2022-09-19

Das schöne Hinterland von Misano Adriatico – Ausflug nach Montefiore Conca

Von der blauen Schönheit, die die Küste von Misano Adriatico umgibt, abgesehen, ist da noch die satt grüne Kulisse des hügeligen Hinterlandes der Emilia Romagna. Dort, wo die fantastischen Lebensmittel der Region produziert werden. Wo tiefgründige Sangiovese aber auch leichte weiße Albana di Romagna angebaut werden, in großer Vielfalt geschmackvolle Käse geschöpft werden, würzige Schinken und Salami in den Trockenräumen hängen. Und dann ist da noch die lange Geschichte der Burgen, die überall in der Struktur auf den Bergen verteilt stehen voller Geschichte und Kunstwerke. Langweilig wird’s hier nicht.


Tourenvielfalt

Wandern, Rad fahren – oder mit dem Auto fahren. Es gibt vielfältige Möglichkeiten diese Landschaft zu erleben. Eine Wanderung entlang der Mündung des Conca ab Misano Adriatico in Richtung Süden bis nach Cattolica ist ein leichtes Wandervergnügen. Man ist ca. 4 Stunden unterwegs auf der knapp 16 Kilometer langen Strecke mit vergleichsweise geringen Höhenunterschieden (70 m).

Radfahrer, die anspruchsvolle Touren suchen, sind in den Steilwänden des Conca im Marecchia Tal mit vier kurzen aber anspruchsvollen Aufstiegen gut unterhalten. Ein besonders intensiver aber auch landschaftlich wunderschöner Abschnitt liegt zwischen Mercatino Conca und Monte Grillo: sieben Kilometer aufwärts mit 10 % Steigungen – das muss man mögen! Diese Strecke ist fast 94 Kilometer lang und man überwindet 1870 m Höhenunterschiede.


Anbaden in Misano Adriatico
Tatsächlich ist am zweiten Tag meines Aufenthalts in Misano Adriatico das Wetter perfekt für die Landwirtschaft, ich habe den vermutlich einzigen Regentag in diesem Juni abgegriffen. Die Wetter-App verspricht Regen ab acht Uhr. Also stelle ich mir meinen Wecker auf sechs Uhr und gönne ich mir einen schönen Moment am Meer und schwimme ein paar Runden in der Adria. Wenn schon am Meer, dann auch einmal im Meer sein. Es ist herrlich, ich bin fast alleine, nur hinten auf See schaukeln die kleinen Fischerboote.

Nach dem köstlichen Frühstück im Hotel machen wir uns auf und fahren hoch auf den Rocca di Montefiore Conca um das gleichnamige Castello zu besichtigen. Der Ort gehört zur Provinz Rimini und liegt davon 18,5 Kilometer südöstlich entfernt. 2240 Einwohner leben hier fest.
Zu Fuß könnte man diese Strecke von 16 Kilometern in vier Stunden bewältigen, dank der Serpentinen sind es immerhin auch mit dem Auto ca. 30 Minuten. Die Landschaft im Conca-Tal ist wirklich herrlich grün. Wann immer der Conca gekreuzt wird, zeigt er sich in diesem Frühsommer eher wasserarm.


Zu Hause bei den Malatestas

Die Befestigungsanlage der Familie Malatesta (ihr erinnert euch an sie als Namensgeber edler Weine) steht hoch über dem gesamten Tal, uneinnehmbar. Heute sind noch Teile der Stadtmauer erhalten und das Dorf drum herum scheint – zumindest bei bedecktem Himmel – erstaunlich mittelalterlich. Ist hier die Zeit stehen geblieben? Montefiore gilt tatsächlich als die intakteste architektonische Hinterlassenschaft des Malatesta-Imperiums. Die Festung wirkt aufgrund ihrer klaren Geometrie als Quader erstaunlich … modern. Das gesamte Dorf – das zu seinen Glanzseiten quasi als die Hauptstadt der Region galt – ist heute als eines der schönsten Dörfer in Italien ausgezeichnet. (I Borghi più belli d’Italia.)
Erste Ursprünge der Festung führen zurück ins 11. Jahrhundert. Malatesta Gustafamiglia (1299-1364) hatte den Bau der Festung im heutigen Stil im Jahr 1337 ersonnen und es ist überliefert, dass der Bau 1347 bereits abgeschlossene Sache war. Über die Jahrhunderte wurde von seinen mächtigen Nachkommen natürlich viel angebaut, das imposante Gebäude neu strukturiert und aufgestockt. So stand früher sogar eine Windmühle oben auf dem Dach der Festung!
Im allerjüngsten gelungenen Restaurierungsvorhaben wurden infolge der archäologischen Ausgraben tiefere Ebenen der Burg freigelegt, dabei wurden viele Artefakte der einzelnen Besiedlungsphasen entdeckt und freigelegt, die heute Teile der liebevollen Ausstellung sind. Leider sind die Beschreibungen in der Ausstellung nur auf Italienisch verfasst, das passt nicht mehr so ganz zur modernen Methodik der Präsentation innerhalb der EU. Der Kaisersaal mit den weltlichen Fresken (Jacopo Avanzi) ist seit der Fertigstellung zugänglich (angenehm spartanisch gehalten), ebenso das ursprüngliche Satteldach des Schlosses – man muss aber hier und dort enge und steile Treppen steigen wollen. Diese übliche italienische Spezialität macht diese beeindruckende Sehenswürdigkeit leider nicht barrierefrei.


Unglückliche Donna Constanza

Um die ganze interessante Geschichte der durchaus den Intrigen und Morden in zugewandten Malatesta-Dynastie zu erfahren, lohnt sich eine Führung absolut. So erfährt man aus fast erster Hand vom traurigen Schicksal der von ihrem geldgierigen Onkel (leider auch späteren Ehemann) ermordeten und deswegen verständlicherweise heute noch im Schloss wandelnden Constanza Malatesta.
Donna Constanza wurde sehr früh verheiratet, verwitwete ebenso früh und verliebte sich unter ihren Stand in den Bogenschützen Ormanno. Trotz dieser Liebe musste sie sich von ihrem Onkel freien lassen, der sie und ihren Geliebten mit einer Hinterlist sehr kurz nach der Eheschließung 1378 offiziell ins Jenseits befehlen durfte und in der Folge, intrigant geplant, Erbe dieser attraktiven Liegenschaft wurde. Die hohe Qualität dieser Ausstellung bemerkt man an der liebevollen Art, wie hier die früheren Wohnräume nachgestellt wurden. Im Schlafzimmer der unseligen Constanza fühlt man förmlich ihr Leiden, Gänsehaut ist da nicht fern.
Die gibt es gleich noch einmal in der Folterkammer. Hübsche verrostete Relikte, die in ihrer Funktion keinen Zweifel im Raum stehen lassen. Das tun die dazu gehörigen Zeichnungen auch nicht. Es gruselt und fasziniert mich gleichzeitig. Fasziniert bin ich ebenso von den Ausblicken vom Dach bzw. umliegenden Burgmauern ins Conca Tal, auf die Grenze der Romagna zu den Marken und weit hinten das Blau der Adria. Der Blick ist auch wolkenverhangen besonders schön.


