2014-02-10

Lieblingsrock

Mit ein Grund warum ich nähen lernen musste, neben den Bezügen für die Fensterkissen der tieffliegenden Fellträger, war ehrlich gesagt dieser Rock hier:



Ein Jersey-Rock mit einem höheren Anteil Kunstfaser in vornehmlich unauffälligen Design. Ich habe diesen Rock schon … ewig … wirklich, das geht in die Dekadenlänge. Mindestens zwei, wenn das mal reicht. Ich weiß nicht mehr wirklich, wo ich ihn kaufte. Aber er ist mir ein lieb gewordener Begleiter in den letzten Jahren gewesen. Je nach Kombination kann man ihn prima als Bekleidungsstück für den Alltag oder für festlichere Gelegenheiten anziehen. Der Stoff kühlt im Sommer wunderbar und man spürt ihn nicht. Kein Reißverschluss hat uns in den all den Jahren als Sollbruchstelle genervt. Das Jersey macht ihn zum perfekten Begleiter auf dem Fahrrad. Das Bund ist einfach nur umnäht – und ist mit den Jahren stillschweigend das eine oder andere Kilo Bauchumfang mit gewachsen. Er sitzt dann halt bei Abnahme, postmenstruell, hüftig; bei Zunahme, prämenstruell, auf Bauchhöhe. So hat mich auch nie ein ausgeleiertes Gummiband (neuzeitlich haben obsolente Gummibänder ja nur noch Halbwertzeiten von maximal 20 Wäschen) genervt. Er wird gewaschen und ist zwei Stunden später trocken. Im Sommer trocknet er angenehm am Körper. Er nimmt zusammen gerollt so gut wie überhaupt keinen Platz im Koffer in Anspruch. Er ist auch der allerbeste Partner in Umkleidekabinen. Raus hüpfen, rein hüpfen. Komfortabel also in allen Lebenslagen.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich liebe diesen Rock. Er ist die Rockliebe meines Lebens! Er ist schlichtweg ideal. Mein Ziel war es immer von diesem Rock noch zwei bis drei andere Varianten zu haben, um restlos glücklich zu sein. Nur im Handel habe ich etwas Gleichwertiges nie mehr finden können. Leider aber gibt es für diese eine Variante mittlerweile doch das eine und an anderer Stelle das andere klitzekleine Loch im Stoff, das mir zunehmend signalisierte, unsere gemeinsamen Tage könnten auch einmal gezählt sein.

Somit war nach meinen ersten Nähversuchen die eigentliche Aufgabe diesen Rock nach zu nähen. Eine versierte Näherin würde höflich lächern und sagen „ist doch einfach”. Nun, ist es natürlich auch, wenn man erst einmal den richtigen Jersey mit der richtigen Schwere gefunden hat, der sich angenehm anfasst. Man das Glück hat, eine halbwegs gute Design-Variante zu finden. Ich weiß nicht warum, aber im Koks-Verbrauch kommen Jersey-Designer, glaube ich, direkt nach den Bettwäsche-Designern. Schlimme bunte Sache oftmals.

Mein erster Versuch mit einem sehr sehr dünnen Jersey-Stoff für 2,00 Euro den Meter, von dem ich sofort wusste, dieses Modell würde ich aus farbgegebenen als auch seinen transparenten Eigenschaften niemals anziehen, war gleichfalls ein nähbedingter erster Schuss in den Ofen. Ich wusste noch nicht, dass man nicht nur die Hüfte ausmisst für einen perfekten Rocksitz. Sondern dass es da ja noch die „dickste Stelle im Hüftbereich” gibt, die zwingend einkalkuliert werden sollte. Auch ist Jersey nähen für einen Anfänger eine Herausforderung – aber man lernt darüber seine Nähmaschine wirklich kennen. Und die Twinnnadel.

