2019-07-28

Sophie Hingst †

Marie Sophie Hingst ist tot.

Und mutmaßlich hat sie sich selbst dazu entschieden, zu gehen.

Sophie Hingst hat unter dem Pseudonym Fräulein Read On auf ihrem Blog „Read On, My Dear” Texte verfasst. Öffentlich, das hatte Ende Mai der Autor Martin Doerry in einem langen Artikel im Spiegel aufgedeckt, waren zumindest alle Geschichten über ihre jüdische Familie und Großmutter und Arbeit in einem inidschen Slum und einiges mehr erfunden. Ihr großes Versäumnis: sie hatte diese Texte nie als Fiktion gekennzeichnet. Sie konnte wohl auch viele andere Texte, das haben die Recherchen ergeben, gar nicht so selbst erlebt haben, weil sie so in der von ihr beschriebenen Art nicht an Orten bzw. Unternehmungen gewesen war.

Das ist verwerflich. Es ist nicht verwerflich, solche Texte zu verfassen und zu veröffentlichen. Aber man muss sie als erfunden klar kennzeichnen. Das hatte Sophie nicht getan und uns somit im Glauben gelassen, ihr Blog handelt ausschließlich von ihrer gelebten Realität.

Dass sie sich nun hierbei eine Realität als Enkeltochter einer jüdischen Großmutter geschrieben hatte, machte den Skandal um ein Vielfaches größer. Die Geschichte der Deutschen mit dem Judentum ist zu groß, zu furchtbar, viel zu komplex in ihrer Abartigkeit, wie wir Deutschen mit Juden umgegangen sind, als dass wir darüber falsche Geschichte schreiben dürfen. Nicht, wenn wir sorgsam mit der Herkunft umgehen.

Sophie Hingst war Historikerin. Als solche wusste sie natürlich viel über Geschichte. Und sie muss um die Regeln von Veröffentlichungen Bescheid gewusst haben.

Sophie Hingst war hochintelligent. Das schreibe ich ohne sie persönlich getroffen zu haben. Und ihre Texte haben sowieso zu keiner Zeit Zweifel an ihrem Intellekt hinterlassen.

Sophie Hingst war liebenswert. Sehr – das hatte ihren großen Erfolg als Bloggerin ausgemacht. Ich habe Sophies Blog nicht von Anfang an gelesen, irgendwie bin ich an ihrem Radar vorbei gesegelt – wenngleich mir immer mal wieder Texte von ihr begegnet sind. Dies geschah zu einer Zeit in der ich aus persönlichen Gründen keine weiteren Blogs an mich heran lassen konnte. Sophie ist mir erstmals bewusst aufgefallen, als sich meine halbe Timeline wie Bolle freute, weil Fräulein Read On endlich unter dem Twitteraccount @MlleReadOn einen nächsten Schritt in diesen Teil der Online-Welt unternahm. Das war vergleichsweise sehr spät, erst 2016. Sophie hatte nämlich viel weniger die Öffentlichkeit gesucht, als ihr heute von Menschen, denen sie bis zum Skandal gar nicht bekannt war, unterstellt wird.

Zwei Mal hätten wir uns in Berlin beinahe getroffen, einmal konnte ich nicht – bei einem Gartenpflegenotruf einer uns bekannten Twitterin, die frisch entbunden Menschen brauchte, die ihr halfen – ich war nicht da. Sophie Hingst war dort! Das andere Mal waren wir mit mehreren Bloggern in einer Gaststätte verabredet, da musste sie ihren Berlinbesuch früher abbrechen und wir haben uns alleine getroffen. Die anwesenden Blogger, die sie schon persönlich kannten und freundschaftlich mit ihr verbunden waren, haben voller Zuneigung über Sophie gesprochen.

Sophie Hingst war höflich. Es mag sie geben, nur ich habe auf Twitter keinen anderen Menschen erlebt, der so höflich, umsichtig, liebevoll, wortreich postete, antwortete – sehr aufmerksam mit ihren Followern kommunizierte. Wenige Twitterer können sich heute noch – wie früher unter uns Bloggern üblich – sich offen über die guten, wichtigen Texte anderer Blogger freuen. Sophie konnte das sehr gut.

Sophie Hingst war unfassbar talentiert. Und begreift dies bitte mit als Kernaussage zu Sophie, denn das ist die größte Tragik in der Sache. Die Texte von Sophie waren großartig. Ich bin kein Mensch, der schnell weint – aber wie oft habe ich vor Sophies Texten gesessen und hatte Tränen in den Augen? So oft wie bei keinem anderen Blog. Sophie hatte ein wundervolles Talent, Worte zu finden und zu vereinen, sie konnte Gerüste zu bauen, Erleben beschreiben, uns Leser mitnehmen, führen, uns Welten erleben lassen, reisen, leiden, lieben, sich schämen, verweilen, loszulassen, aufbauen. Sophies Schreibtalent war eines der Größten, die ich in der deutschsprachigen Blogwelt erlebt habe. Es gab kaum ein Text von ihr, der nicht etwas in mir ausgelöst hatte.

Diese wundervollen Texte hatten später leider, wie sich Ende Mai 2019 zeigen sollte, einen Makel: Sie suggerierten ein Erleben, das so nicht stattgefunden haben wird. Oder doch. Teilweise. Vielleicht. Wir werden es nun nie erfahren.

Und das ist für mich mein großes Debakel, das ich in der Sache habe. Denn gerade mit ihren Texten zum Judentum, zu dem was sie über ihre vermeintliche jüdische Großmutter und ihrem Erleben, dem dieser vielen Menschen, die zwar real existiert hatten, jedoch nie in dem von ihr konstruierten Umfeld, denen sie Geschichten angedichtet hatte, die vielleicht trotzdem womöglich wahr (und recherchiert von ihr) waren, hat sie so viel Bewusstsein geschaffen für eine Zeit voller Grauen, die wir so nie wieder geschehen lassen dürfen, was verdammt noch einmal unser Vermächtnis ist. In einer Zeit, dem Heute, in der wir leider darin offensichtlich versagen. Und ich frage mich, ist das hier offensichtlich Falsche wirklich so falsch gewesen? In Sophies Bemühen? Ja, jeder hat Recht in den Vorwürfen ihr gegenüber gerade bei diesem Thema.

Diese ihre Texte waren falsch. Und dennoch so wichtig.

Vergessen wir bitte nicht „Kunstgeschichte als Brotbelag” – Sophies wundervolle Idee uns auf Twitter Kunst auf die Stulle zu bringen und dort nachzubilden. Ja, das hat Sophie nämlich auch getan: uns ganz viel Freude miteinander an unserem gemeinsamen Tun geschenkt!

Nachdem Ende Mai der Skandal Sophie Hingst durch die Twitter- und restlich Online-Welt schoss, sie sich auf ihre Art versuchte auf ihrem Twitter-Aaccount zu erklären, dem was kommen sollte zu entziehen (was ich übrigens für eine nachvollziehbare menschliche Reaktion halte), sich die Online-Redaktionen, die ganz wenige Texte von ihr eingekauft hatten, von ihr offiziell zurück gezogen haben und ihre Texte vom Netz nahmen, hatte Sophie ihr Blog stillgelegt und ihr – das wissen wir heute – Vermächtnis vor der Öffentlichkeit verborgen.

Mich ärgern übrigens gerade diese Leute auf Twitter sehr, die sich an Sophies Tun, einer nun viel zu jung gestorbenen Sophie, abarbeiten und ihr große finanzielle Verdienste mit ihren erfundenen Texten im Blog unterstellen. Sehr wahrscheinlich hat Sophie mit einigen ihrer Texte Geld verdient, ob sie davon jemals ihr Leben hätte wirklich bestreiten können, das ist dahin gestellt. Und selbst „Kunstgeschichte als Brotbelag” – wie viel Exemplare hatte überhaupt die erste Auflage? 1.000? Da wird man natürlich total reich mit! Und wer diesbezüglich hinsichtlich Sophie keine Ahnung hat, haben kann, können bitte diejenigen bitte jetzt in der heutigen unfassbaren traurigen Realität die Griffel still halten?

Ich war verwirrt als ich damals zeitgleich mit dem Posten ihrer Tweets diese auf Twitter las, kommunizierte in ihre Richtung meinen Willen ihr zur Seite zu stehen – etwas anderes ging erst einmal nicht, denn auch ich musste mich sortieren im Rahmen des neuen Sachverhaltes. Darauf gab es ihrerseits keine Reaktion. Für mich nicht verwunderlich, wir waren uns, wie gesagt, nie persönlich begegnet, sicherlich immer wohl gesonnen – in einer solchen Situation, die für sie sehr schrecklich gewesen sein muss – braucht man enge Freunde für sich. Und viel Ruhe.

Und dennoch: irgendwie war ich gar nicht erstaunt zu erfahren, dass viele ihrer Texte offensichtlich fiktiv waren. Da ich ihr Blog nicht von Anfang an gelesen hatte, fehlte mir zu vielen Fortführungen der Zugang und fehlte mir auch die Information dazu, ob es je dazu Erklärung von ihr gegeben hatte (ich bin selten Blog-Nachleserin) ob manche Textstränge fiktiver Natur waren. Für mich war immer instinktiv klar, da passiert viel zu viel in ihrem viel zu jungen (also kurzem) Leben als das alles so stimmen konnte. War mir aber egal, wie gesagt, ich hatte viele Texte als wunderschön gelesen – aber auch erfunden teilweise. Es gab da in mir eine Sortierung.

