2015-12-15

Dankeschön!

Ein sehr liebe Person hat mir von meiner Amazon Wunschliste dieses Kreislineal geschenkt. Und ich freue mich! Leider hat der US-Händler nicht vermerkt von dem mir das geschickt bzw. geschenkt wurde, daher kann ich mich leider nicht direkt bedanken.



Also indirekt direkt: Dankeschön! Ich freue mich sehr. Auf die Quadratur des Nähkreises!

Schokoladenbrot



Dem Schokoladenbrot bin ich im Dezember vergangenen Jahres im Volt beim Pro Ecuador-Schokoladenmenü von Matthias Gleiß und seinem Team für uns kreiert, begegnet und war mehr als angetan. Ein dunkles kräftiges charaktervolles Brot, das zu einer herzhaften Patè oder einem dominanten Blauschimmelkäse besser passt als zum Nussbrotaufstrich. Wir waren alle begeistert und der Koch so zuvorkommend das Rezept mit uns zu teilen!

Seitdem liegt das JPG des Rezeptes hier auf dem Rechner und wartet auf seinen Vollzug. Sonntag war Schluss mit dem Warten und ich gönnte dem hier faul abhängenden Sauerteig etwas mehr Freude und vor allem Sinn in seinem Dasein.



Das war jetzt der vierte Knetteig, den ich gemeinsam mit Grethe Weiser aka der Klarstein Küchenmaschine seiner Vervollkommnung zuführte. Und an der Stelle muss ich jetzt wohl meine bisherige persönliche Meinung „ein guter Teig ist ein von Hand gekneteter Teig” revidieren. Hier zieht bei mir zunehmend eine wohlgesonnene Bequemlichkeit in die Küche ein. Ich lerne wirklich zu schätzen, dass die Maschine sich den Knethaken schmutzig macht. Grethe rührt und knetet friedlich vor sich hin, ich trinke in Ruhe eine Tasse Kaffee und gucke ihr begeistert zu und am Ende kommt tatsächlich ein wundervoller Teigklumpen, den ich dann immer noch liebevoll mit den Händen bearbeiten darf, heraus. Es ist eine Freude!



Als erstes ließ ich sie vor einigen Wochen einen Nudelteig kneten, 300g Mehl Gesamtmenge. Die Menge Teig, die ich sonst friedlich, weil ich das Meditative beim Teig kneten ja doch schätze, mit der Hand gut bewältigen konnte. 300g sind für die Klarstein die untere Grenze. Da fängt sie schon an einen zweifelnd tief in die Augen zu blicken und zu fragen, ob das nun wirklich alles gewesen sein soll? Ich schämte mich, denn sie will mehr. Künftig werde ich sie die doppelte Menge Teig bearbeiten lassen und die Hälfte einfrieren. Sie soll sich ja wohl fühlen bei mir.

Die anderen Teige waren Hefeteige. Ein Brotteig, dann versuchte ich mich an dem BIGA Kartofffel Brötchen-Teig nach dem Rezept von kochtopf bzw. zorra, den ich allerdings ohne dieses ganze wilde Gedöns bei bestimmten Temperaturen in die Gare zu schicken mit hier Dampf und dort Temperatur. Ich habe zorras ganzen Fuhrpark nun mal nicht, bei mir wandert der Teig in den Ofen, den ich kurz auf ein paar Grad unter 50 Grad Celsius anwärme. Und gebacken wird auch mit Dampf aus der Spritzflasche. Der Teig war nach dem Rühren ein Traum, ich wollte ihn gar nicht mehr aus der Hand geben.



Übrigens seit Trilliarden von Jahren habe ich wieder mit Trockenhefe gebacken. Wilde Sache! Allerdings … nun ich glaube die Geschichte zu den Brötchen, die blogge ich besser ein anderes Mal. Das ist nämlich eine sehr eigene mit einem übergarten eher flachen Ausgang … (das Rezept ist aber toll und absolut zur Nachahmung empfohlen.)



Sonntag also rührten die Klarstein Küchenmaschine und ich einen Schokoladenhefeteig an. Erst fünf Minuten bei erster Stufe, dann später acht Minuten bei der nächsten Stufe. So wie es das Rezept wollte. Und zum Schluss noch mal eine Minute mit der darunter gerührten Schokolade und – meine persönlich ins Rennen geworfene Zutat, wegen Dezember und Weihnachten und so … – Walnüsse. Das hat sie sehr schön und friedlich gemacht. Ich habe mich so schnell an diese Form von Bequemlichkeit gewöhnt und sie schätzen gelernt!

Der Teig war sehr feucht und ich hatte so meine Sorge bezüglich der Gare. (1 Mal 120 Minuten, 1 Mal 180 Minuten). Die funktionierte zwar optimal:

Beginn:



Erste Gare, 60 Minuten



Erste Gare, 120 Minuten



Tatsächlich war der Teig später für die weitere Verarbeitung zu feucht, ich konnte ihn gar nicht ohne Backform nur so auf dem Blech backen. Ich wollte mich aber beim ersten Mal relativ stur an das Rezept halten. (Einmal in meinem Leben wollte ich mich an ein Rezept halten!) Aber gut, das nächste Mal dann etwas mehr Mehl oder weniger Flüssigkeit. Und sicher auch noch etwas längere Gare … aber im Geschmack ist das Brot ein Volltreffer. Sehr saftig und die Kruste cross. Probiert es bloß ja aus!




Zutaten Weizensauerteig

45 g Weizenmehl 1050
15 g Wasser
30 g Anstellgut eines Weizensauerteig (im Rezept nicht weiter beschrieben)

– Mischen und 12 Stunden bis 20-22 Grad Celsius Raumtemperatur reifen lassen

Zutaten Haupteig

Weizensauerteig
425 g Weizenmehl 1050
265 g Wasser
1,5 g Frischhefe
75 g Honig
30 g Kakao
10 g Salz

dann sollen lt. Rezept noch eine Menge x Schokolade in kleine Stücke untergemischt werden. Die Menge kann ich nicht benennen, weil die Kopie nicht so weit nach unten reicht. Ich habe ca. 50 g hochprozentige Zartbitter (71 Prozent) runtergehoben. Und eine Handvoll klein gehackte Walnüsse.)