Im Winterschlussverkauf traf ich neulich bei Karstadt endlich auf einen Jersey, der in der Schwere mit meinem Lieblingsrock mithalten konnte. Wenn auch im Design noch nicht final meinen farblichen Ansprüchen genügend, kann man ihm wenigstens, denkt man sich mal die femininen Töne auf der magentösen Farbskala weg, einen hohen Anteil von Schwarz unterstellen. Gut, viel Opitimismus und ein Glas Sekt helfen auch dabei. Ich habe daher keine Ahnung, ob ich diesen Rock jemals tragen werde. Ich denke, dazu müsste ich schon sehr braune Beine haben, die ich aber als Sonnenbadabstinenzlerin jedoch nie habe.

Aber der Rock vom Schnitt her ist dem Original absolut ebenbürtig. Sein „schlüpf rein”-Komfort ebenso. Ich habe es also geschafft und bin absolut beruhigt, was die Zukunft meiner einfachen gestrickten Rock-Seele anbelangt.

Ich muss nun nur noch die wirklich harte Stoffdesign-Nuss knacken. Der Schnitt jedenfalls liegt hier! Ich freue mich. Auch über mich!

2013-12-21

Danke!

Ich/Wir (ich denke, ich spreche da für meine Freunde mit, die die Aktion größtenteils organisiert haben) möchten sehr herzlich allen danken, die in den letzten Tagen Kleidung und Spielzeug für das Asylheim in Kladow gespendet haben. K. ist die letzten Tagen wild durch Berlin gefahren, um Pakete abzuholen, bei C. sind in der Firma (das war die Postadresse wg. „ist immer jemand da”) ständig Pakete eingetrudelt bzw. wurden sogar Pakete in Kladow vorbei gebracht.

Die Garage, die als Zwischenlage diente, verneinte irgendwann die Aufnahme dee Autos – und mittlerweile gab es alleine fünf Touren zum Asylheim, um Eure Spenden dort abzugeben! Da gab es Menschen, die sogar von Finnland aus helfen wollten, Menschen, die darüber hinaus fragten, was können die Leute dort noch brauchen?

Nach einer nicht so schönen Bürgerversammlung in der meine Freunde leider auch Nachbarn von einer nicht so schönen Seite her erleben mussten, hat Euer selbstloses Mitmachen deren Weltbild wieder gerade gerückt – in die gute, die richtige Richtung. Kurz: auf so viel Resonanz über dieses Internet waren K. und C. nicht gefasst, sind aber sehr happy! Es tat auch mir gut solche Fotos in der Timeline zu sehen von Euch, die signalisiert haben, da ist etwas auf dem Weg!



Weihnachten werde ich mir erzählen lassen, wie die Sachen angekommen sind.

Wir werden aber auch nach Weihnachten weiter sammeln! Die Menschen können dort weiterhin so viel gebrauchen. Strümpfe, Schuhe, Kleidung, Handtücher, Bettwäsche. Auch weiterhin Spielzeug für die Kinder (in allen Altersklassen). Vielleicht gibt es irgendwo auch alte funktionsfähige Nähmaschinen im Keller, von denen man weiß, man wird sie nie wieder benutzen? Die wir dort abgeben können? Die Menschen dürfen ja zum Zeitpunkt ihres Asybestrebens auch nichts tun und alles, was ihnen ein wenig die Tage verkürzt, indem sie lernen oder Dinge tun können, können ihnen das Dasein hier fern der Heimat vielleicht angenehmer gestalten.

Die Adresse zum Mithelfen gibt es bei mir per E-Mail: creezy at gmx punkt de

Und noch einmal: ganz herzlichen Dank an alle, die schon für diese Menschen geteilt haben!

2013-12-18

Liebe Katzenbesitzer!

KatjaBerlin hat für Euch ein paar Tipps für das Leben mit Katzen zur Weihnachtszeit aufgeschrieben:

Katzen im Winter. Eine Gebrauchsanweisung.