Die Gastfreundlichkeit der Montefiorer

Ein kurzer Spaziergang durch Montefiore Conca vermittelt einen kleinen Eindruck von der Schönheit des Ortes, am Fuße des Castellos ist noch eine Kirche zu besichtigen. Sie wirkt aufgrund ihrer langjährigen Geschichte etwas renovierungsbedürftig aber gibt alles, was katholisches Kirchentum in farblicher Pracht bieten kann. Immerhin gibt es hier echte Kerzen und ich entzünde eine und bedanke mich irgendwo darüber, dass es meinen Lieben gut geht. Ich mag es echte Kerzen in Kirchen anzuzünden. Gibt es eh nicht mehr so oft. Ein ordentliches Regengebiet erzwingt einen etwas längeren Aufenthalt als geplant und der Pfarrer, dessen Mutter aus Österreich stammt, nutzt seine Chance und erzählt sehr kurzweilig, engagiert und witzig auf deutsch die ganze Historie der Kirche. Der Mann ist toll, hat einen brillianten Humor – und ich wünsche ihm von Herzen, die Katholiken mögen ein bisschen Geld in die Hand nehmen, um dieser Kirche ein bisschen Restauration und Erhalt zu gönnen.
Es folgt ein umfangreicher Aperitivo im Locanda Il Grillo – ein Tisch voller regionaler Köstlichkeiten und Getränke.

Ich lebe … wie Gott in Italien, na auf jeden Fall wie in Montefiore Conca!


Rocca di Montefiore Conca
Via Cella di Bonora, IT-47834 Montefiore Conca
Tel.: +39 0541 980179
E-Mail: castellodimontefiore@gmail.com

Ristorante Locando Il Grillo
Piazza della Libertà, 12, IT-47834 Montefiore Conca RN
Tel.: +39 0541 161 2292
Blogpost 1 Misano Adriatico Blogpost 2 Baden, Wandern, Köstlichkeiten – Misano Adriatico

2022-09-15

Baden, Wandern, Köstlichkeiten – Misano Adriatico

Zwei Stunden dauert der Flug Direktflug von Berlin nach Bologna, das Shuttle vom Flughafen an die adriatische Küste nochmals knapp anderthalb Stunden. Und schon ist man in der Emilia Romagna, genauer in der Romagna und in dem kleinen Urlaubsparadies Misano Adriatico.


Mizano Adriatico – bunter Badespaß

Die Adria vor Misano Adriactio scheint viel lebhafter als ich sie viel weiter unten im Süden Italiens kenne. Die Wellen spritzen fröhlich mit ihrer Gischt an den dreieinhalb Kilometer langen Strand mit feinem weißen Sand, der in der Sommersaison weitestgehend von einem zum Lido-Bereich zum nächsten mit Liegestühlen und Sonnenschirmen Millimeter genau ausgerichtet ist. In einigen Abschnitten reichen kleinere Felsen in das Wasser und bringen dem Schnorcheltaucher bestimmt den einen und anderen Fisch vor die Taucherbrille. Entlang des Lidos locken die Strandbetreiber mit eigenen kleinen Pools, Bars, Restaurants und natürlich sorgt man für die Kinder für die maximale Unterhaltung in den kleinen eingezäunten Spielplätzen mit Wasserrutschen, Klettergerüsten und Tischtennisplatten.
Seinen bekannteren Nachbarn wie Rimini oder Riccione steht Misano Adriatico im üblichen maritimen Bade- und Strandsportspaß – wie man es an der Riviera Romagna gewohnt ist – in nichts nach. Einige freie Strandbereiche sind ebenfalls für Urlauber, die dem gemeinschaftlichen Liegen in Reihe nicht ganz so viel abverlangen können, zugänglich (Piazzale Roma und Piazzale Venezia) und mit Duschen und Toiletten ausgestattet.

Misano Adriatico ist noch vergleichsweise jung und wurde in der Ausdehnung des höher gelegenen (105 m über dem Meerespiegel) Misano Monte geschaffen, das mit dem Bau der Pfarrei Sant’Erasmo immerhin auf das Jahr 997 n. Chr. datiert werden kann.
Die gesamte Strandpromenade Misanos wurde 2004 von dem berühmten italienischen Architekten Paolo Portoghesi komplett neu umgestaltet und 2010 fertiggestellt. An Stelle des verblichenen Charmes der 70iger Jahre ist offener moderner Flair getreten. Die Touristen erleben eine weitestgehend vom Autoverkehr befreite Strandpromenade, die weiträumig angelegt ist. Mit gepflasterten Fußwegen führt sie entlang der pittoresken farbenfrohen Holzbadehäusern und erinnert dabei an den Badeflair vom frühen letzten Jahrhundert.

Ihre hellen Farben werden bewusst von der gepflegten blühenden italienischen Botanik ergänzt. Spaziergänger können sich immer wieder an den angelegten Springbrunnen erfrischen und die um sie herum angelegten Mosaikkunstwerke bestaunen. Sie spiegeln vorrangig Szenen des Meeres und dessen Bewohner, Oktopus, Fische, Muscheln und Austern, wider. Ich bin für Mosaikkunst sehr empfänglich und ich finde interessant, dass sie mich hier in ihrer bunten voluminösen Pracht davon abzuhalten vermag, direkt erst einmal an das Meer gehen zu wollen.


Raus aus dem Auto – rauf auf das Fahrrad!
Rund um Misano Adriatico locken 30 Kilometer extra für den Radsport angelegte Wege, einige davon führen exakt an der Strandpromenade entlang. Ob man von Misano Brasile hoch nach Portoverde, der 1963 künstlich angelegten Marina von Misano, zu Fuß geht oder radeln möchte, ist jedem überlassen. An den zentralen Stellen kann man einfache Räder sogar kostenlos mieten. Und im Tourismusbüro wird in vielen Sprachen, auch deutsch, beraten.
Die Seitenstraßen, die natürlich mit zahlreichen kleinen Geschäften und Souvenirshops locken, haben ihren eigenen italienischen Charme. Je weiter man sich vom Meer entfernt desto privater und ursprünglicher wird Misano. Kleine Bars laden für einen kurzen Caffè und natürlich locken die Gelaterien mit imposanten Eistheken. Stille und auch etwas Kühle erlebt man in der Chiesa d’ell Immacolata Concezione (Kirche der Unbefleckten, Via Dante Alighieri 6). Für italienische Verhältnisse wirkt sie architektonisch erstaunlich zurückhaltend gebaut. Ihr Innenraum ist einladend einfach und modern gestaltet.


Aperitivo in Portoverde
Unser Spaziergang führt uns hoch nach Portoverde. Die Marina ist interessant verschnörkelt gestaltet, bietet für Schiffstouristen zwei Anlegebereiche die mittig von einem Wohn- u. Geschäftsturm dominiert werden. Rund um die Marina versammeln sich kleine Einkaufsmöglichkeiten, viele Restaurants.

