Posts mit dem Label beats werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label beats werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2010-12-05

Einen fröhlichen zweiten Advent!

Connecting the Music through Music – Playing for Change. Straßenmusiker singen Stand by me von B. E. King an den unterschiedlichen Plätzen in Santa Monica bis New Orleas, Europa, Afrika bis nach Südamerika. Digital mit Laptop aufgezeichnet und abgemischt. Großartiges Projekt! Hier mehr Songs und Infos: Playing for Change!



via Stichpunkt.de

2010-12-02

AKG Scholarship of Sound 2010

Erinnert Ihr Euch noch an meinen Ausflug anlässlich der (ersten) AKG Scholarship of Sound 2010, die dieses Jahr erstmals in Berlin stattfand. Jetzt gibt es das Video zum Event:

AKG Scholarship of Sound 2010 from Scholarship Of Sound on Vimeo.

Wenn Ihr mal creezyne alive 'n kicking als sitzendes Standbild sehen wollt, so bei Minute 02:06 in da background. Wer immer bei der nächsten Scholarship of Sound 2011 mitmachen möchte, notiert Euch den Februar. Da startet das Ameldeprocedere für die nächste Runde!

2010-11-05

Annette Humpe

Annette war eine sehr präsente Person in meiner Kindheit. Sie gehörte zu dem bunt-verrückten-verruchten Haufen der Buddhisten der Sokka Gakai, die sich in den 70igern auch hier in Deutschland formierten, zu denen sich meine Mutter als eine von den ersten vielleicht zwanzig Deutschen Aktiven zählte. Wir waren multikulturell ohne Ende – obwohl es dieses Wort damals selbstverständlich noch gar nicht gab. Und wenn wir etwas neben dem Budhhismus einen großen Raum gaben, dann der Kunst. Zwangsläufig, obwohl Leute wie meine Mum, als Kontoristin, oder Inge, als Verkäuferin, eher die Ausnahmen bildeten im Verhältnis zu den anderen, die irgendwie alle professioneller mit Kunst jeglicher Richtung zu tun hatten. Die Stilrichtung im weitesten Umfeld, denn für einige bestand deren Kunst darin nach Berlin vor dem Wehrdienst geflohen zu sein und hier dann doch erst mal nicht allzu fleißig zu studieren oder sich der Kunst der bunten Welt der Drogen hinzugeben. Der Buddhismus brachte uns bunte Melange zusammen, um gemeinsam zu chanten, zu singen, zu tanzen, Theater oder Pantomime zu spielen und für meinen Bruder, für mich und für meine Mum sowieso, war diese Zeit das Beste, was uns zur Kompensation der sehr unschönen Scheidungszeit meiner Eltern passieren konnte. Ich traf also als Kind auf viele Menschen mit dunkler Hautfarbe, schmalen Augen, osteuropäischen Akzenten, die alle reizend zu uns Kindern waren, denn wir hatten ein immensen Stellenwert und das Bemühen war groß, uns Kindern viel Spaß und Freude zu schenken und uns darin zu fördern, unsere Kreativität auszuleben.

Annette hatte damals lange Haare, schön zu einer riesigen Afromähne gedauerwellt und schien immer ein wenig spröder im Vergleich zu den anderen – oder einfach nur eigen; mit meiner heutigen Lebenserfahrung würde ich beschützend formulieren: schüchtern. Diese damalige enorm expressive Zeit, muss für Menschen, wie sie, schwer gewesen sein. Auch sie kam aus dem – für uns damals – durch den Transit getrennten Westdeutschland und sie spielte Keyboard und jeder war von ihrem Talent als Musikerin überzeugt. Im Grunde spielten in unserer Gemeinschaft fast alle ein Instrument, im Zweifelsfall eben das Tamburine oder die Triangel (!), aber es gab eben auch die echten, ernsthaften musikalischen Talente und Annette gehörte zweifelsohne zu ihnen. Ich mochte Annette, wegen ihrer Haare und weil sie immer ein bisschen anders war als die anderen. Sie taute etwas mehr auf, als ihre Schwester Inga auch nach Berlin und zu uns stieß. Annette ging nach Hamburg zu einer Zeit, als sich der alte Kern der Buddhisten etwas auflöste. Dies weil die Sache zu schnell zu groß wurde und wie so oft der Mensch und sein Organisationszwang, der eigentlich schönen Sache in ihrer weiteren Entwicklung störrisch im Wege stand. Aber so ganz hatte ich als Kind nicht begriffen, wieso man so einfach weggehen konnte und uns alleine lassen konnte, so wie Annette das konnte.

