2025-06-02

Gerne übernachtet: Le Dune Suite Hotel in Porto Cesareo

Meinen letzten Geburtstag mit einer Fünf vorne verbrachte ich letzten Oktober dank der von Carmen Mancarella organisierten Pressereise im Salento von Apulien. Und der Tag startete besonders für mich, nämlich sehr früh am Morgen, mit einem Bad im Ionischen Meer zum Sonnenaufgang am Strand des Hotels Le Dune Suite Hotel in Porto Cesareo.
Hier hatte Carmen mich eingebucht – und das war schon ein besonderes Geschenk! So bewusst ich mir sehr früh den Wecker stellte, machte ich mir nach Carmens das nächste Geschenk! Und bitte … kann es eine schönere Aussicht in einen solchen Tage geben?

Urlaub direkt an einem der schönsten Strände Apuliens

In dem modernen Neubau wird Touristen das umfassende Programm für einen Traumurlaub in Apulien geboten. Lediglich zwei Kilometer entfernt liegt das Le Dune Suite Hotel vom Kern der Küstenstadt Porto Cesareo, der Stadt mit der berühmten Fischerstraße. Hervorragend bewacht übrigens, denn es liegt mitten der beiden Wehrtürme Torre Chianca, Torre Cesarea, die man zu Fuß auf schönen Strandwanderungen erreichen kann.
Nicht umsonst spricht man von dieser Gegend Apuliens, von den Malediven Europas. Die Strände sind traumhaft schön – lang, flach ins Meer laufend, mit weißem Sand, von dem türkis-klaren Wasser des Ionischen Meeres (meist sanft) umspült.
Genauso ein Strand liegt direkt vor der Tür des Le Dune Suite Hotel. Die kleine Küstenstraße überquert, wird man vom hoteleigenen Restaurant Aqua rechter Hand begrüßt, links wartet die zum Hotel gehörende American Bar. Hier werden kleine Snacks serviert im Route 66-Style und die den Strand mit Musik und Partystimmung versorgt. Im Herbst war sie auch noch sehr gut besucht.


Vier Sterne, zwei Restaurants, eine Bar – und ein Pool zum dahinschmelzen

Das mit vier Sternen ausgezeichnete Hotel ist mit 48 Zimmern im üblichen Standard ausgestattet. Auf lediglich drei Etagen übrigens, charmant, denn das senkt übliche Hotelanonymität. Für meinen Geschmack sind die Zimmer eine Spur zu dunkel eingerichtet, einen Regentag möchte ich darin nicht verbringen müssen. Die Superior Rooms bieten ein bequemes Kingsize-Bett, Klimaanlage, freies Wi-Fi, Minibar, mit einem kleinen Balkon auf großzügigen 24 Quadratmetern, die geräumige Dusche im Bad habe ich sehr genossen. In den Deluxe Zimmern wohnen Gäste auf 5 Quadratmetern mehr und können einen seitlichen Meerblick genießen. Family Superior besitzen ein doppelstöckiges Hochbeet. Und die Suite lädt zum Bad mit Jacuzzi, mit Wohnbereich für bis vier Personen auf geräumigeren 50 Quadratmetern ein.
Das Private Spa Le Dune ermöglicht das übliche Wellness-Programm mit Sauna und Hamam. Im ersten Stock kann man einen sehr relaxten Tag am Dachpool mit Hydromassagebecken und Loungebereich mit kleiner Bar – auch ohne Sand zwischen den Zehen – genießen. Ein großer Loungebereich im Erdgeschoss, eine Leseecke für die Kinder als auch der Granchietto Club – der Kids zwischen 4 und 12 Jahren mit täglichem (im Preis inkludierten) Programm unterhält – und die Bibliothek für Erwachsene runden das Hotelangebot ab.
Mein Superior Zimmer im ersten Stock hatte auf dem kleinen Balkon einen Blick ins dichte (Schatten spende) Grün – mit einer traumhaft großen Dusche im Bad.
Und ja, ich habe meinen Aufenthalt sehr genossen, obwohl ich leider nicht viel Zeit in diesem Hotel verbringen konnte, dank unseres gefüllten Tagesprogramms.


Restaurant Le Dune Suite Hotel

Serviert wird im Restaurant Le Dune Suite Hotel ein reichhaltiges internationales Frühstück mit besonders feinem italienischem Standard (Burrata, Nodini und an der klassisch roten Berkel frisch aufgeschnittener Prosciutto Crudo, ein sehr feiner San Daniele) Apuliens – nur bedauerlicherweise schon Anfang Oktober nicht mehr auf der Terrasse.
Wo sich aber dieser hübsche Kerl herumtrieb. (Mein Drama.)

