2014-04-27

Protipp zum Matratzenkauf

Den final wirklich guten Einkaufstipp für die Matratze hatte mir – als ich 2012 durch die Matratzenläden schlich – übrigens ein offensichtlich altgedienter Bettwarenverkäufer von Karstadt gegeben. Der riet mir nämlich den Kauf einer Matratze und somit das Matratzenprobeliegen NIE an das Ende eines Arbeitstages zu legen.

Der Grund ist so einfach wie nachvollziehbar, nach einem Arbeitstag erscheint einem jede Unterlage als sehr bequem und ausreichend Erholung bietend. Die Feinsensorik ist für Unterschiede kaum noch empfänglich. (Wir kennen das Phänomen ähnlich vom Schuhkauf her.) Wer aber nach einer gut durchschlafenen Nacht ausgeruht auf Matratzenjagd geht, der spürt eher und direkter, welche Unterlage (ob nun am Kopf-, Schulter-, Wirbelsäulen- oder Fußbereich) dem gesamten Körper ein gleich gute Auflage bietet, der Körper sanft einsinken lässt und später ausreichend Stabilität bietet.

Diesen Tipp hatte ich mir fortan zu Herzen genommen – und ich fand ihn wirklich Gold wert! Man ist wirklich ganz anders aufmerksam und ich konnte erstmals bei Matratzen so etwas wie eine Feindiagnostik im Liegen erspüren.

Ich bin übrigens damals von mehreren Verkäufern richtig gehend gelobt worden, weil ich mich wirklich lange auf die Matratzen gelegt habe (Schuhe ausgezogen) und alle Schlafposition ausreichend lange probiert habe. Auf der Seite liegend machen Matratzen nämlich ganz andere Dinge als wenn man sie auf dem Rücken testet. Oder auf dem Bauch. Dabei ist eigentlich egal, was für eine Schlafposition man bevorzugt. Die gute Matratze fängt alle Möglichkeiten im Empfinden gleich angenehm auf.

Das scheint sich immer noch nicht herumgesprochen haben, dass man diverse Matratzen nicht mit dem einen mal kurz darauf legen (manche Käufer setzen sich sogar nur einmal kurz hin oder legen nur den halben Oberkörper ab) von einer für sich guten Matratze entdecken kann. Also: Matratzenkauf auf einen Samstag Vormittag legen. Und eben mindestens den einen Vormittag auch einkalkulieren an Zeit. Dann ist man schon auf dem richtig Weg hinsichtlich der künftigen Unterlage.

(Bis zum 15. Mai 2014 gibt es noch mit dem Gutscheicode holy10! 10 % Rabatt auf alle Produkte rund um das Thema Schlafen bei perfekt schlafen. Ausgenommen sind lediglich die Produkte von Badenia, Badenia-Irisette und Irisette. Der Gutschein-Code ist nicht mit anderen Gutscheinen und/oder Aktionen kombinierbar.)

2014-04-26

Heute …

einen großen Schritt getan. Ab mit mir in die Blockade gegen die Nazi-Demo in Kreuzberg. Solche Menschenmassen habe ich seit gefühlt einer Ewigkeit nicht ertragen können, so ist so manche Demonstration, die mir inhaltlich wichtig gewesen wäre, die letzten Jahre ohne mich ihren Weg gegangen. Und ich habe es heute ausgehalten. Wenn mir auch manchmal ulkig war. (Danke an der Stelle an die äußerst charmante Begleitung u. a. von Foxxibär und anderen.) 6.000 Leute gegen eine Handvoll braune Brut. Und sie sind keinen Schritt in diesen Bezirk gekommen.

Nishias Blutergebnisse haben also ergeben, dass sie eine an sich topfitte Katze ist mit einem rundum gesunden Stoffwechsel, tollen Nierenwerten, perfekte Pankreaswerten – aber einer Leukämie. Und auch wenn der eigentlich Leukose-Test dann doch negativ war, was er tückischerweise eben oft ist bei dieser Krankheit, sprechen alle anderen relevanten Werte für diese Krankheit. Sie erhält nun täglich eine Cortison-Tablette, die ja mal so richtig unterirdisch kacke (*pardon my french*) schmecken muss und uns beim ins Mäulchen spritzen mir mehr Kratzer als ihr Freude bringt. Der Tastbefund des Darmes unter der Narkose lies das den Arzt schon vermuten. Dafür hat sie Zähnchen wie eine dreijährige Katze. Sie hat mir in der Narkose und später so leid getan, wie sie da in meinem Arm später ganz tief vertrauend geschlafen hatte …

Wenn wir sie aus der Phase jetzt geleitet bekommen und beim Cortison bleiben, das eventuell später auch noch reduzieren können, hat sie gute Chancen – bei ordentlicher das Immunsystem gestärkter Lebensweise – eine richtig alte Katze zu werden. Sie wird elf. Die schlussendlichen Konsequenzen für die anderen Katzen, wann sie sich das eingefangen hat … naja, ich muss das erst alles setzen lassen. Die Woche war nicht schön.

Dafür vorhin beim befreundeten türkischen Supermarkt um die Ecke: „300 g Hühnerleber bitte!” „Ist für Katze ne?” „Ja.” (War ein bisschen gelogen, war hauptsächlich für meinen Salat. Die Katzen selbst sind zur Zeit noch auf Diät wegen der Infektion.) *Der Verkäufer wiegt Leber ab und haut hinterher eine Schaufel Hühnerherzen in die Tüte* „Ich liebe Katzen!” Da ist mir doch glatt das Herz übergeblubbert. Mein Kreuzberg, so isses eben.

Die Herzen gingen dann an die Nachbarskatze. Ist ja auch eine Katze.

Genau gegenüber von diesem Supermarkt stehen am Kotti die Menschen, denen es nicht so gut geht und die ihre täglichen Drogen brauchen. Da bin ich neulich mit dem Rad durch gefahren und höre den einen Junkie zum anderen sagen, als sie sich in die Arme fallen: „Ey, Du lebst noch? Det hätte icke ja nich' jedacht!” Ich bin fast vom Rad gefallen vor Lachen, so tragisch sich das aus unserer Sicht anhört, die beiden waren so mit sich im Reinen und hatten ihren Spaß. Ich habe mein Leben noch nie darüber nachgedacht, ob Junkies ein besonderer Humor auszeichnet. Next Level.