Jahre später in den 80igern, ich war mittlerweile längst kein Kind mehr, sondern eine erwachsene junge Frau, die sich dem Spaß der Neuen Deutsche Welle hingab, stand ich vor dem Reichstag in Berlin, wo damals schon gerne Konzerte for free in unmittelbarer Mauernähe gegeben wurden und traf hier Annette erstmals seit meiner Kindheit wieder. Sie stand oben auf der Bühne mit Ideal und intonierte „Ich steh‘ auf Berlin“. Erfolgreich. Später war sie mit ihrer Schwester, Inga, weiter erfolgreich. Während mich immer wieder meine Wege – auch als nicht allzu aktive Buddhistin damals – hier und da in die Arme der alten Freunde und Bekannte aus dieser Zeit führte, habe ich Annette nie wieder gesehen. Irgendeiner wusste immer, wo sie ist, was sie machte, dass es ihr gut ging und erfolgreich war mit dem, was sie offensichtlich gerne tat. Man freute sich, das aber war es. Privat wurde sie relativ spät Mutter, lebte weiterhin in Hamburg und erlebte ihren vielleicht größten kommerziellen Erfolg mit Ich + Ich und ich bewundere sie dafür, konsequent gleichzeitig Part und Nichtpart dieser sehr speziellen Erfolgsgeschichte zu sein. Nichtpart, wenn es um ihre visuelle Präsenz geht natürlich nur. Eine wundervoll gelebte Konsequenz in diesem Business.

2008 traf ich Annette zufällig in Charlottenburg beim Asiaten in der Kantstraße, ich während meiner Weiterbildung in unserer kurzen Mittagspause mit Schulkollegen, sie mit ihrem Sohn setzte sich zu uns an den Tisch und dann quatschte ich sie einfach an mit einem „Du bist doch Annette?“ Was für sie merkwürdig gewesen sein muss, denn unüblich ist es schon, wenn eine erwachsene Frau eine andere erwachsene Frau plump duzt. Zumal wenn man meint, diese noch nie gesehen zu haben. Ich erklärte ihr, wer ich sei und natürlich konnte sie sich nicht an mich erinnern bis zu dem Moment, als ich ihr den Namen meiner Mum Evi nannte. Mich selbst wird sie das letzte Mal als vielleicht elfjähriges Mädchen gesehen haben, ich bin eine komplett Fremde für sie. Auf ihre Nachfrage hin musste ich ihr erzählen, dass meine Mum zwei Jahre zuvor verstorben war, was ihr leid tat und wir tauschten ein paar Informationen über gemeinsame Bekannte aus der damaligen Zeit aus. Bis ihr Essen kam und für uns es Zeit gekommen war, zurück zum Unterricht zu gehen.

Letze Woche wurde Annette 60, was ich natürlich insbesondere unserer Geschichte unfassbar finde, weil mir auch klar wird, wer von den Leuten alles also auch so jung alt mittlerweile ist. Annette sieht längst nicht wie eine 60jährige aus und ich wünsche ihr weiterhin viel Glück, Erfolg und Freude bei dem, was sie tut. Eine gute und lange Gesundheit – und viel Spaß in Berlin. Sie soll wieder nach Hause gekommen sein.

2010-08-26

Habe heute den grauen verregneten Tag genutzt, …

um in Memoriam für meine Mum die Elvis-Dokumentation auf arte zu gucken. Ist mir einmal mehr aufgefallen, wie sehr dieser Künstler doch Bestandteil in meinem Leben war … ist. Und ich immer noch fasziniert davon bin, wie er singen konnte. Gab es jemals wieder einen Künstler, der soviel Zärtlichkeit in seine Musik legen konnte – ohne kitschig zu wirken?



Ich wüsste so sehr gerne, wohin sich Elvis Presley musikalisch hinentwickelt hätte, ohne Tablettensucht und seinen viel zu frühen Tod. Nehmen wir an, er wäre uns so lange vergönnt gewesen wie zum Beispiel Johnny Cash, der wirklich wie ein guter alter Wein immer besser wurde auf seine alten Tage?

2010-08-18

Kleiner Hinweis für AKG-Fans

Schließlich habt Ihr hier bei mir fleißiger kommentiert als drüben im Hauptstadtblog die Leser zu Susannes Post zur AKG Scholarship of Sound. Aber drüben verschenken wir jetzt einen Kopfhörer. Einen professionellen Studio-Kopfhörer von AKG.