Fischrestaurant Aqua

Das zweite Restaurant Aqua, auf der Strandseite gelegen, bietet kreative italienische Küche mit internationalem Einschlag. Erstmals überhaupt bin ich in Apulien Gewürzen fremder Länder begegnet. Kurkuma und Curry brachten in die Gerichte der Region spannende neue Entwicklungen. Mittags und am Abend gibt es ein Menü à la carte, auf dem – natürlich viel Fisch – angeboten wird. Dass sich das Aqua vorrangig als Fischrestaurant gehobener Klasse definiert, gibt es natürlich eine reich gefüllte Fischtheke bzw. -bassin, die auch Wünsche jenseits des Menüs erfüllen lassen. Das alles mit einer hervorragenden Weinbegleitung – und zum Abschluss einer spannenden Käse-Offerte! Und nein, hier luncht man nicht im Bikini.

Zweimal durfte ich im Restaurant Aqua dinieren, und ich war sehr zufrieden. Gucke ich mir Bewertungen im Internet über das Restaurant an, sind vorrangig deutsche Touristen in der Kritik weit vorne, während die italienischen Gäste völlig zufrieden sind mit der Küche. Ein Zeichen, dass mit der Küche alles okay ist.
So hatte ich zum Mittagessen gemeinsam mit den ersten Teilnehmern der Pressereise als Antipasto Cozze. Mehr als vorzügliche im Tempurateig frittierte Muscheln in einer Provolone Creme, für die apulische Küche erstaunlich bewusst abgeschmeckt mit Kurkuma.

Als Hauptgang bestellte ich das Risotto ai Gamberi rosa (Risotto ai Gamberi rosa – Risotto Carnaroli mantecato alla salicornia, crudo e cotto di gambero ed estratto di mandorle) – mit den frischen, eher flachen Gamberi aus den hiesigen Meeren. Das perfekt gegarte Risotto wurde mit Salicorne und Mandelextrakt serviert, die Gamberi fand gekocht im Risotto und auch roh auf dem Teller statt – alles trumpfte mit einer deutlichen Currynote auf.
Als Dolce gab es ein cremiges Gelato, das auf der Karte simpel Pistacchio hieß.
Genauso plein angerichtet, dafür sehr lecker aus den Pistazien Siziliens gezaubert.

Dazu tranken wir einen Versanto Negroamaro Rosato IGP von der Agricole Valone, der hervorragend zu diesen Fischgängen passte und ihrer Würze die notwendige Substanz entgegenbrachte.
Zum Abendessen und dem offiziellen Beginn der Pressereise durften wir den Spumante und die Weine der Tenuta BellaMarina verkosten, die wir im späteren Verlauf des Tages noch besuchen durften.
Da wählte ich als ersten Gang den Pulpo auf einer Creme von violettfarbenen Kartoffeln, schwarzen Muscheln, Spargel und Muschelchips (Polpo scottato, salsa di patate viola, cozze nere, spugna di asparagi di mare e chips di cozze). Übrigens, zum Oktopus: Er wird in Apulien gerne hart am Feuer gegrillt serviert. Das gefällt nicht jedem Genießer und dennoch ist es auch Kultur Apuliens, dass dieses Tier mit ordentlichen Brandspuren auf den Teller kommt. Wer ihn so nicht goutiert: Vorher am besten Bescheid geben. Ich fand ihn hier in diesem Restaurant gerade zu zart gegrillt und mochte den Gang – andere Gäste waren anderer Meinung. Unser Primo: Pasta mit zarten Muscheln Ricciola di Fondo – Ricciola cotta alla griglia, asparagi alle erbe, il suo fondo, estratto di mandorle – eine auf der Haut gebratene Bernsteinmakrele mit Spargel folgte als Hauptgang.
Göttlich das Dessert! Unter „Bugia” – Lüge – versteckte sich eine famose, erstaunlich echt aussehende Limone – die aus gefrostetem Limoncello-Biskuit geformt war, mit einer zarten Füllung aus Zitronencreme und Mandelpaste.
Dazu gab es kandierte Limone mit Estragon Crumble. So gut!

Würde ich wiederkommen?

Na sofort! Ich war mehr als sehr zufrieden mit meinem Aufenthalt im Le Dune Suite Hotel Porto Cesareo!. Vielleicht würde ich als Mensch mit leichtem Schlaf darauf achten mein Zimmer am Ende der Gänge zu bekommen – spät in der Nacht heimkehrende High Heels auf dem Steinboden im Flur können die Nachtruhe unterbrechen. Aber die Lage dieses Hotels ist perfekt, Porto Cesareo ist ein charmanter Ort im Salento, den ich immer wieder sehr gerne besuche.