Das mag daran liegen, weil ich mit einem Bruder groß geworden bin, der seit ich denken kann, Geschichten erzählt hatte. Unfassbare Geschichten, unhaltbare Geschichten, märchenhafte Geschichten – unglaubliche Geschichten. Für sein Umfeld. Das Problem nur: er hat diese Geschichten geglaubt. Wirklich inständig geglaubt. Der hat die für sich erlebt. Und der ist sehr rabiat geworden, wenn man ihm unterstellte, diese erfunden zu haben. Und er hatte erstaunliche Energien (vor allem im späteren Leben) darauf gesetzt, Menschen manipuliert, um seine Geschichten anderen gegenüber als real darstellen zu können.

Das ist medizinisch ein sehr spannendes Thema. Ist man persönlich als Verwandter, Partner, Freund betroffen, macht es einen wahnsinnig. Und irgendwann macht es einem sehr schwer diesen Menschen, der krank ist, noch zu lieben. Und: zu vertrauen. Diese Krankheit nennt man Pseudologia Phantastica. Sie wird im Katalog der ICD unter dem Code 10: F68.1 als artifizielle Störung (gleichsam wie das Münchhausen Syndrom bzw. Münchhausen Syndrom-by-proxy) geführt. Jemand hat das krankhafte Verlangen zu lügen. Es gibt hierfür eine Ursache – die unterscheidet den Kranken von dem bewusst (boshaft) Lügenden.

Der Pschyrembel definiert die Krankheit so: Erzählen ausgedachter Erlebnisse als wahre Begebenheiten, wobei der unwahre Gehalt vom Erzählenden in der Regel nicht mehr realisiert wird (im Gegensatz zur beabsichtigten Lüge). Vorkommen: vor allem in Folge von Abwehr bzw. Kompensation eines Selbstwert-Mangels, seltener aus übertriebener Phantasie und starkem Geltungsbedürfnis, z. B. beim Münchhausen-Syndrom. Auch bei neuro-psychiatrischen Störungen wie dem Korsakow-Syndrom als chronischer Folgezustand einer nicht erfolgreich behandelten Wernicke-Encephalopathie.

Das ist fürchterlich tragisch. Der Kranke versucht mit dem Erfinden eines absurden Lebensalltages Geltung und Anerkennung zu gewinnen, die ihm meist als Kind versagt wurde. Diese Lügen verbleiben ganz oft nicht im Wort sondern wechseln auch hinüber in ein Handeln. Und das ist dieser Unterschied zur normalen absichtlichen Lüge. Diese Patienten lügen nicht bewusst, die glauben das, was sie erzählen. Sie würden worauf – auf was auch immer – schwören, dass sie das so erlebt haben. Bei meinem Bruder ist der Ursprung klar: es gab einen Vater, der seinem Erstgeborenen vom Tag seiner Geburt vorgeworfen hatte, sein Leben verdorben zu haben. Wenn mein Bruder Aufmerksamkeit von ihm bekam, dann nur über Prügel.

Ich werde nicht behaupten, dass Sophie dieser Erkrankung hatte. Ihre Mutter deutete an, dass Sophie in mehreren Welten lebte, was immer es bedeuten mag. Ich möchte nur einmal darauf hinweisen, dass es eine Krankheit gibt, die Menschen zwingt Geschichten zu erfinden, die sie zu ihren gelebten Geschichten machen, was wiederum diese Geschichten zu Lügen werden lässt – und dass diese Menschen für ihr Verhalten nicht können, weil sie damit einen täglich zu spürenden Missstand kompensieren müssen. Mit Betonung: MÜSSEN! Mit einer unglaublich Präzision. Sie gehören in eine gute Psychotherapie.

Diese Krankheit hat grauenvolle Folgen für den Betroffenen und sein Umfeld. Da werden Kartenhäuser gebaut, die irgendwann zusammen brechen. Dem Patienten – der wahnsinnig liebenswert sein kann in seiner Krankheit – bleibt nur die Flucht in ein anderes soziales Umfeld, das betroffene alte Umfeld bleibt sehr ratlos zurück. Einerseits, weil man dem Menschen vertraut hatte und ihm so vieles geglaubt hatte und andererseits, weil man sich fürchterlich betrogen und manipuliert fühlt und sich selbst hinterfragen muss.

Mein Bruder, Maler und Lackierer, im Auftreten durchaus als Prolet zu benennen, körperlich (zumindest für mich) nicht so der Adonis, dank Bier, Currywurst & Co., hatte übrigens immer die traumhaftesten Frauen, ganz oft mit akademischen Abschlüssen, als Freundinnen – die ihm lange Zeit alles geglaubt haben, was er ihnen erzählte – und vor allem über lange Zeit hingenommen haben von ihm belogen zu werden. Nur um diese Komplexität der Krankheit zu verdeutlichen! Das ist eine sehr fiese Geschichte. Für alle Beteiligten.

Und ich, für meinen Teil – mit eben meiner persönlichen Historie mit meinem Bruder – fühlte mich bei der Sophies fremdgesteuerten Coming Out als Geschichtenerzählerin sofort wie zu Hause, für mich ist das ein Stück weit Normalität.

Nochmal: ich kann und werde nicht behaupten, dass Sophie diese Erkrankung oder überhaupt psychisch krank war, das kann ich gar nicht beurteilen.

Nur ich versuche mir (!) zu erklären, warum ich persönlich für mich gar nicht so entsetzt war als die Wahrheit über ihre nicht realen Texte heraus kam. Ihre Texte waren für mich immer viel zu besonders, viel zu fantastisch, viel zu reichhaltig auf allen Ebenen, als das ich sie als wahr hingenommen hatte. Bis auf das geschriebene Leben in Irland und dem Tierarzt seinem tragischen Ende, wozu heute natürlich auch enorme Zweifel da sind (ich hab für mich beschlossen, dass sie real war, Sophie soll diese Liebe für sich gelebt haben dürfen egal in welcher ihrer Welten) – instinktiv waren diese für mich erfunden. Ich habe mir da nicht mal bewusst Gedanken darüber gemacht, für mich waren das besonders schöne und besonders kluge Texte. Ob sie wirklich gelebt wurden, war mir herzlich egal.

Sophie Hingst war verletzlich. Als ich Sophie bei den Golden Blogger Awards zum ersten Mal (auf dem Screen) persönlich und lebendig gesehen hatte, war mein erster Gedanke (ich wusste von ihren Ängsten dorthin zu gehen im Vorfeld aus Twitter) „Diese Frau gehört überhaupt nicht in die Öffentlichkeit.” Sie hatte dort als Bloggerin des Jahres 2017 gewonnen. Dieser Preis wurde ihr nach dem Spiegel-Artikel aberkannt.

Sophie Hingst hatte ein riesengroßes Herz. Das sprach nicht nur aus ihren vielen wundervollen Texten und Geschichten. Sophie hatte jeden Tag, nachdem die Verhaftung von Deniz Yücel bekannt geworden war, dem Mann eine Postkarte ins Gefängnis geschrieben – über 360 Tage lang. Diese Aktion war von türkischen Journalisten initiiert worden, Sophie hatte sich daran festgebissen – zugunsten eines ihr unbekannten Menschen! Nachdem die Verhaftung von Mesale Tolu, anfänglich mit ihrem kleinen Sohn, bekannt wurde, schrieb sie dieser dann auch. Das sollten wir ihr nie vergessen! Auch ihre Rede auf der Bühne der Goldenen Blogger Awards war im Sinne dieser Menschen so wichtig und großartig – und vor allem: ganz uneigennützig! Das war Sophie nämlich auch.

Und ich möchte das anmerken, denn bei all den Fehlern, die Sophie nachweislich gemacht hatte mit der mangelhaftn Kennzeichnung ihrer Texte, sie hatte immer im Bewusstsein geschrieben und gesprochen, die Dinge gut machen zu wollen für andere. Das war ihre Mission, auf Dinge aufmerksam zu machen, manchmal mahnend. Aber Sophie wollte uns nie etwas Böses. Und ich möchte, dass wir uns dessen bewusst werden – auch wenn wir verletzt waren oder noch sind – wir haben doch an Sophie geglaubt, sie wertgeschätzt, sie verehrt, weil sie und das so sehr leicht machte, es zu tun. Weil von ihr nie ein böses Wort kam.

Und wir müssen vielleicht begreifen, dass ihre Offenheit uns gegenüber – auch wenn sie heute als Lüge enttarnt wurde – trotz alledem für Sophie die wahre und echte und gelebte Offenheit war.

Was mag es für sie bedeutet haben, dass wir nun daran zweifelten?

Ja, sie hatte die Ursachen für das Zusammenbrechen ihres Kartenhause selber gesetzt. Aber sie war nie von Bosheit angetrieben, das glaube ich keine Sekunde. Und niemand, der ihre Texte – oder sie persönlich – kannte, würde das wohl von ihr behaupten. Deswegen finde ich das Heute ohne Sophie so wenig erträglich. (Und so manche Leute in den Sozialen Medien, die sich nun noch post mortem über sie das Maul zerreißen – ohne sehr wahrscheinlich je einen Text von ihr gelesen zu haben, weil diese gar nicht mehr verfügbar waren – ganz ehrlich unerträglich.)

Sophie Hingst war ein Mensch. Haben ich mich, haben wir uns ihr gegenüber in ihrer persönlichen Krise im guten Sinn menschlich verhalten?