Wir werden in dem Bar Darzena Café (Via Lungo Darsena 32) mit einem köstlichen Aperitivo empfangen. Einfache Piadina, das typische flache Sandwichbrot der Emilia Romagna, belegt mit würziger Pancetta, Oliven, Salami aus der Region und sehr frisch zubereitetes Fritto misto di pesce – und dazu, ich liebe es so sehr vor allem in der Hitze, ein Glas gut gekühlter Prosecco.
Hier zu sitzen, mit dem freundlichen befellten Bewohner kurze Zwiesprache zu halten und auf die schaukelnden Schiffe zu gucken. Ja, hier in diesem Misano an der Adria lässt es sich sehr gut aushalten!


Der Misano World Circuit

Die uns versprochene Radtour fällt flach, weil … Petrus für den nächsten Tag Regen vorher gesagt hatte. So ganz habe ich es nicht verstanden, das Wetter ist perfekt und Regen ist nicht in Sicht. So fährt uns der Shuttle zur nächsten Sehenswürdigkeit von Misano Adriatico genauer der Sehenswürdigkeit, den Misano World Circuit Marco Simoncelli!

Ein besonderer Ort, ein besonderes Erlebnis für mich, beide verdienen ein eigenes Blogpost.


Pastaspaß im Il Mulino
Am Abend lernen wir eine weitere köstliche Seite von Adriatico Misano kennen. Wir sind zu Gast in dem schönen Ristorante Il Mulino. Doch bevor wir die Köstlichkeiten von Chefkoch Mario Scalia probieren dürfen, steht für uns ein Pasta-Workshop auf dem Programm. Auf den Tischen stehen Pastabretter, die ewig langen Matarelli, die typischen Pastarollen aus Holz, die mit etwas Talent und Übung jede Nudelmaschine ersetzen. Natürlich sind auch Farina, Salz und Eier vorbereitet.
Wir mischen, dann kneten wir den Pastateig traditionell mit unseren Händen und rollen nach einer Ruhezeit den Teig mit dem Materallo sehr dünn und groß aus, was eine bestimmte Technik voraussetzt, die Mario jedem von uns geduldig zeigt. Hat der Teig erst einmal eine gewisse Größe erreicht, muss er sehr schnell verarbeitet werden, damit er nicht trocknet. Am Ende zeigt uns Mario wie wahninnig viele Pastasorten in extrem kurzer Zeit aus unseren gefalteten Teigfladen geschnitten werden können – wenn man es kann! Ich habe großen Spaß dabei – endlich eine praktische Pasta-Session ganz ohne Nudelmaschine.

Das große Restaurant mit seinem wunderschönen Garten mit Wasserspiel und Putten eignet sich natürlich besonders für große Festivitäten wie Hochzeiten. Wir aber haben an diesem Abend das ganze Restaurant für uns, weil Ruhetag herrscht. Die Terrasse ist weit offen, es ist ein lauer Sommerabend, die Hauskatze streicht um unsere Beine und unsere ausgesuchten Antipasti aus der Region, Prosciutto und Käsesorten aus der Romagna schmecken uns zusammen mit den Weinen aus dieser Region, nämlich der Cantina Le Roche Malatestiane.

Der Name geht auf die Familie Malatesta zurück, deren Ahnen schon im 13. Jahrhundert hier Lehnsherren waren. Die Weine werden in einer Genossenschaft der 500 Winzer aus der Region angeschlossen sind, rund um die Provinz Rimini angebaut. Die autochtonen Reben der Region Romagna bis zu den Grenzen im Hinterland an die Marken sind hier Pagadebit, Biancame und Rebola. Wir trinken zu den Antipasti einen Rubicone Rosato Frizzante und später einen Cabernet Sauvignon Colli di Rimini 2019.

Es folgen unsere selber gefertigten Tagliatelle mit einer fantastischen Bolo aus dreierlei Fleisch. Für mich hätte jetzt eigentlich schon Schluss sein können, denn ich hätte wirklich gerne noch drei Mal nur davon nachnehmen wollen. Aber dann kommt noch der Secondo, in diesem Fall eine große Platte mit ausgesuchten gegrillten Fleischspezialitäten der Region (0 Kilometre): Salsiccia, Rippchen, Filet-Steak perfekt zubereitet und kaum zu schaffen.

Ich bin von dem Salz auf dem Steak so begeistert, dass ich mir die Tüte zeigen lasse. Meine erste Begegnung mit dem Sale Dolce Di Cervia. Ein süßes Salz, wie unglaublich gut das schmeckt als begleitendes Gewürz!
Na gut, eine Pannacotta mit Früchten geht natürlich immer. Insbesondere mit einem so fantastischen Dessertwein, wie er uns hier als Begleitung kredenzt wird, ein StraMat der Cantina Maria Galassi. (Merken für Weihnachtsgeschenke!)

Es ist mein erster Naturwein als Dessertwein (und mein erster roter Dessertwein dazu) nur aus der Sangiovese Traube. Diese trocknen vier Wochen bis sie eine Zuckerkonzentration von 350 g/l besitzen und gären auf der Schale in Barrique aus französischer Eiche bis zu einem natürlich erreichten Restzuckergehalt von 80g/l. Danach reift dieser Wein mindestens acht Monate im Barrique und weitere sechs Monate in der Flasche. Wir trinken diesen wundervollen intensiven Wein mit 15 ‰ mit großem Genuss. Und dass es dabei still wird, liegt nicht nur an unserer Müdigkeit.

Zurück geht es in unser Hotel Atlantic Riviera. Es liegt nur drei schnell gegangene Fußminuten vom Strand entfernt – und in meinem Zimmer wartet dieses sehr gemütliche Bett auf mich. Am nächsten Tag ruft uns nämlich das Hinterland von Misano Adriatico!

Blogpost 1 Misano Adriatico

2022-09-13

True Italian Pizza Week 2022 – Rundes Vergnügen!

Es ist Herbst und somit Zeit für die dritte True Italian Pizza Week. Dieses leckere Pizza-Event findet dieses Mal in 12 deutschen Städten gleichzeitig statt! Berlin, Hamburg, München, Köln, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig, Münster, Nürnberg, Mannheim, Dresden, Wuppertal und – das ist ja wohl der Hammer – Bielefeld!


Pizza wie in Italien

Die nachweislich besten Pizzerien in den einzelnen Regionen machen mit und servieren ab dem 15. September eine Woche lang zwei extra für dieses Event kreierte Pizzen, davon immer eine in einer vegetarischen/veganen Variante mit einem Glas Aperol Spritz für 15 Euro. Klickt einfach hier auf eine der Städte und ihr findet alle teilnehmenden Pizzerien mit ihren Specials beziehungsweise die traditionelle Karte aller am Event teilnehmenden Restaurants in eurer Region am Beispiel des öffentlichen Nahverkehrs der eigenen City. So kann man sich ganz einfach entlang der Stadteile mit dem italienischen Nationalgut verwöhnen.

Da ist nichts mit geschmackloser Massenware! Wer bei diesem Event teilnehmen möchte als Restaurant, der verbirgt sich für den Einsatz originaler italienischer Zutaten. Für einen Teig mit sehr langer und daher bekömmlicher Teig-Gare, meist mit Lievito madre (milder Sauerteig) angesetzt – und je nach Region Italiens zu dem sich das jeweilige Restaurant zugehörig fühlt mit den besonderen Köstlichkeiten dieser Region. Je nach eigenem Gusto mit Fior di Latte (Mozzarella in Streifen geschnitten aus Kuhmilch) wie beim napoletanischen Original oder mit Mozzarella aus Büffelmilch, sahniger Burrata oder Stracciatella di bufala belegt. Ansonsten mit sehr viel Fantasie für die köstliche runde Scheibe. True Italian eben.

