2014-03-21

Lack pimpen



Ich bekenne mich zu den Fassunglosen. Also fassungslos darüber, dass Ikea Expedit eingestellt hat und durch so ein Ersatzregal ersetzt hat, das ich jetzt schon doof finde ohne es zu kennen. Darüber könnte ich sehr viel schreiben. Aber es wird die Schweden ja doch nicht interessieren, was ich denen zu sagen habe, also spare ich mir die Energie und … pimpe mein Lack.

Lack, das einfache ziemlich geniale Wandregal, hängt im Wohnzimmer schon einfach und stand bislang hier zweifach, weiß, rum, weil ich unentschieden war, ob ich noch eines im Wohnzimmer aufhänge und eines im Schlafzimmer oder zwei im Schlafzimmer oder …

Jedenfalls ist Monate später in dieser immer wiederkehrenden „es wird Frühling, ich habe nichts anzuziehen – und überhaupt muss alles anders werden, sofort hier und jetzt”-Laune die Entscheidung gefallen, die Regale bekommt das Schlafzimmer und sie sind vornehmlich als Kletter- und Abhängobjekt für die Fellträger gedacht. Die Traglast für Lack sind je nach Befestigung, bei Dübelage nur „pfom Pfeinsten”, 5-15 Kilo – da kann sogar das grazile Feenwesen noch ‘nen Catstick exen und es hält ihr Elfengewicht.

Ich stelle mir das so vor. Sie kommen an die Wand gegenüber von dem Bett, vor der schon zweifach ein Malm steht, worauf auf einem davon ein Fernseher wohnt. (Röhre, Katzenhaushalt – ist ja klar, näch?) Von dieser Wand aus könnte man dann vom Regal prima a) früh morgens um vier Uhr auf meine Wenigkeit im Bett liegend direkt auf die gefüllte Blase eine Punktlandung machen, was für Tally eh das Größte zu sein scheint. Von Malm aus macht sie das schon sehr gut. Aus höherer Höhe muss das noch viel mehr Laune bringen. Und b) kann man von dort aus zu jeder Tageszeit auf die Straße gucken, von noch weiter oben herab als man es vom Fensterbrett aus kann. Ein Regal wird tief genug hängen, damit die müden Knochen von Tally sie prima leicht über den Fernseher auf die erste Stufe hüpfen lassen. c) Ist es halt eine Kletterlandschaft, die Abwechslung bringt. Okay, für die ersten fünf Minuten, die sie hängt, Abwechslung bringt. Dann nicht mehr. d) Kann ja sein, dass ich die großzügige Erlaubnis erhalte zwei Bücher darauf abzustellen. e) Die man mit Schmackes runterwerfen kann. Als Katze.

Lange Rede kurzer Sinn. Lack soll hängen! (Wie ich solche Sätze liebe!) Weil Lack aber überall hängt und schon etwas monoton ist, habe ich mir überlegt, ich mache etwas damit. Bordüren malen ist durch, natürlich hätte ich das mir mittlerweile sehr übel aufstoßende Wand-Tattoo zum Regal-Tattoo reformen können. Aber ich habe mich eiskalt für meine erste Fliesenlegung ever ever ever entschlossen.

Den ersten Versuch habe ich mit Fliesenleger gestartet, hatte aber damit kein so gutes Gefühl – vor allem optisch, ich weiß ja als Erstling noch nicht, was die Fugenmasse mit mir machen wird.



Also nahm ich den wieder ab und klebte die erste Seite mit einem guten Alleskleber. Und den netten Murano-Glas-Steinen von modulor. Da ich handwerklich sehr geschickt bin, hielt ich es nicht für nötig Regalbreite auszumessen und mit dem Steinchenmaß zu vergleichen und kaufte direkt Steine in hellem Türkis und Grau, für zwei Reihen Türkis und einer Reihen halbem Grau als Abschluss, was ich nun mehr (aus handwerklichen Kompetenzgründen) auf zwei Reihen in Türkis verkürzt habe.

