2018-07-25

Friert!

32 Grad in der Stadt. Shiinchen zieht sich da schon einmal sehr gerne auf ihr Lamm-Imitatfell (nur echt mit Gummischicht unten) auf den Schrank zurück. Stundenlang. In stiller Ekstase.

2018-07-22

Masseria di Stali

Meine erste Reise ins schöne Apulien in diesem Jahr führte mich in das kleine Städtchen Caprarica di Lecce. Knapp 13 Kilometer von der stimmungsvollen barocken Provinzhaupstadt Lecce entfernt, die der Provinz im mittleren Salento ihren Namen schenkt. Capraricia di Lecce (capra-ricca = reiche Ziege) ist früher für die Ziegenzucht und Käseproduktion bekannt gewesen. Auch heute hat die kleine Stadt mit knapp 2.500 Einwohnern ihren guten Ruf als Produzent vorzüglicher Lebensmittel nicht verloren.



Zu Gast waren wir in der Masseria die Stali. Diese landestypische Masseria ist wunderschön ländlich angelegt und sie empfing uns herzlich Ende April mit einem bereits in voller Blüte stehenden Garten, der vor allem mit seinen alten Olivenbäumen beeindruckt.





Der Anbau von Oliven und die Produktion von Olivenöl ist das zweite Standbein dieses Familienbetriebes und der Olivenbaum spielt somit im Erscheinungsbild der Masseria eine große Rolle.



Die Besitzer begreifen die Masseria als didaktische Ölmühle. Wer möchte – und zur richtigen Jahreszeit kommt – kann z. B. bei der Olivenernte aktiv mithelfen und dem Prozess der Produktion der biologischen Öle beiwohnen.





Wer immer außerhalb dieser Saison kommt, wird dennoch durch die Produktion geführt und erhält Insiderwissen zur Zertifizierung und wird natürlich in die heilige Kunst der Olivenölverkostung eingeführt. In diesen Genuss bin ich auch gekommen, wenn leider erst am letzten Tag kurz vor der Abreise zum Flughafen. Wenigstens rechtzeitig um noch einige Flaschen Öl in den Koffer zu packen!



Aber alleine durch die Gärten dieser Masseria zu wandeln und diese großen uralten Bäume berühren zu dürfen, von denen eine eigenartige Ruhe, Gelassenheit und Kraft ausgeht – das alleine ist schon der halbe Urlaub. Das mag nun wahnsinnig esoterisch klingen – aber ich bin diesen Olivenbäumen in Apulien einfach verfallen!



Während unserer Führung durch die Produktion, rückseitig der Hotelanlage gelegen, habe ich erstmals gelernt, dass Olivenöl üblicherweise in kleinen bauchigen blau eingefärbten Gläsern verkostet wird. Denn ein Olivenöl soll ausschließlich auf Grund seines Geruchs und Geschmacks verkostet aber nicht nach seiner Farbe beurteilt werden - so zumindest hält man es bei den staatlichen Zertifizierungen. Und ich lernte, dass Meisterköche wahnsinnig gerne teure Olivenöle alleine aufgrund derer Farbe kaufen, weil sie auf dem Teller visuell mehr hergeben – vor allem, wenn sie so schön wie flüssiges Gold aussehen. Interessanterweise hat von den unterschiedlichen biologisch produzierten Ölsorten, Natura, die die Masseria di Stali produziert, das einfache und somit günstigeree Öl in der Zertifizierung die höchste Note erhalten. Das beste Olivenöl muss also nicht das teuerste sein. Und umgekehrt muss das geschmacklich beste Olivenöl nicht optisch auch das schönste Öl sein!



Übrigens: Wenn an Eurem Tisch eine Ölflasche mit diesem weißen Ausgussventil seht:



könnt Ihr Euch sicher sein, dass noch das original abgefüllte Öl in ihr enthalten ist. Dieser Ausguss wurde entwickelt, um der zunehmenden Olivenöl-Piraterie entgegen zu wirken. Gleichzeitig lässt sich durch ihn das Öl besser portionieren.



Mein Zimmer, Petrarossa, der Masseria hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr einfach gehalten, klar strukturiert mit viel Stein und Holz – viel natürliche Atmosphäre in einem wirklich geräumigen Zimmer in dem problemlos zwei Leute auf dem Boden Yoga hätten machen können (Yogastunden kann man übrigens auch in der Masseria buchen).


(Ich hatte auf dieser Reise erstmals mir über meine Wunschliste geschenkte Aufsatzlinsen für mein iPhone mit – und so viel Spaß mit ihnen. Hier und im nächsten Foto das funkige Fisheye im Einsatz.)