Und der Service im Hotel war immer sehr freundlich und dass das Hotelteam die eigene Persönlichkeit im Le Dune mitbringen darf, machte den Aufenthalt für mich doch sehr viel charmanter. Das Frühstück war mehr als top! Und meine Ausflüge ins Restaurant Aqua waren jedes Mal eine köstliches Erlebnis!
Ein bisschen bedauerlich: Offensichtlich macht die Hotelsoftware nicht auf Geburtstage der Gäste aufmerksam – oder das Haus sieht keine Notwendigkeit, dem Jubilar eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – wenigstens Glückwünsche. Sagen wir es so, würde ich das Hotel führen, bei mir gäbe es sie. Es sind diese kleinen Dinge. Insbesondere, wenn man auch kleine Gäste empfängt!

Und wichtig zu wissen: In der Hauptsaison (18. Mai bis 30. September) bietet das Hotel einen Aufenthalt ausschließlich mit Halbpension an. Da sollte man bei externer Buchung genau beachten, dass diese schon im Preis inkludiert ist – sonst fällt sie später am Counter an – und diese Überraschung schätzt vermutlich nicht jeder!


Hotel Le Dune Suite Hotel Porto Cesareo
Via Strada dei Bacini, 72
73010 Porto Cesareo (LE)
Phone. +39 0833.565355
WhatsApp.+39 389 1731975
E-Mail info@ledunesuitehotel.it

2025-05-29

Clash KITCHENS and Bar im neuen NYX Hotel Berlin Köpenick – spannende Konzeptgastronomie

Stephan Löwel, Graciella Cucchiara (mit Limone di Rocca Imperiale IGP), Andreas Hentze

Neulich hatte ich einen bonfortionösen Abend am Ufer der Dahme in Berlin – und durfte mich nebenbei als echtes Fangirl ausleben. Die charismatische Köchin Graciela Cucchiara war in der Stadt, um sich als erste Patin dem neuen Restaurant Clash KITCHENS AND BAR in dem frisch renovierten NYX HOTEL BERLIN KÖPENICK BY LEONARD HOTELS und dessen spannendem Konzept verdient zu machen.

Sie eröffnete nicht nur mit uns das Clash KITCHENS AND BAR – sondern war erste Ideengeberin für dessen Konzeptgastronomie, denn das Restaurant will sich alle vier Monate auf der Karte neu erfinden.
Clash-Gastronomie-Paten coachen vor Ort das Küchenteam rund um Chefkoch Andreas Hentze und dürfen ihre Lieblingsrezepte auf die Karte bringen. Last but not least: Es ist und bleibt Teamarbeit mit der kochenden Crew – man möchte sich vor allem gegenseitig inspirieren!
So hatten wir das Vergnügen – dafür steht Graciela wie kaum eine andere Köchin in Deutschland – die fabelhafte Cucina Italiana, die sie uns gemeinsam mit Chefkoch Andreas Hentze im dem Foodtruck servierte, zu probieren. Und ich kann es verraten: Jeder einzelne Gang war köstlich! Graciela ist eine großartige und mich insprierende Köchin – für die ich mich herzlich gerne auch klein mache.
Besonders war meine Eine entzückt von den kleinen Panzerotti, knusprig und so klein, innen saftig mit Mozarella und etwas Tomate gefüllt, dass ich mehr als einen essen konnte.
Sehr zart die Tagliata (hier Filet vom Rind) auf Rucola, ein sehr feiner Fleischgang.
Unbedingt nachkochen muss ich den Bacalhau mantecato – getrockneter Kabeljau zum Leben erweckt und mit der Hand aufgeschlagen – äußerst würzig, auf einem kleinen Stück Pane mit Olio und etwas Zitrone, so lecker!
Natürlich Caprese, immer mit einem Hauch gutem Olio und zartem Limonenabrieb hier und da – frisch und köstlich ist die Küche von Graciela Curcchiara – wer sie nicht kennt, folgt ihr auf Instagram! Und naturalmente gab es zum Abschluss ein Tiramisu. Wir hatten den perfekten und leckeren italienischen Sommerabend an der Dahme.