Therapeutisch gesehen verlegt man auch Miniaturfliesen übrigens viel entspannter mit den kleinen niedlichen Abstandskreuzen (hier süße 2 mm hoch). Und der nachgekaufte neue Alleskleber (im Austausch zu Uhu) Pattex 100 % riecht übrigens ganz dezent nach Latschenkiefer. Mit dem ist Basteln quasi Wellness, mindestens ein Saunagang. (Irre worauf die alle heutzutage kommen.)



Ich muss nun noch ein paar Steinchen nachkaufen, die letzten zwei Reihen legen, die Chose trocknen lassen. Dann verfuge ich mein erstes Mal. Liebend gerne hätte ich ja Fugenmittel in Silber, also metallisch wirkend. (Falls jemand einen Tipp hat, wie ich das hinbekomme, immer her damit!)

Dann muss ich sie nur noch an die Wand dübeln. Und mir von den Katzen erzählen lassen, dass sie die Dinger hassen. Woraufhin ich meine Katzen total süß finden werde, ihnen etwas besonders Leckeres zum Abendessen machen werde und meine gepimpten Lackregale dennoch toll finden werde.

So ähnlich. Bestimmt.

2014-03-19

Ingwer

2014-03-18

Neulich in der Luckauer Straße …

… ist der Nachbarschaft die Frau Wichert weg gestorben. Das fanden die Kinder nicht schön und haben sie noch einmal ordentlich hoch leben lassen. Ich fand es sehr berührend!





Wir sollten viel öfter so unsere Nachbarn verabschieden!

2014-03-17

Tipp für eine gelungene Nachtruhe

oder auch nicht Ruhe.

Protipp, extra für Euch gestern getestet. Man wird kurz vor dem Schlafen gehen noch mal super wach, also richtig wach, wenn man schlaftrunken (Sofa) versucht nochmal den Müll in der Tüte herunter zu drücken und dabei den Finger zielsicher mit Schmackes auf den hochstehenden scharfen Deckel einer Katzenfutterdose drückt.

Und nein, es ist nicht der Schmerz, der spontane Blutverlust (Küche RAL 3016 gefärbt) oder das Wort „Shit”, das man dabei dann denkt, das einen so wach macht.

Es ist der Versuch nun ein Pflaster a) aus seiner Verpackung zu befreien und dieses auf den Finger zu kleben, während man (ist ja bei Pflastern neuerdings schick, dass die auch noch außen beklebt sind) einhändig (dummernotwendigerweise) versucht es von überflüssigen weiteren Verpackungsmaterialien zu befreien, was schon ein paar Stunden dauern kann, bis man sich dann endlich verarztet hat.

Der Scheiterhaufen für Verpackungsdesigner wird immer größer bei mir …

2014-03-06

Muttergefühle

Wie Kittykoma hier beschreibt, ist es der Mutter einer lieben Freundin von mir im Januar auch so ergangen. Komisches Gefühl gehabt, zum Sohn (und jüngsten Bruder der Freundin) gefahren, ihn tot aufgefunden. Mit 28.

Und die ganze Zeit überlege ich, ist in der Tragödie, dieser maximalen Tragödie, die eine Mutter, ein Vater, nämlich den Tod des Kindes weit vor seiner Zeit, erleben zu müssen, ist es dann eine Hilfe, wenn es die Eltern sind, die das Kind auffinden? Kann das in der Trauer helfen? Oder ist es ein zusätzlicher Stoß des Schwertes im Schmerz?

Es bleibt unfassbar.

2014-03-03

The Oscar goes to…

Ich gucke die Academy Awards gerne live, weil ich die Momente auf dem roten Teppich so schätze. Das ist Showbusiness pur und ich sitze ganz gerne da und hebe bei der einen tollen Robe den Daumen, bei der anderen senke ich ihn gelegentlich auch ab. Fakt ist, die besten Kleider gibt es wirklich hier zu sehen und selbst, wenn man mancher Schauspielerin persönlich lieber zu einem anderen Kleid geraten hätte, weil „en vogue” nicht immer auch heißt „steht ihr” – es ist ein riesiger Laufsteg und oft schön anzusehen.

