2018-11-14

Apulien im November 2018



Ich durfte das vergangene Wochenende noch einmal nach Apulien reisen – im November – es galt das „Novello Vino di Festa” zu begehen. Der erste Wein des Jahres 2018 wurde begrüßt! Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter – an allen Tagen bis 20 Grad Celsius und Sonnenschein. Für die Menschen in Apulien also tiefer Winter.

Was meine eine nicht davon abgehalten hatte mit einer anderen Verrückten – aus Sicht der Apulier – ins Meer zu hüpfen. (Ich bin die Springmaus oben links.) Nun, bei 18 Grad Wassertemperatur kann man das schon einmal machen. Der den nassen Ausflug erschwerende Umstand lag eher darin, das wir unser Bad aufgrund des vollen Tagesprogramms halt auf 06:30 Uhr terminieren mussten und da sind dann eben auch nur 13 Grad Außentemperatur. Aber mit etwas Quieken und hier und da einem kleinen Aufschrei ging's eigentlich. Tatsächlich war das Meer an jedem Tag unterschiedlich warm bzw. kalt. Was sehr helfen kann ist vorher am Strand entlang zu laufen mit wenig Bekleidung und sich ordentlich auszukühlen – das kommt einem das inonische Meer wie eine warme Badewanne vor.

Der Besitzer unseres Hotels, das günstigerweise zehn Meter vom Meer entfernt lag, konnte es nicht fassen und musste uns am zweiten Tag prompt filmen. Die „verrückten Journalisten aus Deutschland” waren durchaus ein Thema hier. Höflicherweise sprechen die Italiener nicht wirklich von verrückt, sondern nennen es mutig und verwenden so schöne Worte wie „Brava!”. Die italienische Sprache tut der Seele so gut! Ich finde das schon spannend, sie haben dort eines der schönsten Meere in der Färbung und die schönsten weißen Sandstrände direkt vor der Tür – und nutzen es zum Baden lediglich drei Monate im Jahr …



Ein Novum, das sich wohl aus klimatechnischen Gründen künftig wiederholen wird, war … Apulien war in diesem November ein bisschen wie Irland: grün ohne Ende. Alle Olivenbäume standen im satten Grün, denn es hatte im Gegensatz zu Deutschland in diesem Jahr dort unten einfach sehr viel geregnet und wohl auch noch einmal die letzten Tage. Das Klima, seine Veränderung war in allen Cantinas, die wir besuchten, also die Orte, wo Wein produziert wird, ein Thema – denn man stellt sich zwangsläufig immer mehr im Anbau um. Zum Beispiel kehren die Winzer zur Anbauart früherer Jahre zurück und pflanzen Gemüse um die Füße der Weinreben.



Die Biowinzer tun es, um so für eine gute Düngung des Bodens zu sorgen, andere tun es, um so den Boden aufzulockern, so dass das zunehmende Wasser in den Böden besser versickern kann. Denn auch Weinreben mögen keine Staunässe. Alles in allem spricht man in Wein-Fachkreisen von einem mässigen Weinjahr. Es gibt Trauben, die Feuchtigkeit halbwegs gut vertragen, denen spielte das Wetter womöglich sogar zu – andere Traubensorten waren in diesem Jahr keine Gewinner.



Aber das Bild einer sehr grünen und vielfach noch blühenden Landschaft, das war schon sehr schön und besonders anzusehen! Und ich habe erstmals in meinem Leben Oleander mit Samenstand sehen dürfen. Mein kleines botanisches Highlight!



Wir hatten wunderschöne Tage an denen es nichts auszusetzen gab und über die ich die kommenden Tage noch gesondert berichten möchte. Aber über einen Tatbestand muss ich doch noch meckern, es gibt Dinge, die sind ein „No Go!”. Industriell gefertigtes Baguette in Frankreich zum Beispiel. Und italienischer Caffè bzw. Espresso aus Vollautomaten bzw. Kaffeepad-Maschinen. Wirklich! In einem sehr guten Restaurant setzte man uns ungerührt Caffè aus Kaffeepads vor – keine Crema nichts. Im Hotel spuckte der Vollautomat lauwarmen Kaffee aus, der nach Spülwasser schmeckte.



Einige Italiener scheinen ihr größtes Kulturgut aufs Spiel zu setzen und ich frage mich: Für was eigentlich?

2018-10-31

Hier klingelten eben …

… ein gruseliges Skelett. Und ein kleiner grüner Kobold mit Zylinder.

Es war sehr gruselig! Sehr sehr gruselig! Fürchterlich gruselig.

