche auf den Hocker und ließ sich ohne ein „Wer bist den Du, was mache ich hier?” direkt ordentlich durchschmusen von mir – so als hätten wir uns beide ziemlich lange nicht mehr gesehen. Sie sprang irgendwann zum Futter und zur Toilette und benahm sich, als hätte sie niemals vorher in ihrem Leben woanders gewohnt als in dieser Wohnung. Ihr Name änderte sich fortan auf Shiina, denn für Selena wirkte der kleine Wirbelwind nie seriös genug.

Und während sie am ersten Abend noch etwas angestrengt guckte nach der langen Reise und den neuen Lebensumständen …


War sie schon zwei Tage später die Selbstsicherheit in kleiner hübscher Miezenperson …




Vielleicht ein bisschen zu selbstsicher, aber das erzähle ich dann morgen, im zweiten Teil, wenn aus Shiina von Teneriffa eine kleine Berlinerin wird.

2012-12-20

Oh!

Ich habe ja noch eine Fritz Limo Apfelsaftschorle im Kühlschrank liegen. Schnell trinken, bevor sie morgen mit umkommt.

2012-12-19

Peter Struck †

Wir Buddhisten chanten ja im Schnitt so 42 Tage lange, damit jemand von seiner letzten Existenz gut in seine neue hinüber kommt. Für Peter Struck würde ich das unbekannterweise tun. Der war ein Guter, ein Gerader, ein Wissender, ein Erhellender, ein Ehrlicher.

Auf alle Fälle haben wir heute mit Rotwein auf ihn angestoßen. Mehrfach. Mindestens drei Mal.

Es ist einfach schade. Juter Mann!

Umsatz goes DATEV

Umsatz ist eine sehr einfache Buchhaltungssoftware für Apple, also den Mac, die vor allem dem Freiberufler das Leben mit der Buchhaltung und Steuer extrem vereinfacht (fast hätte ich geschrieben verniedlicht.)



Was ich an Umsatz besonders schätze: die Optik! Themen die mit Zahlen und Listen und am Ende einer Steuererklärung eh schon selten freundliche Gefühle wachsen lassen, sind hier wenigstens optisch – ganz maclike – nett aufbereitet. Kein fürchterliches Windows-Datev-Look-A-Like, wie bei den anderen für Apple Rechner adaptierten Programmen dieser Art. Eine Software also, an die man sich trotz des wenig geschätzten Themas ganz gerne setzt, weil nett anzusehen.

Die neue erweiterte Version von Umsatz, Umsatz Pro, ermöglicht die Arbeit von mehreren Anwendern und es kann die Buchhaltung für mehrere Firmen angelegt werden. Zusätzlich ist ab sofort eine DATEV-Schnittstelle für den Export enthalten, das Feature auf das wohl viele Anwender dringlich gewartet haben.

Eine kleine abgespeckte Version, Umsatz Mini, wartet derzeit auf die Zulassung im App Store und kostet 29,— Euro, die beiden großen Lösungen gibt es direkt hier, beim Programmierer MOApp Software Factory: Umsatz 49,— für Euro und das Multi-User-Flagschiff Umsatz Pro für nur 69,— Euro. (Wenn ich ehrlich bin, finde ich die Software viel zu günstig kalkuliert für das, was sie kann.)

Disclosure: Ich kenne den Programmierer von Umsatz persönlich, wir haben uns über unsere Blogs kennengelernt. Ich habe schon mal seine Gschäftsführung, also die Katzen, gestreichelt und mit seiner Ehefrau Fußball geguckt. In meiner Wohnung steht großzügigerweise seine alte neue Küche, die er loswerden wollte, weil er in seiner neuen Wohnung kein Stück von Ikea mehr haben wollte, weswegen in seiner neuen Wohnung jetzt eine Küche von Ikea steht. Umatz habe ich in meiner Zeit als Freiberuflerin selber benutzt und ich finde die Software gut, sinnvoll und fast ein bisschen zu sexy für das Thema.