Dieses Jahr also viel Nude und vor allem transparente Oberteile mit viel Bling Bling. Da ich diese Kleider aus den Filmen der 50iger noch gut kenne, ich diese Filme als Kind erstmals sah und die Schauspielerinnen für mich damals gefühlt sehr alt waren, ist das insgeheim bei mir eher die Robe für Rentnerinnen. Eine Raquel Welch oder Joan Collins können die perfekt tragen – eine Angela Jolie? Muss das sein? Oder Kate Blanchett? Wenn man so sicher die Treppe hochsteigen darf, muss es dann Stil von der Stange sein?

Die beste Symbiose Kleid und Trägerin am Abend ergaben sicherlich wieder die Gewinnerin des Oscars für die beste Nebendarstellerin Lupita Nyongo. Aber diese Frau kann wirklich alles tragen, wenn jemand mit Geschmack und Stil geboren wurde, dann wohl sie.

Meinen persönlichen Wow-Moment hatte ich bei dem Kleid von Jennifer Garner. 20iger-Jahre, Fransen, komplett in Silber. Böse Zungen würden sagen ein Lametta-Kleid. Aber das war wirksam, elegant und hat trotzdem nicht all zu sehr von der Trägerin abgelenkt. Ich mag Jennifer Garner, sie ist eine wunderschöne Frau, die man leider im Deutschen von einer unmöglichen kleine Mädchenstimme synchronisieren lässt, was es immer problematisch macht, sie in ihren Rollen ernst zu nehmen.

Zunehmend schätze ich aber die Momente, wenn die Oscars für die Jobs im Hintergrund verliehen werden, wie Ton, Kostüm etc. Dann kommen Frauen auf die Bühne, lebendig wie echte Frauen, mit Körpern wie echte Frauen, echte Arme, echte Bewegungen, echte Emotionen. Menschen, die vor einer riesigen Zuschauermenge sprechen, die sie nicht gewohnt sein werden und es hinbekommen, mit menschlicher Freude und ungekünstelter Attitüde. Die oft im übrigen die echten Stars sind, wenn man dann von der Stimme aus dem Off hört, dass sie für ihre Arbeit bereits sechs Mal nominiert waren und vier Mal davon den Preis auch gewonnen haben. Das sind dann die Könner im Job, keine Fassade.

Die Musik, ging es nur mir so oder wurden die Balladen, die live gesungen wurden aus Gründen des Programms immer zwei Takte zu schnell gespielt? Dieses Gefühl, dass Pink oder Bette Midler nicht die Zeit hatten, die Songs in der Länge zu singen, mit den Pausen, mit denen ich die Songs kenne. Ärgerlich. Raubt so viel von der Größe, der Songs aber auch der der Sängerinnen.

Auf Leo DiCaprio gucke ich wie auf Johnny Depp mit großem Bedauern. Zumal Leo in diesem Jahr problemlos für zwei Film nominiert hätte werden müssen. Sie hätten beide den Preis mittlerweile so sehr, weil schon so oft, verdient.

Andererseits finde ich sollte von nun an Matthew McConaughey immer solche Preise bekommen. Er hat sich in dieser Saison ja nun abgegriffen, was nur abzugreifen war an Statuen. Aber nie war er sonderlich gefühlsdusselig, was nicht heißt, dass es nicht auch Momente gab in denen seine Emotionen sicherlich nicht gespielt waren. Immer waren seine Dankesreden exzellent vorbereitet, und obwohl er im Prinzip jedes Mal das Gleiche zu sagen hatte, er hat es jedes Mal anders gesagt und immer – eines Schauspielers absolut würdig – jedes Mal seine eigene kleine sehr unterhaltsame Show abgeliefert. Ich werde die Dankesreden von Matthew McConaughey, denke ich, jetzt erst einmal sehr vermissen.

2014-03-02

made my day

„Trolle können nicht anders als trollen, so kann man das Ergebnis der Untersuchung zusammen. Es entspricht einfach ihrer Persönlichkeitsstruktur. Die kanadischen Forscher haben Sadismus, Psychopathie und Narzissmus ausgemacht, von denen Trolle geleitet werden.

Source: ZAPP

Wir sind für Trolle also therapeutisches Umfeld. Na dann, wollen wir sie mal lassen, die Patienten.