Zubereitung

Alle Zutaten vom Hauptteig (ohne Schokolade und Walnüsse) mit dem Sauerteig fünf Minuten bei niedrigster Stufe mischen. Dann auf Stufe 2 acht Minuten kneten. Der Teig sollte mittelfest sein und eine nicht klebende elastische Konsistenz aufweisen. Schließlich die Schokolade und Nüsse eine Minute lang bei niedrigster Stufe runterheben.

Den Teig abdecken und zwei Stunden bei ca. 24 Grad Celsius in die Gare stellen. In der Zeit sollte sich der Teig verdoppeln.

Den Teig teilen und zwei Laibe wirken. Für die gewünschte Krumengestaltung (viel oder weniger Lufteinschluss) weniger oder mehr entgasen (also weniger oder mehr vorsichtig kneten). Die Laibe mit dem Schuss nach unten in Bäckerleinen legen oder direkt auf das mit Papier ausgelegtem Backblech legen, abdecken und drei Stunden bei 24 Grad Celsius erneut gehen lassen.



Den Ofen kräftig vorheizen. Die Laibe, wenn noch nicht geschehen, mit dem mit Grieß bestreuten Schieber auf das Backblechk gleiten lassen. Mit einem scharfen Messer ca. 2 Zentimeter tief einschneiden. Und bei 200 Grad Celsius mit Schwaden (bei mir eine Schüssel Wasser ab Aufheizperiode im Ofen und Wasserspritze) 35 Minuten backen lassen, dabei:

– nach zehn Minuten die Ofentür öffnen, um die Schwaden entweichen zu lassen
– die letzten fünf Minuten bei leicht geöffneter Ofentür (Spalt) backen, um eine knusprige Kruste zu erhalten
– aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitterrost auskühlen lassen.

Ich habe weil, wie schon geschrieben, mein Teig etwas zu feucht geraten ist, den Teig komplett in eine mittelgroße Kastenform gegeben und habe dann einen ganz Laib gebacken. Das Brot war dennoch vom Original nicht wirklich weit weg. Und die Hälfte habe ich an die Nachbarn abgegeben, die sich sehr begeistert zeigten. Was will man mehr?

2015-12-14

Freude!

Hach! Heute konnte die junge Flüchtlingsmutter mit ihren beiden Kindern aus dem Lager in Karlshorst in das schöne, warme, ruhige Zuhause bei meinen Freunden einziehen.

Vielen Dank an alle, die uns die letzten Wochen mit Möbel und Kleider- sowie Spielzeugspenden geholfen haben!

Das war allerdings nur Schritt eins in diesem unfassbaren Behördenwahnsinn.

Schokokuchen made by Kenwood



Kenwood veranstaltet seit einigen Monaten (und wird es noch einige mehr tun) Kennwood Küchenpartys. Menschen treffen sich gemeinsam zum Kochen bei einem Gastgeber, dem die Kenwood Cooking Chef Major von Kennwood in die Küche gestellt wurde.



Dann wird ein Motto vorgegeben, dazu reichen alle Teilnehmer Rezeptvorschläge ein über die auf dem dazu gelaunchten Portal abgestimmt wird – und so entsteht ein Menü, das dann am Partytag gemeinsam gekocht und verspeist wird. Am Ende wird ein Menü-Gewinner aus allen Teilnehmern gekürt, die müssen dann zur freudigen Strafe ab zum Johann, dem Lafer, kochen lernen!

Dies Party ist quasi so etwas wie eine Kenwood-Tupper-Party nur ohne Tupper und somit ohne der am Ende des Abends mit einem gezückten Bestellblock dastehenden Propagandistin, die die Unterschrift für die Bestellung einfordert. Auch angenehm.

Hier in Berlin ist die Kenwood-Gastgeberin die reizende Sandra-Ann von „Frau Bunt kocht”, Mitorgansiatorin der (mittlerweile bei uns Berliner foodambitionierten Bloggern sehr geschätztem) Foodie Meetup Berlin-Meetings und Kochdozentin im Kochatelier bzw. Kochhaus . Da ich Sandra-Ann persönlich sehr mag, ihre Wohnung ungemein gemütlich finde (No-Ikea-Style) und ich mich zudem herzlich gerne der holden silbernen Schönheit von Kenwood einmal persönlich nähern wollte, meldete ich mich an und durfte letzte Woche bei ihr kochen und genießen.

Nicht dass wir nicht seitens Kenwood ausreichend mit Budget und Zutaten versorgt gewesen wären. Dennoch brachte ich als Gastgeschenk dank freundlicher Unterstützung eine Flasche Piper Heidsieck Champagner (im Geschenkkondom, also Champagner in Neopren – so cute!), eine Flasche New Amsterdam Vodka, einen kalifornischen fleischfressenden Roten, Carnivor,



und freundlichen Himbeeressig von Gegenbauer (Link folgen! Finally! Es gibt einen Dirndl-Essig!) mitbringen.



Man muss die Wetterlagen feiern, wie sie fallen und weil uns dieser Dezember prima einen Frühling vorgauckelt, haben wir uns für ein Valentinsmenü entschieden, es progressiv in Anti-Flirt-Menü umbenannt und als Aperitif einen Flirtini gewählt, in dem man Komponenten wie Vodka



mit Ananas-Saft mixt und dann mit Champagner aufgießt. Mangels Ananas-Deko ließen wir Blaubeeren im Glas schwimmen und da ich – null Ahnung vom Cocktail mixend – Vodka und Ananas 1:1 einfüllte, ging es uns allen nach dem Getränk ziemlich gut.



Ein sehr leckerer Cocktail, ein feiner Vodka dieser Vodka und wäre der Champagner nicht dann doch alle gewesen, hätten wir sicherlich noch mal die Gläser gefüllt.



Aber ob wir dann noch zum Kochen gekommen wären?

Ein bisschen Weihnachten war dann übrigens doch!



Zum Glück gab es zum ersten Stelldichein mit Glas in der Küche von Sandra gereichte Crostini mit einer sehr feinen selbst gemachte Patè (Love!) und Mozarella mit Burrata, die uns schnell noch Thomas Bauer aus der nebenan liegenden Cooks Connection hoch brachte und uns etwas Grundlage besorgten.