Das frage ich mich seit gestern, wo sich zu unserem Ärger über Sophies Verhalten nun die Trauer über ihre Entscheidung gesellen muss. Ich habe neulich noch sehr lange und instinktiv an Sophie gedacht, weil ich sie vermisst habe – hier in dieser unserer Onlinewelt. Weil mir ihre Texte fehlten, weil mir ihre Schönheit fehlte, ihr Sanftmut, ihr Blick auf die Dinge, ihre Worte. Ich dachte insgeheim bei mir: „Sophie, lass es gut sein. Entschuldige Dich und komm zurück!” Ich habe es nur gedacht, ihr nicht geschrieben. Ich hatte ihre E-Mail-Adresse nicht und habe keine ernsthaften Anstrengungen unternommen, an sie zu kommen. Das werfe ich mir heute vor. Natürlich.

Womöglich fehlte Sophie zur Entschuldigung die Kraft. Sofern die abschließenden polizeilichen Untersuchungen und die Befürchtung ihrer Mutter sich bewahrheitet, fehlte ihr auch die Kraft weiter zu leben. Das ist tragisch. Vor allem ist das ein ganz großer Verlust für uns alle!

Sophie Hingst war ein ganz besonderer Mensch. Mit einem ganz besonderen Talent. Sie konnte schreiben. Sie hat immer gute, sehr wichtige Texte verfasst. Texte, die ganz tief berühren konnten. Dieses, ihr Vermächtnis ist nun für immer verschwunden.

Mit ihr. Und ich bin fürchterlich traurig über das alles. Sophie Hingst hatte eine wunderschöne und zarte Seele. Wir haben das womöglich zwischenzeitlich vergessen, lasst uns bitte daran wieder erinnern und sie so in Erinnerung behalten.

Und noch etwas, zur Erinnerung, weil wichtiger denn je: "Das Internet ist ein guter Ort, wenn wir es dazu machen." (Johannes Korten)

DAS hat Marie Sophie Hingst viele viele Jahre lang hier in diesem Internet auf ihre ganze eigene Weise getan. Und ich – für mich – werde sie nur daran messen.

(Kommentare aus – aus Gründen.)

2019-07-22

Mondgedöns

Das war mondtechnisch gesehen eine interessante und anstrengende Woche. Man ist also vor 50 Jahren erstmals zum Mond gefahren, ausgestiegen, bisschen herum gelaufen und ist dann zurück geflogen.

Soweit so sicherlich grandios. Vor allem für die damalige Zeit. Der Mond hat dann aber doch Glück gehabt, denn man hatte erkannt: Er eignet sich für die Menschheit zum attraktiven Dasein nicht. Also hat man ihn die nächsten 50 Jahre weitestgehend links liegen lassen.

Die menschlichen Evolution in der Zwischenzeit, die wir daraus gezogen haben, ist die, dass nun ein orangefarbig bekopfter korpulenter alter Mann in seinem Büro sitzt und die zwei übrig gebliebenen Astronauten, die beide 14 Jahre älter sind als alte Mann, neben ihm stehen müssen beim offiziellen Festakt. (Dabei aber immer noch körperlich um Längen aktiver, attraktiver und mental fitter wirken) als der derzeitige Präsident der vereinigten Staaten.

Impression durch Sitzen bleiben, wow!

Soviel zum menschlichen Intellekt 50 Jahre nach dem erstem Mondausflug.

2019-07-21

Time goes by

Seit 13 Jahren bin ich nun offiziell Vollwaise. Und es ist faszinierend … wie man immer noch vermissen kann. Wie man viele Dinge heute mit Abstand so ganz anders sieht. Besser versteht, eher nachvollziehen kann. Eigene Fehler einsieht.

Gespräche im Verständnis führen möchte, die man damals nicht führen konnte. Und heute auch nicht mehr.

Was bleibt ist manchmal Unbehagen, wenn ich bei Freunden meines Alters heute noch Belanglosigkeit gegenüber den Eltern erlebe, Unbekümmertheit im Verhalten als würden diese ewig da sein.

Werden sie nicht. Der Schnitt wird kommen und weh tun. Sagt Euren Eltern die guten Dinge, auch die unguten. Es ist wichtig, dass die Dinge klar sind, wenn sie einmal gehen müssen – vor allem auch für die, die bleiben.

2019-07-09

A night in Tunis!

Disclaimer: Presse- bzw. Influencerreise – Ich durfte auf Einladung des Fremdenverkehrsamtes Tunesien und mit Sponsoring von FTI Touristik eine knappe Woche lang entlang dem Golf von Hammamet, die Küste Tunesiens bereisen.



Sehr früh bin ich aufgestanden, um mit etwas Sicherheitspuffer von Berlin nach Frankfurt zum Flughafen mit der Deutschen Bahn zu fahren. Den Zug um 06:30 Uhr morgens habe ich bekommen (etwas naiv in dem Glauben, er würde wie beim letzten Mal von den unteren Gleisen im Berliner Hauptbahnhof abfahren, daher mit leichtem Schreckensmoment.) Der Zug fährt dann 15 Minuten später ab, weil der Zug mit dem Zugführer aus Hamburg Verspätung hat. Anscheinend die neue Standarderklärung der Deutschen Bahn bei Verspätungen …

Unsere Truppe findet sich am Schalter von TunisAir in Frankfurt und kurze Zeit später befinden wir uns in der Luft – auf in ein neues Reiseabenteuer (dank liebervoller Vermittlung von Claudia Klinger) für mich: Nordafrika. Tunesien.



In Tunis Kathargo am frühen Nachmittag – nach einem wunderschönen Einflug – gelandet – ein innenarchitektonisch durchaus ansprechender und interessanter Flughafen



– nach üblichem Geldwechselgedöns und Debatte hier und dort und warten auf den Fahrer, gönnen wir uns einen sehr leckeren ersten Café. Ach, was Koffein so alles Gutes bewirken kann!

Tunis, die Hauptstadt Tunesiens zählt etwas über eine Million – mitsamt dem gesamten Speckgürtel gute zwei Millionen Einwohner. Hauptstadt ist Tunis seit 1159.

Die Hauptindustrien rund um Tunis sind die Olivenöl-, Textilien- und Teppich-Produktion.

Kurze Zeit später kommen wir in unserem Hotel in Tunis an: Das Hotel Laico Tunis ist eines der mondänsten Hotels in Tunesiens Hauptstadt. Mittlerweile vollkommen neu restauriert und umbenannt, hatten im Hotelvorgänger „Abu Nawas” schon Michael Jackson und Mariah Carey übernachtet.

Hotel Laico Tunis – dieses Hotel mit erstaunlicher Architektur liegt mitten im Herzen von Tunis und offeriert einen Blick über „den See von Tunis” (al-Buḥaira/El Bahira, Lac de Tunis). Der Lagune zwischen der tunesischen Hauptstadt und dem Mittelmeer. Das historische Zentrum von Tunis, die Medina, liegt ca. 18 Kilometer entfernt, der Zoo 15 Kilometer ebenso der Bahnhof von Tunis. Vom Flughafen waren wir ca. 15 Minuten unterwegs. Außenpool, Dachpool, Sauna und Fitnessräume warten auf uns.

Das Hotel der Fünf-Sternekategorie hat eine unfassbar imposante Hotelhalle und ist anscheinend auch heute noch die In-Adresse: am Pool wird gerade für die tunesische Version von Tunesiens next Topmodell gecastet, was die Anwesenheit vieler besonders schöner und sehr schlanker Damen in dem Hotel erklärt. Auch eine offensichtlich relevante Sportlermannschaft in roter Trainingsklamotte scheint sich hier auch auf ein Spiel vorzubereiten – was wiederum die Anwesenheit vieler junger attraktiver sportlicher Herren erklärt.

Die Sicherheitsbemühungen im Hotel sind sehr groß. Nicht nur unser Auto wird auf etwaige Bomben untersucht. Auch unser Gepäck muss hier durch die übliche Kontrolle, wie auch wir müssen durch den Scanner. Auch beim Verlassen des Hotels – in ganz Tunesien ist so etwas mittlerweile Standard.



Zur Begrüßung serviert man uns in der Lobby meine erste Citronade Tunisienne – die kennt Ihr bereits! Mein Zimmer ist groß, sauber und das Bett riesig! Riesig ist noch untertrieben. Das scheint sich übrigens später als ganz besonderer Charme von tunesischen Hotelbetten herauszustellen: ihre Breite scheint grenzenlos!





Meine Aussicht aus dem Fenster über Tunis und teilweise die Lagune ist beeindruckend. Nach einem kurzen Aufenthalt in unserem Zimmer treibt es uns hinaus in die Nacht in Tunis.



Das Hotel Laico liegt nicht sehr weit entfernt von der Medina – der Altstadt von Tunis, die übrigens als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet ist. Durch diese wandern wir nach kurzem Transit mit unserem Bus ein Stück zu Fuß zur blauen Stunde. Wir starten dabei auf dem Place du Gouvernement (Foto oben) und am Finazministerium vorbei Richtung Rue Dar el Jeld.



Alles ist erstaunlich ruhig – es ist der erste Tag nach den Feierlichkeiten zum Ende des Ramadams – die Luft scheint ein wenig raus zu sein.



Wir schlendern durch die Straßen der Medina und ich – Enkeltochter eines Kunstschmieds – bin sehr fasziniert und beglückt zugleich über die schmiedeeiserne Kunst, die sich hier an den Türen oder Häusern vielfältig zur Schau stellt. Kunstvoll geschmiedetes Eisen übt auf mich immer eine große Faszination aus.





