2006-10-05

Man sollte schon noch merken, wenn man sich nur selber schadet

Im Vision-Newsletter vom 2.10.2006 wird unter anderem gemeldet:

Das Wortspiel lassen wir uns nicht nehmen: "Ta-Dah" sorgt für 'Trara'! Und so kam es dazu: Während eines Konzerts im Rahmen der National Association Of Recording Merchandisers-Veranstaltung hatte sich Scissor Sisters-Sänger Jake Shears über die Preispolitik der Firma Trans World, die über 800 Plattenläden betreibt, beschwert. Shears dem zuvor beim Einkaufsbummel ein seiner Meinung nach überteuertes Raconteurs-Album in die Hände gefallen war, informierte das anwesende Publikum über die Preise der Trans World-Geschäfte, indem er sich an die Firma richtete: "Eure CD-Preise sind zu hoch!" Trans World reagierte und nahm "Ta-Dah", das aktuelle Werk der Scissor Sisters, vorerst aus dem Verkauf. Trans World-Vorsitzender Jim Litwak berichtete gegenüber mtv.com, dass er von der Band eine Entschuldigung erwarte.

a) Zu sagen – und auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort – „Eure Preise sind zu teuer!" ist eine absolut legtime Aussage.
b) Eine Erklärung zu finden, warum Preise hoch sind, ist für ein Unternehmen die Möglichkeit einer souveränen Reaktion.
c) Letztendlich entscheidet immer noch der Kunde, wo er seine Platten kauft.
d) Sich nun deswegen das Geschäft mit der wohl zur Zeit erfolgreichsten Band, die nun auch jenseits des großen Kontinents alle vorderen Chartsplätze einnehmen wird selber zu vernageln, ist so etwas von strunzdumm. Jim Litwak sollte erwachsen werden. Oder – um auf den Blogtitel zurück zukommen – den Vorstandsplatz räumen …

Aber alles in allem ist es ein hervorragendes Beispiel wie Musik-Business funktioniert.

2 comments:

Anonym hat gesagt…

genau. am geilsten sind vermeintliche "indie"-kapellen mit non-commercial ansprüchen. wie soll man den schuh denn wohl anziehen? hä. indie sind die unberühmten, solang bis sie einen major-deal gezogen haben. und sich über die preise an denen man verdient aufzuregen zeugt von simpler strukturiertheit. die sisters haben den "goldene zitronen-voll-PC-award" rechtschaffen verdient.
"ich war arm, ich war reich. reich war besser." (ich glaube das hat marylin monroe in einem film mal gesagt) ich seh das ähnlich : )
p.s.: der kleine blaue rollstuhl neben der wortbestätigung von blogger.com gefällt mir sehr!

daniela hat gesagt…

Mir gehen die Scissor Sisters jetzt schon auf den Keks. Sie sind erfolgreich in X, Y und Z, und deswegen muss ich das unmelodische Gequieke mögen? Wenn ich BeeGees will, nehm ich ne CD von denen, klingt besser, satterer Sound.

Thema pöse Musikanbieter:
Sollte man die Hand beißen, die einen füttert?
Wenn es denen so erst ist damit, ihre Musik günstiger anzubieten, könnten sie ja ihre eigene Marge zugunsten ihrer Fans aufgeben.

Klar würd ich auch gern weniger von meinem sauer verdienten Geld für CDs ausgeben. Aber wenn man sich die Geschäftsberichte der Plattenlabels anguckt, dann geht auch ne ganze Menge Geld für Nachwuchsförderung drauf. Und für CDs, die mal nix geworden sind.

Die Scissor Sisters bestätigen das Bild, dass ich von ihnen habe, immer wieder. Homosexualität sollte kein Schutzschild sein, und schon gar kein Beweis dafür, dass man NICHT dämlich ist ...

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