Kalabrien entdecken! Le Strade del Benessere: Die Sibaritide
Disclosure • Pressreise • Auf Einladung des Gal della Sibaritide in und unter der Reiseorganisation von Carmen Mancarella durfte ich an zwei aufeinander folgenden Bildungsreisen in der italienischen Region Kalabrien, Provinz Cosenza, im Gebiet der Magna Graecia (dem früheren historischen Großgebiet Griechenlands) für Reiseoperatoren und -journalisten teilnehmen.
Der Gal della Sibaritide, unter der Leitung von Präsident Antonio Pomillo, ist ein Zusammenschluss der Gemeinden in der Sila Greca, die zusammen den Tourismus in der nordöstlichen Gegend entlang der Küste des Ionischen Meeres der Provinz Cosenza fördern und vermarkten. Ich bin auf den Spuren der „Le Strade del Benessere” – den Straßen des Wohlbefindens – gereist. Eine von der Organisation für Touristen entwickelte Route, um alle vielfältigen Aspekte – die Landschaft, Geschichte, Kulinarik, Wellness und natürlich das Meer – dieser wunderschönen Gegend erleben zu können. Und ich nehme euch hier im Blog gerne mit!
Sibaritide – die Sila Greca
Die Piana di Sibari in Kalabrien, ist eine riesige grüne Fläche umschlossen von den beiden Nationalparks der Gebirgsmassive Pollino und Sila. Ein ökologisch, kulturell und historisch immens reiches Gebiet, das ein heute noch sehr authentisches Italien präsentiert.
Wer Sibari besucht, das zwischen den Höhen von Sila Greca und Pollino eingeschlossen liegt, am klaren Wasser eines der schönsten Meere Italiens, dem Ionischen Meer, wird einen reichhaltigen und farbenfrohen Urlaub verbringen können. Voller Geschichte – zu erleben in modernen Museen oder liebevoll restaurierten und gestalteten Palazzi in charmanten Dörfern. Diese faszinieren schon durch ihre besondere Lage mit ihrer Präsenz und laden ein, ihre einzigartigen Traditionen und Küchen zu entdecken. Immerhin: Die Dichte der Borghi più belli d’Italia ist hier immens!
Jeder Winkel dieser Region zeigt eigenen Charakter in einer ursprünglichen Umgebung. Da ist die farbenfrohe Lebendigkeit der Küstenstädte, die den Touristen entspannenden Badetourismus in den vielen Lidi ermöglichen – die eine herausragende (nicht nur) Fischküche servieren zum Sonnenspaß!
Nur wenige Kilometer in das Landesinnere eingetaucht, genießt man leicht hügelige Ebenen in großer farblicher Vielfalt. Angesichts weiter Flächen hiesiger Landwirtschaft – mit weitreichenden Feldern voller Clementinen- und Orangenbäumen, Weizenfeldern, Olivenbäumen und Rebstöcken, grasenden Tierherden wie Schafe und Kühe, sind die Touristen schon auf dem Weg in ihre Unterkünfte eingeladen in die köstliche Küche Kalabriens. Das helle Grün der Reisfelder, rund um Sibari, die einzige Region Südmittelitaliens, in der Reis, der Riso Sibari, angebaut wird, leuchtet besonders saftig in der hochsommerlichen Sonne.
Durchbrochen ist die Szene von breiten Betten voller grauem Geröll, die die früheren, nun versiegelten Flüsse durch die Landschaft gezogen haben. In nicht weiter Ferne begleiten uns die hoch gelegenen Baustellen der entstehenden Hochgeschwindigkeitstrasse der Nord-Süd-Eisenbahnlinie, von der EU gefördert. Gelegentlich säumen Ruinen moderner Bauversuche in der Landschaft unseren Weg. Häuser, die als solche nie Vollendung finden sollten, auch das ist frühere Geschichte Kalabriens. Sie wird uns dieses Mal nicht interessieren, wir reisen historische Jahrtausende zurück und genießen dabei die moderne Gastfreundschaft auf unserer Reise auf den Strade del Bennessere.