Eigentlich sind wir eingeladen in den legendären Räumen des über die Stadtgrenzen von Tunis bekannten Palastes und gleichnamigen Restaurant „Dar e Jeld” unser erstes tunesisches Abendessen zu genießen.

Doch hier hat uns das nicht immer planbare Ende des Ramadam einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Iman hatte in diesem Jahr nämlich die Mondsichel als noch nicht perfekt genug gedeutet und das Ende fast zwei Tage nach hinten datiert. Und dann werden Feiertage halt kurzfristig verschoben. Was – wie ich finde – durchaus seinen besonderen Charme hat. Wenn es nun auch für uns bedeutete: Das Restaurant ist geschlossen.



Somit wird uns unser Abendessen in den historischen Räumen des neben dem Restaurant liegenden wunderschönen Hotels „Dar el Jeld Hotel und Spa” serviert.



Das Spa-Hotel ist auch in der Fünf-Sternekategorie dotiert. Ab € 135,—/Nacht verbringt man seinen Aufenthalt in Tunis in den hell gestalteten Suiten und Spa-Bereich in völliger Ruhe – mitten in der sonst lebhaften Altstadt.



Gerade wer sich für das althistorische Tunis mit seinen Moscheen und Archäologie interessiert, wohnt hier genau richtig. Ich würde hier sofort übernachten wollen – das Hotel in diesen alten Palastgemäuern, so modern es restauriert ist, hat eben echten orientalischen Charme und ist modern, dennoch sehr orientalisch ursprünglich gestaltet. Man fühlt sich sofort willkommen. Ein wunderschöner Urlaubsplatz!



Wer hier nicht übernachten kann, der sollte wenigstens im Restaurant „Dar el Jed – The Roof Top Bar and Restaurant” dinieren – hier wird sehr ursprüngliche tunesische Küche in einem wunderschönen Ambiente serviert.



Wir werden so sehr herzlich zum Abendessen im „Dar El Jed” begrüßt. Zunächst genießen wir die Aussicht über die Medina von Tunis bei Nacht – und fühlen uns sofort wie im Urlaub, gar nicht wie auf einer Pressereise, die nun ein Stück Arbeit und Anstrengung immer auch ist. Es ist, als wäre ab jetzt der Schalter umgelegt: Tunesien, der Zauber seiner warmen Sommernächte und die Freundlichkeit seiner Menschen hat uns ad hoc gefangen genommen.



Unser, mein erstes, tunesisches Abendessen ist grandios. Der Restaurantchef Riadh Ferchichi, sein Team und Küchenchef Yasser Belhassine verwöhnen uns sehr.



Nach dem H’ors d’euvre, Gemüsesticks mit einer Olivenpaste und frischem ganz feinen Humus, serviert man – den meisten von uns – das allererste Brick (hier ein Brick César) unseres Lebens!



Brick ist ein sehr dünn ausgerollter Weizenteig, Malsouka. Es ist kein Blätterteig, auch kein Yufka-Teig, wie man erst annehmen könnte, eher eine Art Reispapier. Ebenso hauchdünn, jedoch aus Weizenmehl. Der runde Teigfladen wird an seinen Seiten mehrfach umgelegt und mittig mit einer Füllung und einem frischen Ei gefüllt, wird dann zu einem Dreieck umgeklappt und frittiert in der Pfanne.

Das Eigelb vom Ei soll sich idealerweise beim Essen noch flüssig mit der Füllung verbinden. Fantastisch. Die Füllungen können jeweils fleisch- oder fischhaltig sein oder nur aus Gemüse oder Käse bestehen. Also, wenn Euch jemals ein Brick angeboten wird: niemals ablehnen! Ich bin sehr dankbar für diese sehr feine Begegnung mit so einem unscheinbaren und dann fantastischen Stück Essensglück. Und das werde ich sehr sicher nachmachen.



Es folgen viele wundervolle Vorspeisen, ein Meeresfrüchtesalat, pikant angemachte Garnelen und Muscheln, Harissa – natürlich –



… und saftige Tartes aus Zuccini. Ich wähle als Hauptgang (also wir fast alle) „Souris d’agneu confit et son couscous” – eine in einem süßlichen Sud aus Mandeln und Aprikosen confierte Lammkeule mit Couscous.



Wir sind uns alle einig: die zartestes Lammkeule, die wir je gegessen haben. Der Couscous ganz luftig, die Soße herzhaft mit angenehmer Süße. Wahnsinnig gut! Begleitet von Weinen aus Tunesien – die man übrigens wirklich probieren sollte. Es wird in den nächsten Tagen kein Tag verstreichen, ohne dass nicht wenigstens einer von uns von dieser wundervollen Lammkeule schwärmen wird.



Zum Dessert wird uns alles serviert, was wir unbedingt kennenlernen sollen – frische kalte Früchte, Kuchen u. a. mit Pistazien, sehr feine Crèmes, die mit Orangen- bzw. Rosenwasser parfümiert sind und mit Pistazienhauben serviert werden.



Das Essen ist wirklich fantastisch und es ist der perfekte Auftakt für unsere sehr schöne Reise am Golf von Hammamet entlang, die wir die kommenden Tage gemeinsam unternehmen werden.


Hotel Laico Tunis
Avenue Mohamed V 355 1080 Tunis
Deluxe-Zimmer mit Frühstück ab 103,— Euro

Restaurant Dar El Jed „Roof Top”
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis

Dar El Jed Hotel und Spa
Rue Dar El Jeld 1006 Tunis Tunesien
Junior-Suite ab 135,— Euro

2019-07-08

Wollt Ihr auch mal ZIPLine fliegen?

So ganz relaxt vom Schreibtischstuhl aus? Dann hier entlang … die reizende Anja Thys hatte während unserer Reise in allen möglichen und unmöglichen Situationen unsere Reisemomente gefilmt und mittlerweile schon teilweise auf ihren YouTube Channel „Ophelia Talks” online gestellt.

Die tapfere Frau hatte auch den Nerv den Lago Maggiore ZIPLine-Flug komplett zu filmen. (Natürlich kann man sich an der Kasse auch Kameras ausleihen, die man mit einem Stativ befestigen kann, so dass man sich auch selber filmen kann. Haben wir nicht gemacht, hatten ja Anja dabei.) Also, wenn Ihr ihren (und Maias) Flug miterleben möchtet hier entlang:



(Moviecredits by Anja Thys aka Ophelia Talks)

Die Leute, die im Film dann nach ihr einschweben, das bin ich rechts, links Roberto. Und … das war so großartig! Dafür, dass ich es vorher nie tun wollte, würde ich es sofort wieder tun! :-)

2019-07-03

Mein zweiter Vorname ist …

Ein „Mitbringsel” meiner Diagnose sind die sogenannten Tenderpoints. Druckpunkte, die sonst nix tun in der Sache – aber wenn man sie dann professionell ärzteseitig drückt und man dank des aus diesem Druckpunkt resultierenden Schmerzes durch die Decke gehen möchte, ist die Sache relativ sicher.

Einige dieser Punkte hatte heute mein Physiotherapeut Christo (oder Kristo) im linken Bein gedrückt. Mehrfach.

Ab sofort könnt Ihr mich auch Schmitz‘ Katze nennen.

Von „geht durch wie Schmitz‘ Katze”. Halleluja!

Aber ich will nicht klagen, drückt man da nicht mehr drauf, flaut der Schmerz relativ zügig wieder ab. Wenn ich überlege, dass es Menschen gibt, die solche Schmerzen 24/7 haben, kann ich nur feststellen: Bisher wirklich Glück gehabt.

2019-06-30

Erste Male

Ruhig war es hier die letzte Zeit, ich entschuldige mich. Aber ich durfte reisen! Erst nach Tunesien entlang dem Golf von Hammamet. Dann in den Piemont an und rund um den Lago Maggiore. An so wundervolle neue Orte, ich durfte dabei sehr feine Menschen kennenlernen und großartige Dinge tun.

Dinge, von denen ich vor einiger Zeit nicht gedacht hätte, sie jemals zu tun. Aus Gründen: Kein Interesse (mangels Gelegenheit) oder Interesse und dennoch mangels Gelegenheit. Oder einfach weil sie mir passiert sind, ich nicht nachgedacht, sondern einfach getan habe. Oder nachgedacht habe, erst „nein” und dann doch „ja” gesagt habe.

Wenn mich das Versagen meiner körperlichen Aktivität durch die Krankheit in den letzten Jahren etwas gelehrt hat, dann wohl die Dinge zu tun, wenn man sie noch tun kann. Oder aber sehr darum kämpfen, sie wieder tun zu können. Womöglich einen drauf setzen. Habe ich auch getan in dieser Woche. Einen drauf gesetzt.

Ich bin stolz auf mich. Ich wusste gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Gut. Beschwingend. Motivierend.



In Tunesien hatte ich das große Glück immer in Hotel bzw. Hotelanlagen wohnen zu dürfen, die entweder riesige (teilweise sogar mehrere) Pools hatten oder direkt am Meer lagen. Sich morgens um sechs Uhr den Wecker stellen und mit Schwimmbrille ganz alleine mit sich und für sich in dem Pool bzw. im Meer gute stille Bahnen zu schwimmen. Warum fühlt man sich im Wasser so viel lebendiger als am Land? Also mir geht es zumindest so.



Wirklich: stellt Euch doch diesen Pool ganz leer vor – für mich hatte es unfassbaren Charme.



Was für ein Lebensglück! In einem Pool schwamm ich, während die Schwalben um mich herum in der aufsteigenden Sonne ihre Mücken aus dem Poolwasser pickten. In einem anderen Pool flog plötzlich eine Formation Flamingos über mich hinweg. Diese wunderschönen friedlichen einmaligen Momente kann mir nun niemand mehr nehmen.