2010-08-03

AKG Scholarship Of Sound



Letzten Montag als Autorin für's Hauptstadtblog eingeladen worden, der von AKG ins Leben gerufenen (First Edition of) Scholarship Of Sound 2010 beizuwohnen.

AKG, mittlerweile Tochter von Harman, steht für professionelles Musik-Equipment im Aufnahmebereich und produziert Kopfhörer und Mikrofone. Wer Musik liebt und selber macht, sagt jetzt „Ah!“ und beneidet mich ein bisschen. (Dies als Info für die, die von AKG vielleicht noch nichts gehört haben.) Der Sound der Fußballweltmeisterschaft 2010 (nee, ich meine nicht die Vuvuzelas) war z. B. Sache von AKG.



Zehn junge Europäer, die Musiker sind oder sich gerade in der Ausbildung zum Sound- oder Audio Engineer (hieß bei uns früher Tontechniker) befinden oder nach ihrem Abschluss bereits erste Schritte im Berufsleben unternehmen, wurden aus einem umfangreichen Bewerbungsprogramm von ca. 600 Bewerbern ausgewählt und von AKG eine Woche eingeladen, vom Fachwissen von namhaften internationalen Musikexperten zu profitieren. Quincy Jones schreibt das Begrüßungswort im Programm, er glaubt aus eigener Erfahrung an das System von Mentoren. Das Ganze passiert in Berlin, natürlich in Berlin-Mitte.

Die Finalisten sind zwischen 19 und 27 Jahre alt und kommen aus England, Dänemark, Norwegen Holland, Frankreich, Belgien sowie Deutschland. Sie sind Samstag bereits in der Stadt gelandet und wie sie erzählen, mehr als herzlich von AKG begrüßt worden. Wir kommen am ersten echten Workshoptag im Tonstudio „Basement“ in einem Keller in Mitte an.



Ich in einem echten ehrlichen Tonstudio!



Der erste Workshop läuft bereits, die Studenten werden über technische Funktionsweisen von Mikrofon und Kopfhörer aufgeklärt, während wir vom internationalen Marketingteam von AKG und Harman entspannt und lässig begrüßt werden. Ich mag das, der vorbereitete Kaffee ist der umgeknickten Filtertüte zum Opfer gefallen und wir stehen mit Thomas Schnaudt, dem Product Manager von Harman, in der Küche und sind uns schon mal über das NoGo der Abwesenheit echten Kaffees einig. Thomas bessert nach und macht guten Kaffee! Es ist ca. zehn Minuten vor elf und draußen kräht ein Hahn. Also in Berlin Mitte, Linienstraße 156 kräht ein Hahn. Ein echter Hahn. Wie sehr muss man Berliner Mitte-Hahn sein, um erst morgens um elf Uhr zu krähen?



Zweiter Workshop: Produktpräsentation, muss und soll natürlich sein. Selbst ich mit rudimentärer musischer Technikerfahrung, dafür aber ausreichend Erfahrung als Freundin eines Musikers und seit meinem vierwöchigen Meeting mit Apples Tonsoftware Logic schwer davon überzeugt, im nächsten Leben auch „irgendwas mit Ton machen zu wollen“, bin hin- und weg angesichts dieser kleinen gezeigten Gottheiten von Studio-Equipment. Bei der Präsentation vom AKG-USB-Mic werde ich wach und schwach. Will ich unbedingt für Podcasts haben. Also sparen, seufz.



Dann Mikro-Tests. Einer der Studenten, Jon Alexander, 19, spielt sich im Vorraum auf der Gitarre warm und hört nur noch unterbrochen durch Mikrowechsel auf. Er spielt, muss man schlicht sagen, klasse.



Die Diskussion über den Klang der Mikrofone erinnert mich an eine Weinverkostung. Thomas Schnaudt erklärt mir, man würde das Fachsimpeln tatsächlich „Wine Tasting Language“ nennen. Später sitzen wir draußen auf der Kellertreppe und lassen uns von Ashley Douglas, der PR-Managerin von AKG , die Hintergründe von der Idee zur Scholarship Of Sound aufklären. Im Hintergrund gackern die Hühner. Biennale-Hühner. Huhn ist Kunst. Musik auch. AKG will junge Musiker und Audiotechniker auf deren Arbeitspraxis vorbereiten und ihnen ein weiteres Stück Erfahrung in ihrem Arbeitsprozess mit auf den Weg geben. Im Laufe der Woche folgen Workshops mit Musikern, DJs, Musik-Produzenten, Label-Besitzern u.v.m. Sie erarbeiten gemeinsam Tonaufnahmen unter unterschiedlichen Bedingungen, ob Radio oder Bandaufnahme mit Wireless SetUp, sie lernen Software im Studio effizient zu nutzen, werden selber eine Platte abmischen und begleiten diese bis zu ihrer Endproduktion in Vinyl am Freitag als Höhepunkt. Nebenbei vermitteln die Profis ihre Erfahrung und Tipps rund um die Arbeit mit Künstlern oder Label-Marketing. Deutlich mehr Fachkompetenz, Kontakte aber auch Inspiration sollen die Teilnehmer im Gepäck haben, wenn sie wieder die Heimreise antreten.

