2011-05-31

Maru hat Geburtstag!

Die lustigste Katze Japans ist 3 (oder eher 4) geworden …

Sehr schön die Fan-Kommentare bei YouTube „I want to send Maru a gift for his birthday. How much would it cost to send an empty box to Japan?“ oder „59 people were mice in their last life“.

2011-05-29

Es sind diese Dinge …

Viel Zeit in den letzten Wochen damit verbracht, die Wohnung und den Garten vom Tantchen mit aufzulösen. Tantchen war ja die erste Frau vom Bruder meines Vaters und meine Oma väterlicherseits als auch der Onkel hatten beide Gärten in den Laubenkolonien am Spandauer Damm. Während Tantchen und mein Onkel ihre Laube zunehmend zu einem festbewohnbaren Haus machten, war der Vorläufer eines Minitatur-Plattenbaues meiner Großmutter herzlich einfach gehalten. Ich erinnere mich, dass ich mich als Kind fürchterlich sorgte, ganz bestimmt eines Tages im Plumpsklo im Schuppen auf Nimmerwiedersehen verschwinden zu müssen. Das waren die Geister, die mein Bruder mit fürchterlichen Geschichten mit in die Fantasie seiner kleinen Schwester rief. Vermutlich habe ich heute (als Frau) nur deswegen keine Spinnenphobie, weil mir das Plumpsklo in seiner Ekelhaftigkeit lange vor den Spinnwebern begegnet ist. Später wurde dann im Haus selbst eine moderne Toilette samt Spülung direkt in die Sickergrube installiert. Das war nachdem mein Opa verschieden war und niemand der Nachkriegsgenerationen noch Lust hatte, regelmäßig Gruben auszuheben und den Inhalt des Zinkeimers dort hinein zu entleeren. Die Toilette fand ihren Platz im Flur – im einzigen Zugang zum Haus direkt vor der Küche, was gelegentlich zu Streitgesprächen führte, wenn jemand kurz vor dem Essen ausführlichere duftende Geschäft zu erledigen hatte. Laubenpieper sind halt von der speziellen, kantig zu nennenden Sorte. Ich habe diese Zeit im Garten geliebt, es war für uns eine großartige Kindheit.

Omas Garten und Haus verschwand nach ihrem Tod, dort steht jetzt eine luxuriöse Holzhütte, fast schon Festhaus zu nennen. Alles ist perfekt angelegt. Vom Garten meiner Kindheit steht nicht einmal der Apfelbaum. Der mit den am besten schmeckenden Äpfeln, die es je gab, versteht sich! Tantchen verblieb auch nach der Scheidung von meinem Onkel im Garten lebend. Sie hatte immer nebenbei eine kleine Wohnung, musste sie, denn fest wohnen war offiziell in der Kolonie verboten – ausgenommen in den paar echten Festhäuser, die dort noch vor langer Zeit installiert worden sind. Also zahlte sie immer Miete für eine Behausung, die niemand brauchte und wir hatten nun die Freude zwei Hausstände auflösen zu dürfen, wobei der Garten – nach 40 Jahren Pachtbesitz – die größere Herausforderung bot. Ich trug schon zusammen, was ich glaubte, was die Freundin noch alles gebrauchen konnte. Als sie dann mitkam, um selber noch mal zu gucken, kam noch viel mehr zusammen. Alleine die halbe Küche gehört jetzt ihr (und das Tantchen hatte eine Tuppersammlung, mein lieber Herr Gesangsverein!) und sie freut sich (wie ich auch immer) über die ranzigsten Kleinigkeiten wie uralte Nussknacker. Wir werden noch lange zu tun haben, gewisse Gegenstände ihren Bestimmungen zuzuführen. Beim Honiglöffel konnte ich ihr helfen, bei vielen anderen Gegenständen versagt selbst mein Fachwissen.