2012-12-18

Instagram möchte Geld verdienen

Ein Dienstleister namens Instagram stellt seit 2010 ein Applikation frei zur Verfügung mit der Smartphone-Anwender Fotografien mit Effekten (Filtern) verändern können und über die verwendeten Microblogging-Dienste mit der restlichen Welt teilen können. In diesem Jahr erhalten die User die Möglichkeit auf einer personalisierten Homepage beim Anbieter gehostet „ihr” Werk im Kollektiv zur Schau zu stellen. Das tun bis September 2012 immerhin weltweit 100 Million Anwender laut Eigentümer.

Im Dezember 2012 verkündet der Dienstleister, mittlerweile von Facebook aufgekauft , sein künftiges Gschäftsmodell. Es wird künftig mit den Daten der User gehandelt werden (also von den Leuten, die in den letzten Monaten wie blöd sich dort ihre Micro-Homepages aufgebaut haben) und man möchte mit deren Fotos durch (wahrscheinlich Lizenz-)Verkauf Geld verdienen.

Das finden nun alle sehr sehr schlimm.

Ich finde ja eher schlimm, dass sich alle dieser Dienstleistungen mit Wonne kostenlos bedienen, sich aber aber keine oder kaum Gedanken über deren Geschäftsmodelle machen. Sich also im Grunde nicht mal einen Pfennig Geist darum scheren, wovon die Leute, die ihnen solche Dienste anbieten, die Miete, Essen und Lebensstil bezahlen. Das ist schon ganz schön ignorant, wenn mir diese Kritik gestattet ist.

Dann ist man vergleichsweise sauer, dass mit den „eigenen” Fotos Geld verdient werden soll. Das wäre ich, als Fotografin, wohl auch. Weswegen ich meine Fotos, also zumindest jene mit denen ich Geld verdienen möchte, nicht irgendwo online stelle, wenn ich das Gefühl haben muss, ich gebe damit einen Teil meiner Rechte am Urheberrecht ab – oder auch nur die Kontrolle darüber.

Das genau aber tut man natürlich bei Instagram genau immer – denn man bedient sich einer Filtersammlung, die man – im Gegenteil zu einer selbst z. B. in Photoshop generierten Aktion – nicht selber produziert hat, das heißt also daran auch keinerlei Rechte besitzt. Kurz: Instagram-Fotos sind ab dem Filtereinsatz kein Bildwerk an dem nur noch ein Einzelner ein Recht besitzen kann. Schon mal darüber nachgedacht?

Das andere Hühnerauge auf das ich Euch, so Ihr Instagram-Fans seid, leider treten muss: kommt bitte schön wieder runter von Euren unrealistischen Träumen. Instagram-Fotos sind lediglich eine Mode, ein Trend. Sie sind aber weder besonders attraktiv, noch dienen die Filter ernsthaft dafür, ein Foto zu einem besseren, weil im Ausdruck stärkeren Foto zu machen. Ganz im Gegenteil. Ich denke so oft, das hätte ein sehr nettes Foto sein können (bedenkt man es ist vergleichsweise mager aufgelöst aus einer Smartphonekamera entsprungen), hätte man es nicht mit so einem besch… übergesehenen Filter hässlicher gestaltet, als es im Original vermutlich ist. Kurz: wer glaubt Ihr denn soll Euch Eure Instagram-Fotos im großen Stil abkaufen? Wo soll denn dafür dieser Markt sein? Der Markt seid lediglich ihr, die ihr glaubt, die Hipster in der Modewelle Instagram zu sein. Was völlig okay ist, den Spaß sollt Ihr haben. Aber bittet haltet Eure Füße auf den Boden der Tatsachen: die wenigsten Medien – ausgenommen einiger expliziter für den Instagram-Markt geschaffener Magazine – würden sich Eurer Fotos wirklich gerne und im großen Stil bedienen. Wenn es einen Markt dafür gibt, dann seid Ihr dieser Markt. Und nur Ihr!

Und wir reden hier von Fotos im übrigen, die Ihr doch selber gerade in einem Online-Medium publiziert habt, dass hierfür kaum echte Kontrollmöglichkeiten in der Fremdverwertung kennt.