Das Badezimmer – wie in Italien üblich mit Dusche und Bidet – ebenfalls geräumig, edel steinlastig und sehr sauber.



Die Zimmer sind in der Saison ab drei Personen buchbar – und können durch eine Verbindungstür für bis zu sechs Personen erweitert mit dem daneben liegenden Zimmer (mit eigenem Zugang und Terrasse) erweitert werden. Außerhalb der Saison ist die Masseria in der Buchung flexibler und deutlich günstiger. Aber, das spricht für diese Masseria, sie hat außerhalb der Saison auf! Die Zimmer sind mit Klimaanlage und Heizung versorgt, hier friert man also auch in den kühlen Monaten nicht.



Auf den durchgehenden Terrassen vor den separaten Eingängen laden Tisch und Stuhl zum schreiben, lesen und verweilen ein. Alles ist frei gestaltet und zu einem offenen Miteinander mit den anderen Gästen auffordernd. Ich durfte von meinem Zimmer direkt auf den Pool schauen, also auch direkt in ihn hineinfallen.



Ganz ehrlich, ich hätte mich wahnsinnig gerne mit etwas mehr Muße länger in dieser Masseria aufgehalten, hätte sie und ihre Umgebung – die offensichtlich wunderschönen Wanderwege – noch näher kennengelernt – hätte unser Zeitplan es nur zugelassen.

Das Frühstücksbuffet – üblich italienisch mit viel Obst, Cornetto und Kuchen – wurde für uns Gäste noch mit wundervollem Schinken, Käse, Ei (von den eigenen Hühnern) und Müsli zusätzlich bestückt. Der Caffè war perfekt, ebenso wie der Service. Leider konnten (oder auch zum Glück, denn natürlich möchte man im Salento täglich woanders die hervorragende Küche genießen) wir nur am ersten Abend dort das Essen im Restaurant ausprobieren. An den bodenständigen Produkten der Region orientiert überzeugten die Köche mit diesen hervorragenden Zutaten in ihrer wirklich fantasievoller Zubereitung im Anblick und im Geschmack. Es war ein langer, schöner Abend – und von dem Limonen-Sorbetto, dieses Mal wohl mit Mascarpone mindestens Ricotta zubereitet, träume ich immer noch!



Sie ist auf alle Fälle der perfekte und zentrale Ausgangspunkt für die weiteren interessanten Ausflugsziele dieser Region im Salento von denen ich Euch in Kürze noch einige vorstellen möchte.

Masseria di Stali
Via Cisterna Vecchia 73010 Caprarica di Lecce (LE) – Italia
Telefon: 349.7439463 – 328.4536869
Homepage: www.masseriastali.it
E-Mail: info@masseriastali.it –

Diese Reise wurde mir vom Tourismusverband der Stadt Caprarica die Lecce und der Region Leece im Salento und Carmen Mancarella, Spiagge, ermöglicht. Und somit ja, ist dieses Post so etwas wie Werbung – für ein wunderschönes Fleckchen auf dieser Erde!

Mitleid

Ich bin, das mag mittlerweile bekannt sein, Anteilseignerin einer Wohnungsgenossenschaft. Wir wohnen mitten in der Stadt und trotzdem mit viel Grün um uns, denn unsere Häuser sind durch angenehme Grünflächen umschlossen.

Wir dürfen diese Grünflächen natürlich nutzen, was interessanterweise aber eher unsere Nachbarn aus der Umgebung tun. Sie benutzen die Grünflächen – für deren Pflege wir Nachbarn immerhin in den Nebenkosten monatlich einen kleinen Obolus gerne spenden – für Picknicks, nehmen danach den Müll nicht immer mit. Gerne pinkeln sie zu fortgeschrittener Zeit wild an unsere Bäume, der Mann von Welt nimmt dann schon mal den nächsten Baum, der keine zwei Meter vom Picknicksort liegt. Sie pinkeln uns quasi vor die Haustür, aschen in unsere grünen gepflegten Beete. Sie lassen ihre Hunde, die auf der Straße einen Maulkorb tragen müssen, in unseren Grünanlagen frei herumlaufen, hinfäkalisieren und entsorgen deren Hinterlassenschaften lieber nicht, sondern kommen mit dummen „ist doch Dünger”-Sprüchen. Das ist insofern dreist, weil sie ihre Hund auch in die offensichtlich bepflanzten und gepflegten Vorgärten sch…en lassen und es völlig in Ordnung finden, dass wir Gärtner in die Scheiße greifen dürfen.