Wer die Vielfalt der Pizza in der eigenen Stadt schon selber sehen möchte, der sollte dieser Tage dem Instagram-Account von True Italian folgen. Dort werden seit Tagen (sucht einfach unter dem Hashtag eurer Stadt) die Fotos der vielen wundervollen Pizzavariationen gezeigt – was für eine köstliche Vielfalt! Und es gibt einen Fotocontest mit charmanten Gewinnen oben drauf: Eine dreitägige Reise für zwei Personen nach Neapel (1 Platz), einen fantastischen Ooni Koda 12 Pizzagrill mit einem Aperol Spritz-Überraschungspaket (2. Platz) und für die Drittplatzierten gibt es das Aperol Spritz-Überraschungspaket.

Ich durfte in Berlin im Vorfeld in zwei sehr schönen Restaurants schon einmal deren Varianten für euch ausprobieren.


Marian Blu Vino Cucina & Pizza

Zunächst waren wir im Restaurant Maria Blu, das von Francesco Bianco (Foto) im Weinbergsweg 8a (drei Minuten Fußweg vom U-Bahnhof Rosenthaler Platz) geführt wird. Ein sehr charmantes Restaurant in dem sich der Piazillo Erlis Dishani für alle Köstlichkeiten in der Küche verantwortlich zeigt. Er selber stammt von Sizilien und macht meiner persönlichen Meinung nach die schmackhaftesten und saftigsten Arancini, die ich je genießen durfte. Aber die sind bekanntermaßen keine Pizza und so serviert das Marina Blu nebenbei eine Pizza mit Fior di Latte, Thunfisch, karamellisierten Zwiebeln aus Tropea, und Oliven aus Taggiasche (Riviera di Ponente) sowie Cherrytomaten. Die vegetarische Variante ist belegt mit Fior di Latte, gegrillter Zucchini, Stracciatella und fritierten Zucchiniblüten. Die vegetarischen Pizzen gibt es übrigens in allen Restaurants auch in einer veganen Variante. Und tatsächlich, ich, die ich fast immer eine Pizza mit Thunfisch wähle, fand hier – wie auch im nächsten Restaurant – die vegetarische Variante der Pizza besonders lecker! Die Pizza im Marina Blu ist in der Mitte etwas dicker, der Rand ist etwas softer.

Sehr zu empfehlen sind hier übrigens auch die fantastischen Vorspeisen! Die wundervollen Arancini habe ich bereits erwähnt, sollte man unbedingt zu zweit essen, sonst ist nicht mehr viel Platz für einen Hauptgang (und das wäre doch schade bei den Pizzen). Das Carpaccio vom Oktopus mit einem Ruccola-Pesto mit Mandeln und getrockneten Tomaten macht genauso viel Spaß, wie die Frittura di Pesce Mista mit im Bierteig frittieren Kabeljau und Calamari, dazu gebratene Sardinen und Garnelen, die mit einem Kräuter-Dip serviert werden. Das Vitello Tonnato ist lebhaft in seiner Würze. Sehr frisch und lecker, gerade beim Fisch setzt man auf einen langjährigen Lieferanten, der keine Kompromisse in der Frische macht. Im Marina Blu habe ich ehrlich gesagt den besten Aperol Spritz getrunken, der mir im Zusammenhang der True Italian-Events je serviert wurde. Fransceso erklärt uns jedoch, dass man in Italien vorzugsweise Bier zur Pizza trinkt – diesbezüglich hat er sehr gut vorgesorgt!

Das zweite Restaurant serviert den Spritz auch in der Limoncello-Variante.


Terra Restaurant

In Kreuzberg hatte uns Silvia Bellusci mit ihrem tollen Team auf der Terrasse ihres Restaurants Terra (Grimmestraße 1, 7 Minuten vom U-Bahnhof Kottbusser Tor) empfangen. Sie setzt sehr auf Regionalität in den Zutaten, die nicht aus Italien stammen müssen – das darf dann auch schon mal Mehl in Bio-Qualität aus der Region sein, weil es mindestens so gut, wie das aus Italien ist – und auf ökologisch einwandfreie Qualität in der Produktion ihrer verwendeten Produkte. Da macht Silvia auch keine halben Sachen, wie die eigene Wurmkiste auf der Terrasse beweist. (Keine Panik, da ist alles hygienisch unter Verschluss.) Die sichtliche Freude von Silvia darüber ist unbezahlbar.
Silvia serviert uns eine sensationelle The Black Buffalo mit gelben Tomaten und Sauce aus eben jenen, die mit einer besonderen Süße und Säure auf dem Teig spielen, der mit Sepia-Tinte schwarz gefärbt ist und besonders würzig schmeckt. Sie serviert übrigens alle Pizzen mit den Köstlichkeiten aus dem Meer als Pizza negre, sie haben daher eine eigene Kategorie auf der Speisekarte des Restaurants.

Die Pizza negre ist meine Entdeckung beim diesjährigen Event und ja: wegen ihr komme ich garantiert wieder ins Terra! Mozzarella di Buffola, Sardellen und frische Kräuter (Infarm) machen diese Pizza zu einem sehr saftigen, fruchtigen Ergebnis mit schöner Würze und krachender Kruste. So gut!
Die vegetarische Variante, The Yellow Courgette, kommt mit einem grünen Pesto, Mozzarella, gelber Zucchini – die, wenn der Markt keine Gelben anbieten kann auch schon einmal grün sind – Ricotta, Zitronenthymian, Nüssen und vielen Gartenkräutern z. B. Erbsensprossen (Erbsenkresse) auf den Tisch. Gerade dieser unerwartete Erbsengeschmack sorgt bei uns allen für viel überraschende Freude. Die gleiche Pizza kann auch vegan geordert werden, dann findet man luxuriösen Ricotta aus Mandeln – selber im Terra produziert – auf der True Italian Pizza. Wer noch Appetit auf ein Dessert hat, dem empfehle ich im Marina Blu auf jeden Fall das Tiramisu mit Pistazien Creme, im Terra hat mich die vegane Espresso Pannacotta (Foto oben) glücklich gemacht.

In Berlin nehmen an der True Italian Pizza Week 34 Pizzerien am Event teil, – also haltet euch ran! Ich kann immerhin schon einmal diese zwei Restaurants von Herzen empfehlen und freue mich wieder total darüber bei der True Italian Pizza Week zwei neue Orte kennengelernt zu haben, wo man sicher auch ohne Appetit auf Pizza ein anderes Mal fantastisch italienisch essen kann.

Marina Blu Vino Cucina & Pizza Berlin
Weinbergsweg 8a, 10119 Berlin
Telefon +49 (0) 176 22018245
Mail: info@marinablu.de

Öffnungszeiten:
Mo-Sa: 16:30-23:00 Uhr
So: 12.00-22:00 Uhr

Terra Restaurant
Grimmstraße 1, 10967 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 5497 6251
Mail: reservation@terrarestaurant.de

Öffnungszeiten:
Mo-Di: geschlossen
Mi-Sa: 17:00-23:00 Uhr
So: 13.00-22:00 Uhr

2022-09-08

Bye bye Lizzy!

