2010-05-15

Warum ich dieses Internet so liebe …

… weil ich 2010 auf YouTube Interviews mit Marc Bolan sehen kann, die ich als Kind nicht gesehen habe – weil er damals irgendwie zu groß und ich noch zu klein war – und die mir heute kein Fernsehsender zeigt.

Und weil mich solche Clips daran erinnern, warum Elton John heute da ist, wo er hingehört – ganz nach oben! (Naja, und weil er zufällig so verdammt viel Glück hatte zu überleben.)



Marc Bolan, T-Rex, Elton John, Rino Starr

2010-05-13

Buchstock, Tag 1

Das Buch, das du zurzeit liest?

Sind mehrere …

– in der Handtasche fährt zur Zeit wieder das Manual der Pentax-Kamera mit. (Ich lese das Manual immer wieder. Merkwürdigerweise stehen auch immer wieder neue Informationen drinnen, die ich beim ersten oder zweiten Lesen überlesen habe.)

– am Bett liegt „Firmin – Ein Rattenleben“ von Sam Savage, ein Buch zum Thema Leseratte. Ich kann dazu noch nichts sagen.

– gelesen mit Unterbrechungen wird bei mir immer wieder ein Kochbuch nebenbei, akutell ist es die „Die Persische Küche“ von Neda Afrashi mit viel Text neben den Kochrezepten, wundervollen nicht perfektend dafür stimmungsvollen nicht gehighkeyten Food-Fotos und diesen tollen Reisrezepten der orientalischen Küche.

– am Rechner am Wickel ein „Photoshop Tipps & Tricks“ Buch von Doc Baumann. Wat muss, dat muss. Und der Doc und Kühne sind eh alte Rocker, die gehen immer.

– weiterhin blättere ich zur Zeit immer wieder im Pentax Photo Annual 2007-2008, Fotos gucken eben.

Aus der Reihe „Buchstock

Buchstock

Die charmante Petra aka Writingwoman hat mir ein Stöckchen über'n Kopf gezogen. Zu beantworten sind lächerliche 29 Buchfragen und ich sehe mich auch nicht in der Lage, alle gleichzeitig und sofort zu beantworten. Das kommt somit täglich und Blogpostbröckchenweise …

Tag 1 – Das Buch, das du zurzeit liest
Tag 2 – Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst
Tag 3 – Dein Lieblingsbuch
Tag 4 – Dein Hassbuch
Tag 5 – Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
Tag 6 – Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
Tag 7 – Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
Tag 8 – Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
Tag 9 – Das erste Buch, das du je gelesen hast
Tag 10 – Ein Buch von deinem Lieblingsautoren/diener Lieblingsautorin
Tag 11 – Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
Tag 12 – Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast
Tag 13 – Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
Tag 14 – Ein Buch aus deiner Kindheit
Tag 15 – Das 4. Buch in deinem Regal v.l.
Tag 16 – Das 9. Buch in deinem Regal v.r.
Tag 17 – Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
Tag 18 – Das Buch, mit dem schönsten Cover, das du besitzt
Tag 19 – Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
Tag 20 – Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Tag 21 – Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Tag 22 – Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
Tag 23 – Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
Tag 24 – Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast
Tag 25 – Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
Tag 26 – Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
Tag 27 – Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist
Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
Tag 29 – Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt???


Das Stöckchen lege ich hier nun im Halbdunkeln nieder und wer es haben möchte, bückt sich gefälligst und macht etwas draus!

2010-05-10

„Diese Marketing-Logik hat das Internet sehr geschwächt.“

Geert Lovink, niederländischer Medienwissenschaftler, Blogger und Gründer vom Institute of Network Cultures hat schon sehr spannend auf der re:publica 2010 vorgetragen. Auf Zeit.de ist nun ein längeres Interwiew mit ihm zu sehen, in dem er über Regionalität im Netz, Wikipedia und Extremismus spricht.

Tempelhofer Feld

Gestern mit Frau Indica den sonntäglichen Auslauf auf dem für das Fußvolk jetzt freigegebene Tempelhofer Feld zelebriert. Ich war natürlich etwas aufgeregt, denn es ist für eine Berlinerin, die zudem so nahe bei wohnt, irgendwie eine Herzenssache. Nachdem wir im Herbst schon einmal offizielle Begehung hatten, war am vergangenen Wochenende offizielle Türenöffnung mit Fressbudenaufreihung (kapitalistisches Volksfest).