Speisen und köstliche Sommerdrinks – Stephan Löwel, COO Leonardo Hotels DACH, begrüßte uns mit einem perfekten Limoncello-Spritz und Signature Cocktail von der Barcrew serviert. „Unser Pop-Up-Restaurant ist ein kulinarisches Erlebnis – es ist eine Hommage an die Seele des Essens, verwurzelt in der Geschichte, Tradition und purer Leidenschaft verschiedenster Kulturen und Menschen“, sagte Löwel. “Graciela verkörpert genau dieses Comfort Food Italiens. Sie kreiert Gerichte mit Liebe und Leidenschaft in jedem Bissen.”
Als erstes NYX Hotel in Berlin – nach bereits 28 NYX-Hotels in zehn Ländern, davon schon vier Hotels in Deutschland – möchte das Team rund um Hotelmanagerin Yvonne op de Hipt mit dem Haus kreativen Lifestyle, lokalen Spirit und internationalen Flair an die Dahme bringen. Zwei weitere Hotels sind in der Hauptstadt in der Planung.
Die Lage hier in Köpenick ist bezaubernd, Bar und Restaurant liegen direkt am – von Gästen natürlich benutzbaren – kleinen Sandstrand direkt an der Dahme. Auf der gegenüberliegenden Seite grüßt erhaben das Schloss Köpenick – der Blick von der Dachterrasse überzeugt uns beim ersten Aperitif. Und so verstehen sich Hotel und Clash KITCHENS AND BAR für die Gäste: wild, wandelbar und weltoffen – und wie es sich für Berlin gehört: am Wasser. In einem der besonders schönen Bezirke Berlins, der nicht nur historisch sehr viel zu bieten hat. Und das nicht nur als ein Aufenthaltsort der Berlinbesucher.
Denn – das ist, was alle Hoteliers mir bisher erzählten, wenn ich mit ihnen in Berührung kam – Hotel möchten nicht alleine Gastgeber ihrer Übernachtungsgäste sein. Sie sehen sich als Begegnungsstätte zwischen ihren Gästen und den Einwohnern einer Stadt.
Das NYX HOTEL BERLIN KÖPENICK setzt diesen Wunsch besonders offensiv um. Wer das Hotel betritt, wird im Open Space am Counter begrüßt, der direkt in Bar- und Loungebereich und dann in das Clash übergeht. We are Family! – die Bar ist im NYX HOTEL BERLIN KÖPENICK bewusst der Ort, wo Leben zelebriert wird.
Hier trifft man sich zum Aperitivo vor dem Besuch im Clash zum Casual Dining oder späteren Strandparty – und das einladende Konzept signalisiert genau auch das.
Viel Berliner Street Art schmückt das riesengroße Foyer im Hotel, das einfach legerer Meetingpoint sein möchte für seine Gäste, die Köpenicker und Berliner!
Graciela Cucchiaras „Clash-Menü“ nimmt die Gäste den ganzen Sommer 2025 mit auf eine Reise durch die Vielfalt Italiens: Panzerotto aus Apulien, sizilianische Arancini, natürlich Vitello Tonnato aus dem Piemont und neapolitanische Minestra di Pasta. Traumhaftes Gericht aus dem Süden: Cozze e Fagioli – ein Nudelgericht mit Muscheln und Bohnen, das, wie Graciela findet, schmeckt, als hätten es Engel gekocht. Noch eine vegetarische Köstlichkeit erwartet die Italienfreunde in Berlin: Gracielas Interpretation des Erbazzone! Die herzhafte Torte aus der Region Emilia – gefüllt mit Mangold, Frühlingszwiebeln und Parmigiano Reggiano – ein typisches Gericht der Cucina Povera Italiana – im Clash als elegante, knusprige Variante serviert.

„Für mich war bei der Entwicklung der Gerichte vor allem wichtig, dass der Geschmack stimmt und für alle etwas dabei ist“, erklärt Graciela Cucchiara – und das ist ihr gelungen! Graciela könntet ihr im deutschen TV schon bei The Taste und Kitchen Impossible begegnet sein. Tim Mälzer hatte lernen müssen, dass es eine Person in Deutschland gibt, die ihn, Meister des schnelles Wortes, gnadenlos und mit links an die Wand quatschen kann! In München führt sie ihre eigene Salumeria „Alimentari da Graziella”, wo sie auch täglich für Gäste kocht. Ihre Gerichte sind dabei so bunt und energetisch wie sie als Person, die in Argentinien geboren wurde – mit sizilianischen Wurzeln im Gepäck. Und dass ich ihre positive Energie und – wie wir Berliner liebevoll sagen – ihre große Klappe nun in Natura erleben durfte, was hat es mich gefreut.
Noch ist geheim, wer dieser großartigen Signora und ihrer italienischen Küche im Clash folgen wird, mit neuen Küchenideen im Herbst. Aber wir dürfen sicher sein, es wird lecker und bleibt bis dahin spannend. Auf jeden Fall mit bester Pfeffer-Kultur.
Aber jetzt erst einmal klassisch gut italienisch dinieren – im Clash KITCHENS AND BAR – Köpenick ist eh immer einen Ausflug wert! Aktuellen News zur Karte, Special Events und DJ-Nights werden über den Instagram-Kanal @nyxhotelberlinkoepenick serviert.

