2006-12-28

Hollywoodsause

Klein-Britney Spears war mal wieder öffentlich übel drauf – und bild.de packt den passensten Anzeigenlink aller Zeiten darunter:



(Mouseklick auf's Bild verlinkt zur Originalgröße.)

Gewonnen!



Neulich – ungefähr zu der Zeit als ich den hässlichen Heizungsgau hatte – stand der Postbote in der Tür mit einem riesigen Karton und einem kleineren Geschenk-Päckchen von Amazon. Da ich so rein gar nichts erwartet habe, war ich mächtig gespannt und machte erst mal comiclike „grrrmpf“ als mein Lieblingspostpaketbote feststellte, er hätte seinen „Sign-o-Mat“ unten im gelben Traktor vergessen. Da stand ich nun. Konnte gar nicht glauben, dass dieses große Paket wirklich für mich sein sollte. Und das kleine irgendwie auch nicht.

In dem kleinen Päckchen befand sich das Buch „Zeichen setzen – Satzwissen und Typoregeln für Textgestalter“ von Ralf Herrmann und dieses wurde mir einfach so vom Physiker geschickt, einem reizenden Kollegen aus dem Fotoforum in dem ich aktiv bin, der mein Blog mag (habe ich schriftlich!) gerne still mitliest und mir einfach eine Freude in der kalten Zeit machen wollte. Was ihm sehr gut gelungen ist. Und worüber ich mich nicht nur weil's so unverhofft kam, sehr gefreut habe. Das Buch ist übrigens wirklich eine exzellentes Buch und jedem, der Texte halbwegs schön veröffentlichen muss oder will und nicht Grafikdesign oder Typo studiert hat, sehr zu empfehlen. Auch ich als interessierte Autodidaktin habe noch einmal einiges an Wissen diesem Werk entnehmen können. Ein ganz reizender Herr Physiker!

Auf dem großen Paket stand groß „Miletta“ als Absender. Und das musste ein Fehler sein, denn mit Miletta habe ich nichts zu tun. Dann packte ich aus und fand drei Pakete mit je zwei Melitta Design Latte Machiatto Gläsern und Untersetzern und Designlöffelstäben – also insgesamt sechs Stück an der Zahl sowie zwei Pakete á 1000 g Melitta Bella Crema Café Speciale (neue Melittasorten speziell für Espresso, Latte Machiatto etc.) im Wert von insgesamt ca. 150,– Euro. Des Rätsels Lösung: Ich hatte im Sommer bei einem Preisausschreiben mitgemacht und ein Kaffeekuchenrezept eingereicht – und natürlich nie wieder daran gedacht.

Und ja. es hat etwas die mir von Euch geschenkten Bücher stilecht mit einem Latte Machiato aus feinen Latte Machiato Gläsern zu trinken. Und eines muss ich sagen – und meine Erfahrung auf dem Gebiet ist nicht unerheblich (das sieht man schon daran, dass sich mein Kaffee viel schöner von der Milch absetzt als der auf dem Melitta-Produktfoto) – dieser Kaffee ist wirklich der richtige und gut schmeckende Kaffee dafür – den kann man problemlos kaufen. Also auch hier große Freude!

Schnee!



Gerade fielen auch hier tatsächlich die ersten Flocken. Auf den Straßen ist nichts zu sehen, aber auf meinem Fuchs-, Katzen-, Eichhörnchen und Whatever-Treffplatz gegenüber bleibt ein klein wenig weiße Pracht liegen. Sofort den Balkon aufgerissen und dem Kater seinen ersten echten Schnee gezeigt (bei meiner Mum war er Wohnungskatze ohne Balkon.)

Wie es sich für eine echte mallorqinische Katze gehört, hat er direkt beigedreht, sich angeekelt geschüttelt und sich erst mal völlig echauffiert im anderen Zimmer vor die Heizung geworfen.

Ganz klar (k)ein potentieller Skipartner.

Lieber Edmund!



Das wissen wir doch. Schon seit langem.

2006-12-27

Tinnitus silence

Was ich noch sagen wollte, die Kollaboration Green Day und U2 in „The Saints Are Coming“: Potential nicht ausgeschöpft. Dafür sind Green Day dann wohl doch nicht Punk genug. Wie genial ist dagegen das Duett von U2 mit Mary J. Blidge in „One“. Ich habe zwar immer noch kein einziges Album von der Frau, aber allergrößten Respekt vor ihrem Talent.

