2013-07-24

Das blonde Mausi …

… von der Arbeitsagentur in Berlin Mitte, der ich neulich einen sehr deutlichen Brief geschrieben habe, meint – weil sie meine Krankschreibungen nicht hat, die das blonde Hasi ihr vom Jobcenter Mitte immer noch nicht weitergereicht hat, die ich ihr diese aber auch nicht schicken kann, denn die hat ja das blonde Hasi beim Jobcenter – also sie meint nun, sie würde mich zum sozialmedizinischen Dienst schicken.

Ich bin im Krankengeldbezug. Ich koste die Arbeitsagentur in Berlin Mitte zur Zeit keinen Pfennig.

Schlimmstenfalls – würde ich zum sozialmedizinischen Dienst gehen und mich dieser gesundschreiben, was eher unwahrscheinlich ist, solange ich noch stationär bin – hätte die Arbeitsagentur daraus lediglich einen Nachteil zu erdulden: denn sie müsste mir für einen Monat noch Leistung bezahlen.

Frage: wer ist wohl die (meiner Meinung nach) allerdämlichste Arbeitsagenturmitarbeiterin in Berlin?

2013-07-21

Tally und Nishi …

… haben den Boden schön!



2013-07-20

Mein Urlaub …

Der Balkon zur Wohnung ist groß, alleine 3,75 m lang und ungefähr 1.30 m breit. Links neben der Tür ist eine Nische von ca. 80 cm Tiefe, da standen bis jetzt viele Pflanzen, weil dort viel Sonne ist. Wie ich jetzt erst merke am eigenen Leib: da ist ständig Sonne. Wenn die Sonne scheint, dann ist das der garantierte Sonnenplatz.

Das Gute am Klinikaufenthalt ist die Zeit in der Werkstatt, man wird mehr oder weniger dazu angehalten, kreative Dinge zu tun. Ich habe mein im Herbst begonnenes, von der Krankheit gestopptes Projekt „Nähen lernen” weiter fortgeführt. Und im Bereich mit Holz arbeiten, die Idee wieder aufgegriffen mir für den Balkon eine Bank bauen zu wollen.

Die Bank war inmitten der schweren Zeit eine ebenso schwere Geburt. Aber seit knapp zwei Wochen nun steht sie, lasiert, geschraubt. Hoch, dass man die Beine baumeln lassen kann (was ein nicht zu unterschätzendes Feature ist für die Installation von guter Laune!). Und tief genug, dass ich (zusammengefaltet) darauf sogar schlafen kann mit ein, zwei, drei Katzen. Ein Mitpatientin hat mir in der Schlussphase fleißig und – im Gegenteil zu mir – äußerst besonnen geholfen. Danach haben wir bis zwölf Uhr nachts auf der Bank gesessen und unser kleines Bauglück genossen. Ganz nebenbei bietet sie mir eine Menge neu gewonnenen Stauraum und gleich wirkt der Balkon viel aufgeräumter.



Genäht habe ich dann die Bezüge für die Auflage und Kissen in meiner Lieblingsfarbe. Freunde habe mir – vorgezogen zum Geburtstag – den schönen Balkonboden spendiert, den ich mir nun wirklich zur Perfektion dieses kleinen Stückes Paradies sehr gewünscht habe. Platta gab es gerade im schwedischen Albtraumkaufhaus im Angebot. Die Platten habe ich die die letzen zwei Tage verlegt. Morgen klebe ich die letzte Reihe auf Holzlatte.



Direkt vor der Bank steht ein Baum und berührt mit seinen Ästen fast das Katzennetz. Wir liegen also da jetzt jeden Abend mal mit einer, mal mit zwei Katzen zusammen und genießen den Berliner Sommer. Die ersten beiden Stunden am Abend schlafe ich dort dann friedlich vor mich hin. (Die Tabletten machen mich leider dauermüde.) Die Katzen liegen dann neben mir und schnurren oder entspannen auf dem Stuhl – ihrem Stuhl – oder freuen sich über Schattenplätze auf dem holzigen Boden, denn sie sehr sehr toll finden!



Ich bin stolz, so einen schönen Platz mir geschaffen zu haben. Ich genieße die Sonne dort sehr! Es ist wie ein bisschen Urlaub haben für mich, den ich ja nun eine lange Weile nicht mehr hatte.

