2006-08-14

Bitte Beachtung und Hochachtung zollen!

Dem Autor nachfolgenden Gedichtes und Maler, der auf der Homepage präsentierten Bilder. 'The Monsterplanet' gefällt mir.

Hühnerpein

Das Meldeamt für integrierte,
Hendlhaxen - unpanierte -

meldet eine Katastrophe
und verlangt dafür noch eine Strophe:

Brösel werden da verdächtigt,
sie hätten sich des Fleischs bemächtigt!
Und im Bund mit Mehl und Ei
- auch eine Friteuse war dabei!

Hätten sie in Windeseile -
und dafür brauch‘ ich noch ne Zeile -
der Hühnerbeine Gestalt verändert -
und wären dann davon geschlendert!


by Jannis Minopolus
via Wortwerkstatt

2006-08-13

Ich erinnere mich gerne

Netscape starten (Ton an) und einfach mal rückwärts denken …

Die Spiele tun's übrigens auch! Und die Startpausenzeiten sind sehr realistisch der damaligen Zeit angepasst.

Ach so, Menschen, die seit jeher in Laufwerk C und D denken (müssen), verstehen das alles vermutlich nicht.

2006-08-12

Aha

so langsam fängt das Unterbewußtsein wieder an zu arbeiten, die Nächte sind kurz, weil ich überhaupt nicht gut einschlafen kann, und ständig unterbrochen, weil ich im Allgemeinen um fünf Uhr wieder wach bin, noch bevor der Kater singt oder sich die Katzen um die Toiletten streiten. Der Kopf arbeitet an den quälenden Fragen und macht vor den Dingen, die da noch kommen werden, nicht halt und macht sich daher Sorgen. Diese Zwiespalte sind es, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Natürlich bin ich einerseits sehr froh, dass nicht ich sie gefunden habe. So etwas ist nie schön und ein Schock, und im besonderen Fall kann ich wohl mehr als dankbar sein, das es die Polizisten für mich getan haben. Ich muss das Bild also nicht für den Rest meines Lebens im Kopf herumtragen. Nur bin ich nicht sicher, ob die Bilder in allen denkbaren Variationen, die ich dafür alternativ im Kopf trage, besser sind. Nachts überfordern sie mich. Das steht fest.

Gestern habe ich in böser Vorahnung einen Kontoauszug von ihrem Konto gezogen – und natürlich hat die Bank schön alle Daueraufträge ausgeführt, die ich deutlich verboten habe auszuführen, als ich Ende des Monats die Bank darüber informiert habe. Die Ansage war: keine einzige Kontobewegung mehr von dem Konto raus, denn die noch für August vorab überwiesene Rente wird zurück gefordert werden. Also Montag zur Bank und die Transaktionen stornieren lassen. Brauche ich so etwas wirklich gerade zusätzlich? Vermutlich, sonst wäre es ja einfach. Ich sollte mich über solche Ablenkungen wohl freuen.

Mich irritieren die Dinge, die ich tun kann, die ich früher in Todesfällen nie hätte tun können. Unterlagen lesen, Fotos sichten, manchmal rationale Entscheidungen treffen. Bin ich mittlerweile doch so Trauer erfahren, dass ich das tun kann? Oder einfach nur betäubt im Dienste der Sache? Ich kann mir ihre Fotos angucken, ohne tiefe Gefühle zu empfinden – das zeigt mir, dass ich sie überhaupt noch nicht in mir trage, die traurige Tatsache in ihrer ganzen Konsequenz. Ich finde meine Mama auf den Fotos immer nur so schön. Warum ist mir das zu Lebzeiten nicht so direkt aufgefallen?

Von meinem Gefühlshaushalt habe ich gerade sehr wenig Ahnung. Mich sorgen Dinge, die ich nicht verstehe …

2006-08-11

Gute Neuigkeiten:



Ich bekomme das Poolsitter-Diplom mit Ehrenauszeichnung und Goldrand! Hat der beste Freund der Welt gesagt. Jawoll!

Und weil ich so gut war, wurde ich neulich gleich noch in die PH-Wertmess- und Rücklauftechnologie eingeweiht. Das ist dann so etwas wie der Open Pool CTO Advanced.

Einen Pool zu pflegen, ist übrigens keine einfache Sache. Man muß je nach Pool-Zustand die richtigen Schalter umlegen, dem Poolrob-o-tronic (Staubsauger) gut zureden, ihn in dieselbe verweisen, wenn er nicht in die Ecke will oder gucken, ob er vielleicht Bauchweh hat wegen einem ihm quer sitzenden Tannenzapfen, ständig nach toten Insekten und sich ins Nasse gestürzte Blätter angeln, Algen den Garaus machen, die zugesifften Filter auswechseln (und reinigen), mit Chlortabletten jonglieren, den PH-Wert pflegen, selber tief betrübt sein, wenn der Pool trübe ist, weil das Flockungsmittel aus ist und sowieso den Pool lieben als wäre es sein eigener. Sehr wichtig ist es, mehrmals am Tag leicht breitbeinig an seinem Rand zu stehen, die Arme vor der Brust zu verschränken und in das Wasser zu starren und dann an der Wassserklarheit den Gemütszustand des Pools zu bestimmen und den eigenen Gemütszustand darauf abstimmen.

