2011
scheint mir mein persönliches Jahr der Sammlung an „Männer mit dem ultimativen Schuss“ sein zu wollen.
(Aus der Reihe: seufz!)
scheint mir mein persönliches Jahr der Sammlung an „Männer mit dem ultimativen Schuss“ sein zu wollen.
(Aus der Reihe: seufz!)
at 00:10 5 comments
Labels: creezy und wie sie die welt sah
Dachte ich bisher immer. Es hat zwei Tage gedauert, bis ich mich der von „(m)einer“ Bundeskanzlerin geäußerten Gratulation in Richtung USA anlässlich der Hinrichtung (!) von Osama bin Laden nähern konnte, so sprachlos war ich über die Äußerung eines Regierungsoberhauptes einer Demokratie. Meiner Demokratie.
Helmut Schmidt, unaufgeregt wie immer, Montagabend bei Beckmann, half mir mit seiner klaren Formulierung über den eigentlichen Tatbestand mit der klaren knappen Aussage, wie sie nur von ihm kommen konnte: „Das war ein Verstoß gegen die Menschrechtskonventionen!“ höflich ein kleines Stück über die Straße der Fassungslosigkeit, an deren nicht funktionierender Ampel ich völlig hilflos stand.
Denn genauso sehe ich das auch und daher gucke ich benommen auf die USA, die ohne Gerichtsverhandlung einfach denjenigen abknallen, wer immer gegen sie Interna hätte aussagen können in einem Prozess und auf eine Bundeskanzlerin, die den Präsidenten der USA zu seinem illegalen Handeln und seinen Wahlkampf begünstigende Aktion beglückwünscht.
Der Tweet von
brachte mir heute die Sprache wieder. Ich denke, „hirnlos“ trifft den Kern der Aussage sehr sehr gut. Entschuldigt bitte, dass ich nicht gleich selbst darauf gekommen bin.
Ich war einfach zu perplex.
at 12:31 6 comments
Labels: große weite welt
Der Artikel bei der Zeit zum Thema Management und Frauenquote. „Frauenquote bedroht Männerkarrieren“ Untertitel (Achtung, jetzt keinen Kaffee im Mund haben:) Unternehmen verordnen sich freiwillig eine Frauenquote, ehe es das Gesetz tut. Nun droht vielen hoch qualifizierten Männern eine Diskriminierung.
Ich gehe dann mal lachen, ach, nee Jungs, für Euch weinen …
(Aus der Reihe: so unverhofft komisch!)
at 11:57 3 comments
Labels: große weite welt
Freunde sind mit nix, aber auch wirklich mit gar nichts aufzuwiegen. Was für ein schöner Tag, von lieben Facebook-Eintragungen bis zum perfekten Sonntag mit Freunden im RealLife, ein unverhofft wunderschöner Tag!
Danke Euch allen! Und allen anderen wundervolle weitere Ostern Euch allen!
(Aus der Reihe: und 3 – drei! – sichtbare Citroën Déessen involviert, davon eine als Cabriolet (!!!) und eine Déesse-Geschichte vom Patenonkel!)
at 23:39 4 comments
Labels: creezy und wie sie die welt sah
… ist das so, man wirft ein Produkt auf den Markt und sieht im Vorfeld zu, dass es bei aller Irrelevanz den Käufer genehm anspricht. Wenn das nicht funktioniert, bessert man nach. Man überlegt, guckt sich dann doch einmal die tatsächlichen Bedürfnisse der Kunden an und erkennt, wenn's gut läuft, die hausgemachten Fehler im Produktionsprozess!
Bei der CDU ist das so, sie wirft ein Produkt namens Bildungspaket auf den Markt, das völlig am tatsächlichen Bedürfnis der bedürftigen Kinder vorbei produziert wurde – was auch nie strittig war. Und wenn der Absatzmarkt sich nicht als so groß herausstellt, wie geglaubt, dann kommt die CDU nicht auf die Idee, vielleicht doch nur eine sozialpolitische Pleite produziert zu haben, die übrigens niemand ernsthaft – die CDU ausgenommen – jemals als solche nicht hintergefragt hatte. Nein, Selbstkritik, das geht nicht im Hause der Bundeskanzlerin, man tritt lieber nach. Möglichst verbal arrogant und dumm, denn anders weiß man sich ja nicht zu helfen in der eigenen Inkompetenz. Und ein CDU-Mitglied namens Frank Steffel ist sich nicht einmal zu einfach dabei, um sich als Politiker als von der tatsächlichen Situation der Empfänger überhaupt keine Ahnung habend, aber offensichtlich ständig Unterschichtenfernsehen guckend, zu outen.
Sie, Herr Steffel, machen Ihre Partei wieder einmal mehr unwählbar!
Haben Sie schon mal drüber nachgedacht, dass die Menschen Ihr Bildungspaket nicht annehmen, weil diese Menschen es nicht ernst nehmen können? Weil es nämlich den Kindern nicht hilft? Es Stigmatisierung genau gar nicht auflöst?