Mittagessen bei In-Vietnamesen Chén Chè. Wir sprechen erstmals mit den Studenten selber und bekommen einen Eindruck davon, wie ungemein wichtig ihnen dieser Lehrgang ist und wie groß ihre Freude darüber zu den auserwählten Teilnehmern zu gehören. Big Point ist, dass Scholarship Of Sound in Berlin stattfindet. In ihren glänzenden Augen ist das offensichtlich schon die halbe Miete. Ich bekomme wieder einmal ein Hauch von Idee, was Berlin für junge Menschen in Europa bedeutet. Mich macht ihr Gefühl für meine Heimatstadt ein bisschen ganz doll irre stolz. Gesprochen wird natürlich englisch. Das tun sie, obwohl teilweise noch so jung, mit einer Selbstverständlichkeit von alten Hasen. Sie fragen uns nach dem Standort berühmter Architektur in Berlin, von der wir mal wieder noch nichts gehört haben. Wenigstens kann ich sagen, wo es in der Stadt Musiktechnik zu kaufen gibt. Ich will wissen, wie sie auf diesem Beruf gekommen sind, Elsa Grelot aus Liége (Belgien), mit 26 und bereits Berufserfahrung eine der älteren Teilnehmer mit unglaublich offenem Gesicht, spielt seit ihrem 12 Lebensjahr Drums und sagt, sie wollte immer schon Sound Engineer werden. Ich glaube ihr das, sie ist erstaunlich fokussiert und es besteht wenig Zweifel, sie hatte den Wunsch schon mit der Muttermilch aufgesogen.



Alle scheinen erstaunlich bodenständig für ihr Alter, auch die ganz jungen von ihnen. Das hier ist keine Klassenfahrt mit Bildungsziel. Die wollen das. Und zwar wirklich! Ich frage, warum nur zwei Frauen unter den Auserwählten sind – ob das für den Beruf steht, ob ihn generell weniger Frauen wählen? Darauf hat keiner eine echte Antwort. Alle erzählen mir, dass in ihren Studiengängen zwar mehr Frauen angefangen haben. Die allermeisten von ihnen aber nach nur zwei Monaten wieder aufgehört haben mit dem Studium. Juan Pablo Maran Ferro (!) kommt aus Paris, der charismatische Kopf der Gruppe. erzählt von seinem beruflichen Werdegang auch als Rowdy. Er glaubt, die Abstinenz könne mit der Schwere der körperlichen Arbeit zu tun haben. Kabel oder Verstärker schleppen, sich dreckig machen, sei nicht so die Sache von Frauen. Die Frage bleibt im Raum stehen, wir stellen wiederum fest, dass die meisten Cutter Frauen sind. Vielleicht ist die Frage ein Thema für eine Doktorarbeit in Soziologie.



Zurück im Studio wartet der nächste Workshop-Leiter auf die Studenten. DJ Dixon, alias Steffen Berkhan, ist seit 19 Jahren in dem Business als Musiker, Produzent und Label-Besitzer aktiv und erzählt die nächsten drei Stunden und länger, sehr charmant ausführlich über seinen beruflichen Werdegang, Chancen, die sich ihm geboten haben und die er genutzt hat. Als einzige Starallüre kann man ihm einen Schwanz von Praktikanten seines Labels „Innervisions“ im Schlepptau unterstellen, die ihm genauso an seinen Lippen hängen wie die Studenten, die seinem Vortrag lauschen.