So wäre es im Grunde doch noch ganz nett, wenn Euer Foto wenigstens offiziell verkauft wird. Die viele anderen, die Euer Werk mit einem simplen Rechtsklick und einer Umbenennung als eigenes Werk ausgeben oder einer anderen Verwendung zuführen, haben Euch doch bisher auch kaum gestört, nicht wahr?

Ach, Ihr findet es blöd, dass jemand mit Eurem Werk Geld verdient? Derjenige hat dafür, dass Ihr seine Technik nutzt, seine Filter nutzt in den letzten Jahren viel Geld hingelegt. Denn auch Instagram-Filterprogramierer kosten Geld, brauchen Technik. Auch Instagram-Server laufen nicht ohne Strom, überstünden keinen Regenschauer ohne Dach über deren Kopf. Ja, ich habe echt doofe Nachrichten für Euch heutigen Heulsusen: „It's all about money.” Und nein, Instagram kann keine Ausnahme bilden.

Ich diskutiere wirklich gerne über die Rechte am eigenen Werk und halte diese hoch – denn ich verdiene ja gelegentlich auch Geld damit. Aber heulen, weil eine Kostenlosleistung nun erstmals ihr Income-Modell definiert? Ich mag diesen Egoismus nicht von Euch Anwendern. Und ich mag auch nicht diese Naivität von Euch Nutzern.

Und wirklich mit Verlaub: die meisten Instagram-Fotos sind leider wirklich hässlich. Wenn es der Style einer Generation sein soll, nicht fotografieren lernen zu wollen und Schrott mit einem Filter zu vergolden, dann tut es mir leid, muss es aber natürlich respektieren.

Inhaltlich bin ich aber bei jedem Koch, bei jedem Wirt, bei jedem Schöpfer sichtbaren Eigentums, wenn diese befinden, dass sie ihre Schöpfungen nicht hässlicher dargestellt sehen möchten, weil verfremdet, als sie von ihnen kreiert worden sind.

Edit: Die schriftliche Auseinandersetzung von Don Dahlmann mit dem Thema – vom künstlerischen Kram ganz losgelöst. Noch einen Tag später beschreibt Thomas Knüwer das Instagram-Debakel aus journalistischer Sicht.

2012-12-16

Meet Autismus

Aus der unsäglichen Unterstellung von Spiegel.de aber auch anderen journalistischen Medien, die den Amokläufer auch im aktuellen schrecklichen Fall in den USA grundsätzlich in die Ecke „Autisten” schreiben, formiert sich eine Gegenwelle von bloggenden Menschen, die mit der Diagnose Autismus leben.

Diese Blogposts zu lesen, das erweitert seit gestern meinen Horizont und ich treffe auf interessante für mich neue Blogs von Menschen, die über ihr Leben mit der Diagnose Autismus – in den unterschiedlichen Stufen – schreiben. Wieder einmal wird deutlich, worin die Grandezza dieser Blogwelt liegt, nämlich in dem Austausch mit Menschen zu denen man sonst wenig Kontakt hat, noch sie zur Kenntnis nehmen könnte, alleine aus geographischen Gründen.

Insofern hat das Vergehen der nicht recherchierten Vorverurteilung dieser Journalisten etwas Gutes: sie bildet. Sie lehrt. Ich hoffe sehr, die Journalisten nehmen die Gegenargumentation aus dem Web als genau das an, was sie schlussendlich ist: Belehrung. Bildung. Die herzliche Aufforderung, es künftig besser zu machen.

Bitte lesen – und vergesst die verdammte(n) Verlinkung (Herzen) nicht!

Realitätsfilter Lieber Spiegel online
dasfotobus Ich töte keine Menschen!
autzeit Fremdbestimmt
Aspergerfrauen Mein Name ist Sabine und ich bin keine Massenmörderin
Quergedachtes Autismus: das Medienbild und die Wirklichkeit

Edit: Schnell reagiert haben Enno Park und Anatol Stefanowitsch und mit Bloggern, die offensiv mit Bloggern mit der Diagnose Autismus über eben das Thema Autismus in den Medien „Angriff der Killerautisten” gesprochen.