Ach … denken… Herr Steffel, ich weiß …
at 16:20 4 comments
Labels: arm dran, große weite welt
Grundsätzlich bin ich auch für mehr Darkrooms, Callboys und Huren auf der re:publica. Selbstredend für lau. Mehr Kaffeeautomaten mit löslichem Kaffee für 0,50 Cent, die können das besser als der Filterkaffee in der Kalkscheune. Ach ja, Kaffee ist Schnee von gestern, weil Kalkscheune wird's ja nicht mehr. Denkfehler: warum müssen wir überhaupt für den Kaffee noch zahlen? Ansonsten hätte ich gerne mehr Dope in die Frühstücksbeutel, die nun auch endlich kommen sollten! Und überhaupt Simultanübersetzer müssen her für's Geld, am Besten nicht nur Englisch-Deutsch, Deutsch-Englisch, Sanskrittransferierung würde unseren internationalen nationalen Status auch mehr Pfiff geben. Latein! Seit dem Schockwellenreiter gehört auch Latein auf die re:publica – live gedolmetscht. Bei dreitägigen Medizinkongressen für 1.500,— Euro Besuchergeld sind doch auch fünfgängige Menüs zwei Mal am Tag möglich, wieso eigentlich nicht auch auf der re:publica? (Für ein dreitägiges EarlyBird-Ticket von 56,— €?)
(Vorangegangener Kontext bezieht sich auf eine wahnsinnige re:publica-Kritik eines, sich als nicht englisch sprechenden selbsternannten Twitter-SEO's, die man nicht verlinken muss und deren Verfasser trotz aller unbedachter Häme nicht genug Mut hat, kritische Kommentare frei zuschalten, die er angeblich als Beleidigung zensiert. Mein Kommentar wurde auch nicht veröffentlicht, der allenfalls nur ironisch war aber an keiner Stelle beleidigend. Die gleiche Type freut sich dümmlich auf Twitter über Linkverkehr. Tsja, Schwanz hat man halt in der Hose – oder eben auch nicht. Hirn auch. Oder auch nicht.)
Meine persönlichen Highlights der re:publica XI:
Die vielen Leute im Real Life endlich überhaupt oder endlich wieder zu treffen. Große Freude. Mal mehr oder mal weniger lang. Immer zu kurz. Ich habe von vielen Seiten gehört, dass Leute zur re:publica kommen und keine Panels besuchen, sich nur in den Gängen mit Freunden treffen. Das beschreibt das Event wohl am Besten.
Panels
Habe ich dieses Jahr selbst vergeigt, mich meist in die falschen gesetzt. Auch davon geprägt, dass ich wegen der Überfüllung die kleineren Workshopräume nach dem ersten Tag komplett aus der Planung gestrichen hatte. Aber das wird nächstes Jahr besser, wenn es räumlich größer wird, denn die spannendsten Panels finden einfach dort statt. Dort passiert noch die Websubkultur! Tendenziell fand ich die Panels deutlich weniger lustig als in früheren Jahren. Ich weiß auch, woran es liegt. Aber die Diskussion zu führen, bringt wenig Punkte mit den 30 Prozent. Highlights waren für mich, klar, JoJo alias Johannes Kretzschmarr, alias beettlebum. Bin lange Fan von ihm, seinem Blog, seinem Humor. Menschlich hat er völlig überzeugt, inhaltlich auch. Beste Powerpoint-Präsentation ever! I heart you!
Sascha Lobo mit dem zweiten Teil seiner hoffentlich werdenden Troll-Triologie, die ich mir irgendwann im ZDF im Abendprogramm verfilmt wünsche. Untertitelt! Bevor er aber trollsachlich wurde, hat er der lieben Internetgemeinde, der lieben insbesondere auf ihn kritisch reagierenden Internetgemeinde, sehr eloquent die Hosen strammgezogen. Mehr als anbieten, die Programmierung des Firefox-deleate-den-Lobo-PlugIn zu finanzieren, kann er nicht. Haben seine Kritiker, die mit Sicherzeit zu Hauf im vollen Friedrichstadtpalast saßen, nicht verstanden. Ich war die Einzige, die geklatscht hatte. Es tut mir leid, ich will Sascha Lobo nicht scheiße finden – ich lerne jedes Mal von dem Mann, wenn ich ihn sehe. Und ja, er wird auch jedes Mal besser. Und seine Standpunkte zur ewig um sich selbst kreisenden kleinen Internet-Galaxie waren völlig zur Recht formuliert! (Wird im Nachgang erstaunlich wenig darüber gebloggt, mochten sie wolle alle nicht so, die Realität in Worte gegossen.) Freue mich auf sein Troll-Buch! Das kann gar nicht nicht kommen …
Den Vortrag von Tim Pritlove, Podcasts und Radio als Werkzeug für Öffentlichkeitsarbeit, fand ich sehr inspirierend. Ich habe hier seit ein paar Monaten (schäme mich sehr) eine supergrandiose AKG USB-Microphone-Spende hier liegen. Da kommt noch was.