Er erzählt von neuen Wegen, die er immer wieder einschlagen musste und täglich einschlagen muss. Bei seinem Gigs als auch im Vertrieb seiner Musik – das Musik-Business unterliegt einem extremen Wandel, reagiert schnell wie kaum ein anderes auf neue Techniken und jeder, der damit sein Geld verdienen will, muss mit neuen Vertriebsideen (nicht nur) auf die schöne Online-Welt reagieren. Oder auf Finanzkrisen, die ihren besonderen Einfluss auf die Konzertwelt nehmen. Festival-Hersteller wollen plötzlich nicht mehr seine Gigs bezahlen, weil dort aufzulegen für ihn ja Werbung sein müsste und nur wegen der Festivals er in Clubs gebucht würde, befinden neuerdings die Organisatoren. Dixon lehnt also komplett ab, dieses Jahr Festivals zu spielen. Die Zeiten seien zwar schlecht aber so schlecht nun auch wieder nicht, als dass er sich für dumm verkaufen lässt. Er sagte, er habe sich nie angeboten, sondern sich immer fragen lassen ob er spielen will. Er macht sich auch rar. Möglicherweise ist das ein Erfolgskonzept. Interviews will er nicht mehr geben. Mitnichten Arroganz, er habe einfach nichts mehr Neues zu sagen, immer und immer wieder.



Dixon gibt zu, die goldenen Zeiten sind auch im elektronischen Musik-Biz erst mal vorbei. Auch für ihn und sein Label. Er malt den Studenten keine Gespenster an die Wand, spricht die Tatsache dennoch deutlich an und lässt seine eigenen Fehler in der Berichterstattung nicht aus. Er erzählt optimistisch, dass seine über drei Jahre bei einem großen Label erworbenen Erfahrungen für ihn extrem gut waren und das alles, was er dort über Labelmarketing gelernt hatte, genau null Bestand mehr hat in der heutigen Musikindustrie. Dass er schon mal Tracks abgelehnt hat, die einem anderen Label kurze Zeit später den großen Charterfolg gebracht haben. Er findet „Don't ask for feedback, ‘cause it will have no influence (for the record) anymore.“ Der Spruch ist nicht gar nicht überheblich gemeint, wie man vielleicht meinen will: er signalisiert den Studenten, sie sollen hinter ihrem Produkt als Künstler auch stehen, wenn sie damit rausgehen. Wenn sie nicht an sich selber glauben, wie soll es ein Label dann tun? Er kritisiert auch, wie wenig Ahnung oft Künstler, die Stücke bei seinem Label einreichen, von ihrer eigenen Musik haben. „Anyone is good today in any way!“



Dixon hat Samstag gerade geheiratet und verbringt mit diesen Studenten also seinen Honeymoon. Er teilt seine Ideen, wie man künftig mit Musik Geld verdienen kann. Auch online. Er hat, wie ich finde, interessante Visionen von Limitierung. Er glaubt daran, dass jeder Musikkünstler einen Online-Shop auf der eigenen Homepage haben sollte. Bei ihm gibt es Musik seines Labels im Abo. Spätestens jetzt wissen die Zuhörer, dass man in dem Business nichts wird ohne eine Portion Marketing-KnowHow und ausgesprochen großer Erdhaftung. Er macht deutlich, wie wichtig – weil Geld sparend – es ist, dort Profis einzukaufen, wo man selber bei sich Schwächen sieht. Er gibt seine offen zu. Der künstlerische Akt, das Schaffen von Musik, ist und bleibt erstaunlicherweise Nebensache in diesem Gespräch. Die Studenten hören zu, fragen – sehr intensiv. Man muss sich die Situation des Nachmittages vorstellen: draußen sind ca. schwüle 26 Grad. 20 Leute sitzen in einem kleinen Kellerraum, der dank Studioleuchte für die Filmleute mehr als gut geheizt ist. Luftzufuhr nur durch eine Tür. Dixon überzieht mächtig, es geht keiner der Studenten in der gesamten Zeit auf Toilette, Wasser holen, noch eine rauchen. Und genau das ist Scolarship Of Sound 2010.



Später sitzen wir alle noch auf ein Glas im Garten eines Cafès. Alle! Das gesamte Team einschließlich der Filmleute und Fotograf. Lange nicht mehr so eine unpreziöse, dafür aber extrem angenehme Veranstaltung erlebt. Nach dem ersten Tag kann man sagen: das hier ist ein Erfolg. Insofern steht dem Wunsch von AKG, dieses Modell in Zukunft auch global fortzusetzen, wohl nichts im Wege.

Und man kann auch sagen: ich bin gerade ein bisschen neidisch auf die Studenten und darauf, was sie in dieser Woche noch lernen werden. Und wie sie Berlin sehen dürfen. Im nächsten Leben: Sound.

2010-05-30

Der ESC 2011

findet in Berlin* statt. Nicht weil Berlin eventuell schöner sein könnte als Hannover, nur weil die eine komische Halle hier größer ist als die CeBit. Außerdem kostet hier die Currywurst nur € 1,30 und die Dealer in der Hasenheide sind ooch schön billig.