2012-12-15

Flugpate von Teneriffa nach Berlin gesucht!



Eine mir bekannte Tierschützerin sucht sehr dringend für einen niedlichen Katerfratz, Nelson, einen Flugpaten von Teneriffa nach Berlin. Der kleine Kerl hätte hier ein neues Zuhause, ist aber vor Ort derzeit in einer Auffangstation eingesperrt und leidet sehr darunter.

Die Katzen kommen in einer Tasche und sind leicht für den Flug sediert. Man hat also wirklich keine Umstände mit ihnen – ausser einer Tasche (meist) Handgepäck mehr. Alles Organisatorische wird vor Ort von Beatriz übernommen. Die Mieze wird direkt am Flughafen von den neuen Besitzern in Empfang genommen.

Zur Not ginge natürlich auch ein Flug von Teneriffa an einen anderen deutschen Flughafen in Berlin Nähe (Dresden etc.), sicher lässt sich eine Weiterfahrt organisieren.

Ich wäre dankbar, würdet Ihr Augen und Ohren offen halten, das Blogpost ggf. verlinken!

Dankeschön!

2012-12-11

Therapeutin im Kosmetik- und Beauty-Bereich



Beschrieben wird hier die Freundin von Uwe Ochsenknecht und ich überlege seit ich diesen Artikel gelesen habe – ein Artikel in dem sich Uwe als echter Dinosaurier präsentiert übrigens – was bitte schön und zur Hölle macht eine Therapeutin im Kosmetik- und Beauty-Bereich?

2012-12-10

Vermutlich …

… das netteste Graffiti auf Berlins S-Bahn-Strecken überhaupt:

2012-12-08

Is' 'ne Ansage!

2012-12-07

Was mich dieser Tage wirklich amüsiert …

dass sind die Leute im Web, die es völlig beschränkt finden, wie Gaga diese unsere Welt nun auf die Nachricht eines einzelnen britischen Babys reagiert, weil aus ihrer Sicht gänzlich unwichtig.

Aber mit dieser ihrer Meinung dann das Internet ausgiebig betexten. In aller relevanten Irrelevanz.

In irgendeinem Kommentar, auch irgendwo in diesem Internet, regt sich jemand auf, dass die faulen arbeitslosen Bastarde ja keine Sportprogramme bräuchten, würden sie ihren Arsch nur mal in Richtung Ehrenamt bewegen.

Richtig ist: ALG II-Bezugsempfänger dürfen maximal drei Wochen Ehrenamt im Jahr absolvieren, sonst müssen sie um ihre Leistung fürchten, denn sie gelten nicht mehr als vermittlungsfähig. (Amtsdenke: die gleichen Menschen, die sich noch neben einem Fulltimejob bewerben können, wenn sie eine neue Aufgabe suchen, können dies aus irgendwelchen Gründen plötzlich nicht mehr, sind sie erst einmal arbeitslos und würden sie dabei gleichzeitig ein Ehrenamt bekleiden.) Ehrenamtliche Organisationen können es sich aus ganz unterschiedlichen – jedoch immer sehr nachvollziehbaren – Gründen gar nicht leisten, alle drei Wochen neue Mitarbeiter einzuarbeiten und lehnen den willigen ALG II-Bezugsempfänger daher zwangsläufig ab.

Zunehmend bin ich für eine deutschlandweite Zwangsmaßnahme: Menschen, die zu ihrem Glück noch nicht im Bezug standen und einen Wissenstest zum Thema nicht bestehen, gehören die Inhalte der Sozialgesetzgebung in aller Realität in einer Zwangsschulung vermittelt. Pseudowissen zur 4. Stufe der Hartz-Konzeption nach acht Jahren ist nicht mehr akzeptabel. Ich meine, in Anbetracht der Tatsache, dass es jeden von uns treffen kann.

