2010-07-31
2010-07-30
Und sonst so …
Ich war diese Woche schon drei Mal Ökoschwein. Einmal gab es Seeteufel und zweimal habe ich meiner Kochwäsche die Vorwäsche gegönnt. Daneben bin ich drei Mal Müll wegbringen gewesen und habe Müll entsorgt, um den ich 1. nie gebeten und 2. ihn nie gebraucht hätte.
Neulich bei Kaiser's (Apostroph hier ja Firmen-CI-Idiotie, ich war's nicht!) an der Kasse die Milchtüte wieder getroffen. Habe fast weinen müssen über das Wiedersehen nach so langer Zeit.
Ich bin reif. Im Sinne von fertig. Ich gehe zu Kaiser's, nur um Käse zu kaufen. Und dann flüstert in meinem Hirn eine Stimme: „Gehe zur Fischtheke. Gehe JETZT zur Fischtheke!“ Und dann gehe ich dorthin, ferngesteuert von der Stimme in meinem Hirn und diese flüstert weiter: „Kaufe diese eine Forelle. Kaufe JETZT diese eine Forelle.“ Ich halte es für obsolet diese eine Forelle zu kaufen, weil es die letzten zwei Tage schon Fisch zum Abendessen gab und kaufe die Forelle. Ich komme nach Hause, der Kater guckt mich unschuldig an und während der folgenden zwei Stunden bis zum Abendbrot weicht er nicht von meiner Seite und kommen wir zum sitzen, sitzt er mir gegenüber und macht sein Forellengesicht.
Ferngesteuert. Ich. Nicht nur von Werbung. Auch vom Kater.
Am gleichen Tag vor der stillgelegten Postfiliale gestanden. Ersatzlos gestrichen. Im gleichen Umfeld befinden sich die ehemaligen Sozialbauten mit hohem Behindertenwohnanteil. Was hat ein Rollstuhlfahrer auch mit der Post zu schaffen?
Anfang der Woche dem Inhaber von McFit geschrieben und höflich darauf aufmerksam gemacht, dass Bestattungen und Überführungen (für Opfer aus dem Ausland) sehr teuer sind und man als Veranstalter für eine Übernahme stehen kann, ohne damit ein Schuldgeständnis einzugehen. Die Stadt Duisburg organisiert eine Trauerfeier am Samstag für die Opfer und vergisst die Eltern der Opfer einzuladen. Vergisst Beileid auszusprechen. Vergisst mit ihnen über eine Bestattung zu sprechen. Es ist nicht alleine das Unglück an sich, das so fassungslos macht. Es ist der Umgang der Offiziellen mit der Tragödie jenseits aller menschlichen Konventionen, der so sprachlos macht! Offensichtlich soll sich die Sinnlosigkeit bis zum Ende durchziehen. (Edit: Die schweigende Minderheit.)
Manchmal den Wunsch irgendwo in ein kleines Dorf zu ziehen. Irgendwo auf dem Berg. Über alle und alles blicken können, aber nichts und niemanden mehr an sich heranzulassen. Den schlimmen Dingen außen von innen die Tür zu verschließen.
at 13:32 5 comments
Labels: creezy und wie sie die welt sah
2010-07-29
Die Killeralgen
O.g. Dokumentation lief neulich nachts im NDR und war erstaunlich spannend, informativ. Mehr arte tv-Niveau. Wer noch nicht genug hat von Meeresmeldungen und sich unerwartet schnell auflösenden Öl-Teppichen im Golf von Mexiko, kann sich noch online inspirieren lassen vor dem nächsten Muscheleinkauf. Kurz: absolute Empfehlung!
Und zum Golf von Mexiko. Deutsche Nachrichtensender berichten in der Tat von sich ungewöhnlich schnell auflösendem Öl-Teppich nach erstmaliger Schließung des Bohrlochs. Sie berichten aber nicht darüber, warum er sich so schnell auflöst und wie die Konsequenzen sind.
at 10:19 0 comments
Labels: große weite welt
2010-07-28
Migranten hadern mit Gesundheitssystem
Absolut lesenswerter Artikel bei der Berliner Morgenpost.