Moderiert wird er von Stefan Niggemeier im Trick-Smoking, Thomas Hermanns und Olivia Jones. Weil die Stadt so arm ist, muss die Digitalanimation vom Screendesigner des Offenen Kanals gemacht werden. Windmaschinen dürfen nicht benutzt werden, wegen schlimmer Terror-Gefahr.

Danke Lena, Du olle Hüpfdohle. Das war ein Spaß die letzten Tage mit Dir!

(* lustige Vermutungen)

2010-05-19

Slayer Goes To Church

Nach dem Spot am Anfang schön laut machen und genießen!

2010-05-15

Warum ich dieses Internet so liebe …

… weil ich 2010 auf YouTube Interviews mit Marc Bolan sehen kann, die ich als Kind nicht gesehen habe – weil er damals irgendwie zu groß und ich noch zu klein war – und die mir heute kein Fernsehsender zeigt.

Und weil mich solche Clips daran erinnern, warum Elton John heute da ist, wo er hingehört – ganz nach oben! (Naja, und weil er zufällig so verdammt viel Glück hatte zu überleben.)



Marc Bolan, T-Rex, Elton John, Rino Starr

2009-11-30

Für den Song/das Video

könnte ich „The Killers“ echt gerne haben:



Weiß nicht, was mich mehr im Video begeistert: die Deko, die Pullis, die Attitüde der Jungs, dieses extatische „Wouh“ vom Sänger, der Weihnachtsmann in seiner unbeschwerten Bosheit, das Auto … grandios. Und so etwas von die längst fällige Antwort auf „Last Christmas“.

2009-11-02

Der Song zum Schwein



via bel

2009-08-29

nee, wat wirklich süß!

dem michael sein flashmob …

2009-07-24

Ich habe heute …

Darth Vader tanzen sehen:



danke an René von Spreeblick (i.d. Kommentaren)

2009-06-27

I'm bad

Ich mochte ihn nicht. Also nicht persönlich, das ging ja mangels persönlicher Gelegenheit auch nicht. Aber als Künstler konnte ich mit ihm nichts anfangen. Ich fand seine Musik nie besonders geniereich. Da das aber alle anderen fanden, wurde ich ständig mit seinen Songs regelrecht penetriert. Ich konnte seine Stimme nicht leiden. Da machte das Überangebot seiner Musik im Radio, in den Clubs, in den Supermärkten unser Verhältnis nicht entspannter. Ich fand auch seine Tanzmoves nie sensationell. Ja, das stimmt: er hatte irgendwann mal einen neuen Style entwickelt (wobei ich eher vermute, das geschah wie üblich mit einem Choreographen zusammen), den hat er aber auch bis zur Übelsichtigkeit gebracht, hier und da in den Videos nur etwas anders ausgeleuchtet. Was er meiner Meinung nach wirklich sehr gut konnte, das waren seine Piouretten, er konnte auf der Bühne gut posen und sein „I love you!“ war auch irgendwie ein Renner und nicht zu vergessen, seine stilistische Konsequenz weiße Socken tragen. Kurz: künstlerisch hatte ich mit Michael Jackson genau gar nichts am Hut. Was nicht heißt, dass ich ihm die von anderen bescheinigten Talente oder sein Genie absprechen will oder werde. Er hat mich eben nie erreicht (hat übrigens Paul McCartney auch nie – ich bin demnach eh ein verlorener Fall) und ich hätte ihn sehr gerne einfach nur ignoriert. Das ging aber fremdbestimmt nie und so ging er darüber hinaus mir auch mit seinen Attitüden extrem auf den Geist. Nicht persönlich, er hätte sich da sicherlich für mich und sich auch etwas anderes gewünscht – das war alles medial gegeben, dafür konnte der Mann nichts. Er wollte nur sein Leben leben, wie er es für richtig und lebenswert hielt und hätte das ganz offensichtlich am liebsten ohne Öffentlichkeit getan.

All das wiederum machte mein Verhältnis zu ihm nicht einfach, denn ich bin natürlich Zeit meines Lebens nicht an diesem Mann vorbei gekommen. Was, das sage ich sehr ehrlich, teilweise unglaublich nervig und anstrengend war. Überlegt Euch bitte einen Künstler, den Ihr partout nicht abkönnt, dessen Stimme ihr nicht ertragt – und nun stellt Euch diesen Künstler mit der weltweiten impertinenten Medienpräsenz eines Michael Jackson vor – über gefühlte 30 Jahrzehnte. Menschen, die mit Michael Jackson nichts anfangen konnten, hatten es genau diese drei Jahrzehnte nicht besonders leicht auf diesem Gebiet, denn man kam an ihm nie vorbei. Man konnte ihn nicht ignorieren, man hatte auch nie eine echte Chance weghören zu können.

