2011-05-28

Brandbrief an die Bundesregierung

Jule Probst, Frau Augenschmaus, zieht einen professionellen Vergleich unserer Regierung in der Öffentlichkeit und der Kommunikation mit Menschen mit Behinderungen – wenigstens im Web – (Steinzeit) zur amerikanischen Regierung (motiviert). Sie wünscht sich von unserer Regierung Selbstverständlichkeitenim Bereich Barrierefreiheit, also Dinge, die laut UN-Behindertenkonvention gar nicht mehr angefragt werden sollten, sondern schlicht existieren sollten. Vor allem in einem technisch modernen Land wie diesem sind Behauptungen es sei technisch nicht möglich Videocasts nicht zu untertiteln, ich zitiere aus Jules sehr lesenswerten Blogbeitrag ein völliges Unding:

„Und dann haben wir hier in Deutschland Bundeskanzlerin Merkel mit einem eigenen Videopodcast - ohne Untertitel und Gebärdensprachdolmetscher, was ich natürlich sofort in einer E-Mail an die Regierung bemängelt habe. Die Antwort kam zurück, dass man leider nicht technisch in der Lage seie Untertitel oder einen Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung zu stellen, aber man werde die Textversion online stellen. Nett, nicht wahr? Barrierefreiheit heißt, Zugang zu haben - ich möchte also auch Merkels Gesicht vor mir haben mit Untertiteln, wenn sie etwas sagt und nicht einen öden Text dazu lesen.“

Was Ihr machen könnt? Schickt Frau Merkel eine Mail (deren Büro nie auf Mails reagiert übrigens, was ich hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit einer vom Volk gewählten Vertreterin an höchster Stelle reichlich unschicklich finde) mit dem Hinweis auf Jules Blogbeitrag und dem Hinweis, dass Ihr ihren Vorschlag als Behindertenbeauftragte für die Regierung zu arbeiten, unterstützen wollt. Retweetet den Brandbrief von @EinAugenschmaus auf Twitter. Ich sehe Jule Probst absolut in dieser Position, sie begegnet mir sein geraumer Zeit eloquent und engagiert für mehr Barrierefreiheit im deutschen Alltag!

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