Es tut sehr gut dort zu sein. Die Energie stimmt einfach. Der Sommer dort ist für mich perfekt.

2013-07-16

Was …

… eigentlich, wenn man diese Dreckskrankheit nie wieder los wird?

(Kein guter Tag heute.)

Eigentlich möchte ich mich bei Euch allen bedanken. Für Eure warmen Worte, Hilfe, Unterstützung. Ich komme kaum aber hinterher im Moment. Es ist und bleibt zäh. Bis dahin: vielen Dank!

Ich melde mich bestimmt – so ich es kann!

2013-06-25

Ansonsten …

… nach guten fünf Wochen Klinik kann ich berichten, dass ich froh bin hier zu sein. Nicht weil ich etwa großartige Fortschritte vermelden könnte. Aber es hilft ungemein professionelle Ansprechpartner zu haben, wenn das Jobcenter in Berlin Mitte sich alle Mühe gibt, mich im vierzehntägigen Abständen in eine Lebenskrise, die gleichfalls mit einer existenziellen einhergehen, nach der anderen Lebenskrise zu schicken.

Das fing damit an, dass ich, als ich zum ALG I den Antrag auf Bezuschussung stellte, mitgeteilt bekam, nunmehr sei ausschließlich das Jobcenter für meine Verwaltung zuständig – auch wenn die Arbeitsagentur den größten Teil der Leistung mir bezahlte. Somit reichte ich alle Krankschreibungen bei diesem Jobcenter ein im guten Glauben so richtig zu handeln. Natürlich, hinterher ist man immer klüger, war es äußerst naiv von mir zu glauben, das Jobcenter würde hinsichtlich der Folgekrankschreibung über die sechste Woche hinaus die Arbeitsagentur informieren, denn meinem Verständnis nach, würde diese doch ein verstärktes Interesse daran haben mich nicht über den notwendigen Zeitpunkt hinaus finanzieren zu müssen. Ist halt blöd, hat man bei einer psychischen Erkrankung nicht alle Eventualitäten im Kopf, gebe ich zu.

Ich wartete also auf die abschließende Abrechnung der Arbeitsagentur, die laut Krankenkasse automatisch kommen würde, während der Mitarbeiter der Leistungsabteilung im Jobcenter schlicht seinen Job nicht tat. Er informierte weder die Arbeitsagentur, noch korrigierte er seinen Bescheid mit dem er mir für den letzten Monat im Leistungsbezug die komplette Summe zahlen wollte (ALG I-Bezug hatte ich ja nur sechs Monate). Irgendwann bekam ich die von mir erwartete Schlussabrechnung der Arbeitsagentur, die die Krankenkasse jedoch nicht annahm, weil es die falsche war. Denn diese lief über den gesamten Bezugszeitraum, Anspruch auf Krankengeld hatte ich jedoch bereits einen Monat früher.

In der Zwischenzeit überwies die Arbeitsagentur Ende April die letzte Monatsleistung im Nachhinein für April, die mir nicht zustand – weil ich ja schon im Krankengeldbezug stand. Diesen Eingang nahm ich zur Kenntnis. Ich klärte mit der Krankenkasse die interne Verrechnung mit der Arbeitsagentur. Was üblicherweise kein Problem ist, denn so eine Überzahlung passiert schnell mal, weil eine der beteiligten Parteien nicht sooo flexibel ist. Und führte von dem Geld auf dem Konto die üblichen Überweisungen aus; besuchte mein Konto folgend auch nicht mehr, denn ich weiß ja, wie wenig ich im Monat zur Verfügung habe.

Als ich die Kontoauszüge für den Folgeantrag ausdruckte, bekam ich somit erst 20 Tage später mit, dass – da der Mitarbeiter diesen Bezug von Krankengeld weder für die Arbeitsagentur noch für sein Budget peilen wollte – das Jobcenter eine ähnlich hohe Summe zuzüglich Mietkostenzuschuss für den Monat Mai im voraus auch auf mein Konto überwies.