Nach dieser ersten Begrüßung ging es in die Vollen. Bei der Vorspeise hatte die quirlige elektronische Küchenhilfe noch nicht viel zu tun. Wir schnitten uns ein hübsches Carpaccio von Roter Beete und Apfel auf,



füllten die Mitte nochmals mit Burrata (wir hatten glücklich machend viel davon!) und träufelten etwas Vinaigrette darüber.

Und niemand, nicht eine einzige Person moserte wegen der Roten Beete. Wie viel mehr Glück kann man mit so einer frisch zusammen gewürfelten Meute haben?



Unser Valentins-Anti-Flirt-Tisch:



… und der erste Gang komplett:



Für den Hauptgang schälte ich Kartoffeln. Zusammen mit einem Linkshänder.



Rechter Haufen meiner, linker Haufen seiner. Ich hatte den Sparschäler. Er, seinem Bekunden nach, hat nicht einmal eine Küche! Die Kartoffeln überließen wir der elektronischen Küchenhilfe. Die zierte sich ein wenig mit der Garkochung – was ich aber wohlmeinend eher unserer Ungeduld und möglichen Bedieninkompetenzen eher zu Lasten legen wollen würde als dem Gerät.



Wir stellten die Kartoffeln irgendwann doch wieder zurück auf den Herd, wozu hatten wir denn Gas? Und ehrlich, einer 1.200,— Euro teuren Küchemaschine den schnöden Kartoffeljob aufzuzwingen? Ist selbst für Berliner Verhältnisse etwas sehr dekadent. Später durfte die Kenwood mit ihrem Rührhaken die Kartoffeln gemeinsam mit einer Portion nicht unter der Maßeinheit von einer Portion Horst Lichter-Butter (Maßeinheit in kurz 1HL) rühren. Das kann sie allemal. Ob man Kartoffelstampf nun wirklich rühren sollte? Wir diagnostizierten beim Essen dann eher den nicht ganz so gewollten „Pürierstab-Effekt”. Pürees wollen einfach von der Hand geboren werden. Aber für andere Speisen sicherlich eine praktische Kompetenz der Maschine.

Ich kümmerte mich derweil um die Vanille-Peperonata, also gedünstete Paprika mit Vanille parfümiert, denen ich einige von Sandras im Regal stehende Chiliflocken spendierte, die so dermaßen viel Feuer in der Hose hatten, dass wir beim Standesamt für die Peperonata flugs eine kleine Namensänderung in Chili-Vanille-Peperonata beantragen mussten. Ich gönnte dem von uns liebevoll in Rauten (!) geschnittenem Gemüse auch eine ordentliche Portion Pfeffer aus Sandras Peugeot-Pfeffermühle, die ich hysterisch zu bedienen einforderte, nachdem mir Sandra eine schnöde normale Glaspfeffermühle hinstellte. Weil Sandra die heilige Mühle aus dem Hause des Autofabrikateurs offensichtlich nur zur Zierde in der Küche stehen hat und selten benutzt, quietschte diese fröhlich vor sich hin. FREVEL! (Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich Peugeot-Pfeffermühlen-Messiene bin?)

Also ich fand meine Peperonata fein. Sie sortierte zwar das vom anwesenden Koch, den man uns für Filmaufnahmen aus welchen Gründen auch immer in unsere Reihe sortiert hatte, abgeschmeckte Kartoffelstampf höflich auf die hinteren Plätze. Konnte aber super gut mit unseren Gamba-Balls, die tatsächlich Gamba-Calamari-Balls waren (Farce mit der Kenwood püriert und Bällchen in der Pfanne kurz gebraten, muss ich unbedingt nachmachen) mithalten und et voilà: der Hauptgang!



Das Dessert überließen wir komplett der Kenwood, da durfte sie mal so richtig aus sich rauskommen,



sie durfte zwei Sorten (dunkel/weiß) Schokoladen schmelzen, den Teig für unsere warmen Schokoladenküchlein (zum Glück keine Malheurs, ich kann sie wirklich nicht mehr sehen – wann genau sind eigentlich die netten kleinen durchgebackenen Schokoladenkuchen auf den Index gekommen? –)



bis auf den Backvorgang natürlich. Ach, ich war glücklich! Einstimmige Meinung: Schokoladenkuchenteige kann die Kennwood.



Aber sowas von!

Mein Fazit zu der Maschine? Natürlich habe ich an dem Abend lediglich den Bruchteil ihres Könnens kennengelernt. Was mir zu ihren Ungunsten auffiel, das ich in meinem Alter ihre Bedienungselemente ab bestimmten Lichtverhältnissen schlicht ohne Lesebrille gar nicht mehr bedienen könnte. Und den Knopf, um den Rührarm hoch- und runter zu stellen, ja … der ist tricky. Das klingt jetzt komisch aber ich habe den Arm einfach nicht bewegt bekommen. Zumindest den dazu gehörigen Knopf nicht. Somit also auch den Arm nicht! Aber … das kann natürlich alles auch am Vodka gelegen haben, da möchte ich jetzt nichts Falsches behaupten.

Als Rühr- und Schmelzmaschine macht sie ihr Ding sicherlich gut. Ich wette, Hefeteige kann man dank der Temperaturwähler auch bonfortionös in ihr gehen lassen. Und mich persönlich würde wahnsinnig interessieren, ob und wie gut man mit der Kenwood Cooking Chef auch Sous Vide garen kann. Müsste man eigentlich prima können. Um sie richtig kennen zu lernen, so dass man eine Kaufempfehlung aussprechen könnte guten Gewissens, müsste ich etwas mehr Zeit mit etwas mehr Ruhe mit ihr verbringen können.

Unsere Runde war, da auch ein Filmteam anwesend war, das unseren Abend aufzeichnete, natürlich dadurch deutlich trubeliger. (Dank der deswegen herbei geführten Anwesenheit einer einzelnen Person auch merkwürdig skurril.) Unter anderen Bedingungen hätten wir uns sicherlich viel mehr mit der Maschine an sich beschäftigen können. Die Runde war jedenfalls eine lustige und wer möchte, kann die Blogs der beiden anwesenden Bloggerinnen gerne besuchen: Maike von Berlin ißt Eis! und Raphaela von Raphaelas Welt.