Letzte Woche waren wir also in der nie bewohnten, dennoch voll möbilierten und ausgestatteten Wohnung, deren Räumung dringlicher war als die vom Garten, denn sie soll zum Ende des Monats übergeben werden. Dort hielt mir die Freundin meiner Tante zwei Vasen hin, deren Hässlichkeit nicht einmal von deren Scheußlichkeit überboten werden konnte und ich verzog natürlich das Gesicht und lehnte dankend ab. Während ich das Bad ausräumte, fiel mir dann aber ein, diese Vasen kannte ich! Sie gab es schon, als ich Kind war, immer im dunklen Buffet in der Wohnung vom Onkel und Tante stehend. Denn sie gehörten der Mutter meiner Tante, die von allen lieb gehabten Wesen in meiner Kindheit als erste verstorben war. Somit ruderte ich schleunigst zurück, warf noch einmal einen angekelten Blick auf das Porzellan, nahm es in die Hände und rollte beide liebevoll in Tantchens Handtücher (auch so eine Sammlung, mein lieber Herr Gesangsverein Vol. 2!) nun mit verliebten Blick, denn ich will sie von nun an herzlich gerne wertschätzen und mit etwas Übung vermutlich irgendwann sogar schön finden.



Wie geschrieben, mit etwas Übung … aber nun gehören sie zum Fundus.

2011-05-28

Brandbrief an die Bundesregierung

Jule Probst, Frau Augenschmaus, zieht einen professionellen Vergleich unserer Regierung in der Öffentlichkeit und der Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen – wenigstens im Web – (Steinzeit) zur amerikanischen Regierung (motiviert). Sie wünscht sich von unserer Regierung Selbstverständlichkeitenim Bereich Barrierefreiheit, also Dinge, die laut UN-Behindertenkonvention gar nicht mehr angefragt werden sollten, sondern schlicht existieren sollten. Vor allem in einem technisch modernen Land wie diesem sind Behauptungen es sei technisch nicht möglich Videocasts nicht zu untertiteln, ich zitiere aus Jules sehr lesenswerten Blogbeitrag ein völliges Unding:

„Und dann haben wir hier in Deutschland Bundeskanzlerin Merkel mit einem eigenen Videopodcast - ohne Untertitel und Gebärdensprachdolmetscher, was ich natürlich sofort in einer E-Mail an die Regierung bemängelt habe. Die Antwort kam zurück, dass man leider nicht technisch in der Lage seie Untertitel oder einen Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung zu stellen, aber man werde die Textversion online stellen. Nett, nicht wahr? Barrierefreiheit heißt, Zugang zu haben - ich möchte also auch Merkels Gesicht vor mir haben mit Untertiteln, wenn sie etwas sagt und nicht einen öden Text dazu lesen.“

Was Ihr machen könnt? Schickt Frau Merkel eine Mail (deren Büro nie auf Mails reagiert übrigens, was ich hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit einer vom Volk gewählten Vertreterin an höchster Stelle reichlich unschicklich finde) mit dem Hinweis auf Jules Blogbeitrag und dem Hinweis, dass Ihr ihren Vorschlag als Behindertenbeauftragte für die Regierung zu arbeiten, unterstützen wollt. Retweetet den Brandbrief von @EinAugenschmaus auf Twitter. Ich sehe Jule Probst absolut in dieser Position, sie begegnet mir sein geraumer Zeit eloquent und engagiert für mehr Barrierefreiheit im deutschen Alltag!

Persische Minze



Neulich beim Pflanzendealer meines Vertrauens stand eine minimale Auswahl einer für mein Auge neuen Minze-Sorte: Persische Minze oder Mentha spicata var. crispa. Sie ist eine Verwandte der Nanaminze, der krausen Minze, trägt also dezentes Minipli, wächst aber nicht so hoch wie ihre Artverwandten, so 40-60 cm wird sie maximal erreichen in der Höhe. Ich sortierte, an dem einen Tag hatte ich kein Geld mehr in der Tasche, bei unserem ersten Anblick einen Topf galant in eine für andere Käuferaugen unsichtbare Ecke und schlug wenige Tage später zu – als alle anderen Töpfe schon abverkauft waren. Ich wollte die haben! Sie ist vom Aroma viel intensiver als die sonst hierzulande käuflich frisch zu erwerbende Minze aber auch viel bitterer im Abgang. Dieser Eindruck entstammt nur dem Geruchstest meiner Hände, noch habe ich sie nicht geschmeckt. Aber ich streiche sehr gerne mehrmals am Tag über ihre Blätter, die Intensität ihres Duftes ist betörend.



