2010-04-10

Konfuzius sagt …

… „es wird Frühling!“


(Alle Fotos Pentax K7 und DA* f2.8 16-50mm)

Denn Konfuzius steht in den Gärten der Welt gerade mit den Füßen im Blaustern (und wird von einem hässlichen Bauzaun umrandet, deswegen davon kein Fotomaterial.)



Gestern sind Frau Indica und ich spät am Nachmittag kurzerhand weit raus in die Erholungsgärten nach Marzahn gefahren, gucken was die japanische Kirschblüte spricht.



Diese erzählt zwar bereits vom Wollen aber auch noch von vornehmer Zurückhaltung. Auch die Magnolien stehen in den ersten Startlöchern, schätzungsweise noch sieben Tage mit etwas Sonne hier und da und es macht „Bäng“ in der Berliner Botanik.



Es ist ein besonderes Jahr in der Vegetation. Der überlange Winter hat die üblichen Winter- oder Frühblüher wie den zweiblättrigen Blaustern, Taubennessel, gelbe Windröschen erst spät zum Leben erweckt (hier in Berlin kann man jetzt an den kalten Stellen noch immer Schneeglöckchen blühen sehen),



während die in den ersten Frühlingswochen blühenden Pflanzen wie Osterglocken in den späteren Startlöchern stehen: man hat also Winter- und Frühlingsblüte dieses Jahr in einem. Das ist selten und somit eine rare Gelegenheit, die Welt in einer neuen überaus reichen Schönheit zu sehen!

Ein paar voreilige in voller Pracht erblühte Pflanzen gab es gestern schon in Marzahn. Dort ist die Forsythie deutlich weiter als hier in Tempelhof.



Und natürlich locken in einem angelegten Garten hier und dort ein paar gesetzte Frühlingsfarben. Überall grüßen kleine Osterglocken und gelbe Narzissen, erste Tulpensorten. Die Bäume tauchen ins frühlingshafte frische Grün, es ist schlicht eine der schönsten Jahreszeiten – wie jede andere auch im Jahr – und dieses Jahr ist sie besonders schön und reichhaltig.



Die legendäre Kirschblüte kündigt sich in Marzahn an, offiziell wird geladen am kommenden Sonntag, 18.4.2010 zum Kirschblütenfest.



Immer wieder bin ich hin- und weg von dieser Schönheit in den Gärten. Und noch nie habe ich es geschafft in die Gärten bei strahlenden Sonnenschein zu kommen. So sind auch diese Fotos wieder geprägt von eher düsterem Himmel und dunklen Farben, denn die Bilder sind gestern bei eher magerem Wetter und zur einer für die Pflanzen-Fotografie im Verhältnis späten Stunde entstanden. Dafür hatte ich das Pentax DA 16-50 f2.8 mit und drauf, es lohnt sich unter solchen Lichtbedingungen – aber kein Objektiv musste ich mir jemals so hart erarbeiten wie dieses! Liebe auf den ersten Blick spielt eine andere Musik.



Aber es ist immerhin schön weitwinklig, um immer noch nicht den kompletten orientalischen Garten abbilden zu können! Kicher. (Das ist natürlich eine plumpe Lüge aber bei den Weitwinkeln stehen immer rechts und links unbefugt Menschen im Sehbereich, was soll man da machen, will man ein höflicher Mensch sein?)



Mit Frau Indica noch im fast leeren Tee-Haus eingekehrt (unbedingt gucken!) und bei Chrysanthemen-Tee mit vielen Kostbarkeiten



schöne Gespräche geführt, dazu Ehefrauengebäck geteilt (als gemeinschaftlich Unverheiratete) und Waffelkrümmel gefangen.



Später als einzige Besucherin durch den japanischen Garten geschlichen.



Es hat seine eigene Größe in dieser Stadt irgendwo spät, dafür fast alleine unterwegs zu sein. Also drei Stunden Urlaub gehabt: in China, in Korea, in Japan – und das alles in einer Stadt namens Berlin.



Dieser Ort muss in 7-10 Tagen der schönste Ort in dieser Stadt sein! Da bin ich sicher. Froh bin ich, dass ich dieses Jahr rechtzeitig die Jahreskarte für die vier Gärten gekauft habe. Die, wie ich gestern gelernt habe, nun für fünf Gärten gilt – denn die Parklandschaft vom Flughafen Tempelhof gehört ab sofort dazu!

Übrigens kamen wir später am Abend zurück nach Kreuzberg, wo es offensichtlich stärker geregnet hatte. Wenn da mal nicht Konfuzius seine sehr freundliche Hand für uns im Wetter-Karma hatte …

7 Kommentare:

Indica hat gesagt…

Pardon, kleiner Hinweis: Das Kirschblütenfest findet am Sonntag, 18. April, in den Gärten der Welt statt. Da hat sich ein falsches Datum eingeschlichen...

creezy hat gesagt…

Hihi, kein Grund sich zu entschuldigen! ;-) Vielen Dank für den Korrekturhinweis, hab's im Text geändert. (Verstehe eh nicht, wieso man so ein Fest nur an einem Wochenendtag begeht …).

hajo hat gesagt…

creezy, gibt es tatsächlich solche schönen Flecken "in Berlin und um Berlin und um Berlin herum"? :-)
liebe Grüsse aus Frankfurt am Main
Hajo

Anikó hat gesagt…

Oh, das scheint ein wirklich sehr entspannter Ausflug gewesen zu sein, kurz mal in Fernost abtauchen, obwohl man nur einige Stationen mit der S-Bahn fährt. Hab hier in Kassel leider nur komische Berge mit Wald in der Nähe ... Vielleicht schaff ich es beim nächsten Berlinbesuch mal mir Fernost anzugucken, wenn das Wetter mitspielt :-)

creezy hat gesagt…

@hajo
Es gibt sogar erstaunlich viele so schöne Ecken in Berlin. Wobei diese hier natürlich besonders speziell schön ist. Aber Berlin ist umfangreich grün und besitzt viele Wasserstraßen, das ist schon eine sehr schöne Stadt auch!

@Anikó
Einen Ausflug nach Fernost kann ich in Berlin wirklich nur wärmstens empfehlen. Wie sagt man so schön? Da stimmt das Chi! Zumal das Teetrinken einfach ein Erlebnis ist, wen man sich endlich für einen Tee entscheiden konnte. ;-)

Iris hat gesagt…

@creezy:

Traumhafte Bilder! Dennoch: Auch das ist Berlin Marzahn. Okay, der Himmel ist auch blau, aber man muss hochschauen, um ihn zu sehen.

creezy hat gesagt…

@Iris
Nun, Marzahn hat an vielen Stellen sehr unterschiedlichen und einen immer eigenen Charme – der kann schön und häßlich sein. Ich wage zum Beispiel zu behaupten, dank der Kulisse hat's die besten Sonnenuntergänge in der Stadt. ;-)

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