2012-10-25

Impfgedöns

Ihr erinnert Euch?

Die Schweiz hat die Alternativ-Impfstoffe von Novartis bereits verboten, Deutschland „prüft” noch. Halt nein: Deutschland „will” erst noch prüfen.

(Wir erinnern uns, Novartis will hintenrum Grippeimpfstoffe auf den Markt bringen, die tierische Krebszellen enthalten können.)

2012-10-24

Liebe Männer, Jungs und …

… sonstige XY-Chromonsemträger! Wenn Ihr zu der Fraktion gehört, die sich beim vermeintlich unbeobachtet Telefonieren gerne mal die Eier kratzt oder am Arsch rumfummelt, lange und intensiv und ausgiebig. Dann hätte ich jetzt einen echten Pro-Tipp für Euch:

Entweder U-Bahn fahren.

Oder telefonieren.

2012-10-23

Apple …

… schmeißt also ein iPhone ohne Telefonie auf den Markt, pustet es etwas auf, nennt es iPad Mini und die Welt wird es kaufen.

Banane.

Kleine niedliche Hello Kitty!-Kratzbaumbesitzerin …

springt durch das Bild.



Freunde von mir haben sich für die Unterhaltung ihrer Fische und für das Amüsement der Garnelenzucht zweifachen sehr niedlichen Premiumcontent zugelegt. Allerdings haben sie einen m. E. nach sehr schrägen Kratzbaum-Geschmack:



2012-10-20

Blick aus dem Esszimmerfenster



Sagen Sie nichts!

2012-10-16

Bei Miele waschen nur junge Frauen in HighHeels …

Dass die gute alte Waschmaschine hier deutlich in ihren finalen Zügen hängt, erwähnte ich bereits. Gnädigerweise gönnt sie mir noch etwas Karenzzeit, damit ich ein paar Euronen sparen und mich über ein neues Modell ausgiebig informieren kann. Das tue ich im Internet, gehe aber gerne auch in Geschäfte, die vorzügliche weiße Ware anbieten. Ich wundere mich teilweise sehr über die mangelnde Vertriebskompetenz von Verkäufern, habe meinen Spaß und bin nach wie vor unentschieden. Was bei mir natürlich nichts Neues ist. Unentschieden sein, kann ich prima.

So lag neulich bei einem Händler ein Prospekt der Firma Miele aus, den ich mitnahm, denn ich lese grundsätzlich sehr gerne Fachprospekte. Bei Miele kann man die PC-tauglichen Modelle der neueren Generationen noch nach Jahren einem Software-Update unterziehen. Und aus irgendeinem dummen Grund, den ich jetzt im Nachgang selber nicht mehr verstehe, traue ich Miele daher ein hohes Maß an Emanzipation in die gleichgeschlechtliche Richtung zu. Diese Updates gibt es für vergleichsweise wenig Geld, und man ist danach in der Lage auf alle neuen softwaregesteuerten technischen Funktionen zugreifen zu können, was ich schon sehr spannend und zeitgemäß finde. Für so eine Menschin 2.0 wie mich, ist das natürlich ein kleines innovatives Highlight.

Was ich allerdings wenig spannend, kaum nur innovativ und ehrlich gesagt, überhaupt nicht zeitgemäß finde, das ist ein Waschmaschinen-Prospekt in dem nur Frauen Werbeträgerinnen sind. Das mag sicherlich im Jahr 1950 stimmig gewesen sein, ist es 2012 nicht. Überhaupt nicht mehr!



Dieses Bildnis zeigt den Prospekt, den Miele herausgebracht hat anlässlich des eigenen „Feiern Sie mit uns – 111 Jahre Wäschepflege”-Feierlichkeiten. Dieser Fachprospekt informiert also über die Waschgeschichte der Firma Miele, deren Claim lautet „Immer besser” und präsentiert die sieben Sondermodelle, die das Unternehmen zur Feier des Jubiläums auf den Markt gebracht hat, namentlich die sogenannte Edition 111.

Man sieht auf der Vorderseite zwei Geräte von Miele, einen Trockner und eine Waschmaschine – ganz im Stil von Garry Larsson „Zuerst die Hose, dann die Schuhe”, wird hier zuerst getrocknet und dann gewaschen. Das ist aber natürlich nur eine kleinscheißerische stilistische Aufmerksamkeit* von mir, die ich bei einem Shooting als Fotografin zumindest angesprochen hätte.

(* Man möge diese Aufmerksamkeit meiner hohen fachlichen Kompetenz als Waschfrau zuordnen. Danke!)**


**Dass die Verteilung wohl sehr wohl Sinn macht aufgrund der Türöffnungen bei Miele, vor allem für Menschen mit Handicaps, hat Matcha in Kommentar Nr. 5 pragmatisch logisch erklärt, insofern streiche ich den vorangegangenen Absatz und nehme das gerne zurück, nur: warum zur Hölle bewirbt ein Unternehmen diese Eigenschaft nicht?

