2016-01-19

Die Schlehe



Mensch, da musste ich im letzten Jahr glatte 50 werden, um erstmals Schlehen kennenzulernen. Kannte ich nicht. Ja, sicherlich ist mal im Getränkeregal das Wort „Schlehenlikör oder -geist” an mir vorbei geschlichen aber da ich solche Getränke eher nicht trinke und noch weniger kaufe, gab es in meinem Leben keine Schlehen und somit kein Nachdenken darüber.



Bis mich meine liebreizende Nachbarinfreundin im letzten Jahr nach Karow zum Hundebespaßungsspaziergang entführte. Karow liegt nordöstlich in Berlin, von meiner Dockingstation ist man mit U- und S-Bahn binnen 30 Minuten hingereist, die einem deutlich kürzer vorkommen, wenn man eine Nachbarin, noch einen Nachbar und ein, zwei, drei Hunde für die Unterhaltung an der Frau hat. Da steigt man in die Bahn ein und „Schwups!” ist man schon da!



Karow bietet allerlei Interessantes, wird schmuck von einer schmal laufenden Panke begleitet und unser Ausflugsziel waren die Karower Teiche,



ein Naturschutzgebiet mit hübscher Wildvögel- und Rindvieh-Anbindung. Der Usedomer-Radweg führt auch dort lang. Und Streuobstwiesen als auch Schlehensträucher in größerer Menge.



Und so kam es, dass die Lieblingsnachbarin und alle Begleiter einen Weg entlang schritten, ich mich höchst begeistert über die prallen blauen Früchte an den Sträuchern rein visuell erfreute und mir die Nachbarin erklärte, das seien Schlehen. Meine Recherche später ergab, dass es sich dabei tatsächlich um Schlehen handelte, diese ausreichen Gerb- und Bitterstoffe besäßen, um also als prima Sache für den menschlichen Organismus durchzugehen und man könne diverse Dinge daraus zaubern, wie Saft, den schon beschriebenen Likör und Marmelade, wenn man nur die Früchte hängen lässt bis zum ersten Frost.

Ich lernte Karow und die Schlehen im späten September kennen, der nächste Frost schien also nicht allzu weit und als wir hierzulande selbst in Berlins Mitte die erste richtig kühle Nacht rund um null Grad hatten, machte ich mich alleine auf nach Karow an einem fürchterlich hübschen Sonnentag und ging Schlehen sammeln, denn ich interpretierte den Norden Berlins schlicht einige Grad kälter. Der ganze Tag war ungemein lustig aber darüber blogge ich ein anderes Mal (man kann ja Dinge und Menschen erleben in der Einsamkeit der Karower Grünanlagen, man glaubt es nicht!)



So sammelte ich also Schlehen und war ungemein erfolgreich. Gute vier Kilo werden es ingesamt gewesen sein. Übrigens heißt es das Schlehen sammeln mache keinen Spaß, weil die Sträucher Dornen hätte und pieken. Sie haben Dornen aber wirklich Pieken, das tun sie beim sammeln eher nicht so schlimm.



Nun ist die Schlehe eine – im Vergleich zu anderen saisonalen Früchten – wirklich pragmatische Frucht. Sie möchte erst nach dem ersten Frost geerntet werden, weil sie dann etwas von ihren im Überfluss vorhandenen Gerb- bzw. Bitterstoffen abgibt und dann erst genießbar ist. Daher wird in vielen Rezepten vorgeschlagen, wenn man sie dann doch vor dem Frost erntet, sie wenigstens noch mal in die tiefe Kühlung zu geben. Eine Frucht, die quasi tiefgefroren werden möchte, hat in saisonaler Einmachzeitkochkonjunktur deutliches Sympathiepotential. Das tat ich dann auch mit meinen Früchten. Und beließ sie dort bis letzte Woche, also einen Teil davon. Der Rest friert dort immer noch fröhlich vor sich hin.

Dass ich noch Schlehen im Kühlschrank habe, daran erinnerte mich neulich Ela von „Ela kocht!” , die ihre Schlehen unter anderem als Beilage für Fleischgerichte würzig einmachte. Das fand ich spannend und kochte das umgehend nach.



Nun ist die Schwierigkeit bei Schlehen folgende, wie man hier gut sehen kann:



Richtig gesehen! Das ist ein bisschen viel Kern in vergleichsweise wenig Schlehe! Insofern fand ich die Variante von Ela geschmacklich schon recht überzeugend, will sagen, er machte bei mir Lust auf mehr Schlehe aber als Beilage zum Essen eignen sich die Schlehen für mich eher nicht. Nicht entsteint. Und würde man entsteinen, wäre kaum Frucht vorhanden. So oder so hatte ich jetzt aber große Lust meine erste Schlehenmarmelade auszuprobieren. Ich wühlte mich durch diverse Marmeladenrezepte und habe nach meiner Erfahrungen erst einmal alle aussortiert, die überhaupt nicht darauf eingehen, dass man Schlehen entsteinen muss – alternativ wenigstens passieren muss. Und von solchen Nulllösungen gibt es erstaunlich viele!