Einziger inhaltlicher Fehler im Text: „Bitte denken Sie in der Übergangszeit stets daran: Es hat noch keine Katze vor einem vollen Futternapf geweint.”

2013-12-13

Winterkleidung und Spielzeug gesucht!

Bei Freunden von mir ist um deren Ecke in Berlin Kladow ein Wohnheim für Asylanten eingerichtet worden. Diese Menschen dort benötigen sehr dringend:

• Kleidung vor allem für die aktuelle kalte Jahreszeit – für Männer, Frauen UND Kinder
• Spielzeug für die Kinder, vor allem wohl für die noch richtig kleinen Minimenschen.

Wenn Ihr derartige Dinge zur Verfügung stellen könnte, bitte eine E-Mail ggfs. mit Telefonnummer an mich creezy kringelkeksäffchengedöns gmx.de Ich leite Euer Mitmachangebot dann gerne weiter.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung, Spenden als auch Verlinkungen überall im hiesigen Zuhause namens Internet!

2013-12-08

Plätzchenwahn



Ich arbeite ja gerne mit Ton. Und irgendwann schieße ich mir noch bei den üblichen verdächtigen Portalen eine Töpferscheibe (Tischränderscheibe). Neulich nach einem persönlichen Gau, erhielt ich den ergotherapeutischen Auftrag den Ton am Tisch zu erschlagen, alternativ den Tisch mit dem Ton zu verprügeln. Da hatte es erst spät bei mir geklingelt: meinen Frust hätte ich nun wirklich schon Tage früher mit einem guten Stück Hefeteig aufbereiten können.

Also lautete die mir selbst gestellte Hausaufgabe in diesen Tagen, dass ich viel mit Teig zu arbeiten habe. Und den wundervollen Umstand geschätzt, dass ich nun einen elektronischen Ofen habe, also kein schnell das Keksgut verbrennendes Gas mehr, und zwar mit Eieruhr inside, habe ich mich ans Plätzchen backen gemacht. Ein Spaß, den ich mir in den alten Gemäuern mit dem eh auch schrottigen Herd nicht mehr zumuten wollte.



(Links die Sablés, rechts die Marzipanplätzchen.)

Den Anstoß gab mir neulich Eva Ohrem mit diesen wundervoll aussehenden Pistazien-Sablés. Da ich es grundsätzlich nie nie nie schaffe bei dem Originalrezept zu bleiben und ich zum akuten Zeitpunkt meiner Backlust keine Pistazien im Haus hatte, wanderten bei mir in den Teig dafür gehobelte Mandeln. Den roten Pfeffer bekam ich dann Freitag auch nicht auf dem Markt, weil dieser sich einer Xaver-Pause hingegeben hatte. Somit wanderten die dafür mittlerweile zugelaufenen Pistazienkerne in den Zucker und wurden gemeinsam gemahlen und dienten als Umrundung der Kekse.

Mangels der Zutaten schlief mein Teig dann noch eine Nacht im Kühlschrank. Und die Eiweiße hatte ich vorher zu Schnee geschlagen. Einfach, weil ich Bock hatte auf Eischnee schlagen. Die Kekse sind verführerisch lecker! Die mache ich bestimmt noch mal in der originalen Variante mit Pistazien und dem roten Pfeffer.

Die zweiten Plätzchen sollten Marzipan-Plätzchen sein. Einfach weil … Marzipan-Plätzchen müssen sein. Da ich wiederum keine Butter mehr im Haus hatte, passte mir das Rezept von cakeinvasion ganz gut in die Küche, denn diese Kekse werden mit Öl gemacht. Praktisch dabei, dass ich die beiden Eigelbe von den Sablés hier verwenden konnte. (Das Originalrezept habe ich um die Hälfte reduziert. Aus der Masse habe ich ungefähr 40 Kekse herausbekommen.) Als Zucker habe ich früher mit übrig gebliebener Orangeschale versetzten Orangenzucker genommen, damit sich die Schale der Orange nicht so alleine fühlen musste. Den Rum musste der Rumtopf spenden. Der Rest passierte tatsächlich wie im Originalrezept von Shia. Im Bild sind es die mit den Zierkirschen und Mandelblättern.