Viele dieser Hundebesitzer leben übrigens in den angrenzenden mit weißen Stahltoren gesicherten Eigentumsanlagen mit perfekt gepflegten Grünflächen an Springbrunnen. Zugang für Nichtmieter ausdrücklich verboten. Aber das brauche ich sicherlich nicht extra zu erwähnen.

Bei uns auf dem Gelände ist das Grillen generell nicht gestattet. Vereinzelte Ausnahmen mit der Wohnungsgenossenschaft abgestimmt und von dieser genehmigt, sind durchaus machbar. Gestern haben das Nachbarn erstmals gemacht. Der kleine Sohn wurde zwei Jahre alt und es wurde ein schönes Fest für ihn zelebriert, wie sich es gehört im Sommer: Luftballons, Wasserbassins, Ballspiele, reichhaltiges Essen, Grill. An unsere Türen hingen hierzu Zettel. Nachbarn, vor allem alle Kinder der Nachbarn waren eingeladen. Alles richtig gemacht.

Da steht dann plötzlich die Polizei am Zaun, weil ein Nachbar von gegenüber (also nicht Mieter unserer Anlage) diese gerufen hat, weil doch gegrillt wird und er/sie/es meinte, das sei doch verboten. Er/sie/es NachbarIn hatte nicht soviel Hintern in der Hose selber hinüber zu kommen und mit den Leuten erst einmal zu reden. Die Polizei hat sich die verwendete Holzkohle angeguckt und ist mit freundlichen Grüßen weiter gezogen.

Was mich am meisten aber stört an der Sache, diese unsere Nachbarn sind dunkelhäutig. Und somit war die Partygemeinde eine gesunde und in Berlin generell übliche Versammlung von Menschen vieler unterschiedlicher Nationen mit einem etwas höheren Anteil an eben Menschen mit dunkler Hautfarbe. Mittlerweile glaube ich nicht, dass die Polizei gerufen worden wäre, hätten da visuell rein Hellhäutige gefeiert. Ich fürchte, da müssen wir uns nichts vormachen. Und mich macht das traurig.

Ich hoffe der/die/das Anrufer ruft dann demnächst auch mal die Polizei, wenn auf dem gleichen Gelände neben dem Spielplatz wieder ein maulkorbpflichtiger Hund frei herum läuft.

Sie können einem leid tun.

2018-07-21

Caffè alla Salentina

„In der kommenden Woche könnte die erste große Hitzewelle dieses Sommers nach Deutschland kommen. „Bislang war es zwar fast immer sehr warm, es gab aber noch nicht über mehrere Tage in weiten Teilen des Bundesgebiets über 30 Grad“, erklärte am Freitag der Deutsche Wetterdienst.



Vor so einer Meldung sitzen wir Berliner grenzenlos amüsiert in diesem Jahr in dem der Winter kommentarlos in den Sommer überging und der uns bisher seit April vielleicht fünf Tage Regen insgesamt beschert hatte und möglicherweise eine Woche Temperaturen unter 25 Grad. Selten wurde in Berliner Radios der Rudi Carrell-Song so selten „Wann wird's mal wieder richtig Sommer?” gespielt wie in diesem Jahr 2018. Könnte eventuell passieren, dass die Hörer den Humor nicht verstehen und zur leicht überhitzten Axt greifen.

Ich find's schön! Offensichtlich komme ich dank Menopause viel besser mit Hitze klar als früher. Wer hätte das gedacht?

Shiinchen findet es auch schön, sie hat Balkon, sie hat mindestens drei Ruhemöglichkeiten, die nur ihr gehören. Hier auf ihrem geliebten Mosaik-Beistelltisch – den ich nun neulich beim Balkoneinstieg schrecklicherweise killte!



Weswegen der Stuhl rechts daneben ganz an den Rand zog – aber nicht die Kühle und vor allem nicht den (!) Ausblick ermöglicht.



Sie hat in der Wohnung (bei seltenem Wind) Durchzug. Überhaupt ist sie jetzt Einzelkatze und sie fühlt sich sehr wohl in dieser neuen Rolle, die für sie wie gemacht ist. Die Welt ihres Frauchens dreht sich nur noch um sie – alles gehört ihr, keine geschlossenen Türen mehr. Harmonie pur!

Und diese versüßte (im wahren Sinne des Zuckeranteils) ich mir diese gestern an dem schönen warmen Nachmittag auf dem Balkon mit einem feisten Getränk, das mir dieses Jahr in Apulien am Strand in der Nähe von Porto Cesareo in einem Restaurant namens Bacino Grande mein Meerbad



abschließend perfektionierte: mein erster Caffé alla Salentina.