Jottchen, wie ich dieses Kottbusser Tor liebe mit seiner Übermacht an gebrochenen aber sehr echten eigenen Menschen. Der ist genau richtig so!

Aus gegebenem Anlass, weil wir uns gerade in geographischen Gefilden befinden: das neue „The Bird”, der Westableger vom ostzonalen „The Bird” liegt nicht (!) im Graefekiez, wie neulich ein Foursquare Eintrag behauptet hatte. Es liegt in der Kottbusser Straße genau auf der gegenüber liegenden, der Neuköllner Seite, und wenn Ihr jetzt als ggf. Touristen einem Neuköllner erzählt, das dort wäre noch das Graefekiez … *macht eine typische pantomimische Handbewegung, die den Kehlen-Durchschnitt symbolisiert*. Kurz: kommt nicht gut!

2014-04-23

Gerade vom Tierarzt …

… gekommen, Blutabgabe von Nishi unter Narkose. Heute ist zum ersten Mal im Rahmen der Vermutungen unter Berücksichtigung der Auffälligkeiten die mögliche Diagnose „Leukose” gefallen. ,-(

Die ersten Blutergebnisse kommen hoffentlich heute Abend. Wir brauchen viele gedrückte Daumen.

2014-04-21

Feuer holdrio!

Gestern Abend stelle ich den Herd und Ofen an, weil ich den Spargel kochen möchte und das Fleisch in den Ofen schieben möchte, will aus der Küche gehen, als mich merkwürdige Geräusche mich nochmals umdrehen lassen. Der Herd blitzt vor sich hin, die Ecke der eingeschalteten Induktionsplatte qualmt und einen kurzen Moment später realisiere ich, dass es schon unter dem Herd am Anschluss zur Dose brennt.

Bingo! Die Sicherung ist nicht raus geflogen. Herd ausgemacht, Feuer ausgeschlagen, Nishia davon überzeugt, dass die Ecke kein guter Aufenthaltsort zum Stillen der Neugierde ist, Sicherung ausgeschaltet.

Schreck verarbeitet. Da war ich nämlich etwas sehr aufgelöst bis Nerven blank. Strom gegenüber habe ich null Selbstbewusstsein und solche Attitüden eines Gerätes kann mein Vertrauen auf Lebenszeit zerstören.

Das war nicht lustig, gar nicht lustig. Zumal mein Plan war, die Sachen aufzustellen und „kurz” zu Nachbars Katze hinüber zu gehen, ihr Futter hinzustellen. Kurz wäre dann fatal gewesen in diesem einen besonderen Fall. Oder auch nur, wenn ich im anderen Zimmer gesessen hätte am Rechner zum Beispiel. Die Küche liegt so um die Ecke, das bekommt man gar nicht so schnell mit!

Das ist doch verdammt noch mal der hochgradige Albtraum!

Nishia geht es nicht toll. Sie wirkt wie auf Drogen, ist uninteressiert, schläft viel, gerne im Schrank, meckert, wenn man sie anfasst. Ich hoffe sehr, es sind nur die Medikamente, die sie so sein lassen. Das Projekt Darmflora-Aufbau-Tabletten infiltrieren stoppe ich hiermit.

Kein sorgenfreies Ostern irgendwie.

2014-04-20

Fröhliche Ostern!









Wir sind dieses Jahr wirklich sehr dankbar über die Wetterlage in diesem Frühling und an diesem Aprilwochenende. Habt eine schöne Zeit, feiert schön und genießt vor allem die Kinderfreuden in diesen Tagen!

2014-04-19

Unser Deal …

… dass ich im Gegenzug zu einmal Medikamente aufgelöst ins Mäulchen spritzen mit Nishia direkt eine Runde „fang das Band!” spiele, funktioniert unerwarteterweise famos.

Es steht drei Milliliter Spritzinhalt in 60 Sekunden zu sechs Stunden Band spielen.

Irgendeine von uns führt, ich habe das dumme Gefühl, ich bin's nicht.

2014-04-18

Sagt gestern …

… die Propagandistin im Schnäppchen-Kaufhaus durch ihr Mikrofon: „Ich sage immer, Schnäppchen muss man schnappen solange es die Schnäppchen gibt!”

Propagandistin ist doch auch ein Job aus der Hölle. Den ganzen Tag Schmalsinn labern, der beim anderen nichts als Schaden auslöst. Also jedenfalls keine akuten Kaufgelüste fördert.

Im Hamy am Hermannplatz gesessen und mir das Tagescurry gegönnt. Draußen auf der Bank in der Sonne sitzend, setzt sich eine Dreierformation an den Tisch. Das junge Volk, dem Style nach eher alternativ als hipstig, entscheidet sich 20 Minuten lang für ein Gericht von den acht Gerichten, die die Speisekarte nur vorschlägt. Natürlich bestellen sie alles mit Tofu oder „vegetarisch”. Dann unterhalten sie sich ausgiebig über ihre Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten. Sie scheinen über der und des anderen Unverträglichkeit herzlich erschrocken und tief besorgt, dann legen sie selbst noch einen drauf. So geht es die Reihe rum. Ich fühle mich in der Battle ihrer Kreuzallergien gefangen und ausreichend beschmutzt. Als das Essen kommt, erklärt eine von ihnen wie hipsteruncool es sei, das Thai-Food als Deutsche in Deutschland mit Stäbchen zu essen. Sie philosophieren in der Folge emotional bewegt über Stäbchen-Essen. Oder nicht Stäbchen-Essen. Auf meiner Stirn läuft auf einem unsichtbaren Laufband die Frage, warum sie sich eigentlich im Gottes Namen das Essen so ausufernd madig machen müssen? Sie sehen die Frage natürlich nicht. Ich erfreue mich an meinem Curry, verzichte aber auf einen vietnamesischen Kaffee, denn ich mag denen nicht mehr in ihrem Leid beisitzen müssen.