Bin heute geweckt worden durch sehr dringliches und sehr frühes Kindergeschrei. Was für hiesige Wohnverhältnisse eher unüblich ist. Naheliegend ist es eher, von der über mir wohnenden Nachbarin geweckt zu werden, die schon mal um 04.30 Uhr agil senil aus ihrem Bett flüchtet, um lautstark ihre Wohnung umzuräumen (jeden Morgen gefühlt auf ein Neues). Dieser Hausputz wird dann so gegen 05:30 Uhr, kurz nach meinem erneuten Einschlafen durch eine Niesarie (Hausstaub eben) abgeschlossen.

Ich war geneigt, das weinende Kind zu mir zum Spielen ins Bett zu holen. Da wir ja eh alle zur gleichen Zeit wach waren …

Überhaupt Schlaf. Schlaf ist auch so eine Sache.

Die Financial Times Deutschland zelebriert heute ihre letzte Ausgabe und die Geschäftleitung verabschiedet sich in einer Weise, die von einem Teil der Internetleser kritisch bewertet wird. Ich denke, wer glaubt in einer ähnlichen beruflichen und menschlichen Situation den absolut perfekten Abgang hinzubekommen, werfe bitte den ersten Wattebausch.

Kinderwünsche

Ein sehr schönes Projekt zu Weihnachten, bedürftigen Kinder kleine Wünsche erfüllen. Oder auch große. Es lohnt immer mal hineinzuschauen, rote Ampeln wachsen täglich nach!

Kinder-Armut

2012-12-06

Die Arbeitsagentur …

erweitert künftig ihr Dienstleistungsangebot und vermittelt Arbeitslose in Berlin in Sportprogramme.

Ich sage dazu nix. Und mache aus Gründen hier auch besser gleich die Kommentare zu. Wir wollen uns ja ob dieser heiteren Nachricht nicht ärgern müssen.

Schöner Schmuck



Es gibt einen Laden in Berlin, da könnte ich mich glatt dumm und dämlich kaufen: Morgenland in der Kreuzbergstraße. Die führen dort orientalische Möbel, Stoffe, Lampen und Accessoires, vor allem aber in Massen diese farbenprächtigen Kissen in allen Größen aus Samt oder wundervollem dicken Gobelin. Die Kissen kosten dort übrigens nur 50 % dessen, was ein paar Meter weiter in ähnlichen Läden in der Bergmannstraße oder auch in Charlottenburg, Kantstraße für sie verlangt wird. Das ist der eine Geheimtipp zu Morgenland. Im nächsten Leben würde ich wohl alle Hände vom schwedischen Albtraumkaufhaus lassen und mich nur dort einrichten wollen!



Der zweite Geheimtipp ist dieser Tage der Weihnachtsbaumschmuck, der dort angeboten wird. Ich habe nie schöneren Schmuck gesehen, wundervolle farbenprächtige Kugeln, Herzen und Tiere mit Ornamenten in den verschiedenen Farben. Selbstverständlich erwirbt man solchen Schmuck nicht zu Discountpreisen, aber man kauft dort nicht in rauhen Mengen und die einzelnen Stücke sind so wunderschön und wertig, sie werden vererbt werden!

Morgenland hat im Dezember 2012 übergangsweise eine zweite sehr große „Weihnachtsfiliale” im Schloss Steglitz im unteren Geschoss geöffnet.

Kommunikationsgau

Die Mutter von Nele Taber ist dieser Tage ins Krankenhaus gekommen. Während die Ärzte den Ausführungen des natürlich älteren Ehemannes nicht Glauben schenken wollten, sind alle ersten Stunden vergangen, die so immens wichtig sind bei der Behandlung eines Schlaganfalles. Dumme Ignoranz der Ärzte sorgt hier dafür, dass diese Frau nicht im relevanten Zeitrahmen in der Diagnose angemessen versorgt worden ist.

Ich kann nur nahelegen, ihre beiden Blogposts zu lesen, um in einem ähnlichen Fall gewappnet zu sein und sich als Tochter/Sohn, Frau/Mann, Freundin/Freund nicht abspeisen zu lassen und massiven Widerstand einzulegen. Zeit ist bei einem Stroke das Letzte, was der Patient hat.

Schlaganfall?

Schlafanfall? Schlaganfall!