Auch in Tunesien, als wir den Hafen Port el Kantaoui besuchen, einen erst in 1970 geplanten und gebauten Yacht-Hafen, um den mittlerweile eine eigene kleine Stadt gewachsen ist, sind wir auf der Uferstraße entlang gelaufen, als ein kleiner Falke vor mir landet. In einem Land in dem Falken – auch weil das Falknern dort bekanntermaßen als Sport praktiziert wird – sicher nicht ganz so ungewöhnlich wie jedoch für mich erst in diesem Moment. Man muss sich einfach sortieren, wenn ein Falke vor einem auf der Straße sitzt, wie zu Hause es eine Taube tun würde.

Wenig später erst sah ich den Mann, der eine Vogelstange mit noch einem zweiten Falken an der Straße positioniert hatte und mich aufforderte, den Vogel auf den Arm zu nehmen, Fotos von mir machen zu lassen – höchstwahrscheinlich gegen einen Obolus. Ich lehnte ab. Ich bin ja nicht ganz „vogelfest", war aber dennoch immer bemüht mich dem Thema Vogelphobie zu stellen. Nur Sich mal eben einen Vogel körperlich zu nähern, ist meine Sache so gar nicht!



Wir gingen – ein fantastisches Mittagessen genießen – kamen wieder heraus und plötzlich hatte ich für mich das Gefühl es tun zu wollen, wenn der Mann noch da sein würde. Mir einen Falken auf den Arm setzen zu lassen. Ich erklärte einem, aus unserem wirklich tollen Reiseteam, Mitreisenden Jay F Kay, was mir das bedeuten würde – der dann reizenderweise bei mir blieb und auch die Beweisfotos schoss – und ließ mir einen Falken auf den Arm setzen. Dieser blickte mir sehr weise und gütig ins Gesicht und nahm mich völlig für sich ein – mit seiner Ruhe und Gelassenheit. Der Mann wollte ihn mir auch noch auf die Schulter setzen, aber ich wollte beim ersten Mal nicht gleich übertreiben.

Es war ein ganz besonderer Moment - und den Obolus, dem ich den Mann geben wollte, musste ich ihn erstaunlicherweise fast aufdrängen. Er nahm das Geld erst als ich erklärte, es sei für seine Vögel. Ob nun Höflichkeit, Stolz oder in der Kultur liegend, dass er es nicht wollte – er hat mir auf alle Fälle wieder sehr deutlich gemacht, dass Vermutungen dazu da sind widerlegt zu werden.



Ich hatte einen Falken auf dem Arm. Ein kleiner Falke. Aber ein Vogel voller Schönheit und Stolz und in die Augen eines Falken zu blicken, der dahinter liegenden Tiefe – das ist ein sehr reiches Geschenk von diesem Leben an mich. Ich bin dankbar!

Auf der zweiten Reise an den Lago Maggiore gab es einen Haufen von Dingen, die ich zum ersten Mal getan hatte. Zum Beispiel bin ich E-Mountainbike gefahren, relativ steil bergauf und dementsprechend auch durch das Gelände wieder herunter. Aus Sicht von Profis war es sicherlich nicht allzu steil – für einen Flachländler wie mich, war's schon ordentlich. Und es hat Spaß gemacht. Nun bin ich es ja gewohnt mit meinem Rad und eher schmalen Mänteln großen Steinen oder Sandoasen eher auszuweichen – alles, was man hier so gar nicht tun muss. Die Geschwindigkeit, die man mit einem E-Bike in den Bergen bergab erreichen kann, hat mich schon sehr angefixt. Zwei Wochen dort in dem Gebiet zwei Stunden am Tag Praxis und ich würde mich wohl kaum noch bremsen können – der Spaßfaktor ist sehr groß!

Ich bin an der Lago Maggiore ZIPLine geflogen! Nichts was ich jemals gedacht hätte tun zu müssen, zu wollen und überhaupt … Höhe ist für mich nur etwas, wenn es eine Begrenzung gibt. Ich kann locker in Höhe aus einem Fenster runter gucken und fotografieren, wenn ich dabei nicht nachdenke und wenn ich weiß, ich kann nicht frei fallen, weil es eine feste Umrandung gibt. Aber wenn diese nur so tief ist, dass man auch über sie schnell fallen könnte – oder sie gar nicht existiert – nicht mein Ding!

In der Pressemitteilung stand nun, wir könnten optional ZIPLine fliegen oder weiter E-Mountainbike fahren (oder noch alternativer mit dem Shuttle-Bus runter zur Station fahren) und mir war sehr klar, den Programmpunkt würde ich auf die Alternativen schieben. Aber als wir an der Station unsere E-Bikes entgegen nahmen, wo die Leute nach der ZIPLne wieder einschwebten, wirkte das Ganze … nicht mehr ganz so gruselig. Und auf der Radtour bergauf beschloss ich für mich, das doch zu tun. Viele in unserer Gruppe taten das auch zum ersten Mal. Und wann, wenn überhaupt, würde ich jemals noch einmal die Gelegenheit bekommen, das zu tun? Fast frei gefühlt fliegen?



(Moviecredits: Lovley Anja Thys aka Ophelia Talks)

Durchgezogen. In dem Moment in dem sie einen auf die Waage stellen und den Strampelanzug anziehen, allerspätestens wenn sie einen am Stativ aufhängen, kann man eh kaum noch weg. Die letzten drei Minuten habe ich einfach nicht mehr nachgedacht. Ab dem Moment (wir sind zu zweit liegend geflogen) ab dem sie einen in die Aufhängen hängen und man quasi fest gezogen liegt, wirkt es auch gar nicht mehr so … gruselig.

Erst wieder, wenn man los gestoßen wird. Dann hängt man nämlich 350 Meter über dem nächsten Baumgimpfel, was ziemlich weit unten ist. Die 120 km/h zieht das Gesicht zur glücklich strahlenden Grimasse und ratzfatz wuppt einem das gleiche Gefühl mittenmang ins Herz! Und nach ca. 1800 Metern ist es auch schon wieder vorbei in 1,40 Minuten.

Ich wollte sofort wieder hoch und es noch einmal tun! Und ich hätte wirklich noch vor einer Woche gedacht: mache ich nicht! Nie im Leben! So was von nicht mein Ding.

Und nun so was von jetzt mein Ding!

Wir haben danach übrigens noch einen Campinplatz besucht und so sind wir nach dem Mountainbiken, dem ZIPLine fliegen noch Kajak gepaddelt und schwimmen gewesen. (Ich alles mit der Fibromyalgie – das ist das sehr Gute, wenn man endlich eine Diagnose hat, man weiß wogegen man zu kämpfen hat und kann ein Stück weit besser entscheiden wie. Meine Entscheidung ist einfach wieder mehr in meine alte Körperlichkeit zurück kommen zu wollen, um wieder viel mehr Sport machen zu können!)



Und mit genau dieser Einstellung bin ich – viel langsamer als die anderen erfahrenen Bergsteiger unserer Reisegruppe – am nächsten Tag auf den Berg und … über ihn wieder hinunter. Auch mein erstes Mal in den Alpen gewandert! Wir sind westlich am Lago Maggiore am Pass in Campello Monti eingestiegen und haben dann in zwei Stunden ca. 750 Höhenmeter bewältigt. Die anderen Mitreisenden fröhlich schnell und mit links.



Ich langsam schnaufend mit Pausen aber jedes Mal die tolle Rücksicht genießend! Ich kann mittlerweile wieder gut lange Distanzen laufen, wandern ist mir seit der Diagnose der Sportersatz zum Joggen, was ich noch nicht wieder tun kann. Aber Berlin hat echt nicht viele Berge, dass man in Höhe aufsteigen wirklich gut trainieren könnte. (Vor dem nächsten Mal könnte ich allenfalls ein paar Mal den Kreuzberg mit Gewichten hoch- und runter rennen.)



Oben am Pass dann wieder den alten Handels- und Pilgerweg in das besondere Walserdorf Rimella hinunter gelaufen. Ein einziger Traum – Wiesen, Feldblumen, Schafe, Ziegen, Kühe – alle bimmeln frohlockend, klares Bergwasser, das vom Felsen läuft. Und Sonne satt. Schmetterlinge satt. Und klare Luft. Duftende Luft. Gemähte Wiesen-Duft. Irre!

Auch zum ersten Mal war ich übrigens die älteste Teilnehmerin einer solchen Pressereise.

Ich kann nur dankbar sein. Allen Organisatoren, die einem solche Erfahrungen an fremden Orten ermöglichen, den Mitmachern, die solche Erfahrungen noch bunter, reichhaltiger und fröhlicher gestalten, die unterstützen, relativieren, Partner sind, Hände reichen – das gemeinsame Erleben einer noch anderen Größe zuführen!

tl;dr „Ich habe in zwei Wochen so viele Dinge getan von denen ich nie gedacht hätte, ich würde sie einmal tun und jetzt grinse ich dauerhaft im Kreis.”

2019-06-28

Relationen

Als ich der Fachärztin für Schmerztherapie oder meiner Rheumatologin von den Sportarten erzählte, die ich noch vor drei dreieinhalb Jahren bevor mich der Schmerz heimsuchte, ausübte, sprachen beide von Hypermobilität.

Ich, lustigerweise, nannte das damals nur insgeheim für mich: „Ich mache nicht genug.”