Auch diese Kekse sind fein, jedoch würde ich für eine nächste Variante die Menge an Backpulver drastisch reduzieren.


(In der Mitte Grieß-Herzen mit Lavendelblüten, die einfach keine Grieß-Herzen mit Lavendelblüten werden wollten und einige wirklich legendär tolle Schmalznüsse drum herum.)

Im Sonderheft von LandIDEE „Adventsbacken” standen dann die Rezpte für die nächsten beiden Kekse. Das Heft leistete ich mir neulich anstelle der üblichen Frauenzeitschriftenbeilagen. Ich fand sehr charmant, dass hier die Kekse nämlich auch mal nicht perfekt und gelackt aussehen.

Als erstes sprangen mich die Schmalznüsse bzw. Schmalzplätzchen an. Die lasen sich so lapidar, dass ich sofort dachte, das muss noch ein Kulturgut aus Kriegstagen sein. Und weil ich sie noch nie kennengelernt habe zuvor, dachte ich, es würde nun Zeit werden.

So wanderten laut Rezept 75 g Schmalz, 50 g Butter, 85 g Zucker und 2 EL Vanillezucker in einen Topf und wurden schaumig geschlagen. Ich sage es mal so, LandIDEE nimmt es stellenweise nicht so ganz genau mit den Rezepten. Man muss sich schon denken, dass Schmalz und Butter auch vorher geschmolzen sein dürfen bzw. sehr sehr weich sein müssen. Auch bei dem einen Teelöffel Hirschhornsalz erwähnen alle anderen (von mir später gelesenen) Rezepte im Web, dass man es in etwas Wasser auflösen soll. Steht hier nicht, tat ich also auch nicht, sondern mischte es einfach unter die 200 g Mehl und 50 g gemahlenen Mandeln. Ich habe keine Ahnung, was nun Pluspunkte bringt oder nicht.

Mehl, Mandeln, und Hirschhornsalz werden zu Schmalz/Butter gegeben, der Teig vermengt, was eine sehr schöne entspannende Arbeit ist, denn der Teig lässt sich gut kneten und pflegt die Hände und duftet sehr gut nach Schmalz.

Oder auch zu sehr nach Schmalz. Jedenfalls bekam ich kalte Füße und mengte noch anderthalb Teelöffel Spekulatiusgewürz darunter. Dann durfte mein neuer Freund in den Kühlschrank wandern und sich dort 12 Stunden lang frisch machen.

Heute früh habe ich den Teig aus dem Kühlschrank genommen und ihm etwas Zeit gegeben, sich weicher zu machen. Er scheint ein Morgenmuffel zu sein, vorher war nämlich nichts mit ihm anzufangen. Dann habe ich ihn gevierteilt, Rollen geformt und ca. 1 cm dicke Scheiben abgeschnitten und Kügelchen geformt, die leicht platt gedrückt werden.

Da ich ein klein wenig Hoffnung habe, mein Schweizer Nougat-Vorrat könnte demnächst wieder aufgefüllt werden, spendierte ich einigen Kugeln für ein wertvolleres Inneres kleine Nougatstücke. Andere Kugeln bekamen schöne Zartbitter-Bohnen aufs Haupt gesetzt. Und die Kugeln, die mehr oder weniger Solo blieben, erhielten etwas Zimtstaub und Pistazienkrümel. Man gibt eben, was man hat.