Und nein, kein Witz. Wir Foodblogger sind wirklich so irre und beten unsere Teller an:



Das Essen und die Getränke, einschließlich der uns kredenzten Weine: sehr sehr lecker! Sandra-Ann war uns eine großartige und ganz herzliche Gastgeberin! Die Kenwood eine – übrigens erstaunlich leise – und – wie ich finde aber da wollten mir nicht alle Anwesenden mit mir einer Meinung sein – äußerlich sehr aparte Küchenhilfe. Diese Kenwood Küchenpartys finden Deutschlandweit statt und es gibt auch 2016 ein paar Termine. Wer also jetzt „angefüttert” ist und Lust hat das silberne exklusive Maschinen „on duty” kennenzulernen, bewerbt Euch einfach!



Anmerkung: Obwohl ich hier den einen oder anderen Produktnamen nenne, manch einen sogar mehrmals, bin ich nicht dafür bezahlt worden, noch habe ich sonstige Vergütungen dafür erhalten. Von einem Essen und einer Küchenschürze und neuen netten Bekanntschaften abgesehen. Blöd war, dass ich das Produkt das ich hier im Text öfter genannt haben aus irgendeinem Grund ständig mit zwei „n” schrieb, schrub, schrubte, deswegen ständig korrigieren musste, was mich ein bisschen nervte aber für was bin ich schließlich 'ne gefärbte Blonde, näch? Wisst Ihr Bescheid!

2015-12-12

Adventskalender von 1x umrühren bitte aka Kochtopf

Er läuft zwar schon ein Weilchen, der »Kulinarische Adeventskalender 2015« und die erste Verlosung hat auch schon stattgefunden aber es lohnt sich bei der zweiten und dritten auch dabei zu sein – zumal die vielen weihnachtlichen Blogbeiträge, die zorra hier verlinkt, sich nicht nur interessant, sondern auch sehr lecker lesen … und es ist ja großartigerweise immer das Rezept mit an Bord!

Kulinarischer Adventskalender 2015

Viel Glück, wenn Ihr mitmacht!

2015-12-10

Kann ich bitte einen Hund haben?

Bei Shiina habe ich schon seit längerem das Gefühl, dass sie mit Hunden sozialisiert wurde. Die immer noch unbefriedigende Katzengemeinsamkeitsituation hier signalisiert deutlich, dass sie Angst vor Katzen hat; sind hier Hunde im Haus sie wiederum deutlich wenig Respekt vor Hunden zeigt. Auch ihr ganzes Verhalten, wie sie Besuch an der Tür empfängt, mir bei Fuß läuft – sie sieht nur mehr aus wie ein Kätzchen als sie sich überhaupt so auch benimmt. Oft jedenfalls. So ganz kann man halt nicht aus seinem Pelz.

Gestern war wieder einmal Sherlock da. Sherlock ist ein Pons. Allerdings deutlich größer als der Durchschnitt seiner Rasse, eine Seele von einem Hund, irre klug, bezaubert jeden, begleitet sein Frauchen ins Hospiz bei ihrer Arbeit und macht (nicht nur) dort die Menschen glücklich mit seiner freundlichen souveränen und sehr anhänglichen Art.

Über Sherlock lernten wir, dass es einen interessanten Hundeaustausch zwischen polnischen und deutschen Tierheimen gibt, denn während der Pole bei einem Hund großen Wert eher auf Wach- und Verteidigungskompetenz legt, mag der Deutsche beim Hund mehr den Hütehund. Die einen wollen ein Tier, das signalisiert, gefährlich sein zu können. Die anderen eines, das sich einfügt ins familiäre Leben. Sherlock also machte von einem polnischen Tierheim rüber nach Deutschland, ist gut mit Katzen sozialisiert und hat nun bei Freunden seit Anfang des Jahres ein neues Zuhause gefunden – und macht genau diese Leute etwas wahnsinnig mit seiner Intelligenz, die nur noch übersteigert wird von seiner Abneigung alleine bleiben zu müssen.



Ein reizender Hund – und immer in geschlossenen Räumen eine kleine Nummer zu groß. Ein Traumtier!

Sherlock und Shiina haben sich neulich schon kennengelernt. Shiina nahm ihn damals zur Kenntnis als sie wieder aus dem Zimmer raus kam, wo wir sie eingesperrt hatten, damit sich der Hund erst einmal in meiner Behausung einfinden konnte. Blieb im Zimmer mit ihm und zog sich in einen Umkarton zurück, der zu dem Zeitpunkt im Wohnzimmer lag und den Katzen viel Freude bereitete. Sie war verdächtig unbeeindruckt. Sherlock selbst ist sehr aufgeregt aber sehr freundlich aufgeregt, wenn er Katzen sieht, denn er mag sie und möchte ihnen gerne nahe sein. (Auf dem eigenen Grundstück hängt er gerne mit Nachbars Katze ab bzw. hält mit ihr Siesta.) Leider hat er da wohl in jüngster Zeit hier und dort auf die falsche Katze gesetzt und ist nun etwas prügelgeschädigt aber offensichtlich voller Hingabe zu diesen Wesen (wer kann es ihm verdenken?).

Gestern haben wir die Sache auf die nächste Ebene gehoben und die Tiere (Shiina wollte ihn schon an der Tür begrüßen, was ich ihr aber untersagte, weil der Hund eben am Anfang, wenn er die Wohnung betritt, schon sehr wuschig ist – und dabei in meiner kleinen Wohnung sehr groß wirkt.) Wir ließen ihn also erst einmal zur Ruhe kommen (sein Tag war anstrengend), zufällig fand ich im Regal ein Schweineohr, das ich ihm übergab und er dankend entgegen nahm und dieses seiner Bestimmung zuführte, die da heißt: Inhalation. Dann ließen wir Shiina raus. Und achteten auf etwas Abstand und später ließen wir beide Tiere machen.

Katze und Hund halten sich gerne, sich natürlich beobachtend, in einem Raum auf. Da diese in meiner Docking Station der Q3A-Bauweise ja gelegentlich auch sehr klein wirken (Flur, Küche), sind es genau das die bevorzugten Räume in der die beiden sich die Luft teilten. Dabei tat Shiina genau das, was Katzen immer tun, wenn sie auch nur einen Hauch das Gefühl verspüren, sie könnten die Oberhand haben (dazu reicht ein kleines Fiepen des Hundes und er hat's für sich versaut): schön in der Tür sitzen und das andere Lebewesen in Grund und Boden starren.