Seit Februar habe ich mit Ernährungsumstellung, wie ich finde, ganz gut abgenommen. Im gemütlichen – also im gesunden Maß. Einige meiner Kleidungsstücke scheinen ebenso zu denken. Ich bin auf einem guten Weg. Seit letzter Woche bilde ich mir ein wieder so etwas wie eine Taille zu entdecken.

Aber dieses Bauchfett … das ist ja wirklich ein äußerst penetrantes Stück anhänglicher Wohlstandsverformung.

2019-06-27

Anschläge in Tunis



Die absolute Sicherheit vor dem Terror kann es nicht geben.

Ich habe in keinem Land so hohe Sicherheitsvorkehrungen erlebt wie in der knappen Woche in Tunesien während meiner Reise den Golf von Hammamet von Tunis hoch nach Monastir vor knapp drei Wochen.

Jedes Hotel, wo wir Gast waren, ist mit Eisenzaun gesichert gewesen. Jedes Fahrzeug wurde beim Passieren dieser Tore von den Wachleuten nach Autobomben untersucht. Teilweise gab es in den Hotels nur Zutritt mit Gepäckkontrolle im Scanner. Und immer waren die Security-Leute dennoch sehr freundlich.

Städte bzw. Teilbereiche in den Städten konnte man mit Kontrolle passieren – an den strategischen Roundabouts standen überall Polizisten, haben oft stichpunktartig kontrolliert. Auch uns.



Die polizeiliche Präsenz überall war bemerkenswert hoch. Dieses Land bemüht sich so offensiv Terror zu vermeiden, sichtlich und mit Vehemenz – nicht nur mit Videoaufnahmen. Dabei immer freundlich, höflich und zuvorkommend!

Deswegen treffen mich diese heutigen Anschläge sehr. Dieses Land hat wirklich Frieden verdient – und Touristen, die erkennen, das dieses Land sehr viel mehr ist als ein Ort, wo Idioten vorsätzlich Tod und Verderben bringen wollen.

Dieses helle und schöne Land mit diesen wundervollen freundlichen Menschen hat wirklich so viel Besseres verdient!

2019-06-25

Citronade Tunisienne



Reisen bildet. Mein erstes Mal Tunesien, mein erstes Mal Nordafrika – auf Einladung zu einer Pressereise des Tunesischen Fremdenverkehrsamts (und FTI Touristik). Und am ersten Abend beim Check-In im Hotel begrüßte man uns mit einem Getränk – das nach der Anreise in der Wärme unglaublich gut tat – und natürlich sehr lecker schmeckte.



Citronade Tunisienne – das erfrischende Getränk begegnete uns noch häufiger in den nächsten Tagen und unsere Reiseorganisation erklärte mir die Zubereitung, die – wie so oft bei den sehr leckeren Gerichten – denkbar einfach ist. Da uns hier nun auch der Sommer erwartet und in den kommenden Tage sein wärmebedingtes Full House ausspielen möchte, habe ich mich mit der Hauptzutat zur Zitronenlimonade à la Tunisienne gut versorgt.

Das Originalrezept setzt natürlich auf sehr viel Süße, die nicht ganz so mein Ding ist. Ich poste das Originalrezept und ergänze mit meinen Mengen der Zutaten in den Klammern. Nicht probiert von mir aber mit Sicherheit genauso lecker: Orangeade – oder gemischt aus beiden Zitrusfrüchten (so ist es wohl in der Türkei üblich, erklärte mir gestern meine türkischstämmige Nachbarin). Alles ist möglich!


Zutaten

1 Kilo unbehandelte Zitronen (Ich habe Amalfi-Zitronen verwendet: 1,7 Kilo)
300 Gramm Zucker (250 Gramm Zucker, davon 100 Gramm selbst gemachter Vanillezucker)
1-2 Beutel Vanillezucker
ca. 1,5 Liter Wasser (etwas mehr als 2 Liter Wasser)


Zubereitung

Da die Zitronen (fast) komplett verwendet werden, alle gut abbürsten. Die Enden abschneiden, die Zitronen in Viertel teilen, entkernen und in kleine Scheiben schneiden und in einen Kochtopf geben.



Den Zucker darüber geben, gut mischen und die Zitronen so ca. 15 Minuten Saft ziehen lassen.

Nun erhitzen, wenn der eigene Saft leicht beginnt zu köcheln mit ca. 1 Liter Wasser angießen. Mindestens 20 Minuten köcheln lassen bis die Zitronenschalen weich sind.



Nun die ganze Masse pürieren – entweder mit dem Mixstab oder noch viel feiner im Standmixer (hier: Chuck Norris). Den flüssigen Brei durch ein Sieb gießen/streichen – je nach Konsistenz. Alles zurück in den Topf geben – mit dem restlichen Wassser so lange ergänzen bis die Masse sirupartig – nicht zu flüssig – ist. Noch einmal mit Zucker abschmecken gegebenenfalls.



Die Masse schmeckt natürlich – da die gesamte Zitrone verwendet wird – gut bitter. Ich mag das, habe aber doch noch etwas Zucker hinzugefügt, damit das Bittere noch etwas in den Hintergrund wandert. Vorrangig sollte der Sirup nach der erfrischenden Zitrone schmecken. Also hier kann ich nicht eine finale Zuckerempfehlung im Rezept oben liefern, man muss für den eigenen Geschmack abschmecken. Zumal jede Zitronenart nicht immer die gleiche Säure bzw. Süße mitbringt.

In Tunesien wird die Citronade sehr süß serviert – Zucker ist bei Hitze eben auch ein wichtiger Energiespender – und wer viel schwitzt, scheidet neben Kalium und Natrium auch Glucose vermehrt aus. (Diabetiker unterzuckern im Sommer daher schneller, wissen das gemeinhein und kontrollieren deswegen öfter ihren Blutzuckerspiegel.) Wenn Mediziner jetzt raten, man solle viel trinken, damit man nicht dehydriert, dann geht es ihnen vor allem darum, dass man all die für den Körper wichtigen Energieliferanten, die man jetzt ständig ausschwitzt bei der Hitze, dem Körper wieder zuführt!

Wer sich generell sehr zuckerarm ernährt, wird die nächsten Tage stärker leiden als andere – vor allem, wenn es um die Leistungsfähigkeit und Konzentration geht: Schlimmstenfalls geht's bis zur Ohmacht. Das Gehirn lebt u. a. vom Energiespender Glukose – ist es nicht mehr ausreichend damit versorgt, schaltet es ab.

Also: Zucker ist mitnichten immer evil! Wenn ich mir gerade wieder diese ganzen Superfood-Junkies angucke, die auf Zucker verzichten aber schon nach der Hälfte des Tages nicht mehr denken können im Job oder noch schlimmer: umkippen wie die Fliegen – ich habe so eine medizinisch evidente Ahnung, warum das so ist. Menschen in den bekanntermaßen sehr heißen Ländern, die trinken witzigerweise gar nicht nur zum Spaß stark gesüßte Tees – die haben einfach Erfahrung mit Hitze und wissen, wie man gut für sich sorgt in extremer klimatischer Belastung.



Okay, wenn Ihr den Sirup nach Eurem Geschmack abgschmeckt habt, einfach heiß in sehr saubere Flaschen abfüllen, gut verschließen und diese für einige Minuten auf den Kopf stellen. So ist der Sirup lange haltbar. Die angebrochene Flasche im Kühlschrank wird sowieso nicht lange halten müssen.

Sirup (die Menge muss man für sich definieren, ob man die Zitronade sehr flüssig oder etwas dicklicher in der Konstistenz möchte) ins Glas und kaltes Wasser drauf. Herrlich!

2019-05-28

Protipps an Wahlverlierer

1. Tag 1-7 nach der Wahl: Klappe halten. Tief durchatmen. Aber: Klappe halten.

2. Tag 7-14 nach der Wahl: Klappe halten, die Schuld suchen, überall nur nicht beim a) Wähler b) vor allen bei den jungen Wählern c) Umständen d) Internet. Spiegel vor sich aufstellen, sich sehr genau betrachten. Schuld bei sich suchen.

3. Tag 14-21 nach der Wahl: Klappe kurz aufmachen, um der Welt zu erklären, man hätte den Wählerauftrag (der Ablehnung) durchaus verstanden und würde den Fehler bei sich suchen. Klappe zu machen, sich wieder zurück ziehen und: den Fehler bei sich suchen.

4. Tag 22-28 nach der Wahl: Langsam auf die eigene Partei zu gehen. Jedem, der Sätze beginnt mit „Schuld sind a) Wähler b) junge Wähler d) die Umstände c) das Internet …” sofort den Mund verbieten und zurück vor den Spiegel schicken. Diese Leute sind noch nicht reif am Veränderungsprozess aktiv teil nehmen zu dürfen. (Deren Überzeugung alle sieben Tage erneut überprüfen.)

Mit allen anderen die nächsten sieben Tage die eigenen Fehler diskutieren – ohne Rücksicht auf Verluste und persönlicher Animositäten. Wer zwischendurch auf die Schuld anderer verweisen will, muss leider die nächste halbe Stunde in der Ecke stehen. Wer zwei Mal eine halbe Stunde schon in der Ecke gestanden hat, muss auch zurück vor den Spiegel für sieben Tage, Alternative: Prügelstrafe.