Von Menschen wie mir daher seit gestern allzu große Betroffenheit zu verlangen, das ist etwas kurzsichtig etwas viel verlangt. Ich muss auch nach 30 Jahren Michael Jackson-Gequäle nicht plötzlich auf das Umschwenken, was Menschen allzu gerne Pietät nennen möchten. Ich muss nicht über einen Mann, den ich nie persönlich kennen gelernt habe, dessen Schaffen ich nie schätzen konnte, nun nur weil er plötzlich verstorben ist, besonders rücksichtsvoll sprechen oder mir jeden Witz über ihn verkneifen, den nur zwölf Stunden vorher jeder andere über ihn gerissen hätte. Das wäre aus Sicht von Anderen, möglicherweise Fans, vielleicht pietätvoll, für mich wäre das heuchlerisch. Mir fällt kein Grund ein, warum ich Michael Jackson zuliebe plötzlich zur Heuchlerin werden sollte.

Nie geglaubt indes habe ich, dass Michael Jackson zu Recht verdächtigt wurde, sich an Kindern vergangen zu haben. In diesem Punkt habe ich in Diskussionen immer meine Hand über ihn gehalten und dafür stellenweise ganz gut verbale Dresche bekommen. Aber für mich war der Mann asexuell, und ich bezweifle ernsthaft, dass er jemals im Gemüt über das Stadium seiner Kindheit hinaus gekommen ist. Gestern gucke ich mir tapfer und ihm somit auf meine Weise Tribut zollend ein Konzert an, dass die ARD ausgestrahlt hatte. In den Szenen, in denen Jackson versuchte so etwas wie Sex in seine Bühnenshow zu integrieren, mit zu häufigen penetranten Beckenbewegungen und Tastversuchen ins Gemächt, schien er mir weiter weg vom praktischen Sexleben eines Erwachsenen denn je. Genau so asexuell fand ich die Show im Ganzen, er war gut in Militärschritten und -szenen gemeinsam mit seinen Tänzern, vielleicht war das choreographisch seine Vorstellung männliche Dominanz zu demonstrieren, auch das wirkte auf mich eher hilflos. Ja, man kann keinen Sex leben und trotzdem heiraten und auch Kinder bekommen. Das geht. Ich bin mir immer sicher gewesen, für Jackson waren Kinder heilig und absolut unantastbar.

Ich habe an Michael Jackson besonders nicht geschätzt, wie er seine Fans belogen hatte. Zu erzählen, er hätte eine Krankheit, eine Pigementstörung, die seine Haut immer weißer werden ließ, war eine offensichtliche Unwahrheit. Genau so offensichtlich wie es Jacksons in die Realität umgesetzer Wunsch war, sich von dem äußeren Erscheinungsbild eines Schwarzen zu entfernen. Denn wegen einer Pigmentstörung werden nicht plötzlich auch Nasen schmaler, erscheint ein Kinn und die gesamte Gesichtsphysiognomie völlig anders geformt. Auch kommen krankhafte Pigmentstörungen nicht in einer derartigen perfekten Regelmäßigkeit her. Solche offensichtlichen Eingriffe zu verneinen, das ist Lüge. Natürlich war Jackson indes krank, das will ich ihm nicht absprechen. Gestern erklärte ein Prominenter, der Jackson persönlich als Freund kannte, dieser hätte ihm einmal erklärt, er wolle sich mit seiner Verwandlung äußerlich so weit wie möglich von seinem Vater entfernen. Das ergibt einen Sinn und es ist zu respektieren, will man nur einen Bruchteil dessen glauben, was über Michael Jacksons Jugend erzählt wird. Ich hätte mir nur gewünscht, er hätte sich diesbezüglich seinen Fans gegenüber eine Variante näher der Wahrheit in der Kommunikation gesucht. Denn es war zu offensichtlich, wenn ein schwarzer Mann primär Kontakt zu Weißen sucht, weiße Frauen ehelicht, mit weißen Frauen Kinder zeugt. Michael Jackson hat seinem Körper viel zugemutet, um so auszusehen, wie er zum Schluss aussah. Das geht nicht ohne Nebenwirkungen. Er hat sein Risiko selbst gewählt und gelebt.

