2008-07-09

Das Beste …

was wohl je zum Film Sex in the City geschrieben wurde, hat Malte da geschrieben. Noch habe ich mich nicht entschieden, was die gelungenste Aussage innerhalb dieser Kritik ist – der Zerriss an sich ([…] der das letzte Mal einen Menschen sah, […], bevor die kräftigen Hebammenarme ihn einem freilebenden Rudel Schuhe zur Aufzucht gaben.), die charmant hinterlistige Art, wie er uns Frauen (Filmzielgruppe und Schuhwahnsinnige) den Spiegel vorhält oder die Dreistigkeit so eine Rezension völlig enstpannt zu einem Zeitpunkt zu bringen, an dem sogar im «bei uns kommt alles viel später»-Land die DVDs leicht eingestaubt zur Auslieferung bereit stehen und den Film eh schon fast jede Taschenfregatte (Selbstbezeichnung, Kompension einer ausgeprägten unheilbaren Taschenmanie) gesehen hat.

Außer die selbstbezeichnete Taschenfregatte. Im übrigen.

Als die letzte Staffel hierzulande ausgestrahlt wurde, saß irgendwann mal Chris Noth als privater Mensch – also in seiner Funktion Mr. Big a. D. – auf dem Sofa von Thomas Gottschalk und entpuppte sich in meinen Augen als netter aber nichtdestoweniger als Proll. US-Prolet, um genau zu sein, was es noch etwas schlimmer und mitnichten attraktiver macht. Das brachte keine Punkte. Das angeblich freigiebigste Buch einer US-Schauspielerin namens Kim Cattrall über Sex – das hierzulande wie immer versucht wurde mit irgendwelchen deutschen Vorahnen der Autorin zu verkaufen, was mich wie immer etwas irritierte, denn es lässt wie immer auf ein gewisse Inhaltslosigkeit des Produktes schließen – entpuppte sich als Foto-Jahresbuch derselben, deren besondere Qualität ihres sexuellen Fachwissens darüber verkauft wurde, dass sie mal Sex mit ihrem deutschen Ehemann hatte – was mich wieder irritierte, denn mit Sex mit deutschen Männern, wenn nun nicht gerade Ehemännern, kenne ich mich auch recht gut aus – und mir ist das besondere Verkaufsmerkmal daran irgendwie entgangen. Das brachte also auch keine Punkte.

Sarah Jessica Parker indes mochte ich immer schon, selbst als sie noch ihre kleinen Rollen spielte, was mit daran liegen mag, weil sie wie ich auch über ein eher längliches Gesicht klagen könnte, wenn auch ihres viel feingliedriger wirkt als meines, aber das sind die Merkmale über die wir Frauen Sympathien aufbauen, die ein ganzes Schauspielerleben lang halten können. Und dass sie sich ihre komische Pickelwarze am Mund unten nicht weg operieren lässt, spricht auch für sie, das Ding ist 'ne Herausforderung für jede Visagistin und bringt ihr bei denen wohl nicht viel Punkte, wohl aber bei mir. Leider trug sie im Vorfeld zum Film auf den Premieren so schreckliche Presswurst-Kleider, dass ich ihr den Fashion-und-Stil-Ikonen-Button doch nicht mehr rechtmäßig auf ihre Stirn tätowieren konnte. Punktabzug. Alles das war zusammen so kontraproduktiv (von den Tussen auf die deutsche Fernsehsender auf den deutschen zur Premiere-Vorfeiern ihre Kameraugen hielten und sie überflüssigerweise auch noch zu Wort kommen ließen (!) ganz zu schweigen), dass mir jegliche Lust an ein Kino-Event mit den vier eben auch nur in die Jahre kommenden Frauen vergangen ist.

Mal ehrlich: niemand wollte je Carry Bradshaw wirklich heiraten sehen – alle wollten immer nur das Kleid gucken.

Der Film kommt irgendwann im Fernsehen. Wie die Staffeln eben zwei Jahre später. Da bin ich das Drama gewöhnt, das passt dann. Vermutlich ist die Kritik oben deutlich besser als der Film … und Neos Mantel ist auch zeitlos sexy.

4 Kommentare:

daniela hat gesagt…

Ich bin kein SatC-Fan. Aber auch kein "Hasser". Als es damals im TV lief, hab ichs erstmal geguckt. War ja auch ganz witzig. Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich unterbewußt an SatC-Abenden weitergezappt habe in der Hoffnung auf "irgendwas interessanteres", da fiels mir irgendwann auf. SatC ist mir zu sehr "Hausfrauenhumor", die Anzüglichkeiten eher peinlich bemüht.
Damit war das Kapitel für mich abgeschlossen (hab auch schon Ally McBeal nicht geguckt).

Vor einigen Wochen haben mich Freundinnen eingeladen, doch den o.g. Film mit zu gucken. Ich hatte nix besseres vor, und ich wollte Zeit mit den Mädels verbringen, also ab ins Kino.

Für mich war es ein niedlicher kleiner Film über Liebe, Freundinnen und New York. Süß, nicht besonders tiefgehend, aber sehr unterhaltsam. Ein vergnüglicher Abend ohne großen Stress, über den ich mich immer noch sehr freue.

creezy hat gesagt…

Ich glaube, dass man sich total gut bei dem Film amüsieren kann. Ist schließlich ein bewährtes Konzept, die Serie hatte immer mal wieder gute Momente! Alleine ist mir bei dem ganzen medialen Drumherum dann die Lust auf den Film vergangen. Marketing-Overflow-Syndrome.

Anonym hat gesagt…

Das Beste an SATC war natürlich das Publikum

Anonym hat gesagt…

Hmm. Viel Text. Meine Zusammenfassung ist kürzer: der Film ist Müll.

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