Justiz-Skandale
Liest man dieser Tage von dem Fall Gustl Mollath, dem Mann, der gegen seinen Willen mit Unterbrechungen seit 2004 zwangsweise in der Psychiatrie untergebracht wurde, beschleicht einen wirklich Angst. Mollath wurde, weil er Aussagen über die Schwarzgeldgeschäfte seiner mittlerweile von ihm geschiedenen Ehefrau („den mache ich fertig”) tätigte, als gefährlich begutachtet und eingewiesen. Die Schwarzgeldgeschäfte sind mittlerweile alle von der HypoVereinsbank in Gutachten als real existent begutachtet worden. Sie gelten mittlerweile als verjährt.
Diese Zwangsunterbringung Mollaths, der seit Jahren erfolglos für seine Freilassung kämpft, wird derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft. Dabei hat die bayerische Justizministerin, Beate Merk, alle Hände voll zu tun, um zu erklären, sie hätte mit dem Fall nichts zu tun, der Mann sei kein Justizopfer. Und sie befindet vor allem, der Mann sei psychisch krank. Ich halte solche Argumentationen persönlich für eine schwierige Aussage, insbesondere von einer Jusitzuministerin ohne ärztliche Ausbildung in einem solchen Prüfungsverfahren, das noch längst nicht als abgeschlossen gilt, da es noch nicht tatsächlich eröffnet ist.
Nein, falsch! Ich halte das für menschlich hochgradig verwerflich!
Wer nun glaubt, dies sei ein seltener Fall womöglich justiziabler deutscher Fehlleistung, den bitte ich sich einen Kaffee oder Tee zu holen und den nachfolgend verlinkten sehr langen, offensichtlich ausgiebig recherchierten Artikel zu lesen, der beschreibt, wie eine Mutter von dem Vater ihres Sohnes wegen Kindesmissbrauch angezeigt wird. Und trotz aller für ihre Unschuld sprechenden Indizien und Zeugenaussagen, sowie der Falschaussagen zugunsten des Ex-Ehemannes längst überführten Zeugen, keinen Freispruch erhält und ihr der Sohn vorenthalten wird.
Und offensichtlich spielen viele Egos in der Justiz und bei den verantwortlichen Jugendamt hierbei eine Rolle, dass die Frau […] hochintelligent, aber nicht unbedingt mit diplomatischen Geschick gesegnet. […] nicht final frei gesprochen wird. Sie »hat das Gericht klar spüren lassen, was sie von dem ganzen Verfahren hält«, erinnert sich ihr Verteidiger. Eine langjährige Freundin, die dem zehntägigen Prozess beiwohnte, sagt heute: »Es wäre sicher hilfreich gewesen, wenn sie etwas devoter (vor Gericht) aufgetreten wäre.«”
Die Geschichte eines Skandals – Sein Wille geschehe.
Selbstverständlich ist es unentschuldbar, wenn sich in der Münchner Justiz eine Frau nicht ausreichend devot gibt. Klar.
Wenigstens Gustl Mollath können wir finanziell in seinem Kampf unterstützen – mit Zeichnung einer Petition und/oder mit einer Spende.
1 comments:
Die Wortwahl ist ja hochgradig bezeichnend - wehe, die Frau tritt selbstbewußt oder sogar forsch auf - was gewünscht wird ist (nich immer!) Unterordnung, großäugiges Aufschauen zur Autorität der Richter. Deren Ego verträgt halt kein Angekratzt werden. Beschämend.
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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!
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