Noch verstehe ich nicht, wie eine Versicherung einen Künstler wie Jackson für eine Konzerttournee in Millionenhöhe versichert und diesen Künstler natürlich vorher gesundheitlich sehr genau überprüft und dabei angeblich nicht bemerkt haben soll, dass er tabletten- und ja wohl auch morphinsüchtig ist. Der Mann war offensichtlich die letzten Jahre gesundheitlich alles andere als in Form. Ich verstehe auch nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommen konnte, Michael Jackson wieder auf die Bühne bringen zu wollen, bei allem Respekt vor seinen Schulden, vor allem in dieser unfassbaren Kürze der Zeit. Ich habe ihn damals bei der Verkündung der Termine gesehen – dieser minimale Auftritt eines eben ganz und gar nicht gesund wirken Mannes und habe bei mir gedacht: „Junge, aus der Nummer kommst Du nur noch raus, wenn Du vorher tot umfällst.“

Das hat er nun getan und damit ist er auch aus der ganz großen Nummer raus. Ich vertraue zwangsläufig auf die Wiedergeburt und nächste höhere Karmastufe. Ich mache mir da keine Sorgen wegen Michael Jackson, denn er hat es vermocht unglaublich vielen Menschen auf diesem Planeten sehr viel zu geben. Will man den Stimmen derer Glauben schenken, die ihn persönlich kannten, dann nicht nur als Künstler, auch als Mensch. Alle beschreiben ihn als besonders freundlich und warmherzig. Vergessen sollte man nicht, dass der Mann immer und außerordentlich viel für karitative Zwecke getan hat: für Kinder. Das alles erkenne ich ihm hoch an, auch wenn ich nicht zu denen zähle, die seine Musik genießen konnten. Er muss daneben sehr oft sehr viel und sehr tief gelitten haben. Physisch und psychisch. Ich hoffe, er konnte in den letzten Lebensjahren – trotz juristischer und öffentlicher Umstände - glücklich sein, für, wegen und mit seinen Kindern. Ich wünsche ihm, beim nächsten Mal wird es viel besser!

2009-06-26

Oh je, …

jetzt sich besser die nächsten drei Wochen von jeglichen Medien fern halten.

Vererben sich in Amerika Schulden eigentlich? Wie auch immer, hoffentlich ist in diesem kranken Umfeld wenigstens eine Person mit ausreichendem Machteinfluss, die dafür sorgt, dass die drei Kinder jetzt geschützt und nicht medial oder künstlerisch verkauft werden. Der liebe Opa ist das garantiert nicht.

Farah Fawcett war mir künstlerisch immer näher, ihr zolle ich allen Respekt für ihren letzten langen Kampf.

2009-05-17

Übrigens …

ziehe ich mir nicht das neue Kaltspiel-Album. Nicht mal für lau. Irgendwelche Tankstellen-Supermarkt-Elektromarkt-Kleidungsgeschäfte-MP3-Player-mit-Telefonierfunktion-in-U-Bahnen werden mich eh noch zum abwinken damit quälen.

2009-05-03

Das ist der Punk von 2009!

John Lydon ist auf die Butter gekommen:

2009-01-18

Auch 2009 …

schaffe ich es nicht Faithless' Insomia auf dem Player zu haben und nicht an der Bushaltestelle* heftig im Regen abzuzappeln.

(*Aus der Reihe: Yes, it was me!)

2009-01-07

Unglaublich

Click Click sind mir 1987 begegnet, liefen immer bei besten Freund der Welt, damals Traummann der Welt, im coolsten Passat der Welt, dem mit der Riesenbatterie weil vorher Polenten-Karre, im Cassetten-Recorder (!) mit Megaboxen, so laut, dass Ixi, bester Hund der Welt vom besten Freund der Welt damals immer laut mit heulte. Nun gut, Ixi hasste Auto fahren grundsätzlich, egal ob mit oder ohne Musik. Seitdem sind Rotor Babe oder She can immer auf jeder von mir selbst gebrannten CD mit Lieblingssongs oder auf jeder MP3-Compilation, die ich raufpacke. Und was für eine Freude, als 1997 von denen doch noch mal ein zudem hörbares Lebenszeichen auftauchte! Und nun das:



Ich werd‘ nich‘ mehr!

2008-09-15

Metallica behind the scenes …

and concert footage vom Konzert am Freitag in Berlin. Dieser (SAT1-)Torgen war näher und länger dran …

(Gut, dann nur der Link, Videoplayer die direkt abspielen sind doch ätzend. Wußte gar nicht, dass es die noch gibt.)

Die Pressekonferenz in Berlin bei Hobnox