2006-11-19

„Cremen Sie sich bitte nicht ein!“

… erzählt mir der Telefonhörer, als ich meine ärztliche Einladung zur Mammografie terminlich beim Röntgeninstitut dingfest mache. „Hm“, denke ich bei mir „was hat sich denn so bahnbrechendes an der Röntgentechnologie geändert, dass die sich die Strahlen zwar durch Haut- und Gewebeschichten bis auf den Knochen bohren können, aber nun nicht mehr an meiner heißgeliebten Schicht Triglyceride, Methylparaben, Xantham Gum und Propylparaben vorbei kommen?“

Die Mammografie selber war dann sehr erheiternd. Ernsthaft. Da ich oben rum rein genetisch bedingt nicht so überzeugend veranlagt bin, wie die rein natürlich ihrem genetischen Naturell entsprechend großzügig bedachte Mrs. Katie Price, wollten sich meine sekundären Geschlechtsmerkmale nur durch ziehen und drücken und schieben vom Gerät ablichten lassen. Ich, pardon, wir mussten gewissermaßen in die Platten kriechen. Und weil das eben nicht auf Anhieb klappen wollte und A-Hörnchen und B-Hörnchen immer wieder zwischen den Auflagen hinaus fluppten, hatten wir, die RTA und ich, denn A-Hörnchen und B-Hörnchen lachen selten laut, viel und laut gelacht.

Ich war aber nicht nur zum Mammografie-Termin erschienen, um mich untersuchen unterhalten zu lassen. Natürlich wollte ich auch über die Neuerungen der Röntgentechnik aufgeklärt werden. Auf meine Frage, warum mir an jenem Tag oben herum keine weitere Körperpflege jenseits der Dusche und dem Deo gestattet worden war, erklärte mir die Radiologisch Technische Assistentin, in den neueren Körperlotions, also die, die dem Hautton diesen extra strahlenden Glanz (und Nivea hat ja hier auch schon mit einem Deo für Damen nachgelegt, damit's unter den Achseln schön glänzt (!) ) verleihen, würden winzig kleine Metallpartikel diesen Glanz erzeugen – und diese Metallpartikel blieben auf der Haut und würden auf dem Röntgenbild wie eine graue Mauer erscheinen, was eine Diagnostik unmöglich machen würde.

Aha. Ob die Frauen, die auf diesen Marketing-Schnickschnack reinfallen, das eigentlich wissen? Also, dass sie sich mit ihrem Metallic-Lidschatten, Rouge, Cremes etc. Opas altes Auto, längst auf dem Schrottplatz entsorgt, neu aufbereitet an sich herumtragen?

Aber nun wissen wir wenigstens, warum das gelegentlich auch Gesundheits-TÜV heisst!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Darum nennt man manche von den Dingern ja auch "Hupen". Weil sie immer so einen Wahnsinns-Alarm erzeugen, wenn man sie anfaßt. Belehrt das fellbezogene C-Hörnchen.

creezy hat gesagt…

Vorsicht „Hupen“ ist ein eingetragener Begriff von Frau Morticia!

DaShan hat gesagt…

Ich glaube ich habe heute zum ersten mal in diesem Zusammenhang die Worte A- und B-Hörnchen gelesen. Ich werde die beiden jetzt mit anderen Augen sehen fürchte ich. *giggel*

Das mit den Metallteilchen ist natürlich auch sehr interessant. Wie sieht beim Menschen eigentlich eine durchgerostete Karrosse aus?

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