Als sie mit dem Essen fertig sind, steckt sich einer von ihnen eine Zigarette an und schmeißt das Zellophan der frisch geöffneten Schachtel auf die Straße.

Jaja, kein Fleisch essen, wegen Tierschutz und so aber sich 'nen Scheiß drum kümmern, ob die nächste Taube oder Krähe am Zellophan erstickt. Alles klar!

2014-04-17

Nishia …

vorhin erstmals das Antibiotika mit der Spritze in den Mund gespritzt. Weil sie es nicht mehr in Stücken in sechs verschiedenen Sorten Catsticks unterschiedlicher Hersteller möchte, nicht mehr zerstäubt über/im Futter, nicht mehr in der Leberwurst, nicht mehr in der Malzpaste, nicht mehr …

Danach eine halbe Stunde lang ganz wild mit ihr und dem Band gespielt, damit sie es ganz schnell wieder vergisst.

Ich bin jetzt traumatisiert.

Langsam bin ich immer weniger entspannt. Nach dem letzte Woche alle drei Katzen mit Durchfall zu kämpfen hatten und die beiden anderen brav ihre Medizin in einem Catstick verdrücken und wieder genesen scheinen, wird und wird es bei Nishia, die nun schon länger damit kämpft als die beiden anderen, nicht besser. Trotz Stuhluntersuchung und Behandlung des Befundes, trotz Medikamente, trotz Futtermitteldiät in alle Richtungen. Leider, spricht der Tierarzt, geht momentan bei Katze und Hund Dünnpfiff extrem um und bei einigen Tieren ist es sehr sehr schwierig dem beizukommen.

Somit muss ich aber, um andere Diagnosen auszuschließen, nächste Woche in die richtig teure Richtung der Behandlungen wie Blut untersuchen lassen (was bei Nishi heißt sedieren lassen), Ultraschall und so weiter. Das alles drückt gerade mächtig auf's Haupt, die Sorge um den kleinen Fellwuschel allem voran.

Nervenfasern …

Und bitte: in den Kommentaren keine Katastrophen-Fern-Diagnosen und keine Angriffe gegen den Tierarzt, wenn es geht. Das würde weder Katze noch mir beim akuten Problem weiterhelfen, im Gegenteil. Vielen Dank!

2014-04-16

Hab' icke mir vorjestern Nacht jefreut!

Und das kam so. Während ich nach einem netten Nachmittag eigentlich gar keine Lust mehr hatte noch einmal an den Rechner zu gehen, bin ich dann doch noch einmal linsen gegangen, was das nette Internet so zu sagen hat und es hatte mir allen Ernstes in meinem Postfach zu sagen:

„Liebe creezy,

*kreisch*
Du hast ihn gewonnen! Ich freue mich so sehr! Herzlichen Glückwunsch und mächtig viel Spaß mit dem tollen Teil!

Lieber Gruß
Astrid”


„Ihn“ das ist er: ein Vitamix Professional 750. Ein Standmixer oder wie man so schön in den USA sagt, ein Blender, (auch ein schönes Wort, nicht?) der Extraklasse. Dieser Vitamix ist quasi der Rolls Royce unter den Standmixern. Der haut alles klein, was nicht bei fünf auf den Bäumen ist. Ein bisschen habe ich das Gefühl, gucke ich mir so manchen Clip seiner US-Fans auf YouTube zum Gerät an, hat er das Zeug zur prima Sch*piep*verlängerung einer jeden hochgerüsteten Küche. In anderen Worten: sobald er hier steht, ist meine Küche tiefer gelegt, hat 'nen Spoiler, Alufelgen und auf dem Tankdeckel kleben Swarovski-Steine. It's pimped, babe!



Und diesen entzückenden Standmixer habe ich gewonnen! Und zwar hat neulich die wundervoll textende Astrid nicht nur für ihre Küche und somit für uns in ihrem Blog Arthurs Tochter kocht den Vitamix Pro 750 selbst hingestellt bekommen. Sie durfte sogar einen verlosen! Das hat sie auch sehr trickreich, phantasievoll und arbeitsintensiv getan und uns Teilnehmern somit nicht nur eine harte Nuss zum knacken gegeben, sondern uns auch interessante Dinge – nicht nur – aus der Küche erzählt und uns im Gegenzug das Leben nicht gerade einfach gemacht. Vor allem, weil jedes verdammte Rätselpost von ihr in uns immer höhere ungeahnte Bedürfnisse nach diesem Vitamix schürte!

Irgendwie trotz schlimmer Rechenaufgaben wie: „Zähle Gänseblümchen und subtrahiere davon eines!” – das mir, schaffe ich es doch jedes mathematisches Capture frühestens beim dritten Versuch zu lösen, das Leben so richtig schön machte – und einer falsch gelösten vierten Aufgabe, der ich aber elegant trotzdem den richtige Buchstaben unterjubelte (denn da wo Astrid das „n” aus Avocadokern haben wollte, zog ich das „n” aus 6-Korn), habe ich die richtige Lösung „Sonne” erraten. Ja, raten musste man nämlich zum Schluss auch noch! Aber „Sonne” ist schon ein sehr hübsches Lösungswort, oder? Und dann hatte ich noch das Glück von einem unglaublich charmanten jungen Mann namens Lasse, der als Glücksfeenrich (?) fungierte, vor eine ziemlich interessante Tapete gestellt, als Gewinnerin gezogen zu werden.

Potzblitz!