2018-10-30

Nishia



… ist heute auf den Tag seit drei Jahren nicht mehr bei mir. In dieser Zeit ist kaum ein Tag vergangen an dem ich nicht an sie gedacht habe, sie vermisst habe. Aber auch das Glück gespürt habe, von diesem kleinen Feenwesen als würdig auserkoren wurde, ihr wichtiger Mensch zu sein. Sie war unglaublich klug, mit Abstand die intelligenteste Katze mit der ich je mein Leben teilen durfte. Sie war so liebevoll allen anderen Tieren gegenüber, vor allem aber zu mir. Sie war pure Leidenschaft in allem. Selbst im Schlaf lag sie voller Leidenschaft und Intensität neben einem. Sie war voller Liebe – und die Liebe pur! Sie war so großherzig, immer lustig, immer anwesend, zärtlich. Eine so wundervolle fürsorgliche Adoptivtochter für Tally. Und um es nochmals zu betonen: so unfassbar klug! Sie fehlt mir sehr und ich bin immer noch nicht über ihre letzte Zeit und unseren Abschied hinweg.

Aber was bleibt ist das mit ihr gewesen zu sein. Voller Liebe!













2018-10-01

Neulich überlegt …



… in der U-Bahn auf dem Bahnhof Stadtmitte der Linie U2 beim Treppen hinunter gehen zur Linie U6 überlegt, ob es heutzutage überhaupt noch die beidseitig angespitzten Bleistifte gibt?

Man sieht sie in der freien Natur nur noch sehr selten.

Mich konnte man früher wahnsinnig machen mit Stiften, die beidseitig angespitzt waren. Das war für mich als Kind im Empfinden wie Mord am Stift. Unnötige Verletzung, Wunde zugefügt an zwei Seiten. Wer seine Stifte so verunstaltete, fügte mir so etwas wie Schmerz zu. Interessanterweise konnte ich aber prima auf der gesunden Seite vom Stift herum kauen. Dass das Zerbeißen auch schmerzhaft sein könnte für einen Stift? Ist mir nie eingefallen.

Aber ich habe auch nie verstanden, warum man Bleistifte überhaupt von zwei Seiten anspitzte. Was gab es für einen ehrenhaften Grund einen Bleistift zweiseitig zu benutzen?

Apropos Bleistift. Habt Ihr einen Twitter-Account? Dann klickt den Hashtag #septemeer2018 an. Kiki Thäringen hatte zur jährlichen Mal-Session eingeladen, ein Thema vorgegeben und wer mitmachen wollte, konnte jeden Tag (oder wann immer es die Zeit zuließ) eine Zeichnung anfertigen – oder sich anderweitig kreativ mit dem Thema Meer plus einem Tagesmotto auseinandersetzen. Egal wie schön, es geht nur darum, einen Monat lang kreativ zu sein und zu malen, zeichnen, dichten – Material.

Und es geht nicht um Perfektion, heiliges Zeichnungtalent, Professinalität. Es geht ums einfach nur Zeichnen. Sich Zeit nehmen für die eigene Kreativität. Deutschlandweit haben Menschen, die sich teilweise nicht einmal kennen, einen Monat lang gemeinsam gemalt – und denen, die nicht mit gemalt haben (ich!), viel Freude geschenkt.

Das Internet kann was. Im Guten!

2018-09-29

Hagebuttenzeit

Die Hagebutte war schon immer da und war schon immer Bestandteil unseres Speiseplans hierzulande. Sie ist nur leider von diesem verschwunden, weil ihre Verarbeitung etwas Mühe macht in der heimischen Küche.

Die Hagebutte hat viel an Vitaminen und Nährstoffen zu bieten, deswegen muss sie jetzt aber noch lange nicht dummdeutsch als „Superfood” bezeichnet werden. Botanisch ist sie nämlich eine Sammelnussfrucht – von Rosen. Nicht mehr, nicht weniger. Sie dient der Rose zum Fortbestand ihrer Sorte.

Jetzt wird sie gerade durch die Welt der Food-Religiösen als „neues Heilmittel” für Menschen mit Arthrosen getrieben. Dieses Blogpost setzt sich bodenständig mit der derzeitigen Studienlage auseinander. Im Ergebnis: Konzentriert als Extrakt kann die Hagebutte durchaus positiv Einfluss auf Schmerzen bei Gelenkentzüdungen nehmen. Muss es aber nicht immer. Arthrose heilen bzw. im weiteren Verlauf beeinflussen kann sich nicht.

Wie immer gilt bei solchen natürlichen Heilmitteln: nichts passiert von heute auf morgen!

Also, falls Euch in naher Zukunft wieder ein paar wild verirrte Superfood-Gläubige den hagebuttigen Heiland preisen, wisst Ihr Bescheid!