Das hast Du wieder geschickt eingefädelt.

Am Dienstag noch über beide Wangen gestrahlt als Du diesen verlogenen Lump Boris Johnson offiziell in die ewigen politischen Jagdgründe entsandt hattest und ihm gezeigt hast, wo der schottische Maurer das Loch gelassen hatte.

Mittwoch irgendeiner Zoom-Konferenz noch den Stinkefinger gezeigt.

Heute hast Du die Handtasche ein letztes Mal von rechts auf links gehängt. Und hast dich aufgemacht, die Lücke, die Philipps Tod in dein Leben gerissen hatte, wieder zu schließen.

Ich hoffe, Dich umgibt verdiente Ruhe! Nach diesem Leben. Was für ein Leben!

Ich bedanke mich für den Spaß, den ich mein Leben lang mit dir hatte. Den Zunder und den Zauber, das Altmodische, das Humorige, diese lustigen Hunde, diese urkomischen Bilder von dir als älterer Dame auf deinen Pferden, die Hüte, die farbenfrohen Kostüme – das sehr sehr sehr großartige Kostüm in Blau und in Gelb im Brexit-Leave-Jahr.

Diese Contenance – sie wird mir immer unvergessen bleiben!

2022-08-30

Fuck off „Zug der Liebe”

Wir haben hier Samstag in der Docking Station gedacht, wir spinnen. Alle! Nachbarn! Ich habe selten so ein Beispiel menschlicher Ignoranz, Ekligkeit und Niedertracht erlebt. Und sorry, man muss es leider adressieren: Junges zugedröhntes egoistisches Partyvolk.

Hintergrund: Ich wohne in Berlin in der Heinrich-Heine-Straße sehr nahe vor dem Moritzplatz kurz vor der Sebastianstraße. Nette modernisierte kurze Platte (vier Geschosse) vor und zwischen unseren Häusern liegen Grünflächen, direkt vor unseren Häusern Vorgärten, die wir Nachbarn teilweise pflegen und mit eigenem Geld ausstatten. Parkrondell von Nachbarinnen gepflegt. Neu angelegte Gartenbereiche für die Allgemeinheit. Es gibt nun jung den Mietergarten, der von uns Nachbarn liebevoll gepflegt wird. Es wurden in diesem Jahr hier sehr viel Gelder – aus Genossenschaftsgeldern also unserer Allgemeinheit – investiert – um ein schönes grünes Umfeld zu schaffen.

Wir arbeiten hier in unserer Freizeit in dem Grün unserer Wohnanlage, die umzäunt ist – bis auf die Autozufahrten zum Parkplatz – mit offenen Toren und auf zwei Gebieten eine weitere Umzäunung mit geschlossenen Toren z. B. den Spielplatz vor unbeliebsamen Besuch schützt.

Samstag lief eine Demonstration durch die Stadt, der sogenannte „Zug der Liebe”, inoffizieller Nachfolger der Loveparade. Die Route dieser Demonstration darf nicht mehr – wie früher – den Tiergarten streifen, um dessen Grün vor menschlichem Vandalismus zu schützen.

Offensichtlich hat die Berliner Versammlungsbehörde beschlossen, das unsere Grünanlage in der privaten (!) Wohnanlage sehr wohl diesem ausgesetzt werden darf – und den Veranstaltern gestattet diese Demo in unserer Straße genau vor unserer Anlage zum Stillstand zu bringen, die Wagen entlang der Heinrich-Heine-Straße vor dem Moritzplatz „zu parken” und über den Zeitpunkt der Abschlusskundgebung um 20:00 Uhr und dem offiziellen Ende 21:00 Uhr, das inoffizielle Ende war nicht vor 22:00 Uhr, hier zu parken! Der Veranstalter hatte die Demo mit ca. 30.000 Teilnehmern angemeldet. Offiziell sollen es abschließend 9.000 gewesen sein laut den Behörden (also waren es vermutlich 15.000.)

Wie inkompetent kann eine Berliner Behörde sein?

Die ersten Wagen erreichten den Ort der Abschlusskundgebung bereits um 18:30 Uhr und ab diesem Zeitpunkt sind die Teilnehmer in Horden – als zu Hunderten – über unsere Grünanlage hergefallen wie die Heuschrecken und haben sich ungerührt in allen Ecken des Geländes ausgepinkelt und ausgeschissen (pardon my french). Egal. wie sehr wir Nachbarn unten oder von den Balkonen sie versucht haben davon abzuhalten. Sie haben in die Hauseingänge gepinkelt. Sie haben an unsere (sehr gepflegte Häuser) Hauswände gepinkelt.

Sie sind über die Zäune auf den Spielplatz geklettert (!) um sich da auszupinkeln.
Auf. Dem. Spielplatz.

Selbst am späten Abend sind noch in einer Minute mindestens zwanzig Leute alleine auf unseren Teilabschnitt gekommen, um sich ihrer Körperflüssigkeiten zu entledigen. Rechnen wir 20 Leute/pro Minute auf eine Stunde mal drei Stunden Aufenthalt der Wagen hier in der Straße: 3.600 Leute. Und das ist die niedrigste Hochrechnung, es waren wie gesagt, am Anfang mehrere hundert Menschen, die sich hier auslebten.

Was für eine beschissene Gesellschaft sind wir eigentlich geworden?

Die den Verkehr regelnden Polizisten von uns entsetzt angesprochen, haben dann zwar „telefoniert” – passiert ist leider seitens dieser Behörde auch nichts. Anrufe der Polizei: sind ins Leere gelaufen! Sie hatte uns im Vorfeld nicht einmal auf den Umzug überhaupt hingewiesen. (Normalerweise haben wir bei großen Veranstaltungen Hinweise aufgrund der Parksituation aushängen.) Nichts.

Toiletten – was durchaus eine Auflage hätte sein müssen seitens der Versammlungsbehörde – es ist ja nun keine Neuigkeit, dass Menschen bei einer auf sieben Stunden angesetzten – und hier auch bekanntermaßen Spaßdemonstration – Demo sich Flüssigkeiten und sonstige Substanzen zufügen, die irgendwann wieder raus müssen – Fehlanzeige! Die in diesem Jahr neu installierte öffentliche Toilette oben an der Annenstraße nach diesem Wochenende komplett demoliert: unbrauchbar!

Natürlich mussten auch in unserer Grünanlage überall von intaktem Müll abgesehen Flaschen zerbrochen werden. Die hier wohnenden Kinder können für lange Zeit nicht mehr durch die Grünanlagen laufen, barfuß.

Dass die Musik der Wagen die Lärmschutzgrenzen der Berliner Lärmschutzrichtlinie natürlich missachtet haben: geschenkt! Ich bin wirklich für Demonstrationen die einem wirklichen inhaltlichen politischen Zweck dienen, natürlich soll Musik gespielt werden, natürlich sollen vor allem junge Menschen ihren Spaß haben – auch in dieser Stadt. Gerade jetzt nach diesen üblen Jahren.