Denn verlässt man den schnellen Verkehr der in der gleißenden Sonne liegenden Küstenstraße, findet man alsbald friedliche Stille auf den vielen Passstraßen die uns zu wunderschönen Dörfern führen. Cariati, San Giorgio Albanese, Vaccarizzo, Schiavonea, Rossano, Corigliano-Calabrese, Cerchiara, Roseto Capo, Oriolo und Rocca Imperiale – um nur einige von ihnen zu nennen.
Überall begegnet man Ansammlungen alter und neuer Häuser rund um und in die Felsen gebaut, auf denen dann ein Castello thront. Sie erzählen Geschichten von dem legendären, hier sehr verehrten Federico di Svevia (Friedrich von Hohenstaufen) und den vielen feindlichen Versuchen über die Jahrtausende, die Stellungen einzunehmen. Auch hier erzählt man von den friderizianischen Schlössern – dabei ist allerdings eine deutlich frühere Geschichtsepoche im Baustil gemeint als mit dem gleichen Begriff in der deutschen Geschichte gemeint ist.
Harmonische Einfachheit der kleinen ländlich gelegenen Weiler, die eine unerwartete und einzigartige Pracht von architektonischen Monumenten und darin enthaltenen Kunstwerken besitzen. Wer sie entdecken möchte, wird um ein Vielfaches reicher aus dem Urlaub zurückkehren. Sie sind alle umgeben von einer mächtigen Natur, an den unzugänglichsten Stellen rau und wild, an anderen Orten bringt sie eine außergewöhnliche Harmonie einer hingebungsvoll, mit viel Weisheit kultivierten Landschaft zum Ausdruck. Und irgendwo glitzert immer ein Stück Meer.
Kurz: Es ist traumhaft schön hier! Und es gibt jeden Tag etwas zu entdecken. Und die Begegnung mit den freundlichen, interessierten Menschen Kalabriens sind einzigartige, emotionale Geschenke eines besonderen Urlaubs.
Museo della Liquirizia „Giorgio Amarello”
Ich reise mit dem Flugzeug von Berlin nach Bari und ein Shuttle bringt mich in knapp zwei Stunden nach Rossano-Corigliano – wir durchfahren dabei einmal komplett die Basilikata und so gilt hier schon: Der Weg ist das Ziel. Eine Dusche und ein reichhaltiges Mittagessen im Relais Il Molino
später warte ich in dem entzückenden Museum Amarelli auf die Reisegruppe, die schon am Abend zuvor zusammen gefunden hatte.
In dem Museo della Liquirizia „Giorgio Amarello” dreht sich alles um Lakritze. Es liegt an der Contrada Amarelli in Rossano, nicht weit vom Meer entfernt. Das Unternehmen Amarelli wurde offiziell 1731 gegründet, die Familie hatte sich aber schon seit dem frühen 16. Jahrhundert mit der Herstellung von Lakritze ihr Geld verdient.
Amarelli gilt heute als eines der ältesten Unternehmen der Welt, das sich heute noch in Familienbesitz befindet! Wir werden ssogar von Geschäftsführer Dottore Fortunato Amarelli begrüßt – er führt Amarelli nun in der elften Generation. Das Unternehmen ist Mitglied der ehrwürdigen Association les Hénokiens.
Der heutige Firmenpatron erzählt uns, dass sein Museum mit über 70.000 Besuchern im Jahr auf Rang zwei, direkt nach dem Ferrari-Museum, liegt in der Erfolgsstatistik aller italienischen Museen. Der Enthusiasmus für Lakritze dieses Unternehmens ist offensichtlich weltweit ungebrochen groß.
Und ganz ehrlich: Dieses Museum ist wirklich entzückend!
Es führt in den früheren Produktionsstätten auf zwei Ebenen und durch drei Räume durch die ganze Geschichte der Familie Amarello und deren Firma, einschließlich Hochzeitskleider einer der Ur-Großmütter,
Blech-Spielzeug der Amarelli-Kinder, Familienfotos, Lieferscheine, Stempel. Hier die drei Brüder, die das Unternehmen in den sehr schweren Zeiten des 20. Jahrhunderts durch alle Krisen geführt – und Amarelli modernisiert haben.
Ich mag solche Rückblicke und bin begeistert mit diesem Ausflug in die Welt kalabrischer Historie eines Produkten, das nun wirklich die ganze Welt kennt.