Ich habe vom Vitamix noch nie etwas gehört, bis mir dieses Jahr eine Freundin, sich vegan ernährend, davon erzählte. Wir schleichen beide seit einigen Monaten um Standmixer herum. Ich war mir nie sicher, ob ich einen brauche, denn eigentlich komme ich mit meinem Braun Stabmixer und einer kleinen Küchenmaschine gut über die Runden. (Obwohl ich jedes Mal auf der Grünen Woche, stehe ich vor den ESGE Zauberstab-Ständen, meine Zweifel bekomme.) Auch mein Entsafter steht entspannt, weil ungenutzt, in der dritten Etage im Küchenhängeschrank, wo er quasi auch nie hervor geholt wird – aber verwendet werden könnte, würde ich … Aber natürlich ist so ein Standmixer schon ein praktisches Gerät, um mal schnell einen Shake zu zaubern … und er verschwindet je nach Look und Stil dann doch nicht im Schrank. Die Freundin schwärmte jedenfalls immer von diesem Vitamix, weil in den vegetarischen/veganen Foren davon sehr geschwärmt wird, da der auch Erdnussmus zaubern kann, Avocado-Kerne hächselt und dem man Getreidekörner anvertrauen kann, er macht dann schon sehr feines Mehl daraus. Und sie erzählte von sieben Jahren Garantie und einem Kaufpreis, der mal eben ein paar Hundert Euro überhalb des Kaufpreises meiner noch jungen Waschmaschine liegt. Ein Gerät für's Leben also. Und ich fand das alles prima übertrieben – also für einen Standmixer.

Dessen Auspack-Vorgang man übrigens Apple-like fotografisch dokumentiert (alle Apple-Besitzer verstehen allerspätestens jetzt das sehr heilige Küchengeräte-Level auf dem wir uns befinden, oder?)

Natürlich aber finde ich ein Gerät schon ziemlich cool mit dem man Mandelmilch zaubern kann, ohne dass man sich Gedanken über das Einweichen und Abziehen der Mandeln machen muss, die Milch trotzdem weiß bleibt und der Vitamix einfach nur innerlich lächelt (O-Ton-Astrid). Oder Melonen-Suppe ohne extra Kerne pulen zu müssen. Der einen ganz ungeteilten Apfel mit ein bisschen Flüssigkeit zu Apfelsaft zerstäubt. Der Eiscreme zaubert oder sogar warme Suppen, weil seine 2.2 PS (!) das Gemüse nebenbei prima warm mixen kann (wer es will). Ich habe das Gefühl, so einige meiner Haushaltsgeräte werden über kurz oder lang den Gebrauchtmarkt beglücken …

Ich bin also wirklich sehr sehr gespannt auf meinen Vitamix Pro 750 und räume im Geiste schon die Arbeitsfläche in der Küche um und ihm einen schicken Platz in der Küche frei.

Und ich vorfreue mich wirklich sehr! Und sage so oder so lieben Dank an Astrid, einfach, weil sie sich wirklich wahnsinnig viel Mühe mit dem Preisausschreiben gemacht hatte! (Und lieben Dank an Lasse sowieso!)

Wow!

2014-04-15

Perfekt geschlafen ist die halbe Tagesschicht!

Disclosure: Am Ende dieses Textes mache ich Werbung für einen Online-Schlafprodukte-Handel perfekt schlafen. Und zwar aus für mich nachvollziehbaren guten Grund; weil mich nämlich der Einkauf dort wieder ausgeschlafen und somit glücklich gestimmt hat. Netterweise hat mir der Händler für meine Leser einen Gutschein-Code zur Verfügung gestellt. Also erschreckt Euch nicht – es ist zu Eurem Vorteil.

Über die Relevanz von gutem Schlaf muss ich Euch nichts erzählen, oder? Prima durchschlafen oder nicht, ist in meiner gesundheitlichen Situation das A und O, um halbwegs al dente durch den Tag zu kommen. Und zu einer guten Nachtrunde gehört auch gutes Bett-Equipment.

Wie wichtig das ist, ist mir Ende 2011 aufgefallen. Die Jahre vorher hatte ich massive Hüftprobleme, kaum noch Lust zum Laufen (und ich liebe das Laufen, ich gehe gerne Strecke!), hatte oft eine mittig in meinem Körper eingebaute Sperre, d.h. fiel mir vor der Wohnungstür der Schlüssel hinunter, hatte ich die Möglichkeit mich heulend gegen ein höllischen Schmerz zu bewegen … oder zu warten bis jemand vorbei kommt, mir zu helfen.

Das war stellenweise wirklich nicht sehr lustig. Und noch weniger lustig empfand ich die Kommentare der zur Beratung herbei gezogenen Orthopäden, die, was sollen sie schon anderes wollen, immer nur meinten: „Muss operiert werden.” Schicke Hüft-Prothese. Die allerdings bei mir mit knapp 45 Lebensjahren damals so was von überhaupt nicht auf der Wunschliste stand. Auch wenn ich manchmal schon wegen der Schmerzen und Einschränkung kurz vor der Akzeptanz stand.

Dann 2011 zwangsläufig umgezogen worden, in der Folge auf dem alten härteren Klappsofa der Oma einer Freundin mit Futon-Unterlage geschlafen: Schmerz und Probleme waren wie weggeblasen. Übrigens bis heute, denn natürlich habe ich die alte Matratze direkt entsorgt. Dieses Zeichen nicht zu sehen, wäre zu blöd gewesen.

Warum nur fragen Orthopäden bei körperlichen Problemen nicht einfach mal nach der Schlafsituation?

Oder auch, fragt Euch bitte selber – vor allem bei Problemen Euer Skelettsystem betreffend – wie Eure Schlafsituation ist? Wie alt die Matratze? Übrigens kann man auch von schlechter Schlafunterlage Knie-Probleme bekommen – also hier ruhig das Große und Ganze betrachten.

Die Matratze auf der ich jetzt schlafe, habe ich mir informativ echt hart erkämpft, in vielen Stunden in mehr oder weniger (in der Beratung) kompetenten Matratzenkaufräumlichkeiten erlegen. Das Wunschmodell war preislich nicht drinnen, ich bin mit dem alternativen Modell auch noch zwei Jahre später sehr zufrieden. (Über den Kauf damals sollte ich eigentlich noch mal bloggen, sehr lehrreich vermutlich.)