Insgesamt verfügt das neue Restaurant Clash über 168 Plätze im Innenbereich und 100 Plätze auf der Terrasse. Die Öffnungszeiten sind im Restaurant täglich von 12:00 bis 22:00 Uhr, die Bar ist von 12:00 bis 00:00 Uhr geöffnet. Parkplätze stehen in der Tiefgarage zur Verfügung.


Restaurant Clash KITCHENS AND BAR im NYX HOTEL BERLIN KÖPENICK

Homepage
Grünauer Str. 1, 12557 Berlin
Phone: +49 30 58600130
E-Mail: info.berlinkoepenick@leonardo-hotels.com

2025-05-28

Berlins Olympiabewerbung

Okay, also Berlin möchte sich wieder einmal mit anderen deutschen Bundesländern als Austragungsort für die Olympischen Spiele bewerben. Ob für 2036, 2040 oder 2044 ist dem regierenden Senat dabei wumpe. Hauptsache sich bewerben.

Nun, 2036 ist völlig (und unfassbar) geschmacklos. Aber so sind heutige Politiker eben. Null geschichtliche Kompetenz noch Feingefühl dem schwarzen Teil der deutschen Historie gegenüber.

Also … ich kann seit über sechs Jahren nicht in dem Schwimmbad, das ich fußläufig erreichen kann, schwimmen gehen. Weil es aufgrund der desolaten Schwimmbadsituation in Berlin (viele Bäder seit Jahren geschlossen wegen Sanierungsnotwendigkeit, deren Verzögerungen durch jahrzehntelange Sparpolitik sich nur rückwärts statt vorwärts bewegen) es ausschließllich für den Schul- und Vereinssport vorbehalten ist. Es ist ein öffentliches Schwimmbad. Ich kann dort nur schwimmen, wenn Ferien sind.

Berliner Schulkinder müssen seit Jahren mit der BVG in Schwimmbäder außerhalb ihrer Bezirke fahren, um im Schulsport Schwimmen zu lernen. Es gab da stellenweise auch Shuttle-Services, damit die Kinder wirklich Zeit die zugewiesenen Stunden im Schwimmbad verbringen können und nicht on the road.Die Shuttles werden jetzt gestrichen. Eine Folge der Sparmaßnahmen der von CDU und SPD regierten Stadt.

In Kreuzberg gammelt ein veräußertes Hallenbad herum, das alternative geplante Hallenbad im Prinzenbad ist nie gebaut worden – stattdessen hat man den Kids eine Schwimmhalle hingestellt. Energetisch der Obergau. Freibäder, z. B. das Strandbad Wansee, haben in diesem Jahr später geöffnet – wegen Sparmaßnahmen.

Schwimmen ist, soweit ich weiß, olympische Disziplin. Darf ich kurz auf den Umgang der Stadt mit dem SEZ – dem Schwimmzentrum im Ostteil der Stadt aufmerksam machen? Er ist traurig! Ein ganz kleines Beispiel, wie es aktuell in Berlins Schwimmbad-Situation aussieht, erzählt – nur ein kleines Fazit – dieser aktuelle rbb-Artikel.

Aber eine Olympia-Bewerbung raus hauen.


In ganz Deutschland – das ging gerade durch die Medien – dauern Neubauvorhaben im Schnitt sechs Monate länger als noch vor zwei Jahren. Baugenehmigungen werden deutlich später erteilt, mangels Personal und völlig aus dem Ruder gelaufener Bürokratie. Und wenn man Architekten und Bauleiter gefunden hat, finden die keine Bauarbeiter, noch Handwerker.

Die, die noch vor Ort sind in diesem Land, die schiebt die CDU lieber in deren Heimatländer ab.

In Berlin gibt es Bauprojekte – und das sind lediglich Straßenbauvorhaben – da benötigen alleine Bebauungspläne eine Bearbeitungszeit von mehreren Jahrzehnten.” Source

Aber eine Olympia-Bewerbung raus hauen.


Ich lebe in fußläufiger Weite von vier U-Bahnstationen. Davon wird bei einer, Heinrich-Heine-Straße, seit Monaten der Tunnel saniert – mindestens bis Ende des Jahres. Danach (!) soll dort endlich ein Aufzug eingebaut werden. Danach, nicht etwa simultan mit der aktuellen Großbaustelle.