„Deutsche fragen: ‚Was habe ich?’ – Türken fragen: ‚Warum habe ich das?’“ Alleine darüber sollte man hinsichtlich der Deutschen Kultur zu ihrer Gesundheit und den Kosten des Systems ernsthaft nachdenken.
at 13:09 0 comments
Labels: große weite welt
Gibt es derzeit …
eigentlich noch dümmlichere Werbung als die von Ariel, die uns mit Hilfe von ausgesprochenen Bewegungslegasthenikern glauben machen will, man könne seine Wäsche von Flecken frei schütteln oder frei hüpfen?
Ich bin regelmäßig peinlich berührt, wann immer ich diesen Spot sehen muss. Warum dürfen im Jahr 2010 Agenturen mit solch‘ einem Schwachsinn Werbetats gewinnen?
Und ist Euch aufgefallen, dass wir Frauen in der Werbung zwar jahrzehntelang blaue Ersatzflüssigkeiten bluten mussten aber jetzt, da uns Parodontax von schlimmen Zahnfleischerkrankungen bewahrt, herzhaft schön rotes Zahnfleischbluten in das Waschbecken gerotzt werden darf? Was ich im Prozess übrigens deutlich ekliger finde, als das stille Eingeständnis der Werbeindustrie, dass wenn so ein Mensch blutet, er es dann doch meist in rot macht – also auch Frauen. Auch unten rum. Echt jetzt mal!
at 11:39 6 comments
Labels: dies und das
2010-07-27
2010-07-26
Politiker und Sicherheit
Übrigens hat Duisburgs Polizeipräsident a.D. Rolf Cebin im Frühling 2009 darauf hingewiesen, dass es in Duisburg kaum möglich sei ein Veranstaltungsgelände für über 500.000 Besuch mit sicherer Abzugsmöglichkeit zu finden.
Daraufhin wurde vom Kreisparteivorsitzenden (mittlerweile Mitglied des Bundestages) der CDU Thomas Mahlberg öffentlich beim Innenminister die Ablösung Cebins gefordert. Diese Forderung publizierte Mahlberg damals sogar gerne in einem Newsletter in seiner Gänze, weil man ihn in den Medien nur auszugsweise zitiert habe. Der Newsletter ist auf der Homepage der CDU Kreisverband Duisburg heute nicht mehr abrufbar. Seine Noch-Existenz im Google-Cache lässt kurzfristige Entfernung vermuten.
(Suche: Rolf Cebin Loveparade, derzeit Seite 3)
Mahlberg unterstellte damals Cebin, dieser hätte von „eklatanten Sicherheitsmängel“ gesprochen, „die einer Durchführung der Loveparade entgegenstünden“, was Cebin zu diesem Zeitpunkt interessanterweise noch gar nicht gesagt hatte. Vielmehr äußerte er sich so: „In Duisburg eine Veranstaltungsfläche für 500 000 oder mehr Menschen zu finden, inklusive eines geordneten An- und Abreiseverkehrs, ist nicht einfach.“ Der Westen nannte damals das Politiker-Geplänkel deutlich beim Namen.
Heute wissen wir, die Stadt Duisburg hat diese Fläche tatsächlich nicht gefunden. Alternativ für ein Veranstaltungskonzept, das für eine Besuchermenge von mindestens 1 Million Besucher kalkuliert war, auf eine Fläche zurück gegriffen, die für maximal 250.000 Menschen ausgelegt war.
Das ZDF meldete heute mittag, der Polizeichef von Duisburg hätte im Dezember 2009 nochmals auf eklatante Sicherheitsmängel hingewiesen und den Politikern der Stadt eine Absage der Loveparade in Duisburg nahegelegt. Rolf Cebin ist im Mai 2010 in den Altersruhestand gegangen.
Macht die Katastrophe, die vielen Toten und Verletzten leider auch nicht ungeschehen.
at 15:20 1 comments
Labels: große weite welt