Aus Euch bekannten Gründen liegt natürlich eine Kontopfändung auf meinem Konto. Ich beauftragte die Bank das Geld umgehend zurückgehen zu lassen, was sie nicht tat, wegen der Pfändung – mich aber auch nicht zu informieren für nötig hielt. Also stand ich eine Woche in meiner ersten akuten Krise, trotz klinischer Betreuung. Das Geld war weg, schlicht weil diese und die vorangegangene Zahlung innerhalb von 30 Tagen auf meinem Konto eingingen. Dem Finanzamt, dem die Sozialarbeiterin der Klinik – nach meinem ersten kompletten Zusammenbruch – die Situation schilderte, war meine Mittellosigkeit im Monat Juni egal, und gab diese soziale Leistung nicht für die Rücküberweisung an das Jobcenter wieder frei.

Zwischenzeitlich erfolgte auch die die Teilerstattung der Krankenkasse, die die eine Überzahlung bereits – nicht mit der Agentur sondern mit dem Jobcenter – denn der Mitarbeiter war nämlich zwischenzeitlich aufgewacht und hatte die Überzahlung prompt bei der Krankenkasse wieder abgefordert (das konnte er dann ganz schnell) – verrechnet hatte, auf meinem Konto. Auch binnen dieser 30 Tage. Damit gingen die nächsten 340 Euro, von mir als Miete für den Juni bestimmt, auch an das Finanzamt. Und die Überzahlung der Arbeitsagentur galt somit als noch nicht wieder abgegolten.

So gingen wir, die Sozialarbeiterin und ich zum Jobcenter zu dem Sacharbeiter der Leistungsabteilung, um ihm seinen Fehler aufzuzeigen und ihm meine dadurch unverschuldete Mittellosigkeit mitzuteilen. Nicht die Miete zahlen zu können, ist nämlich in meiner Situation zufällig gerade der allergrößte und psychisch überhaupt nicht von mir zu händelnde Albtraum. Das – entschuldigt bitte meine kommende Ausdrucksweise – kleine dumme arrogante Arschloch zuckte die Schultern, meinte bei ihm sei doch alles in Ordnung, die Überzahlung hätte er ja zurück und gezahlt hätte er doch auch für Juni, was ich eigentlich von ihm wolle. Es sei doch meine Schuld, wenn ich ihm mit der Folgekrankschreibungen (!) nach sechs Wochen (!) ALG I-Bezug nicht den künftigen Bezug von Krankengeld angezeigt hätte. So einfach ist das nämlich.

Mit dem Folgeantrag legte ich dieses Mal erstmals ein Schreiben meiner Ärztin bei, die – das Jobcenter befindet ja auch meine Wohnung sei zu teuer – klar begutachtete, dass ich aufgrund meines Gesundheitszustandes momentan nicht umziehen könne. Gleichfalls nahm der Sachbearbeiter aufgrund der Klinikunterlagen zur Kenntnis, dass ich mich momentan aus genau diesem Krankheitsgrund, der ja nun zwangsläufig sehr transparent auch auf aufgrund meines Zustandes deutlich dargelegt war, wenn auch in teilstationärer, dennoch eben in stationärer Behandlung befinde. Wie gesagt, die Sozialarbeitern war bei diesem Termin anwesend, denn alleine hätte ich den Weg gar nicht machen können.

Was macht er in der Folge? Er schickt mich zur Begutachtung zum sozialpsychiatrischen Dienst, der nun begutachten soll, ob ich denn wirklich zu krank sei, um aktuell umziehen zu können. (Wohlbemerkt, ich bin vermutlich noch die nächsten zwei Monate in der Klinik, keine Ahnung, was im Anschluss kommt.) Das war dann mein zweiter kompletter Zusammenbruch, nach dem ich so fertig war, dass ich trotz sofortiger Klinikarztkonsultation – um anderen finalen Konsequenzen zu entgehen, die einem dann natürlich in meinem Zustand im Kopf umherschwirren – am Abend drauf und daran war mich in die Krisenintervention zu begeben.

Zum Glück bin ich ein sehr gesegneter Mensch, der in solchen Momenten Freunde anrufen kann und bitten kann, auf mich aufzupassen, was diese Freunde auch umgehend und liebevoll tun. Und ich habe Freunde, die mir anderweitig in einer solchen Situation helfen und Hilfe anbieten. (Die hier mitlesen: Danke! Das wäre ohne Euch nicht auszuhalten momentan.)