Bei einer anderen Station, Märkisches Museum, ist seit über drei Jahren ein Bahnhofszugang still gelegt, neulich wurde die angekündigte Beendigung der Baustelle zum 25. Mai 2025 für sechs Monate nach hinten geschoben. Ich habe dort noch nie Bauarbeiter gesehen. Und ich komme dort häufig vorbei.

Auch am dritten Bahnhof, Moritzplatz, ein Platz mit vier Zugängen) sind seit sechs Jahren jahrelang im Wechsel zwei der Zugänge verschlossen. Werden sie wieder geöffnet, fragt man sich, was dort überhaupt passiert ist. Ein Fahrstuhl oder eine Rolltreppe an diesem komplett nicht barriefreien Bahnhof jedenfalls wurde in den Jahren nicht installiert. Man sieht … nichts. Nicht einmal neue Fliesen oder irgendeine Veränderung. Nichts. Nada.

Der S-Bahnzugang in meiner Nähe, Jannovitzbrücke, dort ist die Rolltreppe, wie jeden Sommer, schon seit Monaten defekt. Hier können Menschen mit Behinderungen immer nur hoffen, dass nicht auch noch der Fahrstuhl ausfällt.

Von der aktuellen völlig desolaten Personalsituation im und dadurch auch der des öffentlichen Nahverkehr Berlins, reden wir mal nicht.

Aber eine Olympia-Bewerbung raus hauen.


Berlin steht seit Jahrzehnten in einem kompletten Wohnkollaps. Gebaut werden immer noch vorrangig Büro- und Hotelflächen. Erstere stehen in dieser Stadt in riesigen Mengen leer! Wohnraum wird kaum noch gebaut. Wirklich finanzierbarer Wohnraum für normale Bürger schon gar nicht.

Wir wissen alle, was solche Sportgroßveranstaltungen in den jeweiligen Ländern, deren Städten mit den Menschen dort gemacht haben: Sie sind massiv verdrängt worden. In Berlin könnten derzeit selbst Bauarbeiter aus anderen europäischen Ländern gar keinen Wohnraum finden.

Aber eine Olympia-Bewerbung raus hauen.


Ein Snippet aus dem Internet zu der seit Jahren diskutierten dringend notwendigen (Neubau hatte man schon ad acta gelegt mittlerweile) Vollsanierung des Olympiastadions in Berlin:
(Und nein, ich möchte genau dort keine Olympischen Spiele 1936 ausgetragen sehen. No fucking way!) Ach, und weil es gerade so schön passt auch eines zum geplanten eigenen Stadion von Hertha BSC:
Nichts gegen Olympia. Aber sollten wir nicht erst einmal die Realität betrachten und diese Stadt so fit machen, dass sie Olympische Spiele überhaupt auch nur ansatzweise auf die Beine stellen kann? In ihren Bauvorhaben, in ihrer Infrastruktur? In ihrer personellen Leistungsfähigkeit? Man mag ja die Bewerbung noch hinbekommen – aber die Stadt und die Menschen werden die Ausrichtung nicht realisiert bekommen.


Einfach mal keine Olympia-Bewerbung raushauen. Zumindest, wenn man die realen Bedürfnisse einer Stadt so schon nicht geregelt bekommt.

2025-05-26

Der kurze polarisierende Ziehsohn von Merz …

Carsten Linnemann reformiert das deutsche Rentensystem – in dem er diese faule Pack von Rentnern wieder arbeiten schickt.

Super Partei haben die deutschen Rentner da gewählt mit der CDU. Vermutlich nun zum letzten Mal.

2025-05-24

Küchenschlacht

Die letzte Woche war der Knaller. Zuerst einmal Viktoria Fuchs als Moderatorin. Ich weiß nicht, ob sie das früher schon gemacht hatte, ich habe sie jenseits des Jury-Stuhls zum ersten Mal verliebt und war schockverliebt. Was für eine großartige, eloquente, herzliche Moderation.

Und dann diese Kandiaten! Wenn jeder Juror sich wirklich an jedem einzelnen Tag schwer tut jemanden abzuwählen – das spricht schon für eine besonders kompetente Truppe.

Diese Woche hatte mir unfassbar viel Spaß gemacht!

2025-05-23

Il Sesto Quarto – Private Fine Dining bei Salvatore Mammano

Beeindruckend im kalabrischen Rocca Imperiale: Die Ausflüge in die Restaurants dieses kleinen Borgos, die wir während unseres kurzen Aufenthaltes besucht haben. Völlig unterschiedlich im Style – von grandioser, traditioneller oder modern interpretierter lukanischer Küche über Pizza bis Fine Dining. Nie sind wir enttäuscht worden von der Handwerkskunst der Köche und ihren Teams!