Ich hatte knapp über ein Kilo Schlehen, vier Boskop-Äpfel (komplett mit Schale und Griebsch in Würfel geschnitten), sponsorte mit dem Mark einer Vanillestange und sicherte den Hinterhalt mit einer Packung Gelierzucker (2:1). Den Rest besorgten Hitze, eine Flotte Lotte und im späteren Verlauf ca. 600 ml Wasser.



Die Schlehen setzte ich mit den Äpfeln bei leichter Hitze auf und ließ alles sanft köcheln. Laut Rezept mindestens eine Stunde, bei mir waren es mindestens zwei und dann ließ ich das Ganze über Nacht ziehen. Die Äpfel habe ich deswegen komplett dazu gegeben, weil sie etwas Saft abgeben beim Einkochen und das Pektin der Kerne für eine natürliche Bindung sorgt. Am nächsten Tag ließ ich die Masse noch einmal aufkochen und pürierte alles mit meiner Flotten Lotte – die sollte man tatsächlich haben, wenn man sich an Schlehen dran macht. Klar kann man auch alles durch das Sieb streichen – aber das macht es unangenehm anstrengend.





Das Fruchtmus und den Saft habe ich aufgefangen und die Maische aus der Lotte nochmal mit dem 600 ml Wasser aufgesetzt wieder eine Stunde köcheln lassen und wieder alles durch das flotte Lottchen bewegt und auch den Saft und das Mus zum schon aufgefangenen Mus hinzugefügt. Übrigens hatte ich an dem Tag den ganzen Vormittag einen typischen „eine Erkältung kündigt sich an”-Hustenreiz, der wie von selbst verschwunden war, nachdem ich einen Esslöffel von dem Sud probiert hatte. Der war geschmacklich schon sehr lecker – und bitter. Da sind meine sich im pubertären Auflehnungsstatus befindlichen Bazillchen direkt weitergezogen. Die haben sich nicht einmal mehr verabschiedet. Was für ein angenehmer Nebeneffekt!



Den Sud habe ich nochmals aufgekocht, die Packung Gelierzucker hinein gerührt, das Ganze kochen lassen bis meine Gelierprobe meldete, dass alles ganz chic sei und die Marmelade in insgesamt fünfeinhalb Marmeladengläser (davon eins umgekippt) gefüllt und war zu diesem Zeitpunkt farblich schon einmal im Himmel. Will sagen: Schlehen verarbeitet man günstigenfalls besser in dunkler Klamotte!



Und nachdem die Konfitüre etwas fester geworden ist, musste ich natürlich probieren. Fazit: Schlehenmarmelade ist meine neue Lieblingsmarmelade und ich habe keine Ahnung, warum es diese nicht öfter im Handel gibt. Sie ist bildschön in der Farbe, hat eine angenehme Süße, was gleichbedeutend ist mit sie ist nicht zu süß. Daher eignet sie sich auch vorzüglich für eine Vinaigrette. Ihr feiner bitterer Geschmack rundet das Erlebnis schön ab. Und das Bittere ist auch wirklich anwesend – nichts ist tot gezuckert. Ich finde das ganz wunderbar, gehöre aber auch zu den Menschen, die sehr bedauern, weil man Chiccoree die Bitterstoffe weg züchtet. Der Schlehengeschmack ist überhaupt etwas ganz Feines!



Kurz: Karow ich komme im Herbst wieder! Ist aber auch zu schön dort!

2016-01-16

Einohr-Tally

Wir hatten diese Woche an einem Tag Sonnenschein und die kleine bunte Katze hat sich begeistert bescheinen lassen …





Es ist interessant wie anders Tiere gleich mental und physisch agieren, sobald nach trüben Tagen die Sonne wieder rauskommt. Wie ausgewechselt scheinen mir die kleinen Katzenseelen.

The Conversation



Die renommierte Fashion-/Porträt-Fotografin Amada de Cadenet hatte vor einiger Zeit das Web-TV-Format „The Conversation” initiiert. Sie spricht mit – normalen und prominenten – Frauen über Emanzipation, Business, sehr persönliche Themen. Women-TV – nicht nur für Frauen!

Diese Woche im Gespräch mit ihr und anderen Frauen: US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton– sehr persönlich.

2016-01-14

Hilfe!

Falls Ihr noch Kinderkleidung habt für drei syrische Flüchtlingskinder 4 Wochen (!), 3 und 4 Jahre (sehr klein und schmächtig). Dringend benötigt! Im Zweifelsfall sind auch Gutscheine von Kinderbekleidungsgeschäften oder Online-Shops bzw. Amazon wirklich sehr sinnvoll!

Bei meinen Bekannten ist noch eine Familie nachgewachsen. In einem sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand, die Kinder sind jetzt auch erst im Krankenhaus aufgenommen worden. Unter welchen Bedingungen die Frau das Baby bekommen haben muss, kann man sich vorstellen.

