2020-01-28

Coronavirus

Zum Coronavirus – im Grunde ist es eine Grippe, da gilt wie immer, es trifft die mit den schwächeren Immunsystemen härter als andere. Also mit anständiger Hygiene wie regelmäßig Hände waschen, hier und da mal ein Desinfektionsmittel verwenden (insbesondere trifft man auf erkältete Mitmenschen) ist eine prima Sache.

Auch in China sieht es zur Zeit so aus, dass die Verstorbenen eher Menschen waren mit Vorerkrankungen etc. Also diese (wie auch ältere Menschen, Kinder) sollten über Hygiene- und Schutzmaßnahmen nicht nur nachdenken, sondern auch anwenden. Menschen unter einer aktuellen Chemotherapie, finde ich persönlich, sind nicht übervorsichtig, wenn sie sich mit Mundschutz nach außen bewegen.

Die gängigen Mundschutzlösungen haben übrigens zwei Seiten: eine weiße und eine blaue. Die Blaue ist die wasserfeste Seite, da wir beim Coronavirus von Tröpfcheninfektionen ausgehen, ist es daher viel cleverer die blaue Seiten nach außen zu tragen.

Die eigentliche ätzende Sache am aktuellen Virus ist die relativ lange Inkubationszeit – in der man ohne von der eigenen Ansteckung zu wissen – bereits selber ansteckend ist. Bei einer normalen Grippe sind das im Schnitt lediglich drei Tage. Bei diesem Virus sind es nun aber 14 Tage. In zwei Wochen kann man viel unterwegs gewesen sein und eine Menge Mensch getroffen haben – und angesteckt haben. Das potenziert sich!

Also wer am Anfang seiner Ansteckung in Berlin am Wochenende z. B. in den Sage Club geht – und am nächsten Wochenende noch einmal, der hat dann unter Umständen eine nicht geringe Menge an Menschen unwissentlich infiziert – und die in der Folge noch deutlich viel mehr Menschen. Und dann hat man selber immer noch gute fünf Tage Zeit ein paar Leute mehr zu infizieren.

Das ist die eigentliche Tragödie bei diesem Virus!

Hauptproblem in Deutschland ist leider, dass wir hierzulande – da hier ja alles nach 15 Jahren Merkel-Regierung runter gerockt ist, was das öffentliche Leben bedingt – die Krankenhäuser Quarantänestationen im hohen Maß runter gerechnet haben und lieber zu First Level Medizintourismus-Bereiche umgebaut haben. Privatpatienten aus dem Ausland bringen so schön viel Budgeterleichterung.

Will sagen, solch ein faszinierend zeitnaher Durchgriff und Handlungszwang im Katastrophenfall, wie wir gerade in China sehen können, das wird hier in Deutschland nicht passieren, weil Krankenhäuser gar nicht mehr für solche Katastrophen ausreichend mit Raum und Personal ausgestattet sind.

Ansonsten informiert das Robert Koch Institut zeitnah über den Coronavirus und Empfehlungen online – ganz ohne BLÖD-Zeitungsdrama!

Und grundsätzlich – das ist ein Fachwissen, das nie schadet – kann man sich angesichts der Situation in China ruhig vorsorglich mit den Empfehlungen vom deutschen Katastrophenschutz beschäftigen. So ein paar Flaschen Mineralwasser und Nahrungsmittel im Keller vorzuhalten, kann nicht schaden, wenn es klüger ist ein paar Tage nicht das Haus zu verlassen.

Ich war die Tage auf der Grünen Woche 2020 am Stand vom Katastrophenschutz – und kann für mich sagen, es ist ein interessantes Thema, dessen eigenen Schulwissen man ruhig ab und an auffrischen kann – und den eigenen Haushalt für Notlagen überprüfen kann.

Und in einem solchen Fall, womöglich bei eigener Infektion, im Haus bleiben zu können – also keine Leute dann wissentlich einem Ansteckungsrisiko auszusetzen – ist die allerbeste Sache.

Und damit wären wir bei der allerwichtigsten Maßnahme, die ein jeder von uns zur Zeit vornehmen sollte: Wenn Ihr Anzeichen einer viralen Infektion an Euch bemerkt, bleibt verdammt noch einmal zu Hause! Mit allem anderen gewinnt man keine Punkte, schädigt schlimmstenfalls andere Menschen!

Euer Arbeitgeber wird Euch immer ersetzen können, nachdem er Euch einen Kranz auf das Grab legen musste.

Seid nicht so blöd wie 2009 (Schweinegrippe) der Ralf von BLÖD blöd war! Der war nämlich unbeschreiblich blöd!

2020-01-12

Luisa Neubauer möchte nicht das Zirkuspferd der Siemens AG sein

Ich bin Fan! Diese Frau gibt mir viel Zuvertrauen in einen sehr großen Teil unserer heutigen Jugend – und ich liebe es so ganz nebenbei ihr dabei zuzusehen, wie absolut souverän und extrem eloquent sie in der Öffentlichkeit auftritt.

Das öffentliche Auftreten von ihr und anderen dieser jungen Aktivisten generell, habt Ihr auch zur Kenntnis genommen wie sehr souverän sie und andere junge Leute heute ohne Zettel frei vor großen Massen sprechen? Unaufgeregt. Inhaltsfixiert.

Während sich die ewig lange schon im Job befindliche deutsche Politikerriege steif und an Zetteln festhaltend, eine Sprache längst vergangener politischer Tage spricht, der niemand mehr zuhören mag, weil sie sich nicht mitentwickelt hat mit dem Denken und Handeln des restlichen Volkes über die Jahre. „Zap mich weg!”-Langeweile.

Da gibt es einen Umbruch und ich mag sehr diesem beizuwohnen. Auf unsere vielen jungen Menschen in diesem Land!

Freitag donnerte es durch die Presse und Sozialen Medien, publiziert von Siemens, man – in Person Siemens-Chef Joe Kaeser – hätte Luisa Neubauer das Angebot gemacht, künftig im Aufsichtsgremium der Siemens AG zu arbeiten und so unter anderem speziell an weiteren Gesprächen zum Köhleförderprojekt Carmichael-Mine in Australien teilzunehmen. Für das Unternehmen geht's um den Auftrag der Schienensignalanlage im Projekt. In dem Kohlebergwerk sollen nach Inbetriebnahme bis 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr (!) abgebaut werden, die teilweise über das Naturreservat Great Barrier Riff abtransportiert werden sollen. Ökologischer Wahnsinn par excellence.

Die Entscheidung zu diesem Projekt muss so kurzfristig erfolgen, dass hier fachliche Beratung gar keine ernsthafte Wirkung noch auf die Vertragsgestaltung haben dürfte. Das Siemens-Angebot darf schon alleine deswegen als faules Ei betrachtet werden.

Aber generell war diese Offerte anbiedernd und unüberlegt. Das Projekt Carmichael-Mine ist unter normalen Umständen schon ein sehr schwieriges Thema in der heutigen Zeit – wer am Kohleabbau mitverdient, setzt sich nun einmal in das stachlige Nest einer Energiegewinnung, die als extrem das Klima gefährdend längst als Schwarzer Peter ausgemacht ist und als weit überholt gilt. Die Bilder der ehemaligen Natur von Gegenden in denen Kohle abgebaut wurde, sprechen genauso ihre Sprache. Auf die Idee zu kommen, sich an dieser Stelle der deutschen Klima-Aktivistin bedienen zu wollen – als prestigeträchtiger Coup, hat man dann doch auch die Guten mit ins Boot geholt – ist eine durchaus gängige Form im Lobbyismus. Und einkalkuliertes Schmankerl für spätere Pressearbeit aber man hätte ahnen können, dass hier diese Mechanismen nicht mehr funktionieren würden.