Und bestaune natürlich die Gerätschaften, wie früher auf offenem Feuer das Süßholz aus den Wurzeln der Pflanze gekocht wurde, die früheren Gießformen bis hin zum Einsatz der neuesten Bürotechnik – was dann auch schon einmal ein Apple II und iMac ist. 2001 wurde dieses Museum mit dem Guggenheim Preis ausgezeichnet. In den sehr goldenen Zeiten gab es sogar in der Gegend eine eigene Fluggesellschaft für den Lakritztransport, die Liquirizia Lealmair!
Ein wirklich sehr unterhaltsamer Ausflug in die Welt der Lakritze, die Führung sehr professionell. Sie kann übrigens auch in englischer Sprache gebucht werden und findet in dem anliegenden Shop in einem Kaufrausch bei so großer Lakritze-Vielfalt seine Erfüllung.
Die Führung dauert ca. 45 Minuten – staunen und entdecken kann man noch sehr viel länger. Montags bis Freitags kann zwischen 10:00-11:00 Uhr auch die Produktion besichtigt werden – bei vorheriger telefonischer Anmeldung. Und ich möchte das besonders erwähnen: Das Personal in diesem Museum ist wirklich wundervoll, aufmerksam und zuvorkommend!
Das Abendprogramm führte mich in eine völlig neue, spannende – und sehr fröhliche – Welt in das Hinterland der Sibaritide – aber das ist wirklich ein eigenes Blogpost wert.
Relais Il Mulino
Eingeladen war ich im Relais Il Mulino – einem wunderschönen Agriturismo, das auf den Grundmauern einer alten Olivenöl-Mühle aus dem 18. Jahrhundert gebaut ist. Ich durfte in einem charmanten Appartement schlafen, ausgestattet mit kleiner Wohnküche, Jacuzzi-Badewanne – und wunderschön umgeben von den Wäldern von Clementinen- und Olivenbäumen und Weinreben, der eigenen Landwirtschaft der Mühle.
Maulbeeren begleiteten den Weg zu meinem Appartement und die Lebensfreude der Vögel über diese schöne Lage, hat meine Stimmung sehr getragen. Hier schläft man mit viel Natur und das ist wunderschön! Über 100 Hektar werden bewirtschaftet und …
… unter anderem werden die Clementinen Piana di Sibari IGP angebaut.
Zur Unterkunft gehört ein kleiner Pool, eine eigene Kapelle, natürlich für Hochzeiten zu buchen, die in den drei Restaurants unterschiedlichen Stils ihre feierliche Vollendung finden können.
Das Meer liegt mit dem Auto ca. zehn Minuten entfernt, die Bahnstation zwei Minuten. Natürlich gibt es auf dem kostenlosen Parkplatz auch eine Tanksäule für E-Mobility. Zum Relais Il Mulino gehört am Strand der Lido Frida Beach!
Was ich persönlich mochte, als Enkeltochter eines Kunstschmieds, die vielen kunstvollen Eisenelemente, die überall in die Architektur des Relais Il Mulino eingeflosssen sind – teilweise modern, teilweise antiquiert.
Die Küche ist wirklich Zero 0, denn in unmittelbarer Nähe liegen Stallungen mit Eseln. …
Ziegen, Kühen und Schweinen – die hauseigene Fromagerie befindet sich direkt gegenüber.
Und nachdem ich bei meinem Mittagessen und Frühstück dort schon fantastischen frischen Ricotta und Käse (und ja, auch Wurstwaren) essen durfte, habe ich hier tatsächlich meine bisher köstlichsten Nodini (Mozzarella) probieren dürfen im dazugehörigen Shop, der natürlich auch das Gemüse des Realis Il Molina anbietet. Sie waren zart, saftig und wunderbar würzig!
Museo della Liquirizia „Giorgio Amarello”
Contrada Amarelli Strada Statale 106 AU
Rossano 87064 Corigliano Rossano CS
Relais Il Mulino
Contrada Santa Domenica
Contrada Chiubbica
87 064 Corigliano (CS)
Tel. 0983 88 93 16
https://www.relaisilmulino.it/
Weitere Blogposts zu den Sibaritide und Le Strade del Benessere
und Kalabrien.
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