Es ist wirklich zum Heulen. Die Kontaktadresse gibt es über mich: creezy at gmx.de.

P.S. Gebraucht wird auch ein Kinderwagen für das Baby … falls da jemand helfen kann?! Einen Kinderwagen haben wir dank meinem Cousinchen (*knutsch*) jetzt - aber die Kinderkleidung, alles Sonstige für ein Baby, ein Hochbett für die Kinder wären sehr hilfreich!

2016-01-13

Nein!

Fakt ist, Frauen, die in diesem Land Opfer von sexuellen Übergriffen – egal mit welcher Konsequenz für das Opfer – werden, können sich sicher sein, dass ein ermittelter und der Tat überführter Täter nur dann verurteilt wird, kann das Opfer BEWEISEN, dass es nicht nur ausdrücklich „Nein!” gesagt hat (auch etwas, was man hinbekommen muss, wenn einem gleichzeitig Mund und Nase zugehalten werden). Sondern sich auch vehement körperlich gewehrt hat gegen den Übergriff. So ist die rechtliche Situation. Und das Land wundert sich, warum eine sehr große Anzahl von Frauen solche Angriffe nicht anzeigen.

Mit diesem juristischen Verlangen steht jede Frau, die von einer andere Person angegriffen wird, also immer auch mit einem Bein im Gefängnis – denn sie muss sich auf sich selbst und ihre körperlichen Kompetenzen (!) verlassen und das heißt in der Konsequenz den Täter von seinem Vorhaben mit körperlicher Gewalt abzubringen. Also kann sie immer von diesem in der Folge wegen Körperverletzung angezeigt werden. Sie wird also als Opfer nur dann zu ihrem Recht kommen, wenn sie gleichfalls mutig (und körperlich fähig) war Täterin zu werden. So will es das deutsche Sexualstrafrecht.

Diese Regelung hat in den letzten Jahren immer häufiger dazu geführt, dass Frauen, die nachweislich vergewaltigt worden sind und es diesbezüglich vor dem Gericht dazu auch gar keinen Zweifel bestand, dennoch mit dem Freispruch des Täters in der Folge leben mussten, weil sie den Täter nicht selbst mit körperlicher Gegenwehr von seinem Vorhaben abbringen konnten.

So ist die von Justizia in diesem Land geschaffene Situation von Frauen in diesem Land. Auf den Straßenverkehr ausgeweitet kann man sich das ungefähr so vorstellen: wenn mich (auf dem Rad) ein Pkw-Fahrer über den Haufen fährt, weil er mir vorsätzlich (!) die Vorfahrt nimmt, muss er nur dann mit einer Verurteilung rechnen, wenn ich (u. U. post mortem) nachweisen kann, dass ich zu ihm vorher gesagt habe: „Nein, ich möchte nicht, dass Sie mir die Vorfahrt nehmen!” Und abschließend ihm vor der Tat noch einmal in die Fresse haue, wenn er nach meinen „Nein!” nicht von seinem Vorhaben ablässt.

Das ist zu überspitzt? Ihr glaubt das nicht? Ich empfehle herzlich diesen Artikel „Sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum – Rechtslage und Reformbedarf in Deutschland” zu lesen. Es spiegelt diese Absurdität komplex wieder:

»Die Forderung nach Selbstverteidigung durch die Betroffenen ist auch ein bisschen antisozial, denn sie privatisiert das gesellschaftliche Problem, wie sexuelle Autonomie wirksam geschützt werden kann, beschuldigt die Opfer und entlastet umstehende Dritte. Auch ist sehr entlarvend, dass es diese Forderung nur in Bezug auf sexuelle Belästigung gibt.«

Seit Jahren wird von vielen Frauenverbänden gefordert, die aktuell geltende Gesetzgebung zu überarbeiten und die bekannten Lücken im deutschen Sexualstrafgesetzbuch zu schließen. Seit Jahren tut sich in dem Punkt nichts. Außer, dass immer absurdere – die Frauen (oder Mädchen) verachtende und somit weiter schädigende Urteile gesprochen wurden – die jede Person mit gesundem Menschenverstand fassungslos zurück gelassen haben. Denn: die Frau als Opfer muss gefälligst alles richtig machen, um Recht zu bekommen.

Heiko Maas, Bundesjustizminister, sind diese Lücken im Sexualstrafrecht bekannt und hatte zwar bei seinem Amtsantritt die Überarbeitung des Gesetzes angekündigt. Passiert ist jedoch bis heute weiterhin nichts. Aus welchen Gründen auch immer.

Insofern muss man jetzt den Tätern in Köln fast dankbar sein. Denn niemals zuvor ist so öffentlich in den Medien darüber gesprochen worden, wie sehr Frauen in diesem Land bei sexuellen Übergriffen – ob minderschwer oder bei vollzogener Vergewaltigung – in der juristischen Nachbearbeitung der an sie begangenen Straftat(en) in unserem Staat alleine gelassen werden.