Irgendwie sehr schräg (aus meines hohen Alters Sicht) und dennoch sympathisch der Vortrag vom Diaspora-Gründer Maxwell Salzberg. Der hat nicht diesen üblichen „wie geil bin ich, wie geil ist mein Produkt, hatte ich erwähnt wie geil ich bin?!“-Vortrag gehalten, sondern er dozierte ein wenig über Lebenserfahrung und „How to do it“. Das hatte ein bisschen was von Lebenshilfe. Unerwartet von so einem jungen Kerl. Aber charmant.
Highlight natürlich Blogger_innen im Gespräch, mit u.a. Julia Probst. Wenn man aus einem Panel geht und hat was gelernt und noch ein bisschen lachen dürfen, dann ist alles gut. Fremdschämen nach wie vor für die nerdcore-Geschichte. Wird auch nicht besser, wenn man René Walter dazu reden hört. Katrin Rönicke hatte zu wenig Zeit, Gutjahr war etwas zu glatt – aber alles in allem sind das meine liebsten Panels auf der re:publica, einfach nur mal Blogger reden hören. Guter Jahresrückblick, danke!
Mein Eindruck der Twitterlesung vom letzten Jahr war, dass ein Haufen im Lesen unbegabter sicherlich großartige Blogger/Twitterer Tweets vorlesen mit dem fast schon peinlichen Bemühen, keine Pointen setzen zu wollen. Da die aber eh alle nur denselben Twitterern folgen, wurden nur Tweets von immer denselben Twitterern vorgelesen, denen man ja selber sowieso folgt, weil wir ihnen alle folgen, man die Tweets also kennt und von den bekannten Twitterern dann auch 50 Prozent auf der Bühne standen, um ihre eigenen Tweets vorzulesen, fand ich das wenig ergiebig. Kurz: Twitterlesungen muss ich nicht haben. Tweets sind was für's Netz.
Bin dann dieses Jahr zur Royalen Revue II vom GT-Team gegangen und das war auch gut so. Da gab es Freibier, das ich eh nicht trinke, lustige Masken, liebevoll gepackte Bingotüten … und eben Bingo.
Wir hörten „White Christmas“ von Till Brönner, Abba und lustige Karnevalslieder. Es war alles völlig sinnlos, meschugge und sehr schön lustig! Danke an Nilzenburger und Hermsfarm für den Quatsch!
Natürlich (m)ein must have das Rentner-Blogger-Panel am Freitag „10 Jahre Blogs in Deutschland“ mit Don Dahlmann, Anke Gröner, Schockwellenreiter und ix. Unterhaltsam, und ja, mein Leben hat das Bloggen auch deutlich verändert und sehr viel schöner gemacht. Wünsche mir nur mal, den Don nicht immer als Moderator bei so etwas zu erleben, sondern auch als Befragter.
Ich war in diversen anderen Panels, die keine besondere Erwähnung finden müssen. Teilweise weil inhaltlich banal, teilweise weil sehr ärgerlich präsentiert. Wer kein Bock auf die Präsentation seines Panels hat, sollte es nicht halten. Aber wie gesagt, meine eigene Schuld, weil meine Wahl! Alles schön gemacht, noch schöner, noch viel bunter und besser, hatte mal wieder die großartige Abschlussveranstaltung von Johnny Haeusler. Ich finde doch, wir sollten nächstes Jahr noch mal singen und endlich den Longplayer einspielen! Und warum zum Henker gibt dem nicht mal endlich einer 'ne TV-Show?
Und zum Schluss: ich erlebe seit der re:publica 2008 das Vordringen und immer stärker aktive Partizipieren von Frauen und Feministinnen auf der re:publica. Das sehe ich mit sehr großem Wohlwollen. Ich sehe nicht mehr mit Wohlwollen, warum grundsätzlich am Ende der re:publica es um die Feministinnen immer eine – aus meiner Sicht – selbstinszenierte riesige Nachwelle geben muss. Leider bleibt aus meiner Sicht mehr Ärger als Freude. Ich habe für mich die Entscheidung geschlossen, als Frau, wohl auch als feministisch denkende Frau, auf der nächsten re:publica diese Panels auszulassen. Ich mag nicht mehr! Und das hat nichts damit zu tun, dass Feminismus auf der re:publica nicht erwünscht ist. Das hat gewaltig damit zu tun, wie Feminismus auf der re:publica präsentiert wird. Soweit ich weiß, sollen die Panels am Freitag alle sehr gut gewesen sein. Aber zu dem Zeitpunkt war bei mir bereits Schluss mit lustig.
Danke!
Nu wirklich schlussendlich aber ein herzliches Dankeschön an alle, die die dicke Webgöre re:publica XI geschultert haben, organisiert haben, dort vor Ort immer freundlich und umsichtig gearbeitet haben, mitgemacht haben, da waren. Ihr seid toll! Alle! Nur der Kaffee nicht!
at 16:53 0 comments
Labels: blogfreaks, null-eins-null