Neues altes Nähbuch in da house!
Bei meiner Freundin S., die herausragende handwerkliche Kompetenzen besitzt und vor allem im Häkeln alles an die Wand häkelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und so irre Dinge anfertigt wie perspektivische mehrlagige Topflappen und Untersetzer, stehen im Buchregal noch einige Nähwerke ihrer Mutter aus den 60iger bzw. 70iger Jahren des vergangene Jahrhunderts.
Schon vor einiger Zeit fand ich dabei ein Nähbuch, das mich in seiner intensiven Betreuung von Lernprojekten sehr beeindruckte. Als ich neulich die Kreuzberger IT-Cat Katze urlaubsbedingt bespaßen durfte, guckte ich mir das Heft noch einmal an, war immer noch fasziniert von der darin vermittelten Nähkompetenz auf einfachem Niveau. Ich merkte mir nun den Titel, wanderte zu Hause ab in die schöne neue virtuelle Welt, sucht und fand bei Booklocker einige Exmeplare aus unterschiedlichen Dekaden und entschied mich das Nähbuch aus den 70igern (das meiner Freundin Mutter stammte noch aus den 60igern) zu erwerben – für 2,— Euro plus Versandkosten.
Der Poststreik führte uns zwei nun nicht ganz so schnell zusammen, wie von mir erhofft aber heute nun endlich hatte ich es dank einer Streikbrecherin im Briefkasten (ich bin noch nicht sicher, ob ich das gut oder doof finden soll.)
Ich finde das Simplicity Nähbuch, das eigentlich als dickeres Heft – auf alle Fälle im Weichcover – daher kommt wirklich super. Kompetentes Fachwissen zum Nähen, natürlich mit üblichen Anfängerbereich der selbst das kleinte Utensil erklärt über Maßtabellen der 70iger (HA! HA! HA!) hin zu den Anfängermodellen und Modell für Fortgeschrittene. Dabei wird auf die unterschiedlichen Passformen eingegangen, damit auch die Anfängerin versteht mit ihren besonderen Merkmalen wie z. B. breite Schultern, sehr gerade Schultern, kleine oder starke Brüste, ungleichen Hüften etc. umzugehen. Also allem, was mich als Anfängerin mit Körpermaßen, die sich zwischen 38-46 – je nach Schnittanbieter – bewegen und mir das Leben alles andere aber nicht leicht machen beim Nähen. Ganz großartig auch die Hinweise zur Verarbeitung „schräger” Stoffmuster wie z. B. Karo-Stoffe oder diagonalen Mustern etc.
Das Simplicity Nähbuch war damals die helfende Ergänzung für die Schnitte aus dem gleichen Verlag – und ich halte es für ausgesprochen sinnvolles Konzept. Besser als das Modell von Burda heute, wo es in jeder Ausgabe immer einen Tipp gibt (doch ja, das dahinter liegende Marketing-Modell habe ich sehr wohl verstanden.) Natürlich gibt es auch Lehrbücher von Burda, ordentlich sortiert im Preis, die mich jedoch noch angesprochen haben im Layout und Sprache. Das Simplicity Nähbuch, das ich seit heute mein Eigen nenne, hatte neu immerhin 9,90 Deutsche Mark gekostet. Ein stolzes Sümmchen für die damalige Zeit.
Ich freue mich jetzt über meinen neuen Ratgeber!