2008-11-08

Der Charme der Polaroids

Polaroids sind nicht halb so tot, wie es die von Polaroid selbst eingestampfte Filmproduktion glauben machen möchte. Der Charme der meist überbelichteten Fotos, die mit mit dem Laufe der Jahre eine Patina erhalten von der auf Tinte gedruckte Fotos im Geheimen noch träumen, ist unbestritten wieder en Vogue. Ich glaube, Don Dahlmann schenkte erst neulich seiner Freundin so ein plastifiziertes Gerät mit der formidablen Möglichkeit zur Fotosofortselbstentwicklung. Photoshop-PlugIns, die die Haptik eines Polaroids per Button erzeugen, sind länger schon zu haben.

Ich, für meinen Teil, glaube da unbedingt an den Style der Farben und Auflösung älterer digitaler Kameras. Ein Grund, warum meine «Ur-Ixus» V3 nie zu ebay gehen wird.



Und je mehr man sich von der Idee löst, mit ihr das perfekte digitale Foto neueren Standards zu erstellen, um so mehr hat man den ultimativen Spaß mit ihr zu spielen, die glorreichen falschen Weißabgleiche der frühen Jahre werden für neue Kameras nunmehr unerreichbar sein. Für mich sind die digitalen Kameras der ersten Stunde, dieLomos oder die Polaroids dieses digitalen Zeitalters. Daher mein Rat, immer ja sagen, wenn Euch so eine alte Dame früher digitaler Technik zum Mitnehmen angeboten wird und ruhig für alle Fälle ein, zwei der von ihr benötigten Akkus auf Halde legen. Diese Kameras haben nämlich den Vorteil, dass sie noch nicht den «nach zwei Jahren und vier Monaten mache ich die Grätsche»-Marketinggau einprogrammiert haben.

Ein sehr nettes Tool über das ich gerade gestolpert bin und von dem ich mir etwas Zeit habe stehlen lassen, ist Poladroid. Ist noch Beta, läuft auch noch nur auf Intel- oder PPC-Mac, ist aber echt schnuffig. Software laden, starten, Foto nehmen, wie beispielsweise dieses und auf die Kamera ziehen. Die kleine Polaroid auf dem Desktop spuckt irgendwann ein dunkles Foto aus, dem man lässig – oder aufgeregt wie früher – beim Entwickeln zugucken darf.



Doppelklick auf's Foto und Sicherungskopie wird erstellt. Vorher in den Einstellungen den Sicherungsort einstellen.



Wenn die das jetzt noch gebastelt bekommen, dass man seinen Lieblingsfarbstich selber definieren kann, denn bei Farbfotos ist der leicht aufdringlich. Graufstufen-Fotos kommen dagegen richtig fein …

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hier war letztens Partygag Polaroid... Hinterher blieb die Filmkassette liegen und war Sondermüll. In jeder Kassette steckt eine eigenen Batterie (für 10 Bilder) = ziemlich aufwendige Umweltsauerei der Spaß.
Dann lieber Droid-Bilder für Retro-Freunde.

creezy hat gesagt…

Ich muss endlich mal den Lomo-Film von der re:publica wegbringen. ,-)

Ja, Polaroid ist viel Müll … aber jut, die Technik stammt ja noch aus rohöljünstigen Zeiten.

Anonym hat gesagt…

Meine Canon A60 gebe ich auch nicht her. Da braucht es noch nicht einmal Akkus auf Halde. 4 handelsübliche AA-Batterien langen.

Anonym hat gesagt…

Die Chemiepampe war nicht so schön. Man fürchte nach so einem Pack auch immer, später einmal sechsbeinige Kinder zu bekommen. (Und ich wußte gar nicht, daß es auch Polaroid-Filmpacks mit Batterien gab.) SX-70 war die Königin, da gibt es einfach nichts.

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