Zunächst einmal ist gegen solche Angebote nichts zu sagen, üblicherweise holen Unternehmen auch Kritiker von Projekten mit in die Verhandlungen, Lobbyismus funktioniert genauso von unten nach oben wie von oben nach unten.

Siemens hat das auch schon immer so praktiziert, kauft Kompetenzen extern ein. Auch kritische Stimmen. Man möchte vorbereitet sein, ggfs. bei Projekten frühzeitig erkennen, wann Umstände einen besser frühzeitig (also bevor zu viel Geld verbrannt wurde für nichts) aus einer Projektplanung aussteigen lassen. So spart Fachexpertise der Gegenseite durchaus Geld. Praktisch ist dann aber auch, dass man natürlich die kritischen Stimmen vertraglich durch die üblichen Stillschweigeklausel ruhig stellen kann. Sogar übergeordnet vom etwaigen Auftraggeber, Siemens wäre sehr fein raus gewesen damit. Neubauer als prominente Person der Gegenseite mit an Bord – mit Maulkorb.

Siemens hat bei der Carmichael-Mine zusätzlich zum schwierigen Thema Kohleabbau nun als zusätzlichen Gegner die schrecklichen Bilder der aktuellen Brand-Apokalypse in Australien an der Backe. Die unfassbaren – längst nicht mehr menschlich greifbaren Zahlen – von riesigen Flächen verbranntem Land, Milliarden von getöteten Tieren. Aber auch komplett vernichtete Tier-Populationen – was noch einmal etwas anderes ist als verbrannte Tiere – denn hier sind Tier- und Insektenarten en masse vernichtet worden, nicht mehr reproduzierbar. Von den in den Bränden verletzten, getöteten Menschen und deren vernichteten häuslichen Existenzen ganz abgesehen.

Die Umwelt massiv schädigende Projekte in Australien dürften in nächster Zeit die Aura eines Unternehmens nicht positiv wirken lassen.

Die Vorzeichen sind so mies in dieser Sache, dass ein kluger besonnener Kopf jetzt sagen sollte: „Wir lassen das.” Oder zumindest „Wir vertagen das.” Dummerweise hat Australien einen Premierminister, der offensichtlich nicht sonderlich helle ist und, was die Klimaproblematik anbelangt, ein Leugner. Man hier also politisch auf Unterstützung hinsichtlich taktisch kluger (wenigstens) Aussetzung dieses Projektes, nicht hoffen kann. Siemens steckt also im Schlamassel.

Sie können das Projekt ablehnen und in den sauren Apfel beißen, da Konventionalstrafen zum aktuellen fortgeschrittenen Zeitpunkt des Projektes fällig würden. Oder auf die Idee kommen, Deutschlands derzeit bekannteste Klimaaktivistin mit ins Boot zu holen für ein bisschen Imagepflege. Das tut man indem man dieser Person ein Angebot macht, von dem Siemens glaubt, das könne sie gar nicht ablehnen. Hier ein bisschen Consulting für die gute Sache, dort einen etwaigen Aufsichtsrat-Job in Aussicht stellen – wie man das halt so macht. Angebote bei denen Politiker mit wedelnden Fahnen herzlich gerne zugreifen üblicherweise, ist es doch gängiges politisches Versorgungsmodell in der heutigen Zeit.

Solche Angebote macht man üblicherweise im Stillen. So, dass etwaige Verhandlungen im Stillen geführt werden können, man die Eckpunkte sauber ausarbeiten kann, so dass jede Seite – auch die politische – im sauberen demokratischen Stil das Gesicht wahren kann.

Angebote dieser Art macht man nicht laut – und man geht vor allem nicht mit solchen Angeboten in die Öffentlichkeit, bevor die andere Seite davon überhaupt Kenntnis und dazu Stellung nehmen kann. Siemens tat das Freitag genauso. Es steht dabei zu vermuten, sie taten es auch mit dem Kalkül, dass es ein besonders cooler PR-Coup wäre, es genau am letzten Freitag zu tun an dem Die Grünen ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Neubauer ist hier Partei-Mitglied.

Was für ein unfassbar schlechter Stil von Siemens. Nahezu dilettantisch zu nennen. Der wird so öffentlich schlecht nicht einmal im Fußball-Business praktiziert. Es war so unfassbar jämmerlich schlecht inszeniert von Siemens, dass mir gerade die deutsche Herkunft des Unternehmens als Deutsche peinlich ist. Was hat die da nur geritten? Bilden wir ernsthaft an unsere Universitäten die Eliten aus, um solche peinliche Schüsse ins eigene Bein abzugeben? (Der Fachkräftemangel muss wohl gravierend sein in diesem Land.)

Die Antwort von Luisa Neubauer – Freitag Abend im TV auf der Geburtstagsfeier der Grünen vom ZDF interviewt – war dann auch so deutlich, wie von ihr zu erwarten, wie für das Unternehmen Siemens hoch peinlich. Sie forderte Siemens zunächst einmal auf, aus diesem Kohleförderungsprojekt in Australien auszusteigen – bevor sie sich überhaupt nur auf etwaige Gespräche einlassen wolle. Weil es die einzige sinnvolle Möglichkeit ist – zu dieser Zeit, vor allem in diesem brennenden Land. Das war so kompromisslos öffentlich kommentiert, wie es Siemens übrigens vorher hätte klar sein können, dass dies ihre einzige Antwort sein könnte nach diesem Jahr des straßenpolitischen Kampfes und der weltweiten Klimasituation weltweit.

Was hat Siemens geglaubt? Was sollte die dumme Idee, man könnte eine der deutschen Leitpersonen der Klimaaktivisten simpel mit etwas geschäftspolitischer Großzügigkeit einsammeln und für die eigenen Geschäfte gefügig machen? Dabei den PR-Deal des Jahres landen? Haben die immer noch nicht kapiert, dass es diesen jungen Menschen um etwas ganz anderes geht als um Prestige, Geld und Seelenverkauf?

Was hat sich Siemens da für einen Diletantismus erlaubt? In aller Öffentlichkeit? (Man wollte beinahe „How dare you?” bemühen an dieser Stelle, wäre es nicht sogar für mich als einfache Bloggerin zu platt.)

So mochte ich sehr gerne sehen wie Luisa Neubauer gestern höflich souverän im TV (!) das Siemens-Angebot abschmetterte. Und im Hintergrund die Grünen-Party abging. Die Party, deren Anlass Siemens hier dummdreist für sich instrumentalisieren wollte für die eigene Sache und die nun herrlich höhnische Kulisse einer öffentlichen Ohrfeige, einer sehr berechtigte Ohrfeige, Neubauers an Siemens war.

Ich feierte, wie sie klipp und klar definierte, dass es für sie nur einen Zugang für weitere Gespräche gäbe im Sinne der Siemens AG, nämlich den völligen Rückzug aus dem Projekt Carmichael-Mine. Der Umwelt, dem Klima zuliebe. Sie somit höflich distanziert indirekt erklärte für übliche Polit-Spielchen der Siemens-Vorstände nicht zur Verfügung zu stehen und sie sich vom Konzern nicht vertraglich den Maulkorb verpassen lassen wollte. Sie generell solche Posten für sich ausschloss.

Wie konnte Siemens diese Frau nur so unterschätzen?