2012-12-05

Ein kleiner Hinweis …

… denkt daran, wenn ihr Menschen in Eurem sozialen Umfeld habt, die Leistungsbezieher des Sozialen Gesetzbuches sind, vor allem dann, wenn sie Kinder haben, diese können Weihnachten nur dann halbwegs angemessen zelebrieren, wenn sie im Prinzip Schulden machen. Es ist nun einmal so, mit Einführung von ALG II bzw. Erhöhung des damaligen Sozialsatzes ist damals die einmalige Leistung zu Weihnachten weggefallen.

Wer ALG II bezieht, wird sich eher nicht ein opulentes Mahl zum Beispiel mit einer Gans zu Weihnachten leisten können. Viele Bezugsempfänger wissen nicht einmal, wie sie selbst die sehr kleinen Weihnachtswünsche ihrer Kinder erfüllen sollen.

Ein Gutschein – selbst in geringer Höhe – vom benachbarten Supermarkt in den Briefkasten geworfen, kann hier unter Umständen die Sorgen deutlich schmälern und ihnen vor dem Fest überreicht, Hoffnung spenden und das Fest für sie zu einem schöneren Weihnachtsfest werden lassen, einfach weil ihnen eine von vielen Sorgen genommen wurde.

Es geht nicht darum, dass man Weihnachten nicht auch ohne Bratvogel sehr schön gestalten und erleben kann; es geht lediglich darum, diese Menschen nicht auszuschließen – sie einfach mitmachen zu lassen.

2012-12-04

MS

Der junge Mann kommt mir auf dem unbefestigten Weg neben dem Baugrundstück auf dem ich eben falsch unterwegs war, um zum Parkplatz des schrecklichen Discounter zu gelangen und von dort aus die Straße zu überqueren zur Dockingstation, entgegen. Er geht an einem Rollator und ich weiche ihm in Richtung Pfütze aus, damit er auf dem etwas festeren Grund weiterfahren kann. Er findet, ich halte, um mich mit ihm zu unterhalten und spricht mich an und erklärt mir, dass sei ihm auch passiert beim ersten Mal. Also den Bauzaun auf der falschen Seite entlang laufen.

Man würde aber irgendwann einen Übergang machen, das habe ihm die Architektin erzählt. Von seiner Behinderung beim Gehen abgesehen, sind leichte Anzeichen einer zerebralen Behinderung zu bemerken. Er spricht schnell, stellt Fragen, redet schon wieder bevor man antworten kann, antwortet man, passiert es, dass er die gleiche Frage wenig später noch einmal stellt.

Die Architektin sei jung. Sagt er. Aber sie hätte ihre Arbeit gelernt. Was ich gelernt hätte? Für wie alt ich ihn halten würde? Und reißt sich die Mütze vom Kopf. Ich schätze ihn auf Mitte, Ende 30. „45”, freut er sich, fragt im gleichen Atemzug in dem mir erzählt wird, dass noch zwei Häuser dort hin gestellt werden sollen, das hätte die junge Architektin ihm erzählt, wie alt ich denn sei und noch einmal was ich gelernt habe. Zwischendurch entschuldigt er sich oder sagt „macht ja nichts.”

Ich bin 47 und er findet doof, dass ich älter bin, denn das wollte er doch sein. Er hat Freude an seinem jugendlichen Aussehen. Aber das würde auch nichts machen, also dass ich älter sei, sei nicht so schlimm. Er lacht vergnügt. Er habe MS. Multiple Sklerose spricht er die Krankheit später doch noch ganz aus, fragend, ob ich weiß, was das ist. Weiß ich. Als 16-jähriger habe er sich einmal das Leben nehmen wollen, weil er damals so traurig war. Eine Packung Schlaftabletten habe er geschluckt. Kunstschmied habe er gelernt. Und jetzt hat er MS. Und das Leben ist doch ganz schön. Er müsse bis an sein Lebensende alle drei Monate zur Charité, weil er in einer Studie ist. Und fragt mich, ob ich glaube, ob es wohl noch Schnee gibt. Ich sage, es hätte doch schon geschneit. Aber diese lächerliche Menge von Schnee lehnt er ab. „Das war noch nix”, sagt er.