5. Tag 28-35 nach der Wahl: Abklären, auf Grund der Fehleranalyse – also den eigenen Fehlern, nicht denen der Berater – inwieweit man sich wohl doch vom Wähler und dessen Ansprüchen entfernt/sich gegensätzlich entwickelt aka nicht entwickelt hat als Partei hat; wo es sinnvoll wäre Veränderungsprozesse einzuläuten. Vorausgesetzt: man möchte Wähler generieren. Und nein: im braunen Wählerteich zu fischen, ist nicht sinnvoll. Der Drops ist nämlich gelutscht.

6. Ab Tag 35 langsam wieder geläutert ins Politikgeschehen zurück kehren. Niemals, nicht einmal nur daran denken, die Schuld zum eigenen Wahldebakel den Wählern in die Schuhe zu schieben, denn: die haben die Wahl.

7. Es niemals – wirklich niemals – so tun, wie es die Parteivorsitzende der CDU, Annegret Kram-Karrenbauber – gerade macht. Also ernsthaft zu glauben, des Wählers frei politische Meinung ließe sich vorrangig im Wahlkampf ausschließlich von böser Wahlkampfpropaganda im Internet beeinflussen. Das hieße, den Fehler bei den anderen zu suchen. Ergo: Zurück zum Spiegel liebe Annegret!

tl;dr: Europawahl 2019 – Alteingesessene Volksparteien haben es vermasselt und kapieren es immer noch nicht.

2019-05-27

Rosa Plainsanterie®



Auf dem Staudenmarkt im Berliner Botanischen Garten im April ist mir ein kleines Röschen in die Einkaufstasche gehüpft. Es gab von ihr nur eine, und ihr Foto sprach mich an. obwohl ich weiß, dass man den Fotos von Gärtnern hinsichtlich der späteren Realität einer Pflanze durchaus etwas Frei- bzw. Inspirationsraum zugestehen sollte.

Nachdem ich die letzten Jahre Röschen gekauft habe für den kleinen Vorgarten, wollte ich für den Balkon eine Miniaturrose haben. Etwas spannender als die üblichen Balkonkasterosen, die es üblicherweise zu kaufen gibt. Der Verkäufer bestärkte mich darin, dass sie sogar duften sollte – die Dame kam also mit.



Mittlerweile ist sie umgetopft in einen Kübel gezogen und blüht seit vergangener Woche erstmals. Und das tut sie entzückend. Ihre Knospen wirken erst einem zarten Orange und wandeln sich dann mit Blühdauer über Rosa zu einem zarten Weiß mit leicht pinkfarbigen Ausläufern.



Als offene Rose hat sie regelmäßig am Tag Besuch von Biene & Co. Und tatsächlich duftet sie – allerdings sehr sehr zart.



Lustigerweise scheint der Verkäufer mit mir verwandt zu sein, das Etikett für die Rose war mit Bleistift handgeschrieben – ich konnte den Namen nicht wirklich gut entziffern und habe immer Plaesantene gelesen. Eine Rose, die das Internet offensichtlich noch nicht kennt. Heute habe ich endlich nach doch einiger Recherche über einige Umwege nun doch den Namen der Rose als solche in Erfahrung bringen können. Siehe oben. Das Kind hat 'nen Namen!



Meine neue blumige Freundin hat es dabei in sich – so zierlich wie sie jetzt noch als junges Pflänzchen wirkt, so hoch hinaus – bis zwei Meter Höhe – kann sie wachsen. Sie blüht reich, öfter (!), reinigt sich dabei aber selber aus – und soll wohl wenig anfällig für die üblichen Rosenärgernisse, nebenbei recht robust sein. Ihre Blütengröße wird drei Zentimenter kaum übertreffen und auch ihre Blätter bleiben so klein und zierlich, wie jetzt bei mir als Jungspund.

Meine Rosa Plainsanterie® ist ja noch sehr klein und unbedarft aber die Fotos im Internet bei bereits hochgewachsener Größe und Blühelan verprechen noch viel Spaß mit ihr.



Sie ist eine Elfe unter den Rosen, grazil, freundlich und Freude stiftend. Ihrem täglichen Farbenspiel zusehen zu können, ist ein Spaß. Ja, ich freue mich sehr über sie!

2019-05-26

1000 Fragen (31-50)

Charming Quarks Liisa hat mich auf diese öffentliche innere Einkehr aufmerksam gemacht: 1000 Fragen über bzw. zu sich beantworten. Die Fragen entstammen wohl dem Flow Magazin und Beyhan von my herzblut hat sie netterweise als PDF online gestellt.

31. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Das Apulien-Kochbuch.

32.Warum hast du die Frisur, die du jetzt trägst?

Weil sie meinem Typ entspricht und mein Haar, das ich sehr gerne mag, gut darstellt. Ich mich feminin damit fühle. Und im Grunde bequem ist für mich. Waschen, kämmen, trocknen lassen. Eigentlich habe ich sie beim letzten Schnitt zu lang gelassen, wollte aber meiner tollen Haarschneidefreundin @maskekatja eine Freude machen.

33. Bist du von deinem Mobiltelefon abhängig?

Insofern, dass ich kein Festnetz-Telefon mehr habe. Aber ich kann auch ohne Smartphone-Attitüde klar kommen, vergesse das z. B. oft zu Hause und leide dann nicht so sehr darunter. Ich habe echt sehr wenige Apps nur auf dem Smartphone. Meine E-Mail-Accounts dort nicht installiert. Ich mache via Smartphone nie Bankgeschäfte, keine Gesundheitsdaten-Apps. Ich bin da sehr spröde.

34. Wie viel Geld hast du auf deinem Bankkonto?

Soll ich jetzt lachen?

35. In welchen Laden gehst du gern?

Zur Zeit in Pflanzenläden. Es kribbelt frühlingshaft. Und in die Küchenabteilung bei TKmaxx. Schlimm. Habe ich mir zur Zeit verboten.

36. Welches Getränk bestellst du in einer Kneipe?

Latte Macchiato. Eventuell einen Wein. Wasser oder Saftschorle, wenn keinen Wein.

37. Weißt du normalerweise, wann es Zeit ist, zu gehen?

Ich denke schon. Meist gehe ich früher, weil es für mich Zeit ist.

38. Wenn du dich selbstständig machen würdest, mit welcher Tätigkeit?

Ich würde eine nette kleine Pension führen wollen – in diesem netten kleinen Haus in Südeuropa. Mit diesem netten schönen Garten.

39. Willst du immer gewinnen?

Nein. Mich tangieren Wettkämpfe kein bisschen. Ich finde sie ätzend, unanständig und eine den Menschen böse machenden Attitüde. Fand ich schon immer. Wettkämpfe haben mir z. B. Sport und Bundesjugendspiele völlig verleidet. Die bringen gerade Kindern so viel Leid! Warum muss man sich ständig messen? Sollte es nicht darum gehen, dass man Dinge überhaupt kann, gut kann, Freude empfinden kann? Ich glaube, will man von mir als Mensch schnell übersehen werden, dann muss man sich mir gegenüber als „Winner”-Typ benehmen.

40. Gehst du in die Kirche?

Gelegentlich sehr gerne. Ich mag die Stimmung. Die dort zu sehende Kunst. Und: ich singe sehr gerne in Kirchen. Vor allem liebe ich Orgelmusik. Also ich sehe Kirchen eher als kulturellen Ort, denn als Ort des Glaubens für mich.

41. Trennst du deinen Müll?

Grob ja. Es ist hier leider oft sinnlos, weil die Nachbarn z. B. ihr Altpapier oder ihren Biomüll in Plastiktüten entsorgen.

42. Warst du gut in der Schule?

Gesunder Durchschnitt. überall dort, wo gerechnet werden musste sehr schlecht, dank der Dyskalkulie. Ansonsten kam es auf das Fach an. Und auf den Lehrer. Bei Sympathie konnte ich streben.

43. Wie lange stehst du normalerweise unter der Dusche?

Im Winter länger. Im Sommer kürzer. Wenn ich verschlafen habe, kann ich superschnell duschen. Erstaunt mich selbst.

44. Glaubst du, dass es außerirdisches Leben gibt?

Nein. Und wenn ja, hoffe ich, sie müssen nie Kontakt zu uns aufnehmen.

45. Um wie viel Uhr stehst du in der Regel auf?

Zwischen sechs und sieben Uhr.

46. Feierst du immer deinen Geburtstag?

Nein. Also ich gestalte ihn mir schön, bin gerne mit Freunden zusammen. Gemeinsam essen mit lieben Menschen, das mag ich sehr. Aber ich feiere keine Partys. Mache ich vielleicht mal wieder, wenn es mir besser geht.

47. Wie oft am Tag bist du auf Facebook?

Definitiv zu oft.

48. Welchen Raum in deiner Wohnung magst du am liebsten?

Die Küche. Das Schlafzimmer. Den Balkon-Raum.

49. Wann hast du zuletzt einen Hund (oder ein anderes Tier) gestreichelt?

Gerade eben. (Sie ist soooo niedlich!)



50. Was kannst du richtig gut?

Katzen streicheln. Fotografieren. Schreiben. Mit Kindern umgehen. Kochen. Dinge sehen, bevor sie andere sehen. Vertrauen schenken. Lügen riechen. Netzwerken.

Fragen 1-10
Fragen 11-20
Fragen 21-30

2019-05-25

Mit den Vorfahren schimpfen …

Ich bin gerade viel im Gespräch mit meinen Vorfahren post mortem. Da bringt zwar nicht viel im Resultat aber es ist doch schön, wenn man mal darüber gesprochen hat. Finde ich.