Um diese Geräte, auf denen eine Torte justiert ist, gruppieren sich vier junge Frauen, schätzungsweise kaum älter als 25 Jahre, bis auf eine Ausnahme alle langhaarig, in Partykleidung auf HighHeels stehend, dem Zuschauer mit Sektgläsern zuprostend. Im Hintergrund liegen roten Rosenglätter auf dem Boden, die dort auch noch durch die Luft wedeln. (Bei welchen Feierlichkeiten außer Hochzeiten und Miele-Geburtstagen regenen eigentlich sonst noch Rosenblätter?)

Es ist kein Mann zu sehen.

Auf Seite 3 des Prospektes wiederholt sich die Szene in klein, dieses Mal ohne Rosenblätter.

Es ist kein Mann zu sehen.

Auf Seite 6 sitzt die junge Frau mit kurzen Haaren auf der Waschmaschine, mit einem Blumenstrauß in der Hand. Der Ausdruck schönster Wäscheromantik ist dank Rosenblätter auch wieder im Bild.

Es ist kein Mann zu sehen.

Seite 11, die Damen prosten sich zu, die Rosenblätter fallen. Eine Dame hält ungemein aktiv den Arm in die Luft, zwei der Damen stehen fotomodellüblich in grotestker Beinhaltung. Eine Dame, die mit den kurzen Haaren, hat sich sogar ihrer Jacke entledigt.

Es ist kein Mann zu sehen.

Seite 13, die Jacke ist wieder angezogen und zwei Modelle sitzen nunmehr bunte Luftballontrauben haltend auf einem Trockner und freuen sich.

Es ist kein Mann zu sehen.

Seite 15, das Fotomodell mit den kurzen Haaren und der wieder angezogenen Jacke präsentiert die Torte auf der Waschmaschine – ohne Rosenblätter – und freut sich immer noch.

Es ist kein Mann zu sehen.

Im Shooting wurden mindestens zwei unterschiedliche, wenn sich auch ähnliche Torten verwendet.

Es ist kein Mann zu sehen.

Gut, ich kann jetzt nicht behaupten, dieser Prospekt sei 100%ig XY-Chromosmen gecleant, denn in den Bildern im redaktionellen Teil gibt es zwei Fotos auf denen ein Kind zu sehen ist, dies ist jeweils eindeutig ein Junge. Einer im Gras sitzend hält grinsend den Daumen hoch, beim Thema Energiesparen (klar, Männerthema) und ein weiterer Junge hält das Ohr an das Bullauge einer Waschmaschine beim Thema Funktion Extra Leise (klar: ausschlafen nicht im Haushalt helfen, auch Männerthema). Und trotzdem, weil der Knirps noch weit vor der Geschlechtsreife und deutlich noch nicht alt genug, um eine Waschmaschine bedienen zu können:

Es ist kein Mann zu sehen.

Ich könnte jetzt lang und breit zynische Sichtweisen kommunizieren, letztendlich treibt mich aber doch nur eine einzige Frage um: was zur Hölle soll ich mit einer Waschmaschine, die nur von Frauen befeiert, bedient werden kann und die offensichtlich nur die Wäsche von Frauen wäscht?

Und noch eines, Waschmaschinen um die ständig Rosenlätter regnen in der Küche, finde ich auch eher doof und unpraktisch als nett und romantisch.

Entschuldigt bitte Miele, Ihr mögt ja tolle Waschmaschinen bauen und klar, natürlich hätte ich sehr gerne so ein Schnuckelchen wie eine WT 2790. Aber Eure Marktingabteilung hat schlicht und einfach den Schuss der Neuzeit nicht gehört.

2012-10-15

Hostessen antatschen …

Zu diesem – wahrscheinlich wieder nur im Internet zu hörenden – Vorfall schreibt sich das halbe deutsche aktive Web heute betroffen die Finger wund. Der verlinkte Artikel beschreibt die Szene, um die es geht, ganz gut. Drollige Moderatoren befehlen sich auf einer Messe semilustige Dinge zu tun und in einem Fall geht es extrem dump sexistisch und feige zur Sache. Eine Hostess wird im Gespräch an ihren sekundären Geschlechtsmerkmalen berührt.

Feige deswegen, weil ich gerne hätte sehen wollen, dass die das Gleiche mit einem 185 cm großen breitschultrigen Mann machen. Haben sie aber nicht, und die Gründe liegen hier auf der Hand.

Die weitere Diskussion zu dem eigentlichen Vorfall in einem öffentlich rechtlichen Medium überlasse ich gerne den üblichen klugen Stimmen, wie z. B. Antje Schrupp.