Stattdessen muss sich der Konzern nun in einem viel weiteren öffentlichen Kontext zu diesem geplanten Geschäft stellen. Vielen Deutschen war bis gestern Abend noch gar nicht klar, worum es in der Sache eigentlich ging. Das hatten übrigens auch einige deutsche Medien interessanterweise im Zusammenhang mit dem Neubauer-Angebot versäumt zu berichten. Für mehr als „Siemens böte Neubauer einen Aufsichtsratposten an”, hatte es bei denen inhaltlich nicht reichen wollen. So spannte auch die Presse gänzlich unreflektiert (weil sie in Person zu dem Zeitpunkt nämlich unbefragt) Luisa Neubauer vor den Siemens-Karren, dass man von professioneller journalistischer Tätigkeit wirklich nicht mehr sprechen kann.

Luisa Neubauber argumentierte, dass ihr immer mächtiger werdender politischer und – im Moment – einzig richtiger Aktionismus der von der Straße sei! Und es für solche personellen Angebote durchaus bereits klar definierte Experten bei Science for Future gäbe, denen Siemens das Angebot antragen könne. Und, das wiederholte Neubauer mehrfach im Interview, es für Fridays for Future es keine Alternative als den Ausstieg Siemens aus dem Projekt gäbe.

Nur guckt nun eine deutlich breitere deutsche Öffentlichkeit drauf als Siemens es vermutlich je lieb gewesen wäre. Den Schlamassel haben sie sich selbst eingebrockt.

Wer meint, Menschen in der Öffentlichkeit unter Druck stellen zu dürfen, borniert und denkbar uncharmant, der bekommt hier und da umgekehrt von gefestigten Persönlichkeiten in Antwort die Pistole auf die Brust gehalten. Auch öffentlich. So kann es gehen. Und womöglich müssen die Unternehmen in dieser Welt langsam begreifen, dass die jungen Menschen auf der Straße gar nicht mehr zu käuflichen Art ihrer Rasse gehören. Das nichts mehr so einfach sein wird in ihrer bornierten Welt des Kapitalismus. Es muss weh tun.

Man ist nie zu alt, um noch umlernen zu können – das macht die Spezies Mensch aus, dass sie das kann. Und hier wäre es sogar für die gute, nämlich existenzielle Sache.

2020-01-04

Der Zuckerhut



Dieser Zuckerhut lat. Cichorium intybus var. foliosum f. cylindricum, auch als Fleischkraut oder Herbstchicorée bezeichnet, hat wenig mit Zucker zu tun, ganz im Gegenteil. Der Zuckerhut ist ein Salatkopf, lang gezogen, der vorrangig aus Italien (Pan di Zucchero), Österreich und Südfrankreich (Chicorée Pain De Sucre) stammt. Im Grunde sieht er aus wie der weichere Zwilling vom Spitzkohl.

Ich sprach neulich in illustrer Runde über meine Freude einerseits, dass im Spätherbst es endlich wieder Frisée-Salate im Handel gäbe, die ich wegen ihrer Bitterkeit sehr schätze. Empfohlen hatte mir diesen Salat die Ergotherapeutin, aus Österreich stammend, als ich ihr mein Leid darüber klagte, dass ich gerade einen Frisée-Salat gekauft hätte und dieser überhaupt nicht mehr bitter schmeckte.

Das ist mein Leiden mit heutigen Salaten. Ich liebe Bitterstoffe, ich weiß auch, dass sie uns in der Nahrung sehr gut tun – immerhin regen sie ordentlich den Stoffwechsel an. Ein großartiges Geschenk der Natur für alle Menschen, die ein wenig Hüftspeck abbauen möchten oder der Leber Gutes tun wollen.



Aber die grüne Industrie ist der Meinung neuerdings aus allen Zichorien-Gewächsen und Salaten und sonstigem Gemüse alles an Bitterstoffen hinaus zu züchten, was nur geht. Um sich für die entstandene Banalität im Geschmack zu feiern. Schade. Ich habe mittlerweile überhaupt keinen Lust mehr Chicorée oder Radiccio zu kaufen. Es ergibt für mich einen Sinn mehr. Schmeckt alles nach Einheitsnichts.

Den Zuckerhut mit dem Bitterstoff Lactucopikrin, der übrigens ebenso zu den Zichoriengewächse (Wegwarten) gehört, den haben sie so scheint es noch in Ruhe gelassen.

Er sei nicht leicht zu finden, der Zuckerhut, prognostizierte mir die gute Frau und versprach mir einen mitzubringen, würde sie einen im Handel sehen. Er wird erst ab Oktober bis Ende März geerntet – ist also ein echter Wintersalat. Bei Denns gäbe es ihn manchmal, sprach sie. Also hielt ich wie ein Trüffelschwein die Augen offen. Gefunden habe ich ihn dann tatsächlich an einem netten Gemüse- und Obststand auf dem Bio-Markt am Leopoldplatz. Demeter-Qualität vom Flora-Hof (sie haben Samstags auch Hofverkauf in Potsdam.)

Ein Salatkopf kostet dort Euro 2,50 (2022 € 3,50). Dafür bekommt man aber einen riesigen langen Salat, an dem ich problemlos vier Tage lang essen und dabei jedes Mal einen riesig großen Salatteller genießen kann. Ein Vorteil dieses Salates ist, dass er sich auch nach der Ernte erstaunlich lange frisch hält, kühl untergebracht. Bis zu vier Wochen Lagerungsfähigkeit! Welcher Salat kann das schon? Der Zuckerhut zählt somit zu Recht als Lagergemüse. Er kann z. B. gut auf Balkonien bevorratet werden.

Natürlich kann man in seinen Blättern auch Füllungen einrollen und das Ganze dünsten wie beim Wirsing bzw. den Salat generell dünsten und als Beilage oder generell als vegetarischen Hauptgang servieren.

Mittlerweile hat ihn übrigens auch wieder Denns im Angebot (als Kiloware) für Euro 1,99. Wer bittere Salate mag, ich kann ihn Euch nur sehr ans Herz legen!

Edit: Preis 2022 € 3,99/kg (Preiserhöhung liegt übrigens wirklich mit an den zu heißen Sommern.)

2019-12-31

Rutscht gut!

Wieder ist ein Jahr wie im Fluge vergangen. Es war mir ein gutes Jahr.

So schwierig es angefangen hat mit einer ordentlichen Portion Schmerz und mittendrinnen einigen wirklich harten Wochen, war es in der Hauptsache ein Jahr voller neuer Wege und guter Entscheidungen, mit lieben alten und neuen Freunden, wundervollen Menschen!

Ich durfte sehr schöne Reisen machen und dabei sehr feine Menschen kennenlernen! Tolle Plätze besuchen, neue Eindrücke gewinnen, mein Herz an Länder, Landschaften und deren Einwohner verlieren.

Gelernt habe ich in diesem Jahr auf mich aufzupassen. Meine eigenen Wege zu definieren, zu beschreiten, Rücksicht auf mich zu nehmen. Unbequem zu sein. Abzuwählen. Fühlt sich gut an, der zögerliche Tanz auf der eigenen Hochzeit.

Ich bedanke mich für Eure Liebe, Zuneigung, Zuversicht, Hilfe, Schönheit, Freundschaft!

Ich bin sehr dankbar, dass ich mit Shiina in dieses Jahr gehen durfte und sie mit mir auch wieder gemeinsam hinaus geht. Genauso würde ich es sehr sehr gerne nächstes Jahr um diese Zeit auch halten dürfen.

Und genau das wünsche ich mir für alle lieben Menschen um mich herum, dass wir alle zusammenbleiben – uns niemand abhanden kommt in diesem 2020. Dass wir – und Ihr – alle gesund bleiben dürfen und in Frieden und Zuversicht das neue Jahr leben dürfen.