So richtig gefaucht und einen auf dicken Schwanz machte Shiina nur einmal. Nämlich als es ihr Abendessen gab und der Hund in ihr Zimmer kam und „nur mal gucken wollte”. Ansonsten ging man sehr respektvoll miteinander um, einschließlich diverser Ruhemomente in denen man sich entspannte, wenngleich man natürlich immer ein Auge auf das Gegenüber hatte.

Ein sehr sehr lustiger Moment als Sherlocks Frauchen die sanitären Anlagen besuchte und er vorne an der Küchentür liegen bleiben sollte, also bei mir (in der Küche) bleiben sollte. Und Sherlock hört. Plötzlich klebte der Hund aber bei mir in der Küche, dezent aufgeregt und fiepend und ein bisschen ratlos anhänglich, was sich selbstklärend erklärte, weil Shiina eben auch mit in der Küche sein wollte und schon hinter der Waschmaschine saß. In meiner Küche heißt das ein Mensch, ein großer Hund, eine kleine Katze auf knapp anderthalb Meter. Im Grunde ist es Liebe.



Da Sherlock bei mir auf das Sofa darf und er ein Schoßhund ist – er kann ja nix dafür, dass sein inneres Wesen nicht ganz im Einklang steht mit seiner äußeren Gestalt – entstand zur späteren Stunde dieses Foto. Sherlock bei uns auf dem Schoß. Shiina tiefenentspannt gibt den relaxten Clown.

Wird. Shiina möchte einen Hund!

2015-12-09

Auf den Punkt gebracht.



Ich kann es immer noch nicht glauben, nicht fassen. Obwohl es so ist. Darüber schreiben kann ich auch noch nicht wirklich, sprechen schon gar nicht. Aber gestern ist mir der Satz in den Sinn gekommen, der wohl am Besten den Zustand beschreibt: mir ist mit Nishias Tod ein sehr großes Stück Lebensqualität abhanden gekommen. Sie war so dermaßen präsent und umsorgend und mitmachend. Und der Intelligenzdurchschnitt ist auch massiv gesunken. Hier ins unseren so traurig verwaisten vier Wänden.

2015-12-08

Neues von der Pilzfront!

Die gelben Austernseitlinge in der Zuchtpackung von Prêt à Pousser machen sich langsam! Um nicht zu sagen, sie machen sich langsam ziemlich gut und das rasant schnell!

Samstag habe ich entdeckt, dass sich eine erste Pilzknolle unter der Folien aus dem Substrat bildete. Shiina entdeckt sie auch und fing schon mal an den Geschmack zu testen, also wanderte die Packung um in die Küche auf den Küchenschrank.



So sah dann die Zucht am Sonntag Morgen aus:



Und so bereits am Abend:



Der heutige Stand zeigt schon wildestes Wachstum, die Pilze bilden sich jetzt schön heraus.







Mein persönlicher Spaßfaktor, davon abgesehen, dass ich die Pilze vor den Katzen retten muss, ist ziemlich hoch! Ich mag es den Dingen beim Wachsen zuzusehen und die Pilze wachsen gerade minütlich!

2015-12-07

Liebes Tagesbuch!

Heute ist der siebente Dezember im Jahr 2015, einen Tag nach Nikolaus, und ich habe mir heute sehr früh den Wecker gestellt. Nachdem ich die üblichen relevanten Dinge wie Katzen beschmusen, Katzen füttern, Kaffee kochen, Duschen usw. erledigt hatte, ging ich (noch im Bademantel) auf den Balkon, um die übliche Piepmatz-Befütterung vorzunehmen.

Draußen war es noch sehr dunkel. Und sehr mild. Zarte Vogelstimmen zwitscherten in der lauen Frühlingsnacht an dem milden Wintermorgen und das noch junge frisch verliebte Pärchen in der Nachbarschaft gegenüber verabschiedete sich herzlich knutschend in den Alltag der Woche.

Ich began die Blumenpracht zu gießen, man vergisst das im Winter sehr leicht. Zum Glück verstehen sich die Winterblüher, die dreifarbige Erika (also natürlich einfarbig aber dreifarbig in einem Topf gepflanzt) und irgendwas mit roten Kugeln mit dem blühenden Lavendel, der ebenso Blüten zeigenden Malve und der nun (im Sommer wurde sie etwas von den Tomaten zurück gedrängt) sehr aktiv blühenden Physalis.

Die zwei kleinen Erdbeeren werden vielleicht zu Weihnachten auch noch rot und reif.

Dann holte ich mir einen Kaffee und setzte mich mit einer kleinen bunten Katze, namens Tally, auf unsere Balkonbank und wir lauschten den zarten Vogelstimmen. Interessanterweise ist die Schwerhörigkeit bei Vogelstimmen bei Tally weniger stark ausgeprägt als bei allen anderen Geräuschen des Alltags, bei denen ich sie mittlerweile als komplett taub bezeichnen würde. So lauschten wir verzückt in die Dunkelheit.

Dann sage ich dummer Mensch zu ihr „Guck mal, wie die Meise zwitschert.” Und sie antwortet weise: „Ich höre es!”

2015-12-05

Confierte Gänskeulen Teil 1

Bei „Das Perfekte Dinner” confierte neulich eine Teilnehmerin Gänsekeulen zum Hauptgang. Es klingelte bei mir erinnerungstechnisch. Confierte Ente hatte ich in einem meiner gerne besuchten Restaurants in Südfrankreich und fand sie ganz wunderbar.

Tatsächlich bekommt man in Frankreich sehr häufig confiertes Geflügel, denn es ist einfach zu machen bzw. man kann nur sehr wenig falsch machen und man kann das Geflügel so sehr gut vorbereiten und lange vorrätig halten. Das Confieren, Fleisch in eigenem Fett bei niedrigen Temperaturen schmoren und dann einzulegen, ist eine althergebrachte Methode der Haltbarkeitmachung. So kann man sich den Stress zu Weihnachten prima schon Wochen vorher machen und muss die Keulen nur noch für ein paar Minuten in den Ofen schieben am Tag des Menüs. Tatsächlich werden die confierten Keulen mit der Lagerung immer besser, eine Woche im eigenen Fett sollte man ihnen schon gönnen!