Die Vermittlerin des Jobcenters schickt mir übrigens trotz der Krankschreibung und Information über den aktuellen Klinikaufenthalt Einladungstermine, die ich doppelt – postalisch und per E-Mail absage, die sie negiert, um mir dann mit Anhörungen und Leistungskürzung zu drohen. Merkwürdigerweise bekommen andere Patienten in der Klinik, auch „Jobcenterkunden” mit gleichen Diagnosen von ihren Sachbearbeitern sieben Monate Ruhe zugesprochen. Nein, ich weiß nicht, trotz meiner – irgendwann knallt es auch mal bei mir – sehr aggressiven Antwort, ob sie die Leistungskürzung nun nicht auch noch durchziehen wird.

Übrigens, die nächste Teilzahlung Krankengeld von der Krankenkasse ist direkt mit der Arbeitsagentur verrechnet worden. Wovon ich gerade lebe? Mittagessen gibt es in der Klinik, Anfahrt erfolgt mit dem Rad, Katzenfutterreserven sind noch begrenzt verfügbar, Miete im Juli? Keine Ahnung.

Aber hey, die Pillen machen so schön schläfrig, dass ich um 19 Uhr gerne schon mal im Bett liege. Und nein, ich habe nicht die Hoffnung, noch die Kraft zu glauben, dass irgendwann noch mal etwas besser wird.

Ich bin einfach nur fassungslos.

Ich denke, Ihr versteht meine Pause nun besser.

Deutscher Sommer

Die Zeit in der sich permanent erwachsene Menschen in Kaufhäusern heulend sich auf dem Boden wälzend ihren Bock ausleben. Nur weil sie die demnächst die klimatisierte Zone verlassen müssen.



Oder überlegen auf der nächsten Hauptstraße endlich das Seepferdchen in Gold nachzumachen für das es zur Schulzeit nicht reichen wollte.

2013-06-05

Zu nahe …

Die vergangene Woche ein einziger Albtraum. Mir geht es nicht gut am Wochenende, fühle mich wie ein Dampfkessel kurz vor der Explosion. Das Jobcenter leistet sich eine Überzahlung, die mich in die finanzielle existentielle Katastrophe stürzt. Kurz: mir geht es grottenschlecht. Schlecht wie selten zuvor. Ich fühle mich in der Klinik vom Personal und den Patienten gut und liebevoll aufgehoben, unterstützt und geschützt.

Der Patient, der mir mit Abstand am wenigsten sympathische Patient, der natürlich zielsicher alle neuen weiblichen Zugänge „unter seine Fittiche” nimmt, alternativ alle Patientinnen, denen es akut sehr schlecht geht – in ihrem schwachen Momenten also – greift mich vergangenen Freitag von hinten aus dem Hinterhalt an. Ohne, dass ich ihn überhaupt kommen merke. Er packt mich an den Schultern so fest, dass ich nicht weg kann und presst seinen Körper an meinen mit besonderer Betonung seines Schwanzes an meinen Hintern einschließlich Penetrationsbewegungen.

Da ich zur Zeit gerade meine Kamera in der Hand halte, kann ich mich händisch nicht wehren. Den ersten Impuls ihm in die Eier treten, gebe ich auch nicht nach, weil ich in meiner Fassungslosigkeit denke: Klinik, Patient, Schutz. Ich drehe mich um und schreie ihn sehr sauer an, dass mir das gerade definitiv zu nahe gekommen sei. Er springt davon und säuselt „das sei ja nur Spaß.” Ich brülle ihn an, dass das überhaupt nicht lustig ist!

Eine Mitpatientin steht neben mir und fragt mich, ob alles okay ist. „Alles in Ordnung”, sage ich und meine das im Moment auch so. Ich bin ziemlich fassungslos und kann nicht glauben, was da gerade passiert ist. Das nachmittägliche Kaffeetrinken ist schnell vorbei, wir gehen alle ins Wochenende und ich versuche zu negieren, was geschehen ist. Er macht in wenigen Sekunden mein mir dort hart erkämpftes Schutzgefühl kaputt.

Samstag wache ich auf und komme von dem Erleben nicht los. Ständig spüre ich seinen Schwanz an meinem Gesäß. Ich habe Ängste beim Einkaufen sobald ich Schritte hinter mir höre. Die Fete am Abend sage ich kurzfristig ab. Ich habe keine Lust auf Menschen, schon gar nicht auf Menschen hinter mir. Mir geht es nicht wirklich gut.

Sonntag packt mich die Wut.