Dass wir wieder mehr einander die Hände reichen, aufeinander acht geben – und mehr Liebe als Hass schenken. Wenn wir alle dieser Welt öfter ein Lächeln schenken – muss sie zu einer besseren Welt werden! Und lasst uns für gemeinsam Ziele aufstehen und kämpfen, es gibt sehr viel zu tun, noch haben wir es in der Hand!

Rutscht gut rüber, rein und bleibt gesund. Genießt Euer neues Jahr, ich wünsche Euch, dass ihr in leichten Schritten mit viel Glück und Freude hindurch gehen könnt.

Ein wundervolles gesundes neues Jahr 2020!

2019-12-25

Fröhliche Weihnachten!



Liebe Freunde,

ich wünsche Euch allen ein wundervolles Weihnachtsfest, ruhige besinnliche Tage, Freude, Gemeinsamkeit, schöne Stunden – friedliche Momente, fröhliche Tage, Zeit, Muße, Entspannung, Glück – einfach eine einmalige Weihnacht, eine gute Zeit!

Schön, dass es Euch gibt, wir alle gemeinsam diese Zeit begehen dürfen. In Frieden. Im Warmen.

Unser aller großes Glück!

2019-12-23

Lieber Shiinadiätbeauftragter, …

… ich werde weich.

Ich suche jetzt seit drei Tagen nach der Adresse für die Weihnachtspost – und finde sie nicht. Dummerweise habe ich sie nicht digital geführt (wie ich eigentlich dachte) und finde die seltene Rechnung, die mal in den Paketen dabei war nicht mehr. Offensichtlich habe ich in diesem Jahr zu sehr aufgeräumt.

Also, hm, wie soll ich es sagen: Ich hätte sie gerne – wenn möglich – in meinem rechts stehenden Postfach. Sonst kann ich die Karte nicht absenden …

Es ist mir so sehr peinlich. Wirklich!

Liebe Grüße
creezy

2019-12-10

Malen

Theroretisch waren meine Cousine und Großcousin sowie Großcousine gestern zum Plätzchen backen verabredetet.



Praktisch meldete sie sich Sonntagabend mit der Frage, ob wir nicht zu Paint your Style gehen wollten und Keramik anmalen wollten? Es gäbe seitens der Kinder noch Oma- und Opa-Weihnachtsgeschenkbedarf und überhaupt, wollte sie das immer mal ausprobieren.

Ich war anfänglich so semi begeistert. Plätzcheneinkäufe waren bereits erledigt (werden aber nicht schlecht) und mit dem Malen also besonders dem figürlichen Malen habe ich es nicht so. In Berlin gibt es von Paint your Style mehrere Filialen, schon seit langer Zeit und irgendwie haben mich diese Läden nie wirklich gereizt. Schlussendlich malt jeder besser als ich.

Andererseits ist aber alles gut, was man mit diesen entzückenden drei Menschen zusammen machen kann.



Somit sind wir gestern nachmittag in der Filiale in der Rheinstraße eingetroffen, nachdem alle Kinder zusammen gesucht waren. Meine Cousine hatte einen Tisch für zwei Stunden reserviert – wir suchten uns alle einen Keramikrohling aus den mehr als umfangreich bestückten Regalen aus. Die erscheinen auf den ersten Blick nicht sehr günstig – aber da mit dem Rohlingspreis quasi alle Farben, Werkzeuge, Lasur, das Brennen und Aufenthalt abgegolten sind, finde ich die Preise am Ende durchaus angemessen.

Der Großcousin hat den großen Teller in Cooperation mit seiner Mama gemalt (der wird nach dem Brennen knallrot sein). Ich bin für die kleine Salzstreuerkatze links in Türkis verantwortlich, Großcousine hat – wat bin ich stolz – die perfekte Schildpattkatze geschaffen (meine Gene!). Die Cousine hat sich noch an einem Weihnachtsstern versucht.

Alles zusammen mit einem Getränk für die Kids (Softgetränke, Kaffee, Tee gibt es gegen kleines Geld zu erwerben) hat die Rechnung etwas um 57,— Euro ausgemacht. Und voraussichtlich Donnerstag können wir die Geschenke nach dem Brand abholen.

Und ich muss zugeben, nach meiner anfänglichen Skepsis, hat mir das sehr viel Spaß gemacht. Natürlich war es jetzt um die Weihnachtszeit und zu dieser Uhrzeit recht voll und somit ordentlich trubelig. Aber sich in der Masse der Rohlinge und an die 100 Farben auf eine Katze und einen Türkis-Ton zurückzuziehen – mehr Aufmerksamkeitstraining geht ja wohl nicht!

Doch, ich denke da bin ich jetzt öfter. Hier und dann eine Schale bemalen, das kann mir und anderen Freude bringen.

2019-11-06

Robert Enke

Sonntag jährt sich zum 10. Mal der Todestag von Robert Enke. Ich weiß noch, dass mich damals die Nachricht mit vielen anderen an dem Abend auf Twitter ereilte – wie fassungslos wir waren! Und traurig.

Anlässlich seines Todestages hat die Robert-Enke-Stifung mit einem Virtual-Reality-Projekt die Möglichkeit geschaffen für Nichtbetroffene in das Erleben von Menschen mit einer Depression einzutauchen.

Unternehmen, sonstige Unterstützer können dieses Projekt ins Haus holen. Es ist eine Gelegenheit z. B. durch Selbsterfahrung einen eigenen Zugang zu dieser Krankheit zu erfahren – so vielleicht ein besseres Verständnis für Freunde, Verwandet und Kollegen, die von der Krankheit betroffen sind zu entwickeln.

Für das Projekt kann man spenden – auch für die Robert-Enke-Stifung. Mehr Informationen auf Impression Depression

2019-11-05

Die rote Box



Die rote Box stand hier die letzten Jahre immer irgendwo in der Wohnung herum, nachdem sie zuvor schon in der alten Wohnung immer irgendwo herum stand. Und ich kann sie getrost meinen persönlichen Pain in the Ass-Moment nennen. Die rote Box enthält nämlich, wenn auch grob geordnet, nicht wirklich sortiert Altlasten aus früheren Jahren.

Explizit und vorrangig heißt das persönliche Hinterlassenschaften meiner Mum, Telefonbücher, diverse Kalender, ein zwei Lederportemonnaies, Kalender und … Kalender. Hässliche Korrespondenz mit Unternehmen zwangsweise geführt nach ihrem Ableben. Bestattungsunterlagen. Kondolenzkorrespondenz. Einiges ihrer Privatkorrespondenz. Die Kontoauszüge der letzten Jahre usw.

Daneben letzte Rechnungen aus meiner Selbstständigkeit. Sammelsurium.

Etwas was man also mitschleppt. Von dem man weiß: den größten Anteil davon will man nicht, braucht man nicht, mag man nicht. Und irgendwie denkt man doch, vielleicht liest man das doch noch einmal. Begibt sich zurück. Kann das aushalten, irgendwann. Ich schreibe insbesondere von ihren Kalendereintragungen.

Da ich in der letzten Woche einige Dinge aus meiner Wohnung mutig und sauber dem Speermüll übereignet hatte, Stoffreste von denen ich weiß, die werde ich nie vernähen und gar nicht weiß, wie sie jemals in meinen Besitz gelangen konnten, einem guten Zweck zugeführt habe, x-viele Katzenkuschelkissen diese Woche der Tier-Tafel-Sammelstelle im Kiez vorbei bringen werde, bin ich gerade im Sortier-Flow. Ganz ohne Marie K-Dingsda oder Ratgeber-Phänomene.