Das Problem „Wie schützt man die Natur?“ (das Tempelhofer Feld ist Europas größtes Bodenbrüterreservat) hat man gelöst, in dem man einen großen Teilbereich umzäunt hat und die Vögel dahinter möglichst in Ruhe brüten lässt. An anderen Grünflächen ist die Umzäunung sinnbildlich angedacht worden mit Holzphälen als Signal, „dahinter ist Natur zugange, die möglichst ungestört bleiben möchte“ und diverse Informationsschilder verbieten nicht aber informieren darüber. War leider einigen Besuchern egal, die sich dann eben doch genau dorthinein ins Grün legen mussten, obwohl es genügend andere freigegebene Flächen gibt, die nicht explizit als Brutfläche ausgewiesen sind.





Das Schild beantwortete die Frage nach dem Phänomen der unzähligen kleinen schwarzen Raupen, die wir auf dem stillgelegten Laufbahn im Herbst gesehen hatten.



Gevatter Fuchs, den treffe ich ja immer nachts in der Oderstraße. Manchmal sogar schon die ganze Kleinfamilie.



Apropos Oderstraße, es ist auf dem Tempelhofer Feld erlaubt auf den ausgewiesenen Stellen zu grillen. Es grenzt zur Zeit ja nur eine einzige Wohnstraße direkt an das große Feld, das ist die Oderstraße. Nun ratet mal, wo man genau auf dem riesigen Areal den Anwohnern den Grilldunst direkt vor das Fenster platziert hat?

Die Corporate-Farbe vom Tempelhofer Feld ist fröhliches Pink. Dicke pinkfarbene Punkte machen hier und da auf den Wegen gute Laune.









Die alten Taxiways (die alten Rollbahnen auf denen sich die alten Flugzeuge, die technisch noch nicht aus dem Schub heraus starteten sondern rollend warm laufen mussten vor dem Start in Richtung Startpunkt rollten), die haben unter der Fluglast der Luftbrücke schnell aufgegeben und wurden nach Ausbau der beiden großen Rollbahnen still gelegt.



Es läuft sich auf ihnen unvermutet weich, wie auf Gras.



Der olle Hydrant bei „The German Weather Station“.



Was mir aufgefallen ist, ist die riesige Gräser-Vielfalt, die sich in den Grünflächen findet. Wenn man Gras nicht unbedingt als Unkraut ansieht, weil es die eine Sorte im Rollrasen unterwandert, ist das mit Freude zu sehen. Zumal jetzt auch noch alles frischgrün ist.



Überhaupt ist die Vegetation sehr reichhaltig und bunt und es tut schon weh zu ahnen, dass einigen dieser Pflanzen – natürlich auch im Zusammenhang der Neugestaltung anlässlich der Internationalen Bundesgartenshow 2017 – durch die Berührung mit dem Mensch nun der Garaus gemacht wird. Aber zur Zeit strahlen die Grünstreifen zwischen den Rollbahnen in saftigem Grün und mit viel Gelb, dank dem Löwenzahn, der ohne Ende blüht.





Das ist einer der Ausgucktürme (darf man die überhaupt noch so altdeutsch betiteln? Oder sind das „Turnaround-Look-Centerpoints“?) – hier mit wundervollem Blick auf Stadtautobahn, S-Bahn (Ring) und Tempelhofer Industrie der Ringbahnstraße mit dem Pfennig-Gebäude.



Das ist die alte Müllverbrennungsanlage der US Armee. Hat den Charme der 50iger-Jahre-Tankstellen. Eines meiner Lieblingsgebäude auf dem Gelände. Würde ich wahnsinnig gerne einmal begehen dürfen – das Areal ist natürlich abgesperrt. Die Endabtragung des Restmülls ist noch nicht in Angriff genommen.