Ein Eiskaffee mit viel gesüßter Mandel, Eis und Espresso. Der Energiespender schlechthin und die perfekte Antwort, wenn die Hüften nach etwas mehr Hüftgold rufen. (Und wann tun die das nicht?) Aber auch die perfekte Antwort nach einem sommerlichen Menü, wenn der Wunsch nach einem Espresso groß, der Magen für das Dessert zu klein ist, denn der Caffè alla Salentina ist zwei iin eins!

Zutaten

Eiswürfel (das Glas gut voll machen)
Mandelsirup (die Menge hängt vom zu verwendenden Glas ab)
alternativ
Mandelmilch mit Zuckersirup süßen und als Würfel einfrieren, dann davon 4-5 Stück, dann wird er logischweise milchig aussehen …



Espresso (heiß)


Zubereitung

Eis ins Glas,



Mandelsirup darüber gießen




und einen Espresso drauf gießen



genießen!

Der Espresso wird dank des Eises sofort kalt. Und schmeckt umgerührt nach Mandel, Kaffee, nach viel Süße – gibt an heißen Tagen Energie und macht sehr glücklich in diesem Moment. Auch ohne Meer an den Füßen. Zumindest solange man nicht über die Kalorienzufuhr nachdenkt, von der ich stark vermute, dass sie den Kalorienbedarf eines Tages vieler Tage lässig deckt. Und dass ich hier eine Bialetti Carmencita im Bild fotografiert habe, liegt nicht daran, dass ich für sie werben möchte, sondern daran, dass ich mich sehr herzlich bei einem anonymen Schenker bedanken möchte, der mir diesen Wunsch erfüllt hatte. (Wie vermutlich auch zwei weitere Wünsche für die ich mich gleichfalls bedanken möchte.) Ja, ich habe mich sehr gefreut und genieße jetzt noch lieber meinen Caffè am Tag!

Genießt den Sommer bitte, er soll jetzt noch schöner werden. Und trinkt bitte ausreichend!

(Produkte in den Fotos wurden ausdrücklich von mir selbst erworben bzw. mir geschenkt. Aber weil heutzutage manch' deutsches Gericht ohne Verstand und Rechtskenntnis urteilt, ist dieses Post als Werbung deklariert.)

2018-07-20

Eventuell …



… waren neulich die beiden Nachbarskinder E., 4 Jahre, und E., 2,5 Jahre, bei mir oben und haben Shiina besucht.

Eventuell hat E., 4 Jahre, ausgerufen: „Die ist dick!”
Eventuell hat E., 2,5 Jahre geechot, „Dick!”

Eventuell habe ich geantwortet: „Das heißt wohlgenährt UND viel Fell!”



Eventuell haben mich E., 4 Jahre, und E., 2,5 Jahre, sehr zweifelnd angeguckt.

Eventuell sind hier zwei Nachbarskinder aktuell zur Adoption frei gegeben. (Sonst sind sie ganz süß. Ehrlich!)



Und … woher kennt der DHL-Twitter-Account eigentlich meine Katze???

2018-07-19

Wein von der Insel …

Ihr erinnert Euch an meine 'Empfehlung für Süßweine von Mallorca von neulich?

Bei dem Discounter mit dem L vorne und hinten im Namen könnt Ihr ab heute Mallorca kaufen – und einen Weiß- bzw. Rotwein Pere Seda Novell aus dem Anbaugebiet von Pla i Llevant!

Pere Seda ist der drittgrößte Weinanbauer der Insel und blickt auf eine 100jährige Familientradition im Weinanbau zurück, derzeit produziert die vierte Generation die Weine. Der Blanc ist ein Cuvée aus den Trauben Prensal-Blanc, Macabeo, Chardonnay und Giró Ros. Der Tinto ist ebenfalls ein Cuvée aus Merlot, Callet, Cabernet Sauvignon, Manto Negro, Tempranillo, und Syrah.

Der Versuch ist es wert.

(Dank merkwürdiger Gerichtsurteile deklariere ich dieses Blogpost als Werbung obwohl es im Sinne der üblichen Definition von Werbung keine ist. Meinem Verständnis nach, ist es lediglich eine Empfehlung.)

2018-07-18

Plop Plop

Im zarten Lichtschein der heimischen U-Bahnnamensleuchte steht ein junges Paar höheren Alters, sie mit dem Rad sogar noch einen Kopf größer als ich und als er. Sie spricht zu ihm:

„Das geht mir jetzt alles zu Plop Plop.”

Ich übergebe an Eure Fantasie …