Den Anfang machte am ersten Abend Salvatore Mammano mit seinem kleinen Restaurant Il Sesto Quarto.

Ein besonderer Abend, denn während wir noch unseren Aperitivo in der Bar „Borgantico Revolution” in der Hauptstraße Corso Federico II di Svevia einnehmen und pünktlich als die Damen aus der Chiesa di Madre nach dem Abendgottesdienst nach Hause schlendern, melden die Smartphones die Wahl des neuen Papstes. Noch wissen wir nicht, wer es ist – aber in Italien zu sitzen, während in der Vatikanstadt alles für die Präsentation des neuen Papstes vorbereitet wird – wann erlebt man das schon einmal als Tourist?
Es ist ein kurzer Weg hoch zu Fuß in Salvatores Il Sesto Quarto.
Ein geradezu privat wirkendes Refugium, wo er das Konzept Private (und) Fine Dining lebt. Ein Raum, in dem ca. zehn Personen Platz haben an dem gemeinsamen Tisch, die offene Küche – eine kleine Terrasse – das ist es! Der Fernseher läuft – aber bitte bedenken: Il Papa! Er entwickelt jeden Monat zwei neue Menüs, kocht und öffnet auf Wunsch bzw. Reservierung – mit Unterstützung von Pino, einem sehr charmanten Tausendsassa!
Wer zu Salvatore kommt, bringt Zeit mit. Denn er genießt das Kochen für seine Gäste genauso, wie die Gäste seine Gänge genießen sollen – mit Hingabe. Keine á la Carte-Küche, Salvatore serviert im Monat zwei Menüs für ca. 35-40 Euro, eines für Fisch-Liebhaber, das andere für Fleisch-Enthusiasten. Wer sich für andere Ernährungsformen entscheidet, ist zumindest bei den Menüs draußen bzw. muss auf eine Gnocchi oder Pasta-Lösung hoffen. Generell sollte reserviert werden.
Uns serviert Salvatore eine Fleisch-Komposition. Die Vorspeise ist ein zum Gemälde angerichtetes Tartare di Podolica al Limone di Rocca Imperiale IGP, Rafano, Ravanello, Asparagi all’agro. Tartar vom Podolica mit Limone di Rocca Imperiale IGP.
Das Podolica-Rind ist ein graues Tier, das vorrangig im südlichen Italien (Apulien, Kalabrien, Basilikata) gezüchtet wird. Früher vor allem als Zugtier auf den Feldern im Einsatz, wurde es nebenbei natürlich auch als Milchlieferantin und in der Fleischproduktion verwendet. Das ist auch heute noch so, wenn sich auch die Bestimmung dieser Tiere komplett umgekehrt hat. Den Tartar begleiten zarte Radieschen, aromatischer Meerrettich und sauer eingelegter Spargel. Olio bildet mit der Zitrone eine Liaison.

Damit wären wir aber bei dem Hauptmerkmal der Küche von Salvatore, es kommen nur die Produkte aus der unmittelbaren Region und in ihrer jeweiligen Saison auf den Tisch – „Zero Kilometre” lässt grüßen. Bemerkenswert ist die Liebe zum Detail von ihm.
Der Primo ein klassischer Pastagang. Die Rasciatelli, die wie lang gezogene, nicht umgedrehte Orechiette aussehen, sind aus Carosella del Pollina DOP gefertigt, eine uralte Weizensorte, die schon von den Römern verwendet wurde. Sie stammt aus der Basilikata. Vergessen wir es bitte nicht, wir speisen gerade 20 Kilometer hinter der Grenze dieser Provinz – zu der Rocca Imperiale bis zur Gebietsreform noch gehörte. Angebaut, gedroschen, gemahlen und verpackt wird dieses Getreide in den Höhenlagen des Pollino-Nationalparks auf einer Höhe von 7 bis 800 Meter über dem Meeresspiegel. Diesen Nationalpark teilen sich Kalabrien als auch Basilikata. In dieser Region wirkt Pasta oft rustikaler, denn sie wird ohne Eier nur mit Wasser und einer Prise Salz zubereitet.
Sensationell die Sugo mit der uns Salvatore diese Pasta serviert, ein würziges Ragout vom weißen Perlhuhn mit schwarzem Pollino-Trüffel. Rustikal im Teller, aber ein sehr edler Geschmack. Ein köstlicher Gang – und ich, die überhaupt keinen Trüffel mag, bin zum ersten Mal angetan von diesem intensiven Pilz. Er passt fantastisch! Rascatielli di grandi antico Carosella del Pollino con Ragù bianco di Faraona e tartufo nero del pollino – ein selten guter Primo!
Salvatore verwöhne uns im Secondo mit einem klanghaften Gebilde Stracotto di Manzo Podolico su Vellutata di Patate Silane e Demiglace al Bergamotto – auf einem sehr feinen Kartoffelpüree sortieren sich erneut Stücke vom Podolico. Das Rind wurde stundenlang geschmort und zerfällt direkt an der Gabel, schmeckt intensiv und aromatisch. Die zitronige Demiglace mit dem besonderen Geschmack der Bergamotte steht dem Fleisch mit einer herben, frischen Note zur Seite, dazu die ausgleichende süßliche Kartoffelcreme. Dieses Schmorfleisch war eine besondere Begegnung.
Das Dessert: Eine der feinsten Ricotta-Tartes, denen ich je in Italien begegnet bin. Der Ricotta sind aromatische Birnenwürfel zugefügt, ruht auf zartem Teigboden und der Faden Safran-Honig darüber – natürlich aus dieser Region, die auch ein Safran-Anbaugebiet ist – ist deliziös.