Die Forderung von schnellerer Ausweisung der überführten Täter, sofern sie auf Grund des Asylrechts hier leben, hilft den Frauen nämlich genau nicht, wenn die aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage gar nicht verurteilt werden. Weil ihnen die Frau nicht beweisen kann, dass sie sich nicht gegen sieben Männer gleichzeitig aktiv wehren konnte. Davon ganz abgesehen, die meisten Täter, die in diesem Land Sexualstraftaten begehen, das sind immer noch deutsche Täter!

Frauen in Deutschland müssen als allererstes vor dem deutschen Sexualstrafgesetz beschützt werden! Und dass das endlich geändert wird, dazu braucht es überhaupt keine Diskussion über die Herkunft der Opfer. Viel mehr würde eine E-Mail von Euch an Eure Abgeordneten helfen in denen Ihr sie auffordert sich persönlich für eine sehr schnelle, weil vorrangige Änderung des Sexualstrafrechts zum Schutz der Opfer einzusetzen.

Mir wird übel bei jedem Täter!

2016-01-12

Immer, wenn ich lese …

„starb friedlich im Kreis seiner/ihrer Familie”, frage ich mich, ob das der/die Verstorbene das wohl genauso empfunden hat und so formulieren könnte?

2016-01-11

Tajine hin … Römertopf her!

Nichts gegen diese wunderschönen Tajines … aber letztendlich unterscheidet sich das Garen von Speisen in ihr nicht wesentlich von der Arbeit mit einem Römertopf, der hierzulande irgendwie ein wenig aus der Mode gekommen scheint.

Wenn Ihr noch so ein Utensil von Oma oder Mama geerbt in den Tiefen Euren Küchen herumlungern habt, dann empfehle ich diese kurze freizeit-Sendung vom Bayerischen Rundfunk „Schmidt Max kocht im Topf der Römer”, die am gestrigen Abend ausgestrahlt wurde. Sie macht richtig Lust wieder einmal zu römern!

(Achtung: Dialekt, keine Untertitel!)

David Bowie †

Ich denke zurück und erinnere mich an all die Zeiten in meinem Leben in denen mich die Musik von David Bowie begleitet und beeinflusst hatte. Ohne ihn wäre da wohl an vielen Stellen ein großes schwarzes Loch.

David, danke für so viel Entertainment auf so vielen Ebenen!

2016-01-09

„Ich bin ein Flüchtling in Deutschland, das heißt meine Zukunft ist in Deutschland.”

In dem viel zitierten Polizeibericht eines leitenden Beamten, der die Vorgänge am Kölner Hauptbahnhof beschreibt, waren sich (fast) alle Medien nicht zu fein ein Zitat (immer als erstes) wiederzugeben:

„Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ja klar”, war dazu mein erster Gedanke, der sich nicht nur im Schädel, sondern gleichfalls im Bauch manifestierte, was bei mir immer ein gutes Zeichen ist für: ich habe die Sache schon auch zwischen den Zeilen verstanden. Und dann weiter gedacht „… wenn ich Arsch wäre, würde ich genau das auch raushauen als eine unter dem aktuellen Schirm der auch Asylsuchenden in diesem Land schwimmenden nicht so koscheren Personen.” Denn wie könnte ich Syrier besser schädigen als so, zumal diese in diesem Land von bestimmten Stimmungsmachern seit einigen Monaten eh gerne als „die neuen kriminellen Energien” (zu Unrecht, wie wir, die wir nachdenken können wissen) verkauft werden? Dass der Syrier gerade des mittel- bis sehr rechts denkenden Deutschen liebstes Feindbild ist, wer hat es noch nicht verstanden? Wie sinnvoll wäre es, hätte der Mann hier also ein Satz, wie:

„Ich bin Afghane, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ich bin Kaukase, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ich bin Algerier, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”


zum Besten zu geben? Unspannend oder? Null Brisanz. Kein Hahn würde danach krähen, ein Schulterzucken wäre die häufigste Reaktion. Aber kaum steht „Syrier” vorne, springen alle darauf an.

Natürlich leuchtet nicht jeder Syrier intelligenzmäßig wie der hellste Stern fern der Sonne. Aber ganz ehrlich? Wie blöd müsste ein Asylbewerber sein, um im Rahmen eines Asylverfahrens – in dem sich derzeit nun mal alle Syrier noch befinden – sich selbst so vor einer Staatsgewalt zu produzieren? Von den offensichtlichen Deutschkenntnissen ganz abgesehen. Die Leute kommen eher nicht hierher unter sehr unangenehmen Bedingungen, um sich mit solch einem verbalen Aktionismus eventuell ins Aus einer drohenden Abschiebung zu fügen.

Lange Rede: mir ist das zu plakativ. Und mir sind auch alle Medien viel zu schnell und viel zu wertend darauf angesprungen.