Nickelback mochte ich irgendwie immer. Vielleicht liegt es daran, dass ich glaube, dass Chad Kroeger‘s Dope-Smell immer vom Geruch des Weichspülers seiner Sauberfrau überdeckt wird? Ein ganz böses TV-Erlebnis war für mich dieses Jahr der Hausbesuch bei Kroeger dank MTV's Cribb. Ein Rocker darf niemals solche Sofas haben, da hilft es auch nicht, auf die Freundin mit dem natürlichen D-Cup als Verantwortliche zu zeigen. Ich will mir keine Rocker auf rosa Plüschsofas vorstellen müssen. Vielleicht langweilt mich deswegen die Musik immer mehr. Nicht zwingend, weil sie sich nicht musikalisch weiter entwickeln. Was will man von Jungs schon erwarten, wenn sie ihr Leben im kleinen Vancouver fristen? Gelegentlich ist in dieser Branche Kontinuität eine angenehme Konstante. Aber sie könnten auf ihren Tourneen ruhig mal ein paar neue Soundsampler kaufen. Wenn die Musik schon die gleiche bleibt, dann wenigstens ab und zu einen neuen Verzerrer verwenden.

Meine persönliche Resttragödie 2006 wird wohl sein, dass mein Nachbar zu Weihnachten das aktuelle Scissor-Sisters-Album geschenkt bekommen hat und nun versucht in der gleichen Stimmlage „I don't feel like dancin‘" mitzusingen. Laut. Immer wieder. Das ist hart! Erbitte Mitleid von meiner Leserschaft.

Für 2007 wünsche ich mir, dass Mrs. Blondie Gwen Stefani ihre Solokarriere einpackt, ihre japanischen Lückenfüllerinnen Gogo-Girls zurück nach Tokyo schickt und wieder zu No Doubt zurückkehrt. Ich finde sie solo überhaupt nicht gut. Auch wenn ich mich damit gegen den Rest der Welt stelle. Ich will keine Tussis, die Clips dazu missbrauchen, um mich visuell mit ihrem Talent als Designerin zu penetrieren und mir ihren Kleiderschrank vorstellen, der zudem ziemlich hässlich gefüllt ist. Das hat nichts mit Musik zu tun! Und „Wind It Up“ ist ausschließlich zum Abnerven geschrieben worden. Und Mädel, Du trägst dank des von Dir massenhaft verwendeten Haarsprays mit große Schuld am Ozonloch!

Bitte die schlimmste 3D-Animation der Welt, Paris Hilton, mit einem Virus verseuchen. Ihre HD ist ja schon gecrasht. Mehrmals. Gütiger Gott, die muss man doch irgendwo ausschalten können?

Und natürlich weiß Bill Kaulitz nichts mit kreischenden Mädchen anzufangen, der ist doch selber ein Mädchen. Warum hatten wir noch keinen „Bill Kaulitz ist schwul“-Skandal? Olivia Jones, regel das bitte und zwar beizeiten!

Britney, Du hast 'ne harte Zeit hinter Dir, dabei wolltest Du wahrscheinlich auch nur einmal ein normales Leben leben und Deine Jugend im Zeitraffer nachholen. Dazu muss man natürlich sich von einem dumm grinsenden „No Brain“ begatten lassen und Babies in die Welt setzen und dann so tun, als hätten genau diese Babies Dich von dem wichtigsten Lebensinhalt Deines Lebens abgehalten: dem Party machen. Klar. Aber hör‘ jetzt einfach den Rest Deines Lebens auch wieder auf Deine Mama, okay? Nicht mehr selber denken von jetzt an! Die Chancen stehen gut, dass Deine Jungs mehr Intellekt mitbekommen haben als Du ihn Dir jemals erkaufen kannst. Und übrigens hasse ich die Art wie Du läufst. So laufen nur Laternenperlen. Lerne verdammt noch mal anständig laufen!

Pete Doherty. Ehrlich? Es ist schade, dass bei Typen wie Dir natürlich bezahltes Personal daneben steht, dass darauf aufpasst, dass Du Dir ja nicht den goldenen Schuss setzt. Wirklich schade. Richtig ganz doll viel mehr schade. Ja, das ist jetzt nicht buddhistisch, aber ich will Dich weg haben. Du nervst. Du bekommst doch eh nix mehr auf die Reihe. Das nervt noch mehr. Und ich wünsche Dir nur deswegen nicht das Allerschlimmste, weil Du dann Typen wie Jimmy Hendrix, Miles Davis, Elvis, Brian Jones & Co. megamässig abnerven würdest. Und die sind mir heilig! An dieser einen Stelle bin ich ausnahmsweise für den Artenschutz der menschlichen Rasse.