Allerdings hatte ich die letzten Monate zunehmend Probleme mit dem Halswirbel. Ich hatte nämlich auch mein (sehr) altes durch ein neues Kissen ersetzt und wir beide sind irgendwie nicht füreinander geschaffen. Das Kissen hatte ich im schwedischen Albtraumkaufhaus gekauft, nach Budget und nach „fühlt sich gut an”. War aber ein Irrtum. Die Folge: Verspannungen im Nackenbereich, Probleme mit der Schulter. Und je nach Lage (ich bin Rücken-Seiten-und-Bauchschläferin!) immer häufiger Taubheitsgefühle in den Armen, die genau das Zeichen sind, bei dem man allerspätestens aufwachen sollte.

Also kaufte ich letztes Jahr beim Discounter so ein Gesundheitskissen, 40 x 80 cm, die steif geschäumten mit der Kuhle in der Mitte. Tsja, Verspannungen bzw. Taubheitsgefühle waren dann auch erst einmal weg. Der Schlaf allerdings auch, denn ich brauche es sehr offensichtlich kuschlig am Kopf. Und so schlich sich das Schlafproblem weiter durch meinen Alltag, einschließlich der tiefer gelegten Augenränder plus die Symptome wurden in letzter Zeit stärker und stärker. Kurz: ich war neulich reif für einen neuen Versuch. Also habe ich mir im Internet ein bisschen Fachwissen zum richtigen Kissen eingelesen und habe gelernt, was immer das Kissen kann – es sollte meine Wirbelsäule nicht abknicken lassen. Was mein Federkissen leider tut – und zwar binnen kürzester Zeit. Mit dieser Erkenntnis ging ich zurück in den Fachhandel, um zu erkennen, eine Beratung zum richtigen Kissen zu geben, scheint hier noch weniger lukrativ als zu Matratzen. Zumindest ab dem Moment in dem ich signalisierte, dass ich nicht über 100,— Euro für ein Kissen auszugeben bereit war. Zumal man eben bei Bettwäsche nicht die Möglichkeit erhält, die Ware zu probieren. Das verstehe ich aus hygienischen Aspekten absolut. Aber andererseits kann ich es mir auch nicht leisten, mir eine umfangreiche Kopfkissensammlung anzuschaffen, bis ich dann endlich das Richtige für mich gefunden habe.

Zu Hause habe ich das Internet bemüht und bin auf der Homepage von perfekt schlafen gelandet. Das Shop-System fand ich visuell ansprechend (ja, mich bekommt man über Visualität, ich bin sehr einfach gestrickt). In meinem speziellen Fall fand ich Argumente wie kostenlose telefonische Beratung und 30-tägiges Rückgaberecht für mich sehr stimmig.

Dann habe ich da angerufen, habe mein Problem geschildert, habe auch gesagt, dass mein Budget limitiert ist. Ich bekam eine hochkompetente Beratung (in meinem Fall besser keinen Daunen und besser wäre tatsächlich eine Kissengröße von 40 x 80 cm), zwei Vorschläge. Sehr tapfer habe ich mich vom Kuschelfaktor „Feder” getrennt und bin auf ein Mikrofaserkissen umgestiegen. Ein Material, dass sich eben nicht wie Federn schnell „runterliegen” lässt, und der Bezug lässt sich bei 90 Grad waschen.



Ich bin aber bei meinen heißgeliebten 80 x 80 cm geblieben. Der Versuch war es mir bei dem dann eben doch sehr bezahlbaren Kissen wert – ich entschied mich für das Modell Kansas von f.a.n. Frankenstolz, tatsächlich sogar einem deutschen Produzenten. Preis 17,95 Euro – und bei dem Preis blieb es übrigens, denn perfekt-schlafen nimmt grundsätzlich KEINE Versandgebühren!

Kissen bestellt, einen Tag später war es da. Erstaunlich hochwertig eingepackt vom Hersteller, vom Versender natürlich auch. Erste Reaktion von Nishia nach dem Auspacken:



Generelle Reaktion von Nishia und Tally auch nach dem Bezug: prima Spielwiese. Tally sagt, man kann auch prima darunter liegen. (Unter irgendetwas zu liegen und von dort aus Bändchen fangen, ist gerade sehr in bei der kleinen bunten Katze.)



Aber das Kissen eignet sich auch hervorragend zum Nishi-Kissen-Tally-Whopper-Aufbau. (Nicht fragen, einfach genießen!)



Nishi liebt das Kissen sehr, sehr, sehr. Sie hat den Schrank alternativlos mit dem Kissen im Bett ausgetauscht.



Ab und an darf ich dann Nachts auch mal darauf schlafen. Und ich muss sagen, das tue ich außerordentlich gut. Man merkt, dass dieses Kissen die Stabilität beibehält (auch mit Katze zusätzlich im Gesicht) und trotzdem habe ich immer noch dieses ist schön „cosy”-Gefühl. Übrigens prima Nebeneffekt, das Kissen frisst Schweißflüssigkeit! Ich wache auf, weil mir zu warm ist, aus haarigen Gründen, aber der Nacken ist komplett trocken und kühlt somit nicht aus. Ich habe so eine dumme Ahnung, das war mit einer der Hauptgründe für die ollen Verspannungen, den ich als solches nie wahrgenommen hatte – weil ich als gegeben hingenommen hatte, dass man im Nachtschweiß nun mal liegt. Nö, muss man gar nicht! (Eventuell DER Protipp für Frauen im Klimakterium?)

Je mehr ich merke, das klappt wieder richtig gut mit dem Schlafen, desto mehr spüre ich auch im Nachgang, wie sehr mir die Probleme vorher tatsächlich zu schaffen gemacht haben.

Also alles in allem – kann ich wirklich sagen – eine wirklich angenehme und überzeugende Kauferfahrung in diesem Internet – jenseits von Amazon. Und eben hier: versandkostenfrei! Das habe ich den Leuten von perfekt schlafen dann auch geschrieben, nämlich dass ich ziemlich happy bin mit dem Ergebnis von ihrer Beratung. Netterweise – oder auch einfach nur dieses Medium verstehend – haben die meine Signatur mit meinem Blog zur Kenntnis genommen und mir das Angebot gemacht für einen redaktionellen Beitrag meinen Lesern einen Gutschein zur Verfügung zu stellen. Habe ich gesagt, mache ich, weil ich das in diesem Fall absolut vertreten kann aufgrund meiner eigenen Erfahrung.

