2015-01-14

„Wobei ich bezweifle, dass unser Agrarminister Schmidt überhaupt unser Agrarminister ist.”

Stevan Paul rechnet im Radio mit TTIP und vor allem der unglaublich schrägen Argumentation von unserem Agrarminister Schmidt, bei dem man sich dieser Tage wirklich fragen muss, wessen überseeisches Parteibuch er eigentlich trägt, ab.

Kurzweilig und hörenswert. Am Samstag wird demonstriert – gegen Gentechnik und TTIP! „Wir haben es satt!” – die Auftaktkundgebung ist um 12:00 Uhr am Potsdamer Platz.

2015-01-13

Brot

Das mit dem Brot selber Backen habe ich im letzten Jahr begonnen, einige misslungene Baguette-Back-Versuche haben mich leicht aus der Bahn geworfen. Baguette backen ist höllisch schwer, finde ich. Da muss ich noch viel und lange üben. Es war vor allem deswegen traumatisch, weil die Dinger immer bei der letzten Gare erst schlapp machten.



Letzte Woche, nachdem Claudia Monika Sauerteig mitbrachte und sie selbst los legte und ihre Ergebnisse mit uns auf Facebook teilte, dachte ich bei mir, ich könnte auch mal wieder mich selbst mit Brot versorgen und warf flugs meinen Sauerteig an. Der schafft sich quasi von selbst, dazu benötigt es nicht viel Talent. Einen halbwegs kontinuierlichen warmen Platz hat er ganz gerne, eine Schüssel, Geschirrtuch, Roggenmehl, Wasser und … Zeit.

Angesetzt wird der Sauerteig mit 100 g Roggenmehl und 100 g warmen Wasser, verrühren, abdecken und 24 h an einem halbwegs warmen Ort stehen lassen. Bei mir ist das im Schlafzimmer unter der Heizung. Am zweiten Tag wird die gleiche Menge Roggenmehl und Wasser unter den Vorteig gerührt und die Schüssel wandert wieder zurück an ihren Platz an der Heizsonne. Tag drei werden dem Vorteig 200 g Roggenmehl und 200 g warmes Wasser zugeführt und wieder ruhig gestellt. Nach 24 Stunden hat man einen angenehm säuerlich riechenden Teig, 800 g, der kleine Blasen wirft.



100 g vom Sauerteig wandern in ein Glas in den Kühlschrank (oder Tiefkühler), dieser dient als Anstellgut für den nächsten Sauerteig. Dem muss man die jeweiligen Zutaten nur zufügen und kann dann schon einen Tag später weiter backen. Die restlichen 700 g dienen dafür ein Brot zu backen von ca. 1.500 g. Oder mehrere kleinere. So wie ich es am Wochenende tat.

Mein erste Brot dieses Wochenende buk ich nach dem Rezept für das rustikale Bauernbrot von Claudia. Wobei ich sagen muss, ich bin nicht das auf das Gramm genau abwiegende Backtalent (außer mittlerweile bei Baguette). Naja, wenn ich einmal 100 g Sauerteig abgewogen habe und weiß, dass sind zwei gute Esslöffel, dann wiege ich beim nächsten Mal nicht mehr. So habe ich Claudiss Rezept vom Anstellgut auch über den Daumen gepeilt hochgerechnet und einfach 100 g Sauerteig zum Backen verwendet, bei Claudias Rezept wären es wohl 75 Gramm gewesen. 8 g Honig waren bei mir der Teelöffel und so weiter. 10 Gramm Frischhefe sind bei mir ein 42 Gramm Frischhefewürfel durch Augenmaß geteilt durch vier. Kommen per Logik natürlich nie 10 Gramm raus, aber hach ja nun! Und das Malz hatte ich mangels Malz weggelassen.

Das hat bestimmt einen sehr wichtigen nachvollziehbaren Sinn, warum man beim Backen auf das Gramm genau abwiegen sollte. Mich macht es nervös, wenn ich nicht freestylen darf.