Sinnvoll dagegen klingt in meinen Ohren

„Ich bin ein Flüchtling in Deutschland, das heißt meine Zukunft ist in Deutschland. Ich habe Angst vor der Zukunft und davor, dass die Deutschen uns gegenüber ihr Verhalten ändern. Ich liebe Deutschland wie mein eigenes Land und ich möchte ihm nicht zur Last fallen.”

Die Krautreporter haben noch viel mehr Stimmen von Flüchtlingen, die das Geschehen in Köln aus ihrer Sicht kommentieren. Und das sind Sätze, die für mich viel sinnvoller klingen. Es sind aber auch Sätze, die Ängste formulieren. Und auch diese Ängste kann ich gut verstehen. Sie machen mich traurig.

Für mich habe ich beschlossen, zu glauben, dass dieser Satz sicherlich gefallen sein mag in dieser Nacht. Aber ich glaube nicht, dass er von einem gebürtigen Syrier kam. Zum Glück sind die Gedanken in diesem Land noch frei.

2016-01-07

Ich habe eine gute Nachricht für Euch!

In all den unschönen Nachrichten möchte ich Euch heute etwas Mut machen und Freude stiften! Denn es ist wahr: die Tage werden wieder (wie ich finde spürbar) länger und schon in nur knapp sechs Wochen können/sollten wir anfangen die ersten Sämlinge zu streuen, damit wir im März/April pikieren und spätestens im Mai draußen pflanzen können.

Im Grund also haben wir den Winter 2015/2016 fast geschafft!

2016-01-06

Köln

Zu den Geschehnissen in Köln in der Silversternacht (und wohl auch in anderen größere Städten in diesem Land) ließe sich sehr viel sagen. Und meine persönliche Betroffenheit nur als Zuseherin ist so groß, dass ich gar nicht weiß, wo ich überhaupt anfangen sollte. Ich möchte aber vor allem zweikommafünf Dinge, die mich in der aktuellen öffentlichen Reaktion darauf mehr als bewegen, ansprechen:

Nein, es ist keine souveräne Reaktion der nationalen und regionalen Regierungsverantwortlichen Verhaltensratschläge an Frauen und Opfer zu kommunizieren. Die oberste Regel hat zu sein, dass sich in diesem Land alle Menschen aller Geschlechter zu allen Zeiten an allen Orten frei bewegen können, ohne Sorgen zu haben – von wem auch immer – tätlich angegriffen zu werden. Das ist die Maxime. Darunter läuft nichts! Aber auch gar nichts!

Wer als Verantwortlicher – ob nun auf legislativer oder exekutiver Ebene – hier die Einschränkungen bei den (möglichen) Opfern fordert, ist schlicht fehl an seinem Platz besetzt. Oder sollte hier sehr dringend an den Konzeptionen der Verhinderung tätig sein. Wer das aktuell ist, und das erwarte ich eigentlich, der hat gar nicht die Zeit an die Opfer dumme Ratschläge zu richten.

Und nein: Mehr Videoüberwachung ist die Antwort nicht. Videoüberwachung klärt vielleicht Verbrechen schneller auf. Aber sie verhindert – und ein aktuelles trauriges Bespiel dazu diskutieren wir gerade – keine Übergriffe und Verbrechen. Es ist nämlich gerade Intensivtätern völlig egal, ob sie erwischt werden.

Warum?

Unter anderem, weil sie in diesem Land nicht wirkliche Reaktionen auf ihr Tun zu erwarten haben. Womit wir bei der Mitverantwortung der judikativen Ebene wären.

Was passiert denn mit den Tätern, wenn sie jetzt wirklich ermittelt werden? Wenn nicht ausdrücklich – vor einem Gericht später zugelassen und verwertbare – Videoaufnahmen den Tatvorgang explizit zeigen, werden sie den Opfern gegenüber gestellt. Prompt fallen dann schon mal 50 % raus aus der Strafverfolgung, weil die Opfer höchstwahrscheinlich die Täter als solche aus einer Menge relativ gleich aussehender Menschen nicht eindeutig identifizieren werden.

Dann reden wir von einem vergleichsweise großen Rudel von Tätern. Die sich alle untereinander ein Alibi geben werden. Und vor allem sich alle untereinander bestätigen werden, dass sie dank zahlreicher legaler oder illegaler Substanzen so beeinflusst waren in ihrem Tun, dass sie gar nicht mehr Herr der Lage waren. Und damit können sie in diesem Rechtssystem schon mal sehr sicher sein – wenn überhaupt eine Strafe verhängt werden kann – das Gericht mindestens nicht das volle Strafmaß verhängen darf. Und inwieweit bei einem gesprochenen Urteil mittlerweile die komplette Auslastung der existierenden Strafvollzugsanstalten eine Rolle spielt … naja, ein Schelm, der überhaupt darüber nachdenkt.

Es wird meiner Meinung nach Zeit, dass wir Menschen, die Drogen zu sich nehmen, egal ob legale oder illegale, für ihr straffälliges Verhalten unter deren Einwirkung jederzeit voll zur Verantwortung ziehen. Persönlich finde ich, sollten Täter unter Drogeneinfluss sogar sehr viel härter bestraft werden sollten, anstatt dass sie ständige Milde von unserem Rechtsstaat erwarten dürfen.

