
Die Künstlerin bastelt Seifenkröten, installiert sie auf Kunstrasen und hängt dazu Selbstporträts unter Schaumberge versteckt in der Badewanne fotografiert auf.

Ich stehe da und überlege, warum macht die das?
Und später frage ich mich, warum ich, wann immer ich merkwürdige Ideen in fotografisch inzinierter Kunst habe, denke, das ist doch so banal – das möchte doch niemand wirklich sehen. Ich bilde mir ein, ich bin wirklich darüber hinweg auf einen Künstler neidisch zu sein, der für eine minimalistische Zeichnung mit zehn Bleistiftstrichen und zwei Farben auf Papier € 13.000,– verlangen kann (und sehr wahrscheinlich auch erhält.) Wer erst soweit ist, das Wesentliche auf das absolute Mindestmaß zu reduzieren in seiner Kunst, hat bestimmt einiges durchmachen müssen und ist den eigenen Weg der Persönlichkeitsfindung ein gutes langes schmerzhaftes Stück gegangen. Das ist meine wohlwollende Interpretation.
Manchmal denke ich aber auch einfach, was für eine Dreistigkeit mir so einen Schrott zu präsentieren. Und der einzige künstlerische Tatbestand, der dafür so eine horrende Preisforderung rechtfertigt, ist doch das unübertroffende Selbstbewußtsein des Künstlers diesen Preis für diese Arbeit zu verlangen, während er mich gleichzeitig sehr unverschämt und dreist langweilt. Ich bilde mir ein, ich bin wirklich darüber hinweg auf den Künstler neidisch zu sein, der für eine Fotografie mit schlechtem Weißabgleich, abgeschnittenem Kopf des Subjekts und einer Schärfe, die niemals eine charmante Bewegungsunschärfe abbildet, Preise jenseits des fünfstelligen Eurobereiches verlangen kann.
Verdammt, bin ich neidisch!