Übrigens bieten die Leute von perfekt schlafen für die Über- und Untergroßen von uns Sonderanfertigungen bei Matratzen und Bettdecken an! Und sie bloggen zum Thema.

Also, die gute Nachricht für Euch, die Ihr Euch neue Matratzen, Lattenrotte, Kisse, Bettdecken oder Bettwäsche (naja über das Bettwäsche-Angebot insbesondere gewisse einzelne Design-Variationen ließe sich noch kritisch reden … ,-)) kurzfristig leisten müsst oder möchtet und Euer Kaufglück bei perfekt schlafen probieren möchtet …

Der Gutscheincode für 10 % Rabatt lautet

holy10!

Der Code ist ausschließlich gültig auf der Homepage von perfekt schlafen bis einschließlich den 15. Mai 2014. Gültig ist er für das gesamte Sortiment, außer den Produkten der Marken Badenia, Badenia-Irisette und Irisette. (Somit ist er auch für die ziemlich guten Matratzen von hypnia gültig!) Natürlich ist so ein Gutschein-Code wie üblich nicht mit anderen Gutscheinen und/oder Aktionen kombinierbar.

Also? Neue Matratze zu Ostern gefällig? Dann fühlt Euch eingeladen!

2014-04-12

Wann sich auch immer prima …

… die Haltung vergleichsweiser langhaariger Katzen lohnt und besonders viel Freude, Spaß und Entertainment bringt, ist die Zeit, wenn sie zu dritt eine gemeinschaftliche Runde Dünnpfiff einlegen.

Stinkebär 1, Stinkebär 2 und Stinkebär 3.

DHL-Poor Men Bloody Blues

Ich warte heute auf den DHL-Boten. Auf den mit dem Katzenstreu im Gepäck. Warte ich Samstags nicht auf den DHL-Boten, kommt er so gegen 12.00 Uhr. Warte ich Samstags auf den DHL-Boten, kommt er vor 17:00 Uhr. Warte ich Samstags auf den DHL-Boten und gehe kurz vor 12:00 zwei Sekunden zum befreundeten Discounter gegenüber einkaufen, kommt er garantiert ausnahmsweise in der Zeitspanne zwischen kurz vor 12:00 Uhr und 12.05 Uhr.

So sind die Regeln!

Und es gibt keine Ausnahmen.

2014-04-09

Allgemeine Zustandsbeschreibung

Zombie.

2014-04-08

Reha

Post im Briefkasten. Krankenkasse schreibt mir hinsichtlich eines Reha-Antrages (den sie mir ans Herz legt). Sie habe nämlich den Medizinischen Dienst der Krankenkasse (MDK) hinzugezogen hinsichtlich meiner Behandlung und der habe festgestellt, dass meine Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet oder gemindert sei.

Der MDK hat mich nie gesehen.

2014-04-07

Dauerlaufen

Letzte Woche endlich wieder mit dem Laufen begonnen. Gewisse Krankheiten machen schlechte Haltung, schlechte Haltung macht schlechte Figur, schlechte Figur macht (nicht nur beim Nähen) schlechte Laune; Quadratur des Kreises. Ihr wisst schon. Der Ausbruch war keine leichter, ich deale in der letzten Zeit mit mentalen Sorgen, die den Körper betreffen. Ist ein neuer Streckenpunkt in der Quadratur, habe ich echt nicht gut aufgepasst, als sich das Ding eingeschmuggelt hatte. Oder auch: *ürgs*.

Mit dem Laufen begonnen, heißt, sich in der neuen Umgebung neue Laufstrecken erarbeiten. Ich mag ja gerne Strecken, die nicht zu sehr vom Lauf auf Asphalt geprägt sind. Meine Knochen mögen das sowieso. Alte künstliche Kanalbecken in der Nähe sind da eine prima Sache.

Heute hatte ich die dritte Laufeinheit. Natürlich will ich immer, wenn ich wieder anfange, täglich laufen. Ich weiß aber auch, das mögen die Knochen nicht. Also behutsam einleiten das Ganze und am Anfang mit zwei Läufen die Woche erst mal glücklich sein. Für die anderen Tage gibt es ja noch Yoga, HulaHoop-Reifen und die gefährlichen Kniebeugen.

Laufen im Frühling ist schon eine dufte Sache. Man sieht es sprießen, blühen; man kann es riechen. Vorhin hatte ich einen sehr wilden emotionalen Moment, als ich begriffen habe, dieser Winter ist wirklich endgültig vorbei – und ich habe ihn überlebt. Winter sind wirklich keine leichte Angelegenheit für mich. Ich muss mir da etwas für die Zukunft überlegen.

Was mich auch eben froh gestimmt hat, die Erkenntnis, wie die Kondition schon beim dritten Lauf eine deutlich bessere geworden ist. Wie ich durchhalte und den Lauf bis zum nächsten Fixpunkt schaffe, den ich weiter gesetzt habe als letztes Mal. Außerdem war es eben schon richtig schwül durch den Regen in der Frühe und der folgenden Sonne, ein Vorgeschmack darauf wie uns der Sommer bald wieder quälen kann.

Was mich indes betrübt ist das Gefühl, dass ich diese guten Dinge nicht mehr so intensiv fühle in ihrem Gutsein, also so wie früher mit dieser unendlichen Tiefe. Irgendwie liegt da noch eine Plane drüber, hoffentlich bekomme ich diese noch weggezogen.

Das linke ehemalige Unfallknie schmerzt beim Laufen, eigentlich schon seit die Radsaison wieder richtig im Gange ist. Die Physiotherapeutin hatte mir letztes Jahr bei der Schulternummer das Arnika-Massageöl von Weleda empfohlen. Sie meinte, es gibt nichts Besseres. Einmal das Knie damit eingerieben nach dem Duschen. Schmerz weg. Scheint so, als gäbe es wirklich nichts Besseres! Arnika und Olivenöl, so simpel!