Hierzulande können Menschen, die Straftaten begehen, durch das viel zu groß gewordene Schlupfloch der sich selbst beigeführten Unzurechnungsfähigkeit ihrer Strafe entgehen. Das sollte angesetzt werden seitens des Justizministers.

Der Punkt ist, dass diese vielen Frauen, die Silvester körperlich, seelisch und materiell vorsätzlich geschädigt wurden in diesem Rechtsstaat von vorneherein mit absoluter Sicherheit nur auf eines setzen können: die Täter werden davon kommen! Und künftig die von den Opfern gewählten Sicherheitsabstände (so sie überhaupt möglich sind) weiterhin unterschreiten. Schon deswegen sind in der jüngsten Vergangenheit die in Köln geäußerten Vorschläge völliger Blödsinn.

Zur Kritik an unzureichender Polizeipräsenz vor Ort: den Vorwurf bitte ich einzig und allen an Herrn Dr. Wolfgang Schäuble zu richten. Dass die Bundesrepublik Deutschland sich nicht weiter neu verschuldet, ist ein netter Plan. Aber wenn es zu Lasten der exekutiven (schlussendlich auch der judikativen) Gewalten geht, dass sich in einem Land die Bürger nicht mehr sicher fühlen können, ist am falschen Ende gespart worden.

Edit: Sascha Lobo hat zu dem Vorfall und möglichen schrecklichen Folgeszenarien in seiner Spiegel-Kolumne einen mehr als lesenswerten Text „Mob und Gegenmob” abgeliefert. Wobei ein Gegenmob sich, meiner Meinung nach, schneller entwickelt, wenn der besorgte Bürger glaubt, sich nicht mehr auf die zuständigen Institutionen seines Staates verlassen zu können. Und das macht mir dann richtig Angst!

Edit 2: Frau Wortschnittchen hat ihre sehr eigenen Erfahrungen mit „Einer Armlänge Abstand”.

2016-01-04

Meisenbar



1. Man frage die Nachbarn, ob sie eventuell ein paar alte Tassen übrig haben, die sie sonst wegwerfen würden.
2. Man kann natürlich eigene alte Tassen nehmen, die man sonst wegwerfen würde.
3. Man kauft je einen Sack Streufutter, Sonnenblumenkerne und Erdnussbruch im befreundeten Drogeriemarkt.
4. Man kaufe je zwei Packungen à 200g Schweineschmalz und Kokosfett im befreundeten Supermarkt.
5. Man sammelt ein bis drei relativ dünne Äste.
6. Man lässt das Schmalz bei leichter Hitze schmelzen, mixt das Vogelfutter, rührt es zum Schmalz und füllt es in die von den Nachbarn gespendeten Tassen ab.
7. Man kürzt die Äste auf ca. 12-15 cm (je nach Tassentiefe) und steckt sie mitten in das Schmalz.
8. Man lässt alles kalt und dann fest werden.
9. Beim befreundeten Bastelshop (hier modulor) lässt man sich für einen Appel und 'nen Ei ein paar Wachstuchreste hinterher werfen. Stoffreste tun es auch. Was auch immer, man schnippelt es in Streifen.
10. Man lässt sich zu Weihnachten ein Snap Kam-Set schenken, freut sich und setzt jeweils an das Ende der Streifen zueinander passende Druckknöpfe. (Bürotacker tut's auch, dann aber besser erst draußen tackern – ist leichter.).
11. Man zieht sie um die Henkel.
12. Man hängt daran die Tassen in die Bäume bzw. Sträucher und oder an den Balkon.
13. Wenn 's gut läuft, kommen kleine Piepmätze, setzen sich auf die Äste und knabbern sich unter lautem Vogelgetöse die Bäuche voll.

2016-01-01

Dieses kleine unauffällige Blog …

… wird am Sonntag, 3. Januar 2016 ganze zehn Jahre alt! Zehn – also 1, 2, 3, 4, 5, 6. 7. 8, 9, 10 Jahre! Eine Dekade holy fruit salad! Was habt Ihr mir mir alles durch. Und ich mit Euch!

Naja, ich wollte ich Euch das nur mal sagen, damit ich mich Sonntag selbst daran erinnere, weil ich es sonst wieder vergesse.

Irre. Komplett irre. Zehn Jahre.

2015-12-31

Jahresrückblicke …

… sind mein Ding ja nicht. Jahre in denen mir liebe Menschen und/oder Katzen wegsterben, sind eh gelaufen und gehören nicht wertgeschätzt. Und das neue Jahr wird mit an sehr großer grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens einen sehr hässlichen Moment bereit halten für mich (und andere). Und mindestens einen sehr schönen Moment für mich (und andere). Das steht soweit fest. Nun.