Aber nicht so! Nicht mit dieser vorsätzlichen Rücksichtslosigkeit. Mit welchem Recht gehen Menschen mit fremden Eigentum so um?

2022-08-25

Ganymed Brasserie – Paris an der Spree

Frankreichreisende, die Fisch lieben, werden sie immer in ihrem Gedächtnis tragen! Die Krönung eines jeden Fischmenüs: Hohe Etageren mit Eis bestückt auf denen frischeste Meeresfrüchte, im Süden Frankreichs oft sogar noch lebendig serviert werden. Schnecken, Austern, Garnelen – dazu eine sanfte Rotweinvinaigrette mit feinen Schalottenwürfeln oder eine Rouille. Baguette. Und im Glas ein kühler Sancerre. Himmlisch!

Ich habe schon immer gesagt, dass Berlin am Meer liegt. Und tatsächlich haben wir hier in Berlin auch das Glück so köstlich maritim-französisch verwöhnt zu werden. Nicht an der Seine, noch an der Côte d’Azur – die Spree kann das auch: In der Ganymed Brasserie am Schiffbauerdamm 6.

Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst. Denn davon abgesehen, dass ich gerne ins Berliner Ensemble gehe, habe ich diese Ecke Berlins – genauer gesagt – die Gastronomie dieser Ecke Berlins als Touristen-Meile abgetan und freundlich ignoriert. Ziemlich genau von der Sekunde an als dort die „Ständige Vertretung” öffnete. Ich glaube, wir Berliner waren in der Akzeptanz der Wiedervereinigung von Ost und West deutlich tolerant-offener und schneller als in der Zusammenfügung von Bonn und Berlin. Ersteres halt mit Leidenschaft – letzteres nicht immer ganz grundlos.


Beinahe 100 Jahre Ganymed
Dabei gilt das Ganymed als eines der ältesten Restaurants Berlins, ist also kein Ort, der sich einfach so einvernehmen ließe. In dem Eckhaus am Schiffbauerdamm kehrten schon seit dem 19. Jahrhundert die Fischer der Spree und Schiffbauer der an den Ufern angesiedelten Werften ein. Zwischenzeitlich auch als Bankhaus genutzt, bekam 1931 das neu eröffnete Restaurant seinen Namen Ganymed und öffnete seine Türen für Menschen mit Geld und Ansehen. So gingen nun Bankkaufleute, damit auch die politische und alliierte Elite ein und aus. Unisono Vertreter der erfolgreichen Kunstszene, beispielsweise Bertold Brecht, Helene Weigel oder Heiner Müller fühlten sich wohl im so damals beworbenen Weinrestaurant mit Weltniveau.

In den Jahren nach dem Mauerfall war es still in den Wänden, die so viel Geschichte schon erlebt haben. Bis 1996 das Restaurant restauriert und 2005 als Ganymed Brasserie wiedereröffnet wurde und sich im Interieur als auch auf der Karte sowieso aber auch mit dem internationalen Charme der Servicekräfte herrlich frankophil gibt. In den Innenräumen teilen sich die Gäste eine lange Polsterbank entlang der Wand und das Mobiliar erinnert wirklich an französischen Chic der Pariser Brasserien.


Hier begrüßen Gastgeber!
Unterhalb der Terrasse auf Höhe des Ganymeds entspringt die Panke in die Spree. Ein kleiner Zufluss, von dem meisten Besuchern gänzlich unbemerkt, würden im Ganymed nicht illustre Gastgeber wie André Stockhausen arbeiten. Ja, Gastgeber! In der Ganymed Brasserie begrüßen ebensolche und das wirkt sehr charmant. Stockhausen ist auch privat begeistert von der Geschichte seiner Arbeitsstätte und weiß sehr viel Historie über das Etablissement zu berichten. Und von den Menschen, die ihm die Geschichten der früheren Jahre erzählt haben. Er also macht uns auf den Zufluss der Panke überhaupt erst aufmerksam. Ein Bildungsessen, wie großartig!
Zuvor werden wir von einem anderen Gastgeber, einem Berliner Original mit französischen Wurzeln, wirklich sehr herzlich (!) bei Austern und Sancerre begrüßt: Patrick Willems ist ein in Berlin sehr bekanntes Gesicht der Gastroszene. Der heute 74-jährige Franzose begann seinen beruflichen Werdegang in der Hotellerie, wechselte später als Restaurantleiter in die Paris Bar und schrieb die Geschichte dieser legendären Bar mit. Auch wenn er zwischenzeitlich zurück ins Hotelfach ging, ließ er sich erneut von der Paris Bar für eine zweite lange Amtszeit verpflichten. Willems ist ganz sicher ein Grund für den langjährigen Erfolg der Paris Bar in Charlottenburg und es war durchaus ein Coup magistral von Michael Pankow, sich Patrick Willems 2009 ins Haus zu holen. Er begrüßt die Gäste meist am Wochenende während André Stockhausen in der Woche die Geschichte des Hauses lehrt und dabei die französischen Köstlichkeiten serviert!


Größte Sommerterrasse Berlins
Ach, ich gehöre zu den Menschen, die Austern lieben! Und gekühlte frische Crevetten? Teile ich sonst höchstens mit Shiina! Fisch und Meeresfrüchte sind in allen Variationen mein Ding! Ich bin also absolut am richtigen Platz an diesem heißen Juli-Abend hier an der Spree! Der heutige Inhaber der Ganymed Brasserie, Michael Pankow, nennt auch das eine Hausnummer weiter liegende „Brechts Steakhaus” sein eigen, hat sich – im Zuge der Pandemie – mit den Inhabern der anderen am Schiffbauerdamm ansässigen Gastronomie zusammengetan und so spricht er heute selbstbewusst von der größten Sommerterrasse Berlins auf der er uns empfängt. Tatsächlich gibt es in Berlin gerade zur Sommerzeit kaum einen Platz am Wasser, der einen so mondän nach „Hauptstadt” fühlen lässt. Trotz der 180 Außenplätze und 130 Innenplätze ist eine Reservierung in der Ganymed Brasserie zu empfehlen, denn das Restaurant ist inzwischen wieder beliebter Tummelplatz der Berliner Kunst-, Kultur- und Politikszene.


Kernkompetenz: Fisch und Meeresfrüchte

Der Berliner Sommer auf dieser großen Sommerterrasse ist zauberhaft zu uns und wir genießen in fröhlicher Runde zur Begrüßung, wie geschrieben, wundervolle Austern „Fine de Claire”, Crevetten rosé und spritzige Getränke und sind schon allerbester Laune als wir an den eingedeckten Tisch am Wasser gebeten werden. Wer es uns einmal nachtun möchte, bestellt sich diese Köstlichkeiten zusammen als „Platte Classique” mit 4 Fine de Claire, 6 Garnelen, 6 Crevetten rosé, Zitrone und Vinaigrette für € 45,—/Person.

