Focaccia
Tatsächlich habe ich noch nie bei einem Italiener eine ursprüngliche Focaccia essen dürfen. Die servieren hierzulande eher Baguette oder – worst case – türkischen Fladen zur Beilage. Das gute Ciabatta habe ich längst schon nicht mehr zur Antipasti gesehen, Focaccia schon mal gar nicht.
Neulich machte ich mal wieder Pizza und als die Hälfte von Teig noch da war und ich keine Lust mehr auf nix hatte, schob ich den Teig über Nacht in den Kühlschrank für die Pizza am nächsten Tag, der dann kam und prompt keine große Lust auf wieder Pizza lieferte. Also nahm ich den Teig, warf ihn in eine geölte Form, ölte ihn von oben, bewarf ihn mit Meersalz und – mangels Rosmarin – mit Thymian, steckte ihn in den Ofen für 20 Minuten bei 180 Grad. (So hatte ich das mal im Fernsehen bei einem italienischen Koch gesehen.) Holte ihn raus. Und knabberte das Zeug binnen zwei Stunden weg.
Seitdem machte ich in letzter Zeit sehr oft Focaccia, vor allem, wenn es mit Freunden raus geht an die frische Luft geht und Essen dabei ist. Das Praktische an der Focaccia ist: fünf Minuten Arbeit sind höchstens zu investieren und sie lässt sich locker ein bis zwei Tage vorbereiten, denn sie verschwindet einfach in dem Kühlschrank. Tatsächlich ist sie am Besten und locker und luftig, lässt man den Teig wenigstens über Nacht im Kühlschrank ein letztes Mal gehen.
Zutaten
Einen halben frische Hefe-Würfel
1 EL Zucker
1 EL Salz
ca. 400 g Mehl (gerne Typ 00, Pizzamehl, geht aber auch mit jedem anderen Mehl)
ca. 300 ml leicht warmes Wasser
Später:
Etwas Olivenöl, Meersalz, Thymian und/oder Rosmarin nach Gusto.
Zubereitung
Hefe in den Zucker bröckeln, sich auflösen lassen. (Dauert je nach Außentemperatur 5-15 Minuten.)
In das Mehl das Salz mischen, die Hefe dazu geben, das Wasser dazu geben und alles vom Mixer fröhlich kneten lassen. Tuch über die Schüssel und den Teig einfach 'ne Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich irgendwann aufmacht über den Rand der Schüssel zu gucken. Dann liebevoll „Hallo!” sagen und etwas Mehl auf der Arbeitsfläche verteilen.
Back-/Auflaufform mit etwas Öl einpinseln (macht die Focaccia auch von unten schön knusprig.) Teig auf der Arbeitsfläche mit wenig Mehl bestäuben und etwas ziehen und falten und, dann in die Form legen, leicht mit etwas Mehl bestäuben, Folie drüber, etwas Luft lassen, der Teig geht gerne über den Rand der Form. Ich nehme dafür eine dieser Klarsicht-Mülltüten, die haben ausreichend Stand. Und ab in den Kühlschrank über Nacht gehen lassen, oder über Nacht, Tag undund über Nacht gehen lasen (will sagen: lässt sich extrem gut vorbereiten.)
Am Backtag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, kurz mit den Fingern einpieken, Salz darüber streuen, Kräuter darüber streuen, frische Kräuter sind schön, getrocknete gehen auch (natürlich kann man die auch vorher schon in den Teig mit einkneten), Öl darüber tropfen und ab mit der Focaccia für 20-25 Minuten in den vorgeheizten Ofen bei ca. 180 Grad.
Wenn sie anfängt leicht zu bräunen, ist sie fertig und kann befreit werden, aus dem Ofen und aus der Form. So simpel, so gut.
1 comments:
Perfekt! Da ist ja das Rezept! Juhuuu!
Soooooo unglaublich lecker!
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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