2010-12-31

Filly

Im Zeitungsladen endlich über „Filly“ gestolpert. Auf meine Frage an die Nachbarstochter neulich, was ihr denn der Weihnachtsmann das Muttertier gebracht hätte, wurde mir an den Kopf geschleudert x, y und z von „Filly“. Auf meine Frage, was denn „Filly“ sei, konnte sie mir nicht antworten, weil sie mich im Grunde für eine erstaunlich coole Person hält für mein Alter (was andersherum übrigens auch gilt) und die Idee, ich könnte „Filly“ tatsächlich nicht kennen, hatte sie schnell als nicht real existent eingestuft und mir dafür lieber erzählt, was es alles von „Filly“ gibt. Es gibt im Grunde nichts, was es von „Filly“ nicht gibt. Ergo gibt es von „Filly“ natürlich alles, was es von Barbie, der Diddle Maus, Hello Kitty nicht auch schon gegeben hätte und irgendwie beschlich mich eine Ahnung, „Filly“ könnte in der Grundtendenz sehr viel mit Rosa zu tun haben.

Stehe ich also heute im Zeitungsladen und es bricht aus mir laut hervor, dass der nette Verkäufer vor Angst erst mal in die Ecke sprang: „Ach! Ach DAS ist «Filly»!“ Vor mir lagen „Filly“-Sammelbilder. „Fillys” sind Feen, haben Pferde und sind … rosa. Eine Tüte „Filly“ Sammelbilder kosten 60 Cent.

Nun denn, habe 2 Tüten eben in einen Briefkasten eingeworfen. Wenn sie schon nicht mehr mit sechs an den Weihnachtsmann glaubt, dann muss sie jetzt leider an den Postmann glauben. Mein heutiger Beitrag für „Filly“ statt Böller.

(Aus der Reihe: Ich habe jetzt 13 mal „Filly“ geschrieben in einem Blogpost ohne auch nur einen Cent dafür zu kassieren.)

Finde …

es gehört verboten, dass Künstler, egal ob Frischlinge oder altgediente, alleine auf ihren Hotelzimmern sterben müssen. Sterben ist an sich schon tragisch – aber wenn schon nicht zu Hause, dann wenigstens auf der Bühne. Und nicht im Zimmer.

Farewell Bobby Farrell! Leider bist Du immer unterschätzt worden, Dein Style als Tänzer war extraordinär!

2010-12-29

Twitterbekannte in Berlin

muss nach Trennung im neuen Jahr sich eine neue wohnliche Existenz aufbauen. Da das Geld bei sehr knapp ist, frage ich hier vorsichtig, ob jemand vielleicht sehr günstig bis komplett günstig einen funktionierenden Kühlschrank als auch Waschmaschine abzugeben hätte …

Verlegerforderung Leistungsschutzrecht: Ja, habt ihr denn überhaupt keinen Stolz?

Von Marius Sixtus ein zorniges Anschreiben an die deutschen Verleger – und zu gut, um den Text nur zu verlinken. Steht unter CCO-Lizenz, den dürft Ihr also in Euren Blogs auch in Gänze bringen!

Wer spenden kann, dass dieser Brief per Anzeige geschaltet in die Printmedien kommt, kann hier mit einer Spende mithelfen!


Liebe Verleger,

das tut jetzt vielleicht ein wenig weh, aber einer muss es mal deutlich sagen: Euch hat niemand gerufen! Niemand hat gesagt: “Mein Internet ist so leer, kann da nicht mal jemand Zeitungstexte oder so was reinkippen?“ Ihr seid freiwillig gekommen, und ihr habt eure Verlagstexte freiwillig ins Web gestellt. Zu Hauf. Und kostenlos. Ihr nehmt keinen Eintritt für die Besichtigung eurer Hyperlink-freien Wörterwüsten, weil ihr genau wisst, dass niemand dafür Geld ausgeben würde. Ihr habt seriöse und un- seriöse SEO-Fritzen mit Geld beworfen, damit Google eure Seiten besonders lieb hat. Ihr seid ohne Einladung auf diese Party gekommen. Das ist okay, ihr könnt gerne ein wenig mitfeiern. Prost! Aber wisst ihr, was gar nicht geht? Dass ihr jetzt von den anderen Gästen hier Geld kassieren wollt. Sogar per Gesetz. Verleger: geht’s noch?