Was man zur – je nach Wahl – ganzen Gans, Brüsten oder Keulen neben den Gewürzen benötigt ist das eigene Fett der Gans, hier also Gänseflomen. Das ist das Unterhautfettgewebe der Gans, das aufbereitet wird, meist nach tagelanger Wässerung durch einen Fleischwolf gedreht, zusätzlich durch ein Sieb passiert und „als Fettklumpen” verkauft beliebig weiter verwendet wird. Wir kennen es meist als Gänseschmalz mit Zwiebeln, Grieben (geschmolzene Gänsehaut), Äpfel und Gewürzen. Oder als Rillettes, also Schmalz mit den Fleischresten der Gans, heute würde man es wohl als „Pulled Duck” bezeichnen, angereichert. (Für eine gute Rillettes könnte ich sterben!)



Aber soweit sind wir noch nicht. Ich guckte mir also die Dame an, wie sie Gänsekeulen confierte in ihrer wunderschönen Hochglanzküche (mit Katzen)und beschloss es in meiner wundervollen türkisen Küche ohne Hochglanz (auch mit Katzen) nach zu kochen.

Rezepte gibt es dergestalt sehr viele im Internet. Ich entschied mich für die Würzung aus dem Rezept von Diethard Urbansky aus der Elle, werde aber, weil ich Keulen verwende und nicht Brüste wie im Original, diese bei 78 Grad Celsius ca. zweieinhalb Stunden confieren. Diese Zeitdauer schlagen alle anderen Rezepte mit Keulen vor. Man kann also gar nichts falsch machen. Bei den Temperaturen kann man auch locker die Dauer im Ofen versehentlich erhöhen.

Das witzige Problem, ich schrieb neulich schon darüber, diese urplötzliche Gänseflomenknappheit, die sich in den letzten Tagen prima gleichfalls in ein „ich finde auch kein fertiges Gänseschmalz mehr”-Erleben manifestierte. Ich wurde gestern dort erlöst, wo ich im Prinzip immer erlöst werde: bei Rogacki. Hach, ich bin in dem Laden ein bisschen groß geworden, immer an Omas Hand. Rogacki ist so etwas wie Omas zweites Zuhause in meinem Erleben. Und hatte gestern natürlich (warum gehe ich nicht gleich dorthin?) Gänseflomen für mich, wenn auch tiefgefroren, aber immerhin: sie hatten Flomen! Das Kilo für € 7,95. Ich nahm ein Kilo. Laut Rezept brauche ich anderthalb, da ich dort wegen der Frostung aber nur zwei Kilo hätte kaufen können … und ich davon ausgegangen bin, dass nun der allgemeine Gänsefett-Bann über mich gebrochen sein müsste, fand ich natürlich auch prompt gegenüber im Supermarkt meiner Kindheit Gänseschmalz und erhöhte so die gesamte Menge auf 1540 g leckeren Gänseabfall.



Der Flomen taut nun im Kühlschrank. Und die vier schönen Gänsekeulen wurden gestern mit gut drei Lorbeerblättern, 100 g Meersalz, zehn Wacholderbeeren, fünf schwarze Pfefferkörner, acht Pimentkörner, Thymian, Rosmarinnadeln im Mörser zerstoßen und eingerieben und vakuumiert und warten nun auf weitere Behandlung.

Glaubt es mir, Gänsebrüste im Vakuum im Kühlschrank können sehr sexy sein und das Gemüt ein Stück weit erheitern!

Und morgen wird confiert …

2015-12-04

Wie gut sind Eure Krankenhäuser?

Eine sehr gut aufbereitete, recherchierte Sendung zum Thema Krankenhäuser, Krankenhausversorgung im Allgemeinen hierzulande und Qualitätsberichte, wie man sie liest und versteht, welche Alternativlösungen es gibt, wie gut diese wiederum sind, hat die Redaktion von Planet Wissen gemacht. Und mit Dr. Veit haben sie sich wirklich hochgradige Kompetenz zum Thema Qualitätssicherung und -berichte eingeladen. Die Sendung ist deswegen auch so gut, weil sie deutlich kommuniziert, wann man Behandlung (und wo sie stattfindet) auch hinterfragen sollte. Zum Glück leben wir immer noch mit einem Gesundheitssystem, in dem der Patient Behandlungsmethoden und Behandler sich aussuchen kann.

Daher meine innige Anguckempfehlung: „Wie gut ist mein Krankenhaus.

Und ja, ich weiß, dass man sich als gesunde Person mit dem Thema nicht auseinander setzen möchte. Aber es ist so wichtig das zu tun – und im Notfall ist es zu spät.

2015-12-01

Simply enttäuscht von „Geschickt eingefädelt”

Nun ist die fünfte Folge „Geschickt eingefädelt”, der deutschen Variante des britischen – dort sehr erfolgreichen Formats - „The Great British Seweing Bee” gelaufen und ich bin's eben: enttäuscht.

VOX hat es vorgezogen sich in allen Änderungen konträr zum Original falsch zu entscheiden. Das fängt damit an, dass die Person, die sicherlich vom Handwerk und Kreativität mehr versteht, gleichzeitig den Moderator und Betreuer der Kandidaten geben muss. Eine Aufgabe, der Guido Maria Kretschmer leider nicht gerecht wird. Beziehungsweise er sie leider in einer Art und Weise bedient, wie sie sicherlich in seinem sonstigen Hausformat „Shopping Queen” beim gleichen Sender nachgefragt war und ihn auch für das TV empfahl. Hier aber wäre weniger der Clown, dafür der in der Materie steckende Fachmann die angenehmere Begleitung gewesen.

Denn bei „Geschickt eingefädelt” geht es nicht darum anzumerken, dass die eine Kandidaten sich wie eine Marktfrau kleiden würde oder er sich nicht ausmalen möge, wenn Kandidatin X (größere Konfektionsgröße) vom Tisch fallen würde auf Kandidaten Y (kleinere Konfektionsgröße). (Es stand nie zur Debatte, dass Kandidatin X von irgendeinem Tisch in diesem Format fallen würde.) Guido Maria Kretscher hat allzu offensichtlich ein Problem mit Frauen, die nicht in seine übliche Kollektion passen würden und deswegen meint er, sei es legitim, sich an dieser einen Kandidatin abzuarbeiten. Dabei hilft ihm die Redaktion im Schnittraum allzu übereifrig. Wenn eine Aufgabe „Schlankmacherkleid” lautet – und der erste Schnitt nach Nennung des Wortes auf das Gesicht der einzigen Kandidatin fällt, die größer als Konfektionsgröße 42 trägt, ist das fantasielos, geschmacklos und im Grunde bloß dumm. Es berührt mich allenfalls peinlich. Unterhaltend ist es nicht.