So oder so ist das Tempelhofer Feld eine großartige Sache für uns Berliner. Wir sind gestern ein auf dem Plan wirklich nur kleines Stück gelaufen. Ab Eingang Oderstraße über den äußeren Ring und den Taxiway dann in ungefähr in der Mitte der Rollbahn zurück über die alte Hauptrollbahn zurück und waren stundenlang unterwegs. Das restliche Areal werde ich mir in den nächsten Tagen mit dem Rad erarbeiten. Ich freue mich persönlich natürlich, dass mir da eine riesige Skater- und Laufstrecke direkt vor die Haustür gesetzt wurde. Andererseits sehe ich das Problem, dass hier der Mensch über Jahrzehnte angesiedelte Flora und Fauna natürlich schädigen wird. Es sind nirgendwo auf dem Feld Toiletten installiert (für das Volksfest gab es natürlich jede Menge Dixiklos auf der Höhe des Hangars) noch Mülleimer – was das heißt, ist klar. Nun, schauen wir mal, was die Zeit so mit sich bringen wird. Es ist und bleibt ein spannendes Projekt für die Stadt.





2010-05-09

Schön …

zu wissen, von soviel betriebwirtschaftlicher Unternehmenskompetenz nun auch politisch vertreten zu werden.

„Betriebsrat will «rechtliche Schritte» gegen niedersächsische Sozialministerin Ökzan einleiten. Hintergrund sind die unter dem Branchen-Mindestlohn liegenden Stundenlöhne, welche die CDU-Politikerin als Managerin beim Briefzusteller TNT durchsetzte.“
quelle: heise.de

Kino

Gestern „A Single Man“ gesehen. Seit dem letzten Blick auf den Abspann überlege ich, wann ich mich das letzte Mal bei einem Kinofilm so willkommen und umsorgt unterhalten gefühlt habe. Es stimmt einfach alles, die Requisite, die Stimmung, die Texte sind nachvollziehbar für jeden, der schon getrauert hat oder nicht richtig trauern durfte, die Musik, der Ton. Jeder Schauspieler liefert eine wundervolle Leistung, ein Kompliment, das sich bis in die kleinste Nebenrolle zieht. Den Schauspielern wurde Zeit und Raum gegeben, ihre Szenen ausspielen zu können und wurden dabei in wundervolle Szenerien und Bilder gesetzt, dass man manchmal hofft, diese Szene und ihre Schönheit möge bitte nicht enden. Und man empfindet die ganze Zeit mit dem George Falconer mit, man darf spüren ohne zu leiden. Dem ist die grandiose Darstellung von Colin Firth geschuldet, der in jeder Szene dieses Filmes zu sehen ist und eine Vielfältigkeit an Emotionen auf sein Gesicht zaubert und es schafft, sich gelegentlich selbst an die Wand zu spielen. Was mich wieder einmal nicht verstehen lässt, warum es für diesen Film und diese Leistung nicht den Golden Globe oder Oscar geben durfte. Aber da ist Firth nur Brite und mit Ehrungen von nicht gebürtigen US-Amerikanern tut sich die Academy bekanntlich schwer, gaben sie dieses Jahr die Ehrung der Nebenrolle ja schon einem Ausländer. Vielleicht ist aber auch die Preisvergabe an das Thema mit „Brokeback Mountain“ bereits für die nächsten Jahrzehnte erschöpft.

Tom Ford hat es geschafft, einen wundervoll unterhaltsamen Film über die Liebe zu zaubern, ohne Kitsch, ohne jegliche Tuntigkeit und obwohl es um gleichgeschlechtliche Liebe in diesem Film geht, sie einen großen Teil der Story ausmacht, ist es ihm gelungen, dass sich jeder Mensch in die Situation eines liebenden trauernden Menschen einfühlen kann, egal wie schwul, lesbisch, hetero, asexuell, hell-, dunkel oder auch nur dünnhäutig dieser Mensch sein mag, denn unterm Strich liebt man und dann trauert man. Dieser Film zeigt, wie wichtig es ist, sich immer mit Respekt zu begegnen. Tom Ford hat's mir ermöglicht einen Film zu sehen und lauter schöne Gedanken zu denken, Gefühle zu fühlen, schöne und traurige und zu verstehen. Das alles in seinem Erstlingswerk als Regisseur.

Danke.