Bitte unterbrecht mich, falls ich etwas falsch verstanden habe mit diesem “Leistungsschutzrecht“, was gut sein kann, denn logisch ist das alles bestimmt nicht. Ihr wollt eine Art Steuer kassieren für all die Arbeit, die es bereitet, Texte online zu publizieren. Das ist die Leistung, die geschützt und bezahlt werden soll. Nicht etwa die Texte selbst sind es, für die ihr honoriert werden wollt, sondern das Zusammentragen und online stellen. Richtig? Wo und wie dieses Geld eingesammelt werden soll, ist zwar noch nicht ganz klar, aber immerhin habt ihr da schon ein paar Ideen. Vielleicht aber könnte man dazu auch Wahnvorstellung sagen. Einer dieser Einfälle, der ein wenig nach Megalomanie, Irrwitz und gekränktem Narzissmus schmeckt, lautet: News-Aggregatoren sollen zahlen. Also Angebote wie Google News. Dafür, dass sie diese Textschnipselchen anzeigen, die als Hyperlinks dienen, die zu euren Verlagsangeboten führen. Google spült euch die Hälfte eurer Besucher auf die Seiten und jetzt sollen sie dafür bezahlen? Das ist in etwa so, als würde ein Restaurantbesitzer Geld von den Taxifahrern verlangen, die ihnen Gäste bringen.

Dann ist da noch die Idee, gewerbliche Computernutzer zur Kasse zu bitten. Pauschal und auf Verdacht. Denn sie könnten ja irgendwie davon profitieren, dass ihr umgeklöppelte Agenturmeldungen, Oktoberfest-Bilderklickstrecken und überlaufende Inhalte eures Print-Redaktionssystems ins Web pumpt. Eine Verleger-GEZ wollt Ihr euch zusammenlobbyieren. Einerseits. Auf der anderen Seite droht ihr mit rituellem Selbstmord, wenn die gebührenfinanzierte Tagesschau eine iPhone-App bereitstellt. Wie geht das zusammen? Die Öffentlich-Rechtlichen sind aufgrund ihrer Gebührenfinanzierung eure erklärten Todfeinde, andererseits wollt ihr euch in gebührenfinanzierte Verleger verwandeln? Ja habt Ihr denn überhaupt keinen Stolz?

Die Gewerkschaften habt ihr schon auf eurer Seite. Das ist kein Wunder. Gewerkschaften sind in etwa so fortschrittsfreudig wie die Taliban. Hätte es sie damals schon gegeben, wären sie sicherlich auch gegen die Einführung des Buchdrucks gewesen, da er schließlich zu Arbeits- platzabbau in den klösterlichen Schreibstuben führt. Und die schwarz-gelbe Regierung hat ein wie auch immer geartetes Leistungsschutzrecht sogar schon in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Das ist ebenfalls kein Wunder, schließlich hat sich die politische Elite mit der alten Medien-Oligarchie prima arrangiert. Man kennt sich und weiß sich zu nehmen.

Der CTRL-Verlust-Blogger Michael Seemann hat den hübschen Begriff “Leistungsschutzgeld“ erfunden. Eigentlich wollt ihr auch ein “Leitungsschutzgeld“: Wer beruflich eine Internet-Leitung hat, soll zahlen, zu eurem Artenschutz. Wisst ihr was, Verleger? Haut doch einfach ab aus dem Web, wenn es euch hier nicht gefällt. Nehmt eure Texte mit und druckt sie auf Papier oder schickt sie meinetwegen per Fax weg. Denn: Euch hat niemand gerufen.

Source: networkedblogs

2010-12-28

Ihr erinnert Euch …

an den Goldfischschwamm? Heute nach immerhin drei Jahren ist er dem Dekanter entfleucht! Unzählige Zangen in unterschiedlichsten Ausführungen (braucht jemand zufällig Küchenzangen?) und Messerattacken, Zuckerstückzangenvorgänge hat es gedauert, bis ich heute auf die Idee gekommen bin, das stabilere Paketband vom zooplus-Paket als Schlaufe einzuführen und den Goldfischschwamm auszurichten und mit einem beherzten Zug aus seinem Goldfischschwammglas zu ziehen. Er sprang dann auch direkt in den Mülleimer, wo er sich einem Bad von ausgedrückten Orangenschalenhälften hingab.

Bin ob meiner Genialität selbst sehr beeindruckt. Überlege ab morgen zu meiner Belohnung und zum Gedenken an den Goldfischschwamm den Konsum von Rotwein gänzlich einzustellen.

Chef der Arbeitsagentur Heinrich Alt

stellt in der Arbeitsleistung Langzeitarbeitslose auf die gleiche Stufe wie Menschen mit schweren Handicaps.

Das heißt, Menschen, die in der Bundesrepublik – weil zu alt, zu verbraucht, zu teuer – keinen Platz mehr finden im Kapitalismus der Unternehmen, sind in Behindertenwerkstätten abzuschieben? Ich frage mich gerade, wo er die Menschen mit sehr schweren Handicaps einsortiert, die trotzdem einer regulären Beschäftigung nachgehen?

2010-12-22

Liebe Information und Informationinnen