Der Kram muss weg und in irgendeinem Anflug von Mut, Lösungsprozessen, Altlastenentsorgung habe ich mich heute an die rote Box gewagt. Einiges wie die Kondolenz-Post mit den Beerdigungsunterlagen hebe ich noch auf. Menschen, die über meine Mum liebevoll schreiben, das ist so schlecht ja nicht. Aber die anderen Dinge von ihr, die habe ich heute größtenteils ziehen lassen. Schlussendlich interessieren mich ihre Kontoauszüge nun nicht mehr und da wird auch behördlicherseits nichts mehr nachkommen, hässliche Post aus der Zeit ihres Todes brauche ich nicht – und die Einträge in ihren Kalendern beschäftigen sich vorrangig damit, wann sie bei welchem Arzt sie war, dass sie natürlich auch einsam war, ich nie oft genug angerufen habe. Jedes Mal, das sie mich angerufen hatte und ich damals nicht zu Hause war, wurde in dem Kalender vermerkt. Das hat mir nachträglich sehr die Brust zugeschnürt heute, das war teilweise alles nicht gesund. Das wusste ich schon damals und mich dem zu entziehen (müssen). das hat uns beiden viel Schmerz bereitet. Von ihrem Schmerz so plakativ zu lesen, das tut heute noch weh – auch wenn das wirklich ihr Ding war.

Schlussendlich wollte ich nicht von ihrer Liebe zum Kranksein bzw. sich darüber Liebe von anderen zu erzwingen, eingefangen werden. Bei aller Liebe zu ihr war vieles damals wahnsinnig schwer auszuhalten und ja, manchmal bin ich froh, dem mit ihrem Tod in den letzten Jahren auch entkommen zu sein. Es hatte mir schon von Kindheit an viel zu viel Energie gezogen.

Weg. Die letzten zwei Kalender hebe ich noch auf. Falls ich mich doch noch mal selber quälen will, irgendwann einmal. Oder mich daran erinnern möchte, warum ich Dinge, die ich tat, die mir natürlich heute leid tun, dennoch aus den sehr richtigen Gründen getan habe.

Alle Unterlagen, die sehr stark reduziert noch übrig sind, gehen morgen in dieser Box in den Keller. Ich werde allerdings dafür eine neue Box kaufen. Diese rote Box kann ich nicht mehr ertragen.

Es fühlt sich ganz gut an. Ich habe bis eben nur einmal daran gedacht die Kalender doch wieder aus dem Müll zu holen. Und es nicht getan.

In der Box sind auch viele Briefe, die ihre letzte Lebenspartnerin an sie geschrieben hatte. Briefe, die ich nicht lesen möchte, denn sie sind privat und schlussendlich, vermute ich, ist diese Frau noch am Leben. Ich hatte sie damals gefragt, ob sie die Briefe würde haben wollen, was sie verneinte. Aber weg tun konnte ich sie auch nicht.

Tsja, was macht man mit Briefen von Menschen an Menschen, die nicht mehr sind? Es ist nicht mein Ballast. Aber es sind immerhin Briefe eines Menschen an meine Mutter, die sie geliebt hatte damals.

2019-10-21

Besser …

… finde ich den Irrsinn des Kapitalismus nicht zu erklären als es Gummistiefel tun, die nicht wasserdicht sind.

Hübsch. Ja.

Aber nicht wasserdicht.

Ich meine … worin liegt ein Sinn in Gummistiefeln, wenn ich darin nasse Füße bekäme?

2019-10-20

Bescheidene Beobachtung

Ich war gestern wandern. Lieblingsstrecke ab Werder Richtung Potsdam. Dieses Mal bin ich allerdings an anderer Stelle abgebogen als sonst bzw. habe eine Waldweggabelung zu früh mit der, die erst später folgt, verwechselt mit der Folge zwei Kilometer zu früh an einer Landstraße gelandet zu sein.

Landstraßen in Deutschland sind so gestaltet: Der Straßenbau setzt eine Straße mit zwei Fahrbahnen, eine führt in die eine Richtung, die andere in die andere. Einen Standstreifen gibt es nicht – vor allem aber auch gibt einen befestigten Fußweg. Also keinen heißt: in keine der beiden Richtungen. Den könnte man anlegen, wenn man eh Straßen ausbaut.

Klar, wäre die Fußbewegung nicht sonderlich frequentiert – aber sie würde z. B. Radfahrern ein deutlich entspannteres Nutzen der Straßen ermöglichen (was sie dürfen) und vor allem Fußgänger, die aus welchen Gründen auch immer (z. B. eine Auto-/Radpanne) die Nutzung der Straße halbwegs bequem gestalten. Eine Richtung wäre hier auch völlig ausreichend, denn ja, das stimmt, so viele Fußgänger gibt es entlang von Landstraßen nicht. (Was womöglich aber auch daran liegen könnte, dass man sie so gar nicht dazu einlädt.)

Soweit so Straßenbau in Deutschland für Autos entgegegen anderer Verkehrsteilnehmer.

Ich bin nun einige Kilometer auf dem nicht wirklich befestigten Seitenstreifen gelaufen – entgegen der Fahrrichtung (in der STVO §25 Abs. 1 heißt es innerhalb geschlossener Ortschaft am rechten und linken Fahrbahnrand, außerhalb geschlossener Ortschaften linker Fahrbahnrand), wie man mich das einmal gelehrt hatte. Dabei stieg ich übre morsche Baumstumpfen, zwangläufig, denn direkt dahinter ging es bergab. Das Wetter war nett, alles schön. Und dann …

… dann fing ich an darauf zu achten, wie der mir entgegenkommende Fahrzeugverkehr mit mir umging.

Also zunächst einmal: die Straßenverkehrsordnung sieht vor als Fahrzeugführer zu einem Fußgänger im Straßenverkehr mindestens einen Abstand von einem Meter einhalten zu müssen. (Bei einspurigen Fahrzeugen wie Fahrrädern, Mofas etc. mindestens anderhalb Meter.) Soweit so prickelnd, wenn Autos mit 80-100 km/h an Dir vorbei fahren. Anders gesagt: da fällt es dem Wanderer schnell auf, wie nah oder wie weit entfernt ein Auto an Dir vorbei fährt.

Nun war die nicht vorhandene Bewegung so, dass ich wirklich zum Straßenrand hätte gehen müssen. Funfact: ich hätte lt. STVO auf der Straße gehen dürfen. Ein Meter Abstand heißt dabei im Grunde hätten vor allem große Fahrzeuge, die in der Mitte ihrer Spur fuhren, während meiner Überholung nach links ausweichen müssen.

Getan haben das vor allem die kleineren Autos. Zwei große Transporter mit Anhänger taten das nicht, denen war wichtiger die Spur zu halten (geschenkt, verstehe ich als Führerscheinbesitzerin). So richtig sicher in ihrer fahrbaren Umgebung, das äußere Umfeld negierend oder: gar nicht registierend, das waren interessanterweise dann die Fahrzeugführer der größeren Limousinen wie SUVs. Denen war völlig egal, wie sehr nah sie an mir vorbei fuhren.

Ein bisschen das, was man von den Schulen her kennt: Was kümmert mich ein Parkverbot oder die Gefährdung anderer Kinder, wenn ich mein Kind mit der großen Kiste zu Schule bringe, denn ich bin Auto!

Das fand ich interessant. Insofern, weil man schlussendlich als Fahrzeugführer vom Gesetzgeber angewiesen ist, immer vorausschauend zu fahren und bremsbereit. Eine Person am Straßenrand einer Landstraße wäre für mich ein Grund, so habe ich es auch in der Fahrschule gelernt, denn das passiert eher selten, vom Tempo zu gehen, Abstand zu halten.