Als diese dann in den vorgeheizten Ofen wanderten und sich dort bei 180 Grad Ober- und Unterhitze ca. 15 Minuten lang aufwärmten, durchzog ein sehr stringenter Duft meine Küche, der mich leicht panisch an eine Katze mit Niereninsuffizienz erinnerte. Es roch schlicht und immer zunehmend ziemlich stark nach Katzen-Pipi! Und auch wenn mich beruhigte, dass der Duft gar nicht dem Mülleimer entwich, sondern ein olfalktorisches Geschenk des Ofens war, muss ich gestehen, war dies der Moment in dem meine sehr neue Beziehung zur Schmalznüssen ernsthaft auf der Kippe stand. Kurz: als sie fertig waren, traute ich mich kaum noch sie zu probieren und überlegte ernsthaft, sie zuerst testweise in Tüten an Freunde und Nachbarn zu verteilen und erst einmal still aber sehr gespannt auf deren Gesichtsausdruck zu vertrauen.

Dann war ich aber doch eine bessere Freundin und Nachbarin und probierte tapfer selbst. Prompt habe ich mich in Schmalznüsse so etwas von Hals über Kopf verliebt, denn sie knuspern total schön am Anfang und zerschmelzen dann auf der Zunge und der leichte salzige Schmalzgeschmack harmoniert sehr fein mit der Süße. Kurz: zum Glück habe ich noch einen halbvollen Tiegel Schmalz, denn die paar Plätzchen können unmöglich reichen. Jedenfalls nicht, will ich weiter eine gute Freundin oder Nachbarin bleiben und mit ihnen teilen.

Also wenn sich das mit den Schmalznüssen so verhält, wie mit den Steckrüben, nämlich dass sie ewig lange vernachlässigt wurden, weil man sie wegen Kriegstagen vom Adventstisch verbannt hat oder weil vegetarische/vegane Kekse viel mehr en vogue sind: ändert das bitte! Die Schmalznüsse sind unglaublich wundervoll und ich bin sehr froh, sie endlich getroffen zu haben.

Das nächste Rezept aus dem gleichen Heft, das mich ansprach, war das mit den Grieß-Herzen mit Lavendelblüte. Weil nämlich: ich hatte noch zwei Tüten Mohnmasse vom letzten Jahr, als ich keinen Mohnstollen gebacken hatte, wie auch dieses Jahr – und die mussten nun weg. Ich suchte also nach einem Rezept für Mohnkekse, las „Grieß” und „Lavendel” und blieb hängen!

Lavendel kann ich im Essen eher nicht leiden, mir schmeckte ein einziges Mal leicht mit Lavendel parfümierte Sahne. Ansonsten mag ich den Geschmack einfach nicht. Ich wollte aber der ganzen Chose noch einmal eine Chance geben und wähnte noch irgendwo Lavendelblütenvorräte, die ich aber offensichtlich schon vernichtet hatte, weil ich nämlich wirklich Lavendel im Essen gar nicht mag. Dabei fiel mir ein, dass ich tatsächlich mit den Blüten letzten Sommer Lavendelzucker angesetzt hatte (wegen der Sahne) und ich beschloss den Zucker zu verwenden, was ich dann aber doch nicht tat, weil ich mich lieber entschied den Rosenzucker zu nehmen.

Dann wurde ich völlig wild und gab noch Rote Beete-Pulver zu dem Gemisch von 150 g weicher Butter, 120 g (Rosen-)Zucker, Abrieb einer Orange und einem Ei. Denn Rote Beete-Pulver hatte ich irgendwann für Nudelteig gekauft, den ich dann doch nie rot gemacht hatte und ich dachte, wenn schon dann richtig anders machen. So fügte ich noch zwei große Esslöfel von der Mohnmasse hinzu bis ich 150 g Weichweizengrieß, 100 g Mehl, 1 Teelöffel Backpulver und 50 g gehackte Mandeln unter die Masse rührte.

Diese Masse war eine verdammt nasse Masse und ich besserte mit etwas Mehl nach und tat sie in den Kühlschrank – so wie es nicht im Rezept stand. Die größte Schwierigkeit bestand dann darin, denn immer noch ziemlich feuchten Teig auszurollen. Wozu ich die supertollen Teighölzer verwendet habe, die ich letztes Jahr von der lieben Monika aus der Schweiz mitgebracht bekommen habe – nachdem ich diese zaghaft fragte, warum ihre Plätzchen so perfekt gleich hoch sind. Ich finde die Dinger ungemein praktisch!

