2006-12-13

Ansage

Pickel gehören verboten!
Pickel an unzulänglichen Stellen wie hinter den Ohren oder auf dem Rücken gehören neun Mal mehr verboten!
Pickel auf der Nase haben dort keine Aufenthaltsberechtigung und sind zu eliminieren.

Für alle anderen Pickel gilt: sie haben gefälligst unsichtbar zu bleiben.

Wir gründen eine Pogoband für Dummies

Autofick – Das Hörspiel

(Etwas langatmig, aber zwischendurch fabelhaft bissig.)

Mein neuer alter neuer Apple



Aufgrund gewisser baubedingter Eigenheiten maschierte also gar nicht das neuere, funktionsfähige, gebrauchte Motherboard eines Sturzschadens in das Chassis meines älteren, wenn auch neuer aussehenden Powerbooks mit defektem Motherboad (wir erinnern uns hier, hier und hier) aber ohne Sturzschaden, sondern das alte Display wanderte in das neuere aber wegen dem Sturzschaden älter aussehende Chassis mit dem neueren schnelleren Motherboard unterstützt von einem elektronischen Lesegerät, das diese dünnen Scheiben nicht nur lesen sondern jetzt auch schreiben kann… Kurz und schmerzlos: das PowerBook G4 667 MHz mit defektem Display hat jetzt das Display von dem PowerBook G4 500 MHz mit defektem Motherboard.

Wie hat der das nur wieder gemacht gemacht, der reizende Ex-Kollege? Und wie kann ich ihm das danken?

Somit und ganz nebenbei rechnen wir nicht mehr mit nur 500 MHz sondern janz schnell mit 667 MHz und die vorherigen 512 MB Speicher heißen nun plötzlich 786 MB. Ins wirkliche Leben transportiert heißt das: ich kann jetzt zwar noch Kaffee holen und den ersten Schluck nehmen, während Photoshop startet, aber nicht mehr Kaffee kochen, Kaffee holen und den ersten Schluck nehmen.

Aber die größte Errungenschaft: ich schalte den Rechner an und er fährt hoch. Ich kann ihn auch zwischendurch schief angucken, er friert nicht gleich ein. Die zweitgrößte Errungenschaft: ich habe ihn wieder (zumindest Teile von ihm) und mir hat seine Umgebung und Anwesenheit gefehlt.

creezy ist glücklich. Sehr.

Und wer mein neues altes neues Powerbook nun wieder an dieser Stelle begrüßen möchte, der darf jetzt „Hallo“ sagen.

Und hier an der Stelle auch mein herzliches Dankeschön an die beiden Ex-Kollegen, die das initiiert, arrangiert und realisiert haben! Ihr habt dem Menschenkind eine große Freude bereitet und eine schmerzliche Last von den Schultern genommen!

gimme five

Nicht vom Fleisch fallen

1. Wie ist dein Verhältnis zum Essen?
Entspannt, angespannt. Ich esse gerne. Und gerne gut. Aber mit wenig Geld in der Tasche kann man immer weniger gutes Essen kaufen. Biologisch einwandfreies Essen schon gar nicht. Frisches immer seltener. Ab dem 10. des Monats eh nur noch Reste und Tiefgerorenes. Und darüber verliere ich zunehmend den Appetit.

2. Bist du ein Gourmet oder ein Gourmand? (Feinschmecker oder Vielfrass?)
Ein Gourmand nur an den ein zwei Tagen im Monat, die uns Frauen eben so herzlich mitgegeben wurden. Ein Gourmet den Rest des Monats.

3. Lieber selber kochen oder bekocht werden?
Selber kochen. Ich bin dabei glücklich. In bestimmten Phasen macht mich das andere aber auch glücklich.

4. Warst du schon mal in einem Mehrsterne Restaurant?
Ja. Und auch wenn das Essen sehr lecker war, die Weine hervorragend: so ein Besuch steht und fällt mit der Begleitung.

5. Was war das ausgefallenste Restaurant, in dem du je gegessen hast, und wieso das?
Das Bostoner Legal Sea Foods. Eine riesige überfüllte laute Fresshalle, schlimmer als jedes überfülltes Mc Donalds - in der es in der Hauptsache (für die Meinung einer aus meinem Breitengrad stammende) dekadenten Hummer wie vom Fließband gibt.

via gimme five

Ist still geworden um Frau Gans…



und ihre Vogelgrippe, nicht wahr?

Aber wir haben ja jetzt Polonium.

2006-12-12

Gesuch

Ihr erinnert Euch an meine Lebensplanung? Mir wurde am Wochenende vom Profi nahegelegt zum üben erst einmal ein günstiges Drumpad zu kaufen, bis ich mir dann irgendwann ein „echtes" E-Drumkit finanzieren kann.

Mache ich. Also, ich gucke jedenfalls. Ich lerne: günstige Drumpads sind auch relativ. Sollte jemand, der hier mitliest, so etwas unberührt auf dem Speicher herumliegen haben… möglicherweise, weil er die eigenen Danny Carey-Ambitionen bereits beerdigt hat: hier bin ich! Ich kann mag nur keine Neupreise zahlen… Die E-Mail-Adresse hört auf meinen Nicknamen (oben rechts), einem gmx-Account und einer deutschen Top Level Domain.