Ich würde mir wirklich wünschen, wir würden dieses Land wieder mehr zu einem Land ausbauen in dem auch Fußgänger, Wanderer und andere zu schützende Verkehrsteilnehmer sich in jedem Moment sicher fühlen dürften. Straßen sind für alle da.

Bitte! Danke.

2019-10-16

Früher war mehr …

Freitag hat mir mein toller Physiotherapeut das Wochenende gerettet. Schlimme Hüftschmerzen wurden mit schlimmm schmerzenden therapeutischen Druckmomenten bearbeitet („Du muss jetzt mal ausatmen.”) aber es ging mir wirklich deutlich besser danach. Toll!

Heute ist er noch einmal an die Stelle, in Kombination mit Übungen. Die der verkürzten Hüftmuskulatur den Ausgang weisen sollen. Eine der Übungen, die besonders schön ist, wenn sie vorbei ist, hat er mir gezeigt auf der Liege und ich überlegte nun die ganze Zeit, wo ich die wohl überhaupt bei mir zu Hause machen könnte? Denn während der Dehnung soll das eine Bein gerade stehen, sprich: man benötigt dabei Höhe.

Gerade ist mir eingefallen, wo ich die Übung machen werde: Auf dem Esszimmertisch.

Früher war da mehr … Sex.

Heute Essen. Und Altensport.

2019-10-13

Joker

Eines meiner Geburtstagsgeschenke in diesem Jahr war die Einladung eines Freundes ins Kino. Wir einigten uns auf „Joker”, den Voraussagen „der Film sei sehr gruselig” und „die Menschen würden aus den Kinos rennen” zum Trotze.

Ich bin persönlich kein Filmgucker des Horror-Genre, ich grusele mich wirklich zu früh und zu schnell und ich zappe heute noch schnell auf einen anderen TV-Sender, wenn in der 25. Inspector-Barnaby-Folgen-Wiederholung gemordet wird. Da reicht bei mir alleine die Säge, die die Titelmelodie intoniert. So gruselfest bin ich! Immerhin habe ich über die Jahre wenigstens die Angst vor dem Monster unter dem Bett ablegen können.

Ich fand die Trailer zu Joker schon sehr Angst einflößend – schon deswegen, weil man in den Trailern im Grund gar nicht die Gewaltszenen des Filmes zu sehen bekommt, sondern lediglich Joaquin Phoenix als Joker durch die Szene schreiten sieht: und das wirkt in kurzen Sequenzen sehr … creepy!

Aber eben: Joaquin Phoenix – der nun mal in seiner Schauspielkunst ein großes (überlebendes) Talent ist. In dessen Filme ich auch immer gehen würde, wenn sie mich inhaltlich nicht die Bohne interessieren würden. Insofern war Joker gesetzt.

A. und ich sind ins International gegangen. Schande auf unser Haupt, dass wir noch nie in diesem Kino waren – obwohl eine Instanz der ehemaligen cineastischen DDR und von meiner Wohnung aus fußläufig zu erreichen. Mittwoch ist der Film hier angelaufen, Mittwochabend standen wir mit vielen anderen Menschen vor den Türen der Kinosaals.

tl;dr: Ich bin nicht aus dem Kino vor dem Ende des Filmes gelaufen. Ich habe gelitten – aber in einer ganz anderen Art als erwartet.

Niemand läuft aus dem Film, der z. B. die Filme von Quentin Tarantino gesehen hat. Nicht alle Szenen sind gewaltfrei und interessanterweise enden vor allem die Szenen, die Gewalt als logische Konsequenz erwarten lassen, offen. Die Gewaltszenen geschehen eher aus der Situation heraus in der man sie nicht (mehr) erwartet, das macht womöglich ihre Faszination aus.

Der Joker tötet zumeist mit Waffen, es gibt eine Tötung, die mit brachialer körperlicher Gewalt erfolgt, die Szene mochte ich nicht – aber schlussendlich hat man ähnlich brutale Szenen auch schon im sonntäglichen Prime Time-Programm öffentlich-rechtlicher TV-Sender sehen können. (Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass Unterhaltung derartige Zurschaustellung von Gewalt wirklich bedarf.)

Das wirklich Gruselige dieses Filmes liegt in den Szenen jenseits der Gewalt. Und die werden von Joaquin Phoenix so getragen, dass sein Leid, sein Wahnsinn riechbar wird. Die Geschichte des Jokers ist im Grunde schon mehrfach erzählt worden – zumal stellenweise als Comic veröffentlicht. Wenngleich seine Historie in der Realität der Comics weit entfernt ist von der, wie sie in den zahlreichen Batman-Verfilmungen erzählt worden ist. In Joker (2019) heißt er erstmals Arthur Fleck anstatt, wie in den Verfilmungen, Jack (Napier), der in den originalen Comic-Vorlagen nie einen bürgerlichen Namen trug.

Ich mag mich nicht in die Diskussion einklinken der Hardcore-Comic-Fans, welche Verfilmung nun näher dran ist am Original etc., das kann ich auch gar nicht. Aber natürlich wird diese Verfilmung hier heiß diskutiert – zumal auch diese sich nicht zwangsläufig an die Einzelheiten der Comic-Vorlagen hält. Aber das ist im Grunde auch nicht wirklich wichtig, denn hier kommt der Joker ohne seinen Gegenspieler Batman aus, das ist die eine Besonderheit dieses Filmes. Gut, nicht ganz, die beiden Gegenspieler begegnen sich schon – aber erzählerisch auf einer ganz anderen Ebene und zeitlich sehr lange bevor Batman als solcher aktiv ist.

Der Film hat zwei Varianten eines Endes – beide sind ziemlich großartig; die erste Szene interpretiert auf poetische Weise das Ende des Jokers der Batman-Verfilmung von 1989 – in der Jack Nicholson als Joker zu Grabe getragen wird – … (den letzten Teil meines Satzes kneife ich mir hier, denn dann würde ich spoilern und das tut man nicht.) Die andere Szene zeichnet das Interim im Leben des Jokers bis zur Fortsetzung seines Schaffens – hoffentlich irgendwann als Film vom gleichen Regisseur, den gleichen Drehbuchautoren geschaffen und wieder von Joaquin Phoenix gespielt!

Joaquin Phoenix ist so sehr großartig in dieser Rolle. Er vereint Arthur Flecks Suche nach Liebe und Anerkennung, seine Freundlichkeit, seine Umkehr von Talentlosigkeit als Comedian zum fragwürdigen Talent mit hässlichen Vorzeichen; seine Hilflosigkeit bis hin zum Umlegen des Schalters dieser seiner guten Anlagen in Reaktion auf sein Umfeld in das tiefe Böse des Jokers mit einer Intensität, dass man glaubt, den Mann, sein Leid, riechen zu können.

Alleine die physische Präsenz – vor allem in den Szenen, die mit nacktem Oberkörper gespielt werden – die er dem Joker mitgibt, schafft womöglich den größten Grusel des Filmes. Davon abgesehen, dass Phoenix für die Rolle wohl sehr viel Gewicht verloren hatte, gibt er seinem Oberkörper in den (Halb-)Nacktszenen eine Physiognomie, die man nur hinbekommt, wenn man in die Brust einatmet und den Bauch einzieht. Da kann jeder einmal selber probieren – wie lange er das aushält: Joaquin Phoenix lebt, spielt, spricht, leidet und bewegt sich in diesem Moment – ich kann es nicht. Und ich habe keine Ahnung, wie der Kerl das hinbekommen hat. Da werden physische Grenzen im Spiel übertreten, das nötigt den allergrößten Respekt ab!