Der Pool und ich: wir sind eins!

Jetzt muß ich nur noch lernen bei einer Außentemperatur, die mir zum schwimmen nicht behagt, und einer Wassertemperatur, die mir zum schwimmen nicht behagt, trotzdem abzutauchen und kleine Algenanfällle mit der Bürste wegzuputzen.

Ich habe ja Ziele, ich wünsche mir doch die Poolsitter-Plakette in Platin.

Enstpannte Öffnungzeiten

Beschlossene Sache

Ich habe neulich gefragt, wie wohl das Maskulinum von 'Domina' heißen mag.

Während Kirsten journalistisch vorgebildet mit Befähigung zum Medizinstudium (Latinum) 'Dominus' schrieb, hat dornrose mich (und Kirsten) in den Straßenslang 'Dom' (privé) oder 'Sado' (on the job) eingeführt.

Wir alle drei stimmen aber insgeheim für den Voschlag vom Sonnenlöwen, der da meinte 'Domestos'.

2006-08-10

Die Stimme der freien Welt

hat sich in dem gleichnamigen Blog etwas satirisch vorgenommen, was mir auch schon längst in der Feder auf der Tastatur lag: sich die Last von der Seele schreiben, die dieses Wahlkampfplakat-Trauma anlässlich irgendwelcher Abgeordnetenhauswahlen (in Berlin am 17. September d. J. fällig) in uns allen auslöst.

Großes Blog-Kino! Hier zu Vorgeschichte, später einfach den Fortsetzungen folgen. Vor allem die flickr-Galerie öffnen, damit man weiß, was dem Schreiber und uns Berlinern im Augenlicht brennt. Aber erst nach dem Lesen. Bringt mehr Freude.

Ich verneige mich.

In Spandau/Kladow hängen Wahlplakate vom Spandauer Bezirks-
bürgermeister Konrad Birkholz (CDU), der sich neben einem dieser Berliner Kunstbären hat ablichten lassen und mit dem Slogan wirbt: 'Zwei bärenstarke Partner für Berlin.' Leider darf ich nicht in Spandau wählen, der Bär hätte meine Stimme, glasklar. (Wir Frauen wählen ja bekanntermaßen nur nach dem Aussehen oder nach der Anzahl der Stofftierchen, die ein [schwuler] Politiker so besitzt.)

Nachtrag: Bevor ich es fotografieren konnte: in Spandau/Kladow hingen Wahlplakate vom Spandauer Bürgermeister (CDU), der sich neben einem dieser Berliner Kunstbären hat ablichten lassen.

Der Berliner Kunstbär wurde nach nur zehn Tagen (vermutlich haben zuviele Parteifreunde angefragt, wo man sein Kreuz richtig setzen müsse, wenn man Bruno Bär wählen möchte ) retouschiert und durch einen dümmlich blass grinsenden Spitzenkandidat Friedbert Pflüger ausgetauscht. Was die Sache nun richtig dramatisch macht, denn spätestens wenn man das erste Mal ein Wahlplakat von Pflüger gesehen hat, wählt man ihn nicht. Die CDU ist die einzige Partei, die nicht kapiert hat, dass Menschen, die für sich werben und die kein bisschen Zahn im Ansatz in ihrem Lächeln zeigen, zu 99 % negativ wahrgenommen werden.



Nun grinsen dümmlich auf den Spandauer CDU-Wahlplakaten ein Pflüger und Birkholz, sie zeigen beide keine Zähne und deswegen unterstellt man ihnen nur Schlechtes. Und die Montage von Pflüger in das Foto ist mit Abstand die allerschlechteste, die jemals verbrochen wurde. Das war nicht nur der Praktikant der Agentur. Das war der Praktikant der Agentur, der auf den Job absolut null Bock hat und außerdem seit Geburt 'Die Grünen' wählt.

Guckt sich diese Plakate bei den Parteien überhaupt jemand an bevor die auf uns arme Wähler losgelassen werden? Ich meine, guckt sich die einer mit einem minimalen Ansatz von Werbeverstand an?

Friedbert – damit fängt es doch schon an. Kein Mensch mit dem Vornamen Friedbert hat eine Chance auf den Titelgewinn zum Berliner Obermacker. Bei uns heißen die Stadtfürsten: Ernst, Otto, Willy, Klaus oder Walter, mal Hans-Jochen (aber mit dem schon waren wir nicht glücklich) und nun wieder Klaus. Aber wir lassen doch keinen Friedbert ran, das versteht sich doch von selbst.

Der Mann ist so farblos, dass seine Wahlplakate in Sepia gedruckt werden mußten. Farbe und Pflüger gehen nicht zusammen. Der Mann hat die Wahl jetzt schon verloren – völlig losgelöst von seinen politischen Inhalten. Schlechter beraten war wohl noch nie jemand in der Berliner Wahl-Propagandaschlacht.

P.S. Die CDU hat allen Ernstes ein Herz vor ihren Slogan printen lassen. Hallo? Was hat Politik mit funky Icons zu tun? Wollen die mich dauerverarschen? Sind wir jetzt in der Sarah Kay-Abteilung für Arme gelandet?