2019-01-14

Rückenschmerzen?

Ich habe die letzten Tage mal wieder gelitten. Rückenschmerzen. Eine nervige Begleiterscheinung der Alterwerdung, die mich in jüngster Zeit immer häufiger heimsucht. Einerseits kann ich froh sein, dass mich das insbesondere bei meiner Körpergrößte erst spät begleitet. Anderseits macht Schmerz immer unfroh und ich weiß natürlich, dass sie auch eine Konsequenz sind von viel zu oft sitzen. Und sie sind eine Reaktion darauf, dass ich durch die Schmerzen der anderen Diagnose definitiv zu wenig Sport gemacht habe in den vergangenen drei Jahren. (Nicht, dass ich gar keinen gemacht habe aber zu wenig. Schmerz macht einen nicht aktiv.)

Nun habe ich mir mit großzügiger Hilfe vieler liebevoller Weihnachtsfrauen – nachdem ich die Weihnachtsfeiertage auch wieder mit massiven Rückenschmerzen verbracht habe – eine neue Matratze gegönnt. Die tatsächlich diese Rückenschmerzen auch sofort abstellte.

Donnerstag war ich mit dem kleinen Großcousin im Friedrichstadtpalast und wir haben uns die Kindershow nochmals angesehen. Der kleine Mann zog es dabei vor auf meinem Schoß sitzen zu wollen, aus sicht- und kuscheltechnischen Gründen. Diese dann doch etwas verkrampfte Haltung in Kombination mit dem einzigen Kritikpunkt am Friedrichstadtpalast: viel zu enge Sitzreihen mit viel zu unbequemen Sitzen – für große Menschen wie mich, brachten mir erneut Rückenschmerzen. Massive Rückenschmerzen. Uncoole Rückenschmerzen, die, das setzte ihnen die Hörner auf, nicht mal Lust hatten von Schmerztabletten Notiz zu nehmen.

Neues Feature dabei: sitzen ging gar nicht mehr. Stehen auch. Liegen auf der Matratze auf dem Rücken. Im Prinzip ein unpraktischer Ort, um schmerzfrei den Alltag zu bestreiten. Also Verzweiflungsgrad recht hoch, Laune ziemlich niedrig, Selbstmitleidskala kurz vor Sprengung.

Viel mir ein, dass ich neulich im Vorbeigehen zwei interessante Menschen auf dem roten Sofa der Sendung „DAS!” gesehen habe: Dr.med Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht, die gemeinsam gegen Rückenschmerzen für das Allgemeinwohl arbeiten. Was die beiden so erzählten über die Entstehung der wohl am häufigsten vorliegenden Gründe, warum es in unserer Zivilisation zu Rückenschmerzen kommt, erschien mir stimmig. Verkürzte Muskulatur im vorderen Hüftbereich sorgt – vor allem gerne bei kühleren Außentemperaturen – gerne für Verspannungen im hinteren Hüftbereich, also dem Rücken. Weswegen es sinnvoll erscheint bei Rückenschmerzen die Wärmflasche vorne aufzulegen als im eigentlichen Schmerzbereich.

Die verdeutlichen auch die Problematik des im Sitzen schlafen. Hä? Ja. Gehören im Prinzip alle Seitenschläfer dazu.

Das klingt alles stimmig. Und sie zeigen in dem Interview vier Übungen, die völlig trivial sind. Von denen drei problemlos im Alltag zu integrieren sind. (Lediglich eine Übung findet mit Faszienrolle auf dem Boden statt.) Alle Übungen sind völlig trivial. Diese übungen habe ich mir gestern noch einmal genauer angeguckt. Und dann durchgeführt, schon nach der ersten Runde am Vormittag waren die Schmerzen deutlich weniger und ich konnte wenigstens wieder in der Küche stehen, fast ohne Schmerzen. Nach der zweiten Runde am Nachmittag war ich beschwerdefrei. Was für eine Wohltat – für so wenig Aufwand (im Grunde sogar kaum körperlichen Einsatz vergleichsweise.)

Wollte ich Euch wissen lassen – wir kämpfen ja doch meist gegen dieselben kleinen fiesen Feinde im Körper. Also klare Anguck-Empfehlung!
Die Schmerzspezialisten geben ihr Wissen auf YouTube weiter.

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