Ehrlich – wie wundervoll ist es doch mit reizenden Menschen sich gemeinsam an einem Tisch die Suppe zu teilen? Und damit meine ich wirklich: teilen! Das ist so etwas, das gibt in der deutschen Gastronomie leider viel zu selten. Dabei ist es doch so ein Geschenk, sich gemeinsam ein Mahl zu teilen, die hohe Kunst wirklich gemeinsam zu speisen. Kann es ein schöneres Zeichen der gemeinsamen Wertschätzung geben?
Wir tun genau das an diesem Abend, die Safrane-Bouillabaise wird in der Ganymed Brasserie ab zwei (bis zehn) Personen serviert und uns in den rustikalen schönen LeCreuset-Kochtöpfen auf den Tisch gestellt und von dem Gastgeber in unsere Teller eigeschenkt. Zander, Lachs, Pulpo, Kabeljau und Garnele mit Croûtons und Rouille. Der Fisch kommt hier übrigens frisch angeliefert direkt aus der Bretagne. Eine wundervolle Haupt- oder wie hier: Vorspeise!


Michael Pankow: Visionärer Ausbilder
Apropos eingeschenkt, der Service in der Ganymed Brasserie ist charmant, schnell und erfüllt uns jeden Wunsch. Gutes Servicepersonal in dieser Zeit zu finden und zu halten, ist ein viel diskutiertes Thema in der Branche. Auch an den Restaurants von Michael Pankow geht die Personalkrise, die Covid 19 der Gastronomie beschert hat, nicht spurlos vorbei, wie er uns zwischen den einzelnen Gängen erzählt. Um das hohe Niveau in den Küchen und im Service seiner Restaurants halten zu können, legt Pankow großen Wert auf Mitarbeiter, die Gastronomie bewusst für sich als Beruf auserwählt haben und diesen von der Pike auf lernen möchten. In der Ganymed Brasserie bereiten die Gastgeber das Tartar noch dem Gast am Tisch zu bzw. zerlegen gekonnt den Fisch. Dabei unterstützt er seine Auszubildenden weit über das tarifliche Maß hinaus.

Die qualitativ hochwertige umfassende betriebliche Ausbildung seiner Mitarbeiter ist für den Gastronom, der übrigens selbst als Autodidakt zur Gastronomie kam, primäres Ziel. Und das setzt er engagiert um: Übertarifliche Bezahlung bereits im ersten Lehrjahr, Miethilfen, Auszubildenden aus dem Ausland kann sogar Wohnraum gestellt werden und Ausbilder im Betrieb, die sich regelmäßig selber weiterbilden, um den Lehrlingen ein modernes Ausbildungsspektrum bieten zu können.

Mit Erfolg: Im Sommer 2022 besteht Pankows Team aus 60 Mitarbeitern – von ihnen sind alleine 20 Auszubildende nationaler und internationaler Herkunft. Und die meisten von ihnen dürften wohl in eine sichere berufliche Zukunft blicken, denn bisher hatte Michael Pankow alle seine Auszubildenden nach ihrem Abschluss gerne übernommen!


Mehr aus dem Meer!
Für uns Gäste geht es schon weiter mit den herrlichen Platten voller Köstlichkeiten des Meeres! Serviert wird uns ein Potpourri der besonderen Meeresfrüchte- und Fischangebote in der Ganymed Brasserie: Die Platte „Royal” beglückt mit einem Hummer, 4 Fine de Claire, 6 Crevetten rosé, 6 Garnelen, 2 Black Tiger, 2 Jakobsmuscheln, gegrilltem Oktopus, Lachstatar, Zitrone, Paprika-Sellerie-Vinaigrette und Gurken-Gin-Vinaigrette.
„La Mer” verwöhnt pro Person mit einem halben gegrillten Hummer, 2 gebratene Jakobsmuscheln, 4 gegrillte Garnelen, 2 Black Tiger geröstet mit Ratatouille, Rouille, Cocktailsauce und Rosmarinkartoffeln.

Wir schlemmen uns durch die Etagere mit ihren kühlen Meeresfrüchten und genießen die gegrillten Schalentiere von „La Mer” mit dem gut gerösteten Knoblauchbrot. Frische, Qualität und Zubereitung stimmen, das Sommerwetter schmeichelt, der Wein ist gut gekühlt – Berlin im Ganymed ist irgendwie ein Stück schöner.

Wir teilen, schwelgen, genießen den frischen, köstlich zubereiteten Fisch – und natürlich den Wein! Als Aperitif gibt es einen Crémant de Bourgogne Blanc Patriarche pére et fils. Zu den Hauptgängen wahlweise den Picpoul von Hecht & Bannier aus dem Languedoc. Ich bevorzuge den Sancerre von 2020 der Domaine de Roger Neveau Clos des Bouffants, denn … ich bevorzuge eigentlich immer einen Sancerre!


Hier war ich nicht nur einmal!

Auch das Dessert wird uns etagiert serviert mit einem Potpourri feiner Variationen der Dessert-Karte. Crêpes Surprise, Brownie à la Moelleux au Choccolat (köstlich), Mousse au Choccolat und frische Früchte und der obligatorische Espresso. Es ist zu köstlich! Die Ganymed Brasserie hat einen neuen Fan, sie heißt creezy und möchte sehr gerne wiederkommen!

Die Ganymed Brassserie öffnet Montag-Freitag ab 11.00-24:00 Uhr, Samstag-Soonntag ab 10:00-24:00 Uhr. Frühstück (bis 14:00 Uhr) gibt es auf der Tageskarte (12.00-17:00 Uhr) und neben französischen Fischspezialitäten gibt es ein umfangreiches Angebot von Fleischkreationen auf der Karte. Für Vegetarier gibt es ein Risotto bzw. wechselnde Gerichte auf der Tageskarte.

Ganymed Brasserie
Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin
Telefon: 030 28599046
Reservierung: reservierung@ganymed-brasserie.de

2022-08-24

Winnetou

Nachdem sich nun auch Apanatschi (Uschi Glas) zur Debatte geäußert hatte, möchte ich auch meinen Psalm zur Ravensburger-Verlag-Winnetou-Kinderbuch-Debatte geben.

Als diese ganzen Winnetou-Filme rauskamen, bin ich gerade geboren worden. Ich bin also altersbedingt nicht ins Kino gegangen, um sie zu sehen, sondern habe sie dann in der Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen Jahre später irgendwie mitbekommen. Kindlich naiv mochte ich die nie, weil immer einer sterben musste (meist ein Guter) von irgendjemanden gemolcht (meist von einem Bösen). Das in der weiteren Handlung dann meist die Guten auch die Bösen molchten, um den Tod des Guten bei den Bösen zu rächen, war mir kindlich suspekt.

Fakt ist aber: Ich bin (durch diese Filme) in dem Glauben sozialisiert worden, dass die Guten allermeist die weißen Cowboys waren, die Bösen allermeist die Indianer, die noch böser waren, weil sie nicht nur töteten sondern auch den Skalp zogen. Und nur weil Old Shatterhand Winnetou die Hand reichte, hatte ich eine Idee, dass es eventuell noch einige gute Indianer neben den vielen Bösen gab. Ich bin nicht neutral zu Indianern in dieser Zeit sozialisiert worden. Und das finde ich – heute realisiert – sehr sehr bitter!