Mich beschäftigen als Ergebnis aus dem Vorfall zwei andere Fragen:

Auf Messen werden Produkte/Dienstleistungen/whatever gerne mittels dem Subjekt „Messehostess” offeriert. Diese ist vorzugsweise als weiblich, jung, attraktiv, gerne langhaarig, sehr gut gebaut, das heißt meist schlank bis sehr schlank zu beschreiben. Fast immer sind sie in Uniformen verpackt, als da wären eng an der Figur anliegende Kostüme, gerne mit kurzem Rock und hohe Schuhe, bei denen jedem Messebesucher allenfalls das Kennzeichen „Körperverletzung im Job” einfällt. Und/oder das „echte” Extrem auf den Spaßmessen, wie Auto- oder Games-Messen, mit sehr deutlich übertrieben erotisch bis sehr wenig anhabend knapper Bekleidung verkleidet. Hier darf die Dame gerne offensichtlich im Körbchen gut bedacht oder Inhaberin eines Boobs-Jobs sein.

Ob die auf „Titts & Ass” getrimmten Damen gleichfalls inhaltlich kompetent zu dem jeweils angebotenen Produkt Auskunft geben können, wollen oder überhaupt sollen, sei dahin gestellt. Meist ist es offensichtlich nur deren Job freundlich zu sein, Geschenke oder Getränke anzureichen und halbwegs plausibel auch ein wenig international daher quatschen zu können. Vor allem aber „nett” oder „attraktiv” auszusehen.

Firmen, die so Vertrieb gestalten, bedienen sich offensichtlich üblicher sexistischer Klischees. Und die Frauen, die diese Jobs ausüben, bedienen diese dann eben auch. Daraus resultierend meine erste Frage:

Warum lassen sich 2012 attraktive, emanzipierte Frauen auf Messen von den Arbeitgebern überhaupt als Sexobjekte präsentieren zum Zweck des Vertriebes?

Ich hätte in der gleichen Szene dem Antatscher pragmatisch praktisch den Ellenbogen in die Magengrube gerammt und seine daraus resultierende Plexusbiegung mit einem harten Tritt in seine Weichteile wieder entbogen.

Macht das eine Hostess? Verschwendet sie im Job auch nur einen Moment lang daran den Gedanken, dass das jetzt genau die einzige adäquate Antwort auf so einen Übergriff ist? Wenn ja, warum tut sie es dann nicht? Warum wehrt sie sich nicht? Das muss längt nicht körperlich übergriffig geschehen. Eine deutliche verbale Ansage hätte es auch getan!Und so stellt sich mir nämlich die zweite Frage:

Wie würden denn Arbeitgeber darauf reagieren, wenn ein „Firmenmitglied” sich anmaßenden Kunden gegenüber – völlig zu Recht – wehrt?

Die Antwort kennen wir doch alle, sie dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihr Damenhandtäschchen nehmen und gehen. Fristlos. Und das ist der eigentliche Skandal: In einem durch Sexismus definierten Business kann doch vom Veranstalter der sexistische Übergriff lediglich als Zustimmung und Erfolg zum Vertriebsmodell gewertet werden. Welches Unternehmen mit einem offiziell auf weiblichen Reiz ausgeprägtem Erscheinungsbild auf einer solchen Messe, steht denn dann hinter der dienstleistenden Angestellten, meist angeworben von einem externen Dienstleister? Also ohne jeglichen sozialen Bezug zu dieser dienstleistenden weiblichen Person? Meines Erachtens liegt genau hier der Hase im Pfeffer begraben.

Leider auch mit darin, dass sich oft diese jungen Frauen zu wenig darüber Gedanken machen, wie sehr sie eben auch Spielball sind – in einem Business namens „Sex sells”. Insofern bin ich für diesen durch ZDFneo initiierten Skandal dankbar. Wir sollen gelegentlich als emanzipierte Frauen darüber nachdenken, was wir eigentlich wie mit unseren Jobs bezwecken und bedienen; und wem wir für welchen Sinn und Zweck zu Diensten sind.

Selbstverständlich legitimiert das keinfesfalls sexuelle Übergriffe. Nur: es reduziert dummerweise auch nicht den Abstand zur Wunscherweckung bei einem unkontrollierten Gegenüber sexuell übergriffig zu werden.

Das geht dann in Richtung Arbeitgeber, auch diese sollten sich Gedanken über ihr Erscheinungsbild auf Messen hinsichtlich des Wirkens auf beide Geschlechter machen! Also heute im Jahr 2012. Sind sie wirklich emanzipiert genug, um ihr Produkt/ihre Dienstleistung ausschließlich über dieses Produkt zu verkaufen? Und wenn sie dazu den Support vom knapp bekleideten sogenannten schwachen Geschlecht brauchen, wie sieht deren Schutz diesen Frauen gegenüber im Ernstfall eigentlich aus?