Phoenix ist im Grunde in fast jeder Szene dieses Filmes zu sehen – und jede dieser Szenen bietet er eine so tiefe Präsenz, dass das ihm dabei Zuschauen fast zu einer unerträglichen Last wird. Nein, ein reiner Spaß ist es nicht diesen Film zu gucken, ich fand es teilweise sehr anstrengend dieser seiner – vermeintlich für mich – Anstrengung, das Leben eines Arthur Fleck auszuhalten, zugucken zu müssen.

A. und ich waren uns hinterher einig, dass seine Darstellung gar keine Kulisse bedürft hätte – der ist alleine mit seinem Augenspiel so raumübergreifend, man sieht daneben nichts mehr. (Weswegen man den Film nachvollziehbar öfter sehen möchte.)

Ja, dieser Joker ist sehr poetisch in seinem Leiden und, das macht das Aushalten des Filmes auch so schwierig, denn man kann zu jeder Zeit seine Entwicklung nachvollziehen – was nicht das Gleiche ist, wie sie gutheißen. Weswegen ich die kritische Diskussion über den Film hinsichtlich der Amokläufe (bzw. eines ganz bestimmten Amoklaufes) in den USA verkehrt finde. Schlussendlich wird hier nichts glorifiziert, schon gar nicht das Böse, allenfalls erklärt. Sympathie trägt man am Ende zu diesem Joker auch nicht wirklich mit sich herum. Eher bleibt das Entsetzen über die Gesellschaft des Molochs von Gotham City, der hier – entgegen der Comic-Vorlage – vordatiert in 1981 dargestellt wird. Der Zuschauer hat hier seinen persönlichen „1984”-Moment. Wir erleben die Zukunft der Comic-Vorlagen als die harte, unschöne Realität.

Mein Problem mit dem Film ist, dass ich bei alledem, was dort als gesellschaftliche Kritik gezeigt wird, an Verfall von den menschlichen Sitten und der Stadt selbst, mir nicht mehr schön lügen kann, es wäre überhaupt noch eine Zukunftsvision. Was ich/wir alle im ersten Batman von 1989 noch irgendwie tun konnte/n. In Joker von 2019 wird gelebter Alltag widerspiegelt. Der hässliche, verletzende Alltag nicht nur dieser „sie sind so weit weg”-Städte in Amerika. Das passiert alles längst hier, z. B. auch in Berlin, wo Menschen angegriffen, verletzt, getötet – in Brand gesteckt – werden, nur weil ihnen nicht das Sieger-Icon auf die Stirn gedruckt wurde.

Im Grunde wird Joker zu einer hässlichen Person gemacht, von Menschen, die von der Gesellschaft hässlich gemacht wurden. Diesen Kreislauf zu sehen und heute zu wissen, den werden wir gar nicht mehr stoppen können, das ist hart. Das ist der eigentliche Gruselmoment von Joker.

Dieser Grusel hält lange vor in mir, nachdem ich diesen Film geguckt habe. Wir leben in genau dieser Gesellschaft, die diese Joker in Massen generiert, wie in dieser Woche einmal mehr bewiesen wurde. Deswegen tut dieser Film sehr weh zu sehen.

Das ist aber nicht das Problem des Filmes, sondern unserer Gesellschaft und wie wir darin mit Menschen umgehen. Deswegen ist Joker auch so richtig und wichtig. Und beileibe kein nur Genre-Movie.

Ich hoffe sehr, dass Joaquin Phoenix für diese Rolle alle alle Auszeichnungen der Filmbranche mindestens seines Landes erhält – ich kann mich an keine vergleichbare schauspielerische Leistung eines Schauspielers erinnern. Er schafft etwas, was all die großartigen Meryl Streeps, Tom Hanks‘ oder Tom Cruises nicht schaffen: man sieht den Joaquin Phoenix nicht mehr in dieser seiner Rolle – was nichts mit der Clown-Rolle zu tun hat. Die trägt er im Film noch selten.

2019-10-03

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Symbolbild

2019-10-01

Wetterbedingte Eingeschnaptheit …

… treibt mich gerade um. Seit Jahren möchte ich an meinem Geburtstag mit dem Zug morgens an die Ostsee fahren, einen Tag am Meer genießen, abends wieder zurück.

Seit Jahren meldet der Wetterbericht an genau diesem meinem Geburtstag allermiesestes Herbstwetter, das man auch nicht wirklich mit „Ist zwar kalt aber trotzdem schön”-Habitus kompensieren könnte. Bei Regen lässt ein ganzer Tag draußen doch etwas Sympathie missen.

Morgen also auf Bestellung: Regen und in unserer Region irgendwas um 13 Grad. Das ist Winterjacken-Wetter! Das nehme ich jetzt wirklich persönlich!

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Im November jährt sich zum zehnten Mal der Suizid von Fußball-Nationatorwart Robert Enke. Sein ihn damals behandelnder Psychiater, Valentin Markser, spricht darüber wie er unseren heutigen Umgang mit psychischen Erkrankungen und den Menschen die davon betroffen sind – auch oder gerade im Sport – sieht.


Seit 20 Jahren fördert die Bundesarbeitsagentur vor allem Langzeitarbeitslose nach einem System, das von Anfang der Hartz-Konzeption an in der Kritik stand. Sie qualifiziert – anstatt die Menschen kompetent auszubilden, denn wir leben heute in einem Arbeitsalltag in dem alte Berufsbilder en masse wegbrechen. Da hilft keine mangelhafte Qualifizierung, da hilft nur Umschulung. Qualifiziert – verdienen viele Weiterbildungsmaßnahmen als Auszeichnung nicht, hat das ZDF herausgefunden und dokumentiert.


Wer immer auf seinem Blog, im Instagram-Account Gewinnspiele anbietet, dem empfehle ich den Jura-Podcast Rechtsbelehrung von Marcus Richter und Thomas Schwenke. Die haben sich in dem verlinkten Podcast genau diese Thema vor- und angenommen. In epischer Breite!

„Stay poor please” – der Irrsinn, den wir in unserer Gesellschaft Kindern bzw. Jugendlichen zumuten, die in ihr Ausbildungs- und Berufsleben starten möchten. Sarah-Lee Heinrich im taz-Gespräch.

2019-09-26

Wochenlang …

… durch die Gutachterhölle gegangen und für eine Verlängerung der einen Therapie im Rahmen der Therapiemaßnahme – der Plan für Glück und Lebensfreude, man erinnert sich – gekämpft zusammen mit dem helfenden Betreuer. Unmögliches möglich gemacht, dabei fast unter die Räder gekommen, weil zu viel, zu anstregend, den Stress nicht aushaltend bei der gleichen Behörde einen vierten neuen Gutachter vor die Nase gesetzt zu bekommen.

Mir ging es wirklich nicht gut in der Zeit und ich arbeite jetzt noch viele Dinge auf, die nicht möglich waren, habe Reisen abgesagt, gelitten, bin wieder aufgestanden, versuche gerade wieder stabil zu laufen.

Auch weil vor zwei Wochen die Bewilligung für beiden Therapien kamen.

Heute erklärt die (sehr gute) Therapeutin, sie habe nun endlich die Möglichkeit als Therapeutin mit Kassenzulassung zu arbeiten und geht somit Ende Oktober in die Selbstständigkeit. Von der verbliebenen fünf Stunden geht nun eine an den Feiertag und eine an den Resturlaub von ihr drauf.

Ich freue mich sehr für sie – und ihr künftigen Klienten.

Aber ich, ich bin jetzt einfach nur sehr müde und will nicht mehr kämpfen.

2019-09-24

Shiina …

… sagt entspannt danke an den Diätbeauftragten und zudem Beruhigungsbeauftragten! Ich auch. (Felliway ist ihr momentan wirklich eine riesengroße Unterstützung.)