Mein Bruder, dreieinhalb Jahre älter als ich, war indes früh großer Fan dieser Buchverfilmungen. Ob er je eines der Karl May-Bücher gelesen hatte, weiß ich nicht, denn er hatte es mit dem Lesen nicht so. Später hatte ich einmal angefangen diese Bücher zu lesen, denn es gab sie in meinem Elternhaus. Interessanterweise – obwohl ich sobald ich halbwegs lesen konnte immer alles weggelesen hatte, was meinen Weg kreuzte (ich habe sehr früh Hermann Hesse gelesen) – konnten mich die Bücher von Karl May nie überzeugen sie zu Ende zu lesen. Was gestern auf Twitter sehr viele Menschen auch erzählt haben.

Ich bin mindestens einmal zum Fasching als Indianerin gegangen, das beweist ein Foto. Erinnern kann ich mich daran selber nicht mehr. Apanatschi (Uschi Glas) war die schöne, gute und vor allem „nur” Halbdindianerin, die Glas in. Als die durfte man gehen zum Fasching. Inwieweit ich überhaupt darauf echten Einfluss genommen hatte, weiß ich heute nicht mehr. Ich vermute eher nein, tatsächlich traf die Kostümentscheidungen meine Mum – zeitgemäß mit großer Kreativität hinsichtlich ihres kleinen Budgets. Ich ging auch einmal als Frau Antje, Rotkäppchen und einmal als Charleston Girl. Mein Bruder indes ist mehrmals als Cowboy gegangen. Inwieweit er da inhaltlich geschichtlich wirklich verankert war, keine Ahnung. Beim ihm tippe ich eher auf die Liebe zum Colt und Platzpatronenpapier.

Tatsächlich haben wir in meiner Kindheit aber sehr oft Cowboy und Indianer gespielt. Ich möchte in meiner Erinnerung behaupten, dass allermeist in dem Faschingsspiel Jungs die Cowboys waren und Mädchen die Indianerinnen, die Indianer mussten öfter sterben. Das kann man tiefenpsychologisch ruhig wirken lassen.

Interessant übrigens, die erste Verfilmung eines Karl May-Werkes im Jahr 1920 (!) war ein Stummfilm namens „Auf den Trümmern des Paradieses”. Ist verschollen. Persönlich finde ich die Vita von Carl Friedrich May spannender als eines seiner von mir ungelesenen Werke. (Ich habe es wirklich versucht.)

Dass die May-Bücher, Filme zu dieser Zeit in (West-)Deutschland vor allem in der Nachkriegszeit so einen Erfolg haben konnten, vermute ich, lag daran, dass alles was in Amerika spielte oder passierte irgendwie toll war, denn es waren die wundervollen Alliierten aus Amerika, die uns trotz unserer jüngsten Geschichte des Holocausts irgendwie gerade noch einmal so die Hand zur Versöhnung gereicht hatten. (Was ich den Amerikanern tatsächlich hoch anrechne, wie auch den Briten und Franzosen. Nicht den Russen, die sind meiner Meinung nach den gleichen Weg sehr falsch gegangen.)

Dass wir Deutsche nach unserer hässlichen jüngeren Gesichte in dieser Zeit uns mit den Amerikanern besonders verbunden gefühlt haben, geschichtlich inhaltlich, mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass die First People (Europäer btw.) seit der Besiedlung von Amerika im Jahr 1776, das Volk der Indianer von 6-7 Millionen im Jahr 1500 auf nur noch 237 000 Menschen im Jahr 1900 dezimiert haben. Und das sehr bewusst. Man ist auf dem „Trail of Tears” weder mit den Cherokee und auch beim „Long Walk” mit den Navajo human umgegangen.

Wir erinnern uns, Deb Haaland, ist unter Präsident Joe Biden die erste (!!!) indigene Politikerin als Innenministerin. Im Jahr 2021. Soweit ich informiert bin, haben die Amerikaner den Genozid an den Indianern immer noch nicht als solchen in ganzer Tragweite zugegeben. Schade eigentlich, hinsichtlich anderer Völker können sie es nämlich.

Es mag in den Augen der damaligen unter Hitlers brauner Politik sozialisierten Deutschen durchaus sympathisch gewirkt haben von jemanden gerettet worden zu sein, der auch ziemlich viel inhumanen Dreck am Stecken hatte. Also bei den knapp 5000 Deutschen, die sich nach dem Krieg weiterhin zum Nationalsozialismus bekannt haben. Der Rest, das wissen wir ja heute, waren alle Friedenskämpfer. Immer schon. (/ironietag_off)

Unter all diesen Gesichtspunkten finde ich die Verehrung der Bücher und Filme von Karl May in der deutschen Gesellschaft als heutige Erwachsene sehr bewusst völlig daneben, wie ich immer schon fassungslos vor Berichterstattung zu diesen Bad Segeberg-Spielen stand, wie ich das auch schon als ehemaliges Kind ganz unbewusst einfach nicht mochte, wie oben schon beschrieben. Natürlich mag man als Kind das Töten und Sterben sowieso nicht, egal wo es passiert und wen es trifft.

Auf. So. Verdammt. Vielen. Ebenen. Finde ich das daneben!

Die erste: Es stehe uns einfach nicht zu Cowboy und Indianer-Kriege unseren Kindern in der heutigen Gesellschaft als Unterhaltungsform anzubieten. Nicht bei der Geschichte. Nicht, wenn der Verursacher sich bis heute der Anerkennung seiner Vergehen entzieht! Ich will das nicht mehr: Weder in Büchern noch in Filmen! Und wenn Uschi Glas sich heute so zitieren lässt: Und – die ist ja nicht blöd, die Frau – in ihrem Zitat: „In den Filmen und den Romanen gibt es Gute und Böse. Sie haben weiße oder rote Haut.” in genau dieser Reihenfolge auf das Gute „weiße Haut” und auf das Böse „rote (sic!) Haut” (–> Wikipedia Artikel) folgen lässt, dann werde ich so unendlich sauer, dass ich dieser ollen weißen Frau zu gerne ins Gesicht speien möchte! Wie wenig kann man in 78 Lebensjahren kapiert haben?

Meiner persönlichen Meinung nach ist Uschi Glas eine elendige Rassistin.

Ich sage es mal so: Nur weil ich als Kind ein Buch gerne gelesen habe (oder auch gar nicht oder gar nicht gerne) heißt das nicht, dass ein Buch aus dem Jahr 1893, das damals vermutlich sogar von dem Autoren mit durchaus völkervereinigenden Zielsetzung verfasst worden ist, über einhundert Jahre später weiterhin gesellschaftliche Relevanz haben sollte mit dem gleichen Ausdruck in der Thematik.

Wir sind mittlerweile klüger, wir sind weiter. Wir leben in der Zeit der Globalisierung. Und vermutlich vermag Karl May mit seinen Büchern ein Stück weit das Bewusstsein für ein faires Miteinander bei einigen Lesern geweckt haben. Frühzeitig.

Und trotzdem müssten sie heute ganz anders erzählt werden. Denn wir müssen leider jeden Tag gegen wieder erstarkenden Rassismus kämpfen! Bücherbildung gerade bei jungen Menschen halte ich hier für eines der klügsten Instrumente – direkt nach persönlichem Austausch und dem klugen Vorleben des sozialen Umfeldes. Wir können heute die Geschichte der Indigenen Völker wirklich anders, wahrheitsgemäßer besser erklären als Karl May es damals vermochte. Der Ravensburg Verlag hat gut entschieden.