2009-06-21

Ach und überhaupt …

wird dieses Blog künftig mehr Berlin-Inhalte bekommen, denn die meisten Eindrücke oder Informationen über meine Lieblingsheimatstadt habe ich seit Anfang 2007 im Hauptstadblog gelassen. Nun ändert sich die Blogwelt ständig, somit auch ihre Leser und in der Folge deren Kommentare und im HSB ist mittlerweile ein Schlag Mensch eingezogen, der sich nicht zu blöd ist ständig und wiederholt seine braunen Gedanken zu positionieren, fürsorglich sein Ego pflegt in dem er Dinge, die dort stehen grundsätzlich falsch verstehen möchte und in der Folge andere Kommentatoren diffamiert, einen faszinierend asozialen Habitus für sich formuliert und eine fast fromme Form von Homophobie pflegt. Nun ist mir natürlich bekannt, dass es immer Menschen geben wird, denen nicht das Glück einer toleranten offenen Erziehung mit auf den Lebensweg gegeben wurde oder aber eine solche Entwicklung im Leben gegönnt wurde – aber ich möchte nicht mehr täglich von ihnen lesen müssen.

Vor allem aber möchte ich nicht mehr für sie schreiben müssen. Als ich neulich in einer Diskussion von einer Frau deren ernsthafte Meinung zur Kenntnis nehmen musste, eine andere Frau (deren Fall sie nur aus der Zeitung kennt) sei für deren Vergewaltigung selber verantwortlich gewesen, war 's das i-Tüpfelchen in einem Prozess, der seit einigen Wochen in mir nagte. Kurz, die Stimmung, die dort herrscht in den Kommentaren, das ist eine Stimmung in der ich – so ich sie beruflich erleben musste – immer gerne konsequent meine Koffer gepackt habe und mir die bessere Welt gesucht habe. Das tue ich jetzt auch.

Das ist – und das hat ein bisschen gedauert, bis ich das verstanden habe – ja auch das Glück des Bloggers im Vergleich zum Journalisten, der mit seinen Texten seinen Lebensunterhalt verdienen muss. Natürlich kann ein Blogger nicht bestimmen, wer ihn lesen darf (das geht natürlich technisch auch, macht aber für mich nicht den Sinn des Bloggens aus) – aber man kann doch noch selber bestimmen für wen man schreiben möchte.

Ich bin mir übrigens sicher, das HSB wird von vielen Menschen gelesen, die nicht so denken – nur die kommentieren dort kaum oder gar nicht. Das konzentriert und potenziert gefühlt aber den Eindruck von denen, hoffentlich in der Minderzahl lebenden, intoleranten Bürgern dieser Stadt. Und so möchte ich nicht über mein Berlin denken müssen – denn ich erlebe es täglich ganz anders: natürlich schmutzig, prollig, konservativ und im Unterton ständig grollend, aber eben auch ganz offen, tolerant, herzlich und klug und lernfähig. Diesen Eindruck muss ich mir nicht täglich von ein paar desillusionierten Menschen kaputt machen lassen.

Aber es war eine schöne Zeit dort, vor allem im Kreis der Autoren von denen mir einige wichtige wertvolle Freunde geworden sind, die wirklich sehr spezielle großartige Menschen sind, ich habe viel gelernt dort!

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