Montag erkundige ich mich zuerst, was die Mitpatientin genau von dem Übergriff mitbekommen hat. Dann gehe ich zum Pflegepersonal und erkundige mich nach dem Therapeuten des Patienten. Ich muss mich sehr zusammenreißen, ihn mir nicht sofort zu greifen und in Grund und Boden zu brüllen. In der Morgenrunde bitte ich um einen Gesprächstermin bei seinem zuständigen Psychologen. In der montäglichen Gesprächsrunde, die sein Arzt leitet – er ist in der gleichen Gruppe wie ich – geht es ihm laut seiner Aussage super, erstmals seit ich ihn dort erlebe. Als ich an die Reihe komme, spreche ich einen körperlichen Übergriff am Freitag an, den der verursachenden Patienten lustig gefunden hätte, der für mich aber sexuelle Belästigung gewesen wäre und dass ich deswegen mit dem Therapeuten würde reden wollen und gerne auch im Beisein mit diesem Herren. Ich nenne keinen Namen. Der Typ selbst, sonst immer sehr redeselig, sagt die ganze Runde über nichts mehr. Starrt nur noch starr auf den Boden. Nach der Stunde erlaubt er sich mich zu fragen, ob ich ihn meinen würde. Ich brülle ihn nur an, dass er mich ja in Ruhe lassen soll.

Der Therapeut nimmt mich sofort mit ins Zimmer und ich erzähle, was geschehen ist. Was es für ein Erleben auf mich hatte. Er ist bestürzt. Sagt mir Reaktion zu und dass er sofort mit dem Patienten reden würde. Ich gehe zurück in meinen nächsten Tagesordnungspunkt. 20 Minuten später habe ich einen Termin bei der Sozialarbeiterin, da steht der Mann bereits mit seinem „Gepäck” vor dem Schwesternzimmer und erhält seine Entlassungspapiere. Mir teilt der Arzt später mit, dass der Patient entlassen worden sei, dass so etwas überhaupt nicht ginge, dass schon verbale Übergriffe immer Gelb-Rot bedeuten würden aber körperliche Übergriffe sofort mit Entlassung geregelt wreden und sichert mir jede Unterstützung zu.

In einer anderen Therapierunde, in der ich selber nicht bin, wird der Übergriff thematisiert – ohne dass erzählt wird, wen es als Opfer getroffen hat bzw. was geschehen ist. Eine Patientin ist bestürzt über die Entlassung und möchte den Vorfall bagatellisieren, unwissentlich. Die Patienten, die es miterlebt hatte, erklärt ihr, dass die Entlassung absolut gerechtfertigt gewesen sei. Da bricht es auch einer anderen Patientin raus, dass der gleiche Patient nachdem er erfahren hatte in welcher Straße sie wohnt, die ganze Straße nach ihrem Namen abgesucht hätte und ihr das erzählt hatte. Zu einem privaten Treffen einiger Patienten bei ihr in der Wohnung vorletztes Wochenende lädt er sich selbst ein, bringt seinen halben Haushaltskram mit. Legt sich in ihrer Wohnung als erstes ungefragt aufs Bett, kommt mit offener Hose aus dem Bad und setzt sich so auf das Sofa, findet bis morgens kein Ende. Will am nächsten Vormittag zum Frühstück wieder kommen. Die nächsten Abende wieder, was sie ablehnt. Er kommt trotzdem, klingelt Sturm. Sie öffnet nicht. Er klingelt nach einer Stunde wieder. Schnauzt sie am nächsten Tag an, wo sie gewesen wäre. Will nicht, dass sie seine Sachen mit in die Klinik bringt, weil er sie „selber” bei ihr abholen will. Sie ist ein ehemaliges Missbrauchsopfer. Kann sich sehr wenig bis gar nicht abgrenzen vor solchen Typen. Kann nicht nein sagen. Hat seit einer Woche wieder Fressattacken. Traute sich nicht ihn zu melden.

Diverse andere Frauen erzählen nun von seinen Tatschereien, einige haben sich direkt wehren können. Andere nicht. Die Stimmung ist am nächsten Tag am Frühstückstisch erstmals entspannt, fast locker und lustig. Seine Schwanzgröße war übrigens gänzlich und wie zu erwarten: uninteressant.

Mir geht es gut. Wirklich. Ich bin generell ansonsten sehr müde immer und tief erschöpft. Alles arbeitet.

Vielen lieben Dank an alle für Eure herzliche und liebevolle Unterstützung!