2006-10-11

Transportesel

da ja nun doch mit dem Tod meiner Mum ein Kater, diverse Unterlagen, Bücher, Geschirr und vor allem Fotos in meinen Besitz rüber gemacht haben – und meine zwei Zimmerwohnung auch nicht gerade vom Leerstand geplagt ist – stand die Besorgung von Kellerregalen an. Gewisse Dinge wollen so untergebracht sein, dass sie bei etwaigem Wassereinbruch eher oben stehen …

Also fährt creezy letzte Woche zu Zak, dem befreundetem Baumarkt um die Ecke, der auch zu Fuß in ca. 15 Minuten zu erreichen ist. Der Werbeprospekt erzählte Geschichten von Kellerregalen von nur € 6,80 oder auch € 8,00, die offensichtlich eher meiner Preisklasse angesiedelt zu sein scheinen als die tollen Plastikregale für € 24,– oder höher, die eh im Keller nur ungünstig auftragen.

Mein Herz schlug alsbald für die Holzversion für € 8,–. Nicht umwerfend stabil (so ein lustiger Wortwitz aber auch), dafür nett anzusehen und die Holzbretter waren im Gegensatz zu den Brettern der billigeren Metallversion nicht schon im Baumarkt verbogen. Also zwei Regale geschultert, bezahlt und raus zum Fahrrad. Die ca. 180 cm langen Pakete auf den Gepäckständer mit dem Spanner geschnürrt. Der nette Verkaufsprofi vom Porst-Türenstand half mir noch dabei, und meinte, er würde sich abends dann die Nachrichten ansehen, ob's zu einem Unfall gekommen sei. Den Spruch fand ich schon merkwürdig. Was sollte uns dreien denn schon passieren beim Schieben?

Gestern habe ich noch ein drittes Regal gekauft. Die zwei mittlerweile zusammen geschraubten und im Keller installierten Regale stellten zu Recht fest, nur zu zweit sei ja wohl schlecht Skat kloppen. Und Recht haben sie, es wäre unfein, sie nun jahrelang im Keller ein trostloses Spielerdasein fristen zu lassen.

Zum Baumarkt, ein Regal geschultert, ebenfalls bezahlt und raus zum Fahrrad. Dieses Mal alleine auf den Gepäckständer geschnürrt, ging mit nur einem Regal auch bedeutend einfacher. Der Handwerker, der neben mir die Fliesen auf seinen Hänger packte, meinte neunmal klug 'da wird Sie doch sofort jeder Polizist anhalten, wenn Sie so fahren! So kommen Sie garantiert nicht weit!' Ich frage zurück: 'Nun, was glauben Sie, werde ich so mit dem Rad fahren oder werde ich das Rad wohl schieben?' Er zurück: 'Ich glaube, Sie werden fahren, wenn Sie mich so fragen.' Soviel zum Thema, lege jemandem die Antwort in den Mund und der nimmt trotzdem die doofen 50%.

Welcher Idiot schnallt sich schwere Holzregale auf's Rad, die an jeder Seite ca. 90 cm rausgucken, der Balance komplett abträglich sind und fährt damit durch Berlins Straßen? Auf einem Fahrrad?

Die beiden Jungs hätten das wohl offensichtlich getan …

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dem Fliesenleger fehlte wohl noch eins Deiner (Regal-)Bretter. Für vor'n Kopp.

Anonym hat gesagt…

...wieder sehr amuesant, sweety!
danke dafuer.

Anonym hat gesagt…

Sie können sich alle überhaupt nicht mehr vorstellen, wie es sich ohne Auto lebt.

Anonym hat gesagt…

Öh. Ich wär auch gefahren.
Im Geiste sah ich allerdings die Regalbretter längs an die Rad-Mittelstange gebunden, also vorn und hinten überstehend. Das klappt mit Skiern ganz gut ...

Anonym hat gesagt…

Also ich hätte es zumindest versucht mit der Fuhre zu fahren - so wie du quer verstaut...
Keine gute Idee, aber schneller.

creezy hat gesagt…

@claudia
ja, das mag es sein. Wobei ich selber immer erstaunt bin, was für Dinge man auf einem Rad so transportieren kann, hätte ich mir zu Autos Zeiten auch nicht träumen lassen.

@angel
ja, aber dafür waren die Bretter eindeutig zu tief … (gute 40 cm).

@reisschuessel
Ich hatte es anfänglich auch noch im Kopf, aber nach den ersten geschobenen Metern war klar, das wäre kein kluger Versuch …
Aber zusammengefaltete Umzugkartons kann man locker an den Lenker hängen und fahren. *lol*

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