Das – vorneweg – hat bei mir im übrigen die allergrößte Störung ausgelöst. Denn es ist der ganz besondere Flair von „The Great British Sewing Bee”, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit ihrem Talent mit großem Respekt präsentiert und dabei nie vorgeführt werden. Alleine wie dort in der zweiten Staffel eine Teilnehmerin mit Hör- und Sprachbehinderung mit völliger Selbstverständlichkeit in dem Format ihren Platz findet – und später zum Weihnachtsspecial erneut eingeladen wird, zeigt die humane Souveränität des Formates. Das genau macht – vom inhaltlichen Thema Nähen abgesehen – diesen besonderen Reiz aus beim Zusehen. Teilnehmer einer Show im Wettbewerb dürfen sein ohne vorgeführt zu werden. Sie dürfen kreativ sein, ihre Arbeit demonstrieren, Sorgen und Ängste in einem Wettkampf zeigen, ohne dass in der Regie das Material so zusammen geführt wird, dass sie hinterher blöd da stehen. VOX hat es einfach gar nicht verstanden!

Jetzt möchte ich sehen, wie VOX an gleicher Stelle eine Person mit Behinderung überreden wollte bei diesem Format mitzumachen, nachdem man schon keine Chance ausgelassen hatte, die einzige Teilnehmerin mit Übergröße in jeder Folge vorzuführen. Ist das eine Empfehlung? Für was?

Die Sicherheit, dass sich die Teilnehmer wohl fühlen können, alleine auf ihr Talent und Können hin bewertet und präsentiert werden, das macht die hohe Kunst von „The Great British Sewing Bee” aus. Vox hat sich leider nicht sehr viel Mühe gegeben, dieses Niveau der Vorlage auch nur annähernd zu erreichen.

Gesucht wird der „talentierteste Hobbynäher Deutschlands”, weswegen VOX zwei (reizende und sicher talentierte) Teilnehmer ins Rennen zu schicken, die bereits auf Steuernummer nähen, somit also professionell nähen. Mir ist herzlich egal, wie VOX hier im Format eine ordentliche Männerquote hinbekommt. Aber bitte doch nicht in dem man mich Zuschauererin für so blöd hält!

Dann, das muss man auch sagen, wird erstaunlich schlecht genäht! Wer sich so einem Wettbewerb stellt, sollte in der Lage sein auf Nähaufgaben erfüllen zu können und wenigstens normale Nähte sehr sauber nähen. Ich verlange nicht, dass jemand aus dem Eff Eff Schnitte entwickeln kann – aber ein Reißverschluss sollte sitzen bzw. ordentliche Nähte an den Nähmaschinen genäht, sollten nun wirklich keine Herausforderung für die Teilnehmer sein bzw. ein Grund sein dürfen, das jemand gehen muss. Und ich bin sehr sicher, dass alle Kandidaten das Original kannten und in etwa eine Ahnung haben sollten, wie sie handwerklich sauber nähen können sollten, um bestehen zu können in diesem Wettbewerb. Das spricht leider dafür, dass vom Sender unter ganz merkwürdigen Maßstäben bzw. mit vom Formatthema losgelösten Zielvorstellungen gecastet wurde.

Interessant hierbei wie die Stimmen zum Format, die man in den sozialen Netzwerken zur Kenntnis nimmt, sich besonders gerne an der einzigen Jurorin abarbeiten, die dem Format den einen Hauch von fachlicher Kompetenz und somit dem am Thema Nähen interessierten Zuschauer etwas Mehrwert über das Zusehen hinaus vermittelt. Inge Szoltysik-Sparrer ist Schneidermeisterin und die Bundesvorsitzende des Maßschneiderhandwerks. Da hat man wirklich DIE Fachkompetenz im Land eingekauft und sie hätte dem Format – hätte man sich hier an das Original gehalten, das in den Folgen immer Ausflüge in die Nähtechnik, ins Stoffwesen oder in die Näh-Historie offerierte – so viel mehr geben können als die gesund kritische Jurorin. Also uns das hätte geben können, weswegen wir nähbegeisterte Menschen dieses Format auch gucken wollen: lernen beim Zusehen. Das durfte aber nicht sein. Warum? Weiß der Himmel! Das Original kann das, das kann auch mehr Aufgaben. Es kann überhaupt überall mehr.

Die zweite Jurorin, Anke Müller, mit irgendeiner DaWanda-Qualifikation, kleidet sich wenigstens bunt. Sonst auch bliebe sie äußerlich so wie sie inhaltlich bewertet: blass. Ihre Kommentare beschränken sich auf „toll”, „super”, „schöner Stoff”. Konversation auf Stoffmarkt-Niveau. „Total” kann sie oft sagen.

Und zum Schluss bleibt anzumerken, wie ganz bitter es ist ansehen zu müssen, wie der Handel – hier die Sponsoren der Sendung – so gar nichts aus ihrem Sponsoring für sich herausschlagen. Das ist wirklich unfassbar! Während der Stoffsponsor wenigstens noch vor dem Start der Sendung im Blog die Kandidaten vorstellte, interviewte und wenigstens etwas emotional für sich am Rad drehte, hat der Nähmaschinenproduzent Pfaff das Studio komplett mit der Technik ausgetauscht.