Weiterhin bin ich mir noch nicht sicher, welches Drummer-Fachmagazin mich in Zukunft am professionellsten begleiten mag. Bewerbungen nehme ich ebenfalls entgegen. drum heads?, sticks? oder drums & percussions?

Präpariert!



Der Rotkohl. Ich gehöre zu der „der gehört vorher noch einmal eingefroren“-Fraktion. Keine Ahnung, warum. Ich weiß nicht, ob er deswegen besser oder schlechter schmeckt. Aber er gehört eingefroren. Früher, zu Zeiten als ich mich noch an das Kochen herantastete und mit dem Geflügel und den Klößen genug am Hut hatte für's Erste, kamen Rotkohl und Grünkohl vorgekocht in den Topf und wurden nur noch verfeinert. Das war ok. Dann erwies sich zwei Jahre hintereinander der Rotkohl aus dem Glas als matschige Pampe. Da habe ich rot gesehen und von Stund an den roten Kohl selber zubereitet. Am Anfang erzählte ich noch, das sei ganz einfach. Zumal wenn man eine Küchenmaschine hat, die diesen in feine Streifen raspelt. Fast von selbst.

Mittlerweile schneide ich ihn auch lieber selber. Das ist kein Akt. Aber Poesie. Es hat etwas Meditatives an sich. Und ich bekomme so schöne rote Finger, die ich hinterher ganz lange mit gut duftender Gewürzseife behandeln darf, was für mich immer eine Belohnung ist und keine Waschung. Außerdem kann ich ihn dann nicht allzu fein schneiden, Küchenmaschinen-Schnipsel sind doch sehr genormt. Ich aber mag ihn lieber gröber – bis maximal 1 cm Breite, dann hat er auch nicht später dieses unsägliche Pampenproblem. Er muss noch Biss haben, in der Größe und in der Konsistenz. Das ist wichtig. Mir. Dem Kohl wohl nicht.

Und ja, ich tue Rosinen bzw. Sultaninen ran, unter anderem. Am liebsten kaufe ich die großen schwarzen Rosinen beim beim befreundeten türkischen Supermarkt, die dann wieder zur richtigen Trauben aufgehen (und witzigerweise von niemanden, der Rosinen hasst als Rosinen erkannt werden.) Und wenn es sie gibt, dann nehme ich auch getrocknete Sauerkirschen, diese gebe ich beim letzten Aufkochen hinzu (die aus dem Glas verkochen oft.) Ich glaube, Rotkohl kochen bringt mich mehr in weihnachtliche Stimmung als Plätzchen backen. Heute war es soweit, viel später als sonst üblich, aber es ist ja kein normales Jahr. Die vorweihnachtlichen Entenessen mit der Mama fallen erstmals aus. Vermisst. Sehr. Aber ausgefallen, es wäre nicht das Gleiche.

Zutaten

ca. 1,5 - 2 kg Rotkohl
4 mittelgroße Zwiebeln
1 Glas Sauerkirschen (alernativ tiefgekühlte Sauerkirschen)
2 mittelgroße Boskop
100 g Sultaninen (gerne mittlerweile ersetzt/ergänzt mit getrockneten Sauerkirschen/Cranberries)
2 El Gänsegriebenschmalz (easy ersetzbar durch veganes Fett)
3 EL Vanillezucker
ca. 7-10 Nelken
ca. 3 Lorbeerblätter
1 Teelöffel Zimt
Salz + Pfefffer
150 ml Balsamicoessig rot
250 ml Rotwein

Für mehr Fruchtaroma zwei, drei Schalenstreifen einer unbehandelten Orange die erste Stunde mitkochen lassen (nicht länger, sonst wird der Orangengeschmack zu intensiv.


Zubereitung

Den Rotkohl schneide ich in nicht zu feine Streifen. Und nasche währenddessen ständig davon. Die Zwiebeln werden gewürfelt und im Gänsegriebenschmalz angeschwitzt und mit dem Vanillezucker karamelisiert, denn nur so glänzt der Rotkohl so edel wie Juwelen auf dem Teller. Tatsächlich mahle ich mittlerweile den Vanillezucker mit allen Gewürzen in der Kaffeemühle und schmecke den Kohl damit ab. Dann kommen die Rotkohlstreifen hinzu und alles wird angedünstet und mit dem Balsamicoessig abgelöscht und ist dieser reduziert wenig später wird der Rotwein angegossen. Dann kommen das Glas Sauerkirschen mit dem Saft sowie alle Gewürze hinzu (ganz im Teebeutel, wenn man sie nicht mahlen mag). Zum Schluß die Äpfel (mit Schale) und alles darf dann seine Zeit köcheln, jedenfalls solange bis ein Großteil der Flüssigkeit reduziert ist. Später wird noch einmal abgeschmeckt, vor allem mit Zucker – und dann eingefroren oder wie Marmelade im sehr sauber heiß usgespülten Kirschglas eingemacht (heiß einfüllen auf den Kopf stellen, hält ewig). Bis Heiligabend. Oder früher. Selten später.

Gestern habe ich ihn gemacht. Es war schön, ein bisschen therapeutisch. Zwischendurch habe ich sie, meine Mum, auch am Herd stehen sehen, sie hat immer versucht die Hitze wegzupusten beim Umrühren. Wie immer, wenn ihr selber heiß war am Herd in den letzten Jahren. Dann war sie also doch da …