Das Ausrollen klappte dann irgendwie mit List und Tücke und unter der Masse liegendem Backpapier, über der Masse liegender Einkaufs-Gefriertüte. Da ich nur bescheuerte, mich meine letzten Nerven kostende, echt blöde Ausstechformen habe, swichte ich elegant zum Raviolistempel rüber und stempelte schöne große runde Teige, die allerdings ein bisschen gouvernantenhaft aussahen, so als müsste man noch etwas mit ihnen anstellen.

Meine Wildness kannte mittlerweile keine Grenzen, also füllte ich die runden Kekse mit etwas Mohnmasse, denn die zweite Tüte musste ja auch immer noch weg und krümelte etwas Pistazienkerne vorne an die eine Seite. Hinten wurden die Kekse hoch und zusammengeklappt und so wanderten sie hübsch in pink in den Ofen bei 160 Grad (180 Grad Umluft) für knappe zehn Minuten.

Wenn ich mir das Foto von den in der Vorkonzeption angesteuerten Grieß-Herzen mit Lavendelblüten im Heft angucke und meine finalen Grieß-Mohn-Rote-Beete-Pistazien-Hochklappkekstüllen, dann könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Aber Letztere schmecken unglaublich gut. Leider muss ich auch die als gute Freundin und Nachbarin teilen.

Irgendwas ist ja immer.

Glühwein

Neulich den obligatorischen Weihnachtsmarkt-Glühweintest gelesen. Resultat: ist sein Geld oftmals nicht wert.

Meine diesjährige persönliche Glühwein ohne Wein-Testreihe hat ergeben, dass tatsächlich der (nur) Sauerkirsch-Nektar von LIDL mit dem Glühweingewürz von Tengelmann/Kaiser's die beste für „mal eine schnelle Tasse am Abend”-Kombination ergeben. Leider kann ich Glühfix nicht mehr in den Regalen finden.Ihr wisst schon das Glühweingewürz in den gelben Tüten mit Typo aus den 60iger-Jahren mit garantiert noch ohne chemischen Kram im Inhalt. Ist Glühfix tot? Gebt mir bitte Bescheid, wenn Ihr es noch irgendwo im Handel entdeckt!

Der (nur) Sauerkirsch-Nektar ist mir übrigens deshalb der liebste, weil er deutlich weniger süß ist als die anderen Säfte.

In diesem Sinne, habt einen wunderschönen zweiten Advent. Ich gehe jetzt meine ersten Schmalzplätzchen backen … also Schmalzplätzchen von denen ich nicht weiß, wie sie schmecken sollen, weil ich sie bewusst noch nie gegessen habe. Aber ihren Teig ist zu kneten ist toll. Und die Hände sind hinterher gut gepflegt …

2013-12-03

Mein Le Creuset-Topf ärgert mich!



Zunehmend nervt mich mein Le Creuset-Topf. Denn ich kann kochen, was ich will: es brennt an. Neulich also das Sauerkraut. Natürlich könnte ich das auf meine Talentlosigkeit beim Kochen schieben und das läge meiner persönlichen Natur auch sehr nahe. Allerdings spricht doch dagegen, dass andere Speisen, die ich in anderen Töpfen koche, auch nicht ständig anbrennen.

Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll. Ich nutze den Topf schon vergleichsweise wenig, weil ich eben sicher sein kann, jede darin zubereitete Speise – Eintöpfe ausgenommen – bekommen eine unerwünschte Patina und Geschmacksstoffe mitgeliefert, die ich nicht goutiere. Was soll ich sagen, ich bin schlichtweg unzufrieden mit dem Le Creuset-Topf. Liegt es an der hellen Beschichtung?

Habt Ihr Ideen? Tipps?