Bewegung ist eine so unglaublich gute, immer hilfreiche, die Seele reinigende Sache. Warum nur ist es bei vielen Menschen, auch bei mir, so eingerichtet von der Natur, dass man sich dazu immer wieder neu zwingen muss?

2014-04-06

Die hohe Kunst der Sushi-Speisung!

Bei Shoko Kono habe ich in den letzten Jahren einige Kochkurse gemacht, hier, hier und hier darüber gebloggt. Ich bin mit ihr auf auf facebook verbunden, wo sie gestern diesen kleinen nicht uninteressanten Warnhinweis postete:



Nun bin ich durch die buddhistischen Aktivitäten meiner Mum im Umfeld mit vielen Japanern groß geworden und mit ihrer Küche. Damals wurde nie Wasabi in die Soja-Sauce gerührt und mich wunderte, dass Jahre später als hierzulande die Sushi-Restaurants wie Shiitake-Pilze aus dem Boden sprossen, plötzlich die Sitte hochkam mit Wasabi eine an sich vor Würze und Geschmack strotzende Sauce zu … ja zu was eigentlicht? Zu verfeinern? Zu pimpen? Zu killen? Zumal eine Regel sagt, dass man ein einmal angebissenes Sushi nicht erneut in die Sauce taucht, um diese rein zu halten. Rein bleibt sie auch mit eingerührtem Wasabi eher nicht, oder?

Gestern ergab sich durch Shokos Post eine sehr interessante Diskussion auf facebook. Wir hatten natürlich Fragen zu den einzelnen Punkten, die Shoko uns freundlich erläuterte und die ich gerne wiedergebe.

Bei allem freiheitlichen Denken, dass wir uns in unserer Kultur als so wichtig auf die Fahne schreiben, darf man eines nicht vergessen: keine Küche ist eine so demokratische Küche, wie die japanische Küche. Wer in ein Sushi-Restaurant kommt, wird immer vom Meister-Koch eingeladen ihm bei seiner Arbeit zuzugucken, der Entstehung seiner Speise beizuwohnen. Sushi-Küchen sind immer offene Küchen. Man kocht visuell sichtbar für den Gast. Der Koch stellt so unter Beweis, dass er seine Kunst beherrscht, dass er nur gute, frische Zutaten verwendet, dass er direkt für den Gast das von ihm ausgewählte Sushi zubereitet und wie sauber er seine Küche und Werkzeuge hält, als auch wie hygienisch mit den einzelnen Zutaten umgegangen wird. Ehrerbietung ist das Zauberwort, dass in der japanischen Kultur überall eine große Rolle spielt.

Demgegenüber ist die Tatsache gegeben, dass im japanischen Restaurant auch der Gast vom Koch gesehen wird. (Üblicherweise sitzt man in japanischen Restaurants direkt an der Theke, wo eine Kommunikation mit dem Chef immer möglich ist.) Der Gast signalisiert in dem er das Sushi – und auch alle anderen Speisen – in der für ihn zubereiteten Weise genießt, gut heißt und somit wertschätzt. In dem die Speisen so gegessen werden, dass man die einzelnen Geschmackskomponenten schmecken kann, wie vom Koch erdacht und geschaffen, signalisiert der Gast dem Koch gegenüber, dass er seine Arbeit versteht und schätzt.

Wie Shoko erklärt, wird in den Restaurants in Japan kein Wasabi auf dem Sushi-Teller serviert und nur eine sehr kleine Menge Gari, den eingelegten Ingwer. Wasabi ist bereits vom Koch bei jedem Sushi in der von ihm zur Speise als richtig empfundene Menge zugefügt. Er gehört ursprünglich nur extra gereicht, ordert man Sashimi, den rohen Fisch ohne Reis. Und Gari wird nur in sehr kleiner Menge gegessen und dient alleine der Neutralisierung des Geschmackes zwischen einzelnen Sushi. Er wird also nur bei Bedarf und nie zusammen mit einem Sushi eingenommen. Man bestellt ihn auch nicht nach.

Shoko hat für sich selbst nur einen Punkt definiert, wann sie selber Wasabi in die Soja-Sauce geben würde: wenn der Fisch nicht frisch ist. Also dann, wenn man das Sushi gar nicht essen möchte.

Meine Frage, warum dann überhaupt Wasabi und Gari hierzulande in so großen Mengen angereicht wird, beantwortete Shoko so: Als Sushi noch kein Mainsstream-Food war, haben sich hauptsächlich Russen Sushi leisten können. Sie hatten Geld und ließen Wasabi und Gari immer noch extra servieren (vergleichbar mit der Kaviar-Attitüde). Und tatsächlich stehen in Berlin-Charlottenburg und Wilmersdorf – wo die Sushi-Restaurants mittlerweile oft auf geschäftlicher Ebene in russischer Hand sind – häufig eine große Schale Gari auf dem Tisch, aus der man sich so viel Ingwer nehmen kann, wie man möchte. In der japanischen Küche hinsichtlich der Frische und Hygiene ein undenkbares Verhalten.

Mich mit Gari zurück zu halten, fällt mir übrigens auch eher schwer. Ich habe aber immer welchen im Kühlschrank und esse ihn gerne vor dem Fernseher – als Chips-Ersatz.

Da der ursprüngliche für Sushi verwendete Wasserrettich ein sehr seltener und daher teurer Rettich ist (200 €/kg), der in der Würze eine extrem hohe Intensität bietet, liegt der Grund für die zurückhaltende Verwendung auf der Hand. Hierzulande wird eh nur Seiyō Wasabi (Wasabi-Meerrettich) angeboten, der ist deutlich günstiger und geschmacklich viel weniger intensiv. Auch das mag die Zuwanderung auf den Teller in Mengen erklären.

Warum allerhöchstens die Menge eines Teelöffels Soja-Sauce in das Schälchen gegossen wird, erklärte Shoko mit einer Anekdote: «Als meine deutschen Freunde und ich in einem Sushi-Restaurant am Tsukiji-Fischmarkt waren, beobachtete uns eine Kellnerin, und als jemand viel Sojasoße genommen hatte, hat sie uns gesagt, "bitte nicht so viel Sojasoße, ansonsten schadet sie dem Geschmack von dem guten Fisch!"»