Justin, im Ernst. Als seinerzeit Michael Jacksons letztes Album floppte, war ich vermutlich der einzige Mensch, der richtig glücklich darüber war und still und heimlich meine Danksagung rund um das Lagerfeuer tanzte. Und ich sah Dich dann im Zorn Dein erstes Soloalbum rausbringen und verspürte großen Hass, denn ich fürchtete, man würde mir jetzt den nächsten, wenn auch weißen, Michael Jackson auf den Bauch binden wollen. Gut, so schlecht bist Du gar nicht. Deine Musik ist nicht meine Musik, aber sie ist hörbar und dabei erträglich. Hut ab! Und „Sexy Back“ vom neuen Album ist richtig gut (ich verbuche dennoch die Art & Weise wie die Tussi in dem Clip das Keypad vom Apple PowerBook öffnet als Regiefehler). Aber was soll „My Love“? So was koppelt man nicht aus. Spätestens bei der Visualisierung der Nummer hätte Euch auffallen müssen, dass auch die freakigste Kameraführung Euch nicht aus dem Schlamassel hilft.

Danke an Jon Bon Jovi, dass ihr dieses Jahr nicht den gleich klingenden WM-Song zum fünften Mal keinen WM-Song gar kein Album rausgebracht habt.

Tool - große Freude. Danke! 201 Kundenrezensionen bei amazon.de. 936 bei amazon.com. Das ist überdurchschnittlich. Auch danke an Placebo, nettes Album, gutes Konzert, feine Clips. Und immerhin habt Ihr es geschafft mit „Running Up That Hill“ in der Coverversion beinahe das Original zu schlagen. Das es nicht ganz geklappt hat, liegt nur an der Tatsache, dass Kate Bush nicht zu schlagen ist.

Die Tatsache, dass überall Danceshows aus den TV-Böden gestampft werden, sollte Musikern dringend zu denken geben. Wenn ich ehrlich bin, hat mich dieses Jahr kein Chart-Song wirklich vom Hocker gehauen. Auch kein Klingelton. (har! har! har!)

Stört mich nicht, ich habe ja noch großes altes Vinyl-Potential. Aber die armen Kinder?! Ein Glück, dass in Zeiten vom Untergang des musikalischen Mainstreams die Independent-Szene wieder an Einfluss gewinnt.

Beschluss in eigener Sache



Habe am heiligen Abend den Inhalt meines Kühlschranks fotografiert und werde das Foto den veranwortlichen Richtern vom Aktzenzeichen Az: B 11b AS 1/06 R am

Bundesgerichtshof
Herrenstraße 45 a
D-76133 Karlsruhe

zukommen lassen. Mit einer Dankeskarte und einer Einladung nächstes Jahr zum Heiligen Abend (gleichbleibende beruflicher Situation vorausgesetzt) zu mir zu kommen. Ich weiß, ein Richter des Bundessozialgerichts mit festen monatlichen Bezügen kann natürlich nicht am eigenen Leibe nach empfinden, was es tatsächlich heißt sich 12 Monate und länger von € 345,– am Leben zu halten. Aber man kann sie einladen dem tatsächlichen Leben einmal beizuwohnen.

Andere Arbeitslosengeld-II-Empfänger sind herzlich eingeladen bei der Aktion mitzumachen. Der Kühlschrank zu Silvester ist sicherlich genauso beeindruckend. Aber bitte keine Manipulationen. Die haben wir nicht nötig!

Woah!



Ich habe wirklich schöne Geschenke bekommen, dieses Jahr. Große und kleine. Dinge, die ich mir sehr gewünscht habe. Sachen, die mich überrascht habe. Und großartige feine Geschenke, die mich be- und gerührt haben.

Eines davon (es waren drei insgesamt), wurde mir von Frau Antsche und Herrn Micha überreicht mit den Worten: „Das eine ist etwas, was Mädchen unbedingt brauchen. Und das andere ist etwas, was Mädchen auch unbedingt brauchen.“

Das eine was Mädchen brauchen, ist ein unglaublich großzügiger Geschenkegutschein für eine schwedischen Klamottenkette. Das andere was Mädchen unbedingt brauchen, also ganz ganz dringend brauchen, ist allen Ernstes ein HQ Practice Pad (für Unwissende: das ein Drumpad mit gummierter Auflage, daher ideal zum leisen Üben) und ein Paar Drumsticks. Selbstverständlich habe ich die letzten zwei Tage schon mit stiller Begeisterung vor mich hin geklöppelt und festgestellt, dass ich linksseitig ein kompletter motorischer Bastard bin. Da habe ich gerade noch rechtzeitig die richtige Idee gehabt, um den Alterserscheinungen ein Stückchen vorneweg zu hoppeln. Mir ist jetzt auch klarer, warum manche selbsternannte Musiker Drum-Computer so genial finden.

Ein Geschenk mit sehr großem Spaßfaktor, insbesondere aber mit sehr großem Rührungsfaktor – denn wer hat schon solche Freunde, die so bedingungslos an einen glauben?

Ich!