Und nun haltet Euch fest, ich habe einen kleinen grünen Goldesel eingekauft, denn Wikipedia lehrt mich gerade: „Nach einer arabischen Überlieferung soll die Krause Minze ihrem Besitzer zu sagenhaftem Reichtum verhelfen.“

Gepflanzt habe ich die Dame zusammen mit zwei Artischockenpflanzen im ehemaligen Rosentopf, die kommen ja auch aus dem Mittelmeerraum und Persien wird ihnen ebenso als Heimat zugesprochen. Beide wachsen herrlich um die Wette und ich finde, das Arrangement ist ausgesprochen hübsch anzusehen, wenn ich dann mit meiner Tasse Kaffee meine grüne Aussicht genieße dieser Tage.



Übrigens: es gibt ein Minzmuseum!

2011-05-26

Kleine Bitten meinerseits …

hätte ich dann schon an meine Freunde, sollten die sich einmal mit meinem Ableben beschäftigen (Familie wird's ja wohl eher nicht sein) müssen über kurz oder lang!

1. Ich schreibe kurzfristig auf, wie ich meine Beerdigung mir vorstelle. Unterlagen liegen dann in meiner orangefarbenen Zeugnismappe, also dort, wo meine wichtigsten Unterlagen enthalten sind, nämlich die Impfpässe meiner Katzen und meinereine und meine Fünfen in Mathe.
2. Da werde ich einige Lieder notieren, die ich mir – so es eine Feier geben sollte – wünschen würde, die gespielt werden sollen.

Bitte 1: Bitte nur die Originalmusik verwenden. Keine Cover. Und vor allem keine (!) billigen Instrumentalversionen.
Bitte 2: Bitte keinen professionellen Redner engagieren und die den Job machen lassen. Die können das nicht! Macht Ihr das. Irgendeiner aus meinen Reihen kann das bestimmt. Zur Not lest Ihr den von Euch verfassten Text abwechselnd. Das wäre schön! Bitte verkneift Euch dabei Besonnenheit, Betroffenheit, Tiefgründiges oder Trauriges. Haut bitte mit den Kalauern auf die Kacke, wie Ihr nur könnt und bringt meine Urne zum Platzen vor Lachen!
Bitte 3: Wirklich, ich hätte gerne Gelächter auf meiner Beerdigung. Rock'n Roll, doofe Witze und falls Ihr das aus welchen Gründen auch immer nicht hinbekommen solltet, dann gebt Euch vorher die Kante. Dann klappt das schon!
Bitte 4: Und kippt mir Prosecco auf die Urne – ich hab' mir das verdient!

Danke, Ihr seid echte Freunde!

Heute …

werden wir sie beerdigen. Vorher werde ich in ihren Garten fahren und für sie einen Strauß aus ihren Pfingstrosen schneiden, die blühen pünktlich für den traurigen Anlass.

(Aus der Reihe: seufz!)

2011-05-24

Der Katerfratz …

saß heute früh, als ich aufgestanden bin, mittig kauernd in der Küche, sah ganz schlimm aus, eingefallen und gab noch nie von ihm gehörte unglaublich mickrige kleine Laute von sich. Ich stand vor ihm voller Panik und dachte nur „Oh mein Gott, bitte nicht! BITTE NICHT!“

War dann aber doch nur eine noch nie von ihm präsentierte Show zur Erlangung des Inhaltes der Felix-Beutel mit Lachs und Kabeljau-Füllung.