Somit sind Punkt 1 und 2 von Shokos Auflistung nachvollziehbar. Zu Punkt 3 ist zu sagen, wenn Nigiri in Soja-Sauce getaucht wird nur mit der Fischseite an einer sehr kleinen Ecke eingetaucht wird. Es badet nicht darin. Der Reis ist bereits gesäuert und gewürzt; weder er benötigen zusätzlichen Geschmack, noch braucht die Soja-Sauce seine Säuerung. Auch geht es darum, die besondere Zubereitung des behandelten – und eben oft extra für das Sushi gewählten, qualitativ sehr hochwertigen, teuren – Reis geschmacklich erkennen zu können. Und was einmal schon den Mund berührt hat, wird nicht noch einmal eingetunkt in dieses Schälchen! Wobei die Frage ist, warum man von einem Nigiri überhaupt abbeißen sollte?

Punkt 4 und 5 habe ich schon besprochen, der sechste Punkt erklärt sich von selbst: In Japan isst man nur das Sashimi, also den rohen Fisch ohne Reis zubereitet, mit Stäbchen. Nigiri und Maki wandern von der Hand in den Mund. Weswegen man in guten japanischen Restaurants vorher feuchte, warme Handtücher gereicht bekommt, um die Hände (ggfs. auch das Gesicht) zu reinigen. Wer möchte, darf bei Sashimi an einer Ecke sehr wenig Wasabi aufbringen, die anderen Ecke leicht in Soja-Sauce tauchen. Tatsächlich sollte es beim Genuss primär darum gehen, den Geschmack von dem sehr frischen edlen Fisch zu genießen.

Natürlich würde ein japanischer Koch nie sein Gesicht verlieren und einen Gast aufgrund der Missachtung seiner Kunst wirklich vor die Tür setzen. Das verbietet die japanische Kultur, in der die Emotion eher nicht nach außen getragen wird. Aber ein Koch, der sich ärgert, könnte womöglich seinen Ärger auf sein Handwerk übertragen – und unter Ärger zubereitete Speisen möchte doch niemand essen?

Manchmal …



… vergisst die kleine Tally ihre Contenance und die ihr vom Arzt attestierte Taubheit. Zum Beispiel, wenn ich an den Schrank gehe, wo die Futterschalen aufbewahrt werden. Oder wenn sich die Meisen im Baum vor unserem Balkon eine kleine Schlacht liefern.

Wie Oma damals.

2014-04-05

Wollen wir einmal über „formschön” reden?

2014-03-28

Prügelkatze

Die kleine graue Katze hatte gestern, vermute ich, den Zusammenstoß mit den anderen beiden Fabelwesen wohl nicht so abschließen können, wie sonst gewohnt. Und daran hat sie heute zu knabbern. Mächtig.

Nachdem das flauschige Wesen zur Nachtruhe hinter ihre Drahttür verschwunden ist, ich mich auf das Bett zurück gezogen hatte, eine mittelalterliche Sendung der Preisverleihung hinsichtlich deutscher Musikkultur, die man auch hinterfragen könnte, mir abschließend zu Gemüte führte, fingen die beiden holden Katzenweibchen älterer Generation an sich zu prügeln. Das macht man ja mal. So im Schnitt zwei bis drei Mal am Tag. Wie auch soll man sonst die Luft reinigen?

Das Gequieke, mir wohlbekannt und generell achselzuckend abgetan, denn ich weiß, dass in zwei Minuten eh wieder eitler Sonnenschein herrscht, rief dieses Mal aber das graue Wesen von drüben auf den Plan, sie materialisierte sich – hastenichjesehen – durch die Drahttür und mischte mit. Während die beiden großen sich vor Schreck flugs auf den Schrank zurückzogen, zog Shiina prompt hinterher. Für irgendwas waren die Zeiten im Schlafzimmer alleine wohl gut. Also die Zeiten, in denen ich mich mit den Mädeln immer in ihrem Wohnzimmer vergnüge. Und so glaubt Shiina mittlerweile der heiß umkämpfte Schrank wäre auch ihrer. Das allerdings glauben eine Tally und eine Nishia so mal gar nicht und man signalisierte dem grauen Emporkömmling gestern eine Gefühlswelt der Säuernis – gegen die eine Zitronenschale geschmacklich wie Zuckerwatte daher kommen könnte.

Während Tally sich mit ihr prügelte, dass die Felle flogen, aber sie nicht eine Sekunde darüber nachdachte, ihren Platz für den Fratz zu räumen, zog dieser in Richtung Nishia weiter, die sich mit der Angreiferin todesmutig von dem knapp zwei Meter hohen Schrank stürzte, man prügelte sich unter dem Bett weiter, dann in der Küche. Und da stand dann eine Shiina inmitten, gerupft, ziemlich ratlos, denn so viel Widerstand und Dresche hatte sie wohl nicht auf dem Plan gehabt. Und ehrlich, ist sie halt auch nicht gewohnt.

Das Kind wanderte kommentarlos wieder hinter ihre Drahttür, die beiden anderen Katzen zeigten sich zwar etwas echauffiert aber längst nicht so aufgelöst wie sonst, schimpften ein wenig rum – also motzten mir ihre Laune direkt ins Gesicht – wir zogen uns auf das Bett zurück und spielten weiter mit den Bändern, als wäre nichts gewesen. Dieses Verhalten ist neu und signalisiert, dass gewisse von mir praktizierte Ego-Aufbauprogramme anscheinend ihre Wirkung zeigen.

Die kleine graue Katze indes ist heute sehr fiepsig, sehr anhänglich und möchte ständig auf den Arm.

Offensichtlich zählt der Counter nicht mehr automatisch und selbstverständlich zugunsten einer Shiina hoch.

Vielen Dank!



Liebe I. I., herzlichen Dank für dieses hübsche, hilfreiche Buch! Ich habe mich sehr sehr gefreut!

Und jetzt muss ich verfugen …