)

2019-09-19

Festival „Gente di lago e di fiume” im Lago Maggiore



Na? Doch noch ein paar Urlaubstage übrig? Ist da noch etwas Reiselust im Koffer? Seid Ihr Fischliebhaber? Mit einem klitzekleinen Hang zur Romantik? Womöglich prunkvoller italienischer Romantik? Und überhaupt … Espresso?

Dann hätte ich hier einen wundervollen herbstlichen Reisetipp für Euch! Anfang Oktober, genauer am 6. und 7. Oktober findet nämlich auf der Isola dei Pescatori im Lago Maggiore das Festival „Gente di lago e di fiume” statt, das Fest der Menschen vom See und Fluss. Gefeiert werden die reichhaltigen Gaben des Lago Maggiore auf kulinarischer Ebene.

Marco Sacco betreibt am Lago di Mergozzo sein Restaurant Picolo Lago und ist Initiator dieses noch jungen Events, dass 2019 in die zweite Runde geht. Seine Vision dabei ist, dass das, was die Region des Piemonts rund um den Lago Maggiore und den vielen anderen Seen an Gastronomie, Kultur und Tradition bietet – geprägt durch ihre Landschaft, den Alpen, Seen und Flüsse bis hin zum Meer – viel mehr Wertschätzung verdienen sollte! Ganz nebenbei gustatorisch mit mehr Konzentration auf den Süßwasserfisch, der hier gefischt und zu besonderen Köstlichkeiten verarbeitet wird (Ihr erinnert Euch doch noch an das köstliche Menü der Ristolounge Elvezia?) . Einmal weg von der gehypten Küche der ewigen Meeresfrüchte-Küche Italiens, hin zur Küche der Köche und Köchinnen, die vor allem mit dem arbeiten und hervorragende Gerichte, auch Sternenküche, zaubern, was ihnen aus den Seen und Flüsse Norditaliens in die Küche schwimmt.

Für Saccos Idee bietet die Fischerinsel Isola dei Pescatori eine denkbar romantische Kulisse: Die kleine Borromäische Insel liegt im Lago Maggiore zwischen Stresa und Verbania (in Verbania findet übrigens gleichzeitig eine Dahlien-Ausstellung statt), misst ganze mit 350 Meter Länge und 100 Meter Breite. Nur 40 Einwohner leben heute auf dem autofreien Einland. Das historische Dorf im Südosten mit seinen Häusern und deren langen Balkonen – an denen früher die Fische zum Trocknen hingen – präsentiert seinen Gästen zum Festival „Gente di lago e di fiume” auf dem Dorfplatz und entlang der Promenade an Sonntag, 6. Oktober an den vielen Ständen, was ein Dutzend Chefköche Italiens aus den Süßwasserfischen zaubern. Fantastische Kochkunst, frischer zarter Fisch, tiefe Aromen, fantastischer Wein! So wird sich Marco Sacco inniglicher Wunsch sicher erfüllen: „Wir sind Leute vom See und wir haben unsere eigene Kultur, die man wertschätzen sollte.“

Wenn nicht dieses Festival die passende Gelegenheit dafür ist, genau diese Leute kennenzulernen?

Am zweiten Tag der Veranstaltung stehen Vorträge und Debatten über die Zukunftsperspektiven im Vordergrund. Wer nicht ganz so tief in die heutige Thematik der Fischerei einsteigen möchte, kann auf der Isola dei Pescatori auch zwei Museen besuchen, die einen tieferen Einblick in das Leben der Insulaner, der „Gente di lago”, geben. Z. B. das Wohnhaus des Künstlers und Bildhauers Andrea Ruffoni (1925-1990), das als Casa Ruffoni zum Museum umgestaltet ist, ein Haus voller Kunst aus Gips oder Holz, immer inspiriert vom Leben auf dem Lago Maggiore. Oder das Fischer-Museum, Museo della Pesca, erst seit 2016 in den Räumen einer ehemaligen Schule untergebracht. Beide Museen sind täglich von 10 – 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Hier sind alte Werkzeuge und Gerätschaften zu bestaunen, die dem Besucher zeigen, wie die Fischerei am Lago Maggiore früher einmal funktionierte.



Und wer länger verweilen möchte in dieser wunderschönen Gegend und den warmen norditalienischen Herbst weiter genießen möchte, der kann sich auch aufmachen in die Berge und vielleicht selbst nach den Steinpilzen suchen, die dort gerne und zahlreich wachsen. Aber Achtung: das Sammeln von Pilzen ist in Italien mengenmäßig streng begrenzt. Oder den einen oder anderen Käse produzierenden Betrieb besuchen, dabei die herzliche Gastfreundschaft der freundlichen Menschen im Piemont genießen, die so fantastische Salami, Salsiccia, Honig, Reis – und natürlich Käse produzieren!



Tickets und Informationen über das Festival Gente di lago e di fiume gibt es hier!

Reise- und Hoteltipps stehen auf der Homepage des Distretto Laghi.

Der Lago Maggiore liegt eine knappe Autostunde vom Flughafen Milano Malpensa, der von Deutschland aus mit den gängigen Fluganbietern angeflogen wird. Alternativ gibt es stündliche Zugverbindungen ab dem Bahnhof Milano Centrale nach Stresa.

72 hrs True Italian Food Berlin 2019



Es ist wieder soweit – eines meiner Lieblingsevents beginnt morgen wieder. Für nur 7,— Euro können wir in Berlin – übrigens erstmals auch die Hamburger! – in 55 italienischen (in Hamburg in 20) italienischen Restaurants ein sehr originales Beispiel italienischer Küche plus Cocktail, Wein oder Softdrink genießen. Pinsa, Foccacia, Lasagne – die Küche Italiens ist so viel weiter und abwechslungsreicher als immer nur Pizza oder Pasta! Hier geht es nicht nur um übliche Pizza oder Pasta, denn die Restaurants, die hier mit machen, achten auf allerfeinste italienische Zutaten und darauf ihre Spezialitäten so original wie nur irgend möglich Euch zu servieren. Das Event endet Samstagabend.

Und wenn heute 72 hrs True Italian Food startet, dann ist – wie immer – auch die wundervolle Trattoria à Muntagnola mit am Start. Ich glaube, nirgendwo ist Berlin italienischer als hier! Seit über 28 Jahren kocht „La Mamma”, Angela, mit ihren stolzen 84 Jahren immer noch zusammen mit ihrem Sohn Pino Bianco sehr originale italienische Küche aus ihrer ursprünglichen Heimat, die Basilicata. Die Taverna di Muntagnola ist für uns Berliner die italienische Tradition, eine lieb gewonnene Adresse in der Fuggerstraße 27 in Schöneberg – fast so etwas wie Familie!

Angela und Pino servieren anlässlich der 72 hrs True Italian Food gerollte Focaccia mit Zwiebeln, Kapern und Anchovis: So einfach – so köstlich. Ich durfte sie Montag für Euch probieren – und kann sie nur wärmstens empfehlen!

Alle weiteren Restaurants, die Euch gerne bewirten findet Ihr hier in der Roadmap bzw. Auflistung!

Prometeo ist natürlich auch wieder dabei. Ihr solltet unbedingt Aldos Porchetta probieren, wenn Ihr dort seid!

2019-09-18

Die Faszination in Berlin …

… wenn man im Abstand von nur 12 Monaten in die gleichen Gewerberäume eingeladen wirst – und tatsächlich dort immer noch dasselbe StartUp seiner Arbeit nachgeht.

Das ist fast schon traditionell zu nennen nach Berliner-StartUp-Zeitrechnung.