Drei Brote habe ich am Wochenende gebacken und brav in der Nachbarschaft verteilt. Dabei durfte ich erstmals auf einen Gärkorb zurück greifen, denn mir die liebe Frau Bhuti zum Geburtstag geschenkt hatte. Das erste Brot, dass ich noch vergleichsweise genau an die Rezeptvorlage angelehnt mit Weizenmehl buk, schob ich mangels kleinerem Gußeisentopf in einen dieser mallorquinischen Tontöpfe mit Deckel in den Ofen. Der mit der Heizung fürchterlich anfing zu stinken und die Katzen und mich vermutlich einige Lebensjahre gekostet hatte. Aber das Brot ist sehr fein geworden, die Kruste war perfekt. Das Brot geschmacklich gut und ich esse immer noch sehr gerne daran.



Am nächsten Tag, der Sauerteig übernachtet im Kühlschrank, holte ich alle Zutaten einschließlich der Hefe aus dem Kühler und ließ sich die sensiblen Beteiligten auf Zimmertemperatur akklimatisieren. Mangels Weizenmehl verwendete ich jetzt aber Dinkelmehl 1050 und ich fügte Walnüsse hinzu. Das Brot buk ich in einer kleineren Bain Marie-Schüssel auf die der Deckel meines Edelstahlopfes passte. Der Vorteil hier war, dass der Teig in dem kleineren Topf recht hoch buk. Leider habe ich kein Foto vom Anschnitt. Das Brot war das Mitbringsel für die Kaffeeeinladung. Dieses Mal stellte ich es die letzten zehn Minuten eine Schiene höher im Ofen, um die Krume noch etwas kräftiger zu backen, was ich persönlich mehr mag. Mein Standardspruch beim Backstand ist immer „darf schön dunkel sein.”



Das dritte Brot buk ich dann direkt aus dem Gärkorb auf den Backstein gesetzt pur ohne seitliche Begrenzung, das lief dann natürlich wieder in die Breite, richtete sich aber dennoch dank des Wasserdampfes im Laufe der Backzeit etwas auf. Flach blieb es dennoch. Das setzte ich auch wieder die letzte zehn Minuten eine Schiene höher. Ein perfektes Brot, das natürlich, da ist das Backen auf dem Backstein dann doch die halbe Miete, auch am Boden eine tolle Krume hatte.

Von dem Brot habe ich gar kein Foto, weil ich es mangels Zeit direkt zu den Nachbarn rüber trug, damit sie sich zwischen diesem und dem Walnussbrot entscheiden konnten. Die waren übrigens sichtlich erfreut, denn ihr Brot war gerade zur Neige gegangen. Ich bat um eine Scheibe nach Anschnitt, damit ich einfach mal gucken konnte. Die bekam ich gestern. Geschmacklich fand ich das Brot – ohne Weizenmehl – deutlich besser als meine erste Variante. Auch der schönere Einschluss der Luftblasen zeigte, dass ich auf einem guten Weg bin. Der Teig war zwar heller, die Krume dunkler – aber Geschmacklich war es viel feiner, schmeckte weniger sauer …

Brotbacken ist irrsinnig spannend, weil es eine Kunst ist, die sich sehr entwickelt, wenn man erst einmal damit angefangen hat. Alleine der neue Sprachgebrauch, der sich einem offeriert, wenn man erst einmal damit anfängt. Mir ist, glaube ich, im Küchenbereich noch nie ein Thema begegnet bei dem sich mir ein so großes eigenes Vokabular, die spezielle Backsprache, offenbarte. Ich habe oft meine Lieblingssuchmaschine befragen müssen.

Aber ich mag das. Ich spreche jetzt auch bäkisch.

Und wie Claudia schon in ihrem Blog rät, das Brot zum Aufbewahren in ein Tuch einschlagen. Es bleibt so lange frisch und die Kruste behält ihren Biss! Wie sie das allerdings schafft, das frische warme Brot erst am nächsten Tag anzuschneiden … keine Ahnung!

2015-01-07

Dreierlei Schönsinn

Die kleine graue Katze hat die sehr charmante Angewohnheit Männchen an meinem Bein zu machen, die Pfoten nach oben auszustrecken und kurz zu quäken als Zeichen dafür, dass sie jetzt bitte wie ein kleines Kind von mir auf den Arm genommen werden möchte und in den Himmel der Seligkeit gestreichelt werden möchte.