Mir bleibt mich nur zu bedanken bei allen, Euch allen, die mir in diesem Jahr Freunde waren, Hilfe waren, Glück waren, Lachen brachten, Sorgen nahmen, Freude schenkten, Feenstaub hinterließen, schöne Dinge sagten, milde Dinge meinten, ein Ohr hatten, „ja!” sagten, da waren, Vertrauen gaben und im richtigen Moment für mich still waren – mein Leben einfach schöner und heller machten.

Euch allen einen guten Rutsch in ein für Euch hoffentlich schönes strahlendes und gesundes Jahr 2016. Dass wir uns wieder sehen und lesen in neuer und in alter Frische – mit Euch ist's nämlich viel schöner! Immer wieder!

Prost!

2015-12-30

Ein wunderschöner intensiver Satz …

… von der Barbara, den sie da gestern getwittert hatte:



Damit kann man wohl jede lahme Silvesterparty in eine fröhliche philosophische Therapierunde verwandeln …

*geht diabolisch grinsend ab*

2015-12-29

Frau Wal …

… folge ich schon ewig auf Twitter. Niemand twittert eloquenter über den Tag im Büro als sie. Endlich bloggt die Frau und ich finde, sie macht das so dermaßen fein, dass ich sie auch sehr gerne lesen würde, wenn sie gar keinen Premiumcontent lancieren würde.

Also, Ihr lieben Katzenfreunde, ab mit Euch HIER weiterlesen.
Alle anderen übrigens auch.

Der Lemmy †

… ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Lemmy Kilmster Samstag die Diagnose „Krebs im Endstatium” vernommen hat, daraufhin in die nächste Bar gegangen ist und sich konsequent zwei Nächte höchstpersönlich selbst in den Tod gesoffen hat. Na, 'nen bisschen gevögelt hat er wohl auch noch mal.

Schönes Interview mit ihm von 2010. Ich hätte ihn wirklich zu gerne Abbas „Fernando” singen gehört.

2015-12-28

Kleiner Feuerwerkskörperablehner-Diss

Feuerwerk zum Jahreswechsel abzubrennen, dem liegt die Tradition die bösen Geister für das neu anbrechende Jahr zu vertreiben zugrunde. Einer sicherlich abergläubische aber für den einen oder anderen eine vielleicht sinnvoll erscheinende Grundidee.

Es gibt sicherlich sehr viele Argumente für und sehr viele Argumente gegen das Abbrennen von Feuerwerksartikeln. Die mögen sich aus dem jeweiligen Standpunkt einzelner Personen und ihrer persönlichen Meinung zum Thema unterschiedlich in den Vordergrund schieben. Und: beide werden sie Recht haben auf ihre Weise.

Ich kann mit Sätzen wie „ich mag Feuerwerk nicht, weil …” sehr gut umgehen und die gefühlte und geäußerte Abneigung einer solchen Person immer verstehen und respektieren.

Was ich nicht respektiere ist, wenn man seine persönliche Abneigung gegen Feuerwerk darüber zu verklären versucht, in dem man – wie jedes Jahr wieder und ich kann es wirklich nicht mehr hören noch lesen – völlig quellenbefreite Behauptungen aufstellt, dass vorrangig Menschen ohne ausreichendes Geld, gerne umschrieben als „bestimmte soziale Schichten”, gerne also solchen, denen man keine akademische Bildung unterstellt, nicht vorhandenes (!) Geld in Feuerwerkskörper investieren würden.

Oder – der neue Trend in diesem Jahr – zwei syrische Kinder in einem .jpg-Text (also nicht barrierefrei) vorschickt, deren Verhalten man beobachtet habe, wenn neben ihnen ein Feuerwerkskörper explodiert und man deswegen im Besonderen auf den Kauf von Feuerwerksartikeln verzichten wolle.

Ich kann die Sorge darum absolut verstehen – aber man muss sich nicht der Schwächsten bedienen, um die eigene persönliche Abneigung gegen irgend etwas zu „verkaufen” oder den mahnenden Finger gegen eine Masse X zu erheben.

Habt bitte einfach so viel Hintern in der Hose und sagt: „Ich mag es nicht, weil … es mir Angst macht.” (Oder alternative andere persönliche Gründe).

Denn weder werden von Käufern von Feuerwerksköpern Bildungs- noch Einkommensnachweise verlangt, die solche Aussagen überhaupt real bestätigen könnten und ob nun alle Menschen, die hierzulande als Flüchtlinge Zuflucht suchen, niemals in ferner Zukunft einen Feuerwerkskörper in die Hand nehmen werden, muss auch erst noch bewiesen werden.

Und auch Menschen, die wenig Geld in der Tasche haben, haben ein absolutes Recht darauf das Silvester so zu feiern, wie sie es für sich für richtig halten. Für alles andere gibt es in der Tat auch in diesem Land zum Stichwort „Feuerwerk” bereits Gesetze.

Steht zu Eurer eigenen Abneigung ohne bitte ungefragt Dritte für Eure Abneigung zu instrumentalisieren!

Danke.