Ich kann nicht anders, dieser sensationelle Honig muss mit! Honig und Safran – das ist doch ein Geschenk Gottes!
Wie angenehm es ist, mit Köchen (hier Cibi, Koch in und mit Pino (und Tina) Gesellschafter der Trattoria a Muntagnola) zu reisen, eröffnen sie einem doch einen anderen Zugang in fremde Küchen. Denn nach dem Dinner wurde es spannend, ein Teil ging in die Küche und wir ließen uns von Salavatore in seine famose Küchenwelt einladen – um mit ihm und der Zitrone zu experimentieren.

Wer mit der aromatischen Limone di Rocca Imperiale IGP groß wird, hat diese große Vielfalt an Zitrusfrüchten im Zugriff, deren Spektrum ihrer Zubereitung unendlich ist. Denn hier werden auch die frischen oder getrockneten Blätter der Zitronenbäume in seiner Küche verwendet!
Salvatore zeigt uns, wie er aus den Blättern schnell das aromatischste Pulver macht. Pino, der Altenpfleger, Florist, Charmebolzen und Kellner gleichzeitig ist, dieses Gesteck ist von ihm:
… zauberte frische Zitronenblätter eines Baumes her und hatte Spaß mit Cibi.
Salvatore legte sie für drei Minuten in die Mikrowelle und mörserte die angetrockneten Blätter zu Pulver. Dies zusammen mit etwas Olivenöl zu frisch aufgeschnittenen Gurken gegeben, schenkt dem knackigen Gemüse einen tiefgründigeren zitronigen Geschmack, ganz ohne die Aufdringlichkeit von Zitronenzesten.
Spannendes Gaumenerlebnis, insofern mein Tipp: Ein Zitronenbaum auf dem Balkon lohnt sich zweifach!
Unser erster Abend in Rocca Imperiale war besonders köstlich, zitronig und fantasievoll, dabei erstaunlich leicht – in einer ruhigen und gelassenen Atmosphäre. Begleitet hatten unser Essen natürlich die Vini aus Kalabrien. Weiße Weine, die mit ihrer Würze und ihrem trockenen Ausbau perfekt auch zu diesem Fleischmenü passen. Und zwar aus der Region rund um Consenza.
Er kredenzt uns den Vino Bianco Arintha der Cantine Giraldi & Giraldi. Chardonnay und Grecco Bianco tummeln sich im Glas, wobei für meinen Geschmack der Chardonnay zu dominant ist. Aber der Wein hat wiederum (auch trotz des Chardonnay-Anteils) ausgewogene Tiefe.
Er entstammt den Böden der kalabrischen Provinz Consenza ebenso wie der zweite Wein, der Azienda Terre del Guffo. Wir genießen den Alysso IGP Calabria Bianco. Die kalabrischen autochthonen Trauben Grecco Bianco, Mantonico Bianco und Vujno werden in unterschiedlichen Reifegraden geernet und bringen einen üppigen, sehr trockenen und goldenen Wein ins Glas.
Da ist viel Wald im Glas, Pilz und gute Mineralität – ein ebenbürtiger Partner zum Podolica. Und: mein Favorit des wirklich gelungenen Abends bei Salvatore Mammano.


Il Sesto Quarto
Inhaber Salvatore Mammano
Via Federico Svevo 1, Rocca Imperiale
Phone: +39 371 477 6812
e-Mail: Ilsestoquarto@libero.it