„Tschüss!”, sagen wir.

Ich mochte den.

Edit: mir hat eine Leserin geschrieben, die darauf hinweist, dass es in Folge einer Multiplen Sklerose-Erkrankung nicht zu geistigen Behinderungen kommt. So wollte ich bitte meine Beschreibung hinsichtlich der Erscheinung des Mannes nicht verstanden haben! Was mir bei meinem Gesprächspartner aufgefallen ist, ist ganz sicher in zwei unterschiedlichen Erkrankungen bzw. Diagnosen zu sehen. Über die eine hat er zu mir offen gesprochen. Die andere wurde zwischen uns nicht thematisiert.

2012-12-03

Der Irrsinn geht weiter …

„Sie müssen mindestens vier Bewerbungen/pro Monat dokumentieren.”

„Vier? Äh – ist das nicht ein bisschen … wenig?”

„Na, Sie dürfen natürlich auch mehr, das steht Ihnen frei. Aber da Sie von uns maximal 250,– Euro Bewerbungskosten erstattet bekommen, sind das im Schnitt vier Bewerbungen á 5,– Euro pro Monat und wir dürfen aus rechtlichen Gründen Ihnen daher nicht mehr abverlangen.”


Sie hat den laufenden ALG I-Bewilligungsbescheid vor sich liegen, sieht, dass dieser läuft. Nach einem Jahr Arbeit (42,5 Stunden-Woche) liegt die Summe unter dem Mindestsatz, Bezuschussungsanfrage beim Amt für Bittsteller.

„Möchten Sie den Antrag zum 1.12.2012 oder erst zum 1.01.2013 stellen?” [sic!] Ich meine: [SIC!]


Eingliederungsvereinbarung: Auch die Verpflichtung […] auf Aufforderung zu einer ärztlichen oder psychologischen Untersuchung zu erscheinen, bleibt während des Sanktionszeitraumes bestehen. Das „psychologisch” gestrichen. Sie guckt. „Bevor Sie befinden mich eventuell psychologisch zu begutachten, stellen Sie bitte erst einen sachlich fundierten Antrag.” Sie zuckt die Schultern.

Ja, ich suche Arbeit. Das da macht nur krank. Und irre. Ich habe da Angst vor. Bitte alles anbieten.

Pläne

Noch bevor Frau Lotte Lottar und ich Samstag das erste Glas Glühwein überhaupt ausgetrunken hatten, haben wir bereits beschlossen in sehr naher Zukunft Disco-Täschchen aus Lederol für unsere Brüder und Schwestern in der Sowjetunion zu nähen.

In Igelit und Lederol da fühlt sich jeder Zoni wohl.
Jeder Westler Dich beneidet, bist Du in Lederol gekleidet.
Hast du Lederol im Haus, kannst du auch bei Regen raus.

source: Wikipedia

2012-12-02

Dadaistische Katze mit Fisch



Selten passiert es heutzutage, dass ich auf Weihnachtsmärkten noch von der Kunst auf Ständen überrascht werde. Afrikanische Holzkunst zum Beispiel oder indianische Traumdeuter-Stände, sind mittlerweile prima ins geographische Erscheinungsbild eingenordet.

Gestern auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt ist mir diese dadaistische Katze zugelaufen und durfte prompt bei uns einziehen. Gefunden an einem kleinen Stand, der lauter solche wunderschönen Bildnisse in unterschiedlichen Größen feil bietet. In der kleinen Serie, aus der meine Katze stammt, kostet ein Bild 15,– Euro, es gibt aber auch wundervolle farbenfrohe große Exponate im dreistelligen Bereich. Und ja, es gibt sehr viele Katzenmotive – aber nicht nur.

Die Bilder sind gemalt von dem Künstlerduo* Lena Paschkov und Ivan Glock, kurz WanLen, beide in Berlin ansässig. Besucht ihre Seite, die Bilder angucken, das ist eine Freude. Ich möchte sie eigentlich alle haben …

*Auch wenn sie keinen Online-Shop haben – sie schicken die Bilder auch, hat mir heute Ivan auf dem Markt erzählt.