Ich war doch neulich beim Blut abnehmen und habe zu dem einen anderen Blutwert, der dabei gemacht wurde und auf eine gewisse genetische Disposition hinweisen sollte. Zwischen „kommen Sie 14 Tage vor dem nächsten Termin ins Labor” lagen gute zwei Monate Zeit in der ich für mich überlegen konnte, ob ich derartige Tests eigentlich für mich gemacht haben wollte.

Was würde mir das Ergebnis wobei eigentlich helfen? Wir erinnern uns ans Angelina Jolie, die dementsprechende Gen-Resultate hinsichtlich einer prozentualen hohen Wahrscheinlichkeit an einem Mammacarzinom oder Eierstock-Carzinom zu erkranken mit recht radikalen Operationen für sich beantwortete.

Das ist nämlich der Punkt; will man das? Wie sehr ist man nach einer solchen Erkenntnis getrieben von der Idee sich den Körper zerschneiden zu lassen und nie mehr die Person zu sein, die man vorher gewesen war? Gut, eine Brust-OP also Entnahme bzw. Aufpolsterung, das mag in den Gefilden wie Los Angeles heutzutage nicht mehr die ganz große Aufregung zu sein. Womöglich hatte Frau Jolie da im Vorfeld schon ihre Erfahrungen gemacht, das weiß man nicht. Aber von hier auf jetzt kastriert zu sein, was die Entnahme der Eierstöcke zwangsläufig bedeutet, das macht was mit einem als Frau – das ist ein massiver Bruch in den Hormonhaushalt. Ob nun mit und ohne Hormongabe; die im Grunde im Alter einer Jolie zwangsläufige Notwendigkeit ist. Das ist schwierig. Das ist keine „Guck, wie klasse ich jetzt aussehe mit meinen neuen Boops”-OP, das geht ans Eingemachte.

Oder will man nicht lieber sein Leben unbehelligt weiter leben und einfach hoffen, dass es am Ende nicht die medizinische Historie der Familie ist, die einem das Licht ausbläst? Früher oder später? Zumal man üblicherweise familiärbedingt von rechts und von links von milden Gaben bedacht wird, das bleibt ja nicht aus. Eltern sind doch keine Zwitterwesen.

Hinsichtlich des Sterbens in meiner Familie habe ich eine denkbar üble Historie. Väterlicherseits starben mein Großvater als ich zehn Jahre alt war, mein Vater als ich neunzehn Jahre alt war an den Folgen ihrer Krebsdiagnose. Der Tod meiner Oma (war ich zwölf) und meines Opas mütterlicherseits fällt genetisch nicht ins Gewicht, da keine Blutverwandschaft besteht. Lediglich vom Darmkrebs der echten Mutter meiner Mum erfuhren wir noch – über ihren leiblichen Vater hatte es nie Informationen gegeben. Meine Mutter hatte auch irgendwann ein höchst kritischen Pap-Abstrich mit darauf folgender Uterus-Entnahme. Also konzentrierte ich mich in meinem Leben darauf, mich so durch den Alltag zu bewegen, dass ich meiner familiären Disposition ein mögliches Schnippchen schlage. Nicht rauchen, selber kochen, möglichst gesund essen, Alkohol in Maßen und im erträglichen Maß Sport. Die Sorge einer Krebsdiagnose begleitet mein Leben relativ lang. Das bleibt wohl nicht aus, wenn Du zu früh Menschen so sterben siehst.

Die Oma väterlicherseits hatte zum Ende hin drei Herzinfarkte – allerdings auch in einem Lebensalter als man sein Leben im Schnitt als gelebt betrachtet hatte und man eher kaum an Butter-Verzicht und Sport über 60 – schon gar nicht als echte Kriegszeugen – nach so einer Diagnose nachdenken wollte. Meinen Onkel, den Bruder meines Vaters, hatte eine Herzkrankheit in seiner Lebensmitte beinahe einmal die Kerze viel zu früh ausgeblasen. Eine vorbei kommende Ärztin, die Bock hatte auf lebensrettende Maßnahmen ohne dummes Vorurteil „Oh, der ist in der Kneipe vom Stuhl gefallen – also ist er wohl nur betrunken.”, rettete ihm sein Leben und seither hilft implantierte Technologie seine Herzrhythmusstörungen nötigenfalls auf Trab zu halten.

Lustigerweise hatte ich – auch aufgrund meines Lebenswandels – nie auf dem Plan, dass ich eine besondere Neigung haben könnte, zumindest aufgrund meiner Lebensgestaltung, eine höhere Chance haben zu können auch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.

Der genetische Test hat nun aber etwas anderes geurteilt. Diese Chance ist hochgradig da – und im Grunde kann man auch gar nichts dagegen tun, außer sich angemessen klug zu verhalten. Bei mir ist's im Moment auch etwas wahrscheinlicher, weil andere Werte gerade etwas aus meiner sonstigen Art schlagen. Woran ich aber selber gar nicht so viel mehr ändern kann, weil ich ja eh aus unterschiedlichen Gründen nicht so sehr zur Völlerei neige. Lange Rede: über 50 zu werden als Frau, die in dem Alter übliche Hormonumstellung, lässt gelegentlich vermuten, der eigene Körper entwickelt sich zu einer Mistmade. Ansonsten ist aber generell über 50 zu werden (und vielleicht noch älter) eine verdammt feine Sache für das eigene Leben! So an sich, im Prinzip und im Allgemeinen.

Ich hatte das nicht auf dem Plan. Also als ich sagte, „Okay, ich mache diese Blutuntersuchung mit!” Etwas was man ausdrücklich in der Praxis gegenzeichnen muss – war mir nicht ganz klar, was ein positiver Befund tatsächlich mit mir, meinem Blick auf diese gesundheitlichen Dinge bisher, der Auseinandersetzung mit meiner Gesundheit anstellen würde. Und ich kann nur sagen: es ist durchaus interessant. Aber eigentlich hätte ich es lieber nicht gewusst.

Somit komme ich zum Dialog mit meinen Vorfahren. Ich war ein wenig angesäuert und denke viel darüber nach, was sie mir vererbt haben und was nicht – tatsächlich habe ich das Gefühl – ich schlage eindeutig mehr nach Vaters Linie, sie haben mir mehr von dem Mist vererbt als von den Juwelen.

Lange Rede: dieser heutige mögliche genetische Laborfirlefanz mag durchaus hier und dort sinnvolle Diagnostik ermöglichen – aber überlegt Euch bitte sehr genau vorher, was das wohl mit Euch macht, wenn Euch die Antwort nicht ganz so sehr gefällt. Nochmal zum Beispiel, Angelina Jolie: Klar, kann man sich bei einer genetisch Disposition zum Karzinom die Brüste abnehmen und die Eierstöcke entfernen lassen. Aber würde jemand „ja!” sagen zur prophylaktischen Magen-/Darmresektion – aufgrund einer genetischen Disposition zum Magen- oder Darmkrebs? Dieses Wissen macht etwas mit einem, darüber sollte man sich im Klaren sein. Regelmäßig zur Vorsorge gehen, kann man schließlich auch ohne Gentest.

Man kann ja eh nichts machen. Wir werden alle sterben, die einen früher, die anderen später, die einen so, die anderen so.

Nur: das Bewusstsein zu diesem Wissen ändert sich bei mir gerade. Mit 20, 30, 40 wusste ich zwar auch, dass ich sterben würde – aber irgendwann einmal und irgendwie … vielleicht doch nicht? Diese Naivität macht zunehmend Platz einem fachlichen KnowHow hinsichtlich der Tatsache, dass es wirklich gar keinen Notausgang geben wird. Es wird passieren. Auch mir. Das verändert sehr viel in mir.

Es ist wie ein fauler Apfel, der muss nun gegessen werden – in ganzen Stücken. Der größte Teil von ihm schmeckt herrlich reif und aromatisch aber am Ende ist das diese braune Stelle und nee, die schmeckt einfach nicht. Da ist der Wurm drinnen! Das Dumme ist nur, ich weiß jetzt, dass die braune Stelle an zwei Stellen im Apfel auftreten könnte.

Das macht zwar klüger – auch nicht entspannter.

2019-05-24

Lieber Shiinas Diätassistent!

Shiina (hier aufgenommen von ihrer alltertollsten Urlaubsbetreuung @maske_katja) und ich sagen mit herzlicher Freude DANKESCHÖN für den Taillen-Support! Und schicken von Herzen viel Sonne!

2019-05-21

Schneckiges …



Mein Verhältnis zur Schnecken ist ambivalent. Ich finde die ganz spannend, ekele mich nicht vor ihnen und kann sie sogar essen. Neulich in der Sendung rbb Gartenzeit gab es kurzen informativen Film zur Weinbergschnecke, die ein natürlicher Feind der Nackschnecke sind – also schneckige Kannibalen quasi – und sich sehr lange lieben, wenn sie sich lieben. Und das zudem am hellichten Tag im Freien tun dürfen. Da möchte man fast zur Schnecke umschulen, nicht wahr?

In der gleichen Sendung wird der kleine Garten von Carolin Ewert vorgestellt mit ihrem schönen Gartenblog hauptstadtgarten.de. Die hat passend zur Urlaubsjahreszeit einen guten DIY-Tipp, um Pflanzen ausreichend zu bewässern – sehr einfach mit unlasierten Tontöpfen.

Im Foto oben übrigens mangels Schnecken-Foto ein Wurz-Foto, also Wurz von Nelkenwurz. Ich bin dieses Jahr sehr glücklich über diesen Namen und die drei Nelkenwurze, Nelkenwürze, Nelkenwurzisse … die ich unten im kleinen Vorgarten bzw. oben auf dem Balkon habe.