2015-12-24

Die Nachbarin klingelt …

… und überreicht mir einen kleinen Weihnachtsstrauß und ein Glücksschwein. Mit den Worten, das sei nur so für mich, weil ich so eine tolle und liebe Nachbarin sei und sie hätte lange nicht so eine Nachbarin gehabt, dann hält sie inne und sagt, eigentlich hätte sie noch nie so eine liebe Nachbarin gehabt.

Dann standen wir da beiden in unseren Türen und hatten Tränen in den Augen.

Ist halt so. Auch anders herum.

2015-12-21

Ratz fatz …



… noch mal schnell vor Weihnachten die Fenster geputzt. Hat's bei mir auch noch nie gegeben!

Das beste Geschenk, das ich mir dieses Jahr – zu Ostern – selber gemacht habe? Den Kärcher Fensterreiniger. Um den bin ich schon lange herum geschlichen, denn Fensterputzen steht bei mir, wie auch das Bügeln, auf meiner „Tätigkeiten im Haushalt, die ich sehr bis sehr sehr ungerne mache”-Liste ganz weit oben. Wenn nicht noch weiter oben.

Tatsächlich habe ich dann nach dem Kauf in diesem Jahr meine Fenster so oft geputzt, wie noch niemals in meinem Leben zuvor. (Und vor allem früher war ich schon eine sehr übereifrige Hausfrau, so eine wilde, die sogar Geschirrtücher bügelte. Solche Dinge, die die erste eigene Wohnung mit einem halt anrichten.) Ich behaupte so einmal im Monat waren die Fenster dran dieses Jahr. Was für meine Verhältnisse komplett irre und unnatürlich ist.

Nun muss man fairerweise sagen, habe ich hier Glück mit meinen Fenstern. Im Gegensatz zur alten Wohnung, wo sie alt waren, draußen platzte der Lack überall ab, die Scheiben hingen mehr auf halbneun im Kitt und außer im Bad und in der Küche in den Zimmern natürlich zusätzlich übliche Doppelverglasung. Dort war das Fensterputzen neben der üblichen Unlust immer zusätzlich eine besondere Strafe. Hier sind es moderne Fenster, Plastikrahmen, doppelte Verglasung in einem Rahmen. Ein Geschenk! Sie putzen sich auch ohne elektrische Hilfsmittel im Vergleich zu früher fast im Schlaf.

Andererseits haben wir hier aber das Problem, das ständig um uns herum gebaut wird und wir hier wirklich schnell und viel Baustaub an den Fenstern und Rahmen zu kleben haben. Und ich drinnen kleine Schniefspuren von putzigen Katzennasen. Also der Zeitraum zwischen Fenster sind geputzt und wieder schmutzig, der ist hier vergleichsweise kurz. Leider.



Mit dem Kärcher Fensterreiniger putze ich die Scheiben in unter einer Stunde durch. Und dadurch viel, viel öfter. Oft schenke ich mir dabei die intensive Rahmenwäsche, die mache ich einmal im Frühjahr richtig und in der restlichenZeit werden die Rahmen abgefeudelt und ggf. feucht abgewischt. Aber die Fenster sind mit der Sprühflasche immer ratzfatz eingeseift und ebenso schnell trocken gesaugt. Mit dem Küchentuch noch mal kurz die Ecken trocken wischen … und das war‘s. Es geht super schnell und vor allem – und das ist meiner Meinung auch der eigentliche Hauptpluspunkt – macht man ganz wenig Dreck in der Wohnung, weil eben nichts mehr auf den Boden tropft. Kurz: ich kann Fenster putzen ohne gleich immer kompletten Großputz anzuleiern. Unter der Prämisse putzt man, also ich, einfach schneller die Scheiben.

Man lernt übrigens ganz schnell das Gerät im richtigen Winkel anzusetzen. Wichtig ist nur, dass die Scheiben ausreichend feucht sind. Dann fährt er fast von selbst über die Scheiben.

Vor allem mein Küchenfenster, die Küche ist sehr klein, ist schneller auch innen dreckig, wegen der Kochdünste. Gestern ist dann interessanterweise einiges Fett vom Herd an die Scheibe gespritzt (was eher selten passiert) und dann dachte ich eben, putzte die mal schnell und dann war ich halt dabei und haben noch mal schnell die gesamte Runde gemacht. Mit Spaß dabei! Das hätte es vor dem Kärcher nie bei mir gegeben.

Übrigens habe ich schon einen kleinen Fan herangezogen, denn man kann so einem kleinen dreijährigen Großcousin keinen größeren Gefallen tun als ihm die Spritzflasche und den Reiniger in die Hand zu drücken und ihn dann mit Begeisterung stundenlang die Balkontürscheibe putzen zu lassen. Was er dann neulich beendete mit dem lapidaren Spruch: „So, nun kannst Du endlich wieder durch gucken!”

Also, wenn Ihr Euch noch schnell selbst etwas Gutes schenken möchtet zum weihnachtlichen Fest … auf saubere Aussichten!