2011-03-03

Heute nachmittag

um 17:00 Uhr dann Mietvertragszeichnung in der Wohnung. Wenn nichts schief geht!

Dort, wo sie bis jetzt gewohnt hat, kann man gar nicht verstehen, warum sie noch heute Nacht gleich in ihrer neuen Wohnung schlafen möchte. Dort hat man ihr erzählt, dass ihre dunkelhäutigen Kinder komisch riechen. Und ihr ständig erklärt, was sie alles falsch macht in der Kindererziehung. Und natürlich, was die Kinder alles falsch machen. Das wurde ihnen so regelmäßig nahegelegt, dass diese an den Wochenenden gar nicht schnell genug zu Freunden fliehen konnten. Was man gar nicht verstehen konnte.

Ihr redet man jeden Tag ein, ob sie sich das – als 48jährige Frau – wirklich gut überlegt hat, dass sie ihren geliebten Hund Mogli nach Berlin holen will. Denn Tiere machen doch nur Dreck, kosten Geld und die Nachbarstöle gehört sowieso längst erschossen. Sie haben also die letzten drei Wochen nicht mitbekommen, wie die Freundin mit jeder Faser darunter litt, ihr Tier nicht bei sich zu haben – als Trostspender und Glücksbringer in der verhassten Situation. So wie ich das sehr wohl mitbekommen habe. Was ich schon als besondere Leistung betrachte, so dermaßen ignorant zu sein! Es ist eine gut situierte Familie mit Eigenheim in Reinickendorf, der Vater arbeitet sich zu Tode, um seinen fünf Kindern je ein iPhone und iPad zu finanzieren. Es ist der deutschstämmige brasilianische Strang der Familie und man hat ihr bis heute nicht verzeihen können, dass sie vor 17 Jahren mit einem Brasilianer, einem dunkelhäutigen Brasilianer, die Ehe geschlossen hatte. Dass die „Brut“ nun nichts als Ärger macht, war ja abzusehen und es gehört wohl zum christlichen Ton einer sehr gläubigen Familie auch 2011 dazu, intensiv und langanhaltend sowie ständig auf diesen Umstand den Finger zu legen.

Egal. Der Crémant steht kalt. Und ich, für meinen Teil, freue mich wie blöd auf diesen sehr besonderen tollen Hund.

2 Kommentare:

kelef hat gesagt…

wir stossen mit euch an!

creezy hat gesagt…

@kelef
Danke!

Und es hat alles geklappt. Sie hat dann noch mal Panik bekommen, als im Mietvertrag ab 15.03.2011 stand. Aber jetzt ist sie quasi verhaftet. Mein halber Hausstand ist drüben, wir hatten das erste Abendessen dort. Der Sohn ist megahappy mit all seinen Freunden. Nur das Girlie tillte wieder – wie gewohnt. ;-)

Und Frettchen Lino (!), vom Sohn, ist heute auch gleich mit eingezogen!

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