Die kleine bunte Katze hat die unglaublich charmante Angewohnheit am Fressnapf stehend, bevor sie sich dem Inhalt zuwendet, einen letzten verliebten Blick nach oben in meine Augen zu entsenden und dezent laut dabei zu schnurren, und sich für das, was dann kommt, immer zu bedanken.

Die kleine silberne Katze hat die unfassbare charmante Angewohnheit sich hinzusetzen, den sehr puscheligen Schwanz elegant, aufgeräumt und sehr akkurat um ihre untere Körperhälfte zu legen, mir mit hoch erhobenen Kopf in die Augen zu blicken und mit jeder Faser ihres Körpers und Blickes zu sagen: „Diene mir!”

2015-01-06

An Ricoh aka Pentax

Mal unter uns, ganz ehrlich: Ihr habt doch den Schuss nicht gehört! Ich bekomme gerade von Euch eh schon eher selten bis spärlich gesähten Newsletter in meinen Mail-Account gespült. Einen von wenigen Newslettern, die ich auch wirklich aufmache und lese, weil ich Pentax-Fotografin bin. Immer noch. Von Herzen, mit Überzeugung, Mit genau der gleichen Überzeugung lasse ich mir von anderen Fotografen und Verkäufern ständig deren Arroganz in die Kommunikation legen, wenn ich in der Argumentation weiterhin hinter Euch stehe, obwohl das leider produktseitig immer schwieriger wird. Aber ich tue es, weil eben … siehe oben.

Aber dann schickt Ihr mir einen Newsletter und wollte von mir als Kundin ernsthaft „nur” 15,— Euro für einen siebenstündigen Werbefilm eines Fotografen, der mir Eure Großformatige an die Backe labern möchte, ein Film der sonst „Nicht-Newsletter-Abonnenten” 30,— Euro kosten würde? Für einen Werbefilm, der mich von Eurem Produkt überzeugen soll?

In einem Internet publiziert in dem ich an jeder Ecke grandiose fotografisches Lehrmaterial, geschrieben und gefilmt für nothing bekomme?

Hey, wenn ich fotografisches Input von Profi-Fotografen möchte, gehe ich zu Creative Live und ziehe mir KOSTENLOS dreitägige Fotoworkshops rein von den BESTEN Fotografen gehalten, die die Welt bieten kann. Im Schnitt zwei Mal die Woche.

Ihr ärgert mich mit so einem Angebot! Es ist unterirdisch. Es ist Verarschung! Wirklich. Da bekomme ich eher Lust meinen ganz Pentax-Kram zu verkaufen und auf Nikon umzusteigen, als mich weiterhin über Eure erbärmlichen Marketingversuche zu ärgern!

Wenn Ihr mich von Eurem Produkt überzeugen wollt, dann investiert in mich! Es wird nicht passieren, dass ich in Euch investiere, um sehen zu können, wie gut eine Kamera von Euch ist.

Tim Mälzer im Interview bei Fraeuleinchen

Vegane oder vegetarische Kost halte ich für die einzige Alternative der Zukunft. Natürlich können wir uns die Welt auch schön labern und sagen „ich kaufe mein Fleisch noch beim Bauern“, aber die große Entwicklung ist einfach anders. Ich finde schon, dass wir die Lebensmittelproduktion in vielen Bereichen pervertieren; also auch in der Regionalität inzwischen, wo wir auch manchmal Scheiße schön reden. Diesen anderen Kram Rohkost, Paleo oder Palao halte ich für das Lächerlichste der Welt. Das ist Geldmacherei durch und durch.

Leider ist gerade das Thema vegane Kost auch Geldmacherei durch und durch …

2015-01-04

Käsenamen aus dem Paralleluniversum

Aus der Reihe: wie kommt ein Käse zu so einem Namen?

2014-12-31

Ein gesundes neues Jahr 2015!

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und einen gelungenen Start in ein hoffentlich tolles neues Jahr 2015!

Wenn ich einen Wunsch offen habe, dann möchte ich, dass wir alle in der gleichen Menge Mensch und Tier aus dem nächsten Jahr gehen mit der wir heute hinein gehen. Also Zuwächse sind herzlich willkommen (und bereits erwartet) aber ich möchte keine – und zwar überhaupt K E I N E Abgänge haben.

Passt auf Euch auf!