2018-09-28

Absurd

Gerade wieder auf Twitter gelesen, wie sich Menschen gemeinschaftlich über ihre Schwiegereltern austauschen und sich dabei amüsieren, wenn diese mit ihnen via Smartphone/WhatsApp kommunizieren.

Dienstag werde ich 53 Jahre alt (my ass!). Hätte ich mit 25 Jahren ein Kind bekommen, was eigentlich damals gesunder Altersdurchschnitt war für das erste Kind, hätte ich beispielsweise einen Sohn bekommen, dann wäre der jetzt ungefähr 28 Jahre alt. Vorausgesetzt natürlich, ich hätte ihn nicht während seiner Pubertät aus guten Gründen im Affekt ertränkt und verscharrt.

Also, dann wäre der jetzt 28 Jahre alt. Der kleine Racker! Nähmen wir weiterhin an, der würde seit vier Jahren in einer gesunden Beziehung leben, dann könnte es natürlich sein, dass er jetzt schon verheiratet wäre (ohne mein Zuraten selbstverständlich, dafür mit einer gesunden Portion Fassungslosigkeit „Junge, so habe ich Dich nicht erzogen!”), dann hätte ich jetzt ein Schwiegertochter, die sich auf Twitter darüber amüsieren würde, dass ich olle Frau ihr auf WhatsApp 'nen Foto schicke bzw. mit ihr kommuniziere.

Was nicht sein kann, weil ich doch alt bin. Und von den Dingen keine Ahnung haben kann bzw. keine Ahnung zu haben habe.

Diese Vorurteile über ältere Menschen und modernere Internettechnik – sie hören nie auf oder?

Tsja. Naja.

2018-09-27

72hrs True Italian Food

Werbung – unbezahlt, Restaurantnamennennung.

Kommendes Wochenende ist wieder das heilige Wochenende des italienischen Genusses in Berlin! Ab Donnerstag mittag (27.09) bis Sonntagabend (30.09.) können wir es uns in der Stadt in über 50 teilnehmenden italienischen Restaurants, die wirklich etwas auf ursprüngliche italienische Küche mit hochwertigen italienischen Erzeugnissen halten, für vergleichsweise wenig Geld sehr gut gehen lassen.



Wie das geht? Sich einfach auf dem Plan bzw. auf der Homepage von 72hrs True Italian Food die teilnehmenden Restaurants in den persönlichen Wunschbezirken heraus suchen. In Mitte, Wedding, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Neukölln sowie Schöneberg und Tempelhof und Charlottenburg werdet Ihr fündig werden.

Ein Aufkleber an der Eingangstür der Restaurants signalisiert Euch deren garantierte Teilnahme. Fragt einfach nach deren Spezialität, die sie für dieses Wochenende und für dieses Event für nur 7 Euro anbieten – und genießt dieses persönliche Willkommen für euch plus einem Getränk. Wenn es Euch schmeckt? Fragt nach mehr Spezialitäten des Hauses. 72 hrs True Italian Food ist nicht nur dafür gedacht, die wundervollen Klassiker der italienische Küchen essen zu dürfen, sondern auch mit den Restaurantbesitzern ins Gespräch zu kommen. Es nehmen fantastische Restaurants teil – alles Menschen, die das Kochen lieben!



Zum Beispiel gibt es bei Amazza che pizza mit Mozarella und Anchovis gefüllte Zuccinblüten, Oliven und wundervolle Truffle Arancini (fritierte Reiskugeln) plus Wein oder Softdrink.



Bye Bye Cavaliere im Friedrichshain serviert Sopressa de Casada (Salami des Hauses), eine Käse-Auswahl und Foccacia-Mix und einen White Spritz!

Geht unbedingt – unbedingt – in Kreuzberg zu Duo – Sizilian Ice cream! Bester Pistazienzauberer der Stadt, hier bekommt Ihr fantastisches Eis oder Cannollo mit einer leckeren Pistazien-Riccottacreme gefüllt und Pistazien bestreut – vielleicht bieten sie auch wieder diese sehr feinen Pistazien-Tartelettes an:



Zwingend dort mitnehmen: ein Glas der sehr feinen Pistaziencreme! Da kann Nutella gegen einpacken.

Apropos süß! Caffè Focacceria San Francesco in der Kastanienallee 64 – auch hier werden originale Cannollo mit süßer Ricottacreme und kandierten Früchten serviert, nach Foccacia mit Meeresfrüchten, Caponata, Arancine – alles ein Genuss!



Wer in Berlin nicht vor Ort essen kann, der kann wenigstens bei Olio Costa gute italienische Olivenöle aus fast allen italienischen Regionen oder Balsamicos einkaufen (und mehr!)



Also … wer an diesem Wochenende in Berlin nicht wenigstens einmal außerhäusig italienisch Essen geht – der verpasst wirklich etwas!