Aber sonst? Still ruht der Online-Marketing-See bei Pfaff. Fragen nach den Nähmaschinen werden in den jeweiligen Facebook-Gruppen nicht und schon mal gar nicht in Echtzeit beantwortet. Sorry, wenn ich als Unternehmen so ein Format unterstütze, stelle ich einen Mitarbeiter doch für die Nachtschicht in den sozialen Kanälen ab. Wenn dann von Paff (nach Hinweisen) Fragen nach Modellen beantwortet werden, dann nicht etwa direkt die Fragen in den Gruppen sondern weit entfernt und nur auf der eigenen Facebook-Seite, die einmal in der Woche mit Posts gefüllt wird. Dann aber auch gleich drei direkt hintereinander. Komplett losgelöst von der Sendung. Wenn es hoch kommt von immerhin sechs Figuren geliket, zwei Mal geteilt. Auf Twitter (wo sicherlich bei Ausstrahlung zum Format am meisten diskutiert wird) existiert Pfaff zwar mit einem Pfaff Deutschland-Account, der aber schweigt seit 2010. Dann gibt es noch einen internationalen Account, der brav und still vor sich hin twittert. Interaktion in den Sozialen Netzwerken mit Followern oder Freunden (aka potentiellen Käufern)? Die geht allerhöchstens soweit, dass kritische Kommentare auf Facebook gelöscht werden. Also solche, auf die andere Firmen kompetent mit einem „Danke für das konstruktive Feedback!” reagieren würden.

Pfaff, das muss man sich erst einmal vorstellen, hat es als Hauptsponsor des Formates sogar hinbekommen, dass eine von den zwei bloggenden Kandidatinnen, die nun sogar im Finale steht, als Kooperationspartner mit dem Nähmaschinenproduzenten Bernina in ihrem Blog arbeitet. DAS muss man erst einmal schaffen! (Sorry, ich habe Omas Pfaff hier stehen. Mir tut soviel Inkompetenz in den neuen Medien dieses Unternehmens wirklich im Herzen weh!)

Beschließt aber schlussendlich die Quadratur des Kreises von „Geschickt eingefädelt – Wer näht am besten?” in der Gänze. Ich bin froh, dass ich mir die dritte Staffel des Originals der BBC noch aufgehoben habe. Ich werde sie mir jetzt in den Weihnachtstagen gönnen, die deutsche Variante werde ich dabei schnellst möglich vergessen. Sie hat sich das verdient! Einschließlich ihrer drölfmillionsten „Upcycling”-Aufgabe. Da wurde ein Hype so etwas von tot genäht.

Wie gesagt, ich bin enttäuscht.

Neues Marketingtool: Verknappung!

Dieses Jahr ist vor Weihnachten alles knapp, will mir scheinen. LEGO-Steine? Knapp. Haben die von LEGO jedenfalls behauptet. Ich bin im LEGO-Stein-Business nicht so involviert, habe aber in diesen Tagen in den Regalen und Schaufenstern noch jede Menge LEGO-Stein-Packungen stehen sehen. Vermutlich ist nur die Star Wars-Edition knapp. Egal, Fischertechnik fliegt auch zum Mond!

Auch knapp dieses Jahr: Rotkohl. Die Ernte war schlecht, so heißt es. Für alle anderen Kohlsorten scheint mir die Ernte formidabel gelaufen zu sein, prall, groß und rund liegen sie beim Handel. Werden aber zu Weihnachten weniger konsumiert. Der Rotkohl kommt entweder gar nicht oder mit ganz kleinen Köpfen und deftig im Preis daher.

Neu gelernt habe ich, dass auch Gansflomen knapp am Markt ist. So berichtete gestern bekümmert der Geflügelfleischfachverkäufer, dass es dieses Jahr im Allgemeinen ganz knapp ist mit den ungarischen Gänsen und somit deren Flomen, weil doch der Chinese seine Probleme mit der Vogelgrippe hat und alle eigenen Gänse schlachten musste. Dies zwingt den Chinesen selbst Gänse einzukaufen, das tut er in Ungarn und bietet dreist dem Handel dort einen Euro mehr für das Kilo und der ungarische Gänseproduzent tut, was jeder andere Produzent in diesem Fall auch tun würde: er verkauft dorhin, wo es mehr Geld gibt. Was zu einer tragischen Verknappung der ungarischen Gans hierzulande führe. Und zur Verknappung vom Flomen. So meinte jedenfalls der Geflügelfleischverkäufer, der bekümmerte.

Wisst Ihr Bescheid!

2015-11-27

Ab in die Pilze!



Mittwoch kam hier die Box mit einem Pilzzuchtset von Prêt à Pousser an. Eine befreundete Agentur hatte Testpakete in Aussicht gestellt und ja, ich wollte testen. Tatsächlich wollte ich wirklich schon immer dieses „Pilzzuchtding” ausprobieren, konnte mich aber nie überreden es im Internet zu ordern. Warum gibt es diese Pakete nicht viel öfter und selbstverständlich in den Supermärkten?



Egal, Prêt à Pousser bietet drei Sorten Austernseitlinge an, graue (leicht süßlich im Geschmack), pinke (holzige Note) und gelbe (nussiger Geschmack). Ich teste die gelben Austernseitlinge und gestern habe ich damit begonnen. In ca. einer Woche bis zwölf Tagen sollte ich ernten dürfen.



Tatsächlich scheint mir das sehr einfach zu sein. Man nimmt vorne an der Packung die Reißklappe ab und ritzt die darunter liegende Folie mit einem Kreuz ein. Oben im Karton sind unter dem Deckel die Gebrauchsanweisung samt einiger Rezepte versteckt plus einer kleinen Sprühflasche.



Die wird mit Leitungswasser gefüllt und damit besprüht man die vordere Seite ein bis zwei Mal täglich. Die Box soll bei Zimmertemperatur (15-25 Grad Celsius) an Fensternähe aber mit der Rückseite zum Fenster gestellt werden, sprich keine direkte Sonne. Nun ja, Pilze wachsen nicht umsonst besonders gerne im Wald.

Unter dem Deckel befindet sich dann schon das Bio-Substrat:



Das Substrat der Prêt à Pousser-Pilpackungen besteht aus Stroh und Weizenkleie. Alles Zutaten einschließlich des Pilzmyzel sind nach dem französischen Biosiegel zertifiziert (NF U 44-551). Der Produzent verspricht zwei Ernten für 3-4 Personen. Das Einstiegspaket pro Sorte kostet Euro 29,90, das Nachfüllpaket Euro 14,95. Geliefert wird frei Haus.



Nun bin ich erst einmal gespannt und werde demnächst fotografisch von meinen Zuchterfolgen berichten. Oder gleich vom Lachs an Pilzsauce.